und Sozialwissenschaften zwischen Bordeaux und
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und Sozialwissenschaften zwischen Bordeaux und
19.6.2014 Newsletters MAI 2014 AKTUELLES ROLAND GARROS Liebe Frankreich-Freunde und -Interessierte, Bald kommt der Sommer! Jedes Jahr in der letzten Mai- und der ersten Juni Woche begeistert sich ganz Frankreich für Tennis. In der Zeit findet nämlich das French Open – Roland Garros statt. Wer aber von Sport nicht so viel hält, der freut sich im Juni auf die Fête de la Musique. Wir erzählen Euch diesen Monat mehr über diese beiden Veranstaltungen. Wer Interesse an kulturwissenschaftlichen Fächern, wie Politik, Soziologie, VWL oder Geschichte, hat, der erfährt in diesem Newsletter von einem spannenden Bachelor- und Master Studiengang in Politik- und Sozialwissenschaften an der französischen Hochschule Sciences Po Bordeaux und der Universität Stuttgart. Viel Spaß beim Lesen! Euer Campus France Deutschland Team BINATIONAL STUDIEREN IN POLITIK- UND SOZIALWISSENSCHAFTEN Diesen Monat treffen wir Benedikt Rhiel, der letztes Jahr sein deutsch-französisches Masterstudium in Politik-und Sozialwissenschaften an der Universität Stuttgart und Sciences Po Bordeaux abgeschlossen hat. Das Tennis-Turnier Roland-Garros begeistert jedes Jahr ganz Frankreich. Selbst Sportuninteressierte können die Veranstaltung nicht ignorieren. Seit 1928 findet jährlich das „French Open“ im Stadion „Roland Garros“ in Paris statt. In Frankreich kennt man das Turnier fast nur unter dem Namen „Roland Garros“. Roland Garros war aber kein großer französischer Tennisspieler. Nein: Er war Flugzeugpilot, der im jungen Alter während des Krieges starb. Dennoch war er ein großer Sportamateur und das Stadion wurde als Hommage nach ihm benannt. Roland Garros ist das einzige große Tennis-Turnier, bei dem auf Sandplatz gespielt wird. Physisch gilt es als eines der schwierigsten Turniere der Welt. Fast eine halbe Million Zuschauer besuchen jedes Jahr das 2-wöchige Turnier. Viele französische und internationale Prominente lassen sich im Publikum blicken. Dieses Jahr ist vom 20.5 bis zum 8.6 Roland Garros wieder „the place to be“! Benedikt, Du hast den deutsch-französischen Studiengang in Politik-und Sozialwissenschaften an Sciences Po Bordeaux und an der Universität Stuttgart absolviert. Hattest du vor Anfang des Studiums schon Erfahrung mit Frankreich? Ich hatte in Frankreich schon mal einen Schüleraustausch gemacht und war dort auf Familienurlaub. Eher hatte ich eigentlich Kontakt mit der französischen Sprache, ich habe meinen Anderen Dienst im Ausland (ADiA) nach dem Abitur auf Mauritius gemacht. Ich hatte also eher einen Bezug zur Frankophonie als zu Frankreich selbst. Warum hast du dich entschieden, diesen Studiengang zu machen? Den großen Vorteil, den ich bei diesem Studium sah, ist, dass der Fokus sehr viel breiter ist, als wenn man nur in einem Land studiert. Ich war eigentlich ein wenig unentschieden zwischen einem Studium in Politikwissenschaften oder Wirtschaftswissenschaften. Da das Studium in Bordeaux auch wirtschaftswissenschaftliche Elemente hat, ließ sich es sich gut verbinden. Wie hast du von diesem Studium erfahren und wie bewirbt man sich? Ich hatte eine Suche über deutsch-französische Studiengänge im Internet gemacht und die Seite der Deutsch-französischen Hochschule gefunden auf der die verschiedenen Studiengänge vorgestellt werden. Für die