Berufsbeschreibung
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Berufsbeschreibung
VersicherungsmathematikerIn Ähnliche Bezeichnung(en): FinanzmathematikerIn, WirtschaftsmathematikerIn, AktuarIn Berufsbeschreibung VersicherungsmathematikerInnen arbeiten in öffentlichen Kranken- und Pensionsversicherungsanstalten, für Banken und private Versicherungsanstalten, Wirtschaftstreuhand- und Unternehmensberatungsgesellschaften oder als selbstständige BeraterInnen. Sie sind mit finanz- bzw. versicherungsmathematischen Problemen wie Renten- und Prämienberechnung befasst und wenden zu diesem Zweck verschiedene mathematische Methoden wie Statistik, Wahrscheinlichkeitsrechnung usw. an. Zur Berechnung und Modellierung von Daten setzen sie Computer und spezielle Rechensoftware ein. Im Rahmen der Risikoabschätzung berechnen sie z. B. die Wahrscheinlichkeit des Eintretens von bestimmten Schadensfällen und erstellen auf diese Weise die Grundlage für die Berechnung von Raten und Prämien. VersicherungsmathematikerInnen arbeiten eigenständig, aber auch im Team mit verschiedenen SpezialistInnen. Arbeits- und Tätigkeitsbereiche VersicherungsmathematikerInnen setzen verschiedene mathematische Methoden zur Berechnung und Modellierung von finanz- und versicherungsmathematischen Problemen ein. Bei einem Großteil der Aufgaben geht es um Fragen der Risikoabschätzung, d. h. um Fragen der Wahrscheinlichkeit des Eintretens von Schadensfällen. Bei ihrer Arbeit setzen sie Computer, Laptops und moderne Rechensoftwareprogramme ein, die speziell für ihr Aufgabenfeld entwickelt wurden (z. B. für Wahrscheinlichkeitsrechnung, Rentenrechnung, Statistik). Unter Berücksichtigung von verschiedenen statistischen Daten, wie z. B. demografische Daten: Geburtenraten, Sterberaten, Lebenserwartung usw., Wirtschaftsdaten oder Umweltdaten berechnen sie die Häufigkeit/Wahrscheinlichkeit des Eintretens von Ereignissen, wie z. B. Schadensfälle durch Unwetter (Hagel, Hochwasser, Lawinen), Unfälle oder Todesfälle (im Falle von Lebensversicherungen und Pensionen). Auf der Basis dieser Berechnungen wird die Höhe von Versicherungsprämien z. B. für ein Haus oder Grundstück oder die Höhe von Renten- und Pensionszahlungen berechnet. VersicherungsmathematikerInnen sind meist in verschiedenen Spezialisierungszweigen tätig: Als WirtschaftsmathematikerInnen erstellen sie betriebliche Kennziffern und analysieren Markt- und Konjunkturdaten für ManagerInnen und GeschäftsführerInnen. Sie berechnen weiters Auszahlungen (wie z. B. Abfertigungen), Rücklagen und Reserven sowie den Risikoanteil bei Versicherungsabschlüssen. Weiters fallen auch logistische Berechnungen, wirtschaftsstatistische Aufgaben und finanzmathematische Analysen und Berechnungen, z. B. im Bereich von Wertpapiergeschäften, in ihren Tätigkeitsbereich. Arbeitsmittel VersicherungsmathematikerInnen arbeiten in Büros an modernst ausgestatteten Computerarbeitsplätzen. Die Berechnungen zur Risiko- und Prämienberechnung usw. werden heute ausschließlich mit moderner Rechensoftware wie Kalkulationsprogramme, Modellierungsprogramme und dergleichen durchgeführt. VersicherungsmathematikerInnen verwenden Datenbanken und Archive, statistische und demografische Daten und Tabellen, Marktanalysen, Konjunkturdaten, Umweltdaten und dergleichen mehr. Sie nutzen weiters moderne Büro- und Kommunikationsmittel wie Drucker, Scanner, Fax- und Kopiergeräte, Internet, Telefon und Mobiltelefon und führen Protokolle, Listen und Journale. Arbeitsumfeld/Arbeitsorte VersicherungsmathematikerInnen arbeiten in den Räumlichkeiten von Betrieben der Versicherungswirtschaft, von Banken und Institutionen des öffentlichen Dienstes, wie z. B. Finanzbehörden, Ministerien oder Sozial- und Pensionsversicherungsanstalten, aber auch für Wirtschaftstreuhandunternehmen oder Unternehmensberatungen, in Großbetrieben