Frauen in Führung - Konkret Consult Ruhr
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Frauen in Führung - Konkret Consult Ruhr
Konkret Consult Ruhr: „Neue Führungsperspektiven für Frauen in der Pflege“ Viele Einrichtungen stehen vor der Herausforderung, einen zunehmenden Bedarf an qualifizierten Führungskräften langfristig zu decken. Obwohl die ‚Pflege’ nach wie vor überwiegend ‚weiblich’ ist, so stimmt diese Aussage für die Führungsetagen nur bedingt. Hier bestehen Barrieren, die für Frauen schwerer zu überwinden sind als für Männer. Also kommt es darauf an, weibliche Mitarbeiter in ihrer beruflichen Entwicklung systematisch zu för dern, zur Wahrnehmung von Leitungsverantwortung zu motivieren und dazu die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen. Die Konkret Consult Ruhr GmbH (KCR) wird von März 2013 bis Ende 2014 das Projekt „Neue Führungsperspektiven für Frauen in der Pflege“ durchführen. KCR kann dabei die von der Bundesinitiative „Gleichstellung von Frauen in der Wirtschaft" des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales im Rahmen der Projektlinie „Gleichstellen“ zur Verfügung gestellten Projektmittel nutzen. Ziel der Bun desinitiative ist, die Sozialpartner zu unterstützen, durch spezifische Maßnahmen die Beschäftigungssituation von Frauen in der Wirtschaft zu verbessern. Das Programm wurde gemeinsam mit der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) entwickelt. Das zentrale Anliegen des KCR-Projekts besteht darin, einerseits den Anteil und Verbleib weiblicher Führungskräfte im Fachbereich Pflege zu steigern. Andererseits geht es darum, die Einstellung und Motivation weiblicher Führungskräfte sowie talentierter Nachwuchskräfte zur Entwicklung der eigenen Führungskompetenz und zur Übernahme von Führungsfunktionen zu steigern. Dazu sollen die betrieblichen Rahmenbedingungen für die Wahrnehmung von Führungstätigkeiten optimiert; die Führungskompetenzen praktizierender weiblicher Führungskräfte der 2. Ebene (Wohnbereichsleitungen) entwickelt und die Bereitschaft von Nachwuchskräften aus dem Fachbereich Pflege, Führungsaufgaben zu übernehmen, gesteigert werden. Am Projekt teilnehmen können 5 Träger von stationären Pflegeeinrichtungen mit insgesamt 10 Einrichtungen in 3 Bundesländern. Es entstehen keine Kosten. Die erforderliche Kofinanzierung erfolgt über Freistellungskosten des teilnehmenden Personals der Einrichtungen. 1 Das Projekt beinhaltet schwerpunktmäßig folgende Bausteine: 1. Durchführung einer Befragung der Führungskräfte (Pflege) und Pflegefachkräfte Ziel der schriftlichen Erhebung ist die Herausarbeitung und Analyse von Faktoren, die sowohl positiv als auch negativ auf die persönliche Karriereentwicklung der befragten Teilnehmer/innen wirken. Dazu wird ein Fragebogen entwickelt, der idealtypisch eine Unterscheidung in organisationsbedingte und biographische Faktoren vornimmt. Ziel ist es zu ermitteln, inwieweit mangelnde Karrierechancen den organisationellen Rahmenbedingungen geschuldet sind oder ob die individuellen Lebensentwürfe der Mitarbeiter/innen nicht in Einklang mit der eigenen Karriereentwicklung zu bringen sind. Daraus ableitend sollen die Rahmenbedingungen im Hinblick auf verbesserte Karrierechancen geprüft, verändert und nach Anpassung evaluiert werden. 2. Durchführung eines Führungskräfteentwicklungsprogramms für die (weiblichen) Wohnbereichsleitungen Inhaltliche Ausgestaltung (Auszug): 2.1. Basiskurs (3 Tage): Führungsbezogene Einstellungen, Werte, Kompetenzen, persönliche Karrie reorientierungen und persönliche Lebensbedingungen im Hinblick auf eine Weiterentwicklung der Führungstätigkeit reflektieren 2.2. Hauptkurs (12 Tage): systematische Sichtung der Anforderungen und Erwartungen der Interes sensgruppen; Methoden zum Umgang mit komplexen und manchmal widersprechenden Anforderungen an Führung; eigene Ressourcen erkennen und nutzen zur guten Führung unter den limitierenden Rahmenbedingungen stationärer Pflegeeinrichtungen; sich selbst aktives Führungshandeln ermöglichen; Förderung der Teamentwicklung; Mitarbeiter/innen betreuen (Auftrag und Grenzen); … 3. Durchführung eines Nachwuchskräfteentwicklungsprogramms Inhaltliche Ausgestaltung (Auszug): 3.1. Basiskurs (3 