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www.derTreasurer.de | www.finance-magazin.de Der Treasurer Nachrichten für die Finanzabteilung Ausgabe 07 | 12. April 2012 Inhalt (K)ein Ende der Erpressung Emir begünstigt Optionen Devisenoptionen könnten beim FX-Hedging künftig eine wesentlich größere Rolle spielen. Zweifelhaftes Gerichtsurteil des OLG Frankfurt torpediert Anleiherestrukturierungen 2 Thomas Cook verhandelt Der angeschlagene Reisekonzern möchte finanzielle Spielräume gewinnen, die Bankverhandlungen laufen. dpa Top-Finanzierung Der Energiekonzern RWE zielt mit seiner vierten Hybridanleihe auf asiatische Investoren. 4 Obwohl sich Aktionäre und Gläubiger weitgehend einig waren, musste Pfleiderer Insolvenz anmelden. 4 Kapitalmarkt China Unternehmen müssen mehr Zeit einplanen, wenn sie sich im Reich der Mitte finanzieren wollen. 5 Köpfe im Treasury Kurz hintereinander haben Q-Cells und Pfleiderer Insolvenz angemeldet. So unterschiedlich der Holzverarbeiter und das Solarunternehmen ansonsten sind, so nah liegen die Gründe für das Scheitern. In beiden Fällen hatte zwar eine große Mehrheit der Aktionäre und der (Bond-)Gläubiger die Entschuldung der Unternehmen durch einen Forderungsverzicht unterstützt. Selbst die Steuerbehörden – und bei Q-Cells die malaysische Regierung – waren mit im Boot. Doch einzelne Minderheitsgläubiger haben sich in ihren Klagen am Ober- landesgericht Frankfurt durchgesetzt. Dessen Urteil besiegelte sowohl die Insolvenz von Pfleiderer als auch die von Q-Cells. Das zweifelhafte Urteil öffnet Klägern Tür und Tor. Anleihen, die vor 2009 begeben wurden, können jetzt nicht unter dem neuen Schuldverschreibungsgesetz restrukturiert werden, das Mehrheitsentscheide ohne hundertprozentige Zustimmung zulässt. Außerdem wurde die „Issuer Substitu- Forum: tion“ (Schuldnerersetzung) unterminiert. Bemerkenswert an den Fällen ist auch, dass weder Q-Cells noch Pfleiderer sich in letzter Konsequenz auf die Erpressung einge>> F O R T S E T Z U N G A U F S E I T E 4 EZB-Tender könnte Kreditmarkt beleben Situation am Interbankenmarkt entschärft sich langsam / Banken-Deleveraging geht weiter Thomas A. Woelk, Head of Corporate Treasury von Wacker Neuson, über die erste Schuldscheinemission. 7 Reval plant Börsengang Der Softwareanbieter will an die New Yorker Börse gehen. Ein Erfolg dürfte ihn im Wettbewerb stärken. 8 Günstige Depotbankmandate Institutionelle Investoren in Deutschland rechnen überwiegend nicht mit steigenden Depotbankgebühren. 10 Karten und Betrug IT- Sicherheitsstandards sind in kleinen Unternehmen 11 oftmals unzureichend. Hoffnungsschimmer auf dem deutschen Kreditmarkt: Nach dem die Kreditvergabe an Unternehmen seit Monaten lahmt – im Februar ging sie im Euro-Raum erneut um 3 Milliarden Euro gegenüber Januar zurück –, könnte die 1 Billion Euro schwere Liquiditätsspritze der EZB nun langsam Wirkung zeigen. Die Investmentbank Morgan Stanley rechnet nach einer Umfrage unter 50 Banken damit, dass sich die Situation an den Kreditmärkten der Euro-Länder entspannen wird. Frühestens im zweiten Quartal werde sich das auch in den realen Daten zeigen. In angeschlagenen EuroStaaten wie Italien und Spanien erwartet Morgan Stanley aber weiterhin Restriktionen. Bisher dringen die beiden Dreijahrestender, die die EZB im Dezember und Ende Februar in das Bankensystem pumpte, nur langsam in die Realwirtschaft durch. Der Grund: „Die Banken nutzen das frische Zentralbankgeld derzeit primär zum Deleveraging“, sagt Marco Bargel, Chefvolkswirt der Postbank, zu „Der Treasurer“. Das bestätigt die Umfrage von Morgan Stanley: Viele Institute haben ihre 2012 auslaufenden Finanzierungen be- reits gedeckt. Die zweite Geldspritze nutzen die Banken nun, um Verbindlichkeiten mit ein- bis dreijähriger Restlaufzeit zu refinanzieren. Außerdem kaufen sie Hybridanleihen und Pfandbriefe zurück, um die >> F O R T S E T Z U N G A U F S E I T E 5 ANZEIGE Roundtable ERFAHRUNGSAUSTAUSCH FÜR DIE FINANZABTEILUNG 9. Mai 2012, Köln VERANSTALTER MITVERANSTALTER Weitere Informationen unter www.dertreasurer.de/events 2 | Risikomanagement Der Treasurer Ausgabe 07 | 12. April 2012 News Emir begünstigt Optionen Keine Regulierung für FX-Derivate Führende Banken und der Derivateverband Isda haben die Europäische Wertpapieraufsicht Esma aufgefordert, FXDerivate – ähnlich wie in den USA – von der Regulierung auszuschließen. Die Marktteilnehmer befürchten Wettbewerbsverzerrungen und Handelsstörungen, falls keine einheitliche Regulierung durchgesetzt würde. Treasurer sollten mögliche Szenarien der Regulierung prüfen Finance-TV SNB steht zu Mindestkurs Nach dem kurzzeitigen Abtauchen des Franken unter die Marke von 1,20 hat die Schweizer Nationalbank SNB bekräftigt, den 2011 festgelegten Euro-Mindestkurs mit allen