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Banking
Der Finanzplatz Schweizimmer
konkurrenzfähiger
Alain Broyon, CEO, Dukascopy
Zwischen Tradition und Innovation – die Schweiz positioniert sich als Marktführer im Devisenhandel.
H
eutzutage sind New York, London, Frankfurt, Luxemburg, Tokio, Singapur und die
Schweiz die wichtigsten Finanzplätze der
Welt. Der globale Markt hat sich in den
letzten Jahren stark geändert. Neue Anlagestrategien gewinnen an Bedeutung, um die Risiken zu minimieren und weiterhin hohe Rendite zu
erzielen. Einer der interessantesten Märkte für die
Trader ist der Forex. Da er seit langem als eigenstän-
che Handelsvolumen am globalen Forex-Markt ist
von 630 Milliarden Dollar 2004 auf 1 Trillion Dollar
2007 angewachsen, während das Volumen am
Schweizer Markt im Vergleich dazu von 23 Milliarden
Dollar auf 108 Milliarden Dollar zunahm. Das Wachstum war damit dreimal höher als der Marktdurchschnitt. Dieser Trendwechsel, der sich 2004 abzuzeichnen begann, ist darauf zurückzuführen, dass
die Forex-Trading-Desks der grössten Institute in die
Schweiz verlagert wurden und dass sich der OnlineHandel allmählich durchsetzte. Die wichtigsten Banken sind nach wie vor die UBS und Credit Suisse.
Doch auch andere Banken haben die Chancen
dieses Marktes wahrgenommen, indem sie sich auf
den Handel mit so genannten Schwellenmarktwährungen spezialisiert haben.
Im selben Zeitraum sind zahlreiche Akteure entstanden, die so von der explosionsartigen Entwicklung
des Forex-Marktes profitiert haben. Ihre Anzahl
beläuft sich heute auf rund hundert Teilnehmer,
unter ihnen Market Maker (RealtimeForex, ACM
oder MIG) und Broker (MarexFinancial oder Tradition). Zwar sind die Informationen zu ihrem täglichen Handelsvolumen vertraulich, doch gehen
Spezialisten davon aus, dass sich das tägliche Volumen dieser Gesellschaften auf rund 5 Milliarden Dollar beläuft.
dige Anlagekategorie anerkannt wird und heute
allen Investoren zugänglich ist, sehen sie in ihm eine
neue Gelegenheit, ihr Portfolio zu diversifizieren.
Vor diesem Hintergrund führt die Schweiz mit einem
stetig wachsenden täglichen Handelsvolumen das
Feld an. Das tägliche Handelsvolumen der von den
20 grössten Schweizer Banken durchgeführten
«Spot»-Transaktionen ist von 44 Milliarden Dollar 1995
auf 108 Milliarden Dollar 2007 gestiegen (siehe Grafik, Quelle: SNB, Turnover in foreign exchange and
derivatives markets 2007). In den vergangenen drei
Jahren war der Anstieg besonders stark. Das tägli-
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Diese jüngste Entwicklung veranlasste die Eidgenössische Bankenkommission, die geltenden Vorschriften zu überdenken, um diesen Markt zu regulieren.
Im Bereich des Devisenhandels sind nämlich vermehrt schädliche Praktiken aufgetreten, die zu
einer deutlichen Zunahme der Beschwerden von
Investoren führten. «Eine Änderung der geltenden
Vorschriften war erforderlich», meint André Duka,
CTO von Dukascopy - SWFX Swiss FX Marketplace,
und fügt hinzu: «Durch diese Änderung kann der Ruf
der Forex-Branche, aber auch der Schweiz
geschützt werden.»
Die Revision der Bankenverordnung, der der Bundesrat am 14. März 2008 zugestimmt hat, tritt am 1.
April 2008 in Kraft. Die Akteure dieses Marktes werden gehalten sein, bis 1. April 2009 eine Banklizenz
zu erweben, um ihre Aktivitäten fortführen zu können.
Die Schweiz hat sich in den letzten Jahren aufgrund
ihrer langjährigen Tradition an den Finanzmärkten
und ihres technologischen Fortschritts in diesem
Bereich als wichtiger Akteur an den Devisenmärkten positioniert. Zudem ist sie das einzige Land, das
seine eigene Devisenbörse entwickelt hat: die
Dukascopy – SWFX Swiss FX Marketplace. Mit einem
Rekordhandelsvolumen von 10 Milliarden Dollar
täglich nimmt dieser Markt im globalen Börsenkontext eine wichtige Stellung ein. Im Vergleich dazu
belaufen sich die Devisentransaktionen an der SWX
jeden Monat auf 25 Milliarden Dollar.
