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Ausgabe 2 | 29. Januar 2015 Inhalt Euro-Schwäche: Umdenken im FXHedging 2 Hedging-Experte: Treasurer sollten mehr auf Optionen setzen Die Euro-Schwäche wirkt derzeit wie ein großes Konjunkturprogramm für die exportorientierte deutsche Wirtschaft. Doch wann und in welchem Umfang wird sich die Euro-Schwäche tatsächlich in den Zahlen der Unternehmen widerspiegeln? Je höher der Absicherungsgrad, desto weniger profitieren Unternehmen jetzt. Hedging-Experte Volker Anhäuser von BNP Paribas rät zu mehr Optionen. 4 7 8 Commerzbank verschlankt Führung radikal Die Firmenkundenorganisation der Commerzbank steht vor einem tiefgreifenden Umbau, wie DerTreasurer aus internen Papieren erfahren hat. Schädelbauer geht zu Cogon Peter Schädelbauer, vormals u.a. Treasury-Chef bei Lindner, wechselt die Seiten. Seine Erfahrung will er jetzt beim Systemhaus Cogon einbringen. Jentsch ist neuer Juwi-CFO Die MVV ist beim ins Trudeln geratenen Windparkprojektierer Juwi eingestiegen. Jetzt entsenden die Mannheimer den neuen CFO. Aufmacher Personen & Positionen 2 7 Leichter Gehaltssprung für Treasurer 8 Villeroy & Boch: Warncke ist CFO Euro-Schwäche: Umdenken im FXHedging Cash Management 3 Regulatorik trifft Banken und Treasurer Embargos erschwert Zahlungsverkehr und Trade Finance 9 Austausch auf Augenhöhe Joint Venture von NordLB, Bankhaus Lampe,Talanx Risiko Management 4 Commerzbank verschlankt Führung radikal 10 Kommunen ächzen unter Franken- 5 Top-Finanzierung VTG platziert erste Hybridanleihe IKB bringt großen Debt-Fonds an den Start 3. C A S H MA N A GE ME NT CAMPUS Asset Management Finanzen & Bilanzen 5 ANZEIGE 6. MAI 2015 – WOLKENBURG, KÖLN Der Startschuss ist gefallen! intensiver und interaktiver Austausch inspirierende und praxisorientierte Vorträge spannende Diskussionen Aufwertung Kommentar 11 Voll erwischt Etwas mehr Treasury-Know-how kann den Kämmerern sicher nicht schaden www.cash-management-campus.de VERANSTALTER Aufmacher 2 JChambers/iStock/Thinkstock/Getty Images Ausgabe 2 | 29. Januar 2015 Wenn die EZB im März mit Staatsanleihenankäufen beginnt, dürfte der Euro weiter abwerten. Euro-Schwäche: Umdenken im FX-Hedging Hedging-Experte Anhäuser: Treasurer sollten mehr auf Optionen setzen D ie Euro-Schwäche wirkt derzeit wie ein großes Konjunkturprogramm für die exportorientierte deutsche Wirtschaft. Doch wann und in welchem Umfang wird sich die Euro-Schwäche tatsächlich in den Zahlen der Unternehmen widerspiegeln? Einen Großteil ihres Währungs-Exposures, das nicht über Natural Hedging abgedeckt ist, sichern Unternehmen mit Derivaten ab. „Sie haben also für die kommenden Monate Wechselkurse eingeloggt, die deutlich über dem aktuellen Marktniveau liegen“, sagt Volker Anhäuser, Leiter FX- und Zinsderivate bei der BNP Paribas in Deutschland. „Je höher die Hedging-Quote, desto weniger profitieren die Unternehmen jetzt von der Euro-Abwertung.“ Langfristige Planungssicherheit ist für die überwiegende Mehrheit der deutschen Unternehmen wichtiger als das kurzfristige Ausnutzen von positiven Wechselkursschwankungen. Die Absicherungsquoten und -zeiträume variieren jedoch je nach Unternehmen stark: Der Münchener Bremssystemhersteller Knorr-Bremse lässt etwa nur 5 Prozent des geplanten Währungsexposures frei floaten, 95 Prozent werden über drei Jahre hinweg schrittweise abgesichert. Auch die Lufthansa verfolgt diesen rollierenden Ansatz: Über 24 Monate werden 66 Fremdwährungen gehedgt, der durchschnittliche Sicherungsgrad liegt dabei in der Regel bei 50 Prozent. Je näher der Zeitpunkt des Cashflows rückt, desto höher ist der Absicherungsanteil. Der Mainzer Logistiker JF Hillebrand, der in den USA sehr aktiv ist, sichert über zwölf Monate insgesamt zwei Drittel des Exposures ab: „Wir verfolgen angesichts sehr politischer Märkte mit hoher Volatilität grundsätzlich eine Strategie mit definierten Zielquoten und begrenzen deshalb erwartungsgetriebene – und damit letztlich spekulative – Ansätze“, sagt RalfJörg Weigold, Vice President Global Treasury and Financing bei JF Hillebrand. Nicht alle Unternehmen geben ihren TreasuryAbteilungen jedoch strikte Absicherungsquoten vor: Einer Studie der Bank of America Merrill Lynch zufolge verfolgten im Jahr 2013 insgesamt 38 Prozent der befragten Unternehmen aktive »»Wir sichern unser Währungs exposure etwa jeweils zu einem Drittel mit Forwards und Optionen.« Ralf-Jörg Weigold, JF Hillebrand Hedging-Strategien, bei denen das Timing und die Sicherungsquote in bestimmten Bandbreiten variabel sind. Diese Unternehmen könnten nun ihre Absicherung zurückfahren, um von der EuroSchwäche zu profitieren. Ob es tatsächlich so weit kommt, ist aber fraglich: Zwar rechnet die überwiegende Mehrheit der Banken angesichts der ultralockeren Geldpolitik der EZB und der längst nicht ausgestandenen Euro-Krise damit, dass die Gemein- schaftswährung weiter an Wert verlieren wird. Aber was ist, wenn es doch anders kommt? Auch 2013 haben viele schon auf einen fallenden Euro gesetzt. Letztlich blieb die Abwertung aus, weil die US-Notenbank Fed die Zügel doch weniger stark anzog als erwartet. „Dass der Euro so lange stark geblieben ist, hat auch viele Treasurer überrascht, die ihre Absicherungsquoten schon langsam haben auslaufen lassen“, sagt der HedgingSpezialist Anhäuser. Einigen Unternehmen könnte das eine Lehre sein, die Absicherung nun nicht zu weit herunterzufahren. Erst recht, da auch in diesem Jahr die Zentralbanken eine wichtige Rolle auf den Devisenmärkten spielen werden. BNP-Banker Anhäuser hält daher eine andere Strategie für sinnvoll, um sich die Chancen, die aus einer weiteren Euro-Abwertung entstehen könnten, nicht zu verbauen: „Unternehmen sollten neben Termingeschäften auch stärker Optionen mit in ihre Planung einbeziehen“, rät der Banker. Verliert der Euro an Wert, lässt das Unternehmen die Option verfallen und tauscht zum günstigeren Marktkurs. Treasurer Weigold teilt diese Einschätzung: „Wir sichern unser Währungsexposure etwa jeweils zu einem Drittel mit Forwards und Optionen.