Mitteln zu verteidigen. Die Kurse unter 1,20 seien von Banken abgeschlossen, die über keine Limitvereinbarung mit der SNB verfügten, heißt es von der Notenbank. Devisenoptionen könnten im Zuge Ein verpflichtendes Clearing würde der EU-Regulierung von OTC-Deri- das Währungshedging extrem vervaten (Emir) künftig eine deutlich teuern. „Unternehmen müssten größere Rolle bei der Absicherung deutlich höhere Linien bei den Banvon Wechselkursrisiken spielen. ken vorhalten und hätten höhere Das erwartet Volker Anhäuser, Hed- Bereitstellungskosten für Backupgingexperte bei Facilities. InsgeBNP Paribas. samt würde die Hintergrund ist Liquiditätspladie Clearingnung schwieripflicht und der ger“, befürchtet sich daraus ergeAnhäuser. Er rät bende mögliche Treasurern, schon Liquiditätsbedarf jetzt mögliche für Unternehmen. Volker Anhäuser bei Finance-TV Szenarien der Re„Bei Optionen ist der Cashbedarf gulierung zu prüfen, da das Gesetz des Unternehmens auf die gezahlte bereits zum 1. Januar 2013 in Kraft Optionsprämie begrenzt. Bei einer treten soll. Sicherung über ein Termingeschäft Ob überhaupt und wenn ja in kann der Liquiditätsbedarf theore- welchem Umfang Unternehmen tisch unbegrenzt sein“, sagte An- Derivategeschäfte künftig über häuser im Gespräch mit Finance- zentrale Clearinghäuser abwickeln TV. Treasurern rät der Experte, die müssen, entscheidet sich aller VorHedgingaktivitäten auf ein mögli- aussicht nach aber erst Ende Sepches Netting hin zu überprüfen. tember, wenn die Europäische Dadurch lasse sich das Volumen an Wertpapieraufsicht Esma, die techank Sicherungsgeschäften reduzieren. nischen Details festlegt hat. Swaps: Bei Ausfall keine Zahlung Unternehmen, die Derivategeschäfte mit Banken eingegangen sind, können nicht zu Zahlungen gezwungen werden, wenn die Gegenpartei ausfällt. Das hat das britische Berufungsgericht entschieden. Dem Urteil gingen Klagen mehrerer Unternehmen gegen Lehman Brothers voraus, die Zinsswaps von der im September 2008 zusammengebrochenen Investmentbank gekauft hatten. Das Berufungsgericht stellte nun fest, dass Kontrahenten nicht zu Zahlungen aus diesen Kontrakten verpflichtet sind, solange sich die Gegenpartei im Insolvenzverfahren befindet. Nach Einschätzung von Anwälten könnten die Zahlungsverpflichtungen allerdings wieder aufleben, wenn Lehman Brothers das Insolvenzverfahren beendet. Das britische Medienunternehmen Carlton Communication, der Flugzeugzulieferer JFB Firth Rixson und zwei weitere Unternehmen entgehen damit Zahlunank gen in Millionenhöhe. ANZEIGE 3 | Der Treasurer | Ausgabe 07 | 12. April 2012 ANZEIGE Die norddeutsche Art. www.q-gmbh.com Wer hält Ihre Bilanz in Balance? Ihre Bank sollte nicht nur Kreditgeber sein, sondern Ihnen als unternehmerisch denkender Partner auch beratend zur Seite stehen. Deshalb helfen Ihnen unsere Lösungen dabei, Grenzen und Möglichkeiten Ihrer Interessiert? Ich bin für Sie da: Dirk Renziehausen Leiter Firmenkundengeschäft Telefon 05 11-361 65 00 [email protected] Bilanz- und Kapitalstruktur zu erkennen, Liquidität freizusetzen und sich bestmöglich vor Risiken abzusichern. Mit individuell strukturierten Konzepten sorgen wir dafür, dass Finanzprodukte ihre Wirkung optimal entfalten und Sie Ihr Unternehmen zukunftsorientiert ausrichten können. Mehr zu unseren Strukturierungs- und Beratungsleistungen finden Sie unter www.nordlb.de/firmenkunden. www.nordlb.de 4 | Finanzen & Bilanzen Der Treasurer Ausgabe 07 | 12. April 2012 News Top-Finanzierung Daimler-Bond erhält A3 von Moody's Die Ratingagentur Moody’s hat die Bonitätsnote A3 für die 1,75 Mrd. US-Dollar schwere Anleihe von Daimler Finance North America vergeben. Der Bond besteht aus drei Tranchen. Eine Tranche über 600 Mio. US-Dollar wird am 10. April 2014 fällig, eine weitere 650 Mio. US-Dollar schwere im April 2015 und die dritte über 500 Mio. USDollar im April 2017. RWE zielt mit vierter Hybridanleihe auf asiatische Investoren Phoenix Solar Phoenix Solar unter Druck handlungen. Das mit den Konsortialbanken und den anderen bilateralen Kreditund Avalgebern und Warenkreditversicherern vereinbarte Stillhalteabkommen wurde bereits Ende März verlängert. Weatherford begibt Anleihen über 1,3 Mrd. US-Dollar Weatherford Bermuda, Tochter der schweizerischen Weatherford International, hat den Preis für seine Bonds bekanntgegeben. Insgesamt will das Unternehmen damit 1,3 Mrd. US-Dollar einsammeln. Die 2022 fälligen, 4,5-prozentigen Senior Notes über 750 Mio. US-Dollar werden zu einem Emissionspreis von 99,855% angeboten. Der Emissionspreis für die 2042 fälligen, 5,95-prozentigen Senior Notes über 550 Mio. US-Dollar wird 99,291% betragen. Der Energiekonzern RWE ist auf unter dem Unternehmensrating den Geschmack gekommen. Ende von RWE, was den Charakteristika März hat der Versorger seine