Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis - GESI

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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis - GESI
Fakultät für Sozialwissenschaften und Philosophie
Global and European Studies Institute
Kommentiertes
Vorlesungsverzeichnis
MA „European Studies‚
Sommersemester 2015
Zur Einführung
Liebe Studierendes des Masterprogramms „European Studies‚,
die Jubiläumsmanie nimmt kein Ende: Nach dem multiplen europäischen Gedenkjahr 2014 – 225 Jahre
Französische Revolution, 100 Jahre Beginn des Ersten Weltkriegs, 75 Jahre Beginn des Zweiten, 25
Jahre „friedliche Revolution‚ u. a. – steht uns mit 2015 zunächst der 100. Jahrestag des osmanischtürkischen Völkermords an den Armeniern, sodann der 70. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs
ins Haus – letzterer mutmaßlich mit konfliktträchtigen aktuellen Bezügen zur weiter anhaltenden
russländischen Aggression gegen die Ukraine. Und dann natürlich das Superjubiläum 1000 Jahre
Leipzig, an dem die Universität Leipzig sowie etliche außeruniversitäre Forschungseinrichtungen aktiven
Anteil nehmen.
Was das Masterprogramm selbst betrifft, so schreitet dessen Internationalisierung weiter voran. Unsere
Partner in Lund, Brno, Basel und Wrocław sind gleich uns an der Bildung eines europäischen
Konsortiums für „European Studies‚ hochgradig interessiert. Daher sind wir optimistisch, demnächst
Nägel mit Köpfen machen zu können.
Aber auch außerhalb Europas steigt das Interesse an dessen Gegenwart und Geschichte, wie ein
internationaler Workshop zum Thema „Beyond the Kremlin‘s Reach? Transfers and Entanglements
between Eastern Europe and China during the Cold War Era‛ belegt, nehmen an ihr doch zehn
Osteuropa-Zeithistoriker aus der Volksrepublik China teil. Zu diesem Workshop, der vom 30. Juni bis 2.
Juli 2015 am GWZO in Specks Hof stattfindet, sind Sie herzlich eingeladen.
Dem vorliegenden Vorlesungsverzeichnis können Sie eine beträchtliche Verstärkung des Lehrangebots im
Modul „Recht in Europa‚ entnehmen – mit einem Schwerpunkt auf dem Völkerrecht und seiner
historischen Entwicklung. Ein Grund dafür ist das 2014 am GWZO gestartete Forschungsprojekt
„Verrechtlichungsprozesse in den internationalen Beziehungen: Prägungen des Völkerrechts durch
Konflikte im östlichen Europa seit 1850‚, im Rahmen dessen im Sommersemester 2015 eine
Ringvorlesung zum Thema „Ostmitteleuropäische Prägungen des modernen Völkerrechts‚ stattfindet
(GWZO, Beginn 22. April 2015, 17 Uhr c. t.). Auch dazu sind Sie selbstverständlich eingeladen.
In der Erwartung eines spannenden und erkenntnisträchtigen Semesters bin ich
Ihr
Prof. Dr. Stefan Troebst
Professor für Kulturstudien Ostmitteleuropas und Leiter des Masterprogramms „European Studies‚
2. Semester
16-MA-ES-0210 Europäische Geschichte (2 Seminare)
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Stefan Troebst: Europa-Geschichten: Die Zeitgeschichte Europas in der internationalen
Historiographie
Nadine Sieveking: Gender and Migration
Maren Möhring: Jenseits von Konsum und Mangelwirtschaft.
Thomas Höpel: Europa und die Französische Revolution
16-MA-ES-0220 Wirtschaft in Europa II (1 Seminar)
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Hartmut Elsenhans: Political Economy of European Integration
Jan Gerber: Zwischen London, Paris und Berlin – Eine kritische Begriffsgeschichte des
Marxismus
Sarah Ruth Sippel: ‘Rule No. 1: never lose money’: The Rise and Diffusion of Finance
16-MA-ES-0230 Recht in Europa II (2 Vorlesungen oder Seminare)
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Stephanie Schiedermair: Völkerrecht II - Recht der Internationalen Organisationen
Jochen Rozek: Europäischer Menschenrechtsschutz – EMRK
Stefan Troebst: Die Prägung des modernen Völkerrechts durch die Konfliktgeschichte des
östlichen Europa
Wolfram von Scheliha: Transitional Justice as a Global Project
Cordula Meckenstock: Anti Corruption Compliance
16-MA-ES-0240 Europäische Institutionen und Politische Systeme II
(1 Seminar)
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Holger Lengfeld: Social Integration in the European Union
Alexandra Athanasopoulou/Steffi Marung: The EU as a global power: between dreams and
reality
Micha Fiedlschuster: Alter-Globalization Movements: Becoming Actors in the Global Condition
Angela Glodschei: United Nations History in Global Perspective
Sarah Ruth Sippel: ‘Rule No. 1: never lose money’: The Rise and Diffusion of Finance
3. Semester
16-MA-ES-0310 Europäisierung in Ost-, Ostmittel-, und Südosteuropa I
(3 Veranstaltungen, davon 2 mit Prüfungsleistung)
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Wolfgang Höpken: Geschichte Südosteuropas II: Die Zwischenkriegszeit 1918 bis 1944
Christian Lübke: Das Petersburger Imperium
Stefan Troebst: Die Prägung des modernen Völkerrechts durch die Konfliktgeschichte des
östlichen Europa
Norbert Spannenberger: „Verstatten wir allen Ausländern, in Unser Reich zu kommen‚.
Deutsche Migranten im russischen Zarenreich im 18.-19. Jahrhundert.
Christian Lübke/Jürgen Heyde: Das Zarenreich im Blick des Westens
Wolfgang Höpken: Dynamik und Tradition: Die Gesellschaften Südosteuropas in der
Zwischenkriegszeit 1918-1941
Wolfgang Höpken: Migration als Erfahrung. Arbeitswanderung, Vertreibung und
Zwangsmigration in Ost- und Südosteuropa im 20. Jahrhundert
Elisa Satjukow: Russland und der „Große Vaterländische Krieg‚ - Narrative des Krieges im
gesellschaftlichen Diskurs von den 1940er Jahren bis in die Gegenwart
16-MA-ES-0320 Westeuropa in der Europäisierung des 20. und 21.
Jahrhunderts (3 Veranstaltungen, davon 2 mit Prüfungsleistung)
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Maren Möhring: Einführung in die vergleichende europäische Geschichte
Alexandra Athanasopoulou/Steffi Marung: The EU as a global power: between dreams and
reality
Scarlett Cornelissen/Matthias Middell: Cultural Transfers and Word Orders
Thomas Höpel: Europa und die Französische Revolution
Angela Glodschei: United Nations History in Global Perspective
16-MA-ES-0330 Europäische Kulturgeschichte der Juden
(3 Veranstaltungen, davon 2 mit Prüfungsleistung)
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Timotheus Arndt/Rabbiner Zsolt Balla: Einführung in das Judentum
Jörg Deventer: Jüdische Studien heute. Aktuelle Forschungsthemen und methodische
Herausforderungen
Gert Pickel: Religionspolitik, politische Religionen oder Kirche-Staat Trennung – das Verhältnis
zwischen Religion und Politik
Martin Sander-Gaiser: Islam. Die Religion vieler Flüchtlinge und Migranten als Thema im
Religionsunterricht
16-MA-ES-0340 Christentum in Europa
(3 Veranstaltungen, davon 2 mit Prüfungsleistung)
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Gert Pickel: Religionspolitik, politische Religionen oder Kirche-Staat Trennung – das Verhältnis
zwischen Religion und Politik
Pickel, Gert/Fitschen, Klaus: Religiöse Diversität in Osteuropa – Das Beispiel Slowakische
Republik
Martin Sander-Gaiser: Islam. Die Religion vieler Flüchtlinge und Migranten als Thema im
Religionsunterricht
Peter Zimmerling: Auf dem Weg zu einer Wiederentdeckung der religiösen Volkskunde?
4. Semester
16-MA-ES-0410 Europäisierung in Ost-, Ostmittel-, und Südosteuropa II
(1 Seminar)
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Stefan Troebst: Die Prägung des modernen Völkerrechts durch die Konfliktgeschichte des
östlichen Europa
Christian Lübke/Jürgen Heyde: Das Zarenreich im Blick des Westens
Wolfgang Höpken: Dynamik und Tradition: Die Gesellschaften Südosteuropas in der
Zwischenkriegszeit 1918-1941
Wolfgang Höpken: Migration als Erfahrung. Arbeitswanderung, Vertreibung und
Zwangsmigration in Ost- und Südosteuropa im 20. Jahrhundert
16-MA-ES-0420 Westeuropa in der Europäisierung des 20. und 21.
Jahrhunderts II
(1 Seminar)
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Alexandra Athanasopoulou/Steffi Marung: The EU as a global poer: between dreams and
reality
Scarlett Cornelissen/Matthias Middell: Cultural Transfers and Word Orders
Thomas Höpel: Europa und die Französische Revolution
Angela Glodschei: United Nations history in global perspective
Detaillierte Beschreibung der Veranstaltungen European
Studies Sommersemester 2015
16-MA-ES-0120 Wirtschaft in Europa
European Integration
Lecture
Lecturer:
Dr. Andreas Hoffmann, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
Time:
Thursday, 11:15 - 12:45 Uhr
Place:
Wirtschaftsfakultät, Grimmaische Straße 12, Seminar room 13 (I274)
Examination: Exam
Description:
This course aims to provide an understanding of the economic and political foundations of the European
integration process. In the first part of the course, we will outline the rationale of European integration
and apply basic economic concepts to analyze the effects of EU trade policy, regional policy, factor
market integration and agricultural policy. In the second part, we will discuss the making of the
European monetary union, implications and shortcomings of the monetary union as well as its
enlargement process.
Die Vorlesung European Integration bildet mit der Vorlesung VWL aus dem WS das Modul 120. Herr
Prof. Schnabl befindet sich im Sommersemester im Forschungsfreisemester und wird von Herrn Dr.
Hoffmann vertreten.
Literature:
Baldwin, R. and Wyplosz Ch., The Economics of European Integration, 4th ed., McGraw-Hill, 2012.
De Grauwe, P., Economics of Monetary Union, 9th ed., Oxford University Press, 2012.
16-MA-ES-0210 Europäische Geschichte
Europa-Geschichten: Die Zeitgeschichte Europas in der internationalen Historiographie
Seminar
Lecturer:
Prof. Dr. Stefan Troebst
Time:
Donnerstag, 9.15 – 10.45 Uhr
Place:
GESI, Room 3.15
Description:
Enzyklopädische, nach Staaten und Nationen sowie Kriegen und Friedensschlüssen gegliederte
Darstellungen der Zeitgeschichte Europas dominieren zwar weiterhin das Feld, doch werden
zunehmend neue Perspektiven angelegt. Dies gilt für geschichtsregionale Untergliederungen ebenso wie
für die Sicht auf Europa durch ein regionales Prisma, für thematische Fluchtpunkte wie „Freiheit‚ oder
„Barbarei‚, auch für die Aufkündigung eines Nachkriegskonsensus wie für transregionale Vergleiche
und transnationale Strukturmerkmale. Zudem wird der Bezugsrahmen „Europa‚ aus
globalgeschichtlicher Perspektive kritisch hinterfragt sowie die Europahistoriographie in größere
interdisziplinäre Zusammenhänge wie „Europäistik‚ oder „Europawissenschaften‚ eingeordnet. Im
Seminar werden klassische wie neue Sammelwerke und Monographien zur europäischen Zeitgeschichte
vorgestellt und exemplarisch traditionelle wie innovative Forschungsansätze und Darstellungsformen
beleuchtet. Teilnehmen können Masterstudenten der Fächer European Studies, Global Studies,
Kulturwissenschaften, Politikwissenschaft, Soziologie, Geographie und Geschichte mit guten englischen
Sprachkenntnissen.