“ Durch diese Kombination von Termingeschäften, Optionen und offenen Positionen ergäben sich auch Möglichkeiten, vom fallenden Euro zu profitieren. Viele Treasury-Abteilungen sind allerdings erfahrungsgemäß zurückhaltend gegenüber FXOptionen. Sie schreckt die teure Prämienzahlung ab.deb Cash Management 3 Ausgabe 2 | 29. Januar 2015 News Regulatorik trifft Banken und Treasurer Cash Management hat Top-Priorität Sanktions- und Embargovorschriften erschweren Zahlungsverkehr und Trade Finance Erste Bank mit neuem Digitalangebot Die Erste Bank und die Sparkassen haben für den österreichischen Markt eine neue digitale Banking-Infrastruktur namens George entwickelt. Mit der app-basierten Struktur soll Bezahlangeboten wie Apple Pay Konkurrenz gemacht werden. Nutzer können auch Konten bei Drittbanken integrieren. I ran, Syrien, Ukraine, Russland – die Fülle von Sanktions- und Embargovorschriften nimmt derzeit immer weiter zu. Zugleich müssen sich Banken stärker bei der Bekämpfung von Geldwäsche, Wirtschaftskriminalität und Terrorismus einbringen. Die regulatorischen Anforderungen an die Banken im Zahlungsverkehr und bei der Handelsfinanzierung steigen. Für Treasurer könnte das handfeste Konsequenzen haben. Namhafte CashManagement- und Trade-Finance-Banker warnen davor, dass es für Banken schwieriger wird, gewisse Services überhaupt noch anzubieten. Stellen Banken Garantien und Akkreditive zur Verfügung, müssen sie nicht nur die reine Zahlung überprüfen, sondern auch das dahinterstehende Produkt. Banken müssen letztlich tiefer in das operative Geschäft ihrer Firmenkunden vordringen – ein hoher Aufwand. Andererseits sind auch die Trea sury-Abteilungen selbst betroffen: „Die rechtliche Verpflichtung, Zahlungen im Hinblick auf Embargos und Sanktionslisten zu überprüfen, liegt zwar in der Regel bei den Banken“, sagt Sebastian Niemeyer, Senior Manager Corporates bei Swift Germany. Wer dagegen verstößt, riskiert drakonische Strafen. Die Milliardenzahlung Felipe Dupouy/Digital Vision/Thinkstock/Getty Images Effektiveres Cash Management hat 2015 höchste Priorität für Treasurer. Das hat eine Umfrage des WorkingCapital-Dienstleisters Demica unter 78 Treasurern ergeben. 63% der Befragten nannten diese Hauptpriorität, gefolgt von der Freisetzung von Betriebskapital (60%) und der Verbesserung der Risikosteuerung des Working Capital Managements (58%). Kein Handel erlaubt: Embargo-Vorschriften steigen. von BNP Paribas in den USA ist nur das jüngste Beispiel. „Wenn ein Unternehmen in Ländern wie den USA aktiv ist, kann es bei Verstößen aber auch mit empfindlichen Konsequenzen konfrontiert werden. Die Treasury-Abteilung hat daher ein Interesse daran, mögliche Verstöße rechtzeitig zu vermeiden.“ Ein Sanktionsverstoß scha- det nicht nur der Reputation, er kann auch Einfluss auf die Liquidität haben: „Es kann vorkommen, dass Transaktionen bei ihrer Ausführung wegen eines möglichen Verstoßes blockiert werden“, sagt Niemeyer. Eingefrorene Gelder zu entsperren, ist ein langwieriger und kostenintensiver Prozess für das Treasury und die Rechtsabteilung. Die technischen Möglichkeiten zum automatisierten Screening von Sanktionslisten gibt es. In den meisten Banken gehört der Einsatz von softwarebasierten Sanktionsfiltern längst zur Standardausrüstung. Ohne manuelle Nacharbeiten geht es dennoch nicht. Einige Banker berichten davon, dass Zahlungen fälschlicherweise abgewiesen werden – etwa weil der Zahlungsempfänger zufällig denselben Namen trägt wie eine sanktionierte Person. Auch Swift hat mit dem Sanction Screening Service eine solche Lösung im Einsatz. Diese will der Finanznachrichtendienstleister nun auch an Corporates vertreiben. Der Bedarf dürfte zunehmen.deb ANZEIGE MACHEN SIE MEHR AUS IHREM SAP-SYSTEM! Wir bieten Ihnen professionelle Beratung für den Finanz- und Treasury-Bereich Ihres Unternehmens und zeigen Ihnen, wie Sie Ihr bestehendes SAP-System optimal nutzen können. Mit unseren erfahrenen Treasury-Beratern haben Sie die Möglichkeit, Lösungen im SAP Umfeld aus einer Hand analysieren, konzeptionieren und implementieren zu lassen. Wir sind Ihr Experte für die Bereiche • Bankenkommunikation • Cash- und Liquiditätsmanagement • Reporting und Meldewesen • Transaktions- und Risiko Management • Working Capital Management Sprechen Sie uns an. WWW.SYMQ.DE PERFEKTION IM DETAIL. [email protected] Finanzen & Bilanzen 4 Ausgabe 2 | 29. Januar 2015 Commerzbank verschlankt Führung radikal Börse Düsseldorf strukturiert MiniBondsegment neu Die Börse Düsseldorf hat aufgrund der schlechten Entwicklung des MiniBondmarkts mit dem „Primärmarkt“ eine neue Handelsplattform geschaffen. Sie ist in drei Subsegmente unterteilt. Je nachdem, wie groß der Abstand der Emissionsrendite einer Anleihe zum risikolosen Referenzzinssatz, dem Durchschnittszinssatz der 3- bis 5-jährigen Bundesanleihen ist, werden Anleihen im Segment A, B oder C geführt. Die neue Segmentierung soll Anlegern die Risiken einer Investition deutlicher machen. Für den Handel auf diesen Plattformen müssen Emittenten bestimmte Transparenzanforderungen erfüllen, ein Rating ist jedoch nicht verpflichtend. Das Handelssegment „mittelstandsmarkt“ wird eingestellt. Neue Zuständigkeiten für die Bereichsvorstände im Firmenkundengeschäft D as Firmenkundengeschäft der Commerzbank steht vor einem tiefgreifenden Umbau. Das geht aus internen Unterlagen hervor, die FINANCE, einer Schwesterpublikation von DerTreasurer, vorliegen. Analog zu den Plänen im Privatkundengeschäft will die Bank auch das Geschäft mit den Firmenkunden regional neu zuschneiden und die Vertriebsstruktur vereinheitlichen. Davon erhofft sich die Bank Synergien und Cross-SellingMöglichkeiten mit den anderen Bereichen, erklärte ein Sprecher gegenüber FINANCE. Auch eine erhebliche Kostensenkung soll mit einer schlankeren Struktur einhergehen. Dabei wird nach FINANCE-Informationen de facto eine ganze Führungsebene im Firmenkundengeschäft zusammengestrichen. Die sieben Bereichsvorstände behalten allesamt ihre Positionen, erhalten aber größtenteils neue Aufgaben. Die Verantwortungen für das Großkunden- und das Mittelstandsgeschäft werden künftig auf dieser Ebene zusammengefasst und regional auf fünf Schultern verteilt. Gesetzt sind Günther Tallner, Michael Kotzbauer, Andre Carls und Jochen Ihler. Für die Verantwortung in der Region Ost heiß Commerzbank AG/Julia Schwager News Umbaupläne in der Frankfurter Zentrale gehandelt wird Edith Weymayr, derzeit als Regionalvorstand für das Asiengeschäft verantwortlich. Die Commerzbank wollte dies nicht kommentieren. Auf den beiden Ebenen darunter wird ordentlich abgebaut. Im Stabsbereich Corporate Banking unter Holger Werner werden aus bisher zwölf Einheiten nur noch fünf. Das internationale Geschäft unter Leitung von Bernd Laber wird zunächst nicht angetastet. Der Bereich Financial Institutions/ Cash Management & International Business unter Christof Maetze wird umbenannt in Financial Institutions & Commerzbank Transaction Service und leicht umstrukturiert. Richtig zur Sache geht es in der Fläche: Dort wird sowohl bei den Großkunden als auch im Mittelstand eine ganze Ebene herausgenommen. Bei den Großkunden bleiben von sieben Center-Leitern und 14 Niederlassungsleitern elf übrig, im Mittelstand von 18 Gebietsfilialleitern und 120 Regionalleitern gerade mal 43. In Summe fallen damit über 100 Führungspositionen weg. Die Mitglieder der ersten Führungsebene unter Firmenkundenvorstand Markus Beumer sollen noch im Januar offiziell benannt werden. Die Ebene darunter dürfte bis Ende März feststehen. Eine offizielle Präsentation der neuen Führungsmannschaft könnte bei der Bilanzpressekonferenz der Commerzbank am 12. Februar erfolgen. mad ANZEIGE Zündkerze Entwickelt von Bosch Deutschland, 1902 ngen rkehrslösu e v s g n lu h Za für Profs. von Profs Impulse. Made in Germany. Zahlungsverkehrsmanagement für Unternehmen. Der Funke der Zündkerze bringt den Ottomotor zum Laufen. Die LBBW liefert die notwendigen Impulse für das Zusammenspiel der Wertschöpfungskette und der Finanzprozesse Ihres Unternehmens. Proftieren Sie von den soliden Zahlungsverkehrslösungen und der leistungsfähigen Transaktions-Plattform der Girozentrale LBBW. Mehr Informationen unter LBBW-Business.de/zahlungsverkehrsmanagement Landesbank Baden-Württemberg I0415002_01_02_AZ_LB_Zuendk_190x130_TreasEMag.pdf - Jan_12_2015 10_23_05 Finanzen & Bilanzen 5 Ausgabe 2 | 29. Januar 2015 Sunrise nennt Details zum Börsengang Der schweizerische Telekommunikationskonzern Sunrise hat die Kursspanne der Aktien für den geplanten Börsengang bei 58 bis 78 Schweizer Franken festgelegt. Der Handelsbeginn an der SIX Swiss Exchange soll voraussichtlich am 6. Februar oder noch davor erfolgen. Sunrise will mit dem Erlös von rund 1,35 Mrd. Schweizer Franken Fremdkapital abbauen und so die Nettoverschuldung senken. SKW sichert sich Refinanzierung SKW Stahl-Metallurgie Holding Der Spezialchemiekonzern SKW Stahl-Metallurgie hat die Refinanzierung für die nächsten drei Jahre gesichert. Am 31. Januar wäre das im Herbst geschlossene Stillhalteabkommen mit den Banken abgelaufen. Jetzt hat der Konzern einen neuen Konsortialkredit über 86 Mio. Euro erhalten. Commerzbank und Norddeutsche Landesbank waren Konsortialführer bei der Transaktion. Die neuen Mittel sollen zur Refinanzierung des bisherigen Rahmenkreditvertrags und der Schuldscheindarlehen sowie zur Neuausrichtung des Konzerns verwendet werden. Tele Columbus gelingt IPO Der Kabelnetzbetreiber Tele Columbus ist seit dem vergangenen Freitag an der Frankfurter Börse notiert. Die Wertpapiere starteten mit 10,70 Euro und lagen damit in der Mitte der festgelegten Preisspanne, die bei 8 bis 12 Euro lag. Zwischenzeitlich stieg die Aktie sogar auf über 12 Euro. Der Kabelnetzbetreiber hat etwa 53 Mio. Aktien platziert. Top-Finanzierung Bookrunner begleitet. Der Emissionserlös der Anleihe ist nur ein Teil des Finanzierungsplans der Übernahme VTG platziert erste Hybridanleihe von AAE. Das gesamte Konzept umfasst etwa 370 Millionen Euro. In dieas Schienenlogistikunternehmen nehmens auf großes Interesse. Der sem Zusammenhang hat VTG bereits VTG hat zum ersten Mal in seiner eigenkapitalähnliche Bond des unge- eine Eigenkapitalerhöhung über 7,4 Unternehmensgeschichte eine Hy rateten Unternehmens über 250 Mil- Millionen neue Aktien durchgeführt, bridanleihe platziert. Die VTG habe lionen Euro ist an der Luxemburger die der bisherige Inhaber der AAE Anmit diesem Instrument „einen wei- Börse im unregulierten Markt zum dreas Goer gezeichnet hat. Er erwirbt teren Finanzierungskanal für sich Handel zugelassen. Die nachrangige damit 26 Prozent am erhöhten Kapital eröffnet, der auch für die der VTG. Der dritte Teil des Zukunft interessant ist.