Tage): Führungsbezogene Einstellungen, Werte, Kompetenzen, persönliche Karrie reorientierungen und persönliche Lebensbedingungen im Hinblick auf eine mögliche Führungstätigkeit reflektieren 3.2. Hauptkurs (10 Tage): die Erwartungen der Interessengruppen (360 Grad Analyse) kennenlernen; die Führungserfahrungen erfahrener weiblicher Führungskräfte ergründen (Shadowing-Programm: Praxisbegleitung); Reflexion der Anforderungen einer Führungstätigkeit; befristete Übernahme von Führungsaufgaben; Teilnahme am Mentorenprogramm; Auswertung der Praxiserfahrung; Planung der weiteren Karriereentwicklung; … 2 4. Durchführung der betrieblichen Ziel- und Aktionsplanung zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Übernahme von Führungsfunktionen 5. Mentorenprogramm durchführen Inhaltliche Ausgestaltung (Auszug): Die Nachwuchsführungskräfte sollen von erfahrenen Führungskräften im Rahmen des MentoringProgramms systematisch begleitet werden. 6. Förderliche Rahmenbedingungen für neue Führungskräfte schaffen (Programm „Neu in Führung“) Inhaltliche Ausgestaltung (Auszug): Es wird ein Einarbeitungsprogramm für neue Führungskräfte entwickelt und eingeführt, das auf die jeweilige Rekrutierungsart, die individuelle Ausgangsposition und die Zielposition neuer Führungskräfte ausgerichtet ist. Das Programm soll einerseits Unterstützungsmaßnahmen enthalten, die der neuen Führungskraft von der Einrichtung verbindlich zugesichert werden und andererseits Maßnahmen beschreiben, die von neuen Führungskräften in Eigenregie durchgeführt werden sollen. 7. Entwicklungsmöglichkeiten für Nachwuchskräfte durch die Übernahme von Expertenfunktionen schaffen Inhaltliche Ausgestaltung (Auszug): Es sollen Expertenfunktionen geschaffen werden, die es geeigneten Nachwuchskräften ermöglichen, Verantwortung für einen begrenzen Zeitraum in einer Stabsfunktion zu übernehmen. Die konkrete Ausgestaltung der Expertenfunktionen soll sich an der inhaltlichen Ausrichtung der einzelnen Einrichtungen orientieren. Traditionellerweise waren es in der Regel die Führungskräfte in der Pflege, die die benötigten besonderen fachlichen Expertisen persönlich entwickelt haben. Dies ist immer weniger möglich angesichts der vielfältigen Anforderungen und der damit verbundenen Wissensdimensio nen. Es geht also darum, einrichtungsweit zuständige Expertenfunktionen zu schaffen, die die fachliche Entwicklung anspruchsvoller Konzepte federführend/beratend übernehmen können. So könnten Demenzkoordinatoren und -koordinatorinnen die fachliche Beratung der Pflegekräfte in den Pflegeteams übernehmen, Palliativkoordinatoren und -koordinatorinnen die notwendigen Netzwerkstrukturen und Kooperationsbeziehungen (z.B. zu Hospizen, Palliativmedizinern etc.) aufbauen und pflegen und die Pflegemitarbeiter/innen bei der (fachgerechten) Versorgung sterbender Bewohner/in nen unterstützen. Darin liegt die Chance, 1. Führungskräfte zu entlasten und damit auch die Attrakti vität der Führungstätigkeit zu steigern und 2. talentierten Nachwuchskräften verantwortungsvolle (bereichsübergreifende) Tätigkeitsmöglichkeiten zu verschaffen. 3 8. Führen in Teilzeit (Job-Sharing) (optional) Inhaltliche Ausgestaltung (Auszug): Es soll ein Job-Sharing-Modell für Führungskräfte entstehen, welches sich neben der Erfüllung rechtli cher Anforderungen an den Führungsaufgaben und deren möglichst optimaler Erfüllung orientiert. Nach der Sichtung von bereits erfolgreich eingeführten Job-Sharing-Modellen für Führungskräfte in anderen Branchen erfolgt die Übertragung auf den Pflegesektor. Die Erfolgskriterien werden herausgearbeitet. In einer Pilotphase entwickeln drei der beteiligten Einrichtungen mit den besten Voraussetzungen ein Job-Sharing-Modell und setzen dies für die Funktion der Wohnbereichsleitung um. Die WBL werden nach Übernahme der Funktion kontinuierlich gecoacht. Danach wird das Konzept evalu iert und in den anderen Einrichtungen umgesetzt. Sind Sie an einer Teilnahme interessiert? Die Einverständniserklärung zur Teilnahme muss bis Ende Februar 2013 bei der Regiestelle eingehen. Weitere Informationen: Jochen Schneider/ Thomas Risse Konkret Consult Ruhr GmbH, 45886 Gelsenkirchen, Munscheidstraße 14 Tel.0209 16712 -58/-55 www.kcr-net.de 4