Suggested Readings:
Clio-online-Themenportal „Europäische Geschichte‚ (URL http://www.europa.clio-online.de); „EGO –
Europäische Geschichte Online‚ (URL http://ieg-ego.eu); Porciani, I., L. Raphael (eds.): Atlas of
European Historiography (Basingstoke 2010); Schneider, A., D. Woolf (eds.): The Oxford History of
Historical Writing. Vol. 5: Historical Writing since 1945 (Oxford 2011); Duchhardt, H., u. a. (Hrsg.):
Europa-Historiker. Ein biographisches Handbuch. 3 Bde. (Göttingen 2006-2007); Stone, D. (ed.): The
Oxford Handbook of Postwar European History (Oxford 2012); James, H.: Europe Reborn. A History,
1914-2000 (London 2003); Diner, D.: Das Jahrhundert verstehen. Eine universalhistorische Deutung
(München 1999); Wirsching, A.: Der Preis der Freiheit. Geschichte Europas in unserer Zeit (München
2012); Judt, T.: Postwar. A History of Europe since 1945 (New York 2005 – dt als. Geschichte
Europas. Von 1945 bis zur Gegenwart [München 2006]); Mazower, M.: Dark Continent. Europe’s
Twentieth Century (London 1998 – dt. als Der dunkle Kontinent. Europa im 20. Jahrhundert [Berlin
2000]); Lowe, K.: Savage Continent. Europe in the Aftermath of World War II (London 2012 – dt. als
Der wilde Kontinent. Europa in den Jahren der Anarchie 1943-1950 [Stuttgart 2014]); Stone, D.:
Goodbye to All That? The Story of Europe since 1945 (Oxford 2014); Lang, S.: European History for
Dummies (Chichester 2. Aufl. 2011); Halecki, O.: The Limits and Divisions of European History (London
1950 – dt. als Europa. Grenzen und Gliederung seiner Geschichte [Salzburg 1957]); Arnason, J. P., N.
Doyle (eds.): Domains and Divisions of European History (Liverpool 2010); Rößner, S.: Die Geschichte
Europas schreiben. Europäische Historiker und ihr Europabild im 20. Jahrhundert (Frankfurt/M., New
York 2009); Chakrabarty, D.: Provincializing Europe. Postcolonial Thought and Historical Difference
(Princeton 2000 – dt. als Europa als Provinz. Perspektiven postkolonialer Geschichtsschreibung
[Frankfurt/M., New York 2010]); Stourzh, G. (Hrsg.): Annäherungen an eine europäische
Geschichtsschreibung (Wien 2002); Dülffer, J.: Zeitgeschichte in Europa – oder europäische
Zeitgeschichte? In: Aus Politik und Zeitgeschichte (2005), H. 1-2, 18-26; Cornelißen, C.: Vom Schreiben
einer Geschichte Europas in 20. Jahrhundert. Perspektiven und Herausforderungen. In: Zeiträume
2012/2013, 65-86.
Gender and
Seminar
Lecturer:
Time:
Place:
Examination:
Migration
Dr. Nadine Sieveking
Thursday, 3pm – 7pm
NSG 323
Essay
Description:
Migration is considered as an important element of contemporary global flows and transformations and
has received a lot of attention in academic as well as public debates. The question how these processes
are related to gender, by contrast, has tended to be neglected. Meanwhile, recent debates about the
feminization of international migration and related cultural changes and challenges have contributed to
an increasing awareness of its relevance. The seminar addresses this question by providing an
understanding of gender – in the double sense of an omnipresent social category of difference and a
specific process of social structuration – and of the way in which gender affects and is affected by
international migration processes. Thereby we will explore the interrelations between gender and
migration in and between different cultural contexts.
In the first part of the seminar the concept of gender is introduced. We will discuss how gender orders
and how gendered identities are (re-)produced, with a special focus on labour division, stratified
reproduction, and the intersections of gender with other markers of difference, like class, race or
ethnicity. In the following, an overview of contemporary theories of international migration is given and
the concept of transnational migration is introduced. This will bring us to a discussion of more specific
aspects of gendered migration phenomena, such as the transformation of household structures, status
and moral orders in transnational social fields, the influence of religious values, and the dynamics of
empowerment or discrimination and marginalization. These aspects will be explored on the basis of
empirical studies from various parts of the world, including examples from Africa (this regional focus can
be deepened on demand).
Course requirements include active participation and the writing of an essay. The last two sessions will
be dedicated to the presentation and discussion of participants’ essay topics.
Jenseits von
Seminar
Lecturer:
Time:
Place:
Examination:
Wunder- und Mangelwirtschaft. Konsum in West- und Ostdeutschland
Prof. Dr. Maren Möhring
Dienstag, 11.00 – 13.00 Uhr, ab 14.04.2015
GWZ, Raum 5.116
Essay/Literaturbericht
Mit Hilfe theoretischer und methodischer Ansätze der neueren Konsumgeschichte sollen die
Konsumpolitik, die Konsumentenbilder und die Konsumpraxis in der Bundesrepublik und der DDR
vergleichend untersucht werden. Die konsumhistorischen Entwicklungen in Ost- und Westdeutschland
werden dabei zum einen in europäische und globale Kontexte eingebettet. Zum anderen wird das
Seminar am Beispiel unterschiedlicher Quellengattungen in den quellenkritischen Umgang mit
historischen Materialien einführen.
Literatur: Heinz-Gerhard Haupt/Claudius Torp (Hg.): Die Konsumgesellschaft in Deutschland 18901990. Ein Handbuch, Frankfurt a.M./New York 2009; Christian Kleinschmidt: Konsumgesellschaft,
Göttingen 2008.
Europa und die Französische Revolution
Seminar
Lecturer:
apl. Prof. Dr. Thomas Höpel
Time:
Montag, 11.00 – 13.00 Uhr, ab 13.04.2015
Place:
GWZ, Raum 5.116
Examination: Essay
Die Französische Revolution, das darauffolgende Konsulat sowie das napoleonische Kaiserreich formten
nicht nur das wirtschaftliche, politische, soziale und kulturelle Gesicht Frankreichs grundlegend neu,
auch jenseits der französischen Grenzen wurden Veränderungen auf vielen Gebieten angeregt oder
erzwungen. Im Seminar werden die Folgen und Wirkungen untersucht, die aus der Französischen
Revolution und den anschließenden napoleonischen Kriegen in den europäischen Staaten resultierten,
wobei die deutschen Staaten besonders ins Visier genommen werden. Welchen Platz nahmen die
deutschen Satellitenstaaten im napoleonischen Imperium ein? Welche Institutionen wurden von den
Franzosen in deutschen und anderen europäischen Staaten implantiert? Welche Transfers geschahen?
Welche Folgen hatte die napoleonische Epoche für das deutsch-französische Verhältnis?
Literatur
Alexander Grab, Napoleon and the Transformation of Europe, London 2003. Rolf Reichardt, Das Blut
der Freiheit. Französische Revolution und demokratische Kultur, Frankfurt am Main 1998.
16-MA-ES-0220 Wirtschaft in Europa II
Political Economy of the European Integration
Seminar
Lecturer:
Prof. em. Dr Hartmut Elsenhans
Time:
Place:
Examination:
Dienstag, 9.00 Uhr – 11.00 Uhr
NSG 329
Essay
Description:
European Integration in a long-term perspective: Permanent challenges and 1945 insights: How it
started? / Institutions between supranationality and intergovernmentalism: The basic structures and their
origins / The nature of the ‚beast‛: A state, a confederation, a federation, or what else? / The hierarchy
of law: Ordinances, directives, the court, the principle of subsidiarity / The threat of polarisation and the
politics of cohesion: The threat of polarisation, the Common Agricultural Policy, Regional Policy, The
politics of cohesion / How much social policy in order to converge? Wages and employment policies /
Convergence of management and industrial policies. A European sphere of business culture / Sources
of identity and support: Public opinion, European parties, European pressure groups / The Euro as an
instrument of convergence and integration / The Euro as a source of identity / The international
dimension: An Atlanticist versus a European Union, A Civilian Power? An Economic power of civilising
the world? / The Common Foreign Policy: Evolution, types, areas, institutions / The Southern dimension
/ The Eastern enlargement of the European Union / The world financial crisis: demise or reinforcement
of the Union/ How to get out of the Eurocrisis or the opportunity of deepening integration and the actual
situation and challenges.
Suggested introductory reading:
Elsenhans, Hartmut: "Two Superpowers in the Making: Dangerous Misunderstandings for Their
Trajectories: The Idealism/Realism Debate and the Perceptions of the EuroCrisis*", in: Foreign Policy
Research Centre Journal, 13 (2013); forthcoming Jan 2013.
Elsenhans, Hartmut :Saving Capitalism from the Capitalists (New Delhi et al.: Sage, 2014).
Elsenhans, Hartmut: "Eurocrisis, Neoliberalism and the Keynesian Solution: How to Use the Crisis for
Renovating Capitalism", in: Journal of European Studies (Karachi) (2015); forthcoming.
Schmidt, Siegmar; Schünemann, Wolf: Europäische Union. Eine Einführung (Baden-Baden: Nomos,
2009).
Wallace, Helen; Wallace, William: Policy-Making in the European Union (Oxford: Oxford University
Press, 1996).
Warleigh, Alex: Understanding European Union Institutions (London; New York: Routledge, 2002).
MacCarthy, Patrick: France - Germany in the 21st Century (New York: Palgrave Macmillan, 2001).
Zwischen London, Paris und Berlin – Eine Begriffsgeschichte des Marxismus
Seminar
Lecturer:
Dr. Jan Gerber
Time:
Dienstag, 11.15 – 12.45 Uhr
Place:
Simon-Dubnow-Institut, Goldschmiedstr. 28
Examination: Essay
Description
Das Seminar untersucht den Entstehungskontext der Begriffe „Klasse‚, „Revolution‚ und „Geschichte‚,
die zu den zentralen Ordnungskategorien der Moderne gehörten. Den Ausgangspunkt bildet das Werk
des 1818 in Trier geborenen Karl Marx, der die Arbeiterbewegung des 19. und 20. Jahrhunderts wie
kein anderer Denker prägte. Vermittels einer erfahrungs-, biografie- und sozialgeschichtlichen Analyse
ausgewählter Marxscher Texte werden die unterschiedlichen Entstehungs- und Resonanzräume der drei
Begriffe sowie die theoretischen und semantischen Strategien, mit der sie etwa in der frühen Kritik der
politischen Ökonomie oder der Revolutionstheorie amalgamiert wurden, diskutiert. Damit soll zugleich
der Blick für ihre historische Geltungskraft, sprich: ihren Zeitkern, geschärft werden.
Da das Seminar als Lektürekurs konzipiert ist und somit Primärquellen die Grundlage für die
Seminardiskussionen wie auch für den schriftlichen Leistungsnachweis sein werden, ist die vorbereitende
Lektüre Voraussetzung für die Teilnahme.
Suggested Readings:
Grundlegende Texte zur Veranstaltung werden zu Beginn des Semesters in einem Semesterapparat in
der Bibliothek des DI bereitgestellt.
