Hart, aber herzlich - bei VeWulff Organisationsberatung

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Hart, aber herzlich - bei VeWulff Organisationsberatung
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Sonnabend/Sonntag, 31. Januar/1. Februar 2004
Beruf
E X T R A
¦ ¦ ¦
„Nur wenige Führungskräfte sehen ein, dass sie letztlich nur eine einzige
Person führen können: sich selbst.“ PETER F. DRUCKER, österreichischer Management-Analytiker (geb. 1909)
J O U R N A L
FÜHRUNGSKRÄFTE in
rauer See: Der Spagat
zwischen Vorgaben der Firmenleitung und
den Mitarbeitern ist oft kaum zu schaffen.
Hart, aber
herzlich
Mark Hübner-Weinhold
Das Schiff schlingert seit Wochen
durch raue See, der Kurs ist unklar.
Trotz aller Widrigkeiten verfolgt der
Kapitän eisern sein Ziel, ein feindliches Kaperschiff, und macht seiner
Crew Mut, trotz Stürmen und Flauten durchzuhalten. Er spricht mit jedem an Bord. Hier eine Aufmunterung, dort ein Lob. Als er sich
schließlich selbst an vorderster
Front ins Kampfgetümmel stürzt,
folgen ihm die Leute bereitwillig,
denn ihr Kapitän verlangt nichts von
seiner Mannschaft, was er nicht
selbst tun würde.
Der Kinofilm „Master and Commander“, das Seefahrer-Epos mit
Russell Crowe als Kapitän Jack Au-
Vera Wulff,
Organisationsberaterin aus Hamburg:
„Führungskräfte müssen sich in der Krise
einer Auseinandersetzung mit sich selbst
stellen. Sie müssen ihre gewohnten Werte, Ziele und Verhaltensweisen überprüfen. Darin liegt eine Chance der Krise.“
Hans Kindermann,
Management-Trainer
und Unternehmensberater aus Mölln, rät
Führungskräften: „Behandeln Sie Ihre Mitarbeiter so, wie sie
selbst behandelt werden möchten. Vielen
Managern fehlt der Respekt vor Menschen, sie denken nur an Zahlen.“
brey (ab 19. Februar wieder im Kino), ist eine Parabel über Führung
und Teamentwicklung unter schwierigen Bedingungen. Ein Zustand, der
derzeit in vielen Unternehmen an
der Tagesordnung ist. Der Sturm der
Rezession hat bei vielen Firmen
Schlagseite verursacht, einige sind
sogar untergegangen. Der Wettbewerb zwingt so manches Unternehmen zu „Preispiraterie“ und führt zu
„feindlichen Übernahmen“. Die
Budgets werden drastisch rationiert, die Mannschaften verkleinert.
Die Folgen dieser Entwicklung belegt eine repräsentative Umfrage
der Unternehmensberatung Gallup:
Nur zwölf Prozent der deutschen Arbeitnehmer sind engagiert bei der
Hart in der Sache,
aber verständnisvoll
gegenüber den Menschen − nach dieser
Devise handelt Kapitän Jack Aubrey
(Russell Crowe) im
Film „Master and
Commander“.
Besonders bei kleinen und mittelständischen
Unternehmen prüfen Banken immer genauer
die Bilanzen und die Qualität von Produkten
und Dienstleistungen. Sie wollen lückenlos
über die wirtschaftliche Situation informiert
werden. Consult Kontor, Unternehmensberatung und Interimsmanagement, bietet in Zusammenarbeit mit der Top Business AG zu
diesem Thema am 17. Februar um 17.30 Uhr
ein gebührenfreies Symposium an. Anmeldungen unter 51 31 49 47. (cbs)
Mitarbeiter
Vorgesetzte müssen ihre Mitarbeiter richtig
einschätzen, um sie entsprechend einsetzen
zu können. Sie müssen also zuhören, unterstützen oder anspornen können. Anregungen
und Hilfe gibt dazu ein Seminar am 9./10.
Februar, durchgeführt von Voss & Partner Institut für Management Training. Weitere Informationen unter (04101) 384 40 oder im Internet unter www.voss-partner.org (cbs)
Prozessoptimierung
Wie sich unter schwierigen Marktbedingungen
bessere Ergebnisse erzielen lassen, wird Tomas Hedenborg, Geschäftsführer der HellaBehr-Fahrzeugsysteme am 11. Februar um 18
Uhr bei Mercuri Urval in Hamburg erläutern.
