- Der Treasurer

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- Der Treasurer
Ausgabe 2 | 29. Januar 2015
Inhalt
Euro-Schwäche: Umdenken im FXHedging
2
Hedging-Experte: Treasurer sollten mehr auf Optionen setzen
Die Euro-Schwäche wirkt derzeit wie ein großes Konjunkturprogramm für
die exportorientierte deutsche Wirtschaft. Doch wann und in welchem
Umfang wird sich die Euro-Schwäche tatsächlich in den Zahlen der Unternehmen widerspiegeln? Je höher der Absicherungsgrad, desto weniger
profitieren Unternehmen jetzt. Hedging-Experte Volker Anhäuser von BNP
Paribas rät zu mehr Optionen.
4
7
8
Commerzbank verschlankt Führung radikal
Die Firmenkundenorganisation der Commerzbank steht vor einem tiefgreifenden Umbau, wie
DerTreasurer aus internen Papieren erfahren hat.
Schädelbauer geht zu Cogon
Peter Schädelbauer, vormals u.a. Treasury-Chef
bei Lindner, wechselt die Seiten. Seine Erfahrung
will er jetzt beim Systemhaus Cogon einbringen.
Jentsch ist neuer Juwi-CFO
Die MVV ist beim ins Trudeln geratenen Windparkprojektierer Juwi eingestiegen. Jetzt entsenden die Mannheimer den neuen CFO.
Aufmacher
Personen & Positionen
2
7
Leichter Gehaltssprung für Treasurer
8
Villeroy & Boch: Warncke ist CFO
Euro-Schwäche: Umdenken im FXHedging
Cash Management
3
Regulatorik trifft Banken und Treasurer
Embargos erschwert Zahlungsverkehr und
Trade Finance
9
Austausch auf Augenhöhe
Joint Venture von NordLB, Bankhaus
Lampe,Talanx
Risiko Management
4
Commerzbank verschlankt Führung
radikal
10 Kommunen ächzen unter Franken-
5
Top-Finanzierung
VTG platziert erste Hybridanleihe
IKB bringt großen Debt-Fonds an den
Start
3. C A S H
MA N A GE ME NT
CAMPUS
Asset Management
Finanzen & Bilanzen
5
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Aufmacher 2
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Ausgabe 2 | 29. Januar 2015
Wenn die EZB im März mit Staatsanleihenankäufen beginnt, dürfte der Euro weiter abwerten.
Euro-Schwäche: Umdenken im FX-Hedging
Hedging-Experte Anhäuser: Treasurer sollten mehr auf Optionen setzen
D
ie Euro-Schwäche wirkt derzeit wie ein
großes Konjunkturprogramm für die exportorientierte deutsche Wirtschaft. Doch
wann und in welchem Umfang wird sich die
Euro-Schwäche tatsächlich in den Zahlen der
Unternehmen widerspiegeln? Einen Großteil ihres Währungs-Exposures, das nicht über Natural
Hedging abgedeckt ist, sichern Unternehmen mit
Derivaten ab. „Sie haben also für die kommenden
Monate Wechselkurse eingeloggt, die deutlich
über dem aktuellen Marktniveau liegen“, sagt
Volker Anhäuser, Leiter FX- und Zinsderivate bei
der BNP Paribas in Deutschland. „Je höher die
Hedging-Quote, desto weniger profitieren die Unternehmen jetzt von der Euro-Abwertung.“
Langfristige Planungssicherheit ist für die
überwiegende Mehrheit der deutschen Unternehmen wichtiger als das kurzfristige Ausnutzen
von positiven Wechselkursschwankungen. Die
Absicherungsquoten und -zeiträume variieren jedoch je nach Unternehmen stark: Der Münchener
Bremssystemhersteller Knorr-Bremse lässt etwa
nur 5 Prozent des geplanten Währungsexposures
frei floaten, 95 Prozent werden über drei Jahre
hinweg schrittweise abgesichert. Auch die Lufthansa verfolgt diesen rollierenden Ansatz: Über
24 Monate werden 66 Fremdwährungen gehedgt, der durchschnittliche Sicherungsgrad liegt
dabei in der Regel bei 50 Prozent. Je näher der
Zeitpunkt des Cashflows rückt, desto höher ist
der Absicherungsanteil. Der Mainzer Logistiker
JF Hillebrand, der in den USA sehr aktiv ist, sichert über zwölf Monate insgesamt zwei Drittel
des Exposures ab: „Wir verfolgen angesichts sehr
politischer Märkte mit hoher Volatilität grundsätzlich eine Strategie mit definierten Zielquoten und
begrenzen deshalb erwartungsgetriebene – und
damit letztlich spekulative – Ansätze“, sagt RalfJörg Weigold, Vice President Global Treasury and
Financing bei JF Hillebrand.
Nicht alle Unternehmen geben ihren TreasuryAbteilungen jedoch strikte Absicherungsquoten
vor: Einer Studie der Bank of America Merrill
Lynch zufolge verfolgten im Jahr 2013 insgesamt
38 Prozent der befragten Unternehmen aktive
»»Wir sichern unser Währungs­
exposure etwa jeweils zu
­einem Drittel mit Forwards und
­Optionen.«
Ralf-Jörg Weigold, JF Hillebrand
Hedging-Strategien, bei denen das Timing und
die Sicherungsquote in bestimmten Bandbreiten
variabel sind. Diese Unternehmen könnten nun
ihre Absicherung zurückfahren, um von der EuroSchwäche zu profitieren.
Ob es tatsächlich so weit kommt, ist aber
fraglich: Zwar rechnet die überwiegende Mehrheit der Banken angesichts der ultralockeren
Geldpolitik der EZB und der längst nicht ausgestandenen Euro-Krise damit, dass die Gemein-
schaftswährung weiter an Wert verlieren wird.
