Bankschliessfach: Auf Nummer s - K-Geld

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Bankschliessfach: Auf Nummer s - K-Geld
AKTUELL
Bankschliessfach: Auf Nummer s
Bei fast allen Banken können Kunden ein
Schliessfach mieten. K-Geld hat die
Bedingungen bei sieben Instituten unter
die Lupe genommen. Resultat: Das kleinste
Fach gibts schon ab 55 Franken pro Jahr.
E
in feuer- und einbruchsicherer Tresor hat seinen Preis:
Mit 4000 bis 10 000 Franken – inklusive Transport
und Montage – müssen Private für einen Tresor im
Eigenheim rechnen. Wer
solche Kosten scheut und
zum Beispiel Schmuck,
Goldvreneli und wichtige
Dokumente trotzdem sicher aufbewahren will,
mietet ein Bankschliessfach. Der Vorteil des
Schrankfachs gegenüber
dem Tresor zu Hause: Eine
Bank bietet einen viel höheren Diebstahlschutz. Auch
wenn eine Bank in Konkurs
geht, hat die Kundschaft
keinen Verlust zu befürchten. Denn der Inhalt des
Schliessfachs ist Eigentum
des Mieters und bleibt daher unangetastet.
Ohne Bankkonto
gibt es auch
kein Schliessfach
K-Geld hat die Preise für
Schliessfächer sowie die
Geschäftsbedingungen bei
sieben Finanzinstituten verglichen. Wo es keine einheitlichen Preis- und Grössennormen für alle Filialen
gab, wurden die Preise am
Hauptsitz der Bank aufgeführt (siehe Tabelle).
Die Resultate der Stichprobe: Bei allen Banken
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je nach Niederlassung und
Region.
Wer voluminöse Wertgegenstände wie Bilder aufbewahren will, kann einen
begehbaren Safe mieten.
Solche Übergrössen haben
aber ihren Preis. Für einen
Schrank mit 4 m2 Grundfläche zahlt man am ZKBHauptsitz in Zürich pro
Jahr 5940 Franken.
Safeschlüssel
weg? Das kann
teuer werden
muss die Kundin bzw. der
Kunde ein Bankkonto
haben, um ein Schliessfach
mieten zu können. Erfreulich ist, dass weder Eröffnungs- noch Schliessungsgebühren anfallen.
Das Problem, wenn man
ausserhalb der Ballungszentren wohnt: Keine der befragten Banken hat in allen
ihren Filialen Schliessfächer
im Angebot. Mieter müssen
ihre Wertsachen daher im
schlechtesten Fall bei einer
weit entfernten Niederlassung deponieren.
Das kleinste Fach kostet
zwischen 55 und 108 Franken. Ein solcher Safe eignet
sich fürs Aufbewahren von
Dokumenten und etwas
Schmuck. Die grössten
Schränke kosten mehrere
100 bis 3240 Franken
(siehe Tabelle). Wobei die
Tarife und Dimensionen
teils unterschiedlich sind –
Die
Eröffnung
eines
Schliessfachs funktioniert
überall gleich: Der zukünftige Mieter muss persönlich
am Schalter der Bank erscheinen und sich ausweisen, falls er nicht schon
Kunde ist. Danach muss er
den Mietvertrag und allenfalls eine Vollmacht unterschreiben und in der Regel
die erste Jahresmiete begleichen.
Die Miete wird danach
jeweils jährlich dem Konto
belastet. Der Vertrag verlängert sich automatisch
weiter, falls man ihn nicht
kündigt. Wer ihn vorzeitig
auflöst, bekommt seine für
die Vertragsperiode bereits
entrichtete Gebühr nicht
mehr zurück.
Je nach Bank erhält man
für den Safezugang einen
oder zwei Schlüssel. Geht
ein Schlüssel verloren oder
wird er gestohlen, muss der
Kunde dafür geradestehen.
Meist werden ihm die effektiven Schlosserkosten
belastet – sie können
mehrere Hundert Franken
betragen.