‘Rule No. 1: never lose money’: The Rise and Diffusion of Finance
Blockseminar
Lecturer:
Sarah Ruth Sippel
Time:
Montag, 15.00 Uhr – 17.00 Uhr
Blockveranstaltung am Donnerstag, 14.05.2015 (Christi Himmelfahrt) und Freitag,
15.05.2015
Place:
NSG 205, Blockseminar in GESI 3.16
Examination: Essay
Description:
‘Rule No. 2: don’t forget rule No. 1’ (The Tao of Warren Buffet) – financial interests, motives, and actors
are increasingly influencing more and more parts of the society. Apart from the traditional areas of
finance banking and capital markets, financial thinking has recently also entered areas such as food
production and provision or the health system, thereby affecting the daily life of people. The ‘global
food crisis’ in 2007/08 in particular has shown the tremendous impact of new stakeholders from the
financial sector betting on commodity prices and seizing new investment opportunities in farmland. This
development has been described as a process of ‘financialization’, a term which in its narrower version
has been used to capture the growing influence of financial markets over economy, polity, and society.
Adopting a wider lens, ‘financialization’ has been characterized as a process of cultural and economic
transformation that is deeply altering social behaviour and values. Starting from the meaning of the term
‘financialization’, the course aims to address and reflect upon how financial ideas and concepts are
changing the way our society is organized. The first part of the course will be based on key texts from
various social sciences investigating money and finance. The second part of the course will look more
deeply into different areas of society that have recently become ‘financialized’. Students are expected to
do extensive reading and participate actively in the course, e.g., by giving short introductions and
presentations.
Introductory Literature: Dicken, P. (2011), Chapter 12 in ibid. Global Shift. Mapping the Changing
Contours of the World Economy (The Guilford Press)
16-MA-ES-0230 Recht in Europa II
Völkerrecht II - Recht der Internationalen Organisationen
Seminar
Lecturer:
Prof. Dr. Stephanie Schiedermair
Time:
Mittwoch, 9.00 – 11.00 Uhr
Place:
HSG, HS 20
Examination: Klausur
Description:
Der Lehrveranstaltung liegt der Befund einer sich schrittweise verfassenden Völkerrechtsgemeinschaft
zugrunde. Sie befasst sich mit den Aufgaben, dem Aufbau und der Wirkungsweise internationaler
Organisationen. Zu diesen zählen nicht nur die Vereinten Nationen und ihr Instrumentarium zur
Friedenssicherung, sondern etwa auch die Welthandelsorganisation, die Weltbank und der IWF. Von
enormer Bedeutung sind regionale Abmachungen wie die NATO oder die Organisation Amerikanischer
Staaten. Behandelt werden überdies Verfahren und Zuständigkeiten des Internationalen Gerichtshofs
(IGH) sowie das Recht der internationalen Organisationen einschließlich der supranationalen
Gemeinschaften
Europäischer
Seminar
Lecturer:
Time:
Place:
Menschenrechtsschutz – EMRK
Prof. Dr. Jochen Rozek
Freitag, 9.00 – 11.00 Uhr
Burgstraße 21, Raum 4.33
Description:
Überblick über rechtliche Mechanismen zum Schutz der Menschenrechte auf internationaler und
europäischer Ebene; Entwicklung des Menschenrechtsschutzes; Schutzsystem der EMRK; Rechtsschutz
vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR); materiell-rechtliche Gewährleistungen
der EMRK; Vergleich mit den Grundrechten des GG und den EU-Grundrechten.
Literature: Grabenwarter/Pabel, Europäische Menschenrechtskonvention, 6. Aufl. 2015;
Peters/Altwicker, Europäische Menschenrechtskonvention, 2. Aufl. 2012.
Weitere Literaturhinweise erfolgen in der ersten Veranstaltung.
Die Prägung
Europa
Seminar
Lecturer:
Time:
Place:
des modernen Völkerrechts durch die Konfliktgeschichte des östlichen
Prof. Dr. Stefan Troebst
Mittwoch, 15.00 – 17.00 Uhr
GWZO, 4. Etage, Hörsaal
Description:
Die Verrechtlichung der internationalen Beziehungen in Gestalt des sich dynamisch entwickelnden
Völkerrechts ist ein universell angelegtes Projekt der europäischen Moderne. Dennoch weist seine
Entstehungsgeschichte bezüglich einer Reihe von Prinzipien, Regelungsfeldern und Regime eine starke
regionale Prägung auf. Zuvörderst gilt dies für die Wirkungen des Konfliktgeschehens im östlichen
Europa im Zeitalter von Nationalismus und Nationalstaatsbildung. In Seminar soll anhand ausgewählter
Quellen und Studien sowie Fallbeispielen die Geschichte internationaler Beziehungen und ihrer
Verrechtlichung in Form des Völkerrechts untersucht werden. Aufgrund historischer Strukturmerkmale war
die Konfliktdichte im östlichen Europa zur Zeit des Übergangs vom klassischen zum modernen
Völkerrecht sowie das gesamte 20. Jahrhundert hindurch außerordentlich hoch – und ist es bis heute,
wie etwa die aktuellen Expansionsbestrebungen der Rußländischen Föderation belegen. Die
wiederholten und häufig dramatischen Veränderungen der politischen Landkarte, bedingt durch
imperialen Zerfall, zeitlich verschobene Nations- und Nationalstaatsbildung, Großmachteinfluss,
diktatorische Herrschaft, religiöse Pluralität, sprachliche Vielfalt und ethnische Diversität bewirkten
unmittelbar erhöhten regionalen Regelungsbedarf, der sich mittelbar in völkerrechtlichen Neuerungen
niederschlug. Dieser Kausalzusammenhang ist zugleich Grund dafür, dass ein hoher Anteil an
prominenten Theoretikern sowie Praktikern des Völkerrechts aus der Osthälfte Europas, hier vor allem
aus Minderheitengruppen, stammt.
Parallel zum Seminar findet eine GWZO-Projektringvorlesung „Ostmitteleuropäische Prägungen des
modernen Völkerrechts‚‚ statt, ebenfalls mittwochs um 17 Uhr c.t., dito im GWZO-Vortragssaal. Ein
Programm wird rechtzeitig ausgehängt.
Suggested Readings:
Fassbender, B., A. Peters (eds.): The Oxford Handbook of the History of International Law (Oxford
2012); Paech, N., G. Stuby: Völkerrecht und Machtpolitik in den internationalen Beziehungen
(Hamburg 2. Aufl. 2013); Neff, S. C.: Justice among Nations. A History of International Law
(Cambridge, Mass., London 2014); Kleinschmidt, H.: Geschichte des Völkerrechts in Krieg und Frieden
(Darmstadt 2013); Ziegler, K.-H.: Völkerrechtsgeschichte. Ein Studienbuch (München 2. Aufl. 2007);
Max Planck Encyclopedia of International Public Law (URL http://opil.ouplaw.com/home/EPIL - von der
UB abonniert); Ipsen, K. (Hrsg.): Völkerrecht. Ein Studienbuch (München 6. Aufl. 2014); Schweisfurth,
T.: Völkerrecht (Tübingen 2006); Herren, M.: Internationale Organisationen seit 1865. Eine
Globalgeschichte internationaler Ordnung (Darmstadt 2009); Dülffer, J., W. Loth (Hrsg.): Dimensionen
internationaler Geschichte (München 2012); Troebst, S.: Speichermedium der Konflikterinnerung. Zur
osteuropäischen Prägung des modernen Völkerrechts. In: Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung 61
(2012), 404-431; Skordos, A.: Geschichtsregionale Völkerrechtsforschung. Der Fall Südosteuropa.
Ebd., 433-473; Koskenniemi, M.: The Gentle Civilizer of Nations. The Rise and Fall of International Law
1870-1960 (Cambridge 2001); Mälksoo, L.: Russian Approaches to International Law (Oxford 2015);
Swatek-Evenstein, M.: Geschichte der „Humanitären Intervention‚ (Baden-Baden 2008); Geistlinger, M.:
Revolution und Völkerrecht (Wien u. a. 1991); Schweisfurth, T.: Sozialistisches Völkerrecht?
(Heidelberg, New York 1979); Randelzhofer, A. (Hrsg.): Völkerrechtliche Verträge (München 13. Aufl.
2013).
Transitional Justice as a Global Project
Seminar with Excursion
Lecturer:
Dr. Wolfram von Scheliha
Time:
Mittwoch, 17.00 – 20.00 Uhr
Place:
NSG 304
Examination: Essay
Description:
With the Nuremberg Trials after WWII a process began which, after the end of the cold war, became
more dynamic and which is usually summarized under the term Transitional Justice. The launch of a
universal human rights agenda led to the need for the international community to enforce these
principles in some cases of severe violations, to punish the perpetrators, and to do justice to the victims.
The institution of the International Criminal Court in Den Haag in 1998/2002 is a milestone in this
development, although some important states „ including China, Russia, India, and the USA „ have not
signed or ratified the treaty. While the notion of Transitional Justice seems to be a global project, there
is no universal scheme how to implement it. Since a rigorous reckoning with the perpetrators may lead
to new instability, for centuries the idea prevailed which the Roman philosopher Seneca had expressed
with the words ‚the best precaution against civil war is oblivion‛. Transitional societies are, therefore, in
the need to balance the victims’ legitimate call for justice with the necessity of reconciling the society
and of stabilizing its new institutions. The seminar will address the problem in the first part from a
general, theoretical point of view. In the second part several cases of Transitional Justice will be
examined. While the main focus, thereby, is on the Central and East European experience, cases in
other areas will be also considered, depending on the interest of the participants. As part of the
seminar, we will make an excursion to the Buchenwald Memorial, Weimar.
Suggested readings:
Transitional Justice and the Rule of Law in New Democracies. Ed. by A. James McAdams. Notre Dame
1997 / Mark Arenhövel: Democratization and Transitional Justice. In: Democratization 15 (2008): 3,
pp. 570-587 / David P. Forsythe: Human Rights and Mass Atrocities: Revisiting Transitional Justice. In:
International Studies Review 13 (2011), pp. 85-95 / Katy A. Crossley-Frolick: The European Union and
Transitional Justice: Human Rights and Post-Conflict Reconciliation in Europe and Beyond. In:
Contemporary Readings in Law and Social Justice 3 (2011): 1, pp. 33-57
Anti Corruption Compliance
Blockseminar
Lecturer:
Dr. Cordula Meckenstock, LL.M.
Time:
Blockveranstaltung am 26. und 27.06.2015, 09.00-18.00 Uhr
Place:
Burgstr. 21, Raum 4.19
Language:
English
Description:
Das zweitägige englischsprachige Seminar liefert zunächst einen Überblick über die einschlägigen
weltweiten rechtlichen Regelungen zum Thema Antikorruptionsstrafrecht. Dazu gehören das OECDÜbereinkommen über die Bestechung ausländischer Amtsträger im internationalen Geschäftsverkehr, der
U.S.-amerikanische Foreign Corrupt Practices Act, der britische UK Bribery Act sowie das deutsche
Internationale Bestechungsgesetz, die entsprechenden StGB- und OWiG-Regelungen. Nach Vorstellung
der großen pressewirksamen Korruptions-Fälle (Siemens, Daimler, VfL Wolfsburg, EnBW) wird die
praktische Arbeit einer Compliance-Organisation in einem international tätigen Unternehmen vorgestellt.
Das Seminar mündet in einer interaktiven Fallstudie vor dem Hintergrund des bis dahin Erarbeiteten.
