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Puh, Rikard: Rezension über: Vladimir Geiger, Josip Broz Tito i ratni
zločini. Bleiburg - Folksdojčeri, Zagreb: Hrvatski institut za Povijest,
2013, in: Jahrbuch des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte
der Deutschen im östlichen Europa, 22 (2014), S. 504-505,
http://recensio.net/r/efae012b4dc94c27a9b49e8e25ddf059
First published: Jahrbuch des Bundesinstituts für Kultur und
Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, 22 (2014)
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Annotationen
schichte der Minderheiten in Zagreb vom Mittelalter bis heute dargestellt. Der zweite Abschnitt beschäftigt sich mit den jeweiligen nationalen (ethnischen) Identitäten der Minderheiten und beschreibt, wie und wodurch diese in der kroatischen Öffentlichkeit und in der
Landeshauptstadt vertreten waren und sind. Der dritte Teil befragt diese Identitätsproblematik nach den Möglichkeiten der Beibehaltung von Besonderheiten und gleichzeitiger Integration in die Gesellschaft. Im letzten größeren Kapitel des Buches wird noch einmal auf
die empirische Grundlage dieser Studien hingewiesen, die sich auf Aussagen von Minderheiten-Fokusgruppen stützen.
Rikard Puh
Vladimir Cvitanović: Angloameričko bombardiranje karlovačkog i ogulinskog područja. 1944. – 1945. [Die englische und US-amerikanische Bombardierung des
Gebiets Karlstadt/Karlovac-Ogulin. 1944 – 1945]. Karlovac: Vladimir Cvitanović
Selbstverlag 2014. 301 S., Abb., Faks., dt. u. engl. Zusammenfassung. ISBN 978953-56277-1-5.
Das Buch greift das bislang eher wenig behandelte Thema der alliierten Bombardierungen von
kleineren Städten und Gemeinden in Kroatien während des Zweiten Weltkriegs auf. Vornehmlich werden die Luftangriffe auf das Landesinnere des heutigen Kroatien thematisiert, die zwischen der zweiten Hälfte des Jahres 1943 und Mai 1945 stattfanden und unter den Zivilisten zu
angeblich 125 Todesopfern sowie mindestens 108 Verletzten führten. Neben den Luftangriffen
der alliierten Streitkräfte berücksichtigt der Autor auch mehrere Angriffe der deutschen Luftwaffe auf Orte im damaligen politischen Konstrukt Unabhängiger Staat Kroatien, wobei die
Ziele und Daten präzise angegeben werden. Der Text erwähnt zudem unterschiedliche, weniger
beachtete Momente des Kriegsgeschehens, die mit den Bombardements engstens zusammenhingen, wie beispielsweise den Bau von Luftschutzkellern oder den Austausch von gefangenen
Flugzeugbesatzungen. Trotz des stellenweise unsachlichen Narrativs des Autors und obwohl
einschlägiges Archivmaterial nur in beschränktem Umfang vorhanden und teilweise nicht zugänglich ist (daher unberücksichtigt blieb) ist die durchaus informative Studie ein nützlicher
Beitrag zur Erforschung der Vorgänge des Zweiten Weltkriegs in Südosteuropa.
Rikard Puh
Vladimir Geiger: Josip Broz Tito i ratni zločini. Bleiburg – Folksdojčeri [Josip Broz
Tito und die Kriegsverbrechen. Bleiburg – Volksdeutsche]. Zagreb: Hrvatski institut
za povijest 2013 (Hrvatska povjesnica. Monografije i studije [Kroatische Geschichte.
Monographien und Studien] III/59). 149 S., engl. u. dt. Zusammenfassung. ISBN
978-953-7840-19-8.
