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Universitätsklinikum Ulm Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Dr. Alexander Schramm Dento – maxillofaciale Radiologie Leiterin: Prof. Dr. Margrit-Ann Geibel Osteoporoseerkennung mittels digitaler Volumentomographie (DVT) Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Zahnmedizin der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm Felix Löffler Göppingen 2015 Amtierender Dekan: Prof. Dr. Thomas Wirth 1. Berichterstatter: Prof. Dr. Margrit-Ann Geibel 2. Berichterstatter: Prof. Dr. Balkan Cakir Tag der Promotion: 28.04.2016 II In Dankbarkeit widme ich diese Arbeit meinen Eltern, Silvia und Hermann Löffler, meinem Bruder, Fabian Löffler, und meiner „Ziehmama“, Edith Nagel, für ihre unermüdliche Unterstützung. III Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis .................................................................. VI 1 Einleitung ....................................................................................... 1 1.1 Osteoporose .............................................................................................. 1 1.2 Osteoporose in der Zahnmedizin ............................................................ 2 1.2.1 Osteoporose und Parodontitis ........................................................... 2 1.2.2 Osteoporose und Zahnverlust ........................................................... 3 1.2.3 Osteoporose und Implantattherapie .................................................. 3 1.2.4 Osteoporose, Bisphosphonat-Medikation und Kiefernekrosen .......... 4 1.2.5 Osteoporose, orale BP-Medikation und Implantattherapie ................ 4 1.3 Osteoporosediagnostik in der zahnmedizinischen Bildgebung ........... 6 1.3.1 Osteoporosediagnostik mittels intraoralem Zahnfilm ......................... 6 1.3.2 Osteoporosediagnostik mittels Panoramaschichtaufnahme .............. 7 1.3.3 Osteoporosediagnostik mittels digitalem Volumentomogramm ......... 8 1.4 Fragestellung............................................................................................. 9 2 Material und Methodik ................................................................. 10 2.1 Studiendesign ......................................................................................... 10 2.2 Material..................................................................................................... 12 2.3 Methodik .................................................................................................. 13 2.3.1 Vorgehen zum Auffinden der richtigen Schnittebene ...................... 14 2.3.2 Messverfahren ................................................................................. 16 2.3.3 Vorstellung der Indizes für die Osteoporosediagnostik.................... 17 2.4 Datenerfassung ....................................................................................... 19 2.5 Statistik .................................................................................................... 20 3 Ergebnisse ................................................................................... 21 IV Inhaltsverzeichnis 3.1 Darstellung und Auswertung der Bland-Altman-Plots......................... 21 3.2 Vergleich der Messwerte Osteoporosegruppe vs. Kontrollgruppe .... 30 3.2.1 Vergleich Osteoporosegruppe vs. Kontrollgruppe (♀ + ♂) .............. 30 3.2.2 Vergleich Osteoporosegruppe vs. Kontrollgruppe (♀) ..................... 36 3.3 Sensitivität und Spezifität....................................................................... 42 3.3.1 Sensitivität und Spezifität – Probandengruppe ♀ + ♂ ..................... 43 3.3.2 Sensitivität und Spezifität – Probandengruppe ♀ ............................ 43 3.4 Zusammenfassung der Ergebnisse ....................................................... 44 4 Diskussion ................................................................................... 46 5 Zusammenfassung ...................................................................... 52 6 Literaturverzeichnis .................................................................... 54 Anhang ............................................................................................. 61 Patienteninformation ..................................................................................... 61 Einwilligungserklärung .................................................................................. 64 Danksagung ..................................................................................... 67 Lebenslauf ....................................................................................... 68 V Abkürzungsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis Abb. Abbildung BP Bisphosphonat BP-ONJ Bisphosphonat-assoziierte Kiefernekrose CBDI Cone-Beam computed tomography density index CT Computertomographie CTI(I) Computed tomography mandibular index (inferior) CTI(S) Computed tomography mandibular index (superior) CTMI Computed tomography mental index DVT digitale Volumentomographie, digitales Volumentomogramm DXA Dual Energy X-ray Absorptiometry FOV Field of View GHz Gigahertz HE Hounsfield – Einheiten kV Kilovolt mA Milliampere mm Millimeter PA Parodontitis PMI Panoramic mandibular index PSA Panoramaschichtaufnahme SD Standardabweichung WHO Weltgesundheitsorganisation VI 1 Einleitung 1 Einleitung 1.1 Osteoporose Definition: „Die Osteoporose ist eine systemische Skeletterkrankung, die durch eine niedrige Knochenmasse und eine mikroarchitektonische Verschlechterung des Knochengewebes charakterisiert ist, mit einem konsekutiven Anstieg der Knochenfragilität und der Neigung zu Frakturen“ (Dachverband Osteologie e.V. DVO-Leitlinie 2009, S. 304). Seit 1994 wird nach Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Osteoporose bei Frauen nach Werten der Knochendichtemessung an der Lendenwirbelsäule (L1-L4) und an der Hüfte (Gesamtareal oder Schenkelhals) festgelegt. Eine Osteoporose liegt vor, wenn die Knochenmineraldichte der oben genannten Areale - gemessen mittels Dual Energy X-ray Absorptiometry (DXA) um 2,5 Standardabweichungen (SD) unter dem statistischen Mittelwert gesunder prämenopausaler Frauen liegt. Die gemessene Standardabweichung wird als TScore angegeben (Bartl u. Bartl 2011). In der heutigen Zeit ist die Osteoporoseerkrankung ein weltweites Gesundheitsproblem. Nach Einstufung der WHO gehört die Osteoporose zu den 10 wichtigsten Volkskrankheiten unserer Zeit. Da Osteoporose eine chronische Erkrankung ist, wird sie häufig erst diagnostiziert, wenn ein poröser, instabiler Knochen bricht. Schätzungen haben ergeben, dass ungefähr 40% aller Frauen eine durch Knochenschwund hervorgerufene Fraktur erleiden. Einige dieser Frakturen sind als lebensbedrohlich einzustufen. Etwa ein Viertel der älteren Patienten mit einem osteoporosebedingten Oberschenkelbruch sterben innerhalb eines Jahres nach dem Auftreten der Fraktur und die Hälfte der Patienten ist später pflegebedürftig und/oder isoliert (Bartl u. Bartl 2011). Auch in Deutschland ist Osteoporose immer noch unterdiagnostiziert und untertherapiert (Bartl u. Bartl 2011). Die Krankheit betrifft in Deutschland jede vierte Frau und annähernd jeden 17. Mann über 50 Jahren (Hadji et al. 2013). Aufgrund des demographischen Wandels ist die Tendenz steigend (Häussler et al. 2007). Es wird geschätzt, dass von ca. 8 Millionen Osteoporosepatienten (Häussler et al. 2007) nur 1,5 Millionen erkannt und 1,2 Millionen behandelt 1 1 Einleitung werden (Bartl u. Bartl 2011). Dies hat zur Folge, dass Osteoporose in Deutschland jährlich zu über 300 000 Frakturen führt. Davon sind ca. 160 000 Wirbelkörperund Oberschenkelfrakturen (Bartl u. Bartl 2011). Wirtschaftlich gesehen resultieren daraus Behandlungskosten von insgesamt ca. 5,4 Milliarden Euro pro Jahr (Daten aus dem Jahr 2003). Der Großteil genannter Kosten entsteht durch Frakturen, welche durch eine frühzeitige Diagnose verhindert werden könnten. Die Osteoporose belegt somit einen Platz in der Liste der teuersten „Volkskrankheiten“, neben beispielsweise ischämischen Herzerkrankungen und Diabetes. Aufklärung über Prävention und eine frühzeitige Identifizierung der Osteoporose sind somit dringend erforderlich (Häussler et al. 2007). 