Suggested Readings:
Mitzubringen sind folgende Gesetzestexte: StGB, OWiG, Internationales Bestechungsgesetz, ferner die
untenstehenden, abrufbaren englischen Gesetzestexte.
Foreign Corrupt Practices Act
OECD Anti-Bribery Convention
UK Bribery Act
16-MA-ES-0240 Europäische Institutionen und Politische Systeme II
Social Integration in the European Union
Seminar
Lecturer:
Prof. Dr. Holger Lengfeld
Time:
Montag, 11.00 Uhr – 13.00 Uhr, ab 13.04.2015
Place:
NSG 328
Examination: Essay
Description:
The EU as a global power: between dreams and reality
Seminar
Lecturer:
Alexandra Athanasopoulou and Dr. Steffi Marung
Time:
Montag 15.00 Uhr – 17.00 Uhr und Donnerstag 13.00 – 15.00 Uhr, ab 20. April
Place:
GESI
Participation: Choice
Examination: Essay
Description:
This seminar will investigate the external policies of the EU. Since the emergence of the European Coal
and Steel Community (the predecessor of today’s EU) interaction with the external world was source of
lengthy discussions, negotiations and disagreements within the community. The EU’s external policies
are trapped between existing aspirations and discourse of what the EU should do and the actual reality
if what is happening and what the EU can do. The main approach of this seminar is that there is not one
external policy to the EU but many. It is therefore important to differentiate what we are talking about
because each policy has its own historical and institutional development.
During the seminar we will uncover and discuss the main theories of EU integration and their impact on
the one side and on the other the students will be presented will policy documents by the EU institutions
but also by thinks tanks and lobby groups.
Alter-Globalization Movements: Becoming Actors in the Global Condition
Seminar
Lecturer:
Micha Fiedlschuster
Time:
Montag 15.00 – 17.00 Uhr und Dienstag 13.00 – 15.00 Uhr
Place:
Mo: NSG S 303, Di: NSG S 213
Examination: Essay
Description:
Many historical examples show how protest events and social movements had an impact beyond
their political unit: the French Revolution, the Abolitionist Movement, the Labor Movement, the Women’s
Movement and many more. In the contemporary era, the growing consciousness of an economic and
ecological entanglement of the world, as well as the growing importance of international and
supranational actors like the United Nations and the European Union, social movement activists
increasingly felt the need to form alliances beyond the borders of the nation state, in order to succeed at
the national or local level. Counter-summits and world social fora have emerged as spaces that provide
participants with a condensed experience of global interconnectedness. These spaces do not only
provide the possibility to stage protests, but also serve as a meeting place where strategies and ideas
are exchanged. In this course we will study alter-globalization movements as counter-hegemonic forces
in the current and emerging world order. On the one hand, these actors develop their own strategies of
acting globally. On the other hand, they can be analyzed as indicators of synchronization processes of
political and social crisis. We will focus on questions of this kind: How do activists perceive of
‚globalization?‛ How do they attempt to become (powerful) actors under the global condition? How do
transnational coalitions of activists attempt to overcome cultural, ideological, social and economic
barriers? Additionally, this course provides an entrance route for students into the analytical and
theoretical approaches for studying social movements in the context of globalization processes. What
are the predominant theoretical approaches in this field? Which difficulties and limitations do we face
when analyzing protests, particular in a global context? Has there been a spatial turn in the study of
contentious politics?
United Nations History in Global Perspective
Seminar
Lecturer:
Angela Glodschei
Time:
Montag, 13.00 – 15.00 Uhr und Donnerstag 9.00 – 11.00 Uhr
Place:
NSG 2.04 (Montag), HS16 (Donnerstag)
Examination: Essay
Description:
The overall objective of the seminar is to provide a nuanced picture of United Nations history from
different perspectives and topics. The regional focus will be Africa. The seminar is set out to be a
research seminar, meaning that not only the existing literature will be discussed but also original
sources. The goal is to relate the empirical material to the literature discussed. Therefore, after a general
introduction to different research perspectives on international organizations and the United Nations the
course is divided into three main topics, development, decolonization and human rights. The idea is to
provide first a preliminary overview of the state of the art. Students should identify different research
perspectives as well as gaps in the existing literature. Afterwards we will discuss one or two case studies
on the basis of an introductory text as well as original sources.
Requirements:
Presentation 20 minutes
Presentation/Interpretation of one source (5 minutes)
Active Participation in the seminar and discussions (as the presentations are not a repetition of
the required literature, I will ask for a short summary of the respective texts in the beginning of
each session)
Essay
Suggested Readings:
Amrith, Sunil, and Glenda Sluga. "New Histories of the United Nations." Journal of World History 19,
no. 3 (2008): 251-74.
Herren, Madeleine. Internationale Organisationen seit 1865. Eine Globalgeschichte der internationalen
Ordnung. Darmstadt: WBG, 2009.
Mazower, Mark. No enchanted palace: the end of empire and the ideological origins of the United
Nations, Lawrence Stone lectures. Princeton: Princeton University Press, 2009.
Reinalda, Bob. Routledge Handbook of International Organization. Hoboken: Taylor and Francis,
2013.
Sluga, Glenda. Internationalism in the age of nationalism. Philadelphia: University of Pennsylvania
Press, 2013.
‘Rule No. 1: never lose money’: The Rise and Diffusion of Finance
Blockseminar
Lecturer:
Sarah Ruth Sippel
Time:
Montag, 15.00 Uhr – 17.00 Uhr
Blockveranstaltung am Donnerstag, 14.05.2015 (Christi Himmelfahrt) und Freitag,
15.05.2015
Place:
NSG 205, Blockseminar in GESI 3.16
Examination: Essay
Description:
‘Rule No. 2: don’t forget rule No. 1’ (The Tao of Warren Buffet) – financial interests, motives, and actors
are increasingly influencing more and more parts of the society. Apart from the traditional areas of
finance banking and capital markets, financial thinking has recently also entered areas such as food
production and provision or the health system, thereby affecting the daily life of people. The ‘global
food crisis’ in 2007/08 in particular has shown the tremendous impact of new stakeholders from the
financial sector betting on commodity prices and seizing new investment opportunities in farmland. This
development has been described as a process of ‘financialization’, a term which in its narrower version
has been used to capture the growing influence of financial markets over economy, polity, and society.
Adopting a wider lens, ‘financialization’ has been characterized as a process of cultural and economic
transformation that is deeply altering social behaviour and values. Starting from the meaning of the term
‘financialization’, the course aims to address and reflect upon how financial ideas and concepts are
changing the way our society is organized. The first part of the course will be based on key texts from
various social sciences investigating money and finance. The second part of the course will look more
deeply into different areas of society that have recently become ‘financialized’. Students are expected to
do extensive reading and participate actively in the course, e.g., by giving short introductions and
presentations.
Introductory Literature: Dicken, P. (2011), Chapter 12 in ibid. Global Shift. Mapping the Changing
Contours of the World Economy (The Guilford Press)
16-MA-ES-0310 Europäisierung in Ost-, Ostmittel-, und Südosteuropa I
Geschichte Südosteuropas II: Die Zwischenkriegszeit 1918 bis 1944
Vorlesung
Lecturer:
Prof. Dr. Wolfgang Höpken
Time:
Montag, 15.00 – 17.00 Uhr
Place:
HSG. HS 7
Description:
Die zwei Jahrzehnte zwischen den beiden Weltkriegen waren auch und gerade in Südosteuropa eine
Epoche ungeheurer politischer, ökonomischer und kultureller Dynamik. Die territorialen Ergebnisse des
Ersten Weltkriegs ordneten die Staatenlandschaft der Region neu, nicht ohne damit zugleich neue
außenpolitische und internationale Konflikte zu prejudizieren. Im Inneren sorgen ungelöste
Minderheitenfragen für ethnische Integrationsprobleme; das parlamentarische Experiment im Zeichen
von Massendemokratie endete allenthalben in autoritären Systemen, die zum Ende der 1930-er Jahre
gelegentlich Anklänge beim europäischen Faschismus nahmen. Ökonomisch beendete die
Weltwirtschaftskrise die zarten Ansätze eines Aufschwungs und konservierte die strukturelle
Modernisierungsblockade der südosteuropäischen Länder. Zugleich war die Zwischenkriegszeit in
kultureller Hinsicht aber auch eine Epoche erheblicher Prosperität, in der die südosteuropäischen
Gesellschaft in der Hoch- wie auch der Massenkultur Anschluss an gesamteuropäische Entwicklungen
suchten und fanden. Die Vorlesung möchte die Geschichte des Raumes von diesen Ambivalenzen der
Dynamik her beschreiben und in den Kontext der zeitgleichen europäischen Entwicklungen einordnen.
Das Petersburger Imperium
Vorlesung
Lecturer:
Prof. Dr. Christian Lübke
Time:
Donnerstag, 11.15 – 12.45 Uhr
Place:
GWZO, Reichsstraße 4-6, Konferenzraum, Beginn 16. April
Examination:
Description:
Die Vorlesung bildet die Fortsetzung derjenigen im vorangegangenen Semester, in der die
Vorgeschichte des (Petersburger) Russischen Imperiums in Form der Kiever Rus’ und des Moskauer
Staates behandelt wurde. Die in diesen Phasen, vor allem in der Moskauer, bereits erkennbaren und
jetzt verstärkten Grundtendenzen imperialen Handelns betrafen außenpolitisch vor allem die Konkurrenz
zu Polen-Litauen sowie die Expansion in Richtung Schwarzes Meer und Sibirien; innenpolitisch gehören
dazu der Ausbau der Zentralregierung sowie die Festigung der Zarenherrschaft bis hin zum Anspruch
auf die Hegemonie über die slavischen Völker. Die Teilungen Polens, das Vordringen russischer Truppen
nach Mitteleuropa in den Napoleonischen Kriegen, die Rolle der Zaren als „Gendarm Europas‚,
Panslawismus und die Revolutionen von 1905 und 1917 bis zur Neudefinition des Vielvölkerreiches in
der Deklaration der Rechte der Völker Russlands durch die neue Sowjetregierung – das sind einige
Stichworte, die den thematischen Rahmen der Vorlesung vorgeben.
Suggested Readings:
Handbuch der Geschichte Russlands, Band II: 1613–1856. Vom Randstaat zur Hegemonialmacht, hg.
von Klaus Zernack, Stuttgart 1986/2001; Band III: 1856 - 1945: Von den autokratischen Reformen
zum Sowjetstaat, hrsg. von Gottfried Schramm, Stuttgart 1992; Andreas Kappeler, Rußland als
Vielvölkerreich. Entstehung, Geschichte, Zerfall, München 2008 (2. Auflage); Christoph Schmidt,
Russische Geschichte 1547-1917, München 2003; Manfred Hildermeier, Geschichte Russlands. Vom
Mittelalter bis zur Oktoberrevolution, München 2013.
