Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis

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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis
Fakultät für Sozialwissenschaften und Philosophie
Global and European Studies Institute
Kommentiertes
Vorlesungsverzeichnis
MA „European Studies‚
Sommersemester 2014
Zur Einführung
Liebe European Studies-Studierende,
kaum haben wir das Völkerschlachtgedenkjahr 2013 einigermaßen heil überstanden, ereilt uns das
multiple Jubiläumsjahr 2014: 100 Jahre seit dem Beginn des Ersten Weltkriegs, 75 Jahr seit dem
Beginn des Zweiten Weltkriegs, 25 Jahre seit – ja seit was eigentlich?: der „Friedlichen Revolution‚, der
„Wende‚, der „Refolution‚ , dem „Mauerfall‚, dem „annus mirabilis‚, dem „Karneval der Solidarność‚,
der „Kehre‚, dem „Epochenjahr 1989‘‚ oder schlicht 1989? Hinzu kommt der 10. Jahrestag des
Beitritts von zehn ostmittel- und südeuropäischen Staaten zur Europäischen Union. Vor allem die aktuelle
Bücherflut zum „Jahrhundertkatastrophe‚ des Ersten Weltkriegs lässt erahnen, was da in den
kommenden Monaten noch auf uns zukommt.
Als Leipziger können wir uns zumal der 1989-Euphorie schwerlich entziehen: Vom 6. bis 8. April 2014
findet daher eine Wissenschaftliche Konferenz samt Workshop für Lehrer und Schüler zum Thema „25
Jahre freie Wahlen in Polen und die friedliche Revolution in der DDR. Was können wir für Gegenwart
und Zukunft lernen?‚ statt, welche das Polnisches Institut Berlin – Filiale Leipzig, das GWZO, das
Europäische Solidarność-Zentrum Gdańsk/Danzig (ECS) und das Zeitgeschichtliche Forum Leipzig (ZFL)
in Verbindung mit der Gemeinde St. Nikolai Leipzig, dem Bürgerkomitee Leipzig und dem
Kompetenzzentrum Mittel- und Osteuropa Leipzig (KOMOEL) durchführen. Redner werden unter
Anderem führende Aktivisten der Solidarność und der DDR-Bürgerrechtsbewegung sein. Ausgelotet
werden sollen zum einen die seinerzeitigen transnationalen Interaktionen zwischen Danzig, Leipzig,
Warschau, (Ost-)Berlin, Moskau, Beijing, Sofija, Bukarest, Budapest und anderen Brennpunkten, zum
anderen das „Erbe‚ von „1989‚. Der Konferenzteil findet bei freiem Eintritt im ZFL in der Grimmaischen
Strasse 6 statt. Sie sind dazu herzlich eingeladen!
Auch im Sommersemester 2014 haben wir etliche personelle Veränderungen im Lehrkörper des Masters
„European Studies‚ zu verzeichnen: Frau Prof. Dr. Maren Möhring wird von jetzt an die Professur für
Vergleichende Kultur- und Gesellschaftsgeschichte des modernen Europa (18.-21. Jahrhundert) am
Institut für Kulturwissenschaften inne haben, desgleichen Frau Prof. Dr. Stephanie Schiedermair die
Professur für Europarecht, Völkerrecht und Öffentliches Recht in der Juristenfakultät. Ebenfalls zum
Sommersemester übernimmt Prof. Dr. Holger Lengsfeld die Professur „Soziologie mit Schwerpunkt
Institutionen und sozialer Wandel‚ im Institut für Soziologie, Prof. Dr. Martin Saar tritt die Professur
„Politische Theorie mit besonderer Gewichtung der neuzeitlichen und modernen Theorien‚ im Institut für
Politikwissenschaft an und auf die Juniorprofessur „Kommunikationsgeschichte‚ im Institut für
Kommunikations- und Medienwissenschaften wurde Jun.-Prof. Dr. Patrick Merziger berufen. Kurz vor
dem Abschluss stehen überdies die Berufungsverfahren für „Jüdische Geschichte‚ und für „Geschichte
Deutschlands und Europas vom 19. bis zum 20. Jahrhundert‚ im Historischen Seminar.
Schließlich noch ein Hinweis in eigener Sache: Der jüngste Staat Europa, die Republik Kosovo, hat mich
zum Honorarkonsul für Sachsen und Sachsen-Anhalt ernannt. Da ich den Zerfall des jugoslawischen
Bundesstaates und seine Folgen im Allgemeinen sowie das dramatische Teilszenario im Kosovo im
Besonderen als Student, Wissenschaftler und Diplomat über zwanzig Jahre hinweg aus nächster Nähe
verfolgt habe, habe ich diese Funktion gerne übernommen.
Ich
wünsche
Ihnen
ein
inspirierendes
sowie
jubiläumsstressresistentes
Sommersemester!
Prof. Dr. Stefan Troebst
Professor für Kulturstudien Ostmitteleuropas und Leiter des Masterprogramms „European Studies‚
2
2. Semester
Modul ES 120 Wirtschaft in Europa I
V
Gunther Schnabl: European Integration
Modul ES 210 Europäische Geschichte
S
S
S
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S
Stefan Troebst: Ach nee – Europa ! Der neue deutsche (Anti-)EU-Diskurs
Steffi Marung/ Matthias Middell: Peace and Security in Europe
Maren Möhring: Von der Bildungsreise zum Massentourismus
Thomas Höpel: Frankreich und Deutschland um 1900: Kultur – Politik – Gesellschaft
Frank Hadler: East Central Europe – Transnational Approaches to a Historical Region
Modul ES 220 Wirtschaft in Europa II
S
S
Cornelie Kunze: Markwirtschaftliche Transformation und europäische Integration der MOEVolkswirtschaften
Hartmut Elsenhans: Social Movements and Capitalism
Modul ES 230 Recht in Europa II
V
V
S
S
Stephanie Schiedermair: Völkerrecht II – Recht der internationalen Organisationen
Kurt Faßbender: Europarecht II
Wolfram von Scheliha: Transitional Justice as a Global Project
Katarina Ristić: Global Memory and Justice
Modul ES 240 Europäische Institutionen und politische Systeme II
S
S
S
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Jenny Preunkert: Europe After the Crisis
Steffi Marung/ Matthias Middell: Peace and Security in Europe
Astrid Lorenz: Europäisierung politischer Systeme
Angela Glodschei: International Organisations in Theory and History
Georg Vobruba: Die Europäische Integration im Globalisierungsprozess
3
3. Semester
Modul ES 310 Europäisierung in Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa I
V
S
S
S
Wolfgang Höpken: Der Erste Weltkrieg auf dem Balkan. Ereignis, Erfahrung, Erinnerung
Wolfgang Höpken: Kriegsdeutungen und Kriegserinnerungen: der Erste Weltkrieg in
öffentlichen Diskursen und im „kollektiven Gedächtnis‚ in Ost- und Südosteuropa
Stefan Troebst: ‚Stagnationsperiode‛ oder ‚goldenes Zeitalter‛? Die UdSSR unter Leonid I.
Brežnev (1964-1982)S
Frank Hadler: East Central Europe – Transnational Approaches to a Historical Region
Modul ES 320 Westeuropa in der Europäisierung des 20. und
21. Jahrhunderts I
S
S
S
S
S
Steffi Marung/ Matthias Middell: Peace and Security in Europe
Stefan Troebst: Ach nee – Europa ! Der neue deutsche (Anti-)EU-Diskurs
Wolfram von Scheliha: Transitional Justice as a Global Project
Gilad Ben-Nun: Settler Based Conflicts
Thomas Höpel: Frankreich und Deutschlandum 1900: Kultur – Politik – Gesellschaft
Modul ES 330 Europäische Kulturgeschichte der Juden
S
S
S
K
Dan Diner/ Maja Scrbacic: Von der Wissenschaft des Judentums zur modernen Islamforschung
Jan Gerber/ Ann-Kathrin Pollmann: Latenzen. Der Holocaust in der politischen Kultur der
1950er Jahre
Timotheus Arndt: Nachbiblische Geschichte Israels: Neuzeit
Dan Diner u.a.: Geschichte choreographieren. Zur Theatralisierung der Gedächtnisse nach
1945
Modul ES 340 Christentum in Europa
V
S
S
S
S
Gert Pickel: Grundlagen des Verhältnisses von Politik und Religion
Gert Pickel: „Cultural Defense in Südosteuropa‚ – Religion und Identität in Kroatien und
Slowenien
Alexander Yendell: Deutschland erschafft sich neu – Zur Integration von muslimischen
Zuwanderern aus migrations- und religionssoziologischer Perspektive
Reinhardt Hempelmann: Pfingstlich-charismatisches Christentum im europäischen und globalen
Kontext
Rochus Leonhardt: Religion und Politik
4
Detaillierte Beschreibung der Veranstaltungen European
Studies Sommersemester 2013
Modul ES 120 Wirtschaft in Europa I
Lecture
Lecturer:
Time:
Location:
Participation:
Examination:
Language:
Einführung in die Volkswirtschaftslehre
Prof. Dr. Gunter Schnabl, Zentrum für Internationale Wirtschaftsbeziehungen (ZIW)
Thursday, 11am-13am
Institutsgebäude WIWI , Grimmaische Straße 12, 1. Etage, Seminarraum 1 - I119
Obligatory
Exam
English
Description: The course aims to provide students with a general understanding of the past and present
European integration process.