Aber was ist, wenn es doch anders kommt? Auch
2013 haben viele schon auf einen fallenden Euro
gesetzt. Letztlich blieb die Abwertung aus, weil
die US-Notenbank Fed die Zügel doch weniger
stark anzog als erwartet. „Dass der Euro so lange
stark geblieben ist, hat auch viele Treasurer überrascht, die ihre Absicherungsquoten schon langsam haben auslaufen lassen“, sagt der HedgingSpezialist Anhäuser. Einigen Unternehmen könnte
das eine Lehre sein, die Absicherung nun nicht
zu weit herunterzufahren. Erst recht, da auch in
diesem Jahr die Zentralbanken eine wichtige Rolle
auf den Devisenmärkten spielen werden.
BNP-Banker Anhäuser hält daher eine andere Strategie für sinnvoll, um sich die Chancen,
die aus einer weiteren Euro-Abwertung entstehen könnten, nicht zu verbauen: „Unternehmen
sollten neben Termingeschäften auch stärker
Optionen mit in ihre Planung einbeziehen“, rät
der Banker. Verliert der Euro an Wert, lässt das
Unternehmen die Option verfallen und tauscht
zum günstigeren Marktkurs. Treasurer Weigold
teilt diese Einschätzung: „Wir sichern unser Währungsexposure etwa jeweils zu einem Drittel mit
Forwards und Optionen.“ Durch diese Kombination von Termingeschäften, Optionen und offenen
Positionen ergäben sich auch Möglichkeiten, vom
fallenden Euro zu profitieren.
Viele Treasury-Abteilungen sind allerdings
erfahrungsgemäß zurückhaltend gegenüber FXOptionen. Sie schreckt die teure Prämienzahlung
ab.deb
Cash Management 3
Ausgabe 2 | 29. Januar 2015
News
Regulatorik trifft Banken und Treasurer
Cash Management hat
Top-Priorität
Sanktions- und Embargovorschriften erschweren Zahlungsverkehr und Trade Finance
Erste Bank mit neuem
Digitalangebot
Die Erste Bank und die Sparkassen haben für den österreichischen Markt eine neue
digitale Banking-Infrastruktur
namens George entwickelt.
Mit der app-basierten Struktur soll Bezahlangeboten
wie Apple Pay Konkurrenz
gemacht werden. Nutzer
können auch Konten bei
Drittbanken integrieren.
I
ran, Syrien, Ukraine, Russland –
die Fülle von Sanktions- und Embargovorschriften nimmt derzeit immer weiter zu. Zugleich müssen sich
Banken stärker bei der Bekämpfung
von Geldwäsche, Wirtschaftskriminalität und Terrorismus einbringen. Die
regulatorischen Anforderungen an die
Banken im Zahlungsverkehr und bei
der Handelsfinanzierung steigen.
Für Treasurer könnte das handfeste
Konsequenzen haben. Namhafte CashManagement- und Trade-Finance-Banker warnen davor, dass es für Banken
schwieriger wird, gewisse Services
überhaupt noch anzubieten. Stellen
Banken Garantien und Akkreditive zur
Verfügung, müssen sie nicht nur die
reine Zahlung überprüfen, sondern
auch das dahinterstehende Produkt.
Banken müssen letztlich tiefer in das
operative Geschäft ihrer Firmenkunden vordringen – ein hoher Aufwand.
Andererseits sind auch die Trea­
sury-Abteilungen selbst betroffen:
„Die rechtliche Verpflichtung, Zahlungen im Hinblick auf Embargos und
Sanktionslisten zu überprüfen, liegt
zwar in der Regel bei den Banken“,
sagt Sebastian Niemeyer, Senior Manager Corporates bei Swift Germany.
Wer dagegen verstößt, riskiert drakonische Strafen. Die Milliardenzahlung
Felipe Dupouy/Digital Vision/Thinkstock/Getty Images
Effektiveres Cash Management hat 2015 höchste
Priorität für Treasurer. Das hat
eine Umfrage des WorkingCapital-Dienstleisters Demica
unter 78 Treasurern ergeben.
63% der Befragten nannten
diese Hauptpriorität, gefolgt
von der Freisetzung von Betriebskapital (60%) und der
Verbesserung der Risikosteuerung des Working Capital
Managements (58%).
Kein Handel erlaubt: Embargo-Vorschriften steigen.
von BNP Paribas in den USA ist nur
das jüngste Beispiel. „Wenn ein Unternehmen in Ländern wie den USA
aktiv ist, kann es bei Verstößen aber
auch mit empfindlichen Konsequenzen
konfrontiert werden. Die Treasury-Abteilung hat daher ein Interesse daran,
mögliche Verstöße rechtzeitig zu vermeiden.“ Ein Sanktionsverstoß scha-
det nicht nur der Reputation, er kann
auch Einfluss auf die Liquidität haben:
„Es kann vorkommen, dass Transaktionen bei ihrer Ausführung wegen
eines möglichen Verstoßes blockiert
werden“, sagt Niemeyer. Eingefrorene
Gelder zu entsperren, ist ein langwieriger und kostenintensiver Prozess für
das Treasury und die Rechtsabteilung.
Die technischen Möglichkeiten
zum automatisierten Screening von
Sanktionslisten gibt es. In den meisten
Banken gehört der Einsatz von softwarebasierten Sanktionsfiltern längst
zur Standardausrüstung. Ohne manuelle Nacharbeiten geht es dennoch
nicht. Einige Banker berichten davon,
dass Zahlungen fälschlicherweise
abgewiesen werden – etwa weil der
Zahlungsempfänger zufällig denselben Namen trägt wie eine sanktionierte Person. Auch Swift hat mit dem
Sanction Screening Service eine solche
Lösung im Einsatz. Diese will der Finanznachrichtendienstleister nun auch
an Corporates vertreiben. Der Bedarf
dürfte zunehmen.deb
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Finanzen & Bilanzen 4
Ausgabe 2 | 29. Januar 2015
Commerzbank verschlankt Führung radikal
Börse Düsseldorf
strukturiert MiniBondsegment neu
Die Börse Düsseldorf hat
aufgrund der schlechten
Entwicklung des MiniBondmarkts mit dem
„Primärmarkt“ eine neue
Handelsplattform geschaffen.