Die Veröffentlichung behandelt in sechs Kapiteln das kontroverse Thema der Verantwortung
Josip Broz Titos für Verbrechen, die im Zweiten Weltkrieg und in der Nachkriegszeit von Soldaten und staatlichen Entscheidungsträgern unter seiner Leitung in Kroatien und Jugoslawien verübt wurden. Der Fokus gilt dem Fall des Bleiburg-Massakers und dem Schicksal der
Deutschen und Deutschstämmigen im ex-jugoslawischen Raum. Mit Hilfe von Archivmaterialien und neuesten Erkenntnissen, die sowohl Forschungsarbeiten als auch aktueller publizistischer und Memoirenliteratur entnommen werden, greift der Autor den seiner Meinung
nach in der einschlägigen Publizistik immer noch zu stark vertretenen Personenkult und das
Unfehlbarkeitsdogma des Josip Broz Tito an. In seiner Studie weist er explizit darauf hin,
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dass die Deutschen und Deutschstämmigen im Nachkriegsjugoslawien, trotz verschiedener
Erklärungen und Deklarationen von höchsten politischen Stellen, die Toleranz und Gleichberechtigung für alle Minderheiten garantieren sollten, mit Kollektivschuld belegt und systematisch misshandelt, getötet sowie enteignet wurden. Die methodologisch überzeugende
Publikation mit ihren genauen Statistiken und präzisen Schlussfolgerungen empfiehlt sich
als wichtige Grundlage für einen weiteren konstruktiven Dialog bei der Beleuchtung der Lage der Minderheiten in Jugoslawien und Kroatien und ist ein nicht zu übergehender Beitrag
zur nationalen Vergangenheitsbewältigung.
Rikard Puh
Romana Horvat (Hg.): Represija i zločini komunističkog režima u Hrvatskoj. Zbornik radova [Repression und Verbrechen des kommunistischen Regimes in Kroatien.
Sammelband]. Zagreb: Matica hrvatska 2012 (Biblioteka Zbornici [Bibliothek der
Sammelbände]). 379 S., graph. Darst., engl. Zusammenfassungen. ISBN 978-953150-968-8.
Die Publikation bietet fünfzehn Beiträge einer vom kroatischen Kulturverein Matica hrvat­
ska organisierten Konferenz. Der Erforschung der Geschichte der deutschen Minderheit in
Kroatien dienlich sind vor allem die Texte „Krieg, Staat, Nation, Revolution – die wesentlichen Voraussetzungen der kommunistischen Repression in Kroatien“ von Zdenko Radelić und „Statistiken der menschlichen Verluste in Kroatien im Zweiten Weltkrieg und in der
Nachkriegszeit“ von Vladimir Geiger, ferner die von Dražen Živić gemeinsam mit Mirko
Kovačić verfasste Studie „Der kommunistische Terror und Verbrechen in Vukovar 1945“.
Radelić thematisiert die Grundlagen des repressiven Verhaltens der Kommunistischen Partei
Jugoslawiens in der frühen Nachkriegszeit sowie den Aufbau des staatlichen Repressionsapparats und führt in diesem Rahmen auch explizit den Umgang mit der deutschen Minderheit an. Geigers Aufsatz ist eine akribisch erarbeitete Abhandlung, die bisher teilweise unbekannte Archivmaterialien und Erkenntnisse der aktuellsten Forschungsliteratur präsentiert.
Sein fundierter Versuch, die Zahlen von Opfern und Toten des Zweiten Weltkriegs präzise zu
bestimmen, beinhaltet auch Tabellen mit Angaben zu den realen Verlusten der „kroatischen
und jugoslawischen Deutschen“, wie er die deutsche Bevölkerung in Kroatien und Jugoslawien nennt. Dražen Živić und Mirko Kovačić zeichnen die Vorgehensweise der Partisanen­
truppen im Mai 1945 in Vukovar nach und weisen explizit darauf hin, dass unmittelbar nach
ihrem Einzug in die Stadt an den dort lebenden Kroaten und Deutschen zahlreiche Verbrechen begangen wurden.
Rikard Puh
Marica Karakaš Obradov: Angloamerička bombardiranja Hrvatske u Drugom svjetskom ratu. Saveznički zračni napadi na Nezavisnu Državu Hrvatsku
1943. – 1945. [Englische und US-amerikanische Bombardierungen Kroatiens im
Zweiten Weltkrieg. Die Luftangriffe der Alliierten auf den Unabhängigen Staat Kroatien 1943 – 1945]. Zagreb: Hrvatski institut za povijest 2008 (Hrvatska povjesnica.
Monografije i studije [Kroatische Geschichte. Monographien und Studien] III/38).
364 S., zahlr. Abb., engl. Zusammenfassung. ISBN 978-953-6324-66-8.
Die aus Forschungen an Archivmaterialien und zahlreichen Literaturquellen hervorgegangene, wissenschaftlich fundierte Monographie beleuchtet einen bislang weniger beachteten Be-

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