“ In Finanzierungskonzepts ist der Vergangenheit hatte der eine Barkomponente über Hamburger Konzern bereits 15 Millionen Euro. einen Konsortialkredit und Durch die Übernahme eine US-Privatplatzierung des Familienunternehmens zur Finanzierung genutzt. AAE wächst die Flotte der Mit dem EmissionserVTG von 50.000 auf 80.000 lös will VTG einen Teil der Wagons, und die BilanzÜbernahme des Wagonversumme steigt auf etwa 3 mieters AAE – Ahaus AlMilliarden Euro an. Dies stätter Eisenbahn Holding erhöhe „zukünftig die Anaus der Schweiz finanzieren VTG begibt die erste Hybridanleihe des Konzerns zur Akquisitionsfinanzierung. forderungen an eine ausund sich gleichzeitig den gewogene und effiziente Zugang zu neuen Investorengruppen Anleihe ist mit 5 Prozent verzinst und Fremdfinanzierung“, teilt das Untererschließen. Die Anleihe wurde Inves- kann nach fünf Jahren zum ersten nehmen mit. Aus diesem Grund will toren in Deutschland, der Schweiz, Mal gekündigt werden. Danach wird VTG den Vorstand verstärken und holt Frankreich und England vorgestellt der Zinssatz um 3 Prozentpunkte er- sich dafür Mark Stevenson, den CFO und stieß nach Angaben des Unter- höht. Die HSBC hat die Transaktion als der AAE, ins Boot. ako D VTG Aktiengesellschaft News IKB bringt großen Debt-Fonds an den Start 475 Millionen Euro Fremdkapital für Mittelständler D ie Industriebank IKB hat einen großen neuen Debt Fonds für den deutschen Mittelstand aufgelegt. Der „Valin Mittelstand Senior Debt Fund“ wurde bei Kapitalzusagen von Investoren in Höhe von 475 Millionen Euro geschlossen. Der Fonds gibt mittelständischen Unternehmen die Möglichkeit, Fremdkapital mit einer Laufzeit von sieben bis zehn Jahren aufzunehmen. Damit bietet der Debt Fonds der IKB den Unternehmen eine für Banken derzeit ungewöhnlich lange Finanzierungsdauer. Über den Fonds der IKB versuchen Versicherungen und Pensionsfonds von der Kreditnachfrage solider Mittelständler zu profitieren und höhere Renditen zu erzielen, als aktuell am Corporate-Bondmarkt möglich sind. Zu den Investoren des Fonds gehören Generali, die NN Group und die Gothaer Versicherung. Betreut werden die über den Fonds finanzierten Mittelständler für die Dauer der Finanzierung von der IKB. Die IKB war während der Finanzkrise ins Schleudern geraten und hat erst im Geschäftsjahr 2013/2014 wieder positive Zahlen geschrieben. Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahrs 2014/2015 liegt der Konzernüberschuss bei 73 Millionen Euro. Dass die Bank den Mittelstandsfonds jetzt erfolgreich schließen konnte, ist ein weiterer kleiner Schritt der IKB, nach und nach wieder die alte Bedeutung im mittelständischen Firmenkundengeschäft zurückzuerlangen, die sie im Zuge der Finanzkrise eingebüßt hatte. Den weiteren Kurs der IKB wird ab sofort der neue Bankchef Michael Wiedmann bestimmen, der zuletzt für die Ressorts Vertrieb, Kredit- und Beratungsprodukte, Industriegruppen und Volkswirtschaft verantwortlich war. Er löst den bisherigen IKB-Chef Hans Jörg Schüttler ab, der die Bank auf eigenen Wunsch verlässt. Eine der Hauptaufgaben für Wiedmann wird es sein, die Mittelstandsbank auf einen Gesellschafterwechsel vorzubereiten. Der derzeitige Eigentümer, der USInvestor Lone Star, sucht seit Jahren den Ausstieg aus der IKB. Gelungen ist dies Lone Star bislang aber nur bei einigen kleineren Bankinvestments in Deutschland.ako Finanzierungsticker +++ Eden Springs begibt Anleihe über 160 Mio. Euro +++ Kreditech sammelt mit Verbriefung von Konsumentendarlehensforderungen über 200 Mio. US-Dollar ein +++ Windkraft Simonsfeld begibt Anleihe über 7 Mio. Euro +++ Moody’s senkt Ausblick des langfristigen Emittentenratings Baa2 von Südzucker von stabil auf negativ +++ Moody’s verbessert das Unternehmensrating von Stabilus von B2 auf B1, Ausblick stabil +++ 6 | DerTreasurer | Ausgabe 2 | 29. Januar 2015 ANZEIGE Deutsche Bank firmenkunden.db.com Es gibt einen Weg, Projekte umzusetzen. Und Bestehendes zu erhalten. Diesen Weg der höchsten Ansprüche gehen wir gemeinsam mit unseren Kunden. Als verlässlicher Partner mit umfangreicher Branchenkenntnis unterstützen wir Sie mit individuell zugeschnittenen Finanzierungsformen für alle Ihre Unternehmensziele. Vor Ort und weltweit. Deutsche Bank. Ihre globale Universalbank. Personen & Positionen 7 Ausgabe 2 | 29. Januar 2015 Stefan Rösch-Rütsche verantwortet künftig den Geschäftsbereich Trans aktionsberatung der Schweizer Niederlassung des Beratungsunternehmens Ernst & Young (EY). Dieser Bereich umfasst unter anderem die Segmente M&A, Transaktionsdienstleistungen, Restrukturierungen, Immobilienberatung, Bewertungen und Business Modeling. Laut EY ist Rösch-Rütsche seit 1998 innerhalb der EY-Transaktionsberatung in verschiedenen Funktionen aktiv gewesen. Er folgt auf Louis Siegrist, der bei EY Schweiz als People Partner und in der Transaktionsberatung tätig bleiben wird. WCM AG Max Bensel ist der neue Leiter Finanzen bei der WCM Beteiligungs- und GrundbesitzAG. Der 46-Jährige verstärkt seit Jahresbeginn gemeinsam mit dem ebenfalls berufenen Joachim Mokroß (Leiter Asset Management) die zweite Managementebene und soll das Unternehmen finanziell auf das weitere Wachstum vorbereiten. Bensel war zuvor Prokurist und Leiter Finanzen bei der KWG Kommunale Wohnen. Des Weiteren arbeitete der Betriebswirt in leitender Position für die in Hamburg ansässige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO. Treasurer verdienen bis zu 100.000 Euro jährlich T reasurer können einen moderaten Anstieg ihrer Gehälter für das Jahr 2015 erwarten. Das ist das Ergebnis einer Studie der Personalberatung Robert Walters. Demnach bekommen deutsche