Die Prägung
Europa
Seminar
Lecturer:
Time:
Place:
des modernen Völkerrechts durch die Konfliktgeschichte des östlichen
Prof. Dr. Stefan Troebst
Mittwoch, 15.00 – 17.00 Uhr
GWZO, 4th floor, Auditory
Description:
Die Verrechtlichung der internationalen Beziehungen in Gestalt des sich dynamisch entwickelnden
Völkerrechts ist ein universell angelegtes Projekt der europäischen Moderne. Dennoch weist seine
Entstehungsgeschichte bezüglich einer Reihe von Prinzipien, Regelungsfeldern und Regime eine starke
regionale Prägung auf. Zuvörderst gilt dies für die Wirkungen des Konfliktgeschehens im östlichen
Europa im Zeitalter von Nationalismus und Nationalstaatsbildung. In Seminar soll anhand ausgewählter
Quellen und Studien sowie Fallbeispielen die Geschichte internationaler Beziehungen und ihrer
Verrechtlichung in Form des Völkerrechts untersucht werden. Aufgrund historischer Strukturmerkmale war
die Konfliktdichte im östlichen Europa zur Zeit des Übergangs vom klassischen zum modernen
Völkerrecht sowie das gesamte 20. Jahrhundert hindurch außerordentlich hoch – und ist es bis heute,
wie etwa die aktuellen Expansionsbestrebungen der Rußländischen Föderation belegen. Die
wiederholten und häufig dramatischen Veränderungen der politischen Landkarte, bedingt durch
imperialen Zerfall, zeitlich verschobene Nations- und Nationalstaatsbildung, Großmachteinfluss,
diktatorische Herrschaft, religiöse Pluralität, sprachliche Vielfalt und ethnische Diversität bewirkten
unmittelbar erhöhten regionalen Regelungsbedarf, der sich mittelbar in völkerrechtlichen Neuerungen
niederschlug. Dieser Kausalzusammenhang ist zugleich Grund dafür, dass ein hoher Anteil an
prominenten Theoretikern sowie Praktikern des Völkerrechts aus der Osthälfte Europas, hier vor allem
aus Minderheitengruppen, stammt.
Parallel zum Seminar findet eine GWZO-Projektringvorlesung „Ostmitteleuropäische Prägungen des
modernen Völkerrechts‚‚ statt, ebenfalls mittwochs um 17 Uhr c.t., dito im GWZO-Vortragssaal. Ein
Programm wird rechtzeitig ausgehängt.
Suggested Readings:
Fassbender, B., A. Peters (eds.): The Oxford Handbook of the History of International Law (Oxford
2012); Paech, N., G. Stuby: Völkerrecht und Machtpolitik in den internationalen Beziehungen
(Hamburg 2. Aufl. 2013); Neff, S. C.: Justice among Nations. A History of International Law
(Cambridge, Mass., London 2014); Kleinschmidt, H.: Geschichte des Völkerrechts in Krieg und Frieden
(Darmstadt 2013); Ziegler, K.-H.: Völkerrechtsgeschichte. Ein Studienbuch (München 2. Aufl. 2007);
Max Planck Encyclopedia of International Public Law (URL http://opil.ouplaw.com/home/EPIL - von der
UB abonniert); Ipsen, K. (Hrsg.): Völkerrecht. Ein Studienbuch (München 6. Aufl. 2014); Schweisfurth,
T.: Völkerrecht (Tübingen 2006); Herren, M.: Internationale Organisationen seit 1865. Eine
Globalgeschichte internationaler Ordnung (Darmstadt 2009); Dülffer, J., W. Loth (Hrsg.): Dimensionen
internationaler Geschichte (München 2012); Troebst, S.: Speichermedium der Konflikterinnerung. Zur
osteuropäischen Prägung des modernen Völkerrechts. In: Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung 61
(2012), 404-431; Skordos, A.: Geschichtsregionale Völkerrechtsforschung. Der Fall Südosteuropa.
Ebd., 433-473; Koskenniemi, M.: The Gentle Civilizer of Nations. The Rise and Fall of International Law
1870-1960 (Cambridge 2001); Mälksoo, L.: Russian Approaches to International Law (Oxford 2015);
Swatek-Evenstein, M.: Geschichte der „Humanitären Intervention‚ (Baden-Baden 2008); Geistlinger, M.:
Revolution und Völkerrecht (Wien u. a. 1991); Schweisfurth, T.: Sozialistisches Völkerrecht?
(Heidelberg, New York 1979); Randelzhofer, A. (Hrsg.): Völkerrechtliche Verträge (München 13. Aufl.
2013).
„Verstatten wir allen Ausländern, in Unser Reich zu kommen‚. Deutsche Migranten im
russischen Zarenreich im 18.-19. Jahrhundert.
Blockseminar
Lecturer:
Time:
Place:
Examination:
PD. Dr. Norbert Spannenberger
Blockveranstaltung Samstag, den 18.4.2015 von 9.00-15.00 Uhr,
9.5.2015 von 9.00-17.00 Uhr, 13.6.2015 von 9.00-17.00 Uhr
GWZ
Referat und Klausur
Description:
Unter der Zarin Katharina II. engagierte sich auch das mächtige Zarenreich an Kolonisationen,
vornehmlich im Wolga-Gebiet. Das Seminar thematisiert anhand der Ergebnisse der modernen
Migrationsforschung diese gewaltige West-Ost-Bewegung und fragt nach Aspekten der
Kolonisationspolitik als „staatliche Veranstaltung‚, nach Formen und Modi des Migrationsregimes und
nach Wahrnehmungen der Neusiedler. Rekonstruiert werden sollen Gründe und Motive der
Auswanderung aus den Herkunftsgebieten, der transkontinentale Reiseablauf und Integrationsprozesse
im Zielland. Die Fremdwahrnehmung soll im Spiegel von Reiseliteratur erörtert werden.
Suggested Readings:
Andreas Kappeler: Russland als Vielvölkerreich. Entstehung-Geschichte-Zerfall. München 1993.; Philipp
Keim: Erste Deutsche an der Wolga. Vom Schicksal und Leid der Auswanderer. Hamburg 2014.;
Deutsche in Russland. Hg. v. Hans Rothe. Köln-Weimar-Wien 1996.; Alfred Eisfeld: Die
Russlanddeutschen. München 1999.
Das Zarenreich im Blick des Westens
Seminar
Lecturer:
Prof. Dr. Christian Lübke und PD Dr. Jürgen Heyde
Time:
Donnerstag, 15.15 – 16.45 Uhr
Place:
GWZO, Reichsstraße 4-6, Seminarraum
Examination: Hausarbeit
Description:
Begleitend zur Vorlesung behandelt das Seminar die wesentlichen Etappen des Aufstiegs Russlands zur
europäischen Großmacht und die Faktoren seiner Hegemonie im Osten des Kontinents. Dabei sollen
überwiegend historische Zeugnisse analysiert werden, welche seine Wahrnehmung in der Zeit von Peter
dem Großen bis zur Oktoberrevolution dokumentieren.
Suggested Readings:
West-östliche Spiegelungen, hg. von Mechtild Keller unter der Leitung von Lev Kopelev, Reihe A: Russen
und Rußland aus deutscher Sicht, Bd. 2: 18. Jahrhundert, Aufklärung; Bd. 3: 19. Jahrhundert – von der
Jahrhundertwende bis zur Reichsgründung (1800-1871); Bd. 4: 19./20. Jahrhundert. Von der
Bismarckzeit bis zum 1. Weltkrieg, München 1992-2000; Quellen zu den deutsch-russischen
Beziehungen 1801-1917, hg. von H.G. Linke, Darmstadt 2001; Russen und Deutsche – 1000 Jahre
Kunst, Geschichte und Kultur. Essays, hg. von A. Lewykin und m. Wemhoff, Berlin 2012.
Dynamik und Tradition: Die Gesellschaften Südosteuropas in der Zwischenkriegszeit
1918-1941
Seminar
Lecturer:
Prof. Dr. Wolfgang Höpken
Time:
Montag, 11.15 – 12.45 Uhr
Place:
GWZ, 4.216, Beginn 13. April
Description:
Die europäische Geschichte zwischen den beiden Weltkriegen ist eine Epoche einer auf allen Gebieten
besonders intensiven Verflechtung gewesen. Auch die ostmittel- und südosteuropäischen Gesellschaften
wurden von dieser Verflechtung erfasst und nahmen vielfältige soziale, kulturelle, aber auch
ideengeschichtliche Impulse der gesamteuropäischen Entwicklung dieser Zeit auf. Die Konsequenzen
dieser Veränderungen waren in den Ländern Ostmittel- und Südosteuropas besonders spürbar, trafen sie
dort doch auf vielfach noch verfestigte traditionale Strukturen, Lebenswelten und Mentalitäten. Eingelebte
agrarische Lebenswelten brachen auf, der urbane Alltag erlebte eine für diese Gesellschaften ungeheure
Verdichtung und Beschleunigung, Geschlechterordnungen und das Verhältnis der Generationen
erodierten, neue Formen von Massenkultur drangen in die Gesellschaft ein, intellektuelle Weltdeutungen
und Ordnungsideen suchten diese sich dynamisch verändernde Realität zu verarbeiten. Das Seminar
möchte danach fragen, wie diese Dynamik der europäischen Zwischenkriegszeit in den Ländern
Ostmittel- und Südosteuropas ihren Niederschlag gefunden und auf die dortigen Gesellschaften gewirkt
hat.
Migration als Erfahrung. Arbeitswanderung, Vertreibung und Zwangsmigration in
Ost- und Südosteuropa im 20. Jahrhundert
Seminar
Lecturer:
Prof. Dr. Wolfgang Höpken
Time:
Mittwoch, 11.15 – 12.45 Uhr
Place:
GWZ, 4.216, Beginn 15. April
Examination: Hausarbeit
Description:
Arbeitswanderungen und erzwungene Migrationen sind immer auch lebensweltliche und biographische
Grenzsituationen, die der Betroffene als tiefe Ambivalenz erlebt. Sie bedeuten die Chance auf ein
„besseres Leben‚ oder das Ende von Verfolgung und Gewalt, zugleich jedoch sind sie verbunden mit
der Erfahrung des Verlustes. Sie verlangen von den Betroffenen daher erhebliche Anpassungsleistungen
und produzieren konfliktreiche Integrationsherausforderungen; sie lösen soziale Statusveränderungen
(sozialer Auf- oder Abstieg) aus und erzwingen eine Neufundierung individueller oder auch kollektiver
Identitäten. „Freiwillige‚ und erzwungene Wanderungen werden auch generationen- und
geschlechterspezifisch wahrgenommen. Anhand von Beispielen aus dem ostmittel- und
südosteuropäischen Raum und dem 20. Jahrhundert möchte das Seminar danach fragen, wie räumliche
Mobilität von den Menschen erfahren und verarbeitet worden sind.
Suggested Readings:
Ein vorläufiges Seminarprogramm und eine Literaturliste stehen ab ca. Mitte März auf der Website des
Historischen Seminars/ Abteilung Ost- und Südosteuropäischen Geschichte zur Verfügung.
Russland und der „Große Vaterländische Krieg‚ - Narrative des Krieges im
gesellschaftlichen Diskurs von den 1940er Jahren bis in die Gegenwart
Seminar
Lecturer:
Elisa Satjukow
Time:
Dienstag, 13.15 – 14.45 Uhr
Place:
NSG, S 329, Beginn 14. April
Examination: Hausarbeit
Description:
Manche Erlebnisse gelten als unaussprechlich, und dennoch ist es vielen Überlebenden, Beobachtern
und Betroffenen ein Bedürfnis vom Krieg zu erzählen. Doch nicht nur Individuen schreiben Geschichten
des Krieges, auch Gesellschaften produzieren offizielle Erinnerungsnarrative: Erzählungen von
siegreichen Heimkehrern oder Wehklagen der erlittenen Opfer. Der „Große Vaterländische Krieg‚, wie
der Zweite Weltkrieg in der russischsprachigen Historiographie genannt wird, hat im Spiegel der
verschiedenen Epochen sowjetischer und post-sowjetischer Geschichte ganz unterschiedliche Diskurse
hervorgebracht. Zuletzt war es Vladimir Putin, der ein Gesetz auf den Weg brachte, das „Lügen‚ über
den Zweiten Weltkrieg unter Gefängnisstrafe stellt. Damit reiht er sich ein in eine geschichtspolitische
Diskussion, die seit Stalin als paradigmatisch zum Verständnis russischer Geschichte gelten kann.
