Flugzeugkatastrophe im Sinai – Anschlag immer
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Flugzeugkatastrophe im Sinai – Anschlag immer
Flugsicherheit [Video] in Russland Inzwischen gibt es starke Indizien für einen terroristischen Hintergrund des Absturzes einer russischen Passagiermaschine auf der Halbinsel Sinai. Zu Beginn war das anders. Der schlechte Ruf der russischen Flugsicherheit legte sofort den Verdacht nahe, es habe sich um technisches Versagen einer alten Maschine gehandelt oder um einen Wartungsfehler. Wie ist es nun bestellt um die Flugsicherheit und Unfallstatistiken bei den russischen Airlines? Kann man da alle über einen Kann scheren? Welche Alternativen gibt es, vor allem für einen Flug abseits von Moskau und Sankt Petersburg. Anna Gamburg von Russland.direct bringt Licht ins Dunkel. https://www.youtube.com/watch?v=JteX4oWbV9g Terror-Angst in Russland – Metalldetektoren an allen Metrostationen [Von Eugen von Arb] – Bis Ende Jahr werden an allen Metroeingängen Metalldetektoren montiert. Allerdings stellt sich schon jetzt die Frage, wie sinn- und wirkungsvoll die Kontrollen sein werden. Zudem haben sich die Rahmen als gefährlich für Träger von Herzschrittmachern herausgestellt. Ab 2016 soll niemand mehr in die Metro gelangen, ohne vom Metalldetektoren durchleuchtet worden zu sein. Die Detektoren werden gemäss einem föderalen Gesetz montiert, und bis Ende Jahr sollen 67 Stationen ausgerüstet werden. An einigen Stationen stehen die Rahmen bereits, darunter „Avtovo“, „Narwskaja“, Ploschad Vostania“, „Prospekt Veteranow“. Den Auftrag für die Konzeption erhielt 2013 nach einer Ausschreibung die Firma „Techno“, die sich momentan im Konkursverfahren befindet. Geliefert werden die 325 Detektoren für 60 Millionen Rubel von der Moskauer Firma „SNT“. Sie hat bereits die Metro in Nischni Nowgorod damit ausgerüstet, wobei es zu einer Klage kam, weil die Metallsucher nicht richtig funktionieren und teilweise falsche Signale von sich geben. Ablauf der Kontrolle „geheim“ Ausserdem können die Strahlen der Geräte für Träger von Herzschrittmachern lebensgefährlich sein. Laut Fontanka.ru bietet der Hersteller keine Garantie für solche Fälle. Dass die Strahlung der Detektoren keine Lappalie sind, bewies 2014 der Tod einer 30-jährigen Passagierin auf dem Flughafen von Ulan-Ude. Ein Teil der Geräte in St. Petersburg trägt darum ein Warnzeichen, das Leuten mit Schrittmachern den Durchgang verbietet. Wie solche Passagiere zur Rolltreppe kommen werden, ist noch ungeklärt. Auch über den Verlauf der Kontrollen konnte die Petersburger Metro „aus Geheimhaltungsgründen“ keine Angaben machen. An den meisten Orten wurde neben den Rahmen ein freier Durchgang ausgespart, über den die Kontrolle leicht umgangen werden kann. Anonyme SMS-Welle sorgt für Terrorangst Das kann dazu führen, dass während der Rush-hour einfach ein Teil der Menge neben den Detektoren vorbeiläuft. Dadurch ergäbe sich etwa dasselbe Bild wie an den Bahnhofseingängen, wo völlig gleichgültige Wächter neben den Metalldetektoren stehen und tatenlos zusehen, wie die Menschen durch die Kontrolle rennen und dabei einen Piepston auslösen. Dabei wären effiziente Sicherheitskontrollen gefragt. Am 11. November sorgte eine anonyme SMS-Welle in der Region Tatarstan für Angst und Fragen. In den Kurzmitteilungen wurde die Bevölkerung zur Vorsicht aufgerufen, weil angeblich Anschläge durch Selbstmordattentäter drohten. Der russische Geheimdienst bezeichnete die Meldungen als falsch und untersucht die Herkunft der SMS. „Um Haaresbreite“ [Von Markus Kompa] – USA geben Geheimbericht von 1990 zu Able Archer 83 frei. Nachdem Präsident Ronald Reagan Anfang der 1980er Jahre das Klima zwischen den Supermächten vom Tauwetter wieder zur Eiszeit gewandelt hatte, befürchteten die Strategen