verschiedener anderer Branchen oder als selbstständige BeraterIn. Sie arbeiten eigenständig sowie im Team mit BerufskollegInnen und weiteren SpezialistInnen zusammen, siehe z. B. Versicherungsfachmann/-frau, StatistikerIn, BetriebswirtIn, ManagerIn oder WirtschaftstreuhänderIn. Sie haben Kontakt zu MitarbeiterInnen von anderen Abteilungen, von Behörden sowie zu KundInnen und AuftraggeberInnen. Die wichtigsten Tätigkeiten und Aufgabenbereiche auf einen Blick ● ● ● ● ● ● ● ● versicherungs- und wirtschaftsmathematische Problemanalysen erstellen versicherungsmathematische Berechnungen erstellen, z. B. Risikorechnung, Leistungs- und Prämienrechnung dabei mathematische Methoden und Verfahren wie Wahrscheinlichkeitsrechnung, Statistik, Rentenrechnung usw. anwenden verschiedene statistische Daten, demografische Daten, Wirtschafts- und Umweltdaten sammeln und auswerten Versicherungsverträge, Pensionsverträge etc. ausarbeiten für Geschäftsführungen Gutachten und Prognosen erstellen, Kennziffern berechnen, Konjunkturdaten auswerten, Analysen erstellen KundInnen/Auftraggeberinnen beraten und informieren Datenbanken und Archive, Listen und Journale führen Unternehmen und Institutionen ● ● ● ● ● ● öffentliche Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherungsanstalten private Versicherungsgesellschaften Banken Großunternehmen verschiedener Branchen Wirtschaftstreuhandkanzleien und Unternehmensberatungen als selbstständige BeraterInnen Anforderungen Jeder Beruf erfordert ganz spezielle Sach- und Fachkenntnisse, die in der Ausbildung vermittelt werden. Daneben gibt es auch eine Reihe von Anforderungen, die praktisch in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören: Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Pünktlichkeit, genaues und sorgfältiges Arbeiten, selbstständiges Arbeiten, Einsatzfreude und Verantwortungsbewusstsein. Auch die Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zusammen zu arbeiten (Teamfähigkeit) und Lernbereitschaft sind heute kaum noch wegzudenken. Welche Fähigkeiten und Eigenschaften in DIESEM Beruf sonst noch erwartet werden, kann von Betrieb zu Betrieb sehr unterschiedlich sein. Die folgende Liste gibt einen Überblick über weitere Anforderungen, die häufig gestellt werden. Denken Sie daran: Viele dieser Anforderungen sind auch Bestandteil der Ausbildung. Körperliche Anforderungen: Welche körperlichen Eigenschaften sind wichtig? ● gutes Sehvermögen (viel Lesen bzw. Arbeiten am Computer) Sachkompetenz: Welche Fähigkeiten und Kenntnisse werden von mir erwartet? ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Beurteilungsvermögen / Entscheidungsfähigkeit gute Allgemeinbildung gute rhetorische Fähigkeit kaufmännisches Verständnis komplexes Denken logisch-analytisches Denken / Kombinationsfähigkeit mathematisches Verständnis Planungsfähigkeit Problemlösungsfähigkeit systematische Arbeitsweise unternehmerisches Denken ● ● wirtschaftliches Verständnis Zahlenverständnis und Rechnen Sozialkompetenz: Was brauche ich im Umgang mit anderen? ● ● ● Kommunikationsfähigkeit Kontaktfreude KundInnenorientierung Selbstkompetenz: Welche persönlichen Eigenschaften sollte ich mitbringen? ● ● ● ● ● Aufmerksamkeit Belastbarkeit Flexibilität Geduld Verschwiegenheit / Diskretion Weitere Anforderungen: Was ist sonst noch wichtig? ● gepflegtes Erscheinungsbild Alternativen/Spezialisierung Alternativen (Auswahl) Berufsalternativen sind Berufe, denen eine ähnliche Ausbildung oder ähnliche Aufgabenbereiche wie dem erlernten Beruf zugrunde liegen. Kenntnisse, Fertigkeiten und Erfahrungen, die in der bisherigen Ausbildung und Berufstätigkeit erworben wurden, können auch in Arbeitsbereiche der genannten Berufe eingebracht werden. ● ● ● ● ● ● ● BetriebswirtIn FinanzberaterIn MathematikerIn StatistikerIn UnternehmensberaterIn Versicherungsfachmann/-frau