Sie ist in drei Subsegmente
unterteilt. Je nachdem, wie
groß der Abstand der Emissionsrendite einer Anleihe zum
risikolosen Referenzzinssatz,
dem Durchschnittszinssatz
der 3- bis 5-jährigen Bundesanleihen ist, werden Anleihen
im Segment A, B oder C
geführt. Die neue Segmentierung soll Anlegern die Risiken
einer Investition deutlicher
machen. Für den Handel auf
diesen Plattformen müssen Emittenten bestimmte
Transparenzanforderungen
erfüllen, ein Rating ist jedoch
nicht verpflichtend. Das Handelssegment „mittelstandsmarkt“ wird eingestellt.
Neue Zuständigkeiten für die Bereichsvorstände im Firmenkundengeschäft
D
as Firmenkundengeschäft der
Commerzbank steht vor einem
tiefgreifenden Umbau. Das geht
aus internen Unterlagen hervor, die
­FINANCE, einer Schwesterpublikation
von DerTreasurer, vorliegen. Analog zu
den Plänen im Privatkundengeschäft
will die Bank auch das Geschäft mit
den Firmenkunden regional neu zuschneiden und die Vertriebsstruktur
vereinheitlichen. Davon erhofft sich
die Bank Synergien und Cross-SellingMöglichkeiten mit den anderen Bereichen, erklärte ein Sprecher gegenüber
FINANCE. Auch eine erhebliche Kostensenkung soll mit einer schlankeren
Struktur einhergehen. Dabei wird nach
FINANCE-Informationen de facto eine
ganze Führungsebene im Firmenkundengeschäft zusammengestrichen.
Die sieben Bereichsvorstände behalten allesamt ihre Positionen, erhalten aber größtenteils neue Aufgaben.
Die Verantwortungen für das Großkunden- und das Mittelstandsgeschäft
werden künftig auf dieser Ebene
zusammengefasst und regional auf
fünf Schultern verteilt. Gesetzt sind
Günther Tallner, Michael Kotzbauer,
Andre Carls und Jochen Ihler. Für die
Verantwortung in der Region Ost heiß
Commerzbank AG/Julia Schwager
News
Umbaupläne in der Frankfurter Zentrale
gehandelt wird Edith Weymayr, derzeit
als Regionalvorstand für das Asiengeschäft verantwortlich. Die Commerzbank wollte dies nicht kommentieren.
Auf den beiden Ebenen darunter
wird ordentlich abgebaut. Im Stabsbereich Corporate Banking unter Holger
Werner werden aus bisher zwölf Einheiten nur noch fünf. Das internationale Geschäft unter Leitung von Bernd
Laber wird zunächst nicht angetastet.
Der Bereich Financial Institutions/
Cash Management & International
Business unter Christof Maetze wird
umbenannt in Financial Institutions &
Commerzbank Transaction Service und
leicht umstrukturiert.
Richtig zur Sache geht es in der
Fläche: Dort wird sowohl bei den
Großkunden als auch im Mittelstand
eine ganze Ebene herausgenommen.
Bei den Großkunden bleiben von sieben Center-Leitern und 14 Niederlassungsleitern elf übrig, im Mittelstand
von 18 Gebietsfilialleitern und 120 Regionalleitern gerade mal 43. In Summe
fallen damit über 100 Führungspositionen weg. Die Mitglieder der ersten
Führungsebene unter Firmenkundenvorstand Markus Beumer sollen noch
im Januar offiziell benannt werden.
Die Ebene darunter dürfte bis Ende
März feststehen. Eine offizielle Präsentation der neuen Führungsmannschaft
könnte bei der Bilanzpressekonferenz
der Commerzbank am 12. Februar erfolgen. mad
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Finanzen & Bilanzen 5
Ausgabe 2 | 29. Januar 2015
Sunrise nennt Details
zum Börsengang
Der schweizerische Telekommunikationskonzern
Sunrise hat die Kursspanne
der Aktien für den geplanten
Börsengang bei 58 bis 78
Schweizer Franken festgelegt.
Der Handelsbeginn an der SIX
Swiss Exchange soll voraussichtlich am 6. Februar oder
noch davor erfolgen. Sunrise
will mit dem Erlös von rund
1,35 Mrd. Schweizer Franken
Fremdkapital abbauen und
so die Nettoverschuldung
senken.
SKW sichert sich
Refinanzierung
SKW Stahl-Metallurgie Holding
Der Spezialchemiekonzern
SKW Stahl-Metallurgie hat
die Refinanzierung für die
nächsten drei Jahre gesichert.
Am 31. Januar wäre das im
Herbst geschlossene Stillhalteabkommen mit den Banken
abgelaufen. Jetzt hat der
Konzern einen neuen Konsortialkredit über 86 Mio. Euro
erhalten. Commerzbank und
Norddeutsche Landesbank
waren Konsortialführer bei
der Transaktion. Die neuen
Mittel sollen zur Refinanzierung des bisherigen Rahmenkreditvertrags und der
Schuldscheindarlehen sowie
zur Neuausrichtung des Konzerns verwendet werden.
Tele Columbus gelingt
IPO
Der Kabelnetzbetreiber
Tele Columbus ist seit dem
vergangenen Freitag an der
Frankfurter Börse notiert. Die
Wertpapiere starteten mit
10,70 Euro und lagen damit
in der Mitte der festgelegten
Preisspanne, die bei 8 bis 12
Euro lag. Zwischenzeitlich
stieg die Aktie sogar auf über
12 Euro. Der Kabelnetzbetreiber hat etwa 53 Mio. Aktien
platziert.