I.
History and Institutions of European Integration
II.
Microeconomic Tools
III.
Economics of Preferential Liberalization
IV.
The Common Market
V.
The Common Agricultural Policy
VI.
Location Effects, Economic Geography and Regional Policy
VII. History of European Monetary Integration
VIII. The European Monetary System
IX.
Costs and Benefits of a Common Currency
X.
The Theory of Optimum Currency Areas
XI.
Monetary and Fiscal Policy in a Monetary Union
XII. Eastern Enlargement of the Monetary Union
Literature:
Baldwin, Richard / Wyplosz Charles 2006: The Economics of European Integration, 2nd ed., New
York.; De Grauwe, Paul 2005: Economics of Monetary Union, 6th ed., Oxford.; El-Agraa, Ali 2004:
The European Union: Economics and Politics, 7th ed., Harlow et al.; Klemmer, Paul (ed.) 1998:
Handbuch der Europäischen Wirtschaftspolitik, München.; Krugman, Obstfeld 2005: International
Economics, 7th ed., Boston et al., Molle, Willem 2006: The Economics of European Integration, 5th ed.,
Burlington.; Pelkmans, Jacques 2007: European Integration: Methods and Economic Analysis, 3rd ed.;
Harlow., Weidenfeld, Werner / Wessels, Wolfgang 2007: Europa von A bis Z, 10th ed., Bonn.
Modul ES 210 Europäische Geschichte
Seminar
Lecturer:
Time:
Place:
Examination:
Ach nee – Europa! Der neue deutsche (Anti-)EU-Diskurs
Prof. Dr. Stefan Troebst
Dienstag, 17.30-19.00 Uhr
GESI, Raum 3.15
Essay
Description:
So schnell kann es gehen: Noch im Sommer 2010 wurde eine Neuauflage der deutschen Übersetzung
von Jeremy Rifkins EU-Eloge „Der Europäische Traum‚ auf den Buchmarkt geworfen, als nur wenige
Monate später Hans Magnus Enzensbergers bissiges Anti-EU-Pamphlet „Sanftes Monster Brüssel oder
Die Entmündigung Europas‚ erschien. Die Wirkungen der Staatsschuldenkrise im Euroraum sowie die
5
durch Hiobsbotschaften aus der Ukraine, Ungarn, Kroatien, Rumänien und Bulgarien bestärkte
enlargement fatigue haben im Verein mit den üblichen Vorwürfen vom Demokratiedefizit und der
unkontrollierten Selbstherrlichkeit „Brüssels‚ den permissive consensus zumindest beim politisch
interessierten deutschen Leser schwinden lassen. Die neue Nüchternheit findet dabei eine Parallele in
von düsteren Ahnungen erfüllten Appellen zur „Rettung‚ des „Projekts Europa‚, aber auch – und das ist
ebenfalls neu – in ironischen, ja sarkastischen Analysen des europäischen Mehrebenensystems. Im
Seminar werden anhand der aktuellen Pamphlet-Literatur die Diskurslinien nachgezeichnet und auf ihre
Plausibilität überprüft. Einbezogen werden dabei auch aktuelle Historisierungen und Literarisierungen
„EUropas‚ sowie Rückblicke auf den Europadiskurs der 1980er und 1990er Jahre. Seminarbeiträge der
Teilnehmer sind Präsentation und Rezension.
Literatur:
Rifkin, Jeremy: Der Europäische Traum. Die Vision einer leisen Supermacht. Frankfurt/M. 2010 (dt.
Erstausgabe Frankfurt/M., New York 2004); Enzensberger, Hans Magnus: Sanftes Monster Brüssel oder
Die Entmündigung Europas. Berlin 2011; Habermas, Jürgen: Zur Verfassung Europas. Ein Essay. Berlin
2011; Mak, Geert: Was, wenn Europa scheitert. München 2012, Cohn-Bendit, Daniel, Guy
Verhofstadt: Für Europa! Ein Manifest. München 2012; Beck, Ulrich: Das deutsche Europa. Berlin 2012;
Muschg, Adolf: Vergessen wir Europa? Eine Gegenrede. Göttingen 2013; Genscher, Hans-Dietrich,
Heinrich August Winkler: Europas Zukunft in bester Verfassung? Freiburg, Basel, Wien 2013; Broder,
Henryk M.: Die letzten Tage Europas. Wie wir eine gute Idee versenken. München 2013; Müller, JanWerner: Wo Europa endet. Ungarn, Brüssel und das Schicksal der liberalen Demokratie. Berlin 2013;
Karadi, Eva, Heinrich Detering (Hrsg.): Ungarn und Europa. Worauf es wirklich ankommt. Göttingen
2014; Davies, Norman: Verschwundene Reiche. Die Geschichte des vergessenen Europa. Darmstadt
2013; Ouředník, Patrik: Europeana. Eine kurze Geschichte Europas im zwanzigsten Jahrhundert. Wien
2003; Hans Magnus Enzensberger: Ach Europa! Wahrnehmungen aus sieben Ländern. Mit einem
Epilog aus dem Jahre 2006. Frankfurt/M.1987; Senghaas, Dieter: Europa 2000. Ein Friedensplan.
Frankfurt/M. 1990; Sloterdijk, Peter: Falls Europa erwacht. Gedanken zum Programm einer Weltmacht
am Ende des Zeitalters ihrer politischen Absence. Frankfurt/M. 1994; Judt, Tony: Große Illusion Europa.
Gefahren und Herausforderungen einer Idee. München, Wien 1996.
Seminar
Lecturer:
Time:
Place:
Examination:
Moodle:
Peace and Security in Europe
Dr. Steffi Marung/ Prof. Dr. Matthias Middell
Monday, 11am-3pm
GESI, Raum 3.16
Essay
tba.
Description:
The European Union and many of its member states praise Europe as a peaceful continent which has
learned the lessons from previous wartimes and nationalist competition. Its representatives argue that the
solutions found for peaceful coexistence are not only based upon experience in Europe itself but could
work as a model for international relations more generally. Others claim on the contrary that the
European model (which has known its exceptions like the wars on the Balkans in the 1990s) is rather an
exception in a world of conflict and new wars or that Europeans were able to export their conflicts to
other places in the world while living in their safe corner. The seminar which looks from a historical
standpoint on the issue addresses all three dimensions: the relationship between the violent and
murderous past and current debates on Europe’s role in the international arena, the eventual
exceptionality of Europe as a peace project in the current world affairs, and the role Europe plays in
international conflict since the times of colonialism and imperialism until today.
Seminar
Lecturer:
Time:
Von der Bildungsreise zum Massentourismus
Prof. Dr. Maren Möhring, Institut für Kulturwissenschaften
Dienstag, 11-13 Uhr
6
Place:
Examination:
GWZ 5116
Essay (Literaturbericht)
Das Seminar befasst sich mit dem Reisen als spezifischer Form von Mobilität, die in ihrer historischen
Genese seit dem späten 18. Jahrhundert untersucht wird. Sich wandelnde Fortbewegungsweisen, neue
Transport- und Kommunikationstechnologien sind ebenso Gegenstand des Seminars wie die
symbolischen Dimensionen des Reisens. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei dem ‚touristischen Blick‘
und den Erfahrungen von Fremdheit auf der Reise geschenkt. Im Hinblick auf die Durchsetzung des
Massentourismus im Laufe des 20. Jahrhunderts wird kritisch zu überprüfen sein, inwiefern sich diese als
Demokratisierung des Reisens und/oder als Prozess verstehen lässt, der neue Formen der Distinktion und
Ungleichheit hervorbrachte.