Der Vortrag „Benchmark Automobilindustrie:
Resultatsverbesserung durch Prozessoptimierung“ ist kostenlos und richtet sich an Führungskräfte und Unternehmer aller Branchen.
Anmeldung unter Tel. 85 17 16-0. (MHW)
Kündigung
Einstellungsgespräche werden meistens gut
vorbereitet und trainiert, Trennungsgespräche
dagegen oft vernachlässigt. Dabei ist es für
Führungskräfte eine der schwierigsten Aufgaben, Kündigungen aussprechen zu müssen.
Wie schafft man es, sachlich zu bleiben und
trotzdem Mitgefühl zu zeigen? Wie geht man
mit den Sorgen der anderen Mitarbeiter um
und motiviert sie? Um wie wird das Arbeitszeugnis professionell erstellt? Antworten auf
diese Fragen will die Hamburger Rackow
Schule geben. Die Info-Veranstaltung „Sich
fair von Mitarbeitern trennen“ findet statt am
12. Februar um 18 Uhr im Schopenstehl 31.
Informationen unter 33 30 55 74. (MHW)
Mobbing
SO KÖNNEN SIE DIE MOTIVATION STEIGERN
Laut Gallup-Umfrage
sind 88 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland im Job nicht motiviert. Als Gründe für fehlendes Engagement führen die Befragten übereinstimmend an, dass
L sie nicht wissen, was
von ihnen erwartet wird,
L ihre Vorgesetzten sich
nicht für sie als Menschen interessieren,
L sie eine Position ausfüllen, die ihnen nicht
liegt und
L ihre Meinungen kaum
Gewicht erhalten.
Was kann das Management einer Firma tun, um
die Motivation zu steigern? Dazu der Unter-
nehmensberater Andreas
von Studnitz:
„Erstens wird der Begriff
‚Human Resources‘ zum
Tabu erklärt. Menschen
sind kein Rohstoff, der
nach Belieben ausgebeutet werden kann. Zweitens wird die Belegschaft
bei einer Krise eingehend über die Gründe
Lehre plus Studium
Steuerrecht
Ausbildungsmesse: Zwei Akademien stellen sich vor
Fahrtkostenzuschuss
Studieren oder eine Lehre
absolvieren? Viele Abiturienten meinen, das sei die
einzige Alternative. Dabei
lässt sich beides kombinieren: Als Auszubildender
lernt man den praktischen
Teil seines künftigen Berufs, als Studierender wird
man in die wissenschaftliche Theorie eingewiesen.
Bei der Ausbildungsmesse
Einstieg, die am 20. und 21.
Februar auf dem Hamburger
Messegelände
stattfindet,
stellen
zwei Akademien diesen Weg vor.
Derzeit studieren
etwa 500 Auszubildende an der Wirtschaftsakademie Hamburg,
um den Abschluss Betriebswirt zu erwerben. Das Studium dauert drei Jahre. Angeboten werden die Studienrichtungen Industrie,
Handel und Dienstleistungen, Transport, Medienbetriebswirtschaft sowie Verkehr. „Da die Schlüsselqualifikationen eine wachsende
Rolle spielen, unterrichten
wir fast 100 Stunden im
Laufe des Studiums in Präsentation, Gesprächsführung und Ideenfindung“,
erklärt Studienleiter Ernst
Kunz. Das Studium werde
von einigen Hochschulen
als Grundstudium anerkannt. Interessant sei es
auch, anschließend an einer ausländischen Partnerhochschule den Masterabschluss zu machen.
Ein
Hochschuldiplom
können Auszubildende an
der Fachhochschule Nordakademie in Elmshorn erwerben. Vier Jahre dauert
der duale Studiengang mit
Betriebswirtschaftslehre,
Wirtschaftsinformatik und ingenieurwesen. So wie an
der Wirtschaftsakademie
findet der Unterricht im
Wechsel mit der praktischen Ausbildung statt.