Das genfer Unternehmen Dukascopy – SWFX hat
sich somit dank stetiger Innovation und neuen
Angeboten für seine
Kunden als unumgängliche Lösung für
Devisenanleger bestätigt. Jüngstes Beispiel ist die Lancierung
des Programms «Swiss
Bank Custodian» bei
bestimmten Schweizer Banken, damit sie
beim Zugang zur
Schweizer Devisenbörse, Dukascopy –
SWFX, von Spitzentechnologie profitieren können. Mit dieser Dienstleistung wird den Kunden ermöglicht, ihr Konto bei
der Bank weiterzuführen und direkten Zugang zur
SWFX - Swiss FX Marketplace zu haben. Hedge
Funds, professionelle Trader, Vermögensverwalter
oder Privatkunden können diese Börse nutzen, ohne
ein zusätzliches Konto bei einem Broker eröffnen zu
müssen.
Dank Dukascopy – SWFX können die Banken ihren
Kunden eine neue Trading-Dienstleistung anbieten.
Dabei entstehen aufgrund der einfachen und
schnellen Implementierung keine zusätzlichen Kosten. Jede Bank, die an dieser Dienstleistung interessiert ist, kann sie ihren Kunden in weniger als zwei
Wochen ohne Rechts-, Informatik- oder technische
Kosten bereitstellen. Die Banken sind keinem rechtlichen oder finanziellen Risiko ausgesetzt. Zudem
geniessen die Bankkunden vollen Schutz, da ihre
Gelder das Institut nicht verlassen. Das Programm
«Swiss Bank Custodian» von Dukascopy – SWFX
ermöglicht dem Finanzplatz Schweiz und den Banken, in einem internationalen und sehr entwicklungsfähigen Bereich innovativ zu bleiben.
Aber die Banken und ihre Kunden können auch
über einen Prime Broker (z.B.: CitiBank) handeln und
die Transaktion physisch auf ihrem Konto verbuchen
lassen. Daraus ergeben sich allerdings höhere Transaktionskosten. Doch es gibt mehrere Lösungen, um
Zugang zu dieser Börse zu erhalten, d.h. über die
Eröffnung eines direkten Kontos bei Dukascopy,
über das Netz von Schweizer Partnerbanken oder
über einen Prime Broker.
Die Ausführung und die Liquidität sind nicht die einzigen Gründe für den Erfolg der Schweizer Devisenbörse. Beigetragen dazu hat auch, dass es keine
Interessenkonflikte gibt. Nur durch den Handel an
einer Börse wie der Dukascopy – SWFX in der
Schweiz kann ein Interessenkonflikt zwischen dem
Market Maker und dem Investor vermieden werden. Die Marktteilnehmer sind auf diese Weise
gleichgestellt und können in einem geregelten
schweizerischen Umfeld transparent handeln. Es
gibt zwischen zehn und fünfzehn Börsen in der Welt,
doch variiert die Mindestinvestition. Sie liegt zwischen 50'000 Schweizer Franken und 1 Million
Schweizer Franken. Zudem kann die SWFX Kunden
ablehnen, die sie als unerfahren erachtet. Diese
müssen zuerst bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Unter
den rund ein Dutzend
Börsen in der Welt
nimmt
die
SWFX
einen ganz besonderen Platz ein, denn sie
führt die Liquidität der
bedeutendsten
Marktplätze zusammen. Die Kunden
können somit von der
grössten
Liquidität
weltweit (institutionelle Liquidität) und einer unmittelbaren Ausführung profitieren.
Doch es gibt eine andere Methode, am Devisenmarkt zu investieren – über einen externen Manager. In einem solchen Fall obliegt aber dem Kunden
eine strikte Auswahl. Der Forex ist eine eigenständige Anlagekategorie wie Aktien und Obligationen.
Einige Kunden legen ihr Geld nur am Forex und
nicht an den Aktien- und Obligationenmärkten an,
denn der Forex-Markt ist rund um die Uhr geöffnet.
Heute entwickelt sich der Forex täglich weiter und
die Anzahl der Transaktionen nimmt stetig zu. Da
dank der neuen Technologien Transaktionen rasch
und massenweise abgewickelt werden können,
beziffern sich die Umtauschsummen nicht mehr auf
Milliarden, sondern auf Trillionen. Die Transaktionen
erfolgen direkt zwischen Verkäufern und Käufern
ohne Intermediäre wie an den Börsen. Wie bereits
erwähnt, funktioniert der Forex rund um die Uhr und
macht jeden Tag eine Weltreise. Er «steht» in Sydney,
Australien, «auf» und beendet seinen Tag in den
USA. So haben Devisenanleger einen ganzen Tag
Zeit, auf die zahlreichen Kursschwankungen zu reagieren und sich den unerwarteten Ereignissen und
den wirtschaftlichen, sozialen und politischen Auswirkungen genau dann zu stellen, wenn sie davon
erfahren.
Der Forex-Markt ist mehr als ein Trend. Es ist der
grösste Markt der Welt und stellt eine sehr attraktive,
von den Anlegern gesuchte Anlagekategorie dar.
Vor diesem Hintergrund ist es der Schweiz gelungen,
sich rasch zu entwickeln und sich in diesem Bereich
als Marktführerin zu positionieren. Trotz seiner Bedeutung muss die Geschichte des Finanzplatzes
Schweiz noch weitgehend geschrieben werden.
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