Treasurer mit einer Berufserfahrung zwischen sieben und 15 Jahren 65.000 Euro bis 100.000 Euro pro Jahr. In der Spitze entspricht das einem Anstieg von über 10 Prozent. Im vergangenen Jahr verdiente die Berufsgruppe noch 60.000 Euro bis 90.000 Euro. Treasurer mit weniger Erfahrung können dieses Jahr der Studie zufolge nicht mit mehr Geld rechnen. Das monatliche Einkommen stagniert für dieses Jahr und wird voraussichtlich zwischen 60.000 und 90.000 Euro liegen. Die Nachfrage nach qualifizierten Finanzspezialisten bleibt dennoch ungebrochen. Die Studienautoren machen hierfür die positive wirtschaftliche Entwicklung zum Jahresbeginn 2014 verantwortlich. Insbesondere im zweiten Quartal des vergangenen Jahres sei der Bedarf gestiegen. Gute Kommunikationsfähigkeiten spielen anscheinend eine immer größere Rolle bei den Anforderungen, die Unternehmen an potentielle Kandidaten stellen. Treasurer, die verhandlungssicher Englisch sprechen und dazu noch min- Treasurer mit sieben bis 15 Jahren Berufserfahrung werden 2015 voraussichtlich zwischen 65.000 Euro und 100.000 Euro verdienen. Besonders gefragt sind fundierte Bilanzierungskenntnisse. destens eine weitere Fremdsprache beherrschen, stehen bei Unternehmen laut Studie hoch im Kurs. Dies spiele vor allem wegen der zunehmenden Globalisierung eine immer größere Rolle. Fremdsprachenkenntnisse sind jedoch nicht der einzige Punkt, auf den zukünftige Arbeitgeber achten: Auch Erfahrung im Bereich Bilanzierung wird positiv bewertet. Kandidaten, die sich in der Bilanzierung nach HGB auskennen, sind besonders beliebt. Auch Kenntnisse im Reporting nach US-GAAP könnten vorteilhaft sein. Kandidaten mit den entsprechenden Qualifikationen scheinen im Jobmarkt derzeit jedoch Mangelware. Robert Walters erwartet einen Mangel an qualifizierten Mitarbeitern speziell für das mittlere Management-Level. Dies gelte insbesondere für Treasurer mit einem sehr ansprechenden Lebenslauf und internationaler Erfahrung. Jobsuchende, auf der anderen Seite, artikulieren auch zunehmend Ansprüche und lassen sich häufig nicht mit einem einfachen Grundgehalt abspeisen. Boni und eine betriebliche Altersvorsorge werden demnach immer wichtiger, um die besten Talente abzugreifen. Kandidaten achten zudem vermehrt auf flexible Arbeitsbedingungen.jae Schädelbauer geht zu Cogon P eter Schädelbauer geht ab Anfang Februar zum Softwarehersteller Cogon. Bei der Hamburger Hanse-OrgaTochter soll der ehemalige Treasurer als Head of Multi-ERP Solutions fungieren. In dieser Funktion wird Schädelbauer bestehende ERP-unabhängige Finanz- und Treasury-Lösungen weiterentwickeln. Besondere Schwerpunkte sind Cloud-Lösungen, Benutzerfreundlichkeit (Usability) sowie die Workfloworientierung. „Obwohl es auch Angebote im UnternehmensTreasury gab, hat mich die Aufgabe im Softwaregebiet sehr gereizt“, sagt Schädelbauer gegenüber DerTreasurer. Er wird als Schnittstelle zwischen Kunde, Vertrieb sowie Produkt- und Softwareentwicklung tätig sein. Schädelbauer bringt langjährige Praxiserfahrung mit. Als Geschäftsführer der Lindner Finanz GmbH, der Konzernbank der Anstorfer LindnerGruppe, hat er unter anderem eine Inhouse-Bank etabliert. Mit diePeter Schädelbauer sem Projekt war Schädelbauer auf der Shortlist für das Treasury des Jahres 2012. Zuletzt hat er für Caverion Deutschland die Bereiche Debitoren, Forderungs- und Bürgschaftsmanagement geleitet. Die deutsche Tochter der finnischen Caverion-Gruppe hat ihren Sitz in München und ist ein Anbieter für technische Gebäudeausrüstung und Facilitymanagement. Als gelernter Bankkaufmann und Sparkassenfachwirt vollzog Peter Schädelbauer nach zehn Jahren im Banking bereits im Jahr 1998 den Wechsel in die Industrie.mad Privat Thomas Schiffer wird Leiter der Bereiche Finanzen und Controlling bei Service-Reisen Gießen. Wie der Reiseveranstalter mitteilte, übernimmt er damit die Verantwortung für das 12-köpfige Team des Hauses. Schiffer hat in verschiedenen Wirtschaftsprüfungsunternehmen gearbeitet und verfügt Service-Reisen zufolge über Kenntnisse in den Ressorts Finanzen, Controlling, Treasury und Accounting. Leichter Gehaltssprung 2015 Jupiter Images / Getty Images / Thinkstock News AKTUELLE STELLENANGEBOTE Bitte kontaktieren Sie [email protected], um Stellenanzeigen zu schalten. BearingPoint Switzerland: sucht Analyst (m/w) im Bereich In-House Banking, Treasury and Risk Management in Zürich IBM: sucht Financial Services Risk Management (Senior-) Consultant (m/w) in Hamburg Vattenfall: sucht Application Manager Risk Solutions (m/w) in Berlin Schön Klinik: sucht Fachbereichsleiter Finanzmanagement/ Treasury (m/w) in Priem am Chiemsee Targit: sucht Technical Consultant Treasury Systeme (m/w) in München Personen & Positionen 8 Ausgabe 2 | 29. Januar 2015 Arne Schneemann, bisher Leiter Geschäftsentwicklung von Deutsche Bahn (DB) Fernverkehr, ist vom Vorstand der DB Regio zu Anfang Februar zum Leiter Finanzen/Controlling der Sparte DB Regio Bus ernannt worden. Schneemann tritt die Nachfolge von Frederik Ley an, der zeitgleich neuer Vorsitzender der Regionalleitung DB Regio Bus Region Nordrhein-Westfalen wird. Der 35-jährige Schneemann ist Diplom-Kaufmann und seit 2010 Leiter Geschäftsentwicklung DB Fernverkehr in Frankfurt am Main. Zuvor war er unter anderem beim Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr in Hannover und bei McKinsey & Company tätig. DB Regio Bus führt mit Regionalbussen und den Fernbussen unter der Marke „berlinlinienbus.de“ das Busgeschäft des DB-Konzerns. Jentsch ist neuer Juwi-CFO Der Finanzspezialist kommt vom neuen Aktionär MVV Villeroy & Boch: Warncke