FIFA (Abkürzung der Filière Intégrée Franco-Allemande Anm. d. Red.) muss man ein Motivationsschreiben auf Französisch verfassen und wird gegebenenfalls zu einem Auswahlgespräch eingeladen. Dafür sollte man sich über die französischen Geschichte und das politische System informieren und seine Abitur-Kurse vielleicht durchlesen. Mit einem fundierten Grundinteresse kommt man aber eigentlich ganz gut durch dieses Gespräch. Kannst du uns kurz den Aufbau des Studiums erklären? Man beginnt das Studium in Bordeaux. Ein großer Vorteil dieses Studiengangs ist, dass die Deutschen und die Franzosen zusammen anfangen. Dann wird jährlich gewechselt: Das 2. Jahr in Stuttgart, das 3. in Bordeaux und das 4. wieder in Stuttgart. Für das letzte Jahr darf man sich aussuchen: Entweder man entscheidet sich für einen praxisorientierten Abschluss in Bordeaux oder für einen forschungsorientierten Abschluss mit Masterarbeit in Stuttgart. LA FÊTE DE LA MUSIQUE Ein schöner sonniger Junitag in Frankreich, aber in der ganzen Stadt herrscht irgendwie Unruhe und Aufregung. Was ist bloß los? Keine Panik, es ist nur eines der in Frankreich beliebtesten Feste: 1982 wurde die Fête de la Musique vom damaligen Kulturminister Jack Lang ins Leben gerufen. Jedes Jahr zum 21. Juni findet in allen französischen Städten, ob groß oder klein, das Musikstraßenfest statt. Ob Profi oder Amateur, jeder darf frei auf der Straße musizieren. Konzertbühnen werden an jeder Ecke aufgestellt und überall herrscht eine fröhliche und festliche Atmosphäre. „Faites de la musique“ (Macht Musik) heißt das homonyme Motto. Vor allem die Vielfalt der Musikstyle soll während dieses Festes hervorgehoben werden. Und der Erfolg ist groß: Mittlerweile gibt es auf der ganzen Welt ähnlich organisierte Musikfeste. Also, solltet Ihr am 21. Juni in Frankreich sein, dann geht vor die Tür und genießt einfach das musikalische Feiern! Wie hat dir das Studium gefallen? Die Deutschen springen natürlich etwas ins kalte Wasser, mit dem ersten Jahr in Frankreich. Ich finde aber, man ist dort ganz gut aufgehoben. Es gibt in Sciences Po Bordeaux verschiedene Doppelstudiengänge und so studiert man dann mit Italienern, Spaniern, Britten und Studierenden aus zahlreichen weiteren Ländern. Es bietet eine sehr schöne http://institutfrancais.de/outils/newsletter-v2/newsletters/view/374 1/2 19.6.2014 Newsletters internationale Atmosphäre. Wenn man sich erstmal eingefunden hat, ist der Wechsel zwischen beiden Ländern sehr spannend. Durch das Abwechseln zwischen den zwei Unisystemen wird man sehr viel flexibler. Was ist dir besonders in Bordeaux und in Stuttgart aufgefallen? Was mich in Bordeaux gewundert hat, ist der verpflichtende Sportunterricht. Als Sportler war es schön, dieses starke Vereinsgefühl innerhalb der Uni zu haben. Der Uni-Sport ist in Frankreich viel lebendiger als in Deutschland und man unternimmt sehr viel mit seinem Team, wie z.B. universitäre Turniere. Nicht nur das Sportleben ist in Sciences Po besonders entwickelt: Es gibt insgesamt sehr viele verschiedene Vereine. Man kann sich also abseits des Studiums gut engagieren und entweder seine Leidenschaften vertiefen oder neue Interessen entdecken. Das fand ich an Sciences Po sehr interessant. In Stuttgart hat mir der sehr direkte Kontakt zu den Professoren und die intensive Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Texten gefallen. Man hat dort das Gefühl sehr Ernst