Literatur: Rüdiger Hachtmann: Tourismus-Geschichte, Göttingen 2007; John Urry: The Tourist Gaze.
Leisure and Travel in Contemporary Societies, London/Thousand Oaks/New Delhi 1990.
Seminar
Lecturer:
Time:
Place:
Examination:
Frankreich und Deutschlandum 1900: Kultur – Politik – Gesellschaft
apl. Prof. Dr. Thomas Höpel, Institut für Kulturwissenschaften
Montag, 11-13 Uhr, Beginn: 14.04.2014
GWZ 5116
Essay (Literaturbericht)
Das Seminar nimmt Staat, Gesellschaft und Kultur in Frankreich und Deutschland zu Beginn des 20.
Jahrhunderts vergleichend in den Blick. Zahlreiche Facetten beider „imperialer Gesellschaften‚ werden
dabei beleuchtet: Neben Einblicken in die Gesellschaftsstrukturen beider Länder, ihres Parteiengefüges
und ihrer kulturpolitischen Debatten werden auch Phänomene wie Stadtentwicklung, Mode und
Freizeitverhalten untersucht. Dabei sollen die vielfältigen Verknüpfungen beider Gesellschaften, die
wechselseitigen kulturellen Transfers, thematisiert werden. Damit wird ein Einblick in Forschungsgebiete
und -methoden der jüngeren Kultur- sowie der Gesellschaftsgeschichte gegeben. Am Ende kann man
eine Vorstellung von der spezifischen Signatur zweier Gesellschaften im historischen Moment der
Jahrhundertwende 1900 gewinnen, einer Signatur, die beide Gesellschaften bis zum Ende des 2.
Weltkriegs nachhaltig geprägt hat.
Literatur: Christophe Charle,La crise des sociétés impériales. Allemagne, France, Grande-Bretagne 1900
-1940, Paris 2001. Hartmut Kaelble, Nachbarn am Rhein. Entfremdung und Annäherung der
französischen und deutschen Gesellschaft seit 1880, München 1991.
Seminar
Lecturer:
Time:
Place:
Examination:
Moodle:
East Central Europe – Transnational to a Historical Region
Prof. Dr. Frank Hadler
Donnerstag, 9-11 Uhr
GWZO, Specks Hof (Eingang A), Reichsstraße 4-6
Essay
tba.
Description:
East Central Europe is a region of diversity with multiple legacies: religious, cultural, ethnic, and
linguistic. The "long" 19th century as the age of modern nation building and the "short" 20th century as
the age of extremes brought about new elements into the region's complexity. After WWI the birth or
rebirth of ‚nation states‛ changed the European map. After WWII the region became part of the
‚Eastern bloc‛. After the end of the Cold war a ‚return‛ to Europe was proclaimed by politicians in all
East Central European countries as a program for a future in a globalizing world. The seminar looks on
the transnational interconnectedness of and within the region located between the Baltic and the
Adriatic, Germany and Russia, from the second half of the 19th century to the present.
Requirements:
7
Active class participation 20%
Oral presentation 40%
Part of a paper (essay) 40%
Modul ES 220 Wirtschaft in Europa II
Seminar
Lecturer:
Time:
Location:
Examination:
Language:
Markwirtschaftliche Transformation und europäische Integration der
MOE-Volkswirtschaften
Cornelie Kunze, Zentrum für Internationale Wirtschaftsbeziehungen (ZIW)
Donnerstag, 13-15 Uhr
HSG, HS 18
Presentation/Exam
German
Description:
Die Lehrveranstaltung behandelt Probleme des marktwirtschaftlichen Umbaus und der nachholenden
Modernisierung der mittel- und osteuropäischen Volkswirtschaften. Schwerpunkte bilden Strategien und
Verläufe des marktwirtschaftlichen Umbaus in ausgewählten Ländern aus makroökonomischer Sicht,
Probleme der Privatisierung, die sektorale Strukturanpassung der ostmitteleuropäischen Volkswirtschaften
sowie die Rolle des EU-Beitritts für den wirtschaftlichen Transformations- und Aufholprozess der MOELänder.
Den
Seminarplan
finden
Sie
unter
http://www.wifa.unileipzig.de/ziw/veranstaltungen/vorlesung.html
Seminar
Lecturer:
Time:
Place:
Participation:
Examination:
Social Movements and Capitalism
Prof. em. Dr. Hartmut Elsenhans, Institute for Political Science
Friday, 9am – 1pm, starting on 23 May
NSG, Room 213
Choice
Essay
Description:
Capitalism depends on the limit of surplus through rising mass incomes. The transition to capitalism as
well as the preservation of capitalism depends on the embeddedness of the economic structure into
political and social systems where labour can impose its participation in the increase of the possibilities
of consumption, which come about by investment. The relation between capitalism and the social
movements is constitutive for capitalism itself and its dynamics. Capitalism shapes the ways subalterns
acquire negotiating power on the workplace and in society. The subalterns interact with their permanent
innovativeness in defending their interests with the capitalist accumulation process which creates new
technologies, new patterns of work organisation and new patterns of labour control at the level of the
firm and of the society in many dimensions, including culture and politics.
The course will look into different structures of social movements, starting with confronting the
constitution of the working class to the precapitalist regular peasant revolts (Jacqueries) including
differences in ideological representation of alternatives and turns to the political and cultural integration
on the working class by institutions of political negotiations. It confronts this movement with the rise of a
resistance movement in the periphery of the capitalist system where capitalism does not exist and gives
an overview on the attempts of the periphery to overcoming underdevelopment.
The course reflects the actual fragmented state of resistance movements at the world level and within the
different societies, and insists on the ideological demise of the working classes in the capitalist
industrialised countries and the contradiction between secular and cultural nationalism in periphery.
Suggested Readings:
8
Elsenhans, Hartmut: Kapitalismus global. Aufstieg - Grenzen - Risiken (Stuttgart et al.: Kohlhammer, Juni
2012); 264 pp.. /Elsenhans, Hartmut: The Rise and Demise of the Capitalist World System (Leipzig:
Leipziger Universitätsverlag, 2011); 217 / Elsenhans, Hartmut: "World System Theory and Keynesian
Macroeconomics: Towards an Alternative Explanation of the Rise and Fall of the Capitalist World
System", in: Cahiers du CREAD, 97 (2011); pp. 5-61
Modul ES 230 Recht in Europa II
Lecture
Lecturer:
Time:
Place:
Examination:
Language:
Völkerrecht II – Recht der internationalen Organisationen
Prof. Dr. Stephanie Schiedermair
Mittwoch, 9-11 Uhr
HSG, HS 9
Exam
German
Der Lehrveranstaltung liegt der Befund einer sich schrittweise verfassenden Völkerrechtsgemeinschaft
zugrunde. Sie befasst sich mit den Aufgaben, dem Aufbau und der Wirkungsweise internationaler
Organisationen. Zu diesen zählen nicht nur die Vereinten Nationen und ihr Instrumentarium zur
Friedenssicherung, sondern etwa auch die Welthandelsorganisation, die Weltbank und der IWF. Von
enormer Bedeutung sind regionale Abmachungen wie die NATO oder die Organisation Amerikanischer
Staaten. Behandelt werden überdies Verfahren und Zuständigkeiten des Internationalen Gerichtshofs
(IGH) sowie das Recht der internationalen Organisationen einschließlich der supranationalen
Gemeinschaften.
Lecture
Lecturer:
Time:
Place:
Examination:
Language:
Europarecht II
Prof. Dr. Kurt Faßbender
Dienstag, 15-17 Uhr
HSG, HS 14
Exam
German
Die Vorlesung schließt an die systematische Einführungsveranstaltung (Grundzüge des Europarechts) an.
Anhand praktischer Fallbeispiele aus der Judikatur des EuGH soll das Unionsrecht in seiner gesamten
Bandbreite vertieft werden. Dabei werden zugleich Rechtsschutzfragen, Spezialthemen des materiellen
Unionsrechts und die Verzahnungen (aber auch Konflikte) mit dem nationalen Recht behandelt.