in Moskau einen nuklearen Überraschungsangriff. Lange war umstritten, wie real die sowjetische Kriegsangst von 1983 und damit das Risiko eines versehentlich eingeleiteten Gegen- oder gar Präventivschlags tatsächlich gewesen war. Eine nun freigegebene Studie für die außenpolitischen Berater der Regierung Bush von 1990, der alle geheimen US-Quellen zur Verfügung standen, kommentierte: „on a hair trigger“. Dieser Tage jährt sich zum 32. Mal das Ende diverser NATOÜbungen vom Herbst 1983, die in Moskau als Tarnung zur Vorbereitung eines Überraschungsschlags der USA gedeutet wurden (vgl. Der letzte Tag). Den Historikern des National Security Archive der George Washington University gelang es nach zwölf Jahren Kampf, die Freigabe des ultrageheimen Berichts für das President’s Foreign Intelligence Advisory Board (PFIAB) aus dem Jahr 1990 zu erwirken. Damit liegt die bislang vollständigste Regierungsanalyse zu dem Drama vor, das selbst konservative US-Insider für gefährlicher als die Kubakrise halten. weiter bei Telepolis >>> „Geschwätz“ von Terroristen Bombentheorie stützen ISsoll [Von Peter Mühlbauer] – Nach dem Airbus-321-231-Absturz müssen zehntausende Touristen ohne Gepäck heimkehren. Am 31. Oktober stürzte ein Airbus 321-231 der russischen Fluggesellschaft Kogalymavia mit 217 Passagieren und sieben Besatzungsmitgliedern an Bord auf dem Weg vom ägyptischen Badeort Scharm el-Scheich nach Sankt Petersburg über der Sinai-Halbinsel ab (vgl. Russische Passagiermaschine auf der Sinai-Halbinsel abgestürzt). In den Tagen nach dem Absturz mehrten sich die Anzeichen dafür, dass die Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) einen Anschlag verübt haben könnte. Nun berichtet CNN unter Berufung auf Quellen aus den Geheimdiensten und dem Militär des Landes, diese seien sich nach der Auswertung von „Geschwätz“ von IS-Terroristen sehr sicher dass die Terrorgruppe den Anschlag, zu dem sie sich gleich danach bekannte, auch tatsächlich verübte. Einige der Informationen sollen CNN zufolge von israelischen Geheimdiensten stammen. Dass sei dem Sender nicht nur von einem US-Geheimdienstler, sondern auch von einem Diplomaten bestätigt worden. Israel (dessen Behörden sich nicht offiziell dazu äußern) soll die Informationen nicht nur an die USA, sondern auch an Großbritannien weitergegeben haben. weiter bei Telepolis >>> Flugzeugabsturz im Sinai: „Zu 90 Prozent war es eine Bombe“ Die ägyptischen Behörden sind sich inzwischen fast sicher: Der russische Airbus, der am 31. Oktober über der Sinai-Halbinsel abstürzte, wurde von einer Bombe zerrissen. Britische Medien nennen den Namen des mutmaßlichen „Organisators“ des Anschlags – es soll der Anführer der islamistischen Splittergruppe „Provinz Sinai“ sein. In Scharm el Scheich befragt die Polizei indessen das Personal der Hotels, in denen die Opfer der Katastrophe abgestiegen waren. Am Sonntag erklärte eine Quelle in der offiziellen Untersuchungsgruppe gegenüber Reuters, die Explosion einer Bombe an Bord sei „zu 90 Prozent sicher“. Zuvor hatte Kairo die Version eines Terroranschlags stets zurückgewiesen und vor „wilden Spekulationen“ gewarnt. Eine ähnliche Position hatte auch Moskau bezogen. In London und Washington war die Terrorversion von Anfang an als wahrscheinlichste gehandelt worden. Ehemaliger Kleiderhändler mutmaßlicher Hintermann Laut der britischen Zeitung „The Sunday Times“ steckt hinter dem mutmaßlichen Anschlag der Anführer der islamistischen Terrorzelle „Provinz Sinai“, Abu Osama al-Masri. Der 42jährige ehemalige Kleiderhändler war nach dem Besuch einer Islam-Schule in Ägypten in den radikalen IS-Untergrund abgedriftet. Laut der „Sunday Times“ haben die britischen Behörden Ägypten und Russland Hilfe „beim Aufgreifen oder der Beseitigung“ des Terroristenführers versprochen. Dazu