Banksafe: Mit der Grösse des gemieteten Fachs steigt auch d
Für den Zugang zum
Schliessfach gelten strikte
Regeln: Jeder Besuch wird
in einem Protokoll festgehalten. Dafür berechnet
keine der befragten Banken
etwas, aber man kommt
nur während der Öffnungszeiten an sein Fach. Der
Kunde wird bei einer Visite
jeweils von einem Bankmitarbeiter begleitet. Dieser
zieht sich nach dem Öffnen
des Fachs zurück und weist
dem Kunden einen Tisch
K-Geld 2/2011
AKTUELL
r sicher zum besten Preis
oder einen kleinen Raum
zu, wo er den Inhalt des
Schliessfachs in aller Ruhe
und Diskretion einsehen
kann.
KEYSTONE/CORBIS (2)
Inhalt versichern
ist Sache
der Safemieter
ch der jährlich zu zahlende Mietpreis
Die Bank kennt den Inhalt
des Schliessfachs nicht. Es
darf aber nicht alles ins
Fach gelegt werden: Gefährliche und schädliche
Gegenstände wie Sprengstoffe oder Schusswaffen
und Dinge, deren Besitz
verboten ist – zum Beispiel
Drogen – sind bei allen
Banken verboten. Sie behalten sich in ihren Mietverträgen daher das Recht
vor, den Inhalt des Fachs in
Anwesenheit des Kunden
oder seines Mandanten auf
solche verbotene Gegenstände zu prüfen.
Da der Inhalt des Fachs
dem Kunden gehört, muss
er ihn auch selber versichern. Die Banken beschränken ihre Verantwortung auf Grobfahrlässig-
keit. Sie haften gegenüber
dem Kunden somit nur,
wenn sie selber grob fahrlässig gehandelt haben sollten. Deswegen müssen sie
die Überwachung, die Sicherheit und das Verschliessen der Safes gewährleisten.
Wenn die Bank all diese
Vorsichtsmassnahmen getroffen hat, wird sie ihre
Sorgfaltspflicht nicht verletzen und kann folglich
nicht verantwortlich gemacht werden – das gilt sogar im Fall eines Diebstahls.
Schäden durch
Feuchtigkeit:
Bank haftet nicht
Ausserdem ist die Bank
auch nicht verantwortlich für die Beschädigung
eines
Schliessfachinhalts
aufgrund «atmophärischer
Phänomene» – also Temperaturschwankungen, Feuchtigkeit, Trockenheit und
ähnlicher Ursachen. Ebenso wenig haftet sie bei höherer Gewalt.
Bernhard Bircher-Suits
Chantal Guyon
Schliessfächer von sieben Banken im Überblick
Bank Coop
Mindest- und Maximaldimensionen 3,79 bis 154,56
in Kubikdezimetern (dm3)
Berner
Kantonalbank
Credit Suisse
Migros Bank
Raiffeisen
UBS
Zürcher
Kantonalbank
3,496 bis 156,645
9,8 bis 15 000
3,434 bis 221,760
7,363 bis 171,36 6
3 bis 630 1
4,7 bis 542 1
Jahresmiete für kleinstes Fach,
Jahresmiete für grösstes Fach
81.– 1
691.20 1
55.– 1
550.– 1
108.–
3240.–
86.40
594.–
102.20 3
398.10 3
108.– 1
2619.– 1
108.– 1
1944.– 1
Kaution
Nein 2
Nein
Nein 2
Nein
Nein
Nein 2
Nein 2
Identischer Tarif pro Schliessfachgrösse in allen Niederlassungen
Nein
Nein
Ja
Ja
Nein
Nein
Ja
Mindestmietdauer
Kündigungsfrist
12 Monate
1 Monat
Keine
Keine
12 Monate 5
Keine
Keine
Keine
10 Tage
Keine
4
Schriftlich 14 Tage Keine
vor Quartalsende
Schriftlich 14 Tage Keine
vor Quartalsende
1 Tarif in der Hauptniederlassung der Bank. Grösse und Preise der Schliessfächer können je nach Geschäftsstelle variieren
2 Für Kunden mit Wohnsitz im Ausland wird ein Schlüsseldepot als Garantie verlangt 3 Empfehlungen von Raiffeisen Schweiz, Tarife in Raiffeisenbanken können abweichen
4 Kunde muss trotz fehlender Kündigungsfrist zwingend mitteilen, dass er das Schliessfach vor Ende Jahr auflösen möchte 5 Kurzfristigere Tresorfachmiete z. B. für Ferien möglich
6 Angaben Raiffeisen Schweiz; Raiffeisenbanken können auch kleinere oder grössere Fächer im Angebot haben
K-Geld 2/2011
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