Aufbauend auf den Diplomabschluss kann man einen
Wirtschaftsakademie Hamburg, Tel.: 36 13 87 11,
www.wahamburg.de
FH Nordakademie Hochschule
der Wirtschaft,
Tel. (04121) 40 90-0,
www.nordakademie.de
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und künftigen Pläne informiert. Drittens sollten
die Mitarbeiter von Anfang an aktiv in die notwendigen Veränderungen
einbezogen werden. Dafür sinnvoll sind Workshops für Führungskräfte
und Mitarbeiter, moderiert von einem erfahrenen Berater.“ (MHW)
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berufsbegleitenden MBAStudiengang
absolvieren
oder an einer Universität
studieren − bis hin zur Promotion.
Pro Jahr werden etwa
220 Studierende aufgenommen. Sie erwartet außer
dem Fachstudium ein Studium generale: Aus rund
100 weiterführenden Themen können sie sich ein individuelles Programm zusammenstellen. Dazu Akademieleiter Prof. Dr.
Georg Plate: „Unter
anderem gibt es auch
Diskussionen
mit
Führungskräften der
Wirtschaft.“ Außerdem können Teilnehmer an mehr als 20 ausländischen Parntnerhochschulen ein Semster studieren −
diese Chance nutzen immer
mehr Studierende.
(hst)
Nr. 26
Am 6./7. Februar bietet Dieter Kunold-Heldt,
Moderation und Beratung, einen Workshop
zur Auseinandersetzung mit der beruflichen
Biografie an. Dabei sollen die Teilnehmer
das eigene Profil, ihre Fähigkeiten und Kompetenzen herausarbeiten und erste Schritte
zur beruflichen Veränderung planen.
Weitere Informationen unter Tel. (04532)
26 65 01 oder per
E-Mail unter [email protected] (cbs)
Basel II
FOTO: 20TH CENTURY FOX
Arbeit und zufrieden mit ihrem Job.
Dagegen machen 70 Prozent der Beschäftigten nur Dienst nach Vorschrift, 18 Prozent haben bereits innerlich gekündigt. „Viele Arbeitnehmer erleben täglich, dass Leistung
nicht gewürdigt und schon gar nicht
honoriert wird“, sagt der Unternehmensberater Hans Kindermann von
Integral Training in Mölln.
Das Problem beginne fast immer
bei Vorständen und Geschäftsführern. „Sie setzen die Signale für die
Führungskultur in ihren Unternehmen“, so Kindermann. Doch der Eindruck, den viele Wirtschaftskapitäne bei ihren Mitarbeitern hinterlassen, sei verheerend: Selbstbedienungsmentalität auf der einen Seite,
rigorose Sparprogramme zu Lasten
der Belegschaft auf der anderen Seite. Kindermann: „Es geht nur noch
um den Nachweis kurzfristiger Erfolge und erfolgreicher Bilanzen zu
Gunsten der Aktionäre und Investoren − ein Mechanismus, ähnlich wie
in der Politik. Die Menschen, das
wirkliche Kapital eines Unternehmens, fühlen sich nicht ernst genommen, sondern ausgebeutet.“
Unmut und Demotivation sind die
Folgen. Auffangen müssen dies die
Führungskräfte der unteren und
mittleren Ebenen. „Sie stehen im
Kreuzfeuer“, sagt die Hamburger
Organisationsberaterin Vera Wulff:
„Denn sie müssen die Vorgaben der Führungsspitze
erfüllen und gleichzeitig ihre Teams motivieren und
INFORMATION
zu Höchstleistungen anspornen.“ Ein Spagat, dem
Aus der Fülle von Büso mancher nicht gewachchern zum Thema Fühsen scheint, wie Hans Kinrung drei empfehlensdermann meint: „Viele
werte Titel:
Führungskräfte sind durch
„Aufstand des IndividuSchulungen
‚verbildet‘
ums“ von Reinhard K.
worden. Sie haben Tricks
Sprenger. Campus Verund Techniken gelernt, wie
lag, 297 Seiten, 25,50
sie andere Menschen maniEuro.
pulieren können − aber nur
„Du bist der Chef“ von
selten, wie sie VerantworFrank Pacetta. Econ,
tung delegieren und Mitar347
Seiten, 25 Euro.
beiter gezielt führen und
„Überlebensstrategien
fördern können.“
für Führungskräfte“ von
„Nur wenige haben die
Nadina-Maria Kress
Persönlichkeit und integraund Andreas von Studtive Kraft von Kapitän Aunitz. Gabler, 225 Seibrey“, erklärt der Hamburten, 34 Euro.
ger
Managementcoach
Manfred Klapproth von
Weitere Informationen:
ProAktiv Lernen. Der Film
Integral Training, Hans
zeige eindrucksvoll, dass
Kindermann, Tel.