Top-Finanzierung
Book­runner begleitet. Der Emissionserlös der Anleihe ist nur ein Teil des
Finanzierungsplans der Übernahme
VTG platziert erste Hybridanleihe
von AAE. Das gesamte Konzept umfasst etwa 370 Millionen Euro. In dieas Schienenlogistikunternehmen nehmens auf großes Interesse. Der sem Zusammenhang hat VTG bereits
VTG hat zum ersten Mal in seiner eigenkapitalähnliche Bond des unge- eine Eigenkapitalerhöhung über 7,4
Unternehmensgeschichte eine Hy­ rateten Unternehmens über 250 Mil- Millionen neue Aktien durchgeführt,
bridanleihe platziert. Die VTG habe lionen Euro ist an der Luxemburger die der bisherige Inhaber der AAE Anmit diesem Instrument „einen wei- Börse im unregulierten Markt zum dreas Goer gezeichnet hat. Er erwirbt
teren Finanzierungskanal für sich Handel zugelassen. Die nachrangige damit 26 Prozent am erhöhten Kapital
eröffnet, der auch für die
der VTG. Der dritte Teil des
Zukunft interessant ist.“ In
Finanzierungskonzepts ist
der Vergangenheit hatte der
eine Barkomponente über
Hamburger Konzern bereits
15 Millionen Euro.
einen Konsortialkredit und
Durch die Übernahme
eine US-Privatplatzierung
des Familienunternehmens
zur Finanzierung genutzt.
AAE wächst die Flotte der
Mit dem EmissionserVTG von 50.000 auf 80.000
lös will VTG einen Teil der
Wagons, und die BilanzÜbernahme des Wagonversumme steigt auf etwa 3
mieters AAE – Ahaus AlMilliarden Euro an. Dies
stätter Eisenbahn Holding
erhöhe „zukünftig die Anaus der Schweiz finanzieren VTG begibt die erste Hybridanleihe des Konzerns zur Akquisitionsfinanzierung.
forderungen an eine ausund sich gleichzeitig den
gewogene und effiziente
Zugang zu neuen Investorengruppen Anleihe ist mit 5 Prozent verzinst und Fremdfinanzierung“, teilt das Untererschließen. Die Anleihe wurde Inves- kann nach fünf Jahren zum ersten nehmen mit. Aus diesem Grund will
toren in Deutschland, der Schweiz, Mal gekündigt werden. Danach wird VTG den Vorstand verstärken und holt
Frankreich und England vorgestellt der Zinssatz um 3 Prozentpunkte er- sich dafür Mark Stevenson, den CFO
und stieß nach Angaben des Unter- höht. Die HSBC hat die Transaktion als der AAE, ins Boot. ako
D
VTG Aktiengesellschaft
News
IKB bringt großen Debt-Fonds an den Start
475 Millionen Euro Fremdkapital für Mittelständler
D
ie Industriebank IKB hat einen
großen neuen Debt Fonds für
den deutschen Mittelstand aufgelegt.
Der „Valin Mittelstand Senior Debt
Fund“ wurde bei Kapitalzusagen von
Investoren in Höhe von 475 Millionen Euro geschlossen. Der Fonds gibt
mittelständischen Unternehmen die
Möglichkeit, Fremdkapital mit einer
Laufzeit von sieben bis zehn Jahren
aufzunehmen. Damit bietet der Debt
Fonds der IKB den Unternehmen eine
für Banken derzeit ungewöhnlich
lange Finanzierungsdauer.
Über den Fonds der IKB versuchen
Versicherungen und Pensionsfonds
von der Kreditnachfrage solider Mittelständler zu profitieren und höhere
Renditen zu erzielen, als aktuell am
Corporate-Bondmarkt möglich sind.
Zu den Investoren des Fonds gehören
Generali, die NN Group und die Gothaer Versicherung. Betreut werden
die über den Fonds finanzierten Mittelständler für die Dauer der Finanzierung von der IKB.
Die IKB war während der Finanzkrise ins Schleudern geraten und hat
erst im Geschäftsjahr 2013/2014
wieder positive Zahlen geschrieben.
Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahrs
2014/2015 liegt der Konzernüberschuss bei 73 Millionen Euro. Dass
die Bank den Mittelstandsfonds jetzt
erfolgreich schließen konnte, ist ein
weiterer kleiner Schritt der IKB, nach
und nach wieder die alte Bedeutung
im mittelständischen Firmenkundengeschäft zurückzuerlangen, die sie im
Zuge der Finanzkrise eingebüßt hatte.
Den weiteren Kurs der IKB wird
ab sofort der neue Bankchef Michael
Wiedmann bestimmen, der zuletzt
für die Ressorts Vertrieb, Kredit- und
Beratungsprodukte, Industriegruppen
und Volkswirtschaft verantwortlich
war. Er löst den bisherigen IKB-Chef
Hans Jörg Schüttler ab, der die Bank
auf eigenen Wunsch verlässt. Eine der
Hauptaufgaben für Wiedmann wird es
sein, die Mittelstandsbank auf einen
Gesellschafterwechsel vorzubereiten.
Der derzeitige Eigentümer, der USInvestor Lone Star, sucht seit Jahren
den Ausstieg aus der IKB. Gelungen
ist dies Lone Star bislang aber nur bei
einigen kleineren Bankinvestments in
Deutschland.ako
Finanzierungsticker
+++ Eden Springs begibt Anleihe über 160 Mio. Euro +++ Kreditech sammelt
mit Verbriefung von Konsumentendarlehensforderungen über 200 Mio. US-Dollar ein
+++ Windkraft Simonsfeld begibt Anleihe über 7 Mio. Euro +++ Moody’s senkt
Ausblick des langfristigen Emittentenratings Baa2 von Südzucker von stabil auf
negativ +++ Moody’s verbessert das Unternehmensrating von Stabilus von B2 auf
B1, Ausblick stabil +++
6 | DerTreasurer | Ausgabe 2 | 29. Januar 2015
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Personen & Positionen 7
Ausgabe 2 | 29. Januar 2015
Stefan Rösch-Rütsche
verantwortet künftig den
Geschäftsbereich Trans­
aktionsberatung der
Schweizer Niederlassung
des Beratungsunternehmens
Ernst & Young (EY). Dieser
Bereich umfasst unter anderem die Segmente M&A,
Transaktionsdienstleistungen,
Restrukturierungen, Immobilienberatung, Bewertungen
und Business Modeling. Laut
EY ist Rösch-Rütsche seit
1998 innerhalb der EY-Transaktionsberatung in verschiedenen Funktionen aktiv
gewesen. Er folgt auf Louis
Siegrist, der bei EY Schweiz
als People Partner und in der
Transaktionsberatung tätig
bleiben wird.