vierte von Hybridanleihen entspreche, Hybridanleihe begeben und damit teilte die Ratingagentur mit. Moo500 Millionen US-Dollar erlöst. Der dy’s bewertet RWE mit A3, AusBond läuft bis 2072, kann jedoch blick negativ, S&P beurteilt den Esvon RWE erstmals nach fünfein- sener Konzern mit A-, ebenfalls halb Jahren gekündigt werden. Der Ausblick negativ. Kupon beträgt 7,0 Prozent. KonsorMit dieser Emission hat RWE tialbanken waren Citigroup, BNP innerhalb von rund zwei Wochen Paribas und Nozwei Hybrids mura sowie Bank platziert. Erst of America MerMitte März dieses rill Lynch, Credit Jahres hatte der Suisse und UBS. Essener Konzern Die Anleihe rich750 Millionen tete sich vor alPfund Sterling lem an asiatische Hybrids werden bei RWE gern genutzt. über einen HyInvestoren in Hongkong und Sin- bridbond eingesammelt. Mit diesen gapur und war nach Unterneh- Schritten setzt der Versorger sein mensangaben mehr als vierfach im August 2011 angekündigtes Hyüberzeichnet. Zudem ist dieser Hy- bridkapitalprogramm konsequent brid RWE zufolge die erste Hybrid- fort. Den ersten Hybrid hatte RWE anleihe eines europäischen Versor- 2010 in Euro platziert, 2011 folgte gers im asiatischen Kapitalmarkt. einer in Schweizer Franken. Mit Moody’s hat dem vierten Hybrid den Transaktionen stärkt der Kondes Energiekonzerns ein vorläufi- zern, der wegen der Energiewende ges Baa2-Rating gegeben. Damit unter Druck steht, weiter sein Eisap liegt die Bonitätsnote zwei Stufen genkapital. RWE Phoenix Solar kämpft um Finanzierung Phoenix Solar steht wegen der geplanten Kürzung der Solarförderung unter Druck. Aufgrund dieser Einschnitte hatte dem Photovoltaikunternehmen zufolge der den Finanzierern im Dezember 2011 vorgelegte Restrukturierungsplan angepasst werden müssen. Deshalb verzögerten sich die Finanzierungsver- << F O R T S E T Z U N G V O N S E I T E 1 Thomas Cook will neue Kredite Der Reisekonzern möchte finanzielle Spielräume gewinnen Thomas Cook will seinen finanziellen Spielraum mit neuen Krediten verbessern. Der angeschlagene deutsch-britische Reisekonzern ist eigenen Angaben zufolge in fortgeschrittenen Gesprächen mit Kreditgebern. In diesem Zusammenhang werde auch der Verkauf von Flugzeugen mit gleichzeitiger Rückvermietung der Maschinen geprüft, teilte das Unternehmen mit. Eine Sprecherin der Royal Bank of Scotland (RBS) sagte gegenüber Reuters, ihr Institut führe Gespräche mit Thomas Cook über einen größeren finanziellen Spielraum. Im Gegenzug könnten von dem Reisekonzern wegen der angespannten Lage jedoch hohe Zinsen verlangt werden. Die Sunday Times hatte zuvor berichtet, Thomas Cook stehe kurz davor, sich Kredite in Höhe von 1,2 Milliarden Pfund zu sichern. Eine mit den Verhandlungen vertraute Person sagte gegenüber Reuters zudem noch, die Restruktu- rierung könne auch den Einstieg einer Bank bei Thomas Cook beinhalten. Der deutsch-britische Reisekonzern war im vergangenen November in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Der Zeitung La Tribune zufolge will der Konzern zudem sein Frankreichgeschäft verkaufen. Ein Thomas-Cook-Sprecher in Frankreich wollte sich dazu nicht äußern. sap (K)ein Ende der Erpressung lassen haben. In früheren Fällen wie bei KarstadtQuelle oder der Restrukturierung einer Anleihe der Augusta Technologie AG wurden Einigungen mit derartigen Klägern erzielt – unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Bei Pfleiderer haben nach Angaben eines Insiders die Gläubigerbanken eine Einigung blockiert. Q-Cells hingegen war den Klagegläubigern schon einmal entgegengekommen: Ende Februar, zur ursprünglichen Fälligkeit der Wandelanleihe, hatte man eine Verlängerung der Verhandlungen bis Ende April ausgehandelt. Doch das Pfleiderer-Schicksal hatte direkte Auswirkungen auf Q-Cells: „Da die Parteien nach dem OLG-Urteil weitere Erpressungsversuche fürchteten, ließen sie sich nicht auf weitere Verhandlungen ein“, sagt ein Insider. Obwohl der Gesetzgeber sowohl beim neuen Schuldverschreibungsgesetz als auch im Rahmen der Insolvenzrechtsreform ESUG genau die Mehrheitsentscheide der Gläubiger erleichtern wollte, bestätigt das OLG die Strategie der Kläger. „Ein Paradies für Scharlatane“, meint ein Involvierter. Klageaktionäre und -gläubiger könnten jetzt darauf bauen, spätestens beim Entscheid des OLG Recht zu bekommen. Diese Entscheidung ist umso schlimmer, als Q-Cells als einziges entschuldetes Unternehmen eine Überlebenschance im Wettbewerb mit den Billiganbietern aus China gehabt hätte, glaubt ein Beobachter. Auch bei Pfleiderer hätte man mit entschuldeter Bilanz die Managementfehler der Vergangenheit mad zurechtrücken können. Finanzierungsticker +++ Friedola Gebr. Holzapfel platziert Anleihe über 13 Mio. Euro +++ Mitec Automotive sammelt mit Anleihe 23,75 Mio. Euro ein +++ Moody’s bewertet 1-Mrd.