Literatur: Herdegen, Europarecht, 15. Aufl. 2013; Haratsch/Koenig/Pechstein, Europarecht, 8. Aufl.
2012; Musil/Burchard, Klausurenkurs im Europarecht, 3. Aufl. 2013; Pechstein, Entscheidungen des
EuGH. Kommentierte Studienauswahl, 7. Aufl. 2012; Streinz, Europarecht, 9. Aufl. 2012.
Seminar
Transitional Justice as a Global Project
Seminar with excursion
Lecturer:
Dr. Wolfram von Scheliha
Time:
Thursday, 1-5pm
Place:
NSG, Room 429
Participation: Choice
Examination: Essay
Description:
With the Nuremberg Trials after WWII a process began which, after the end of the cold war, became
more dynamic and which is usually summarized under the term Transitional Justice. The launch of a
universal human rights agenda led to the need for the international community to enforce these
principles in some cases of severe violations, to punish the perpetrators, and to do justice to the victims.
9
The institution of the International Criminal Court in Den Haag in 1998/2002 is a milestone in this
development, although some important states — including China, Russia, India, and the USA — have
not signed or ratified the treaty. While the notion of Transitional Justice seems to be a global project,
there is no universal scheme how to implement it. Since a rigorous reckoning with the perpetrators may
lead to new instability, for centuries the idea prevailed which the Roman philosopher Seneca had
expressed with the words ‚the best precaution against civil war is oblivion‛. Transitional societies are,
therefore, in the need to balance the victims’ legitimate call for justice with the necessity of reconciling
the society and of stabilizing its new institutions. The seminar will address the problem in the first part
from a general, theoretical point of view. In the second part several cases of Transitional Justice will be
examined. While the main focus, thereby, is on the Central and East European experience, cases in
other areas will be also considered, depending on the interest of the participants.
As part of the seminar, we will make an excursion to the Buchenwald Memorial, Weimar.
Introductory reading:
Transitional Justice and the Rule of Law in New Democracies. Ed. by A. James McAdams. Notre Dame
1997 / Mark Arenhövel: Democratization and Transitional Justice. In: Democratization 15 (2008): 3,
pp. 570-587 / David P. Forsythe: Human Rights and Mass Atrocities: Revisiting Transitional Justice. In:
International Studies Review 13 (2011), pp. 85-95 / Katy A. Crossley-Frolick: The European Union and
Transitional Justice: Human Rights and Post-Conflict Reconciliation in Europe and Beyond. In:
Contemporary Readings in Law and Social Justice 3 (2011): 1, pp. 33-57.
Semiar
Lecturer:
Time:
Place:
Examination:
Language:
Global Memory and Justice
Dr. Katarina Ristić
Freitag, 13-17 Uhr
NSG, Raum 428
Exam
English
Description:
The Course addresses the notion of global memory, particularly in context of post conflict justice, and
creation of collective memory. It attempts to problematize trajectories of memory in different scales, and
by different social carriers who use transitional justice mechanisms like war crime trials, truth
commissions and reparations to promote, and if successful establish official narratives of the past.
The course is divided in two parts. The first one focuses on the theoretical questions, and deals with the
notion of collective memory, and ways societies construct common understanding of the past. It
discusses different features of collective memory, its selectivity, malleability, and persistence showing that
collective memory is hardly memory at all, but rather complex network of contested public discourses.
Furthermore, the course problematizes the obsession with memory in ‚witness era‛ and particular
features this obsession has for creation of global memory. It also questions the role of states, and the
way they answer challenge of global memories, constantly tempting to subvert nationalist narratives of
past.
The second part of the course is devoted to six case studies, Nuremberg Trial, Tokyo trials, Nanking
rapes, Eichmann Trial, ICTR and ICTY trials and their influence on creation of memory on national and
transnational level. Each of these cases, despite some similarities, possess unique configuration, showing
almost endless variations in which accusatory/consolatory legal narratives shape subtle differences in
the public discourses about the trials, resulting in creation of dominant memory of winner, victor,
defended, perpetrator etc. Memory creation disguises power structures in society, competition between
different groups in production and proliferation of narratives, as well as attempt to control them. At the
same time, there are moments of resistance of marginalized counter-narratives, or individual, witness’
memories challenging and subverting dominant memory.
10
Modul ES 240 Europäische Institutionen und politische Systeme II
Seminar
Lecturer:
Time:
Place:
Examination:
Moodle:
Europe After the Crisis
Dr. Jenny Preunkert
Donnerstag, 13-15 Uhr
NSG, Raum 326
Essay
tba.
Description:
In the last years, the Euro and its member states have faced enormous challenges and changes. After
being defined as a success story, the Euro has become one of the most controversial discussed subjects
of the EU. While some voices within the Northern countries blame the southern countries and its
economic and fiscal policy approaches to be the reason of the currents problems and recommend a
distinction between the North and the South, demonstrations and social movements within the South
states protest against the national elites and the European crisis management.
The seminar focuses on the European crisis and its social and political consequences. Starting with the
crisis and a European crisis policy, the seminar will provide an overview over the development of the
Euro crisis and the main current explanations of it. In a second step, political and social consequences
of the crisis will be analyzed. Concerning the political side of the crisis, it will be discussed how the
people of the Euro area interpreted and evaluated the current situation and what their political
conclusions are. Focusing on the social side of the crisis, the main social problems caused by the crisis
will be described and discussed.
The seminar is divided in two parts: In the first part, the main developments of the Euro crisis and its
consequences will be compiled and discussed on the basis of lectures. In the second part of the seminar,
groups of students will work on small projects, which they develop together with the lecturer. The aim of
this group work is to analyze a certain question about the political and social consequences of the crisis
and to present the results in class.
Literatur:
Streeck, Wolfgang (2013): The Politics of Public Debt: Neoliberalism, Capitalist Development, and the
Restructuring of the State. MPfG Discussion Paper 13/7.
Seminar
Lecturer:
Time:
Place:
Examination:
Moodle:
Peace and Security in Europe
Dr. Steffi Marung/ Prof. Dr. Matthias Middell
Monday, 11am-3pm
GESI, Raum 3.16
Essay
tba.
Description:
The European Union and many of its member states praise Europe as a peaceful continent which has
learned the lessons from previous wartimes and nationalist competition. Its representatives argue that the
solutions found for peaceful coexistence are not only based upon experience in Europe itself but could
work as a model for international relations more generally. Others claim on the contrary that the
European model (which has known its exceptions like the wars on the Balkans in the 1990s) is rather an
exception in a world of conflict and new wars or that Europeans were able to export their conflicts to
other places in the world while living in their safe corner. The seminar which looks from a historical
standpoint on the issue addresses all three dimensions: the relationship between the violent and
murderous past and current debates on Europe’s role in the international arena, the eventual
exceptionality of Europe as a peace project in the current world affairs, and the role Europe plays in
international conflict since the times of colonialism and imperialism until today.
11
Seminar
Lecturer:
Time:
Place:
Examination:
Europäisiserung politischer Systeme (mit Exkursion nach Budapest)
Prof. Dr. Astrid Lorenz
Donnerstag, 11-13 Uhr
Essay
Description:
Im Rahmen des Seminares findet vom 12.05. bis zum 16.05.2014 eine Studienreise nach Budapest zur
internationalen Studierendenkonferenz „10 Jahre EU-Osterweiterung – Bilanz und Perspektiven‚. Ziel
der Studierendenkonferenz ist es, das Seminar erworbene Wissen zur europäischen Integration und
Ostmitteleuropa zu präsentieren, Arbeitsergebnisse mit anderen Studierenden zu diskutieren und sich mit
ihnen zu vernetzen. Das Begleitprogramm umfasst u.a. Besuche des ungarischen Parlaments, der
deutsch-ungarischen Industrie- und Handelskammer, der deutschen Botschaft und der Konrad-AdenauerStiftung. Informationen und Anmeldung bei Jan Pollex ([email protected]).
Seminar
Lecturer:
Time:
Place:
Participation:
Examination:
International Organizations in Theory and History
Angela Glodschei, M.A.
Tuesday, 9am-1pm
NSG, Room 405
Choice
Essay
Description:
Nowadays international organizations are an indispensable feature of the international system.
Research on international organizations was for a long time mostly concentrated in International
Relations (IR) and diplomatic history.