könnte der Einsatz der britischen Sondereinheit SAS gehören. Durchsuchungen und Befragen in ägyptischen Hotels Nach Berichten von TASS überprüft die ägyptische Polizei die Mitarbeiter der Hotels, in denen die Passagiere der verunglückten Maschine wohnten. Befragt werden vor allem Personen, die Zugang zu den Zimmern hatten. Inzwischen wurden Dutzende Personen befragt, die am Flughafen von Scharm el Scheich arbeiten. In der vergangenen Woche hatte es Berichte gegeben, nach denen Flughafenmitarbeiter Passagiere gegen „ein kleines Trinkgeld“ an den Kontrollen vorbeigelotst haben sollen. Es seien große Sicherheitslücken bei der Abfertigung aufgedeckt worden, berichteten die internationalen Medien. Flugverbot nach Ägypten gilt „mindestens mehrere Wochen“ Indessen läuft die Evakuierung von russischen Urlaubern aus Ägypten weiter. Die Passagiere dürfen nur „Handgepäck mit dem Allernötigsten wie Kindernahrung und Medikamente“ mit an Bord nehmen, verlautete aus dem Russischen Tourismusverband. Das Gepäck werde getrennt nach Moskau transportiert und von dort an die Heimatadressen weitergeschickt. Viele Touristen, die am Sonntag nach Petersburg zurückgebracht wurden, haben nach offiziellen Angaben ihren abgebrochenen Ägypten-Urlaub umgebucht; 200 „Heimkehrer“ seien bereits in die Türkei abgeflogen. Wie Vizepremierminister Arkadi Dworkowitsch am Wochenende mitteilte, wird das russische Flugverbot für Ägypten mindestens einige Wochen gelten. „Es ist noch zu früh, konkrete Fristen zu nennen“, sagte er bei einem Briefing. „Es geht auf jeden Fall um mehrere Wochen.“ [sb/russland.RU] Putin auf deutsch: Abwehr von ABC-Angriffen [Video] In einem so riesigen Flächenstaat wie Russland, noch dazu mit nicht lückenlos überwachbaren Grenzen und großen Mengen an nuklearen und chemischen Einrichtungen im Land ist die Gefahr eines Angriffs mit atomaren, biologischen oder chemischen Kampfstoffen oder Sabotageaktionen etwas sehr reales. Wohl auch deswegen hat Putin zu diesem Thema kürzlichen seinen Sicherheitsrat einberufen und vor diesem eine Grundsatzrede zur Verhinderung und Abwehr dieser Gefahlen gehalten. Wir präsentieren sie im Rahmen unserer Reihe mit O-Tönen Putins auf deutsch in Übersetzung des Original-Manuskriptes des Kreml und hoffen, dass diese Ausführungen in Russland nie akut wichtig werden. https://www.youtube.com/watch?v=YEXx17wz-fw 55 Flüge nach Ägypten: Russland holt seine Urlauber zurück Nach dem Verbot von Flügen nach Ägypten ist die Rückführung der russischen Urlauber von dort angelaufen. Samstag wurden bereits 11.000 Menschen ausgeflogen, für Sonntag sind 55 Flüge geplant. Das Gepäck der Fluggäste wird separat befördert, dafür sind zwei Militärmaschinen Il-76 im Einsatz. Insgesamt befanden sich Stand Samstag noch 88.000 russische Staatsbürger in dem arabischen Land. Die russische Verbraucherschutzbehörde hat eine Direktlinie für die Klärung von Problemen im Zusammenhang mit Ägyptenreisen eingerichtet. Viele Touristen buchen ihre geplanten Reisen auf andere Routen um, verlautet aus der Reisebranche. Bis März 2016 hätten bereits 140.000 Russen Reisen nach Ägypten gebucht und bezahlt. Experten hoffen, dass sich die Lage in den nächsten Monaten wieder normalisiert. Technischer Vorkommnisse Flugschreiber fixiert keine ungewöhnlichen Die Auswertungskommission teilte mit, dass alle Aufzeichnungen des Flugschreibers, der die technischen Parameter der Unglücksmaschine registriert hat, bis zum Eintritt der Katastrophe die fehlerfreie Funktion des technischen Systems der Maschine angezeigt haben. Der Jet flog im Modus „Autopilot“. Zum Moment der Katastrophe, 23 Minuten nach dem Start, befand sich das Flugzeug noch im Steigflug und hatte eine Geschwindigkeit von 521 km/h. „Krach“ auf dem Stimmenrekorder Inzwischen wird auch der schwer