ist CFO Z M unächst wollte der Windparkprojektierer Juwi die Personalie nicht bestätigen, aber wenige Tage nach dem Aufkommen der Gerüchte wurde es offiziell gemacht: Marcus Jentsch wird der neue CFO der Juwi AG. Sein neues Amt übernimmt er Anfang Februar. Damit tritt er die Nachfolge von Finanzvorstand Martin Winter an, der das Unternehmen im vergangenen Jahr verlassen hatte. Interimistisch hatten in Marcus Jentsch den vergangenen Monaten Stefan Gros und im Anschluss Firmenmitgründer Fred Jung das Amt geleitet. Der 46-jährige Jentsch ist ein Profi der Finanzmarktkommunikation und kommt vom Juwi-Großaktionär MVV Energie. Dort leitete er seit 2010 die Bereiche Finanzen und Investor Relations. Der Diplom-Kaufmann war zuvor sieben Jahre unter anderem bei den Investmentbanken UBS und Lazard tätig, ehe er 2002 zur MVV Energie wechselte. In unterschiedlichen leitenden Funktionen war er dort zunächst für das M&A-Geschäft und die Projektfinanzierung zuständig. Anschließend übernahm er dann die Verantwortung für den IR-Bereich. Der börsennotierte Mannheimer Konzern hatte im Dezember 2014 über eine Kapitalerhöhung 50,1 Prozent der Anteile der angeschlagenen Juwi erworben. Die restlichen 49,9 Prozent der Anteile liegen weiterhin bei den Gründern des Unternehmens, Matthias Willenbacher und Fred Jung. Durch die Kapitalerhöhung bekam Juwi frisches Eigenkapital im Wert von rund 100 Millionen Euro zugeschossen. Schon damals kündigte MVV Energie an, dass der Konzern den neuen CFO von Juwi stellen werde. jae Juwi News arkus Warncke hat zum Jahresbeginn die Verantwortung für die Finanzen des Keramikproduzenten Villeroy & Boch (V&B) übernommen. Der 45-Jährige ist für die Ressorts Finanzen, Steuern, IT, Einkauf, Immobilien und Revision zuständig und erhält einen Vertrag bis Ende 2017. Der promovierte Betriebswirt ist bereits seit längerem für den Keramikhersteller tätig: Er kam 2001 nach einer fünfjährigen Tätigkeit bei DaimlerBenz zu V&B und war dort zunächst für die Bereiche Konzernrevision und M&A zuständig. Von März 2007 bis November 2011 war er dann als Treasurer für das Unternehmen tätig. Später wurde er zum Group Financial Controller berufen. Seit dem Frühjahr 2014 war er Leiter Finanzen bei V&B. Warncke folgt auf Jörg Wahlers, der das Mettlacher Unternehmen im März 2014 nach dreijähriger Tätigkeit als CFO verlassen hatte. V&B-CEO Frank Göring hatte das Finanzressort bis zur Ernennung des neuen CFOs interimistisch übernommen.jae ANZEIGE In die Zukunft investieren. Gemeinsam. Eine einheitliche Syntax für Aufträge und Nachrichten zwischen Banken und Unternehmen ist bereits Realität. Ein einziger Kommunikationskanal zum Finanzdienstleister ist das Ziel. Mit „SWIFT for Corporates“ erhöhen Sie die Transparenz, Zuverlässigkeit und Sicherheit Ihres Zahlungsverkehrs. Unsere „qualified SWIFT for Corporates Specialists“ unterstützen Sie dabei, diese Dienstleistung schnell, reibungslos und erfolgreich zu implementieren. Gemeinsam in die Zukunft des Zahlungsverkehrs investieren. Asset Management 9 Ausgabe 2 | 29. Januar 2015 News Joint Venture: NordLB, Bankhaus Lampe,Talanx UBS erhebt negative Zinsen Talanx Versicherung steigt in Gemeinschaftsunternehmen für alternative Investments ein ETF-Branche erwartetet Wachstum ETF-Anbieter und Asset Manager weltweit rechnen mit einem starken Wachstum des ETF-Volumens. Laut einer Umfrage von PwC gehen drei Viertel der Befragten davon aus, dass sich das verwaltete Vermögen im ETF-Bereich bis 2020 von 2,6 Bio. US-Dollar auf 5 Bio. US-Dollar verdoppeln wird. I m derzeitigen Niedrigzinsniveau geraten Versicherer bei der Geldanlage bekanntlich immer stärker unter Druck. Um die nötigen Renditen zu erzielen, gewinnt derzeit der Bereich der alternativen Investments stärker an Bedeutung. Der Versicherer Talanx steigt aus diesem Grund mit 45 Prozent in das Gemeinschaftsunternehmen Caplantic Alternative Assets ein. Der Alternative Asset Service Provider wurde bereits 2013 von NordLB und Bankhaus Lampe mit Anteilen von jeweils 50 Prozent gegründet. Die Beteiligungen reduzieren sich nun auf 45 Prozent der NordLB und 10 Prozent von Bankhaus Lampe, gehalten über deren Tochter Lampe Credit Advisors. Hintergrund des Joint Ventures ist es, dem Versicherer Investitionen in Infrastrukturdarlehen zugänglicher zu machen. Auch wenn diese Anlageform bessere Renditen verspricht, sind die Risikobewertung und Überwachung aufwendiger als bei herkömmlichen Investments. „Früher haben Versicherungen zum Beispiel in den Betreiber von Autobahnen investiert. Wenn sie nun direkt in den Bau einer Autobahn investieren wollten, benötigen sie zusätzliche Projektfinanzierungsexpertise“, erklärt Christian Moersch, Caplantic Die Großbank UBS aus der Schweiz erhebt negative Zinsen. Nach Angaben von Reuters werde die UBS eine individuelle Gebühr auf hohe Guthaben von Firmenkunden, institutionellen Kunden und juristischen Körperschaften erheben. Auch Credit Suisse und Zürcher Kantonalbank wollen nach Angaben der Agentur solche Gebühren erheben. Auch Brückenbau wird als Anlageform interessant. Geschäftsführer von Lampe Credit Advisors. Entweder die Versicherer bauen die nötige Kompetenz selbst auf oder beteiligen sich an Unternehmen, die diese bereits haben. „Caplantic verfügt über die nötigen Instrumente zur Risikobeurteilung“, sagt Moersch. „Außerdem kann Talanx so über ihr bestehendes Private-Equity-Geschäft hinaus zusätzliche Investmentstruktu- ren und Risikomanagementprozesse schaffen, die sie für alternative Anlageformen braucht.