International Relations (IR) theories provide a filter for looking at the international system and world
politics by constructing ideal type world orders and international configurations, thereby simplifying or
oversimplifying the complicated picture.
In contrast an historical enquiry wants to capture and comprehend the complicated picture. The
empirical material is not used to explain external dynamics but is the key to thoroughly understanding
the precise forces that constitutes a given period of time by reconstructing political processes and events
on the basis of archival material. The main aim of the course is to sharpen the awareness of different
theories, which are at hand to analyze international organizations, and to discuss the advantages and
disadvantages of the respective approaches.
Literatur:
Amrith, Sunil, and Glenda Sluga. "New Histories of the United Nations." Journal of World History 19,
no. 3 (2008): 251-74 / Herren, Madeleine. Internationale Organisationen seit 1865. Eine
Globalgeschichte der internationalen Ordnung. Darmstadt: WBG, 2009 /Mazower, Mark. No
enchanted palace: the end of empire and the ideological origins of the United Nations, Lawrence Stone
lectures. Princeton: Princeton University Press, 2009 / Reinalda, Bob. "Routledge Handbook of
International Organization." Hoboken: Taylor and Francis, 2013.
Lecture
Lecturer:
Time:
Place:
Examination:
Language:
Die Europäische Integration im Globalisierungsprozess
Prof. Dr Georg Vobruba, Institut für Soziologie
Dienstag, 15-17 Uhr
NSG, Raum 328
Essay
German
12
Literatur: Monika Eigmüller, Steffen Mau (Hg.), Gesellschaftstheorie und Europapolitik.
Sozialwissenschaftliche Ansätze zur Europaforschung. Wiesbaden 2010: VS Verlag für
Sozialwissenschaften- - Zur Anschaffung sehr empfohlen.
Modul ES 310 Europäisierung in Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa I
Lecture
Lecturer:
Time:
Place:
Der Erste Weltkrieg auf dem Balkan. Ereignis, Erfahrung, Erinnerung
Prof. Dr. Wolfgang Höpken
Montag, 11.15-12.45 Uhr (ab 14.04.)
HSG, HS 2
Description:
Der Erste Weltkrieg nahm seinen Ausgangspunkt vom Balkan. Auch, wenn Südosteuropa, verglichen vor
allem mit den Kriegsereignissen im Westen Europas, in den Jahren 1914-1918 eher ein
„Nebenkriegsschauplatz‚ blieb, so war der Krieg jedoch auch hier eine „Urkatastrophe‚ und
Fundamentalzäsur. Wie im übrigen Europa bedeutete der Krieg auch auf dem Balkan für die Menschen
eine in Intensität und Extensität neuartige Konfrontation mit militärischer Gewalt; wie anderswo auch
zeitigte der Krieg auch in Südosteuropa soziale und ökonomische Folgen, welche die Gesellschaften
erschüttern und die gesamte Zwischenkriegszeit über belasten sollten; wie in anderen Teilen (Ost)Europas führte der Krieg auch hier zu fundamentalen territorialpolitischen Neuordnungen, welche mit
ihrem latenten Konfliktpotential tief in die Zwischenkriegszeit hinein wirkten. Ausgehend von jüngeren
theoretischen und methodischen Zugängen der kriegsgeschichtlichen Forschung, welche den Krieg als
Gesamtheit von „Ereignis, Erfahrung und Erinnerung‚ begreift, möchte die Vorlesung das
Kriegsgeschehen auf dem Balkan in den Jahren 1914-1918 ordnen und im Kontext der allgemeinen
Debatten um den Ersten Weltkrieg diskutieren.
Seminar
Lecturer:
Time:
Place:
Examination:
Kriegsdeutungen und Kriegserinnerungen: der Erste Weltkrieg in
öffentlichen Diskursen und im „kollektiven Gedächtnis“ in Ost- und
Südosteuropa
Prof. Dr. Wolfgang Höpken
Montag 15.15-16.45 Uhr (ab 14.04)
GWZ, Raum 5.216
Essay
Description:
Der Erste Weltkrieg war auch ein „Krieg‚ intellektueller und öffentlicher Kriegsdeutungen und er
veränderte ebenso Art und Weise der Kriegserinnerung. Auf welche Weise der Krieg in öffentlichen
Diskursen beschrieben und ihm Sinn gegeben wurde, mit welchen Narrativen er im Nachhinein
versehen und auf welche Weise er medial erinnert wurde, soll in dem Seminar am Beispiel ost- und
südosteuropäischer Länder vor dem Hintergrund gesamteuropäischer Entwicklungen diskutiert werden.
Literature:
Stephan Audoin-Rouzeu, Annette Becker: 14-18. Understanding the Great War, New York 2002,
S.175-225 (Kap. III.)
Ein Literaturverzeichnis und das Seminarprogramm werden vor Semesterbeginn auf der Website des
Lehrstuhls für Ost-und Südosteuropäische Geschichte zugänglich gemacht.
Seminar
Lecturer:
„Stagnationsperiode“ oder „goldenes Zeitalter“? Die UdSSR unter
Leonid I. Brežnev (1964-1982)
Prof. Dr. Stefan Troebst
13
Time:
Place:
Examination:
Dienstag, 15.30-17.00 Uhr
GESI, Raum 3.15
Essay
Description:
Anders als die Stalin-Ära, die Perestrojka-Zeit und selbst die Chruščëv-Jahre ist die lange
Herrschaftsperiode Leonid Brežnevs von der internationalen Sowjetunion-Forschung bislang kaum in den
Fokus genommen worden. Und ungeachtet ökonomischer Modernisierung, dramatischer
Konsumentwicklung, Ausbau von Bildungswesen und Wissenschaftssektor, fieberhaftem Städte-,
Wohnungs- und Verkehrswegebau u. a. gilt die Zeit von der Mitte der 1960er bis zum Beginn der
1980er Jahre als Stagnationsperiode. Dieses negative Image beruht nicht zuletzt auf den sowjetischen
Militärinterventionen in der Tschechoslowakei 1968 und Afghanistan 1979, desgleichen auf der
brutalen Repression von Dissidenten, der partiellen Rücknahme der Entstalinisierung der Zeit davor und
den Gerontokraten im Kreml‘. Im Vergleich dazu scheinen die positive Reaktion Moskaus auf die
westdeutsche Ostpolitik oder die konstruktive Beteiligung am Helsinki-Prozess selbst in der Retrospektive
kaum ins Gewicht zu fallen. Im Seminar werden ausgewählte Aspekte sowjetischer Innen-, Kultur-,
Wirtschafts-, Außen- u. a. –politik behandelt. Passive Kenntnisse des Englischen und Russischen sind, wie
auch sonst im Leben, hilfreich.
Literatur:
Breshnew, L. I.: Auf dem Wege Lenins. Reden und Aufsätze. 9 Bde., Berlin (DDR) 1971-1984;
Schattenberg, Susanne: Von Chruščëv zu Gorbačëv - Die Sowjetunion zwischen Reform und
Zusammenbruch. In: Neue politische Literatur 55 (2010), 255-284; Bacon, Edwin, Mark Sandle (eds.):
Brezhnev reconsidered. Houndmills-Basingstoke, New York 2002; Tompson, William: The Soviet Union
under Brezhnev. Harlow 2003; Yurchak, Alexei: Everything Was Forever, Until It Was No More. The
Last Soviet Generation. Princeton, NJ, Oxford 2005; Mlečin, Leonid: Brežnev. Žizn‘ zamečatel’nych
ljudej. Moskva 2008; Kudrjašov, Sergej: General’nyj sekretar L. I. Brežnev 1964-1982 gg. Moskva
2006; Ward, Christopher: Brezhnev’s Folly. The Building of BAM and Late Soviet Socialism. Pittsburg,
PA, 2009; Plaggenborg, Stefan (Hrsg.): Handbuch der Geschichte Rußlands. Bd. 5: 1945-1991 – Vom
Ende des Zweiten Weltkriegs bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion. Stuttgart 2002-2003;
Hildermeier, Manfred: Geschichte der Sowjetunion 1917–1991. Entstehung und Niedergang des ersten
sozialistischen Staates. München 1998; Murphy, Paul J.: Brezhnev. Soviet Politician. Jefferson, NC,
1981; Hough, Jerry, Merle Fainsod: How the Soviet Union is Governed. Cambridge, MA, 1979;
Karner, Stefan, u. a. (Hrsg.): Prager Frühling. Das internationale Krisenjahr 1968. 2 Bde. Köln 2008;
Schattenberg, Susanne: „Sascha, ich würde Dir gern glauben, aber versteh auch Du mich…‚
Breschnew, Dubček und die Frage von Kadern und Vertrauen im Konflikt um den Prager Frühling 1968.