beschädigte Stimmenrekorder entschlüsselt. Die letzten Sekunden der Aufzeichnung lassen einen „Krach“ hören. Dieser Ton wird nun analysiert. Die ägyptischen Behörden rufen erneut dazu auf, alle Spekulationen über die Absturzursache einzustellen und die offiziellen Schlussfolgerungen abzuwarten. Es sei so gut wie klar, dass die Maschine in der Luft auseinandergebrochen ist. Es seien immer noch nicht alle Wrackteile gefunden worden. [sb/russland.RU] Bezweifelt Putin Klimawandel? [Video] den Eine Schlagzeile wanderte in dieser Woche in Windeseile durch das deutschsprachige Internet und alle Sozialen Netzwerke: „Putin bezweifelt den globalen Klimawandel“. Wer die neusten öffentlichen Äußerungen Putins zu diesem Thema kennt, wäre auf diese Schlagzeile wohl nicht hereingefallen – aber das sind im deutschen Netz nur die wenigsten. russland.TV hat einmal untersucht, wie es zu dieser aus den USA stammenden Meldung einer deutschen Onlinezeitung, die selbst die Klimakatastrophe in Zweifel zieht, kommen konnte. Die Wege sind gar nicht so unüblich und gleichen verdächtig einer früheren Meldung, Putin würde die offizielle Version des Anschlags auf den World Trade Center 2001 anzweifeln. Und auch diese Meldung – obwohl inzwischen detailliert als Hoax enttarnt, zirkuliert weiter in Zeitungen, die sich als „Gegenöffentlichkeit zum Mainstream“ bezeichnen, aber oft gar nicht so anders wie der kritisierte Mainstream arbeiten. Ein kleiner Enthüllungsbericht aus unserer Reihe Russland.direct mit Anna Gamburg. https://www.youtube.com/watch?v=ikFmbKo9mU8 Rücktransport russischer Bürger aus Ägypten angelaufen Nach dem Flugverbot für russische Flugzeuge nach Ägypten hat Russland begonnen, seine dort befindlichen Bürger unter Beachtung besonderer Sicherheitsregeln, in die Heimat zurückzuholen. Bisher sind 1.200 Touristen bereits in Russland gelandet – so ist es Informationen von RosTurism zu entnehmen. Insgesamt befinden sich in Ägypten rund 80.000 russische Touristen. Fast alle befinden sich im Großbereich des Katastrophenortes. Die russischen Verantwortlichen planen keine Evakuierung ihrer Bürger sondern sind bemüht, alle russischen Staatsbürger planmäßig, aber unter Beachtung besonderer Sicherheitsbestimmungen, in die Heimat zurückzuführen. Alle russischen Touristen werden nach Russland ohne ihr Gepäck zurückkehren. Das Gepäck wird grundsätzlich mit einem gesonderten Frachtflugzeug überführt. weiter bei kaliningrad-domizil.ru >>> In Trauer vereint – Petersburg am Tag russischen Einheit [Ein Kommentar von Eugen von Arb] – Was für ein Tag! Der 4. November hätte deprimierender nicht sein können – Kälte, Regen, die volle Herbstdepression. Wer an diesem Tag an den Newski kam, bemerkte die Fahrzeuge der Omon-Sonderpolizei an jeder Ecke – für den Fall wilder „Russischer Märsche“ oder anderer nationalistischer Ausbrüche. Doch im Gegensatz zu anderen Jahren, in denen sich zum 4. November die Nationalisten und rechtsextremen Gruppierungen irgendwo in der Stadt versammelten, um gegen Ausländer und die Regierung zu wettern und Jagd auf Ausländer und Antifaschisten zu machen, blieb es diesmal ruhig – die Petersburger hatten ganz andere Sorgen: Sie trauerten, und zwar auf ihrem Platz, dem Schlossplatz. Zu Hunderten pilgerten die Menschen jeden Alters Wetters zur Alexander-Säule um Blumen oder Plüschtiere hinzulegen, Kerzen anzuzünden oder einfach still für einen Moment den Opfern des Flugzeugabsturzes über Ägypten vom 1. November zu gedenken. Besonders schockierend für alle die vielen Kinder, die dabei aus dem kurzen Leben gerissen wurden. Ihnen und ihren Eltern, Verwandten und Freunden sind Zeichungen, Gedichte, Luftballons als Zeichen der Anteilnahme gewidmet. Auf dem Winterpalast die russische Flagge auf halbmast. weiter beim St. Petersburger Herold >>>