-Euro-Hybridanleihe von EnBW Energie mit Baa2, Ausblick negativ +++ Royalbeach beginnt mit zweiter Platzierungsphase seiner 8,125%Anleihe +++ JF Hillebrand Group schließt Finanzierungspaket über 165 Mio. Euro ab und refinanziert damit bestehenden Konsortialkreditvertrag +++ Moody's setzt Ratings von Unitymedia (B1) und Kabel BW Musketeer (B2) unter Beobachtung für Upgrade +++ Moody's nimmt beide Ba3-Ratings von Phoenix Pharmahandel zurück, Ausblicke waren stabil +++ KfW Ipex-Bank arrangiert als Führer eines Bankenkonsortiums Finanzierung von Güterwagen der Ahaus Alstätter Eisenbahn +++ Moody's gibt EMTN-Programme der Deutschen Post Baa1-Rating, Ausblick stabil +++ 5 | Finanzen & Bilanzen Der Treasurer Ausgabe 07 | 12. April 2012 Kapital- und Kreditmarkt China Lufthansa platziert Umtauschanleihe Die Lufthansa nutzt ihren Anteil an der US-Fluglinie JetBlue zur Geldbeschaffung. Deutschlands größte Fluglinie hat eine Umtauschanleihe mit einer Laufzeit bis zum Jahr 2017 platziert, die nach Wahl der Anleihegläubiger in Aktien der JetBlue umgetauscht werden kann. Die Anleihe wurde im Rahmen einer institutionellen Privatplatzierung emittiert und brachte der Lufthansa 234 Mio. Euro ein. Das Papier wird jährlich mit 0,75% verzinst. Die Emissionserlöse sollen für allgemeine Unternehmenszwecke verwendet werden. Lufthansa sortiert seit 2011 Geschäfte und Beteiligungen aus, die unprofitabel sind oder keinen strategischen Wert haben. Zuletzt war das im Dezember 2011 der Fall: Die britische Tochter BMI ging an IAG. Bei Finanzierungen muss man einen langen Atem haben EZB-Tender könnte Kreditmarkt beleben Ausländische Firmen können in China inzwischen auf einen bunten Strauß an Finanzierungen zurückgreifen. Traditionell finanzieren sie sich dort über Eigenkapital, konzerninterne Darlehen, einen lokalen Cashpool oder Lieferantenkredite. „Das Working Capital muss in China lokal finanziert werden“, erklärt Constantin Graf Droste zu Vischering, Leiter des German Desk der HSBC in China, gegenüber Finance-TV. BilConstantin Graf lig ist das nicht: Droste zu Vischering von der HSBC „Die Zinsen dafür sind von der Zentralbank festgelegt und liegen im Moment zwischen 6 und 8 Prozent.“ Das dominierende Instrument in Festlandchina ist der bilaterale Kredit in Renminbi, es hat sich aber auch ein syndizierter Kreditmarkt entwickelt. „Bei einem Onshore-Konsortialkredit liegen internationale Vertragsdokumenta- neuen Eigenkapitalanforderungen nach Basel III zu erfüllen. Diese Strategie zahlt sich aus: Das Vertrauen der InMarco Bargel vestoren in die Banken kehrt zurück. Am Kapitalmarkt sind Bankanleihen – zumindest aus den AAA-Staaten – wieder gefragt. Von Januar bis Ende März 2012 begaben europäische Kreditinstitute unbesicherte Bonds über 51 Milliarden Euro. Im zweiten Halbjahr 2011 waren es nur 32 Milliarden Euro. Damals mussten sie 2,9 Prozent Renditeaufschlag zahlen, heute sind es 1,5 Prozent. Sinken die Refinanzierungskosten der Banken weiter, könnte die Kreditvergabe wieder anziehen. Die Bereitschaft sei da, sagt PostbankÖkonom Bargel: „Deutsche Banken würden ihr Kreditgeschäft gerne ausbauen. Die Unternehmen fragen deb aber kaum Kredite nach.“ Finance-TV News tionen zugrunde, aber die chinesischen Besonderheiten müssen eingebaut werden“, sagt Droste. „Das kann zu einer längeren Zeitachse führen, als man das aus den internationalen Märkten kennt.“ Am prominentesten ist derzeit der Offshore-Renminbi-Bond. Mit relativ überschaubaren Anpassungen könnten die Firmen ihre existierenden Emissionsprospekte, beispielsweise von Eurobonds, auch für einen Dim-Sum-Bond verwenden, sagt Droste. Die Herausforderung bei solch einer Emission liegt woanders: „Den Emissionserlös einer Dim-Sum-Anleihe müssen Unternehmen nach China hineinbringen“, sagt Droste. „Es gibt Kapitalverkehrskontrollen, und die werden auch bestehen bleiben.“ Dennoch ist er sich sicher: „In China entwickelt sich derzeit ein Kapitalmarkt für westliche Unternehmen, der diesen Namen auch verdient – aber nur zögerlich.“ Sehen Sie hier den kompletten Talk. sap Deutsche Postbank << F O R T S E T Z U N G V O N S E I T E 1 ANZEIGE Value at one Click Erleben Sie die neue Weitsicht in der Liquiditätsplanung. Sie suchen ein System, das eine ganzheitliche Sicht auf die Liquidität zulässt? Unser GMT|treasury im Zusammenspiel mit dem GMT|planner machen dies möglich. Verbinden Sie die Cashflows aus der GuV- und Bilanzplanung mit der operativen Liquiditätsplanung und gewinnen Sie zusätzliche Übersicht und Qualität bei der Liquiditätsplanung. 