1.2 Osteoporose in der Zahnmedizin 1.2.1 Osteoporose und Parodontitis Metabolische Osteopathien, Osteoporose eingeschlossen, betreffen das komplette Skelett. Das zieht auch Probleme mit dem Zahnhalteapparat nach sich. Aus diesem Grund kann man bei Patienten mit schwerer Osteoporose häufig Zahnlockerungen feststellen (Bartl u. Bartl 2011). Ein Review von Martínez-Maestre et al. aus dem Jahr 2010 kommt zu dem Schluss, dass die Mehrheit der Studien einen Zusammenhang zwischen Osteoporose und Parodontitis (PA) feststellen konnten. Es sind jedoch weitere gut kontrollierte Untersuchungen nötig, um den genauen Zusammenhang zwischen systemischem Knochenverlust und dem Knochenverlust in der Mundhöhle zu verdeutlichen (Martínez-Maestre et al. 2010). Weitere Arbeiten, vor allem bei postmenopausalen asiatischen Frauen, bestätigen den Zusammenhang Osteoporose und PA (Mohammad et al. 2003; Inagaki et al. 2005). Es Knochendichte wurden Assoziationen (DXA-Messung) und zwischen erniedrigter systemischer klinischem Attachment-Verlust sowie Zahnverlust, unabhängig von Plaque-Scores, erkannt (Mohammad et al. 2003). Auch bei osteoporosekranken Männern zwischen 69 und 78 Jahren konnte im Vergleich zu gesunden Männern oder Männern mit Osteopenie ein gravierender Attachment-Verlust festgestellt werden (Shum et al. 2010). 2 1 Einleitung Bei der Untersuchung von Wactawski-Wende et al. (2005) wurde eine starke und beständige Korrelation zwischen T-Score und Alveolarknochenhöhe bei kaukasischen postmenopausalen Frauen aufgezeigt. Darüber hinaus konnte man eruieren, dass postmenopausale Frauen mit verminderter systemischer Knochendichte ein ca. 2,5-fach erhöhtes Risiko haben an einer PA zu erkranken. Adjustiert mit den Co-Variablen Rauchen und Alter, steigt das Risiko sogar um den Faktor 7 (Gomes-Filho et al. 2007). 1.2.2 Osteoporose und Zahnverlust Nachdem die PA bei Osteoporosepatienten eine häufig auftretende Krankheit ist, erscheint es logisch, dass auch Osteoporose und der Verlust von Zähnen in Zusammenhang stehen müssen. Studien haben sich mit Knochendichteveränderungen und der Anzahl der noch im Mund verbliebenen Zähne beschäftigt und gezeigt, dass es Korrelationen zwischen den beiden Variablen gibt (Yoshihara et al. 2005; Drozdzowska et al. 2006; NicopoulouKarayianni et al. 2009; Iwasaki et al. 2012). Im Durchschnitt haben Osteoporosepatienten 3,3 Zähne weniger als gesunde Patienten (NicopoulouKarayianni et al. 2009). 1.2.3 Osteoporose und Implantattherapie Fasst man die Studienlage zusammen, kann festgestellt werden, dass Osteoporose keine Kontraindikation für eine Implantattherapie darstellt (Mombelli u. Cionca 2006; Tsolaki et al. 2009; Gaetti-Jardim et al. 2011; Devlin 2012). Jedoch sollte man auf die Qualität und Quantität des Knochens in der Implantatregion achten (Alsaadi et al. 2007). Bei der Qualität des Knochens ist sowohl die Spongiosa (Gaetti-Jardim et al. 2011), als auch die Kompakta (Becker et al. 2000) von Bedeutung. Eine Studie von Turkyilmaz u. McGlumphy (2008) unterstreicht dieses Ergebnis. Die lokale Knochendichte hat einen maßgeblichen Einfluss auf die primäre Implantatstabilität und ist somit ein bedeutender Faktor für den Implantaterfolg 3 1 Einleitung (Turkyilmaz u. McGlumphy 2008). Im Gegensatz dazu sollen späte Implantatverluste, bedingt durch eine Peri-Implantitis, nicht mit der Osteoporose korrelieren (Dvorak et al. 2011). 1.2.4 Osteoporose, Bisphosphonat-Medikation und Kiefernekrosen Eine weitere Problematik, mit der sich die Zahnmedizin in Bezug auf Osteoporosepatienten konfrontiert sieht, ist die Bisphosphonat-assoziierte Kiefernekrose (BP-ONJ). Hauptindikationen für eine Bisphosphonat-Gabe sind unter anderem die primäre und sekundäre Osteoporose. Ein niedriges Risikoprofil eine BP-ONJ zu bekommen, wird den oral eingenommenen Bisphosphonaten (BP) bei primärer Osteoporose mit einer Prävalenz von 0,1% bescheinigt, wohingegen die intravenöse BP-Medikation für die therapieinduzierte Osteoporose bereits ein mittleres Risikoprofil mit einer Prävalenz von 1% aufweist (Grötz et al. 2012). Obwohl die adjustierte Wahrscheinlichkeit eine BP-ONJ zu entwickeln bei Osteoporosepatienten mit BP-Medikation gegenüber Osteoporosepatienten ohne BP-Medikation um den Faktor 2,8 steigt, kommen Lapi et al. (2013) ebenfalls zu dem Schluss, dass das Risiko, sich eine Kiefernekrose im Rahmen einer Osteoporosetherapie einzuhandeln, sehr gering ist. Das deckt sich mit einem Review von Rizzoli et al. aus dem Jahr 2008. Die Prävalenz einer BP-ONJ bei Patienten mit Osteoporose wird hier ebenso als sehr gering eingeschätzt (Rizzoli et al. 2008). Dennoch entwickelten in einer Studie von Sedghizadeh et al. (2009) 9 von 208 Frauen (4%), selbst bei einer kurzen oralen BP-Therapie, eine Kiefernekrose. 1.2.5 Osteoporose, orale BP-Medikation und Implantattherapie Die Studienlage in Bezug auf Osteoporose, orale BP-Medikation und Implantattherapie ist keinesfalls eindeutig. In einer prospektiven Arbeit wurden Osteoporosepatienten mit und ohne BP-Therapie nach Implantatinsertion drei 4 1 Einleitung Jahre lang nachuntersucht. Kein Patient entwickelte eine BP-ONJ und die Erfolgsrate der Implantate wurde durch die oralen BP nicht verändert (Jeffcoat 2006). Diese Ergebnisse decken sich mit den Studienresultaten von Fugazzotto et al. (2007), Grant et al. (2008) und Bell u. Bell (2008). Alle kamen ebenfalls zu dem Schluss, dass orale BP keinen signifikanten Einfluss auf den Implantaterfolg haben. Außerdem wurde konstatiert, dass die orale BP-Therapie bei Patienten, die Implantate inseriert bekommen haben, kein tragender Faktor ist eine BP-ONJ zu entwickeln (Fugazzotto et al. 2007; Bell u. Bell 2008; Grant et al. 2008). Neuerdings wird jedoch vermehrt Gegenteiliges berichtet. Kasai et al. (2009) sprechen von einer Implantat-Überlebensrate von nur 86% bei Osteoporosepatienten mit oraler BP-Medikation. Patienten ohne BP weisen dagegen eine Implantat-Überlebensrate von 95% auf. Das Implantatverlustrisiko durch die BP-Gabe steigt auf das ca. 2,7-fache (Yip et al. 2012). Bedogni et al. (2010) kommen zu dem Schluss, dass bei BP-Patienten das weitere Schicksal der Implantate ungewiss bleibt, trotz des geringen Risikos eine BP-ONJ nach Implantatinsertion zu entwickeln. Patienten mit einer Implantattherapie sollten für eine lange Zeit eingehend überwacht werden, da die BP-ONJ eine späte Komplikation darstellt und nicht in Zusammenhang mit der Insertion steht (Lazarovici et al. 2010). Es hat den Anschein, dass orale BP-Gaben nach Implantation einen kontinuierlichen Verlust der Osseointegration nach sich ziehen. Die Misserfolgsquote der Implantate soll jedoch trotzdem gering sein (Goss et al. 2010). Ferner wird vermutet, dass der angesprochene Verlust der Osseointegration nicht in der gleichen Weise vonstattengeht wie bei der Peri-Implantitis. Das Charakteristikum, der mit dem Implantat in Zusammenhang stehenden Kiefernekrose, könnte eine Sequestration des Knochens um das Implantat sein. Diese Sequestration scheint bei Patienten, die nach erfolgreicher Implantation orale BP bekommen haben, erst Monate bis Jahre später aufzutreten (Kwon et al. 2012). 