Heuschrecke an Bord: KKR kauft Schiffskredite en gros

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23.08.2016 | Märkte
Heuschrecke an Bord: KKR kauft Schiffskredite en gros
Der Private-Equity-Riese KKR übernimmt zusammen mit einem Staatsfonds ein milliardenschweres Portfolio an Schiffskrediten von der
Nord LB. Dafür wollen die Investoren 1,5 Milliarden US-Dollar in die Hand nehmen – und das ist nur der Anfang.
Die Nord LB zieht Konsequenzen aus der anhaltenden Krise der Schifffahrtsmärkte und verkauft ein 1,5 Milliarden US-Dollar schweres Portfolio an
Schiffskrediten an einen prominenten Finanzinvestor. Die börsennotierte Private-Equity-Gesellschaft KKR wird das Portfolio gemeinsam mit einem nicht
namentlich bekannten Staatsfonds übernehmen. Bei den Portfolio-Bestandteilen soll es sich sowohl um notleidende Kredite handeln als auch um
solche, für die bislang Zinsen gezahlt wurden.
Derzeit sitzt die Nord LB noch auf Schiffs nanzierungen im ursprünglichen Wert von 18 Milliarden Euro. Nun nutzt die Bank den Deal mit KKR, um ihre
Bilanz aufzuräumen: Ziel sei es, den Bestand auf ein Nominalvolumen von 12 bis 14 Milliarden Euro zu senken, hieß es dazu. Für KKR ist der Deal mit der
Nord LB offenbar nur der Anfang: Der Investor gründete gemeinsam mit dem Staatsfonds eine Managementgesellschaft für Schiffsportfolien – eine so
genannte "private Bad Bank für Schiffskredite", die auch anderen Banken offenstehen soll.
Anhaltende Schiffsmarktkrise belastet Banken
Denn die NordLB ist mit ihrem Problem in bester Gesellschaft: Angesichts der anhaltenden Schiffsmarkt-Krise sind immer weniger Reeder in der Lage,
ihre Zins-und Tilgungszusagen zu erfüllen. Bislang herrschte verhaltener Optimismus, dass sich die mehrjährige Krise dem Ende nähern wird. Doch
dafür gibt es immer noch keine Anzeichen. Die Fracht- und Charterraten dümpeln weiter vor sich hin. Neben der Nord LB versuchen deshalb auch
andere Banken, etwa die HSH Nordbank und die Commerzbank, das Volumen der von ihnen begebenen Schiffskredite zu reduzieren.
Eine wichtige Wegmarke könnte die KKR-eigene "Bad Bank" daher auch für andere Banken wie die Commerzbank und die Deutsche Bank sein. Beide
müssen schrumpfen und würden sich gerne von Schiffs nanzierungen trennen (FONDS professionell ONLINE berichtete). Bezügleich des NordLB-Deals
sagte KRR-Manager Johannes Huth gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: "Diese Transaktion entspricht dem Ansatz von KKR, in Anlagen
von Banken zu investieren, die nichtstrategisch sind oder den Renditeerwartungen nicht entsprechen, und diese zu managen.“ KKR will weitere
Eigentümer für die Schiffsportfoliogesellschaft gewinnen.
24.08.2016 12:52