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Ihre Aufgabe Sie übernehmen eigenständig wichtige Aufgaben im Bereich Treasury von Merck. Dazu gehören z. B. das Risikomanagement unserer Inhouse-Banken und Tochtergesellschaften, die Entwicklung und Durchführung entsprechender Risikostrategien und die Umsetzung komplexer Finanzmanagement-Projekte. Darüber hinaus beteiligen Sie sich aktiv an der Weiterentwicklung unseres Treasury-Management-Systems. Ihre Qualifikation Sie haben ein Wirtschaftsstudium absolviert und mindestens drei Jahre Bank- bzw. Treasury-Erfahrung gesammelt. Sie sind ein Kenner der Finanzmärkte und ihrer Risiken. Mit Ihren ebenso analytischen wie kommunikativen Fähigkeiten meistern Sie Stresssituationen zuverlässig auch im internationalen Umfeld. Ihr nächster Schritt Bewerben Sie sich online unter come2merck.de auf die Job-Kennziffer 1201166. Fragen? Unsere HR-Direktberatung antwortet: 06151 72-3338. come2merck.de 7 | Personen & Positionen Der Treasurer Ausgabe 07 | 12. April 2012 Personalien Premiere bei Wacker Neuson Der Verwaltungsrat der DekaBank bestellt Georg Stocker zum neuen Vorstandsmitglied. Der 47-Jährige wird künftig den Sparkassenvertrieb und das Treasury in der Bank verantworten und in dieser Funktion Hans-Jürgen Gutenberger nachfolgen, der in den Ruhestand geht. Stocker war seit 2004 Mitglied des Vorstandes der Frankfurter Sparkasse, seit 2009 deren stellvertretender Vorsitzender. Thomas A. Woelk, Head of Corporate Treasury, über die erste Schuldscheinemission Dietrich Rodler leitet seit 1. April den Bereich Finanzen/ Controlling bei der Kölner Real² Immobilien AG. Zuvor war der 51-Jährige seit 2009 kaufmännischer Leiter der CG Gruppe. Davor war er in mehreren leitenden Funktionen, u.a. bei Bouwfonds Deutschland, tätig. Erik Roßmeißl ist seit dem 1. April Kaufmännischer Leiter der Wittenstein AG. Der 42jährige Diplom-Kaufmann leitet das Dienstleistungszentrum in der Unternehmenszentrale und verantwortet damit die dem Zentrum zugeordneten Abteilungen Finanzen & Controlling, Recht & Vertrag, Personalwesen, Informationsmanagement und Marketing & Kommunikation. Siebenjahrestranche über 30 Millionen Euro. Bereits Ende 2010 hatte sich Woelk den Schuldscheinmarkt angeschaut. „Damals kam das für uns aber noch nicht in Frage“, sagt der Treasurer. Der Grund: „Es hätte sich vom Pricing her noch nicht so ge- Wacker Neuson Jenoptik Rüdiger Andreas Günther ist seit 1. April Finanzvorstand der Jenoptik AG. Der 53-jährige Manager wurde für drei Jahre bestellt. Er übernimmt das Finanzressort von Frank Einhellinger, der Ende Juni aus dem Unternehmen ausscheidet. Als CFO verantwortet Günther u.a. die Bereiche Rechnungswesen & Controlling, Treasury, Steuern und Risikomanagement. Zuvor war er u.a. bei Claas sowie als CFO bei Metro und Infineon tätig. Zuletzt war er Finanzvorstand bei der Arcandor AG. Der Baumaschinenhersteller Wacker Neuson (Umsatz 2011: 991,6 Mio. Euro) hat erstmals ein Schuldscheindarlehen begeben. Unter der Regie von Thomas Woelk, Head of Corporate Treasury, ist es bei dieser Premiere gelungen, insgesamt 120 Millionen Euro einzuwerben. Eine Tranche läuft fünf, die andere sieben Jahre, beide besitzen einen fixen Kupon. „Wir sind mit 75 Millionen Euro an den Markt gegangen“, sagt Woelk. „Aber die Nachfrage war so groß, dass wir die Gelegenheit genutzt haben, das Volumen deutlich aufzustocken.“ Mit dem Erlös will das Münchener SDAX-Unternehmen kurzfristige Finanzverbindlichkeiten in langfristige tauschen und fällige ursprünglich langfristige Aufnahmen ablösen. „Im vergangenen Jahr mussten wir unseren überraschenden Wachstumsschub von über 30 Prozent auf 991,6 Millionen Euro allein mit kurzfristigen Linien stemmen“, sagt Woelk. Das Working Capital ist auch aufgrund des Wachstums stark angestiegen. Der Baumaschinenhersteller will flexibel auf Aufträge reagieren können und jederzeit lieferfähig bleiben. Angesichts der Vertrauenskrise im Finanzsektor wollte sich der Treasurer jedoch nicht mehr allein auf Bankkredite stützen. „Auch der Mittelstand muss sich diversifiziert aufstellen und somit auch den Kapitalmarkt mit einbeziehen“, glaubt der Corporate Treasurer. Wacker Neuson ist dieser Prämisse gefolgt und hat bei seiner Premiere eigenen Angaben zufolge gute Konditionen erreicht. Die Zeichnung erfolgte am unteren Ende der jeweiligen Vermarktungsspanne mit einem Kupon von 3,00 Prozent p.a. für die Fünfjahrestranche über 90 Millionen Euro und 3,66 Prozent p.a. für die BNP Paribas benennt neuen Country Head Thomas Woelk ist seit Juli 2010 Head of Corporate Treasury bei der Wacker Neuson SE. Zuvor war er seit April 2009 Head of Treasury bei dem PVCHersteller Vinnolit. lohnt, da der Basiszins des Schuldscheindarlehens um etwa 1 Prozent höher lag als jetzt.“ Aus heutiger Sicht haben die Münchener hinsichtlich des Midswap-Zinsniveaus den derzeitigen Tiefpunkt erreicht. Als weiteren Pluspunkt für den Schuldschein sprach Woelk zufolge dessen schlanke Dokumentation. „Eine Anleihe ist zwar fungibler, jedoch lässt sich ein Schuldschein deutlich einfacher umsetzen.