ONLINE-DOKUMENTE ZITIEREN
Transcription
ONLINE-DOKUMENTE ZITIEREN
Online-Dokumente zitieren Handout SchreibzentrumTH Bearbeitung: Dzifa Vode ONLINE-DOKUMENTE ZITIEREN Vielen Studierenden fällt das Zitieren von Internetseiten schwer – weil es so viele unterschiedliche Varianten und keinen einheitlichen Standard gibt. Letztlich ist es jedoch gar nicht so schwierig, wenn Sie zwei Regeln beherzigen: → Verstehen Sie das Prinzip! Der Leser muss aufgrund Ihrer Quellenangabe in der Lage sein, die Quelle einzuordnen und selbst aufzufinden. → Zitieren Sie einheitlich, d. h. bleiben Sie innerhalb einer Arbeit bei dem einmal gewählten Schema. Wir empfehlen1, eine Internetseite wie eine gedruckte Publikation zu behandeln, also möglichst Autor, Datum und Titel anzugeben – und statt Verlag und Verlagsort eben die Internetadresse (damit entspricht unsere Empfehlungen den Vorgaben des APA Styles). Da sich Internetdokumente verändern können, geben Sie auch das Datum an, an dem Sie die Website zuletzt aufgerufen haben (hier weichen wir vom APA Style ab). Im Literaturverzeichnis Ihrer wissenschaftlichen Arbeit führen Sie eine Internetseite also wie folgt auf: AUTOR (Publikationsdatum): Titel. Internetadresse (abgerufen am TT.MM.JJ). Beispiel: MÜLLER, Max (12.08.2009): Zitieren. www.zw.de/zitieren.html (abgerufen am 14.03.2011). Bei Teildokumenten gilt Folgendes: AUTOR (Publikationsdatum): Titel. In: Initialtitel. Internetadresse (abgerufen am TT.MM.JJ). Beispiel: MÜLLER, Max (12.08.2009): Zitieren. In: Zitation und Wissenschaft. www.zw.de/zitieren.html2 (abgerufen am 14.03.2011). Ältere Empfehlungen für das Zitieren von Onlinequellen raten manchmal noch dazu, Internetquellen getrennt aufzuführen. Davon ist aufgrund der zunehmenden Popularität 1 Diese Empfehlung berücksichtigt die deutschsprachige Standardpublikation zum Zitieren von Internetquellen: Bleuel, Jens (2001): Zitation von Internet-Quellen. In: Hug, Theo (Hrsg.): Wie kommt Wissenschaft zu Wissen? Band 1: Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten. Hohengehren: Schneider Verlag. Auch verfügbar unter: www.bleuel.com/ip-zit.pdf. 2 Alle Internetseiten im World Wide Web (www.) beginnen mit http:// (Hypertext-Transfer-Protokoll), deshalb können Sie dieses Kürzel einheitlich weglassen. Es empfiehlt sich, da viele Internetadressen bereits sehr lang sind. 01.04.2014 Seite 1 von 3 Online-Dokumente zitieren Handout von Internetquellen abzuraten. Ebenso kann der Hinweis „Online in Internet“ entfallen – der Leser erkennt dies daran, dass eine Internetadresse vorhanden ist. Internetseiten weisen gegenüber gedruckten Publikationen einige Besonderheiten auf, die Schwierigkeiten bereiten können, und im Folgenden näher ausgeführt sind: → Angaben sind häufig nicht vollständig (z.B. fehlen Publikationsdatum oder Verfasser), → Internetseiten sind unbeständig, das heißt sie können leicht gelöscht, geändert oder verschoben werden, → das Dokument liegt auch in einer gedruckten Fassung vor. 1. U NVOLLSTÄNDIGE A NGABEN Natürlich können Sie nur angeben, was auch genannt ist. Bei unvollständigen Angaben sollten Sie jedoch noch einmal prüfen, ob diese Quelle wirklich den Anforderungen an Wissenschaftlichkeit genügt (siehe Leitfaden: „Das Quellenverzeichnis: Allgemeine Bemerkungen“). Vielleicht finden Sie eine bessere Quelle. Wenn Sie sich entschieden haben, die Quelle dennoch zu zitieren, machen Sie so viele Angaben wie möglich, damit die Nachvollziehbarkeit gegeben ist. Einige Beispiele: Wenn das Datum fehlt, geben Sie „ohne Datum“ oder „o. D.