In: Historische Anthropologie 21 (2013), H. 2, 227-250; Peter, Matthias Hermann Wentker (Hrsg.): Die
KSZE im Ost-West-Konflikt: Internationale Politik und gesellschaftliche Transformation 1975–1990.
München 2012; Braithwaite, Rodric: Afghantsy. The Russians in Afghanistan 1979–1989. London
2011; Hill, Ronald J.: Soviet Political Elites. The Case of Tiraspol. London 1977.
Seminar
Lecturer:
Time:
Place:
Examination:
Moodle:
East Central Europe – Transnational to a Historical Region
Prof. Dr. Frank Hadler
Donnerstag, 9-11 Uhr
GWZO, Specks Hof (Eingang A), Reichsstraße 4-6
Essay
tba.
Description:
East Central Europe is a region of diversity with multiple legacies: religious, cultural, ethnic, and
linguistic. The "long" 19th century as the age of modern nation building and the "short" 20th century as
the age of extremes brought about new elements into the region's complexity. After WWI the birth or
rebirth of ‚nation states‛ changed the European map. After WWII the region became part of the
14
‚Eastern bloc‛. After the end of the Cold war a ‚return‛ to Europe was proclaimed by politicians in all
East Central European countries as a program for a future in a globalizing world. The seminar looks on
the transnational interconnectedness of and within the region located between the Baltic and the
Adriatic, Germany and Russia, from the second half of the 19th century to the present.
Requirements:
Active class participation 20%
Oral presentation 40%
Part of a paper (essay) 40%
Modul ES 320 Westeuropa in der Europäisierung des 20./21. Jh.
Seminar
Lecturer:
Time:
Place:
Examination:
Moodle:
Peace and Security in Europe
Dr. Steffi Marung/ Prof. Dr. Matthias Middell
Monday, 11am-3pm
GESI, Room 3.16
Essay
tba.
Description:
The European Union and many of its member states praise Europe as a peaceful continent which has
learned the lessons from previous wartimes and nationalist competition. Its representatives argue that the
solutions found for peaceful coexistence are not only based upon experience in Europe itself but could
work as a model for international relations more generally. Others claim on the contrary that the
European model (which has known its exceptions like the wars on the Balkans in the 1990s) is rather an
exception in a world of conflict and new wars or that Europeans were able to export their conflicts to
other places in the world while living in their safe corner. The seminar which looks from a historical
standpoint on the issue addresses all three dimensions: the relationship between the violent and
murderous past and current debates on Europe’s role in the international arena, the eventual
exceptionality of Europe as a peace project in the current world affairs, and the role Europe plays in
international conflict since the times of colonialism and imperialism until today.
Seminar
Lecturer:
Time:
Place:
Examination:
Ach nee – Europa! Der neue deutsche (Anti-)EU-Diskurs
Prof. Dr. Stefan Troebst
Dienstag, 17.30-19.00 Uhr
GESI, Raum 3.15
Essay
Description:
So schnell kann es gehen: Noch im Sommer 2010 wurde eine Neuauflage der deutschen Übersetzung
von Jeremy Rifkins EU-Eloge „Der Europäische Traum‚ auf den Buchmarkt geworfen, als nur wenige
Monate später Hans Magnus Enzensbergers bissiges Anti-EU-Pamphlet „Sanftes Monster Brüssel oder
Die Entmündigung Europas‚ erschien. Die Wirkungen der Staatsschuldenkrise im Euroraum sowie die
durch Hiobsbotschaften aus der Ukraine, Ungarn, Kroatien, Rumänien und Bulgarien bestärkte
enlargement fatigue haben im Verein mit den üblichen Vorwürfen vom Demokratiedefizit und der
unkontrollierten Selbstherrlichkeit „Brüssels‚ den permissive consensus zumindest beim politisch
interessierten deutschen Leser schwinden lassen. Die neue Nüchternheit findet dabei eine Parallele in
von düsteren Ahnungen erfüllten Appellen zur „Rettung‚ des „Projekts Europa‚, aber auch – und das ist
ebenfalls neu – in ironischen, ja sarkastischen Analysen des europäischen Mehrebenensystems. Im
Seminar werden anhand der aktuellen Pamphlet-Literatur die Diskurslinien nachgezeichnet und auf ihre
Plausibilität überprüft. Einbezogen werden dabei auch aktuelle Historisierungen und Literarisierungen
15
„EUropas‚ sowie Rückblicke auf den Europadiskurs der 1980er und 1990er Jahre. Seminarbeiträge der
Teilnehmer sind Präsentation und Rezension.
Literatur:
Rifkin, Jeremy: Der Europäische Traum. Die Vision einer leisen Supermacht. Frankfurt/M. 2010 (dt.
Erstausgabe Frankfurt/M., New York 2004); Enzensberger, Hans Magnus: Sanftes Monster Brüssel oder
Die Entmündigung Europas. Berlin 2011; Habermas, Jürgen: Zur Verfassung Europas. Ein Essay. Berlin
2011; Mak, Geert: Was, wenn Europa scheitert. München 2012, Cohn-Bendit, Daniel, Guy
Verhofstadt: Für Europa! Ein Manifest. München 2012; Beck, Ulrich: Das deutsche Europa. Berlin 2012;
Muschg, Adolf: Vergessen wir Europa? Eine Gegenrede. Göttingen 2013; Genscher, Hans-Dietrich,
Heinrich August Winkler: Europas Zukunft in bester Verfassung? Freiburg, Basel, Wien 2013; Broder,
Henryk M.: Die letzten Tage Europas. Wie wir eine gute Idee versenken. München 2013; Müller, JanWerner: Wo Europa endet. Ungarn, Brüssel und das Schicksal der liberalen Demokratie. Berlin 2013;
Karadi, Eva, Heinrich Detering (Hrsg.): Ungarn und Europa. Worauf es wirklich ankommt. Göttingen
2014; Davies, Norman: Verschwundene Reiche. Die Geschichte des vergessenen Europa. Darmstadt
2013; Ouředník, Patrik: Europeana. Eine kurze Geschichte Europas im zwanzigsten Jahrhundert. Wien
2003; Hans Magnus Enzensberger: Ach Europa! Wahrnehmungen aus sieben Ländern. Mit einem
Epilog aus dem Jahre 2006. Frankfurt/M.1987; Senghaas, Dieter: Europa 2000. Ein Friedensplan.
Frankfurt/M. 1990; Sloterdijk, Peter: Falls Europa erwacht. Gedanken zum Programm einer Weltmacht
am Ende des Zeitalters ihrer politischen Absence. Frankfurt/M. 1994; Judt, Tony: Große Illusion Europa.
Gefahren und Herausforderungen einer Idee. München, Wien 1996.
Seminar Transitional Justice as a Global Project
Seminar with excursion
Lecturer:
Dr. Wolfram von Scheliha
Time:
Thursday, 1-5pm
Place:
NSG, Room 429
Participation: Choice
Examination: Essay
Description:
With the Nuremberg Trials after WWII a process began which, after the end of the cold war, became
more dynamic and which is usually summarized under the term Transitional Justice. The launch of a
universal human rights agenda led to the need for the international community to enforce these
principles in some cases of severe violations, to punish the perpetrators, and to do justice to the victims.
The institution of the International Criminal Court in Den Haag in 1998/2002 is a milestone in this
development, although some important states — including China, Russia, India, and the USA — have
not signed or ratified the treaty. While the notion of Transitional Justice seems to be a global project,
there is no universal scheme how to implement it. Since a rigorous reckoning with the perpetrators may
lead to new instability, for centuries the idea prevailed which the Roman philosopher Seneca had
expressed with the words ‚the best precaution against civil war is oblivion‛. Transitional societies are,
therefore, in the need to balance the victims’ legitimate call for justice with the necessity of reconciling
the society and of stabilizing its new institutions. The seminar will address the problem in the first part
from a general, theoretical point of view. In the second part several cases of Transitional Justice will be
examined. While the main focus, thereby, is on the Central and East European experience, cases in
other areas will be also considered, depending on the interest of the participants.