In unserem Seminar werden wir eine Tour d’Horizon durch die russische Geschichte seit dem Überfall
NS-Deutschlands auf die Sowjetunion 1941 bis in die Gegenwart unternehmen. Beginnend mit einer
gedächtnistheoretischen sowie methodischen Einführung sollen zentrale Narrative definiert werden, mit
denen der ‚Große Vaterländische Krieg‛ seither erzählt und erinnert wird. Dabei stehen
erinnerungskulturelle Diskurse gleichermaßen im Fokus wie auch das individuelle Gedenken in EgoDokumenten, Interviews oder Memoiren.
16-MA-ES-0320 Westeuropa in der Europäisierung des 20. und 21.
Jahrhunderts
Einführung in die vergleichende europäische Geschichte
Seminar
Lecturer:
Prof. Dr. Maren Möhring
Time:
Montag, 11.15 – 12.45 Uhr
Place:
HSG, HS 11
Examination: Klausur
Description:
Die Vorlesung behandelt in einer Kombination aus chronologischem und systematischem Zugriff zentrale
Problemfelder der Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts in komparativer Perspektive. Ein
vergleichender und transfergeschichtlicher Blick auf historische Phänomene wie Nationalismus,
Imperialismus/Kolonialismus, Faschismus, aber auch Migration, Massenkultur, Körper- und
Geschlechterkonstruktionen trägt dazu bei, den „methodologischen Nationalismus‚ zu überwinden und
neben Ähnlichkeiten und Differenzen zwischen verschiedenen europäischen Gesellschaften und Kulturen
auch die Austauschprozesse und Verflechtungen zwischen ihnen zu untersuchen. Ziel der Vorlesung ist
es, einen Überblick über zentrale kultur- und gesellschaftshistorische Themenfelder und methodischtheoretische Ansätze zu geben, welche die empirische Arbeit mit historischen Quellen anleiten.
Literatur: Ute Daniel: Kompendium Kulturgeschichte. Theorien, Praxis, Schlüsselwörter, Frankfurt a.M.
2001
The EU as a global power: between dreams and reality
Seminar
Lecturer:
Alexandra Athanasopoulou and Dr. Steffi Marung
Time:
Montag 15.00 Uhr – 17.00 Uhr und Donnerstag 13.00 – 15.00 Uhr, ab 20. April
Place:
GESI
Participation: Choice
Examination: Essay
Description:
This seminar will investigate the external policies of the EU. Since the emergence of the European Coal
and Steel Community (the predecessor of today’s EU) interaction with the external world was source of
lengthy discussions, negotiations and disagreements within the community. The EU’s external policies
are trapped between existing aspirations and discourse of what the EU should do and the actual reality
if what is happening and what the EU can do. The main approach of this seminar is that there is not one
external policy to the EU but many. It is therefore important to differentiate what we are talking about
because each policy has its own historical and institutional development.
During the seminar we will uncover and discuss the main theories of EU integration and their impact on
the one side and on the other the students will be presented will policy documents by the EU institutions
but also by thinks tanks and lobby groups.
Cultural Transfers and Word Orders
Seminar
Lecturer:
Prof. Scarlett Cornelissen (Stellenbosch) and Prof. Dr. Matthias Middell
Time:
Montag 9.00 – 11.00 Uhr, Dienstag 17.00 - 19.00 Uhr
Place:
CAS
Examination: Essay
Description:
The aim of the seminar is to introduce theories and approaches used by different disciplines to analyze
the conditions, formats, and effects of cultural encounters. These encounters have become a more
prominent topic within many disciplines in the social sciences and humanities with the increasing interest
in global processes, but theoretical foundations and the operationalization of research differ a lot. The
seminar combines theoretical debate and examples where these approaches have been applied.
Jenseits von
Seminar
Lecturer:
Time:
Place:
Examination:
Wunder- und Mangelwirtschaft. Konsum in West- und Ostdeutschland
Prof. Dr. Maren Möhring
Dienstag, 11.00 – 13.00 Uhr, ab 14.04.2015
GWZ, Raum 5.116
Essay/Literaturbericht
Mit Hilfe theoretischer und methodischer Ansätze der neueren Konsumgeschichte sollen die
Konsumpolitik, die Konsumentenbilder und die Konsumpraxis in der Bundesrepublik und der DDR
vergleichend untersucht werden. Die konsumhistorischen Entwicklungen in Ost- und Westdeutschland
werden dabei zum einen in europäische und globale Kontexte eingebettet. Zum anderen wird das
Seminar am Beispiel unterschiedlicher Quellengattungen in den quellenkritischen Umgang mit
historischen Materialien einführen.
Literatur: Heinz-Gerhard Haupt/Claudius Torp (Hg.): Die Konsumgesellschaft in Deutschland 18901990. Ein Handbuch, Frankfurt a.M./New York 2009; Christian Kleinschmidt: Konsumgesellschaft,
Göttingen 2008.
Europa und die Französische Revolution
Seminar
Lecturer:
apl. Prof. Dr. Thomas Höpel
Time:
Montag, 11.00 – 13.00 Uhr, ab 13.04.2015
Place:
GWZ, Raum 5.116
Examination: Essay
Die Französische Revolution, das darauffolgende Konsulat sowie das napoleonische Kaiserreich formten
nicht nur das wirtschaftliche, politische, soziale und kulturelle Gesicht Frankreichs grundlegend neu,
auch jenseits der französischen Grenzen wurden Veränderungen auf vielen Gebieten angeregt oder
erzwungen. Im Seminar werden die Folgen und Wirkungen untersucht, die aus der Französischen
Revolution und den anschließenden napoleonischen Kriegen in den europäischen Staaten resultierten,
wobei die deutschen Staaten besonders ins Visier genommen werden. Welchen Platz nahmen die
deutschen Satellitenstaaten im napoleonischen Imperium ein? Welche Institutionen wurden von den
Franzosen in deutschen und anderen europäischen Staaten implantiert? Welche Transfers geschahen?
Welche Folgen hatte die napoleonische Epoche für das deutsch-französische Verhältnis?
Literatur
Alexander Grab, Napoleon and the Transformation of Europe, London 2003. Rolf Reichardt, Das Blut
der Freiheit. Französische Revolution und demokratische Kultur, Frankfurt am Main 1998.
16-MA-ES-0330 Europäische Kulturgeschichte der Juden
Einführung in das Judentum
Seminar
Lecturer:
Dr. Timotheus Arndt und Rabbiner Zsolt Balla
Time:
Donnerstag, 17.15 – 18.45 Uhr
Place:
HSG, HS 9
Examination: Essay
Description
Was ist Israel? Die Antworten können unterschiedlich ausfallen: Ein Staat, ein Land oder ein Volk, eine
Religionsgemeinschaft? Wie hat sich der Begriff von biblischen Zeiten an gewandelt?
Literatur wird in der Lehrveranstaltung bekannt gegeben.
Jüdische
Studien
heute.
Aktuelle
Forschungsthemen
Herausforderungen
Kolloquium
Lecturer:
PD Dr. Jörg Deventer
Time:
Donnerstag, 17.15 – 18.45 Uhr (14-tägig)
Place:
Simon-Dubnow-Institut, Goldschmidtstr. 28
und
methodische
Description:
Als originär transdisziplinäres Fach sind die jüdischen Studien durch eine zunehmende
Ausdifferenzierung im Hinblick auf thematische und methodische Zugänge gekennzeichnet. Das
Forschungskolloquium im Sommersemester 2015 stellt aktuelle Forschungsfelder und Ansätze in den
Geschichts-, Literatur- und Kulturwissenschaften zur Erforschung der jüdischen Geschichte und Kultur in
der Moderne vor. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei solchen Vorhaben, die Perspektiven aufzeigen
im Hinblick auf die Integration der jüdischen Geschichte in allgemeine kultur- und gesellschaftshistorische
Zusammenhänge. Das Rahmenthema im laufenden Semester lautet „Deutsch-Israelische
Wissenschaftsgeschichte‚.
Bitte informieren Sie sich über die Referenten und die Termine auf der Internetseite des Simon-DubnowInstituts: http://www.dubnow.de.
Religionspolitik, politische Religionen oder Kirche-Staat Trennung – das Verhältnis
zwischen Religion und Politik
Seminar
Lecturer:
Prof. Dr. Gert Pickel
Time:
Mittwoch, 09.15 – 10.45 Uhr
Place:
HSG, HS 5
Examination: Essay
Description
Immer häufiger wird auch in der deutschen Politik darüber nachgedacht, ob nicht eine eigenständige
Religionspolitik notwendig ist. Debatten über Beschneidung, Schächtung oder auch islamistischen Terror
in Syrien bringen das Verhältnis zwischen Religion und Politik wieder auf die Tagesordnung. Es wird
auch die Frage gestellt, inwieweit Religionen Konflikte verursachen oder verhindern und welche
Bedeutung Religiosität noch für das Verhalten der Bürger in europäischen Gesellschaften besitzen. Im
Rahmen der Vorlesung wird die Bedeutung von Religion für die internationalen Beziehungen
(Huntington, Fox, Riesebrodt) genauso thematisiert wie die potentielle Ausbildung einer Zivilreligion
(Bellah), die Existenz politischer Religionen (Voegelin) oder die Debatte um Integration fremdreligiöser
Gruppen.
Suggested Readings:
Pickel, Gert: Religionssoziologie. Eine Einführung in die zentralen Themenbereiche. Wiesbaden 2011.
Pickel, Gert/Hidalgo, Oliver: Religion und Politik im vereinigten Deutschland. Was bleibt von der
Rückkehr des Religiösen. Wiesbaden 2013. Weitere Literatur wird zu Beginn der Vorlesung
bekanntgegeben.
Islam. Die Religion vieler Flüchtlinge und Migranten als Thema im Religionsunterricht
Blockseminar
Lecturer:
PD. Dr. Martin Sander-Gaiser
Time:
Blockveranstaltung am 12. – 13. Juni 2015
Place:
Theologische Fakultät, Martin-Luther-Ring 3,
Raum wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben
Examination: Essay
Description
Seit dem 11. September, Kopftuch-, Karikaturenstreit und IS-Terror wird der Islam als Element der
westlichen Zivilisationen von vielen Bürgern kritisch hinterfragt. Viele Medien schüren die Vorurteile.
Zugleich erleben wir einen Strom von Flüchtlingen, die sich ebenfalls zum muslimischen Glauben
bekennen. Gleichzeitig gibt es staatliche Bemühungen, um einen europäischen Islam zu fördern. Die
Einführung von islamischem Religionsunterricht und Lehrstühlen setzten hier ein deutliches Zeichen. Der
Islam begegnet uns also als Vielzahl von religiösen Ausprägungen und Kulturen. Im Seminar wollen wir
die vielfältigen Erscheinungsformen des gegenwärtigen Islam kennenlernen, das Gemeinsame und
Trennende von Christentum und Islam erkunden und Folgerungen für die Gestaltung von
Religionsunterricht ziehen.