WirtschaftstreuhänderIn Spezialisierungsmöglichkeiten (Auswahl): ● VersicherungsstatistikerIn Selbstständigkeit Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung ist gegeben durch: a) freies Gewerbe: Versicherungsmathematiker oder Aktuar (soweit keine darüber hinausgehende Beratung in Versicherungsangelegenheiten ausgeübt wird) Informationen zum "Freien Gewerbe": freie Gewerbe erfordern in der Regel keinen Befähigungsnachweis, sondern lediglich eine Anmeldung bei der Gewerbebehörde (Bezirksverwaltungsbehörde). Grundsätzlich richtet sich der Gewerbeumfang nach dem Wortlaut der Gewerbeanmeldung. Liste der Freien Gewerbe: ● Bundeseinheitliche Liste der freien Gewerbe b) Reglementierte Gewerbe/Handwerke: ● ● Unternehmensberatung einschließlich der Unternehmensorganisation, BGBl. II Nr. 94/2003, Versicherungsmakler und Berater in Versicherungsangelegenheiten, BGBl. II Nr. 97/2003 Für die Ausübung eines reglementierten Gewerbes sind, neben der Erfüllung der allgemeinen Voraussetzungen, Befähigungsnachweise zu erbringen, die in den angeführten Bundesgesetzblättern festgelegt sind. Downloadmöglichkeit der Zugangsvoraussetzung und Prüfungsordnungen (Bundesgesetzblätter): Wirtschaftskammer Österreich: Prüfungs- und Befähigungsnachweise für reglementierte Gewerbe ALLGEMEINE HINWEISE: Für jede Tätigkeit, die Sie selbstständig, regelmäßig und mit der Absicht, Gewinn zu erzielen, ausüben wollen, brauchen Sie eine Gewerbeberechtigung (Ausnahme: Freie Berufe). Diese erhalten Sie durch Anmeldung bei der Gewerbebehörde (Bezirkshauptmannschaft, Magistrat). Unabhängig von einem etwaigen Befähigungsnachweis müssen sie dafür folgende Voraussetzungen erfüllen: ● ● ● das 18. Lebensjahr muss vollendet sein österreichische Staatsbürgerschaft oder Staatsbürgerschaft eines anderen EU-Mitgliedstaates (oder eines Staates, mit dem ein entsprechender Staatsvertrag besteht) oder es liegt ein gültiger Aufenthaltstitel vor, der zur selbstständigen Tätigkeit berechtigt keine Ausschließungsgründe (z. B. abgewiesene Konkursanträge, Bestrafung wegen Finanzstrafdelikten) Freie Berufe sind selbstständige (freiberufliche) Tätigkeiten, die nicht der Gewerbeordnung unterliegen (z. B. Arzt/Ärztin und andere Gesundheitsberufe, Rechtsanwalt/-anwältin, MusikerIn, SchriftstellerIn und andere Künstlerberufe). Für einige freie Berufe ist die Berufsausübung durch eigene Rechtsvorschriften (Ärztegesetz, Rechtsanwaltsordnung, Ziviltechnikergesetz etc.) geregelt und es bestehen eigene Interessensvertretungen (Kammern oder Berufsverbände), denen die Aufnahme der selbstständigen Berufstätigkeit gemeldet werden muss. In allen Fällen einer selbstständigen Berufsausübung (ob im Rahmen eines Gewerbes oder als freiberufliche Tätigkeit) ist diese bei der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft und dem zuständigen Finanzamt zu melden. Weitere Informationen und Kontakte: ● ● Weitere Informationen über die Gewerbeordnung, Befähigungsnachweise, Kontaktmöglichkeiten usw. finden Sie unter Wirtschaftskammer Österreich - Gewerberecht. Weitere Informationen zur Unternehmensgründung, Kontaktmöglichkeiten usw. finden Sie unter Gründerservice der Wirtschaftskammer Österreich. Links Interessante Infos rund um den Beruf ● ● ● ● ● ● Aktuarvereinigung ÖsterreichsInternet: http://www.avoe.at Bildungsakademie der Österreichischen VersicherungswirtschaftInternet: http://www.boev.at Bundesministerium für Arbeit, Soziales und KonsumentenschutzInternet: http://www.bmsk.gv.at/ Institute for International Research - Banken und Versicherungen Internet: http://www.iir.at/themenbereiche/bankwesen-versicherung.html Versicherungsberatung - Beruf mit ZukunftInternet: http://www.berufmitzukunft.at Versicherungsmagazin OnlineInternet: http://www.versicherungsmagazin.com/ © ibw - Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft