Fußball-EM: Welche Chance hat Russland?

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Fußball-EM: Welche Chance hat Russland?
Fußball-EM: Welche Chance hat
Russland?
Moskau. Ein 3:0-Sieg von Russland im letzten Testspiel gegen
Italien lies aufhorchen und hat der Sbornaja viel Auftrieb
verliehen. Wie weit kann Russland bei der EURO 2012 kommen?
Wie sieht es aus, mit den Vorrundengegnern der russischen
Nationalmannschaft? Wir geben Ihnen hier einen Überblick über
den Zustand der Gruppengegner von Russland. Rechts können Sie
auch abstimmen.
„Wir sind definitiv im Aufschwung. Wir verbessern uns von
Spiel zu Spiel. Ich glaube, wir machen alles richtig”, sagte
Nationaltrainer Dick Advocaat. In der Offensive hat Russland
enormes Potential, mit Spielern wie Andrej Arschawin von Zenit
St. Petersburg, Roman Pawljutschenko von Lokomotive Moskau,
Alexander Kerschakow auch von Zenit und Pawel Pogrebnjak von
Fulham.
Mehr Kopfzerbrechen sollte dem Chefcoach Advocaat schon der
Defensivbereich machen. Auch wenn der frühere Stammtorwart
Igor Akinfejew wegen Knieproblemen den EM-Auftakt gegen
Tschechien verpassen dürfte, steht ein weiterer hervorragender
Torhüter bereit – Wjatscheslaw Malafejew von Zenit St.
Petersburg.
Größere Probleme gibt es in der Abwehr. Nachdem Wassili
Beresutski verletzungsbedingt die EM absagen musste, ereilte
auch Roman Schischkin das gleiche Schicksal. Damit gingen der
Sbornaja langsam die Verteidiger aus.
Ein weiteres Problem ist die Altersstruktur der Mannschaft.
Russland stellt das zweitälteste Team nach Irland. Die
Vorrunde sollte aber kein Problem für das russische Team
darstellen. Schwieriger wird es dann im Viertelfinale, wo der
Sieger oder der Zweitplatzierte der Gruppe B wartet – dieses
sollte Deutschland oder die Niederlande sein. Für eine
Überraschung ist die Sbornaja aber im gut – man denke nur an
den grandiosen 3:1 Sieg im Viertelfinale bei der letzten EM in
der Schweiz und Österreich über den großen EM-Favoriten
Niederlande.
Sollte Russland diesmal im Viertelfinale auch gewinnen, stehen
der Mannschaft alle Türen weit auf.
Wie sieht es nun mit den russischen Gegner in der Vorrunde
aus?
Tschechien: In den EM-Vorbereitungsspielen (2:1 gegen Israel,
1:2 gegen Ungarn) überzeugte die Mannschaft nicht gerade.
Allerdings: Bei beiden Spielen fehlte Kapitän und Spielmacher
Tomas Rosicky verletzt. Mittlerweile ist er aber zurück im
Team und sollte zum Auftakt gegen Russland fit sein. Vieles
hängt an ihm und Torwart Petr Cech. Dagegen bangt Trainer
Michal Bilek um den Einsatz von Stürmer Milan Baros. Der 30
Jährige von Galatasaray Istanbul zog sich im Training eine
Oberschenkelverletzung zu. Ein Weiterkommen in das
Viertelfinale halten wir für ziemlich unwahrscheinlich.
Griechenland: Im letzten Testspiel gab es ein glanzloses 1:0
gegen Armenien. Wenig Tore, eine kompakte Defensive, dafür
steht das Team von Trainer Fernando Santos. Die Vorbereitung
verlief ruhig. „Bei uns ist jeder zu 100 Prozent bereit”,
sagte Torhüter Konstantinos Chalkias, der wie Kapitän
Karagounis und Oldie Katsouranis zu den Säulen des Teams
gehört. Zum festen Stamm gehören mit dem Schalker
Papadopoulos, Sokratis von Werder Bremen und Kostas Fortounis
(1. FC Kaiserslautern) auch drei Bundesliga-Legionäre. Im
Kader steht zudem der gebürtige Aschaffenburger Jose Holebas.
Auch Griechenland geben wir keine große Chance auf das
Erreichen des Viertelfinals. Im Gegenteil, es sollte für
Griechenland schwierig werden, überhaupt einen Punkt zu
erkämpfen.
Polen: Polen sollte der stärkste Gegner für Russland in der
Vorrunde werden. Die drei Spieler von Borussia Dortmund
starten mit der deutschen Meisterschaft und dem Pokalsieg im
Gepäck. Außerdem kommt die Euphorie des Heimvorteils hinzu.
Der Heimvorteil kann sich aber auch bei einem durchwachsenen
Start in das Turnier in extremen Druck verwandeln. Die ganz
großen Namen fehlen im Kader. Die Polen, die erst zum zweiten
Mal an einer EM-Endrunde teilnehmen, sind für uns trotzdem
sogar ein Geheimtipp.

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