5 1 Einleitung 1.3 Osteoporosediagnostik in der zahnmedizinischen Bildgebung Im Jahr 2002 konnte festgestellt werden, dass es zwar überzeugende Beweise zwischen Osteoporose und Veränderungen im Kieferknochen gibt (White 2002), die Sensitivitäten und Spezifitäten der einzelnen Tests jedoch unzureichend (Devlin u. Horner 2002) und für die Klinik unbrauchbar sind (White 2002). In der Zwischenzeit Osteoporosediagnostik haben in der sich Studien Zahnmedizin intensiv mit beschäftigt. dem Vor Thema allem von zweidimensionalen zahnmedizinischen Röntgenbildern hatte man sich einen Mehrwert erhofft (Taguchi 2010). In den letzten Jahren, als das DVT in der Zahnmedizin Einzug gehalten hat, scheinen die Möglichkeiten Osteoporoserisikopatienten zu identifizieren noch vielfältiger geworden zu sein (Koh u. Kim 2011). 1.3.1 Osteoporosediagnostik mittels intraoralem Zahnfilm Die Knochendichte zwischen den Zahnwurzeln im Ober- oder Unterkiefer lässt sich mittels eines Referenzobjektes aus Aluminium (Nackaerts et al. 2008; Erdogan et al. 2009) oder Kupfer (Lee u. White 2005) ermitteln. Kombiniert man diese morphologische Analyse der periapikalen Zahnfilme mit dem Alter des Patienten, ist es möglich, auf eine geringe Knochendichte an der Lendenwirbelsäule oder am Oberschenkel zu schließen (Lee u. White 2005; Geraets et al. 2007; Verheij et al. 2009). Ähnliches gilt für die Knochendichteanalyse mittels Referenzobjekt in der Prämolaren-Region im Ober- und Unterkiefer ohne das Alter miteinzubeziehen. Setzt man einen bestimmten Grenzwert für die Knochendichte, ist mit einer Spezifität von ca. 84% zu rechnen, die Sensitivität ist mit ca. 35% jedoch deutlich schlechter. Dementsprechend kann man diesem Verfahren nur eine mittelmäßige Genauigkeit bescheinigen (Nackaerts et al. 2008). 6 1 Einleitung 1.3.2 Osteoporosediagnostik mittels Panoramaschichtaufnahme Verschiedene Methoden wurden beschrieben, um den Osteoporosepatienten anhand einer Panoramaschichtaufnahme (PSA) zu identifizieren. Zieht man die Morphologie der Kompakta des Unterkiefers heran, den sogenannten KlemettiIndex, ist es möglich, Aussagen über die allgemeinen Knochendichteverhältnisse zu machen. Bei diesem Verfahren liegt die Spezifität bei 89% und die Sensitivität bei 50% (Halling et al. 2005). Dies lässt den Schluss zu, dass das Erscheinungsbild der Unterkieferkompakta lediglich eine zuverlässige Methode ist um eine Osteopenie oder Osteoporose auszuschließen (Halling et al. 2005), jedoch nicht um eine Osteopenie oder Osteoporose zu diagnostizieren (Horner et al. 2007). Misst man die Kompaktabreite auf Höhe des Foramen mentale (Ledgerton et al. 1999) und setzt den Grenzwert für die Unterscheidung zwischen Osteoporosepatient und gesundem Patient bei einer Breite von 3mm an, ergeben sich gerundet Spezifitäten zwischen 82% und 90% und Sensitivitäten zwischen 41% und 60% (Karayianni et al. 2007). Somit ist dieses Verfahren eine geeignete Alternative das Osteoporoserisiko abzuschätzen (Karayianni et al. 2007). Roberts et al. (2011) konnten sogar aufzeigen, dass das Abnahmemuster der Kompaktabreite der Mandibula mit voranschreitendem Alter, dem Abnahmemuster des Hüftknochens ähnelt. Bei Frauen generell und bei Männern ab dem 65. Lebensjahr gilt als Grenzwert für einen Osteoporoseverdacht eine Kompaktabreite von 2,75 mm. Abschließend kann man resümieren, dass es signifikante Zusammenhänge zwischen Morphologie und Breite der Unterkieferkompakta und der Knochendichte des Gesamtskeletts gibt und dass es für geschulte Zahnärzte durchaus möglich ist, eine noch unentdeckte Osteoporose zu diagnostizieren (Taguchi 2010). 7 1 Einleitung 1.3.3 Osteoporosediagnostik mittels digitalem Volumentomogramm Analog zur PSA wurden von Koh u. Kim (2011) ähnliche Messverfahren bzw. Methoden im DVT durchgeführt. Mit dem Computed tomography cortical index (CTCI) lässt sich beispielsweise die Morphologie der Unterkieferkompakta im DVT beurteilen. Diese zeigt signifikante Unterschiede zwischen Osteoporosepatienten und gesunden Patienten, so dass diese Methode im DVT ebenfalls ein probates Mittel zu sein scheint, um Osteoporose zu diagnostizieren (Koh u. Kim 2011). Ähnliches gilt für den Computed tomography mandibular index (superior) (CTI(S)) und den Computed tomography mandibular index (inferior) (CTI(I)) von Koh u. Kim (2011), über die man analog dem Panoramic mandibular index (PMI) von Benson et al. (1991), eine Aussage bezüglich Osteoporoseerkrankung treffen kann (Koh u. Kim 2011). 8 1 Einleitung 1.4 Fragestellung Die vorliegende Pilotstudie beschäftigt sich mit verschiedenen Messverfahren, die eine Osteoporoseerkrankung bei Frauen und Männern nach Erreichen des 55. Lebensjahrs im digitalen Volumentomogramm diagnostizieren sollen. Die durchgeführten Messungen finden dabei im Unterkiefer statt. Es sollen vor allem standardisierte und deshalb auch zeitlich intensivere Vorgehensweisen zum Einsatz kommen, um die Ergebnisse reproduzierbar zu gestalten. Aus diesem Grund ist eine positive Reliability-Probe der einzelnen Indizes Voraussetzung für eine statistische Auswertung. Im Rahmen dieser Studie sollten folgende Fragestellungen untersucht werden: 1. Gibt es einen signifikanten Unterschied in den Messwerten des Computed tomography mental index (CTMI) zwischen Probanden mit Osteoporose im Vergleich zu Probanden mit Osteopenie bzw. gesunden Probanden? Ab welchem Grenzwert für den CTMI kann man mit einer hohen Sensitivität und Spezifität rechnen? 2. Gibt es einen signifikanten Unterschied in den Werten des Computed tomography mandibular index (superior) (CTI(S)) zwischen Probanden mit Osteoporose im Vergleich zu Probanden mit Osteopenie bzw. gesunden Probanden? Ab welchem Grenzwert für den CTI(S) kann man mit einer hohen Sensitivität und Spezifität rechnen? 3. Gibt es einen signifikanten Unterschied in den Werten des Computed tomography mandibular index (inferior) (CTI(I)) zwischen Probanden mit Osteoporose im Vergleich zu Probanden mit Osteopenie bzw. gesunden Probanden? Ab welchem Grenzwert für den CTI(I) kann man mit einer hohen Sensitivität und Spezifität rechnen? 4. Gibt es einen signifikanten Unterschied in den Knochendichtemesswerten des Cone-Beam computed tomography density index (CBDI) zwischen Probanden mit Osteoporose im Vergleich zu Probanden mit Osteopenie bzw. gesunden Probanden? Ab welchem Grenzwert für den CBDI kann man mit einer hohen Sensitivität und Spezifität rechnen? 