“ Der Investorenkreis beschränkt sich zu über 90 Prozent auf den deutschsprachigen Raum. Außereuropäische Investoren sind nicht vertreten. Die Commerzbank und UniCredit Bank haben die Transaktion begleitet. Nun kann sich der Münchener Baumaschinenhersteller ganz auf seinen Wachstumskurs konzensap trieren. Torsten Murke folgt Joachim von Schorlemer als Country Head Deutschland bei der BNP Paribas nach. Murke ist im vergangenen Jahr von der Credit Suisse zu BNP gewechselt und hatte bislang die deutsche Investment-Banking-Einheit geleitet. Schorlemer verlasse das Institut, in dem er seit 2005 arbeitete, wegen unüberbrückbarer Ansichten zur Unternehmensstrategie. Nach einem F.A.Z.-Bericht ging es vor allem um den Bereich Mergers&Acquisitions. Schorlemer war bislang für das Corporate- und Investmentbanking (CIB) verantwortlich. Achim Klüber, seit Dezember 2010 Head of Corporate and Transaction Banking Europe bei der BNP Paribas in Deutschland, hat das Institut ebenfalls verlassen. Er war zuvor für die Royal Bank of Scotsap land tätig gewesen. Aktuelle Stellenangebote: Merck sucht Referent Treasury Front Office Claas sucht Kreditmanager Konzern (m/w) Zumtobel Group sucht Specialist Corporate Treasury (m/w) ZF Lenksysteme sucht Koordinator Treasury (m/w) MAG IAS sucht (Junior) Treasurer (m/w) Sulzer sucht Junior Treasurer (w/m) Weitere Stellenangebote: www.finance-magazin.de Veranstaltungskalender Datum 25.-26.04. 07.-08.05. 09.-10.05. 10.-11.05. Titel Verbriefungen: Überblick Technik, Recht, Bewertung und Regulierung Payment 2012 - 7. Kongress für Zahlungssysteme und Zahlungsprozesse Financial Instruments nach IAS 39 8. Handelsblatt Jahrestagung Restrukturierung 2012 Ort Frankfurt am Main Frankfurt am Main Frankfurt am Main Frankfurt am Main 8 | Software & IT Der Treasurer Ausgabe 07 | 12. April 2012 News Reval plant Börsengang Mehr Sicherheit im Internetbanking Mit der Banque Cantonale du Jura (BCJ) hat sich nach der Berner Kantonalbank (BEKB) erneut eine Schweizer Kantonalbank für die Lösung Mldentity von Kobil entschieden. Die Wormser Gesellschaft entwickelt seit 25 Jahren mobile Sicherheitslösungen für Banken und Unternehmen. Das Softwarehaus will an die New Yorker Börse gehen Die Euphorie rund um Technologie- aufmerksam gemacht. Damit eraktien erfasst jetzt auch den ersten gänzte der Anbieter, der 1999 als Treasury-Software-Anbieter. Ende reiner Hedge-Accounting-SpezialMärz hat das US-Softwarehaus ist gestartet ist, sein System um eiReval bekanntgegeben, den Gang ne umfassende Treasury-Lösung. an die New Yorker Börse NYSE zu Im Herbst 2011 gab Reval bekannt, planen. Als Bookrunner sollen dass in der Version 11.1 ihres verschiedene Investmentbanken Systems die bestehenden Funktiowie BofA Merrill nalitäten von Lynch und LaEcofinance intezard agieren. Bisgriert werden lang wurden aber (vgl. 20-2011). weder die Anzahl Bereits im August der Aktien noch 2009 hatte Reval die Preisspanne zudem den nordfestgelegt. Das Reval-Aktien bald an der NYSE? amerikanischen IPO ist für die Eigentümer, die bei- Wettbewerber FXpress übernomden Venture-Capital-Gesellschaften men. Wegen der börsenrechtlichen Commonwealth Capital Ventures Auflagen im Vorfeld des IPOs kann and North Bridge Venture Partners, sich das Management derzeit nicht eine interessante Exit-Option, um zu den Planungen äußern. An der Kasse zu machen. eingeschlagenen Strategie dürfte Reval war in den vergangenen sich kurzfristig wenig ändern. Mit Jahren stark gewachsen und hatte einer erfolgreichen Kapitalerhöim deutschsprachigen Raum beson- hung könnte Reval im kompetitiders durch die Akquisition von ven Softwaresektor sogar gestärkt mad Ecofinance Anfang 2011 auf sich hervorgehen. iStock/Thinkstock/Getty Images Neue Plattform für SupplyChain-Finance Kyriba, eine Anbieter von Cash-und TreasuryManagement-Lösungen, hat kürzlich eine neue Plattform für Supply-ChainFinanzierungen gestartet. Zudem gab der Anbieter mit Sitz in Paris und San Diego bekannt, dass man im Jahr 2011 weltweit mehr als 200 neue Kunden hinzugewonnen hat. IMPRESSUM Redaktion Markus Dentz (mad, verantwortlich), Andreas Knoch (ank), Anne-Kathrin Meves (akm), Sabine Paulus (sap), Stefan Peter (stp), Sabine Reifenberger (sar) Verlag Herausgeber: FINANCIAL GATES GmbH Geschäftsführung: Dr. André Hülsbömer, Volker Sach 60326 Frankfurt am Main Mainzer Landstraße 199 HRB Nr. 53454, Amtsgericht Frankfurt am Main Telefon: (069) 75 91-32 52 Telefax: (069) 75 91-32 24 E-Mail: [email protected] Internet: www.derTreasurer.de Bezugspreis Jahresabonnement: kostenlos Erscheinungsweise: zweiwöchentlich (24 Ausgaben im Jahr) Objektleitung: Sylvia Daun Telefon: (069) 75 91-14 82 Telefax: (069) 75 91-24 95 Verantwortlich für Anzeigen: Sylvia Daun Layout: Daniela Seidel, FINANCIAL GATES Mitherausgeber: BELLIN GmbH, BNP Paribas, cogon AG, Deutsche Bank, ecofinance – a Reval Company, HSBC Trinkaus & Burkhardt AG, PricewaterhouseCoopers AG, SEB AG, treasury executives 53° gmbh Partner: Omikron Systemhaus GmbH & Co. KG, UniCredit Bank AG Haftungsausschluss: Alle Angaben wurden sorgfältig recherchiert und zusammengestellt. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit des Inhalts von Der Treasurer übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und unverlangt zugestellte Fotografien oder Grafiken wird keine Haftung übernommen. ANZEIGE 9 | Der Treasurer | Ausgabe 07 | 12. April 2012 ANZEIGE Kreditmanager Konzern (m/w) Im Jahr 2025 werden etwa 8 Mrd. Menschen auf der Erde leben. Moderne Erntemaschinen helfen, die steigende Nachfrage nach Nahrungsmitteln zu bedienen. Hightech-Produkte von CLAAS sind in 140 Ländern im Einsatz. Mit über 9.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie 12 Produktionsstandorten weltweit erzielen wir einen Umsatz von mehr als 3,3 Mrd. Euro. Sie betreuen die laufenden Verbriefungsstrukturen des Konzerns bzw. die Mitarbeiter/innen bei der Strukturierung neuer Verbriefungen und erstellen regelmäßig Portfolio- und Risikoanalysen auf Konzernebene. Sie beraten die Tochtergesellschaften im Bereich Kreditmanagement/Prozessoptimierung. Sie bereiten Vorlagen für Kreditlimitanträge der Tochtergesellschaften für den Finanzausschuss ebenso vor wie Sie für das Kreditmanagement des Konzerns strategische Vorgaben entwickeln. Die Kreditanalyse von Lieferanten und die Betreuung der Kreditrisikoaspekte des Lieferantenmonitorings komplettieren Ihr Augabenportfolio. Hierfür haben Sie ein Studium der Wirtschaftswissenschaften, Betriebswirtschaft oder Volkswirtschaftslehre abgeschlossen, eine zusätzliche Bankausbildung ist wünschenswert. Sie bringen Kenntnisse in den Bereichen Finanzierung, Corporate Finance, Controlling und strategisches Management mit und mehrjährige Berufserfahrung in einem international tätigen Unternehmen. Neben verhandlungssicherem Englisch und möglichst guten Kenntnissen in Russisch oder Französisch verfügen Sie über ausgeprägte analytische und kommunikative Fähigkeiten. Durchsetzungsvermögen verbunden mit der Eignung zur Führung eines interdisziplinären Teams rundet Ihr Qualifikationsprofil bestens ab. Interessiert Sie diese Aufgabe bei einem der führenden Agrartechnikhersteller? Dann richten Sie bitte Ihre aussagefähige Bewerbung an: CLAAS KGaA mbH, Dirk Kober, Münsterstr. 33, 33428 Harsewinkel, Tel. 05247 12-1522, [email protected] Zukunft ernten: claas.jobs 10 | Asset Management Der Treasurer Ausgabe 07 | 12. April 2012 News Druck auf Depotbankgebühren Hohe Zuflüsse in Vola-ETPs Europäische Exchange Traded Products (ETPs) auf die Assetklasse Volatilität haben im ersten Quartal 2012 hohe Mittelzuflüsse verzeichnet. Nach Daten von Bloomberg flossen mehr als 900 Mio. US-Dollar in solche Produkte. „Erklären lässt sich das durch eine vergleichsweise ruhige Phase an den globalen Märkten. Der Vix-Index ist seit Jahresbeginn um über 30% auf zeitweise wenig mehr als Investoren würden aber für Zusatzservices mehr zahlen iStock/Thinkstock/Getty Images Niedrige Vola: Ruhe vor dem Sturm? 14 gefallen und erst kürzlich wieder angestiegen“, sagt Sascha Specketer von Source. Aus Investorensicht sei dieses Umfeld eine gute Einstiegsmöglichkeit, um Aktienportfolios abzusichern. Institutionelle Investoren rechnen vestoren bereit, Zusatzservices exüberwiegend nicht mit steigenden tra zu vergüten, die bisher teilweise Depotbankgebühren. Das geht aus im Rahmen der Depotbankgebüheiner gerade veröffentlichten Stu- ren abgegolten waren. So zeigen die der BNY Mellon hervor. Ledig- die Umfrageresultate, dass die lich jeder Fünfte erwartet steigende Mehrheit der Investoren einen steiPreise als Reakti- Assets under Depotbank genden Bedarf an on auf die schär- (Spezialfonds; in Mrd. Euro) Dienstleistungen feren regulatoriwie Transakti120 schen Rahmen- BNP onskostenanaly119 bedingungen, mit BNY Mellon se, PerformanceJ.P. Morgan 90 denen Depotbanmanagement und 82 ken konfrontiert State Street Risikomessung Commerzbank 55 sind. hat. Den LeisDepotbanken Quellen: dpn, itechX tungsumfang der werden überwiegend als Anbieter Depotbanken in diesen Bereichen homogener Dienstleistungen wahr- empfinden viele zurzeit noch als genommen, weshalb der Druck auf ungenügend. Für einen umfangreidie Preise hoch ist und in den ver- cheren und besseren Service sind gangenen Jahren zu fast ruinösen viele Investoren bereit, eine gesonGewinnmargen führte. Im Schnitt derte Vergütung zu akzeptieren. Im liegt die Vergütung für Spezial- Rahmen der Studie wurden 31 ausfondsmandate heute bei ein bis gewählte institutionelle