genommen zu werden und wird häufig nach der eigenen Meinung gefragt. Wie sieht es mit praktischer Erfahrung während des Studiums aus? In Bordeaux gibt es ein „b ureau des stages“, das über ein breites Angebot an Praktika verfügt. In Stuttgart gab es über den Uni-Newsletter immer wieder Praktikumsangebote. Mit den langen Semesterferien hat man auch Zeit für Praktika. In dem Zeitraum, in dem man von Frankreich nach Deutschland zieht, hat man sehr lange Sommerferien (Ende Mai bis Mitte Oktober). Praktische Erfahrungen zu machen, ist sehr ratsam. Es gibt im Rahmen des Bachelors ein Pflichtpraktikum von mindestens 4 Wochen. Wer das 5. Jahr in Frankreich verbringt, muss ein langes Praktikum (4 bis 6 Monate) als Abschlussprüfung machen. Ich kann nur raten darüber hinaus noch mehr Praktika zu machen. Wo hast du Praktika absolviert? Ich habe eins im französischen Generalkonsulat in Frankfurt gemacht, ein anderes beim Europaparlament und war letztes Jahr für die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Algier tätig. Dort habe ich an einem Programm für nachhaltige Wirtschaftsentwicklung gearbeitet. Was hat dir der FIFA-Studiengang gebracht? Alle Studenten die das Studium abschließen, sind am Ende bilingual deutsch-französisch. Man hat auch einen guten Einblick in das politische System Frankreichs und Deutschlands. Daraus ergibt sich eine sehr fundierte deutsch-französische Perspektive. Ich denke, dass die Kombination beider Arbeitsweisen sehr fruchtbar ist. Auf der einen Seite das strukturierte Arbeiten, dass man in Frankreich lernt. Und auf der anderen Seite eine solide Methoden-Ausbildung in den Sozialwissenschaften und Fähigkeiten zu grundlegender Recherche, die einem in Stuttgart mitgegeben werden. VERANSTALTUNGSKALENDER Euer Campus France Team könnt Ihr persönlich bei folgenden Gelegenheiten treffen: 11. und 12. Juni: Vocatium Berlin 17. Juni: Campus France in NRW Infoveranstaltung an der Universität Düsseldorf Infoveranstaltung im BIZ Meschede von 16 bis 18 Uhr DIE NACHT DER PHILOSOPHIE IN BERLIN Am 13. Juni 2014 steht die Maison de France am Ku’Damm 12 Stunden lang voll und ganz im Zeichen der Philosophie. Für eine Nacht werden die Grenzen zwischen Philosophie und Kunst aufgehoben. Über 60 namhafte Philosophen aus Deutschland, Frankreich und ganz Europa (Etienne Balibar, Alessandro Bertinetto, Gunter Gebauer, Thomas Macho, Jürgen Trabant, Joseph Vogl) beleben für Sie das weite Feld der Philosophie und erschließen Ihnen im Dialog mit der Kunst bei Liveacts im Stundentakt völlig neue Ansätze und Wege. Wandeln Sie als Grenzgänger zwischen den Disziplinen und Kulturen, erfahren Sie im Rahmen von Vorträgen, Performances, Filmen, Videos und Musik in nur einer Nacht und an nur einem Ort die grenzenlose Welt der Philosophie! mehr Infos Je nach persönlichem Interesse kann man sich dann in verschiedenen Tätigkeitsfeldern spezialisieren. Was machst du nun? Ich arbeite als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Kommunikationswissenschaften an der Universität Hohenheim. Würdest du die FIFA weiterempfehlen? Ja, zu 100%. Wie stellst du dir nun deine professionelle Zukunft vor? Ich kann mir vorstellen, in den ersten Jahren flexibel zu sein. Über Frankreich und Deutschland öffnet sich die ganze frankophone Welt. Ich möchte mir die Flexibilität beibehalten und die Chancen ergreifen, die sich anbieten. 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