9 2 Material und Methodik 2 Material und Methodik Im Rahmen dieser Querschnittsstudie wurden DVT – Aufnahmen von weiblichen und männlichen Patienten der Zahnklinik des Universitätsklinikums Ulm nachuntersucht. Die Stichprobenauswahl erfolgte aus 810 DVT – Datensätzen, die in der Zeit von der Anschaffung des DVT – Gerätes (KaVo 3D eXam) im Jahre 2008 bis einschließlich September 2013 gemacht wurden. Die rechtfertigenden Indikationen für diese DVT – Aufnahmen waren Implantatplanungen, Ausdehnung von Zysten im Ober- und Unterkiefer, Kieferhöhlendiagnostik, Kieferfrakturausschluss und Lagebeziehungen von retinierten und verlagerten Weisheitszähnen zum Nervus alveolaris inferior. Zu Beginn dieser Studie lag das positive Votum der Ethikkommission im Schreiben vom 06. Mai 2013 vor. 2.1 Studiendesign Einschlusskriterien Aus dem Pool von DVT-Datensätzen wurden insgesamt 144 Probanden (71 weibliche und 73 männliche) nach folgenden Kriterien vorausgewählt. Auf dem DVT-Anforderungsschein sollte das Field of View den Unterkiefer mit einschließen, da sich sämtliche Methoden und Analysen der Studie auf die Mandibula beziehen. Außerdem mussten die Studienteilnehmer zum Zeitpunkt der DVT – Aufnahme das 55. Lebensjahr erreicht haben, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen möglichst viele Probanden mit Osteoporose in die Studie aufnehmen zu können. 10 2 Material und Methodik Probandenrekrutierung An alle 144 vorausgewählten Probanden wurden Briefe versendet. Diese enthielten eine Erläuterung der Studie, eine freiwillige vom Probanden zu unterzeichnende Einwilligungserklärung zur Entbindung der Schweigepflicht des Hausarztes und einen frankierten Rückumschlag. Für die Rücksendung der Einwilligungserklärungen wurden zwei Wochen angesetzt. Nach Ablauf dieser Frist fand eine telefonische Kontaktaufnahme mit denjenigen Probanden statt, von denen noch keine Einwilligungserklärung vorhanden war. Hierbei wurde nochmals das Studiendesign erläutert und die noch offenen Fragen der Probanden beantwortet, die unentschlossen waren. Nach etwa vier Wochen haben insgesamt 78 Probanden in die Befragung des Hausarztes eingewilligt, davon 39 Frauen und 39 Männer. Das entspricht einer Rücklaufquote von insgesamt 54%. Ferner haben fünf Frauen und ein Mann telefonische Auskunft bezüglich Knochendichtemessung und Diagnose gegeben. Damit war die Patientenrückmeldung abgeschlossen und die DVT-Aufnahmen von 44 Frauen und 40 Männern konnten genauer betrachtet werden. Ausschlusskriterien Den Auswertungsmethoden geschuldet, ist es erforderlich, dass der komplette Unterkiefer im Bereich der Foramina mentalia abgebildet ist. Des Weiteren durften sich in diesem Bereich keine pathologischen Prozesse wie beispielsweise Zysten, Tumore oder eine Osteomyelitis manifestiert haben. Aus diesem Grund konnten zunächst 21 Frauen und 20 Männer in die Studie aufgenommen werden. Verblindung und Wiederholbarkeit der Messergebnisse Um die Messergebnisse nicht zu beeinflussen, wurden zuerst die DVT – Datensätze aller 41 Probanden ausgewertet. Im Abstand von mindestens zwei Wochen fand eine Wiederholung dieser Messungen statt. 11 2 Material und Methodik Nach Erhebung der ersten Messreihe konnten die unterschriebenen Einwilligungserklärungen an die jeweiligen Hausärzte gefaxt werden. Durch die Entbindung der Schweigepflicht war es möglich den Hausarzt zu einer eventuell bestehenden ausschließen Osteoporoseerkrankung zu lassen. zu befragen Außerdem wurden oder diese von durchgeführte ihm DXA- Knochendichtemessungen und die daraus resultierenden T-Scores ermittelt. Zum Zeitpunkt der DVT-Untersuchung durften die Knochendichtemessungen für die Kontrollgruppe (Osteopenie bzw. gesund) nicht älter als vier Jahre sein. Die Knochendichtemessungen für die Osteoporosegruppe konnten beliebig alt sein. Schlussendlich konnten fünf Frauen und ein Mann mit Osteoporose, sieben Frauen und ein Mann mit Osteopenie und zwei gesunde Männer ausgewertet werden, da nur dieser Teil DXA-Messungen oder CT-Knochendichtemessungen vorweisen konnte. 2.2 Material Hardware Die DVT-Aufnahmen wurden mit dem digitalen Volumentomogramm 3D eXam (KaVo, Deutschland) erstellt. Diese waren zu Beginn der Studie bereits vorhanden und wurden mit einer Spannung von 120 kV und einer Stromstärke von 5 mA durchgeführt. Die Voxelgrößen betrugen 0,2 und 0,25 bei einer Umlaufzeit von 26,9 Sekunden und 0,3 bei einer Umlaufzeit von 8,9 Sekunden. Der zugehörige PC mit dem die DICOM-Datensätze errechnet wurden nutzt einen Intel Pentium D Prozessor mit 3,6 GHz und 4 GB Arbeitsspeicher. Auf dem PC befindet sich das Betriebssystem Windows XP Professional (Service Pack 3) von Microsoft. Die DICOM-Datensätze der Probanden wurden unkomprimiert auf einen Auswertungscomputer übertragen. Dieser verwendet einen Intel Pentium DualCore Prozessor mit 2,5 GHz und 4 GB Arbeitsspeicher. Auf dem PC wurde das Betriebssystem Windows 7 Professional (Service Pack 1) installiert. 12 2 Material und Methodik Für die Auswertungen kamen die LCD-Monitore FlexScan S2000 (EIZO) mit einer Bildschirmdiagonale von 20,1 Zoll und einer Auflösung von 1600x1200 Pixel und FlexScan S2202W (EIZO) mit einer Bildschirmdiagonale von 22-Zoll und einer Auflösung von 1680x1050 Pixel zum Einsatz. Software Die unkomprimierten DICOM-Datensätze wurden in das Programm OnDemand3D (Version 1.0, Cybermed Inc., Südkorea) übertragen. Mit diesem Auswertungsprogramm wurden die Messungen ausgeführt. 2.3 Methodik Für die Pilotstudie wurden mehrere Messungen in der Mandibula im Bereich des Foramen mentale rechts und links durchgeführt. Dabei kamen von Koh u. Kim (2011) beschriebene Indizes zum Einsatz, wie der Computed tomography mandibular index (superior) (CTI(S)), der Computed tomography mandibular index (inferior) (CTI(I)) sowie der Computed tomography mental index (CTMI). Zusätzlich wurden Knochendichtemessungen in der Spongiosa ebenfalls im Bereich der Foramina mentalia durchgeführt. Diesem Messverfahren wurde der Name Cone-Beam computed tomography density index (CBDI) verliehen. Nach Schulung durch Frau Prof. Margrit-Ann Geibel, Referentin für radiologische Spezialisierung der Fachkundekurse DVT, wurden alle Messungen vom Doktorand selbstständig durchgeführt. 13 2 Material und Methodik 2.3.1 Vorgehen zum Auffinden der richtigen Schnittebene Um die richtige Schnittebene für die oben genannten Messungen zu finden, ist es wichtig, einen genauen Ablauf zu befolgen. Dieser wird auf den folgenden Seiten am Beispiel des Foramen mentale links mittels Screenshots veranschaulicht. Das Vorgehen wurde von Koh u. Kim (2011) übernommen. Es musste jedoch leicht modifiziert werden. Die Unterkieferbreite wurde zusätzlich in bukko-lingualer Richtung auf Höhe der Mitte des Foramen mentale im koronaren Schnittbild vermessen. Dadurch konnte die Mitte des Unterkiefers in dieser Ebene bestimmt werden, um somit die Wiederholbarkeit der Messergebnisse zu gewährleisten (Abb. 3). Abb. 1: Screenshot DVT-Auswertungsprogramm OnDemand 3D. Mandibula links. Vorgehensweise (Schritt 1) Anlegen einer Tangente an den Unterkiefer im Bereich des Foramen mentale, sowohl in der koronaren, als auch in der axialen Schnittebene. Im sagittalen Bildausschnitt befindet sich der Schnittpunkt der beiden Geraden in der Mitte des Foramen mentale. 