As part of the seminar, we will make an excursion to the Buchenwald Memorial, Weimar.
Introductory reading:
Transitional Justice and the Rule of Law in New Democracies. Ed. by A. James McAdams. Notre Dame
1997 / Mark Arenhövel: Democratization and Transitional Justice. In: Democratization 15 (2008): 3,
pp. 570-587 / David P. Forsythe: Human Rights and Mass Atrocities: Revisiting Transitional Justice. In:
16
International Studies Review 13 (2011), pp. 85-95 / Katy A. Crossley-Frolick: The European Union and
Transitional Justice: Human Rights and Post-Conflict Reconciliation in Europe and Beyond. In:
Contemporary Readings in Law and Social Justice 3 (2011): 1, pp. 33-57.
Settler-Based Conflicts in a Comparative Analysis
Seminar
Lecturer:
Gilad Ben-Nun
Time:
Thursday, 3-5pm
Place:
GESI, Room 3.15
Participation: Choice
Examination: Essay
Description:
Settler-based conflicts are characterized by their perpetual protractedness and lethality. Contrary to
imperial colonial conflicts, or border conflicts where occupiers plunder the land and then leave, in settler
based conflicts the descendents of the first comers remain and attach themselves to the land. These
settler communities gradually distance their motherland ties, eventually severing them. And thus they
reduce their desire or ability to disengage from the native population. The eternal ever-growing cycles of
inter-community violence, waged between the privileged settlers and the oppressed local indigenous
populations, these cycles become self perpetuating preventive mechanisms, running counter to the
prospects of the conflict’s resolution.
However, settler-based conflicts have recently demonstrated a remarkable ability for resolution and
significant improvement. This has been most notable in the mother of all settler conflicts, Northern
Ireland, as well as in South Africa. The Palestinian/Israeli conflict, in turn, has assumed the primordial
role of intractability, hitherto reserved for Northern Ireland.
This seminar deals with the history, theory, and development of settler-based conflicts. It looks at the
prospects for their resolution and at the pitfalls of their failed attempts for resolution and exacerbating
characteristics.
Seminar
Lecturer:
Time:
Place:
Examination:
Frankreich und Deutschlandum 1900: Kultur – Politik – Gesellschaft
apl. Prof. Dr. Thomas Höpel, Institut für Kulturwissenschaften
Montag, 11-13 Uhr, Beginn: 14.04.2014
GWZ 5116
Essay (Literaturbericht)
Das Seminar nimmt Staat, Gesellschaft und Kultur in Frankreich und Deutschland zu Beginn des 20.
Jahrhunderts vergleichend in den Blick. Zahlreiche Facetten beider „imperialer Gesellschaften‚ werden
dabei beleuchtet: Neben Einblicken in die Gesellschaftsstrukturen beider Länder, ihres Parteiengefüges
und ihrer kulturpolitischen Debatten werden auch Phänomene wie Stadtentwicklung, Mode und
Freizeitverhalten untersucht. Dabei sollen die vielfältigen Verknüpfungen beider Gesellschaften, die
wechselseitigen kulturellen Transfers, thematisiert werden. Damit wird ein Einblick in Forschungsgebiete
und -methoden der jüngeren Kultur- sowie der Gesellschaftsgeschichte gegeben. Am Ende kann man
eine Vorstellung von der spezifischen Signatur zweier Gesellschaften im historischen Moment der
Jahrhundertwende 1900 gewinnen, einer Signatur, die beide Gesellschaften bis zum Ende des 2.
Weltkriegs nachhaltig geprägt hat.
Literatur: Christophe Charle,La crise des sociétés impériales. Allemagne, France, Grande-Bretagne 1900
-1940, Paris 2001. Hartmut Kaelble, Nachbarn am Rhein. Entfremdung und Annäherung der
französischen und deutschen Gesellschaft seit 1880, München 1991.
17
Modul ES 330 Europäische Kulturgeschichte der Juden
Seminar
Lecturer:
Time:
Place:
Examination:
Von der Wissenschaft des Judentums zur modernen Islamforschung
Prof. Dr. Dan Diner/Maja Scrbacic Simon-Dubnow-Institut
Freitag, 11.15-12-45 Uhr
Simon-Dubnow-Institut, Goldschmidtstr. 28
Essay
Description:
Die Wissenschaft des Judentums ist im 19. Jahrhundert als Ausdruck eines emanzipierten und
akkulturierten deutschsprachigen Judentums entstanden und erhob das wissenschaftliche Studium der
jüdischen Traditionsliteratur zu ihrem erklärten Ziel. Einige ihrer Vertreter sowie jüdische Orientalisten,
die in dieser Wissenschaftstradition standen, leisteten einen wesentlichen Beitrag zur Islamforschung des
19. und frühen 20. Jahrhunderts. Dieser bislang nur ungenügend erforschten Überschneidung jüdischer
und muslimischer Wissenstraditionen in der Moderne geht das Seminar nach. Ausgehend von einer ReLektüre einschlägiger Texte der Wissenschaft des Judentums wird ihr Einfluss auf die Erforschung der
islamischen Texttraditionen in Europa untersucht.
Literatur:
Grundlegende Texte zur Veranstaltung werden zu Beginn des Semesters in einem Semesterapparat in
der Bibliothek des Simon-Dubnow-Instituts bereitgestellt.
Seminar
Lecturer:
Time:
Place:
Examination:
Latenzen. Der Holocaust in der politischen Kultur der 1950er Jahre
Dr. Jan Gerber/ Ann-Kathrin Pollman, Simon-Dubnow-Institut
Dienstag, 11.15-12.45 Uhr
Simon-Dubnow-Institut, Goldschmidtstr. 28
Essay
Description:
Die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg kam lange Zeit ohne einen Bezug auf den Holocaust aus.
Auschwitz wurde, wenn überhaupt, allenfalls randständig, in Verbindung mit dem Atombombenabwurf
über Hiroshima, thematisiert. Die Gründe für diesen Erinnerungsschwund sind sowohl in der historischen
Besonderheit des Ereignisses selbst als auch in der atomaren Konfliktsituation des Kalten Krieges, den
übermächtigen Erfahrungen der Zwischenkriegszeit und der neuen politischen Aufbaurhetorik in Ost und
West zu suchen. Insbesondere die 1950er und frühen 1960er Jahre waren geprägt von einer
Spannung zwischen Geschichtsoptimismus und Katastrophenbewusstsein.
Im Rahmen des Lektürekurses soll zunächst die erkenntnistheoretische Problematik des Holocaust
erarbeitet werden. Anhand von ausgewählten philosophischen, künstlerischen und anderen Zeugnissen
der Nachkriegszeit wird daran anschließend in drei Blocksitzungen die Frage diskutiert, ob und wie der
Holocaust in der Zeit des beginnenden Kalten Krieges Erwähnung fand und welche politischen
Umstände zu einer verzerrten Wahrnehmung der jüngsten Vergangenheit führten. Da das Seminar als
Lektürekurs konzipiert ist und somit Primärquellen die Grundlage für die Seminardiskussionen wie auch
für den schriftlichen Leistungsnachweis sein werden, ist die vorbereitende Lektüre Voraussetzung für die
Teilnahme.
Die Veranstaltung beginnt am Dienstag, den 15.04.2014 und wird am 22. und 29.04.2014 mit zwei
weiteren Einführungssitzungen von jeweils 11:15–12:45 Uhr fortgesetzt. Die Seminarblöcke werden am
13.05.2014, 10.06.2014 und 08.07.2014 von 10:00–16:00 Uhr stattfinden.
Literatur:
Grundlegende Texte zur Veranstaltung werden zu Beginn des Semesters in einem Semesterapparat in
der Bibliothek des Simon-Dubnow-Instituts bereitgestellt.
Seminar
Nachbiblische Geschichte Israels: Neuzeit
18
Lecturer:
Time:
Place:
Examination:
Timotheus Arndt, Theologische Fakultät
Donnerstag, 11.15-12.45 Uhr
Theologie, Martin-Luther-Ring 3, SR 1
Essay
Description:
Der Überblick über die nachbiblische Geschichte Israels soll in diesem Semester einen Schwerpunkt in
der Neuzeit haben.