“ Darüber hinaus eröffnet die Zusammenarbeit mit der NordLB für Talanx auch den Zugang zum Primärmarkt für Projektfinanzierungen. Ein Teil des Kerngeschäfts der NordLB sind strukturierte Finanzierungen im Energie- und Infrastruktursektor sowie Schiffs- und Flugzeugfinanzierungen. Das Bankhaus Lampe will die Kooperation durch Expertise im Bereich der Entwicklung und Verwaltung von alternativen Assetplattformen ergänzen. Für die NordLB entsteht durch die Kooperation die Chance, institutionelle Investoren stärker an neuen und bestehenden Engagements zu beteiligen. Für Banken ist dies mittlerweile aufgrund der gestiegenen regulatorischen Anforderungen erforderlich. Die Service-Leistungen der Caplantic sollen diese Beteiligung erleichtern und Kapitalsammelstellen die Investition in alternative Anlageklassen ermöglichen.ako ANZEIGE MultiCash® - vom klassischen E-Banking zur internationalen Payment Factory MultiCash wächst mit Ihren Anforderungen: MultiCash classic zahlreiche Zusatzmodule MultiCash WebEdition eine Software für alle Standorte Payment & Collection Factory weltweites Multibanking | CGI Mandatsverwaltung | Konverter Besuchen Sie unsere Events in 2015: Road Shows am 10. März in München und am 11. März in Stuttgart Fachkonferenzen: 3. Cash Management Campus am 6. Mai in Köln | www.omikron.de 27. Finanzsymposium vom 10. - 12. Juni in Mannheim Risiko Management 10 Ausgabe 2 | 29. Januar 2015 News Kommunen ächzen unter Franken-Aufwertung Müller drohen Währungsverluste Schuldenberg soll um 2 Milliarden Euro gestiegen sein Datenschutzgesetz gefährdet Inkasso Die EU-Datenschutzgrundverordnung könnte die Rechtsdurchsetzung durch Inkasso gefährden, warnt der Bundesverband deutscher Inkassounternehmen. Gläubiger könnten gezwungen sein, ihre Schuldner um Erlaubnis zu fragen, bevor sie deren Daten an ein Inkassounternehmen weitergeben dürfen. D ie Wechselkursfreigabe der Schweizer Nationalbank hat deutsche Kommunen mit Franken-Krediten in den Büchern hart getroffen. Ersten Schätzungen zufolge soll der Schuldenberg, bezogen auf alle deutschen Städte, durch die Aufwertung des Franken um 2 Milliarden Euro gestiegen sein. Die Stadt Essen etwa hält derzeit 450 Millionen Euro schwere Kredite in Schweizer Franken. Seit der Wechselkursfreigabe sei der bereits zuvor in den Büchern schwebende Verlust durch die Franken-Kredite um einen hohen zweistelligen Millionenbetrag zusätzlich gestiegen, sagte Stadtkämmerer Lars Martin Klieve gegenüber der F.A.Z. Neben Essen gehören die Stadt Gelsenkirchen mit umgerechnet gut 75 Millionen Euro sowie die Stadt Bochum mit 180 Millionen Euro zu den Spitzenreitern unter den kommunalen Franken-Schuldnern. Noch härter könnte der starke Franken diejenigen Kommunen treffen, die Zinsswaps mit Bezug zum Schwei- zer Franken in den Büchern haben, wie beispielsweise CHF-Plus-Swaps, ein von der ehemaligen WestLB insbesondere an Kommunen in NRW vertriebenes Produkt. Die daraus resultierende Zinslast kann je nach Vertragsgestaltung durch Hebeleffekte bereits bei CAHKT/iStock/Thinkstock/Getty Images Die Drogeriekette Müller hat sich verzockt: Mit einem Cross-Currency-Swap wettete Unternehmer Erwin Müller auf eine Aufwertung der türkischen Lira gegenüber dem Franken. Seit der Abkopplung des Franken vom Euro fiel die Lira um 15% gegenüber dem Franken. Dem Konzern drohen nach Informationen des Handelsblatts dreistellige Millionenverluste. Die Schweizer Notenbank schockt die Märkte. kleinen Wechselkursveränderungen sehr stark variieren. Ein Rechtsanwalt, der nach der Wechselkursfreigabe die Zinslasten einiger seiner kommunalen Mandanten mit CHF-Plus-Swaps in den Büchern nachgerechnet hat, berichtete gegenüber der DerNeueKämmerer, einer Schwesterpublikation von DerTreasurer, von mehr als verdop- pelten Zinslasten bezüglich einzelner Swapverträge. Dabei waren diese bereits zuvor teilweise horrend. Die Zinslasten stiegen inzwischen im Einzelfall auf bis zu 68 Prozent. In der Vergangenheit haben Kommunen bereits versucht, juristisch gegen Verluste aus Franken-Krediten vorzugehen. Die Ergebnisse waren allerdings nicht sehr vielversprechend. Ende Oktober 2014 hatte die schleswig-holsteinische Stadt Bad Bramstedt im Rechtsstreit um Franken-Kredite gegen den Finanzdienstleister Bannasch AG verloren. Insgesamt 140.000 Euro Verluste hatte die Stadt mit FrankenKrediten gemacht. Besser sind die Aussichten bei Klagen aufgrund von Derivaten mit Bezug zum Schweizer Franken. Hier haben Kommunen schon einige Erfolge verzeichnen können. Manch eine Kommune, die sich unter Annahme des festen Franken-Kurses mit bislang bereits drohenden Verlusten abgefunden hatte, könnte nun die Rechnung noch einmal neu aufmachen.tos ANZEIGE Simply. Trade Reporting. www.emir-ate.com Trusted by clients from countries. Another useful service provided by Treamo Business Consulting. Kommentar 11 Ausgabe 2 | 29. Januar 2015 Voll vom FX-Risiko erwischt Renminbi unter den Top-5-Währungen Der Renminbi hat den kanadischen und den australischen Dollar überholt und rangiert nun auf Platz 5 der weltweit meist genutzten Zahlungswährungen. Das geht aus aktuellen Zahlen von Swift hervor. Im Dezember hat der Renminbi mit 2,17% einen Rekordmarktanteil erreicht und schickt sich nun an, den japanischen Yen zu überholen. FTT: Neuer Anlauf Die Finanzminister von elf EU-Staaten haben sich darauf geeinigt, die Finanztransaktionssteuer (FTT) auf eine breite Bemessungsgrundlage zu stellen. Frankreich verzichtet auf die Forderung, die FTT weitgehend auf Aktiengeschäfte zu beschränken. Im Gegenzug soll die Besteuerung niedriger ausfallen als zunächst geplant. Etwas mehr Treasury-Know-how kann den Kämmerern sicher nicht schaden IMPRESSUM Verlag FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH Der F.A.Z.