“ an: Beispiel: MÜLLER, Max (o. D.): Zitation. www.zw.de/zitieren.html (abgerufen am 03.08.2011). Wenn der Autor fehlt, rückt der Titel oder die herausgebende Organisation an Stelle des Autors. Beispiel: SUEDDEUTSCHE.DE (19.12.2003): Kritik an Umfrage zu Studiengebühren. www.sueddeutsche.de/karriere/hochschule-kritik-an-umfrage-zustudiengebuehren-1.569045 (abgerufen am 24.05.2010). Oder: Kritik an Umfrage zu Studiengebühren (19.12.2003). In: sueddeutsche.de. www.sueddeutsche.de/karriere/hochschule-kritik-an-umfrage-zustudiengebuehren-1.569045 (abgerufen am 24.05.2010). Wenn es sich bei der Onlinequelle um ein ungewöhnlicheres Format handelt – ein Blog-Eintrag, ein Tweet, ein YouTube-Video etc. –, geben Sie nach dem Titel in eckigen Klammern das Format an. Beispiel: 01.04.2014 Freakonomics (29.10.2010): E-ZPass is a life-saver (literally) [Blog-Eintrag]. http://freakonomics.blogs.nytimes.com/2010/10/29/e-zpass-is-a-life-saverliterally (abgerufen am 24.12.2010). Seite 2 von 3 Online-Dokumente zitieren Handout 2. U NBESTÄNDIGKEIT VON I NTERNETADRESSEN → Prüfen Sie, ob Sie eine gleichwertige gedruckte Quelle finden. → Wählen Sie Internetquellen von seriösen Herausgebern, wie z.B. Universitäten, wissenschaftliche Zeitschriften, Bundesministerien etc. Das garantiert nicht, dass Ihre Quelle morgen noch online ist, erhöht aber die Wahrscheinlichkeit. → Geben Sie neben dem Publikationsdatum und dem Abrufdatum (Stand) auch das Datum der letzten Änderung oder Aktualisierung oder die Versionsnummer an, sofern vorhanden. → Besprechen Sie mit Ihrem Betreuer oder Ihrer Betreuerin, ob Sie die zitieren Internetseiten archivieren sollten, zum Beispiel durch Drucken oder Speichern auf einem Datenträger, den Sie der Arbeit beilegen. → Oder wählen Sie für das Archivieren einen Dienst wie WebCite (http//www.webcitation.org/archive). Sie erhalten einen dauerhaften Link, der auf eine Kopie der entsprechenden Internetseite verweist. Diesen Link nennen Sie dann neben der normalen Internetadresse in Ihrer Quellenangabe. Zumindest solange wie die archivierende Organisation existiert, ist dann die Nachprüfbarkeit Ihrer Quellenangabe gewährleistet. Geben Sie in diesem Fall sowohl die normale Internetadresse als auch den dauerhaften Link an. 3. D OKUMENT SOWOHL ELEKTRONISCH ALS AUCH ONLIN E VERFÜGBAR Erst einmal stellt das kein Problem dar, sondern erleichtert dem Leser, die Quelle aufzufinden. Geben Sie in diesem Fall die vollständige Quellenangabe für die gedruckte Publikation an und fügen Sie dann z. B. „Auch verfügbar unter:“ mitsamt der Internetadresse an. Beispiel: 01.04.2014 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (Hrsg.) (2011): JIMSTUDIE 2011. Jugend, Information, (Multi-) Media. Basisuntersuchung zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger. Auch verfügbar unter: www.mpfs.de/fileadmin/JIM-pdf11/JIM2011.pdf, zuletzt aktualisiert am 10.11.2011, zuletzt geprüft am 21.02.2013. Seite 3 von 3