14 2 Material und Methodik Abb. 2: Screenshot DVT-Auswertungsprogramm OnDemand 3D. Mandibula links. Vorgehensweise (Schritt 2) Im koronaren Schnittbild wird nun die Gerade, die die sagittale Ebene beschreibt in die Mitte des Unterkiefers in bukko-lingualer Richtung versetzt. Nun kann man im sagittalen Bildausschnitt die Gerade, die das koronare Schnittbild beschreibt im 90 Grad Winkel zur Unterkieferkompakta bringen. Abb. 3: Screenshot DVT-Auswertungsprogramm OnDemand 3D. Mandibula links. Vorgehensweise (Schritt 3) Im koronaren Schnittbild wird die Breite des Unterkiefers vermessen (rot markiert). Nun ist es möglich das Achsenkreuz in die Mitte des UK in bukko-lingualer Richtung zu navigieren. Damit ist das Auffinden der richtigen Schnittebene abgeschlossen. 15 2 Material und Methodik 2.3.2 Messverfahren Im Folgenden sollen nun, ebenfalls mit Hilfe von Screenshots, die Messverfahren der Studie vorgestellt werden. Als Beispiel dient hier wiederum die linke Seite der Mandibula. Die Screenshots entstammen dem DVT-Auswertungsprogramm OnDemand3D. Es werden jedoch lediglich die koronaren Schnittbilder gezeigt, da dort sämtliche Messungen stattgefunden haben. Alle Messverfahren wurden am Foramen mentale links und rechts durchgeführt und nach frühestens zwei Wochen wiederholt. Abb. 4: Screenshots DVT-Auswertungsprogramm OnDemand 3D. Mandibula links. Messverfahren a und b. a) Das Achsenkreuz befindet sich in der Mitte des UK in bukko-lingualer Richtung auf Höhe der Mitte des Foramen mentale. Gemessen wurde die untere Kompaktabreite der Mandibula W (rot markiert). b) Die Gerade, die die axiale Ebene beschreibt, wurde an den oberen Rand des Foramen mentale (roter Pfeil) verschoben. Gemessen wurde die Strecke S (rot markiert): unterer Rand der Kompakta zur Mitte des Achsenkreuzes. 16 2 Material und Methodik Abb. 5: Screenshots DVT-Auswertungsprogramm OnDemand 3D. Mandibula links. Messverfahren c und d. c) Die Gerade, die die axiale Ebene beschreibt, wurde an den unteren Rand des Foramen mentale (roter Pfeil) verschoben. Gemessen wurde die Strecke I (rot markiert): unterer Rand der Kompakta zur Mitte des Achsenkreuzes. d) Die Gerade, die die axiale Ebene beschreibt, wurde an den unteren Rand des Foramen mentale (roter Pfeil) verschoben. Gemessen wurden die Hounsfield-Einheiten in der Mitte der Strecke unterer Rand der Kompakta zur Mitte des Achsenkreuzes (rot markiert). Die Region of Interest (ROI) ist kreisrund und 0,7 x 0,7 mm groß. In dieser ROI werden die geringsten (Min) und die höchsten (Max) Hounsfield-Einheiten sowie der Durchschnitt (Avg) und die Standardabweichung (Std) angezeigt. 2.3.3 Vorstellung der Indizes für die Osteoporosediagnostik Die ersten drei zum Einsatz gekommenen Indizes, CTMI, CTI(S) und CTI(I), wurden von Koh u. Kim (2011) beschrieben. Diese wurden in ihrer Studie zur Osteoporosediagnostik getestet. Zum ersten Mal kommt der Cone-Beam computed tomography density index in dieser Studie zum Einsatz. Es handelt sich hierbei um einen Versuch, Osteoporose im Unterkiefer über die Hounsfield-Einheiten zu diagnostizieren. 17 2 Material und Methodik Folgende Indizes wurden erhoben: 1. Der Computed tomography mental index (CTMI) Der Computed tomography mental index beschreibt die untere Kompaktabreite der Mandibula in der koronaren Schnittebene im Bereich des Foramen mentale. Gemessen wird auf der Geraden, die die sagittale Bildebene beschreibt. CTMI = W (siehe Abb. 4, Bildausschnitt a) 2. Der Computed tomography mandibular index (superior) (CTI(S)) Der Computed tomography mandibular index (superior) beschreibt das Verhältnis der unteren Kompaktabreite zur Strecke zwischen dem Schnittpunkt der beiden Geraden und der unteren Grenze des Unterkiefers in der koronaren Schnittebene, dabei verläuft die Gerade, die die axiale Ebene beschreibt durch den oberen Rand des Foramen mentale (Abb. 4, Bildausschnitt b, roter Pfeil). CTI(S) = W/S (siehe Abb. 4, Bildausschnitt a und b) 3. Der Computed tomography mandibular index (inferior) (CTI(I)) Der Computed tomography mandibular index (inferior) beschreibt das Verhältnis der unteren Kompaktabreite zur Strecke zwischen dem Schnittpunkt der beiden Geraden und der unteren Grenze des Unterkiefers in der koronaren Schnittebene, dabei verläuft die Gerade, die die axiale Ebene beschreibt durch den unteren Rand des Foramen mentale (Abb. 5, Bildausschnitt c, roter Pfeil). CTI(I) = W/I (siehe Abb. 4 und Abb. 5, Bildausschnitt a und c) 4. Der Cone-Beam computed tomography density index (CBDI) Bei der angewendeten Methode handelt es sich um die Messung der Hounsfield – Einheiten (HE) in der Spongiosa unterhalb des Foramen mentale im koronaren Schnittbild. Die definierte Fläche ist kreisrund und 0,7 x 0,7 mm groß. Sie befindet sich in der Mitte der Strecke I (Abb. 5, Bildausschnitt c und d). Die Größe der Fläche und der Ort wurden so gewählt, dass bei jedem Probanden lediglich die HE in der Spongiosa gemessen werden. Angegeben werden Minimum, Maximum, Durchschnitt und Standardabweichung der HE. 18 2 Material und Methodik 2.4 Datenerfassung Die erhobenen Daten wurden in eine Microsoft Excel 2010 Tabelle eingetragen. Durch diesen Vorgang konnte der Schutz der Probandendaten Berücksichtigung finden und jedem Probanden eine Identifikationsnummer zugewiesen werden. Folgende Probandendaten wurden erfasst: - Geschlecht - Geburtsdatum - Datum und Alter zum Zeitpunkt der DVT-Aufnahme - Datum und Alter zum Zeitpunkt der DXA-Messung - T-Scores von Oberschenkelhals, Hüfte (gesamt) und LWS (L1-L4) - Osteoporosediagnose, Osteopeniediagnose oder ohne Diagnose (gesund) - Strecke W, Strecke S und Strecke I (siehe Abb. 4 und 5) - Gemessene bzw. berechnete Werte für die Indizes CTMI, CTI(S) und CTI(I) - Gemessene Werte für den CBDI (Minimum, Maximum, Durchschnitt und Standartabweichung der Hounsfield-Einheiten) 19 2 Material und Methodik 2.5 Statistik Die in Microsoft Excel 2010 vorhandenen Daten wurden in das statistische Auswertungsprogramm SPSS (Statistical Package for the Social Sciences, IBM, Version 21) transferiert. Reliability/Repeatability Bevor die eigentliche Auswertung der erhobenen Daten stattfinden konnte, wurden Bland-Altman-Plots für die zweimalig durchgeführten Messungen erstellt, um graphisch darzustellen und zu testen, ob die Wiederholbarkeit der Messergebnisse gewährleistet ist. Nur diejenigen Daten, die eine positive Reliability-Probe aufgezeigt haben, konnten für die weiteren statistischen Auswertungen herangezogen werden. Darstellung der Messergebnisse Im ersten Schritt wurden Box-Whisker-Plots der erhobenen Indizes getrennt nach Osteoporosegruppe und Kontrollgruppe generiert und die Mediane verglichen. Sensitivität und Spezifität Nach Definition eines Grenzwertes für die einzelnen Indizes wurden die Sensitivitäten und Spezifitäten der Messergebnisse berechnet. Da die meisten Probanden der Kontrollgruppe eine Osteopenie, eine Vorstufe der Osteoporose, aufweisen, wurden die Grenzwerte so gewählt, dass die Ergebnisse eine möglichst hohe Sensitivität anstreben. 