A-16-16 Ab sofort wieder Igel in Bayern melden 2016

Transcription

A-16-16 Ab sofort wieder Igel in Bayern melden 2016
Landesgeschäftsstelle
Hilpoltstein
Eisvogelweg 1
91161 Hilpoltstein
Tel. 09174 / 4775-0
Fax 09174 / 4775-75
E-Mail: [email protected]
Landesbund
für Vogelschutz
in Bayern e.V.
Presseinformation 16-16
Verband
für Arten- und
Biotopschutz
21.03.16
Ab sofort wieder Igel in Bayern melden
Bürgerforscher-Projekt startet ins zweite Jahr – Frühe Gartenarbeit
und Osterfeuer stellen große Gefahr für noch schlafende Igel dar
Hilpoltstein, 21.03.2016 – Mit dem Frühlingsbeginn erwachen auch die ersten
Igelmännchen aus dem Winterschlaf. Erneut sind deshalb alle Naturfreunde
aufgerufen, ab sofort wieder ihre Igel zu melden. Zusammen mit dem
Bayerischen Rundfunk führt der LBV das erfolgreiche Citizen-Science-Projekt
„Igel in Bayern“ auch 2016 fort. Im ersten Projektjahr beteiligten sich bereits
über 20.000 Menschen, damit die Naturschützer langfristig herausfinden
können, wie es dem Igel in Bayern geht und wie es um seinen Lebensraum
bestellt ist. Auch die Begleitung des Projekts durch wissenschaftliche Arbeiten
wird fortgesetzt. Am Ende des zweiten Jahres werden Wissenschaftler
erstmals über Vergleichsdaten verfügen, um die Entwicklung und den Zustand
des Igelbestands im Freistaat analysieren zu können. Jeder kann ab sofort bis
Ende Herbst sowohl lebendige als auch tote Igel ganz einfach im Internet unter
www.igel-in-bayern.de oder per Smartphone-App „Igel in Bayern“ melden.
Die meisten Igel wurden 2015 im dichten Siedlungsbereich gemeldet. Auch die
begleitenden wissenschaftlichen Arbeiten konnten weder im Wald noch in der
Ackerlandschaft viele Igel nachweisen. „Daraus schließen wir, dass Igel vor allem in
unseren Gärten leben“, sagt Martina Gehret, Citizen-Science-Beauftrage des LBV.
„Es scheint, dass sich der Igel tatsächlich vom Kulturfolger zu einer sogenannten
Siedlungsart entwickelt hat“, so Gehret weiter. Im zweiten Projektjahr liegt deshalb
das Augenmerk des LBV nun besonders auf dem Lebensraum Garten. „Denn das
beste Hotel nützt nichts, wenn das Restaurant fehlt“, erklärt die Expertin. Doch jeder
kann ganz einfach in seinem Garten etwas für den Igel tun. Gerade jetzt nach dem
Winterschlaf haben Igel großen Durst und freuen sich über Wasser in einer flachen
Tränke. Und wer im Frühjahr Stauden pflanzt, die im Sommer blühen, der lockt damit
die für den Igel so wichtigen Insekten an.
Leider werden derzeit viele Igel durch verfrühte winterliche Gartenarbeiten und viel
zu frühe Entbuschungsaktionen in ihren Winterquartieren gestört und aufgeweckt.
„Genießen Sie lieber die ersten Sonnenstrahlen und warten Sie noch zwei Wochen
ab“, empfiehlt Martina Gehret. Eine besondere Gefahr stellen aktuell auch die schon
seit langem aufgehäuften Holzstöße für das anstehende Osterfeuer dar. „Für Igel ist
ein Entkommen vor dem Feuer nahezu unmöglich, vor allem wenn sie wie jetzt noch
schlafen“, erklärt Gehret. Der LBV rät deshalb unbedingt das Brennmaterial vor dem
Anzünden vorsichtig umschichten, damit sich nicht nur die Igel, sondern auch
Rotkehlchen und Co. rechtzeitig in Sicherheit bringen können.
Obwohl die meisten bayerische Igel direkt vor unserer Haustür leben, wissen
Naturschützer und Wissenschaftler noch viel zu wenig über die kleinen Stachelritter.
Wie geht es dem Igel in unseren Gärten? Findet er noch genug zu fressen? Kommt
er mit unserer Gartengestaltung zurecht? All diese Fragen erhofft sich der LBV Ende
2016 beantworten zu können, doch ist dies nur mit der Unterstützung der
bayerischen Bevölkerung möglich. „Uns einen Igel zu melden ist ganz einfach. So
kann wirklich jeder zum Bürgerforscher werden und mit vielen anderen seinen Teil zu
einem großen Ganzen beitragen, das wir dann untersuchen können“, so Gehret.
Der Bayerische Rundfunk wird bereits wie im letzten Jahr das Igel-Projekt auf allen
Kanälen und in möglichst vielen Formaten unterstützen und begleiten. Das Angebot
reicht von Tipps zur igelfreundlichen Gartengestaltung („Querbeet“) bis hin zur
wissenschaftlichen Aufarbeitung der Ergebnisse am Jahresende („Faszination
Wissen“).
________________________________________________________________________________________
Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen und Interviews:
Markus Erlwein, LBV-Pressesprecher, Email: [email protected], Tel.: 09174/4775-80, Mobil: 0172-6873773.
Kostenfreie Bilder zu dieser Pressemitteilung finden Sie unter www.lbv.de/presse. Bitte beachten Sie den
dortigen Hinweis zur Verwendung.

Documents pareils