Literatur:
Überblicke bieten die entsprechenden Teile der von Haim Hillel Ben-Sasson herausgegebenen
Geschichte des Jüdischen Volkes (München, mehrere Auflagen, zuletzt 2007) oder auch die klassiche
Geschichte des Jüdischen Volkes von Heinrich Graetz. Ein spezielleres Werk innerhalb der neueren
Geschichte: Deutsch-Jüdische Geschichte in der Neuzeit, hrsg. von Michael A. Meyer unter Mitwirkung
von Mordechai Breuer. München 1996.
Kolloquium
Lecturer:
Time:
Place:
Geschichte choreographieren. Zur Theatralisierung der Gedächtnisse
nach 1945
Prof. Dr. Dan Diner/PD Dr. Jörg Deventer/Steffen Hofmann, Simon-Dubnow-Institut
Donnerstag, 17.15-18.45 Uhr (vierzehntäglich)
Simon-Dubnow-Institut, Goldschmidtstr. 28
Description:
Das Forschungskolloquium im Sommersemester 2014 widmet sich der dokumentarischen und fiktionalen
Darstellung von Geschichte nach dem Holocaust. Forschungen zur Film- und Theatergeschichte haben
sich in den letzten Jahren vermehrt der Abbildung historischer und politischer Ereignisse in Theater und
Film angenommen. Gleichermaßen haben die Geschichtswissenschaften begonnen, die historische
Betrachtung von Kunst sowie ästhetische Perspektiven auf historische Prozesse in ihre Untersuchungen
zur Erforschung der Nachkriegsgeschichte mit einzubeziehen. Auch im Bereich der jüdischen
Geschichte und Kultur hat die Beschäftigung mit darstellenden Kunstformen wichtige neue Erkenntnisse
hervorgebracht. Anknüpfend an diese Entwicklungen sollen im Forschungskolloquium Ansätze der
Gedächtnisgeschichte mit Themen der Theater- und Mediengeschichte verbunden werden. Die Vorträge
widmen sich Darstellungsweisen von Geschichte in Film und Theater ebenso, wie der Wirkung von
darstellenden Künsten auf gesellschaftliche Diskussionen um Geschichte. Darüber hinaus wird nach der
Symbolik von Erinnerung und den mit ihr verbundenen Figuren gefragt. Damit sollen neue Perspektiven
auf die Rolle von Theater und Film in Bezug auf die Wahrnehmungsgeschichte des Holocaust eröffnet
werden.
Modul ES 340 Christentum in Europa
Lecture
Lecturer:
Time:
Place:
Examination:
Grundlagen des Verhältnisses von Politik und Religion
Prof. Dr. Gert Pickel
Dienstag, 09.15-10.45 Uhr
HSG, HS 12
Essay
Description:
Das Verhältnis zwischen Kirche und Staat oder die Bedeutung, welche Religion oder Religiosität für das
Verhalten der Bürger in europäischen Gesellschaften besitzt, rückte in den letzten Jahren wieder
verstärkt in den öffentlichen und wissenschaftlichen Blick. Die Vorlesung beschäftigt sich mit
verschiedenen Bezugsebenen des Verhältnisses zwischen Religion und Politik. So wird die Bedeutung
19
von Religion für die internationalen Beziehungen (Huntington, Fox, Riesebrodt) genauso thematisiert wie
die potentielle Ausbildung einer Zivilreligion (Bellah) oder die Debatte um Integration fremdreligiöser
Gruppen bzw. dort identifizierte Bedrohungspotentiale.
Literatur:
Pickel, Gert: Religionssoziologie. Eine Einführung in die zentralen Themenbereiche. Wiesbaden 2011.
Weitere Literatur wird zu Beginn der Vorlesung bekanntgegeben.
Seminar
Lecturer:
Time:
Place:
Examination:
„Cultural Defense in Südosteuropa” – Religion und Identität in Kroatien
und Slowenien
Prof. Dr. Gert Pickel
Montag, 11.15-12.45 Uhr
Theologie, Martin-Luther-Ring 3, SR 1
Essay
Description:
Oft erschließt sich die gesellschaftliche Wirkung von Religion erst aus der eigenen Beobachtung. Dieser
persönliche Zugang soll im Seminar durch eine Exkursion ermöglicht werden. Als Ziel sind Ljubljana
(Slowenien) und Zagreb (Kroatien) vorgesehen. Beide Orte dienen dazu die identitätsbildende Wirkung
von Religion in postkonfliktären Demokratien zu untersuchen. So wird gerade der gemeinsamen Religion
in Abgrenzung zu anderen Religionen oder Gesellschaften anderer religiöser Prägung eine
vitalisierende Wirkung auf Religiosität zugestanden. Die Modalitäten des Seminars und der Exkursion
werden zu Beginn des Semesters abgesprochen.
Literatur:
Literatur wird zu Beginn der Veranstaltung bekanntgegeben.
Seminar
Lecturer:
Time:
Place:
Examination:
Pfingstlich-charismatisches Christentum im europäischen und globalen
Kontext
Dr. Reinhardt Hempelmann (Berlin)
Donnerstag 15.15 – 16.45 Uhr
Theologie, Martin-Luther-Ring 3, SR 4
Essay
Description:
Vor wenigen Jahrzehnten wurden pfingstlich-charismatische Bewegungen noch als Randerscheinung der
Christentumsgeschichte angesehen. Inzwischen zeigt sich immer deutlicher, dass ihre globale
Ausbreitung die Zusammensetzung der Weltchristenheit ver-ändert hat. Obgleich der Schwerpunkt des
pentekostalen Christentums heute zweifellos in Afrika, Asien und Südamerika liegt, tragen pfingstlichcharismatische Bewegungen auch im europäischen Kontext mit dazu bei, die historischen Monopole des
katholischen Südens und des protestantischen Nordens zu beenden. Zielsetzung des Seminars ist es,
einen Überblick über Geschichte, Anliegen und Resonanz des pfingstlich-charismatischen Christentums
zu vermitteln.
Literatur: Walter J. Hollenweger, Charismatisch-pfingstliches Christentum, Herkunft – Si-tuation –
Chancen, Göttingen 1997. David Martin, Pentecostalism, The World their Parish, Oxford 2002.
Reinhard Hempelmann u. a. (Hg.), Panorama der neuen Religiosität. Sinn¬suche und Heilsversprechen
zu Beginn des 21. Jahrhunderts, 2. Auflage, Gütersloh 2005, 455ff.
Seminar
Lecturer:
Time:
Place:
Deutschland erschafft sich neu – Zur Integration von muslimischen
Zuwanderern aus migrations- und religionssoziologischer Perspektive
Alexander Yendell
Montag, 15.15-16.45 Uhr
Theologie, Martin-Luther-Ring 3, HS 1
20
Examination:
Essay
Description:
Im Seminar sollen mittels Analysen repräsentativer Bevölkerungsumfragen drei Forschungsfragen
beantwortet werden: Wie reagiert die Bevölkerung Deutschlands auf die zunehmende religiöse Pluralität
und insbesondere auf den Islam und die Muslime? Wie integriert sind muslimische Einwanderer in
Hinblick auf das Bildungssystem, den Arbeitsmarkt, die politische Partizipation und den Zugang zur
Staatsbürgerschaft? Wie wirken sich integrationspolitische Maßnahmen auf die Wahrnehmung von
muslimischen Einwanderern aus?
Literatur:
Literatur wird im Seminar bekanntgegeben.
Zielgruppe und Voraussetzungen:
Kenntnisse statistischer Analyseverfahren sind von Vorteil, können aber auch im Laufe des Seminars mit
Unterstützung des Seminarleiters erarbeitet werden.
Seminar
Lecturer:
Time:
Place:
Examination:
Religion und Politik
Rochus Leonhardt
Freitag 13.30-15.00 Uhr
Theologie, Martin-Luther-Ring 3, SR 2
Essay
Description:
Anhand des gegenwärtig intensiv diskutierten Problems einer sach- und realitätsgerechten
Verhältnisbestimmung von Religion und Politik soll in die Praxis wissenschaftlichen Arbeitens in der
Systematischen Theologie eingeführt werden.
21
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Informationen über
Programmkonzeption und ablauf findet hier hier:
Informationen darüber, was
im letzten Semestern
passiert ist, findet ihr hier:
http://www.sozphil.unileipzig.de/cm/international/be
buddy-leipziger-studierende/
http://www.sozphil.unileipzig.de/cm/international/be
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