20 3 Ergebnisse 3 Ergebnisse 3.1 Darstellung und Auswertung der Bland-Altman-Plots Sämtliche Messungen wurden nach einer Zeitspanne von mindestens zwei Wochen wiederholt, um die Reliability der Messverfahren zu testen. Die zweite Messung wurde ebenfalls vom Doktoranden durchgeführt. Es handelt sich demnach um einen Test der intrarater Reliability. Nachfolgend werden die Bland-Altman-Plots der Indizes CTMI, CTI(S), CTI(I) und CBDI vorgestellt. Die Abweichungsgrenzen wurden nach röntgenologischer Bewertung definiert, dabei wurde eruiert wie exakt man Streckenmessungen in DVT-Datensätzen durchführen kann und welche Abweichungen bei den HE zu einem noch aussagekräftigem Ergebnis führen könnte. Diese Abweichungsgrenzen sind im Folgenden: - Für den Computed tomography mental index (CTMI): +/-0,5 mm - Für den Computed tomography mandibular index o superior (CTI(S)): +/-0,025 o inferior (CTI(I)): +/-0,025 - Für den Cone-Beam computed tomography density index (CBDI) o Minimum (Min): +/-50 HE o Maximum (Max): +/-50 HE o Durchschnitt (Avg): +/-50 HE 21 3 Ergebnisse Computed tomography mental index (CTMI) Für die Streckenmessungen im Rahmen des Computed tomography mental index (CTMI) wurden zwei Bland-Altman-Plots, einen für die linke Mandibula-Hälfte und einen für die rechte Mandibula-Hälfte, erstellt. Die Abweichungsgrenzen konnten hier auf +/-0,5 mm gesetzt werden (Abb. 6 und 7). Aus den beiden Schaubildern ist ersichtlich, dass fast alle Punkte, bis auf einen einzigen (Abb. 6), innerhalb der definierten Grenzen zum Liegen kommen. Dieser eine Punkt liegt jedoch nur minimal außerhalb, so dass man der Messung des CTMI eine positive intrarater Reliability bescheinigen kann. Abb. 6: Bland-Altman-Plot für die Messwerte des CTMI. Mandibula links. 22 3 Ergebnisse Abb. 7: Bland-Altman-Plot für die Messwerte des CTMI. Mandibula rechts. Computed tomography mandibular index superior (CTI(S)) Für die Streckenmessungen bzw. Berechnungen im Rahmen des Computed tomography mandibular index superior (CTI(S)) wurden ebenfalls zwei BlandAltman-Plots, einen für die linke Mandibula-Hälfte und einen für die rechte Mandibula-Hälfte, erstellt. Die Abweichungsgrenzen konnten hier auf +/-0,025 gesetzt werden (Abb. 8 und 9). Aus den beiden Schaubildern ist ersichtlich, dass lediglich ein einziger Punkt minimal außerhalb der definierten Grenzen zum Liegen kommt (Abb. 8), so dass man der Messung des CTI(S) ebenfalls eine positive intrarater Reliability testieren kann. 23 3 Ergebnisse Abb. 8: Bland-Altman-Plot für die Ergebnisse des CTI(S). Mandibula links. Abb. 9: Bland-Altman-Plot für die Ergebnisse des CTI(S). Mandibula rechts. 24 3 Ergebnisse Computed tomography mandibular index inferior (CTI(I)) Die Abbildungen 10 und 11 zeigen zwei weitere Bland-Altman-Plots für die Streckenmessungen bzw. Berechnungen im Rahmen des Computed tomography mandibular index inferior (CTI(I)). Auch hier wurden die Abweichungsgrenzen auf +/-0,025 festgesetzt. Bei beiden Schaubildern liegen mehrere Punkte, für die Berechnungen des CTI(I) auf der linken Seite der Mandibula vier (Abb. 10) und auf der rechten Seite der Mandibula zwei (Abb. 11), außerhalb der definierten Grenzen. Da sich jedoch die meisten Punkte innerhalb dieser Grenzen befinden und die Ausreißer nicht extrem weit davon entfernt liegen, kann man diesem Verfahren durchaus eine positive intrarater Reliability bescheinigen. Beim CTI(I) sollte man sich jedoch bewusst sein, dass mehrere Messungen eine erhöhte Streuung aufweisen können und es dadurch umso wichtiger ist die Strecken so genau wie möglich auszumessen. Abb. 10: Bland-Altman-Plot für die Ergebnisse des CTI(I). Mandibula links. 25 3 Ergebnisse Abb. 11: Bland-Altman-Plot für die Ergebnisse des CTI(I). Mandibula rechts. Cone-Beam computed tomography density index (CBDI) Die Abbildungen 12 bis 17 zeigen weitere sechs Bland-Altman-Plots. Diese weisen intrarater Reliability-Proben der Knochendichtemessungen in der Mandibula auf. Für die angezeigten Werte, Minimum, Maximum und Durchschnitt der Hounsfield-Einheiten (HE), wurden je zwei Plots (Mandibula links/rechts) erstellt. Die Abweichungsgrenzen für die HE wurden auf +/-50 HE festgelegt. Diese Abweichungsgrenzen werden bei allen HE-Messungen deutlich überschritten. Beim Cone-Beam computed tomography density index (Min) liegen sogar mindestens die Hälfte der Punkte außerhalb der Grenzen und teilweise mehrere hundert HE davon entfernt. Sowohl beim Cone-Beam computed tomography density index (Max) als auch beim Cone-Beam computed tomography density index (Avg) kann man ebenfalls nicht von reproduzierbaren HE-Messungen sprechen. 26 3 Ergebnisse Zusammenfassend muss man dieser Methode eine negative intrarater Reliability bescheinigen. Aus diesem Grund ergibt es keinen Sinn, diese Methode für die Erkennung der Osteoporose im DVT heranzuziehen. Abb. 12: Bland-Altman-Plot für die Messwerte des CBDI (Min). Mandibula links. Abb. 13: Bland-Altman-Plot für die Messwerte des CBDI (Min). Mandibula rechts. 27 3 Ergebnisse Abb. 14: Bland-Altman-Plot für die Messwerte des CBDI (Max). Mandibula links. Abb. 15: Bland-Altman-Plot für die Messwerte des CBDI (Max). Mandibula rechts. 28 3 Ergebnisse Abb. 16: Bland-Altman-Plot für die Messwerte des CBDI (Avg). Mandibula links. Abb. 17: Bland-Altman-Plot für die Messwerte des CBDI (Avg). Mandibula rechts. 29 3 Ergebnisse 3.2 Vergleich der Messwerte Osteoporosegruppe vs. Kontrollgruppe Folgende Seiten beschäftigen sich mit dem Vergleich der Messwerte der Osteoporosegruppe gegenüber den Messwerten der Kontrollgruppe. Für jeden der Indizes CTMI, CTI(S) und CTI(I) wurden Box-Plots für die linke und rechte Seite der Mandibula erstellt und die Osteoporosegruppe (1) mit der Kontrollgruppe (2) verglichen. Da CTMI, CTI(S) und CTI(I) die intrarater Reliability-Probe bestanden haben, sind die Messwerte die sich in diesen Box-Plots widerspiegeln die Mittelwerte der ersten und zweiten Messung. Zunächst erfolgte eine geschlechterunspezifische Gegenüberstellung der erhobenen Indizes CTMI, CTI(S), CTI(I) der Osteoporosegruppe (1) mit den Indizes der Kontrollgruppe (2). Im nächsten Schritt wurden lediglich die Indizes der Osteoporosegruppe (1) der Frauen mit den Indizes der Kontrollgruppe (2) der Frauen verglichen. Eine Gegenüberstellung Osteoporosegruppe der Männer mit der Kontrollgruppe der Männer scheidet aufgrund der geringen Anzahl an Probanden in diesen Gruppen aus. 3.2.1 Vergleich Osteoporosegruppe vs. Kontrollgruppe (♀ + ♂) In diesem Kapitel findet ein Vergleich der Osteoporosegruppe (1) und Kontrollgruppe (2) der weiblichen und männlichen Probanden zusammen statt. Computed tomography mental index (CTMI) Im Folgenden sind die Boxplots des CTMI für die linke und rechte MandibulaHälfte dargestellt (Abb. 18 und 19). In beiden Diagrammen kann man deutliche Überschneidungen der Messwerte für die Osteoporosegruppe (1) und die Kontrollgruppe (2) erkennen. 30 3 Ergebnisse Vergleicht man die Mediane des CTMI links, liegen die Werte für die Osteoporosegruppe bei 2,0 mm und für die Kontrollgruppe bei 3,1 mm. Der Median des CTMI rechts liegt für die Osteoporosegruppe bei 2,4 mm und für die Kontrollgruppe bei 3,2 mm. Innerhalb der Boxen befinden sich die Mediane der Osteoporosegruppe eher am unteren Ende. Die Verteilung ist hier tendenziell rechtsschief. Betrachtet man die Mediane der Kontrollgruppe liegen diese eher am oberen Ende. Hier ist die Verteilung tendenziell linksschief. Abb. 18: Boxplots der Mittelwerte aus 1. und 2. Messung des Computed tomography mental index (CTMI) im digitalen Volumentomogramm (DVT). Mandibula links. Vergleich der Osteoporosegruppe ♀ + ♂ [n=6] (1) vs. Kontrollgruppe ♀ + ♂ [n=10] (2). Probanden mit DVT-Aufnahmen aus den Jahren 2008-2013 (zahnärztliche Radiologie Universitätsklinikum Ulm). 