WCM AG
Max Bensel ist der neue
Leiter Finanzen bei der
WCM Beteiligungs- und
GrundbesitzAG. Der
46-Jährige verstärkt seit
Jahresbeginn gemeinsam mit
dem ebenfalls berufenen
Joachim Mokroß (Leiter Asset
Management) die zweite
Managementebene und soll
das Unternehmen finanziell
auf das weitere Wachstum
vorbereiten. Bensel war zuvor
Prokurist und Leiter Finanzen
bei der KWG Kommunale
Wohnen. Des Weiteren
arbeitete der Betriebswirt in
leitender Position für die in
Hamburg ansässige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
BDO.
Treasurer verdienen bis zu 100.000 Euro jährlich
T
reasurer können einen moderaten
Anstieg ihrer Gehälter für das Jahr
2015 erwarten. Das ist das Ergebnis
einer Studie der Personalberatung
Robert Walters. Demnach bekommen
deutsche Treasurer mit einer Berufserfahrung zwischen sieben und 15
Jahren 65.000 Euro bis 100.000 Euro
pro Jahr. In der Spitze entspricht das
einem Anstieg von über 10 Prozent.
Im vergangenen Jahr verdiente die
Berufsgruppe noch 60.000 Euro bis
90.000 Euro.
Treasurer mit weniger Erfahrung
können dieses Jahr der Studie zufolge
nicht mit mehr Geld rechnen. Das monatliche Einkommen stagniert für dieses Jahr und wird voraussichtlich zwischen 60.000 und 90.000 Euro liegen.
Die Nachfrage nach qualifizierten Finanzspezialisten bleibt dennoch
ungebrochen. Die Studienautoren
machen hierfür die positive wirtschaftliche Entwicklung zum Jahresbeginn
2014 verantwortlich. Insbesondere
im zweiten Quartal des vergangenen
Jahres sei der Bedarf gestiegen. Gute
Kommunikationsfähigkeiten spielen
anscheinend eine immer größere Rolle
bei den Anforderungen, die Unternehmen an potentielle Kandidaten stellen. Treasurer, die verhandlungssicher
Englisch sprechen und dazu noch min-
Treasurer mit sieben bis 15 Jahren
­Berufserfahrung
werden 2015
­voraussichtlich
­zwischen 65.000 Euro
und 100.000 Euro
verdienen. Besonders
gefragt sind fundierte
Bilanzierungskenntnisse.
destens eine weitere Fremdsprache
beherrschen, stehen bei Unternehmen
laut Studie hoch im Kurs. Dies spiele
vor allem wegen der zunehmenden
Globalisierung eine immer größere
Rolle. Fremdsprachenkenntnisse sind
jedoch nicht der einzige Punkt, auf den
zukünftige Arbeitgeber achten: Auch
Erfahrung im Bereich B­ilanzierung
wird positiv bewertet. Kandidaten,
die sich in der Bilanzierung nach HGB
auskennen, sind besonders beliebt.
Auch Kenntnisse im Reporting nach
US-GAAP könnten vorteilhaft sein.
Kandidaten mit den entsprechenden Qualifikationen scheinen im Jobmarkt derzeit jedoch Mangelware. Robert Walters erwartet einen Mangel an
qualifizierten Mitarbeitern speziell für
das mittlere Management-Level. Dies
gelte insbesondere für Treasurer mit
einem sehr ansprechenden Lebenslauf
und internationaler Erfahrung.
Jobsuchende, auf der anderen
Seite, artikulieren auch zunehmend
Ansprüche und lassen sich häufig
nicht mit einem einfachen Grundgehalt abspeisen. Boni und eine betriebliche Altersvorsorge werden demnach
immer wichtiger, um die besten Talente abzugreifen. Kandidaten achten
zudem vermehrt auf flexible Arbeitsbedingungen.jae
Schädelbauer
geht zu Cogon
P
eter Schädelbauer geht ab Anfang
Februar zum Softwarehersteller Cogon. Bei der Hamburger Hanse-OrgaTochter soll der ehemalige Treasurer
als Head of Multi-ERP Solutions fungieren. In dieser Funktion wird Schädelbauer bestehende ERP-unabhängige Finanz- und Treasury-Lösungen
weiterentwickeln. Besondere Schwerpunkte sind Cloud-Lösungen, Benutzerfreundlichkeit (Usability) sowie die
Workfloworientierung. „Obwohl es
auch Angebote im UnternehmensTreasury gab, hat mich die Aufgabe
im Softwaregebiet sehr gereizt“, sagt
Schädelbauer gegenüber DerTreasurer. Er wird als Schnittstelle zwischen
Kunde, Vertrieb sowie Produkt- und
Softwareentwicklung tätig sein.
Schädelbauer bringt langjährige
Praxiserfahrung mit. Als Geschäftsführer der Lindner
Finanz GmbH, der
Konzernbank der
Anstorfer LindnerGruppe, hat er
unter
anderem
eine Inhouse-Bank
etabliert. Mit diePeter Schädelbauer
sem Projekt war
Schädelbauer auf
der Shortlist für das Treasury des Jahres 2012. Zuletzt hat er für Caverion
Deutschland die Bereiche Debitoren,
Forderungs- und Bürgschaftsmanagement geleitet. Die deutsche Tochter
der finnischen Caverion-Gruppe hat
ihren Sitz in München und ist ein
Anbieter für technische Gebäudeausrüstung und Facilitymanagement. Als
gelernter Bankkaufmann und Sparkassenfachwirt vollzog Peter Schädelbauer nach zehn Jahren im Banking
bereits im Jahr 1998 den Wechsel in
die Industrie.mad
Privat
Thomas Schiffer wird Leiter
der Bereiche Finanzen und
Controlling bei Service-Reisen
Gießen. Wie der Reiseveranstalter mitteilte, übernimmt
er damit die Verantwortung
für das 12-köpfige Team des
Hauses. Schiffer hat in verschiedenen Wirtschaftsprüfungsunternehmen gearbeitet
und verfügt Service-Reisen
zufolge über Kenntnisse
in den Ressorts Finanzen,
Controlling, Treasury und
Accounting.
Leichter Gehaltssprung 2015
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AKTUELLE STELLENANGEBOTE
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BearingPoint Switzerland: sucht Analyst (m/w) im Bereich
In-House Banking, Treasury and Risk Management in Zürich
IBM: sucht Financial Services Risk Management (Senior-)
Consultant (m/w) in Hamburg
Vattenfall: sucht Application Manager Risk Solutions (m/w)
in Berlin
Schön Klinik: sucht Fachbereichsleiter Finanzmanagement/
Treasury (m/w) in Priem am Chiemsee
Targit: sucht Technical Consultant Treasury Systeme (m/w)
in München
Personen & Positionen 8
Ausgabe 2 | 29. Januar 2015
Arne Schneemann, bisher
Leiter Geschäftsentwicklung von Deutsche Bahn
(DB) Fernverkehr, ist vom
Vorstand der DB Regio zu
Anfang Februar zum Leiter
Finanzen/Controlling der
Sparte DB Regio Bus ernannt
worden. Schneemann tritt
die Nachfolge von Frederik
Ley an, der zeitgleich neuer
Vorsitzender der Regionalleitung DB Regio Bus Region
Nordrhein-Westfalen wird.
Der 35-jährige Schneemann
ist Diplom-Kaufmann und
seit 2010 Leiter Geschäftsentwicklung DB Fernverkehr
in Frankfurt am Main. Zuvor
war er unter anderem beim
Nieder­sächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit
und Verkehr in Hannover und
bei McKinsey & Company
tätig. DB Regio Bus führt
mit Regionalbussen und den
Fernbussen unter der Marke
„berlinlinienbus.de“ das
Busgeschäft des DB-Konzerns.
Jentsch ist neuer Juwi-CFO
Der Finanzspezialist kommt vom neuen Aktionär MVV
Villeroy & Boch:
Warncke ist CFO
Z
M
unächst wollte der Windparkprojektierer Juwi die Personalie nicht
bestätigen, aber wenige Tage nach
dem Aufkommen der
Gerüchte wurde es offiziell gemacht: Marcus
Jentsch wird der neue
CFO der Juwi AG. Sein
neues Amt übernimmt er
Anfang Februar. Damit
tritt er die Nachfolge von
Finanzvorstand Martin
Winter an, der das Unternehmen im vergangenen Jahr verlassen hatte.
Interimistisch hatten in Marcus Jentsch
den vergangenen Monaten Stefan Gros und im Anschluss
Firmenmitgründer Fred Jung das Amt
geleitet.
Der 46-jährige Jentsch ist ein Profi
der Finanzmarktkommunikation und
kommt vom Juwi-Großaktionär MVV
Energie. Dort leitete er seit 2010 die
Bereiche Finanzen und Investor Relations. Der Diplom-Kaufmann war
zuvor sieben Jahre unter anderem bei
den Investmentbanken UBS und Lazard tätig, ehe er 2002 zur MVV Energie wechselte. In unterschiedlichen
leitenden
Funktionen
war er dort zunächst für
das M&A-Geschäft und
die Projektfinanzierung
zuständig. Anschließend
übernahm er dann die
Verantwortung für den
IR-Bereich.
Der börsennotierte
Mannheimer Konzern
hatte im Dezember 2014
über eine Kapitalerhöhung 50,1 Prozent der
Anteile der angeschlagenen Juwi erworben. Die restlichen
49,9 Prozent der Anteile liegen weiterhin bei den Gründern des Unternehmens, Matthias Willenbacher und
Fred Jung. Durch die Kapitalerhöhung
bekam Juwi frisches Eigenkapital im
Wert von rund 100 Millionen Euro zugeschossen. Schon damals kündigte
MVV Energie an, dass der Konzern den
neuen CFO von Juwi stellen werde. jae
Juwi
News
arkus Warncke hat zum Jahresbeginn die Verantwortung für
die Finanzen des Keramikproduzenten
Villeroy & Boch (V&B) übernommen.
Der 45-Jährige ist für die Ressorts Finanzen, Steuern, IT, Einkauf, Immobilien und Revision zuständig und erhält
einen Vertrag bis Ende 2017.
Der promovierte Betriebswirt ist
bereits seit längerem für den Keramikhersteller tätig: Er kam 2001 nach einer fünfjährigen Tätigkeit bei DaimlerBenz zu V&B und war dort zunächst
für die Bereiche Konzernrevision und
M&A zuständig. Von März 2007 bis
November 2011 war er dann als Treasurer für das Unternehmen tätig.
Später wurde er zum Group Financial
Controller berufen. Seit dem Frühjahr
2014 war er Leiter Finanzen bei V&B.
Warncke folgt auf Jörg Wahlers, der
das Mettlacher Unternehmen im März
2014 nach dreijähriger Tätigkeit als
CFO verlassen hatte. V&B-CEO Frank
Göring hatte das Finanzressort bis zur
Ernennung des neuen CFOs interimistisch übernommen.jae
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Asset Management 9
Ausgabe 2 | 29. Januar 2015
News
Joint Venture: NordLB, Bankhaus Lampe,Talanx
UBS erhebt negative
Zinsen
Talanx Versicherung steigt in Gemeinschaftsunternehmen für alternative Investments ein
ETF-Branche erwartetet
Wachstum
ETF-Anbieter und Asset
Manager weltweit rechnen
mit einem starken Wachstum
des ETF-Volumens. Laut einer
Umfrage von PwC gehen drei
Viertel der Befragten davon
aus, dass sich das verwaltete
Vermögen im ETF-Bereich bis
2020 von 2,6 Bio. US-Dollar
auf 5 Bio. US-Dollar verdoppeln wird.
