Lösungsskizze 3. Klausur Unternehmensteuerrecht v. 20.5.2014 Fall

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Lösungsskizze 3. Klausur Unternehmensteuerrecht v. 20.5.2014 Fall
Lösungsskizze 3. Klausur Unternehmensteuerrecht v. 20.5.2014 Fall 1 Vorab: A/B können zusammen geprüft werden Einkommensteuer VZ 09 A. Subjektive Steuerpflicht •
Nicht die PG sondern die einzelnen Gesellschafter B. Objektive Steuerpflicht I. Einkünfte aus gewerblicher MU, § 15 I Nr. 2 EStG ? •
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Zweistufige Einkünftequalifikation o 1. Stufe: OHG § OHG in § 15 I Nr. 2 EStG genannt § Tätigkeit i.S.d. § 15 II EStG (+) • v.a. Abgrenzung zur Liebhaberei wg. Anfangsverlusten o 2. Stufe: Gesellschafter (min. 2 ) § MU Risiko/Initiative (+) Einkünftequantifikation o Ermittlung: BV Vergleich §§ 4 I, 5 I EStG, 140 AO, 238 HGB o GH-­‐Bereich: Verlust von 70.000 € o Sonder-­‐Bereich: / II. Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit, § 19 I Nr. 1 EStG ? •
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Nichtselbständige Tätigkeit (Anstellungsverhältnis) (+) Arbeitslohn 50.000 € -­‐ WK PB (§ 9a) 1.000 € = 49.000 III. Ermittlung der Summe der Einkünfte (hier: horizontaler Verlustausgleich) •
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§ 19: + 49.000 € § 15: -­‐ 70.000 € SdE: -­‐ 21.000 € (entweder Rücktrag in vorherigen VZ oder Feststellung nach § 10d IV EStG) Einkommensteuer VZ 10 •
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Nur noch Einkünfte aus gewerblicher MU, § 15 I Nr. 2 EStG Gewinn: 20.000 € Verlustvortrag § 10d II EStG: 20.000 € (1.000 € verbleibender Verlustvortrag wird nach § 10d IV EStG festgestellt) Einkommensteuer VZ 11 •
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Nur noch Einkünfte aus gewerblicher MU, § 15 I Nr. 2 EStG Gewinn: 150.000 € Verlustvortrag § 10d II EStG: 1.000 € Gewerbesteuer VZ 09-­‐11 A. Steuerobjekt •
Stehende Gewerbebetrieb in seiner Gesamtheit (d.h. es gibt nicht 2 Gewerbebetriebe wegen der MU-­‐Schaft) B. Bemessungsgrundlage (= Gewerbesteuermessbetrag) •
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Gewerbeertrag (§ 7 GewStG) = Gewinn + Hinzurechnungen (§ 8 GewStG) – Kürzungen (§ 9 GewStG) o VZ 09: -­‐ 140.000 € o VZ 10: + 40.000 € o VZ 11: + 300.000 € Gewerbeverlust (§ 10a GewStG) o VZ 09: / o VZ 10: -­‐ 40.000 € o VZ 11: -­‐100.000 € Gewerbesteuermessbetrag (§ 11 GewStG) o VZ 09: / o VZ 10: / o VZ 11: 200.000 € -­‐ 24.500 € (Freibetrag, § 11 I Nr. 1 GewStG) = 175.500 € * 3,5 % (Steuermesszahl, § 11 II GewStG) o Festsetzung durch FA (§ 14 GewStG) C. Gewerbesteuerberechnung (= Erhebung durch Gemeinde) •
Gewerbesteuer = Steuermessbetrag * Hebesatz [D. Steuerermäßigung i.R.d. ESt nach § 35 I Nr. 2 EStG i.H.d. anteiligen Gewerbesteuermessbetrages] Zusatzfrage •
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I-­‐GmbH selbständiges Steuersubjekt (§ 1 I Nr. 1 KStG), Gewinnanteile bei Ausschüttung auf Ebene der Gesellschafter nach § 20 I Nr. 1 EStG zu erfassen. Kein Verlustausgleich in VZ 09, sondern allein Vortag auf Ebene der GmbH möglich (2 unterschiedliche Steuersubjekte) Kein Gewerbesteuerfreibetrag Fall 2 Einkommensteuerrechtliche Konsequenzen (bei A und B) •
Einkünfte aus der OHG-­‐Beteiligung o Kein operatives Geschäft nur noch Überlassung der Lizenzen o Betriebsaufspaltung ? § sachliche Verflechtung (wes. Betriebsgrundlage) (+) § persönliche Verflechtung (einheitlicher Betätigungswille) (+) Rechtsfolgen § Umqualifizierung der Lizenzeinkünfte in gewerbliche Einkünfte, Lizenz selbst ist notwendiges BV der OHG § GmbH-­‐Anteil wird notwendiges Sonder-­‐BV (II). Ausschüttungen führen damit ebenfalls zu gewerblichen Einkünften (bea.: TEV) Einkünfte aus der Geschäftsführertätigkeit bei der GmbH o H.M.: Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit (§ 19 I Nr. 1 EStG) o A.A.: Einkünfte aus Gewerbetrieb (§ 15 I Nr. 1 EStG) als sog. beherrschender Gesellschafter/Geschäftsführer [dazu: Seer, GmbhR 2011, 225]. o
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Körperschaftsteuerliche Konsequenzen (bei I-­‐GmbH) •
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Subjektive Steuerpflicht (§ 1 I Nr. 1 KStG) Objektive Steuerpflicht o Einkünftequalifikation: § 8 II KStG o Einkünftequantifikation: §§ 8 I, 7 II KStG § Gehalt unterhalb des Marktniveaus = verdeckte Einlage (§ 8 III 3 KStG) ? • Def.: Eine verdeckte Einlage liegt vor, wenn ein Gesellschafter (oder eine ihm nahestehende Person) der Gesellschaft einen Vermögensvorteil zuwendet und diese Zuwendung durch das Gesellschaftsverhältnis veranlasst (= Fremdvergleich). o Einlagefähiger Vermögensvorteil ? § Erforderlich ist, dass das Vermögen der KapG durch den Ansatz oder die Erhöhung eines Aktivpostens oder den Wegfall oder die Minderung eines Passivpostens vermehrt wird. § Hier: Vorteil der verbilligten Arbeitsleistung ist kein bilanzierungsfähiges Wirtschaftsgut.