31 3 Ergebnisse Abb. 19: Boxplots der Mittelwerte aus 1. und 2. Messung des Computed tomography mental index (CTMI) im digitalen Volumentomogramm (DVT). Mandibula rechts. Vergleich der Osteoporosegruppe ♀ + ♂ [n=6] (1) vs. Kontrollgruppe ♀ + ♂ [n=10] (2). Probanden mit DVT-Aufnahmen aus den Jahren 2008-2013 (zahnärztliche Radiologie Universitätsklinikum Ulm). Abschließend betrachtet kann festgehalten werden, dass es keine klare Trennung der Messergebnisse des CTMI zwischen Osteoporose- und Kontrollgruppe gibt. Es sind jedoch Tendenzen für die Osteoporosegruppe in Richtung 2,0 mm und für die Kontrollgruppe in Richtung > 3,0 mm zu erkennen. Computed tomography mandibular index superior (CTI(S)) Nachstehend sind die Boxplots der Ergebnisse des CTI(S) für die linke und rechte Mandibula-Hälfte dargestellt (Abb. 20 und 21). In beiden Diagrammen kann man ebenfalls deutliche Überschneidungen der Messwerte für die Osteoporosegruppe (1) und die Kontrollgruppe (2) erkennen. Vergleicht man die Mediane des CTI(S) links, liegen die Werte für die Osteoporosegruppe bei 0,14 und für die Kontrollgruppe bei 0,19. Der Median des CTI(S) rechts befindet sich bei 0,17 für die Osteoporosegruppe und bei 0,20 für die Kontrollgruppe. Die Verteilung scheint hier sowohl links als auch rechts in beiden Gruppen keiner eindeutigen Tendenz zu folgen. 32 3 Ergebnisse Abb. 20: Boxplots der Mittelwerte aus 1. und 2. Ergebnis des Computed tomography mandibular index (superior) im digitalen Volumentomogramm (DVT). Mandibula links. Vergleich der Osteoporosegruppe ♀ + ♂ [n=6] (1) vs. Kontrollgruppe ♀ + ♂ [n=10] (2). Probanden aus den Jahren 2008-2013 (zahnärztliche Radiologie Universitätsklinikum Ulm). Abb. 21: Boxplots der Mittelwerte aus 1. und 2. Ergebnis des Computed tomography mandibular index (superior) im digitalen Volumentomogramm (DVT). Mandibula rechts. Vergleich der Osteoporosegruppe ♀ + ♂ [n=6] (1) vs. Kontrollgruppe ♀ + ♂ [n=10] (2). Probanden aus den Jahren 2008-2013 (zahnärztliche Radiologie Universitätsklinikum Ulm). 33 3 Ergebnisse Fasst man die Ergebnisse zusammen, kann man keine klare Trennung der Messergebnisse des CTI(S) zwischen Osteoporose- und Kontrollgruppe feststellen. Es sind leichte Tendenzen für die Osteoporosegruppe in Richtung 0,15 und für die Kontrollgruppe in Richtung 0,20 zu erkennen. Computed tomography mandibular index inferior (CTI(I)) Abbildung 22 und 23 zeigen weitere Boxplots der Ergebnisse des CTI(I) für die linke und rechte Mandibula-Hälfte. Auch in diesen beiden Diagrammen sind deutliche Überschneidungen der Messwerte für die Osteoporosegruppe (1) und die Kontrollgruppe (2) ersichtlich. Vergleicht man die Mediane des CTI(I) links, liegen die Werte für die Osteoporosegruppe bei 0,20 und für die Kontrollgruppe bei 0,24. Der Median des CTI(I) rechts befindet sich für die Osteoporosegruppe bei 0,22 und für die Kontrollgruppe bei 0,27. Innerhalb der Boxen liegen die Mediane der Osteoporosegruppe eher in der Mitte. Betrachtet man die Mediane der Kontrollgruppe, befinden sich diese eher am oberen Ende. Hier scheint die Verteilung tendenziell linksschief zu sein. 34 3 Ergebnisse Abb. 22: Boxplots der Mittelwerte aus 1. und 2. Ergebnis des Computed tomography mandibular index (inferior) im digitalen Volumentomogramm (DVT). Mandibula links. Vergleich der Osteoporosegruppe ♀ + ♂ [n=6] (1) vs. Kontrollgruppe ♀ + ♂ [n=10] (2). Probanden aus den Jahren 2008-2013 (zahnärztliche Radiologie Universitätsklinikum Ulm). Abb. 23: Boxplots der Mittelwerte aus 1. und 2. Ergebnis des Computed tomography mandibular index (inferior) im digitalen Volumentomogramm (DVT). Mandibula rechts. Vergleich der Osteoporosegruppe ♀ + ♂ [n=6] (1) vs. Kontrollgruppe ♀ + ♂ [n=10] (2). Probanden aus den Jahren 2008-2013 (zahnärztliche Radiologie Universitätsklinikum Ulm). 35 3 Ergebnisse Abschließend kann man keine klare Trennung der Messergebnisse des CTI(I) zwischen Osteoporose- und Kontrollgruppe feststellen. Es sind leichte Tendenzen für die Osteoporosegruppe in Richtung 0,21 und für die Kontrollgruppe in Richtung ≥ 0,24 zu erkennen. 3.2.2 Vergleich Osteoporosegruppe vs. Kontrollgruppe (♀) In diesem Kapitel werden ausschließlich die weiblichen Probanden der Osteoporosegruppe (1) und Kontrollgruppe (2) verglichen. Computed tomography mental index (CTMI) Nachfolgend werden die Boxplots der Messergebnisse des CTMI für die linke und rechte Mandibula-Hälfte dargestellt (Abb. 24 und 25). Für den CTMI links (Abb. 24) überscheiden sich die Ergebnisse nicht so deutlich wie für den CTMI rechts (Abb. 25). Zieht man einen Vergleich der Mediane des CTMI links, liegen die Werte für die Osteoporosegruppe bei 1,8 mm und für die Kontrollgruppe bei 3,0 mm. Der Median des CTMI rechts liegt für die Osteoporosegruppe bei 2,2 mm und für die Kontrollgruppe bei 3,0 mm. Innerhalb der Boxen befinden sich die Mediane der Osteoporosegruppe eher am unteren Ende. Die Verteilung ist hier tendenziell rechtsschief. Betrachtet man die Mediane der Kontrollgruppe liegen diese eher am oberen Ende. Hier ist die Verteilung tendenziell linksschief. 36 3 Ergebnisse Abb. 24: Boxplots der Mittelwerte aus 1. und 2. Messung des Computed tomography mental index (CTMI) im digitalen Volumentomogramm (DVT). Mandibula links. Vergleich der Osteoporosegruppe ♀ [n=5] (1) vs. Kontrollgruppe ♀ [n=7] (2). Probanden mit DVT-Aufnahmen aus den Jahren 2008-2013 (zahnärztliche Radiologie Universitätsklinikum Ulm). Abb. 25: Boxplots der Mittelwerte aus 1. und 2. Messung des Computed tomography mental index (CTMI) im digitalen Volumentomogramm (DVT). Mandibula rechts. Vergleich der Osteoporosegruppe ♀ [n=5] (1) vs. Kontrollgruppe ♀ [n=7] (2). Probanden mit DVT-Aufnahmen aus den Jahren 2008-2013 (zahnärztliche Radiologie Universitätsklinikum Ulm). 37 3 Ergebnisse Abschließend betrachtet kann man konstatieren, dass es, trotz der geringen Überschneidung der Ergebnisse in Abbildung 24, keine klare Trennung der Messergebnisse zwischen Osteoporose- und Kontrollgruppe gibt. Es sind jedoch Tendenzen für den CTMI für die Osteoporosegruppe in Richtung 2,0 mm und für die Kontrollgruppe in Richtung 3,0 mm zu erkennen. Computed tomography mandibular index superior (CTI(S)) Im Folgenden sind in Abbildung 26 und 27 die Boxplots der Ergebnisse des CTI(S) für die linke und rechte Mandibula-Hälfte dargestellt. In beiden Diagrammen sind Überschneidungen der Messwerte für die Osteoporosegruppe (1) und die Kontrollgruppe (2) ersichtlich. Dennoch unterscheiden sich die Messwerte stärker als in der vorangegangenen Gegenüberstellung der geschlechterunspezifischen Osteoporose- und Kontrollgruppe (Abb. 20 und 21). Vergleicht man die Mediane des CTI(S) links, liegen die Werte für die Osteoporosegruppe bei 0,13 und für die Kontrollgruppe bei 0,20. Der Median des CTI(S) rechts liegt für die Osteoporosegruppe bei 0,17 und für die Kontrollgruppe bei 0,20. Des Weiteren befinden sich innerhalb der Boxen die Mediane der Kontrollgruppen CTI(S) links und rechts und der Osteoporosegruppe CTI(S) rechts eher am oberen Ende. Hier ist die Verteilung tendenziell linksschief. 