Suggested Readings:
Bauschke, M.: Jesus im Koran. Köln 2001. Clark, M.: Islam für Dummies. Weinheim 2006. CD-Rom
Islam (Quellensammlung und Materialsammlung für den Unterricht von PD Dr. Sander-Gaiser, im
Seminar). Heinzmann (Hrsg. im Auftrag der Eugen-Biser-Stiftung): Lexikon des Dialogs. Grundbegriffe
aus Christentum und Islam (2 Bde.), Freiburg/Basel/Wien 2013. / http://www.islam.de/
16-MA-ES-0340 Christentum in Europa
Religionspolitik, politische Religionen oder Kirche-Staat Trennung – das Verhältnis
zwischen Religion und Politik
Seminar
Lecturer:
Prof. Dr. Gert Pickel
Time:
Mittwoch, 09.15 – 10.45 Uhr
Place:
HSG, HS 5
Examination: Essay
Description
Immer häufiger wird auch in der deutschen Politik darüber nachgedacht, ob nicht eine eigenständige
Religionspolitik notwendig ist. Debatten über Beschneidung, Schächtung oder auch islamistischen Terror
in Syrien bringen das Verhältnis zwischen Religion und Politik wieder auf die Tagesordnung. Es wird
auch die Frage gestellt, inwieweit Religionen Konflikte verursachen oder verhindern und welche
Bedeutung Religiosität noch für das Verhalten der Bürger in europäischen Gesellschaften besitzen. Im
Rahmen der Vorlesung wird die Bedeutung von Religion für die internationalen Beziehungen
(Huntington, Fox, Riesebrodt) genauso thematisiert wie die potentielle Ausbildung einer Zivilreligion
(Bellah), die Existenz politischer Religionen (Voegelin) oder die Debatte um Integration fremdreligiöser
Gruppen.
Suggested Readings:
Pickel, Gert: Religionssoziologie. Eine Einführung in die zentralen Themenbereiche. Wiesbaden 2011.
Pickel, Gert/Hidalgo, Oliver: Religion und Politik im vereinigten Deutschland. Was bleibt von der
Rückkehr des Religiösen. Wiesbaden 2013. Weitere Literatur wird zu Beginn der Vorlesung
bekanntgegeben.
Religiöse Diversität in Osteuropa – Das Beispiel Slowakische Republik
Seminar
Lecturer:
Prof. Dr. Gert Pickel
Time:
wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben,
siehe https://www.theol.uni-leipzig.de/start/
Examination: Essay
Description:
Gerade in Osteuropa treffen unterschiedliche christliche Religionen aufeinander. So wie sie
unterschiedliche historische und kulturelle Pfade genommen haben, so sind sie immer auch von
ähnlichen Rahmenbedingungen betroffen gewesen und auch heute betroffen. Erinnerungskulturen aber
auch unterschiedliche Konzepte interkulturellen und interkonfessionellen Dialogs haben sich in diesem
Zusammenhang entwickelt. Gleichzeitig wirkte auch der Sozialismus nicht auf jede Religion in gleicher
Weise, und nicht jeder Religion geht mit den in Osteuropa weniger eindeutig als in Westeuropa
verlaufenden Prozessen von Säkularisierung, Revitalisierung und Pluralisierung gleich um. Ziel des
Seminars ist es die Situation verschiedener christlicher Religionen am Beispiel der Slowakei näher zu
betrachten. Kern des Seminars ist eine Exkursion in die Slowakei stattfinden, welche den Kern des
Seminars ausmacht. Auf ihr soll die Situation der katholischen, der orthodoxen und der protestantischen
Kirche in der Slowakischen Republik durch Gespräche und Beobachtungen vor Ort aufgeschlüsselt
werden. Literatur wird zu Beginn der Vorlesung bekanntgegeben.
Islam. Die Religion vieler Flüchtlinge und Migranten als Thema im Religionsunterricht
Blockseminar
Lecturer:
PD. Dr. Martin Sander-Gaiser
Time:
Blockveranstaltung am 12. – 13. Juni 2015
Place:
Theologische Fakultät, Martin-Luther-Ring 3,
Raum wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben
Examination: Essay
Description
Seit dem 11. September, Kopftuch-, Karikaturenstreit und IS-Terror wird der Islam als Element der
westlichen Zivilisationen von vielen Bürgern kritisch hinterfragt. Viele Medien schüren die Vorurteile.
Zugleich erleben wir einen Strom von Flüchtlingen, die sich ebenfalls zum muslimischen Glauben
bekennen. Gleichzeitig gibt es staatliche Bemühungen, um einen europäischen Islam zu fördern. Die
Einführung von islamischem Religionsunterricht und Lehrstühlen setzten hier ein deutliches Zeichen. Der
Islam begegnet uns also als Vielzahl von religiösen Ausprägungen und Kulturen. Im Seminar wollen wir
die vielfältigen Erscheinungsformen des gegenwärtigen Islam kennenlernen, das Gemeinsame und
Trennende von Christentum und Islam erkunden und Folgerungen für die Gestaltung von
Religionsunterricht ziehen.
Suggested Readings:
Bauschke, M.: Jesus im Koran. Köln 2001. Clark, M.: Islam für Dummies. Weinheim 2006. CD-Rom
Islam (Quellensammlung und Materialsammlung für den Unterricht von PD Dr. Sander-Gaiser, im
Seminar). Heinzmann (Hrsg. im Auftrag der Eugen-Biser-Stiftung): Lexikon des Dialogs. Grundbegriffe
aus Christentum und Islam (2 Bde.), Freiburg/Basel/Wien 2013. / http://www.islam.de/
Auf dem Weg zu einer Wiederentdeckung der religiösen Volkskunde?
Seminar
Lecturer:
Prof. Dr. Peter Zimmerling
Time:
Donnerstag, 13.00 – 15.00 Uhr
Place:
Theologie, SR 2
Examination: Essay
Description:
Erzgebirge und Erzgebirgsvorland sind, so weit ich sehe, die einzigen Gegenden Deutschlands, in
denen sich evangelischer Volksglaube, Brauchtum und Volkskunst nachhaltig durchdringen. Das zeigt
sich besonders deutlich in der Advents- und Weihnachtszeit. Hier wirkt sich wahrscheinlich aus, dass
Martin Luther mit Fug und Recht als erster Weihnachtschrist der Neuzeit bezeichnet werden kann. Die
enge Verbindung von Volksglauben und Brauchtum hat im Erzgebirge mindestens dazu beigetragen,
dass sich hier volkskirchliche Verhältnisse durch die ganze SED-Herrschaft hindurch halten konnten.
Theologie und Kirche standen im Protestantismus lange Zeit der Volksfrömmigkeit skeptisch gegenüber.
Es ist höchste Zeit, hier ein Umdenken einzuleiten. Die Pflege der (noch) vorhandenen volksreligiösen
Vorstellungen und Rituale stellt einen nicht zu unterschätzenden Anknüpfungspunkt dar, Konfessionslosen
eine Brücke zum christlichen Glauben zu bauen.
Suggested Readings:
Einen ersten Einblick in das Thema bieten die TRE-Artikel zu „Volksfrömmigkeit‚ und „Volkskunde,
Religiöse‚ (TRE, Bd. 35). Brückner, W.: Volkskunde und Kirche in der DDR. Der theologische
Arbeitskreis für Religionssoziologie und religiöse Volkskunde in Halle, Berlin und Dresden 1953-1988.
In: Volkskunde in Sachsen 16 (2004), 155-176. Weitere Literatur wird in der Übung bekannt gegeben.
4. Semester
16-MA-ES-0410 Europäisierung in Ost-, Ostmittel-, und Südosteuropa II
Die Prägung
Europa
Seminar
Lecturer:
Time:
Place:
Examination:
des modernen Völkerrechts durch die Konfliktgeschichte des östlichen
Prof. Dr. Stefan Troebst
Mittwoch, 15.00 – 17.00 Uhr
GWZO, 4th floor, Auditory
Essay
Description:
Die Verrechtlichung der internationalen Beziehungen in Gestalt des sich dynamisch entwickelnden
Völkerrechts ist ein universell angelegtes Projekt der europäischen Moderne. Dennoch weist seine
Entstehungsgeschichte bezüglich einer Reihe von Prinzipien, Regelungsfeldern und Regime eine starke
regionale Prägung auf. Zuvörderst gilt dies für die Wirkungen des Konfliktgeschehens im östlichen
Europa im Zeitalter von Nationalismus und Nationalstaatsbildung. In Seminar soll anhand ausgewählter
Quellen und Studien sowie Fallbeispielen die Geschichte internationaler Beziehungen und ihrer
Verrechtlichung in Form des Völkerrechts untersucht werden. Aufgrund historischer Strukturmerkmale war
die Konfliktdichte im östlichen Europa zur Zeit des Übergangs vom klassischen zum modernen
Völkerrecht sowie das gesamte 20. Jahrhundert hindurch außerordentlich hoch – und ist es bis heute,
wie etwa die aktuellen Expansionsbestrebungen der Rußländischen Föderation belegen. Die
wiederholten und häufig dramatischen Veränderungen der politischen Landkarte, bedingt durch
imperialen Zerfall, zeitlich verschobene Nations- und Nationalstaatsbildung, Großmachteinfluss,
diktatorische Herrschaft, religiöse Pluralität, sprachliche Vielfalt und ethnische Diversität bewirkten
unmittelbar erhöhten regionalen Regelungsbedarf, der sich mittelbar in völkerrechtlichen Neuerungen
niederschlug. Dieser Kausalzusammenhang ist zugleich Grund dafür, dass ein hoher Anteil an
prominenten Theoretikern sowie Praktikern des Völkerrechts aus der Osthälfte Europas, hier vor allem
aus Minderheitengruppen, stammt.
Parallel zum Seminar findet eine GWZO-Projektringvorlesung „Ostmitteleuropäische Prägungen des
modernen Völkerrechts‚‚ statt, ebenfalls mittwochs um 17 Uhr c.t., dito im GWZO-Vortragssaal. Ein
Programm wird rechtzeitig ausgehängt.
Suggested Readings:
Fassbender, B., A. Peters (eds.): The Oxford Handbook of the History of International Law (Oxford
2012); Paech, N., G. Stuby: Völkerrecht und Machtpolitik in den internationalen Beziehungen
(Hamburg 2. Aufl. 2013); Neff, S. C.: Justice among Nations. A History of International Law
(Cambridge, Mass., London 2014); Kleinschmidt, H.: Geschichte des Völkerrechts in Krieg und Frieden
(Darmstadt 2013); Ziegler, K.-H.: Völkerrechtsgeschichte. Ein Studienbuch (München 2. Aufl. 2007);
Max Planck Encyclopedia of International Public Law (URL http://opil.ouplaw.com/home/EPIL - von der
UB abonniert); Ipsen, K. (Hrsg.): Völkerrecht. Ein Studienbuch (München 6. Aufl. 2014); Schweisfurth,
T.: Völkerrecht (Tübingen 2006); Herren, M.: Internationale Organisationen seit 1865. Eine
Globalgeschichte internationaler Ordnung (Darmstadt 2009); Dülffer, J., W. Loth (Hrsg.): Dimensionen
internationaler Geschichte (München 2012); Troebst, S.: Speichermedium der Konflikterinnerung. Zur
osteuropäischen Prägung des modernen Völkerrechts. In: Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung 61
(2012), 404-431; Skordos, A.: Geschichtsregionale Völkerrechtsforschung. Der Fall Südosteuropa.
Ebd., 433-473; Koskenniemi, M.: The Gentle Civilizer of Nations. The Rise and Fall of International Law
1870-1960 (Cambridge 2001); Mälksoo, L.: Russian Approaches to International Law (Oxford 2015);
Swatek-Evenstein, M.: Geschichte der „Humanitären Intervention‚ (Baden-Baden 2008); Geistlinger, M.:
Revolution und Völkerrecht (Wien u. a. 1991); Schweisfurth, T.: Sozialistisches Völkerrecht?