-Fachverlag Frankenallee 68–72, 60327 Frankfurt am Main E-Mail: [email protected] HRB Nr. 53454, Amtsgericht Frankfurt am Main Geschäftsführer: Dr. André Hülsbömer, Jürgen Kiehl Geschäftsleitung: Bastian Frien D ie Aktion der Schweizer Nationalbank hat viele Unternehmen in der vorvergangenen Woche kalt erwischt. Besonders Schweizer Unternehmen, die exportorientiert sind, macht die Aufwertung des Franken schwer zu schaffen. Vor derartigen Schachzügen der Zentralbanken ist vermutlich auch das beste Treasury nicht gefeit. Man darf hier die Aufgaben der Finanzabteilung nicht überschätzen: Gutes Währungsmanagement kann die Auswirkungen von Währungseffekten auf das Unternehmensergebnis abfedern. Bei fundamentalen Verwerfungen wie der Aufwertung des Franken oder der Abwertung des Rubels sind auch Treasurer häufig machtlos. Seltsam muten allerdings die Spekulationen vieler Kommunen an, die sich mit scheinbar günstigen FrankenKrediten eingedeckt haben und nun, wie im Fall der Ruhrmetropole Essen, Millionenlasten fürchten müssen (Seite 10). Hier sind die Kommunen Währungsrisiken eingegangen, die nicht zu ihrem meist deutschen Grundgeschäft passen. Es ist nicht das erste Mal, dass die Kommunen negativ mit Spielarten der Finanzalchemie auffallen. Auch bei Zinsswapgeschäften sind sie auf die Nase gefallen. Unternehmen mit professionellen Treasury-Einheiten sind vor solchen Fehlern sicher nicht gefeit, wie die Vergangenheit immer wieder gezeigt hat. Doch als wir uns vor einigen Jahren über die vermeintlich günstige Finanzierung in Schweizer Franken umgehört haben, haben namhafte Treasurer abgewunken: Kredite oder Anleihen in Franken kämen nur in Frage, wenn es Ort auch ein entsprechendes Grundgeschäft gibt. Hoffentlich setzt sich diese Erkenntnis auch bei den Kommunen durch. Etwas mehr TreasuryKnow-how kann den Kämmerern sicher nicht schaden.mad Sascha Duis News Redaktion: Markus Dentz (mad, verantwortlich), Desirée Backhaus (deb), Jakob Eich (jae), Antonia Kögler (ako), Tobias Schmidt (tos) Telefon: (069) 75 91-32 52 Telefax: (069) 75 91-32 24 E-Mail: [email protected] Verantwortlich für Anzeigen Dominik Heyer Stellvertretender Geschäftsbereichsleiter Sales Telefon: (0 60 31) 73 86-17 15 Telefax: (0 60 31) 73 86-17 09 E-Mail: [email protected] Herausgeber: Boris Karkowski Mitherausgeber: BNP Paribas, Deutsche Bank, Horváth & Partner GmbH, Reval, SEB AG, treasury executives 53° gmbh Partner: Barclays Bank PLC, Litreca AG, Omikron Systemhaus GmbH & Co. KG, UniCredit Bank AG Jahresabonnement: kostenlos Erscheinungsweise zweiwöchentlich (24 Ausgaben im Jahr) Layout: Daniela Seidel, FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH © Alle Rechte vorbehalten. FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH, 2015. Die Inhalte dieser Zeitschrift werden in gedruckter und digitaler Form vertrieben und sind aus Datenbanken abrufbar. Eine Verwertung der urheberrechtlich geschützten Inhalte ist ohne vorherige schriftliche Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar, sofern sich aus dem Urheberrechtsgesetz nichts anderes ergibt. Es ist nicht gestattet, die Inhalte zu vervielfältigen, zu ändern, zu verbreiten, dauerhaft zu speichern oder nachzudrucken. Insbesondere dürfen die Inhalte nicht zum Aufbau einer Datenbank verwendet oder an Dritte weitergegeben werden. Vervielfältigungs- und Nutzungsrechte können Sie beim F.A.Z.-Archiv unter [email protected] oder Telefon: (069) 75 91-29 86 erwerben. Nähere Informationen erhalten Sie hier: www.faz-archiv.de/nutzungsrechte. Haftungsausschluss: Alle Angaben wurden sorgfältig recherchiert und zusammengestellt. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit des Inhalts von „Der Treasurer“ übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und unverlangt zugestellte Fotografien oder Grafiken wird keine Haftung übernommen. ANZEIGE Finanzplanung fürs neue Jahr? Erledigt. Einfach gelöst dank easyfolio. Wir können nicht für all Ihre guten Vorsätze sprechen – für das Thema Geldanlage bieten wir jedenfalls eine besonders einfache Lösung, so dass Sie mit wenigen Schritten finanziell vorbildlich aufgestellt ins neue Jahr starten können! Ermitteln Sie Ihre individuell passende Geldanlage – in nur 3 Schritten. Nutzen Sie das Depot bei einer Bank Ihrer Wahl – keine weitere Depoteröffnung notwendig. Jetzt mehr erfahren auf Sparpläne, Einmalanlagen oder Kombinationen – Sie haben volle Flexibilität. easyfolio.de/ gutesneuesjahr Machen Sie Ihren guten Vorsatz zum guten Gefühl. Dem guten Gefühl, vorgesorgt zu haben. easyfolio – die unabhängige Geldanlage für jedermann: einfach, sicher und günstig. Bei der Auswahl unserer Produkte vertrauen wir auf die herausragende Expertise unserer Produktpartner. easyfolio ist eine Marke der Extravest GmbH, des Kompetenz-Centers für Exchange Traded Funds. Die Extravest GmbH ist ein Beteiligungsunternehmen der FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH, des Fachverlags der F.A.Z.-Verlagsgruppe. © Extravest GmbH, 2015. Der Inhalt dieser Produktinformation stellt keine Anlageempfehlung dar. Aktuelle Verkaufsunterlagen, alleinige Grundlage für eine Anlageentscheidung, erhalten Sie kostenlos bei der Extravest GmbH, Ickstattstraße 7, 80469 München, Tel. 089. 2020 86 99-27, E-Mail [email protected] oder auf www.easyfolio.de. Neben den Chancen auf Wertsteigerung sind die Anlagen in den easyfolio-Fonds Anlagerisiken ausgesetzt. Weitere Informationen und Hinweise finden Sie auf www.easyfolio.de. easyfolio-NewYear-Anzeigen.indd 5 04.12.2014 18:53:05