I
m derzeitigen Niedrigzinsniveau
geraten Versicherer bei der Geldanlage bekanntlich immer stärker unter
Druck. Um die nötigen Renditen zu
erzielen, gewinnt derzeit der Bereich
der alternativen Investments stärker
an Bedeutung. Der Versicherer Talanx
steigt aus diesem Grund mit 45 Prozent in das Gemeinschaftsunternehmen Caplantic Alternative Assets ein.
Der Alternative Asset Service Provider
wurde bereits 2013 von NordLB und
Bankhaus Lampe mit Anteilen von jeweils 50 Prozent gegründet. Die Beteiligungen reduzieren sich nun auf 45
Prozent der NordLB und 10 Prozent
von Bankhaus Lampe, gehalten über
deren Tochter Lampe Credit Advisors.
Hintergrund des Joint Ventures
ist es, dem Versicherer Investitionen in
Infrastrukturdarlehen zugänglicher zu
machen. Auch wenn diese Anlageform
bessere Renditen verspricht, sind die
Risikobewertung und Überwachung
aufwendiger als bei herkömmlichen
Investments. „Früher haben Versicherungen zum Beispiel in den Betreiber
von Autobahnen investiert. Wenn sie
nun direkt in den Bau einer Autobahn
investieren wollten, benötigen sie
zusätzliche Projektfinanzierungsexpertise“, erklärt Christian Moersch,
Caplantic
Die Großbank UBS aus der
Schweiz erhebt negative
Zinsen. Nach Angaben von
Reuters werde die UBS eine
individuelle Gebühr auf hohe
Guthaben von Firmenkunden,
institutionellen Kunden und
juristischen Körperschaften
erheben. Auch Credit Suisse
und Zürcher Kantonalbank
wollen nach Angaben der
Agentur solche Gebühren
erheben.
Auch Brückenbau wird als Anlageform interessant.
Geschäftsführer von Lampe Credit Advisors. Entweder die Versicherer bauen
die nötige Kompetenz selbst auf oder
beteiligen sich an Unternehmen, die
diese bereits haben. „Caplantic verfügt über die nötigen Instrumente
zur Risikobeurteilung“, sagt Moersch.
„Außerdem kann Talanx so über ihr
bestehendes Private-Equity-Geschäft
hinaus zusätzliche Investmentstruktu-
ren und Risikomanagementprozesse
schaffen, die sie für alternative Anlageformen braucht.“ Darüber hinaus
eröffnet die Zusammenarbeit mit der
NordLB für Talanx auch den Zugang
zum Primärmarkt für Projektfinanzierungen. Ein Teil des Kerngeschäfts der
NordLB sind strukturierte Finanzierungen im Energie- und Infrastruktursektor sowie Schiffs- und Flugzeugfinanzierungen. Das Bankhaus Lampe will
die Kooperation durch Expertise im
Bereich der Entwicklung und Verwaltung von alternativen Assetplattformen ergänzen.
Für die NordLB entsteht durch die
Kooperation die Chance, institutionelle Investoren stärker an neuen und
bestehenden Engagements zu beteiligen. Für Banken ist dies mittlerweile
aufgrund der gestiegenen regulatorischen Anforderungen erforderlich. Die
Service-Leistungen der Caplantic sollen diese Beteiligung erleichtern und
Kapitalsammelstellen die Investition
in alternative Anlageklassen ermöglichen.ako
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Risiko Management 10
Ausgabe 2 | 29. Januar 2015
News
Kommunen ächzen unter Franken-Aufwertung
Müller drohen
Währungsverluste
Schuldenberg soll um 2 Milliarden Euro gestiegen sein
Datenschutzgesetz
gefährdet Inkasso
Die EU-Datenschutzgrundverordnung könnte die
Rechtsdurchsetzung durch
Inkasso gefährden, warnt der
Bundesverband deutscher
Inkassounternehmen. Gläubiger könnten gezwungen sein,
ihre Schuldner um Erlaubnis
zu fragen, bevor sie deren
Daten an ein Inkassounternehmen weitergeben dürfen.
D
ie
Wechselkursfreigabe
der
Schweizer Nationalbank hat deutsche Kommunen mit Franken-Krediten
in den Büchern hart getroffen. Ersten
Schätzungen zufolge soll der Schuldenberg, bezogen auf alle deutschen
Städte, durch die Aufwertung des
Franken um 2 Milliarden Euro gestiegen sein.
Die Stadt Essen etwa hält derzeit
450 Millionen Euro schwere Kredite
in Schweizer Franken. Seit der Wechselkursfreigabe sei der bereits zuvor
in den Büchern schwebende Verlust
durch die Franken-Kredite um einen
hohen zweistelligen Millionenbetrag
zusätzlich gestiegen, sagte Stadtkämmerer Lars Martin Klieve gegenüber
der F.A.Z. Neben Essen gehören die
Stadt Gelsenkirchen mit umgerechnet
gut 75 Millionen Euro sowie die Stadt
Bochum mit 180 Millionen Euro zu
den Spitzenreitern unter den kommunalen Franken-Schuldnern.
Noch härter könnte der starke
Franken diejenigen Kommunen treffen,
die Zinsswaps mit Bezug zum Schwei-
zer Franken in den Büchern haben, wie
beispielsweise CHF-Plus-Swaps, ein
von der ehemaligen WestLB insbesondere an Kommunen in NRW vertriebenes Produkt. Die daraus resultierende
Zinslast kann je nach Vertragsgestaltung durch Hebeleffekte bereits bei
CAHKT/iStock/Thinkstock/Getty Images
Die Drogeriekette Müller
hat sich verzockt: Mit einem
Cross-Currency-Swap wettete
Unternehmer Erwin Müller
auf eine Aufwertung der türkischen Lira gegenüber dem
Franken. Seit der Abkopplung
des Franken vom Euro fiel
die Lira um 15% gegenüber
dem Franken. Dem Konzern
drohen nach Informationen
des Handelsblatts dreistellige
Millionenverluste.