(Heidelberg, New York 1979); Randelzhofer, A. (Hrsg.): Völkerrechtliche Verträge (München 13. Aufl.
2013).
Das Zarenreich im Blick des Westens
Seminar
Lecturer:
Prof. Dr. Christian Lübke und PD Dr. Jürgen Heyde
Time:
Donnerstag, 15.15 – 16.45 Uhr
Place:
GWZO, Reichsstraße 4-6, Seminarraum
Examination: Essay
Description:
Begleitend zur Vorlesung behandelt das Seminar die wesentlichen Etappen des Aufstiegs Russlands zur
europäischen Großmacht und die Faktoren seiner Hegemonie im Osten des Kontinents. Dabei sollen
überwiegend historische Zeugnisse analysiert werden, welche seine Wahrnehmung in der Zeit von Peter
dem Großen bis zur Oktoberrevolution dokumentieren.
Suggested Readings:
West-östliche Spiegelungen, hg. von Mechtild Keller unter der Leitung von Lev Kopelev, Reihe A: Russen
und Rußland aus deutscher Sicht, Bd. 2: 18. Jahrhundert, Aufklärung; Bd. 3: 19. Jahrhundert – von der
Jahrhundertwende bis zur Reichsgründung (1800-1871); Bd. 4: 19./20. Jahrhundert. Von der
Bismarckzeit bis zum 1. Weltkrieg, München 1992-2000; Quellen zu den deutsch-russischen
Beziehungen 1801-1917, hg. von H.G. Linke, Darmstadt 2001; Russen und Deutsche – 1000 Jahre
Kunst, Geschichte und Kultur. Essays, hg. von A. Lewykin und m. Wemhoff, Berlin 2012.
Dynamik und Tradition: Die Gesellschaften Südosteuropas in der Zwischenkriegszeit
1918-1941
Seminar
Lecturer:
Prof. Dr. Wolfgang Höpken
Time:
Montag, 11.15 – 12.45 Uhr
Place:
GWZ, 4.216, Beginn 13. April
Examination: Essay
Description:
Die europäische Geschichte zwischen den beiden Weltkriegen ist eine Epoche einer auf allen Gebieten
besonders intensiven Verflechtung gewesen. Auch die ostmittel- und südosteuropäischen Gesellschaften
wurden von dieser Verflechtung erfasst und nahmen vielfältige soziale, kulturelle, aber auch
ideengeschichtliche Impulse der gesamteuropäischen Entwicklung dieser Zeit auf. Die Konsequenzen
dieser Veränderungen waren in den Ländern Ostmittel- und Südosteuropas besonders spürbar, trafen sie
dort doch auf vielfach noch verfestigte traditionale Strukturen, Lebenswelten und Mentalitäten. Eingelebte
agrarische Lebenswelten brachen auf, der urbane Alltag erlebte eine für diese Gesellschaften ungeheure
Verdichtung und Beschleunigung, Geschlechterordnungen und das Verhältnis der Generationen
erodierten, neue Formen von Massenkultur drangen in die Gesellschaft ein, intellektuelle Weltdeutungen
und Ordnungsideen suchten diese sich dynamisch verändernde Realität zu verarbeiten. Das Seminar
möchte danach fragen, wie diese Dynamik der europäischen Zwischenkriegszeit in den Ländern
Ostmittel- und Südosteuropas ihren Niederschlag gefunden und auf die dortigen Gesellschaften gewirkt
hat.
Migration als Erfahrung. Arbeitswanderung, Vertreibung und Zwangsmigration in
Ost- und Südosteuropa im 20. Jahrhundert
Seminar
Lecturer:
Prof. Dr. Wolfgang Höpken
Time:
Mittwoch, 11.15 – 12.45 Uhr
Place:
GWZ, 4.216, Beginn 15. April
Examination: Essay
Description:
Arbeitswanderungen und erzwungene Migrationen sind immer auch lebensweltliche und biographische
Grenzsituationen, die der Betroffene als tiefe Ambivalenz erlebt. Sie bedeuten die Chance auf ein
„besseres Leben‚ oder das Ende von Verfolgung und Gewalt, zugleich jedoch sind sie verbunden mit
der Erfahrung des Verlustes. Sie verlangen von den Betroffenen daher erhebliche Anpassungsleistungen
und produzieren konfliktreiche Integrationsherausforderungen; sie lösen soziale Statusveränderungen
(sozialer Auf- oder Abstieg) aus und erzwingen eine Neufundierung individueller oder auch kollektiver
Identitäten. „Freiwillige‚ und erzwungene Wanderungen werden auch generationen- und
geschlechterspezifisch wahrgenommen. Anhand von Beispielen aus dem ostmittel- und
südosteuropäischen Raum und dem 20. Jahrhundert möchte das Seminar danach fragen, wie räumliche
Mobilität von den Menschen erfahren und verarbeitet worden sind.
Suggested Readings:
Ein vorläufiges Seminarprogramm und eine Literaturliste stehen ab ca. Mitte März auf der Website des
Historischen Seminars/ Abteilung Ost- und Südosteuropäischen Geschichte zur Verfügung.
16-MA-ES-0420 Westeuropa in der Europäisierung des 20. und 21.
Jahrhunderts II
The EU as a global power: between dreams and reality
Seminar
Lecturer:
Alexandra Athanasopoulou and Dr. Steffi Marung
Time:
Montag 15.00 Uhr – 17.00 Uhr und Donnerstag 13.00 – 15.00 Uhr, ab 20. April
Place:
GESI
Participation: Choice
Examination: Essay
Description:
This seminar will investigate the external policies of the EU. Since the emergence of the European Coal
and Steel Community (the predecessor of today’s EU) interaction with the external world was source of
lengthy discussions, negotiations and disagreements within the community. The EU’s external policies
are trapped between existing aspirations and discourse of what the EU should do and the actual reality
if what is happening and what the EU can do. The main approach of this seminar is that there is not one
external policy to the EU but many. It is therefore important to differentiate what we are talking about
because each policy has its own historical and institutional development.
During the seminar we will uncover and discuss the main theories of EU integration and their impact on
the one side and on the other the students will be presented will policy documents by the EU institutions
but also by thinks tanks and lobby groups.
Cultural Transfers and Word Orders
Seminar
Lecturer:
Prof. Scarlett Cornelissen (Stellenbosch) and Prof. Dr. Matthias Middell
Time:
Montag 9.00 Uhr -11.00 Uhr, Dienstag, 17.00 – 19.00 Uhr
Place:
CAS
Participation: Choice
Examination: Essay
Description:
The aim of the seminar is to introduce theories and approaches used by different disciplines to analyze
the conditions, formats, and effects of cultural encounters. These encounters have become a more
prominent topic within many disciplines in the social sciences and humanities with the increasing interest
in global processes, but theoretical foundations and the operationalization of research differ a lot. The
seminar combines theoretical debate and examples where these approaches have been applied.
Europa und die Französische Revolution
Seminar
Lecturer:
apl. Prof. Dr. Thomas Höpel
Time:
Montag, 11.00 – 13.00 Uhr, ab 13.04.2015
Place:
GWZ, Raum 5.116
Examination: Essay
Die Französische Revolution, das darauffolgende Konsulat sowie das napoleonische Kaiserreich formten
nicht nur das wirtschaftliche, politische, soziale und kulturelle Gesicht Frankreichs grundlegend neu,
auch jenseits der französischen Grenzen wurden Veränderungen auf vielen Gebieten angeregt oder
erzwungen. Im Seminar werden die Folgen und Wirkungen untersucht, die aus der Französischen
Revolution und den anschließenden napoleonischen Kriegen in den europäischen Staaten resultierten,
wobei die deutschen Staaten besonders ins Visier genommen werden. Welchen Platz nahmen die
deutschen Satellitenstaaten im napoleonischen Imperium ein? Welche Institutionen wurden von den
Franzosen in deutschen und anderen europäischen Staaten implantiert? Welche Transfers geschahen?
Welche Folgen hatte die napoleonische Epoche für das deutsch-französische Verhältnis?
Literatur
Alexander Grab, Napoleon and the Transformation of Europe, London 2003. Rolf Reichardt, Das Blut
der Freiheit. Französische Revolution und demokratische Kultur, Frankfurt am Main 1998.
United Nations History in Global Perspective
Seminar
Lecturer:
Angela Glodschei
Time:
Montag, 13.00 – 15.00 Uhr und Donnerstag 9.00 – 11.00 Uhr
Place:
NSG 2.04 (Montag), HS16 (Donnerstag)
Examination: Essay
Description:
The overall objective of the seminar is to provide a nuanced picture of United Nations history from
different perspectives and topics. The regional focus will be Africa. The seminar is set out to be a
research seminar, meaning that not only the existing literature will be discussed but also original
sources. The goal is to relate the empirical material to the literature discussed. Therefore, after a general
introduction to different research perspectives on international organizations and the United Nations the
course is divided into three main topics, development, decolonization and human rights. The idea is to
provide first a preliminary overview of the state of the art. Students should identify different research
perspectives as well as gaps in the existing literature. Afterwards we will discuss one or two case studies
on the basis of an introductory text as well as original sources.
Requirements:
Presentation 20 minutes
Presentation/Interpretation of one source (5 minutes)
Active Participation in the seminar and discussions (as the presentations are not a repetition of
the required literature, I will ask for a short summary of the respective texts in the beginning of
each session)
Essay
Suggested Readings:
Amrith, Sunil, and Glenda Sluga. "New Histories of the United Nations." Journal of World History 19,
no. 3 (2008): 251-74.
Herren, Madeleine. Internationale Organisationen seit 1865. Eine Globalgeschichte der internationalen
Ordnung. Darmstadt: WBG, 2009.
Mazower, Mark. No enchanted palace: the end of empire and the ideological origins of the United
Nations, Lawrence Stone lectures. Princeton: Princeton University Press, 2009.
Reinalda, Bob. Routledge Handbook of International Organization. Hoboken: Taylor and Francis,
2013.
Sluga, Glenda. Internationalism in the age of nationalism. Philadelphia: University of Pennsylvania
Press, 2013.
Additional courses
Advanced Methods: Qualitative Interviews
Workshop
Lecturer:
Nils Kumkar
Time:
Introduction on 24.04., Blockseminar on 29./30.05.
Place:
tba
Participation: Choice
Description:
The seminar is a platform for PhD-candidates and Master-students in social sciences, political science
and global studies to develop a research design for their thesis, focusing especially but not exclusively
on the potential and limitations of non-standardized and semi-standardized interviews. The seminar will
be divided in three parts. The preparation meeting and the closing two hours are dedicated to a
discussion of the participants’ research projects and the methods they themselves consider adequate for
the purpose of their study. The morning of the first day will be a discussion of classical epistemological
critiques of scientific methods such as Paul Feyerabends’ ‚Against Method‛ and Roy Bashkars’ ‚Critical
Realism‛. The second part of the first day and the largest part of the second day are presentations on
different types of interviews and interview analysis, such as expert interviews, group-discussions,
problem-centered interviews, and biographical-narrative interviews, structural hermeneutics and content
analysis.
Requirements for a successful participation are the completed reading of all suggested literature, active
participation in discussion, and a presentation on one topic. After the seminar, students are expected to
either write a short methodological discussion as a preparation for their research project, or an
academic paper on the subject of their presentation.

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