Investoren zwei Basispunkten; vor zehn Jah- in Deutschland befragt, die ein Voren waren noch zwischen sechs und lumen von knapp 400 Milliarden acht Basispunkten zu verdienen. Euro Assets under Depotbank reank Allerdings sind institutionelle In- präsentieren. MMF bauen Bankenassets ab Europäische Geldmarktfonds (MMF) haben in den vergangenen Monaten verstärkt Assets von Banken abgebaut. Das geht aus einem aktuellen Fitch-Report hervor. Demzufolge führen der anhaltende Abbau von Risikoaktiva und Downgrades etlicher Banken dazu, dass immer weniger qualitativ hochwertige Assets für Geldmarktfonds zur Verfügung stehen. Nach Angaben von Fitch seien 2011 noch vier Fünftel der von Geldmarktfonds gehaltenen Bankenassets Papiere mit der höchsten Ratingnote gewesen. Inzwischen sei dieser Anteil auf drei Fünftel gesunken. Deshalb würden Mittel verstärkt in staatliche und quasi-staatliche Schuldner sowie in Corporates allokiert. Bei Geschäften mit Banken würden die Fonds verstärkt Repos eingehen, bei denen die Institute im Gegenzug Wertpapiere als Sicherheiten stellen müssen. Zudem würden Geldmarktfonds immer stärker auch regional ank differenzieren. ANZEIGE 11 | Zahlungsverkehr & Cash Management Der Treasurer Ausgabe 07 | 12. April 2012 IT schützt vor Kartenbetrug Joint Venture für Plattform Der Chiphersteller ARM will mit den Sicherheitsfirmen Giesecke & Devrient und Gemalto ein Joint Venture gründen, um eine integrierte Plattform für sichere Anwendungen auf Smartphones und Tablets zu entwickeln. ARM soll die Hardwaretechnologie beisteuern, Gemalto und G&D ihre Betriebssysteme. Unternehmen müssen Sicherheitsstandards beachten LBBW bietet US-Onlineportal Der Anteil an Kartenzahlungen Sáez, CEO des Anbieters für Zahsteigt: In Deutschland wurden 2010 lungsverkehrslösungen Cogon. Um 197 Milliarden Euro über Karten- Schwachstellen zu minimieren, transaktionen bewegt, 5 Prozent setzt die Kartenindustrie auf Simehr als 2007. Unternehmen nut- cherheitsstandards. „Dazu gehören zen verstärkt Corporate Cards – ein der Einsatz von EMV-Chips, auf deTrend, der durch die Banken ge- nen Kartendaten verschlüsselt abpusht wird. Doch mit dem Einsatz gelegt sind, und die Einführung des von Karten steigt das Risiko, dass Sicherheitsstandards PCI DSS“, so Betrüger Daten Gómez-Sáez. stehlen und für Die IT-Systeme Duplikate vervon Unternehwenden. Kürzlich men, die oft Karnutzten Hacker tenzahlungen iheine Schwachrer Kunden abwistelle im System ckeln, sollten diedes Zahlungsab- Betrüger haben es auf Kartendaten abgesehen. se Standards abwicklers Global Payments, um bilden können. „Besonders die ITTrack-2-Daten von 1,5 Millionen Systeme kleinerer Unternehmen Karten zu stehlen, darunter Karten- sind teils nicht in der Lage, vernummer und Gültigkeitsdatum. schlüsselte Kartendaten auszulesen „Das Problem ist, dass diese Anbie- und zu speichern“, sagt der Cogonter die Daten an bestimmten Stellen CEO. Das kann sich rächen: „Wer des Bezahlvorgangs vorübergehend sich durch unzureichende IT-Ausunverschlüsselt vorhalten müssen, stattung zum schwächsten Glied in um die Abwicklung der Zahlung zu der Kette macht, muss im Zweifel sar ermöglichen“, sagt Carlos Gómez- für Schäden haften.“ Die New Yorker Niederlassung der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) bietet ihren deutschen Unternehmenskunden in den USA jetzt ein lokales Konto in US-Dollar mit Onlinebankingzugang an. Das englischsprachige Portal „LBBW Onlinebanking@New York“ ermöglicht es Firmenkunden in New York, Zahlungsverkehrskonten in Dollar online zu verwalten. Bislang mussten die US-Töchter ausländischer Firmen für ihre Bankgeschäfte häufig die Hilfe eines Beraters oder einer US-Bank in Anspruch nehmen. Das Onlineportal richtet sich an deutsche, österreichische und Schweizer Firmenkunden der LBBW und der Kundenbanken BWBank, Sachsen Bank und Rheinland-Pfalz Bank, die ein US-DollarKonto bei der LBBW New York haben. Transaktionen sind per Überweisung oder per Scheck möglich, die Kontoinformationen können in das firmeneigene Buchhaltungssyssar tem importiert werden. Lösung für Mandate Mit einer Mandatsverwaltungssoftware will der IT-Lösungsanbieter msg systems Unternehmen aus der Versicherungswirtschaft die Umstellung auf die Prozesse des SEPA-Zahlungsverkehrs erleichtern. Die neue Software soll den Prozess von der Anlage des Mandats bis zur Prenotification automatisieren und lässt sich über Schnittstellen an bestehende Systeme anbinden. iStock/Thinkstock/Getty Images News ANZEIGE Helmut Springer, Chief Customer Officer, ecofinance – a Reval Company „Das Reval Center in Graz bietet OutsourcingServices rund um die Bewertung von Derivaten und Hedge Accounting.“ Software für Cash-, Liquiditäts- und Risikomanagement Hedge Accounting und Compliance www.reval.com