Die Schweizer Notenbank schockt die Märkte.
kleinen Wechselkursveränderungen
sehr stark variieren. Ein Rechtsanwalt,
der nach der Wechselkursfreigabe die
Zinslasten einiger seiner kommunalen
Mandanten mit CHF-Plus-Swaps in
den Büchern nachgerechnet hat, berichtete gegenüber der DerNeueKämmerer, einer Schwesterpublikation von
DerTreasurer, von mehr als verdop-
pelten Zinslasten bezüglich einzelner
Swapverträge. Dabei waren diese bereits zuvor teilweise horrend. Die Zinslasten stiegen inzwischen im Einzelfall
auf bis zu 68 Prozent.
In der Vergangenheit haben Kommunen bereits versucht, juristisch
gegen Verluste aus Franken-Krediten
vorzugehen. Die Ergebnisse waren
allerdings nicht sehr vielversprechend.
Ende Oktober 2014 hatte die schleswig-holsteinische Stadt Bad Bramstedt
im Rechtsstreit um Franken-Kredite gegen den Finanzdienstleister Bannasch
AG verloren. Insgesamt 140.000 Euro
Verluste hatte die Stadt mit FrankenKrediten gemacht.
Besser sind die Aussichten bei Klagen aufgrund von Derivaten mit Bezug
zum Schweizer Franken. Hier haben
Kommunen schon einige Erfolge verzeichnen können. Manch eine Kommune, die sich unter Annahme des
festen Franken-Kurses mit bislang bereits drohenden Verlusten abgefunden
hatte, könnte nun die Rechnung noch
einmal neu aufmachen.tos
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Kommentar 11
Ausgabe 2 | 29. Januar 2015
Voll vom FX-Risiko erwischt
Renminbi unter den
Top-5-Währungen
Der Renminbi hat den kanadischen und den australischen Dollar überholt und
rangiert nun auf Platz 5 der
weltweit meist genutzten
Zahlungswährungen. Das
geht aus aktuellen Zahlen
von Swift hervor. Im Dezember hat der Renminbi mit
2,17% einen Rekordmarktanteil erreicht und schickt sich
nun an, den japanischen Yen
zu überholen.
FTT: Neuer Anlauf
Die Finanzminister von elf
EU-Staaten haben sich darauf
geeinigt, die Finanztransaktionssteuer (FTT) auf eine
breite Bemessungsgrundlage
zu stellen. Frankreich verzichtet auf die Forderung, die FTT
weitgehend auf Aktiengeschäfte zu beschränken. Im
Gegenzug soll die Besteuerung niedriger ausfallen als
zunächst geplant.
Etwas mehr Treasury-Know-how kann den Kämmerern
sicher nicht schaden
IMPRESSUM
Verlag
FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH
Der F.A.Z.-Fachverlag
Frankenallee 68–72, 60327 Frankfurt am Main
E-Mail:
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HRB Nr. 53454, Amtsgericht Frankfurt am Main
Geschäftsführer: Dr. André Hülsbömer, Jürgen Kiehl
Geschäftsleitung: Bastian Frien
D
ie Aktion der Schweizer
Nationalbank hat viele
Unternehmen in der vorvergangenen Woche kalt erwischt. Besonders Schweizer
Unternehmen, die exportorientiert sind, macht die Aufwertung des Franken schwer
zu schaffen. Vor derartigen Schachzügen der Zentralbanken ist vermutlich
auch das beste Treasury nicht gefeit.
Man darf hier die Aufgaben der Finanzabteilung nicht überschätzen:
Gutes Währungsmanagement kann
die Auswirkungen von Währungseffekten auf das Unternehmensergebnis
abfedern. Bei fundamentalen Verwerfungen wie der Aufwertung des Franken oder der Abwertung des Rubels
sind auch Treasurer häufig machtlos.
Seltsam muten allerdings die Spekulationen vieler Kommunen an, die
sich mit scheinbar günstigen FrankenKrediten eingedeckt haben und nun,
wie im Fall der Ruhrmetropole Essen,
Millionenlasten fürchten müssen (Seite
10). Hier sind die Kommunen
Währungsrisiken eingegangen, die nicht zu ihrem meist
deutschen Grundgeschäft
passen. Es ist nicht das erste
Mal, dass die Kommunen
negativ mit Spielarten der
Finanzalchemie auffallen.
Auch bei Zinsswapgeschäften sind sie
auf die Nase gefallen.
Unternehmen mit professionellen
Treasury-Einheiten sind vor solchen
Fehlern sicher nicht gefeit, wie die Vergangenheit immer wieder gezeigt hat.
Doch als wir uns vor einigen Jahren
über die vermeintlich günstige Finanzierung in Schweizer Franken umgehört haben, haben namhafte Treasurer
abgewunken: Kredite oder Anleihen in
Franken kämen nur in Frage, wenn es
Ort auch ein entsprechendes Grundgeschäft gibt. Hoffentlich setzt sich
diese Erkenntnis auch bei den Kommunen durch. Etwas mehr TreasuryKnow-how kann den Kämmerern sicher nicht schaden.mad
Sascha Duis
News
Redaktion: Markus Dentz (mad, verantwortlich),
Desirée Backhaus (deb), Jakob Eich (jae),
Antonia Kögler (ako), Tobias Schmidt (tos)
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Verantwortlich für Anzeigen
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Herausgeber: Boris Karkowski
Mitherausgeber: BNP Paribas, Deutsche Bank,
Horváth & Partner GmbH, Reval, SEB AG,
treasury executives 53° gmbh
Partner: Barclays Bank PLC, Litreca AG, Omikron Systemhaus
GmbH & Co. KG, UniCredit Bank AG
Jahresabonnement: kostenlos
Erscheinungsweise
zweiwöchentlich (24 Ausgaben im Jahr)
Layout: Daniela Seidel, FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH
© Alle Rechte vorbehalten.
FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH, 2015.
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