Führung unter extremen
04542 / 77 70.
Bedingungen in der Sache
VeWulff, Vera Wulff,
hart und konsequent, aber
Tel. 480 48 41.
gleichzeitig
menschlich
von Studnitz & Partner,
und verständnisvoll sein
Andreas von Studnitz,
könne. „FührungskonseTel. 04331 / 33 18 05
quenz führt nicht automatisch zu einer harten, unanProAktiv Lernen, Mangenehmen Führungsperfred Klapproth, Tel.
sönlichkeit“, so Klapproth.
67 94 19 55. (MHW)
Veränderung
Zum 1. Januar wurde die Steuerfreiheit für Fahrtkostenzuschüsse gestrichen. In manchen Unternehmen
wird deshalb überlegt, die Firmenkunden-Abonnements beim HVV zu
kündigen. Welche finanziellen Auswirkungen die Neuregelung hat,
zeigt folgendes Beispiel.
Nach der neuen Rechtslage verbleiben einem durchschnittlich verdienenden Angestellten von einem
Fahrtkostenzuschuss in Höhe von 50
Euro nach Steuern (etwa 15 Euro)
und Sozialversicherung (Arbeitnehmeranteil etwa 10 Euro) netto 25
Euro. Im Vergleich zum Vorjahr verteuert sich die Monatskarte damit
um 25 Euro. Darüber hinaus zahlt
der Arbeitgeber mit rund 20 Prozent
seinen Anteil zur Sozialversicherung, somit nochmals 10 Euro. Den
gesamten Kosten des Arbeitgebers
von 60 Euro steht ein Zufluss von 25
Euro beim Arbeitnehmer gegenüber. Welche Lösung ist möglich?
Unverändert können Fahrtkostenzuschüsse mit 15 Prozent pauschal versteuert werden. In diesem
Fall sind die Leistungen auch sozialversicherungsfrei. Die Steuer kann
vom Arbeitgeber übernommen werden, der Zuschuss fließt ungekürzt
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Unser Autor
Michael Fischer
ist Wirtschaftsprüfer
und Steuerberater
in Hamburg.
Im Internet:
www.wpfischer.de
dem Arbeitnehmer zu. Den Kosten
des Arbeitgebers für den Zuschuss
(50 Euro) und die Steuer (7,50 Euro)
von 57,50 Euro steht ein Zufluss
beim Arbeitnehmer von 50 Euro gegenüber. Für den Arbeitgeber ist
diese Lösung, selbst bei Übernahme
der Steuer, besser als die normale
Lohnversteuerung und Sozialversicherungspflicht.
Wird die Pauschalsteuer vom Arbeitnehmer getragen, bleiben ihm
immerhin noch 42,50 Euro übrig.
Zuschüsse bis zur Höhe von monatlich 44 Euro sind weiterhin steuerund sozialversicherungsfrei, wenn
nicht noch weitere Sachbezüge gewährt werden. Ein Überschreiten
der Grenze führt jedoch zur vollständigen Steuer- und Sozialversicherungspflicht.
Schwarz
E-Blau
E-Rot
E-gelb
In einer therapeutisch angeleiteten Arbeitsgruppe können Teilnehmer, die an ihrer Arbeitsstelle gemobbt werden, lernen, ihre Arbeitssituation zu klären sowie mögliche Auswege zu entwickeln. Die Gruppe trifft sich an
sieben Abenden, Beginn ist der 5. Februar.
Weitere Informationen gibt es unter der Telefonnummer 30 62 32 10. (cbs)
Für Inhalte und Qualität der Seminare sind
die Veranstalter selbst verantwortlich.
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EXTRA-JOURNAL
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E-Mail: [email protected]

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