38 3 Ergebnisse Abb. 26: Boxplots der Mittelwerte aus 1. und 2. Ergebnis des Computed tomography mandibular index (superior) im digitalen Volumentomogramm (DVT). Mandibula links. Vergleich der Osteoporosegruppe ♀ [n=5] (1) vs. Kontrollgruppe ♀ [n=7] (2). Probanden aus den Jahren 2008-2013 (zahnärztliche Radiologie Universitätsklinikum Ulm). Abb. 27: Boxplots der Mittelwerte aus 1. und 2. Ergebnis des Computed tomography mandibular index (superior) im digitalen Volumentomogramm (DVT). Mandibula rechts. Vergleich der Osteoporosegruppe ♀ [n=5] (1) vs. Kontrollgruppe ♀ [n=7] (2). Probanden aus den Jahren 2008-2013 (zahnärztliche Radiologie Universitätsklinikum Ulm). 39 3 Ergebnisse Analysiert man die Ergebnisse, so ist keine eindeutige Trennung der Messergebnisse zwischen Osteoporose- und Kontrollgruppe feststellbar. Es sind jedoch Tendenzen für den CTI(S) für die Osteoporosegruppe in Richtung 0,15 und für die Kontrollgruppe in Richtung 0,20 zu erkennen. Computed tomography mandibular index inferior (CTI(I)) Nachstehend sind die Boxplots der Ergebnisse des CTI(I) für die linke und rechte Mandibula-Hälfte dargelegt (Abb. 28 und 29). Auch in diesen beiden Diagrammen sind Überschneidungen der Messwerte für die Osteoporosegruppe (1) und die Kontrollgruppe (2) ersichtlich, jedoch ebenfalls nicht so deutlich wie im vorherigen Kapitel beim CTI(I) (Abb. 22 und 23). Vergleicht man die Mediane des CTI(I) links, liegen die Werte für die Osteoporosegruppe bei 0,18 und für die Kontrollgruppe bei 0,24. Der Median des CTI(I) rechts der Osteoporosegruppe mit 0,22 liegt sehr nahe dem Median der Kontrollgruppe mit 0,23. Abb. 28: Boxplots der Mittelwerte aus 1. und 2. Ergebnis des Computed tomography mandibular index (inferior) im digitalen Volumentomogramm (DVT). Mandibula links. Vergleich der Osteoporosegruppe ♀ [n=5] (1) vs. Kontrollgruppe ♀ [n=7] (2). Probanden aus den Jahren 2008-2013 (zahnärztliche Radiologie Universitätsklinikum Ulm). 40 3 Ergebnisse Abb. 29: Boxplots der Mittelwerte aus 1. und 2. Ergebnis des Computed tomography mandibular index (inferior) im digitalen Volumentomogramm (DVT). Mandibula rechts. Vergleich der Osteoporosegruppe ♀ [n=5] (1) vs. Kontrollgruppe ♀ [n=7] (2). Probanden aus den Jahren 2008-2013 (zahnärztliche Radiologie Universitätsklinikum Ulm). Resümiert man die Ergebnisse des CTI(I) kann keine klare Trennung der Messergebnisse zwischen Osteoporose- und Kontrollgruppe festgestellt werden. Es sind weder für die Osteoporose- noch für die Kontrollgruppe Tendenzen für den CTI(I) auszumachen. 41 3 Ergebnisse 3.3 Sensitivität und Spezifität Für die Indizes CTMI, CTI(S) und CTI(I) wurden, nach Betrachtung der einzelnen Messergebnisse, die Sensitivitäten und Spezifitäten für bestimmte Grenzwerte berechnet. Diese Grenzwerte mussten dabei individuell für jeden der Indizes festgelegt werden. Da sich in den Kontrollgruppen überwiegend Probanden mit einer Osteopenie befinden, konnte eine möglichst hohe Sensitivität angestrebt werden, ohne die Spezifität zu vernachlässigen. Die Grenzwerte für die Indizes sind im Folgenden: - Für den Computed tomography mental index: 3,0 mm: o CTMI < 3,0 mm: Osteoporose-Proband o CTMI ≥ 3,0 mm: Osteopenie-Proband bzw. gesunder Proband - Für den Computed tomography mandibular index (superior): 0,18 o CTI(S) < 0,18: Osteoporose-Proband o CTI(S) ≥ 0,18: Osteopenie-Proband bzw. gesunder Proband - Für den Computed tomography mandibular index (inferior): 0,23 o CTI(I) < 0,23: Osteoporose-Proband o CTI(I) ≥ 0,23: Osteopenie-Proband bzw. gesunder Proband 42 3 Ergebnisse 3.3.1 Sensitivität und Spezifität – Probandengruppe ♀ + ♂ Berechnet man, geschlechterunspezifisch, die Sensitivitäten und Spezifitäten mit oben genannten Grenzwerten, so ergibt sich: - Für den CTMI (links): 66,7% Sensitivität und 70,0% Spezifität - Für den CTMI (rechts): 66,7% Sensitivität und 70,0% Spezifität - Für den CTI(S) (links): 66,7% Sensitivität und 70,0% Spezifität - Für den CTI(S) (rechts): 66,7% Sensitivität und 80,0% Spezifität - Für den CTI(I) (links): 50,0% Sensitivität und 70,0% Spezifität - Für den CTI(I) (rechts): 66,7% Sensitivität und 80,0% Spezifität 3.3.2 Sensitivität und Spezifität – Probandengruppe ♀ Berechnet man die Sensitivitäten und Spezifitäten mit oben genannten Grenzwerten nur für die Frauen, so ergibt sich: - Für den CTMI (links): 80,0% Sensitivität und 57,1% Spezifität - Für den CTMI (rechts): 80,0% Sensitivität und 57,1% Spezifität - Für den CTI(S) (links): 80,0% Sensitivität und 57,1% Spezifität - Für den CTI(S) (rechts): 80,0% Sensitivität und 71,4% Spezifität - Für den CTI(I) (links): 60,0% Sensitivität und 57,1% Spezifität - Für den CTI(I) (rechts): 80,0% Sensitivität und 42,9% Spezifität 43 3 Ergebnisse 3.4 Zusammenfassung der Ergebnisse Intrarater Reliability Die Indizes Computed tomography mental index, Computed tomography mandibular index (superior) und Computed tomography mandibular index (inferior) haben den Test der intrarater Reliability bestanden. Dieser wurde durch die jeweiligen Bland-Altman-Plots (Abb. 6 bis 11) bestätigt. Lediglich dem Cone-Beam computed tomography density index konnte keine intrarater Reliability bescheinigt werden. Aus diesem Grund mussten die Messergebnisse des CBDI von der Auswertung zur Osteoporoseerkennung im DVT ausgeschlossen werden. Sensitivitäten und Spezifitäten Fasst man die Ergebnisse des Computed tomography mental index, des Computed tomography tomography mandibular index mandibular index (inferior) geschlechtsunspezifische noch für die (superior) und zusammen, ist weibliche des weder Computed für die Gegenüberstellung der Osteoporose- und Kontrollgruppe eine klare Trennung zu erkennen. Man kann jedoch bei fast allen leichte Tendenzen für die einzelnen Indizes in Richtung der kleineren Werte bei der Osteoporosegruppe und in Richtung der größeren Werte bei der Kontrollgruppe erkennen. Lediglich für den CTI(I) bei den Frauen lässt sich keine Tendenz feststellen, da die Mediane des CTI(I) rechts sehr nahe beieinander liegen. 44 3 Ergebnisse Es ergeben sich folgende Sensitivitäten und Spezifitäten: - - - - - - CTMI links (Grenzwert: 3,0 mm; Osteoporoseverdacht < 3,0 mm) o ♀ + ♂: 66,7% Sensitivität und 70,0% Spezifität o ♀: 80,0% Sensitivität und 57,1% Spezifität CTMI rechts (Grenzwert: 3,0 mm; Osteoporoseverdacht < 3,0 mm) o ♀ + ♂: 66,7% Sensitivität und 70,0% Spezifität o ♀: 80,0% Sensitivität und 57,1% Spezifität CTI(S) links (Grenzwert: 0,18; Osteoporoseverdacht < 0,18) o ♀ + ♂: 66,7% Sensitivität und 70,0% Spezifität o ♀: 80,0% Sensitivität und 57,1% Spezifität CTI(S) rechts (Grenzwert: 0,18; Osteoporoseverdacht < 0,18) o ♀ + ♂: 66,7% Sensitivität und 80,0% Spezifität o ♀: 80,0% Sensitivität und 71,4% Spezifität CTI(I) links (Grenzwert: 0,23; Osteoporoseverdacht < 0,23) o ♀ + ♂: 50,0% Sensitivität und 70,0% Spezifität o ♀: 60,0% Sensitivität und 57,1% Spezifität CTI(I) rechts (Grenzwert: 0,23; Osteoporoseverdacht < 0,23) o ♀ + ♂: 66,7% Sensitivität und 80,0% Spezifität o ♀: 80,0% Sensitivität und 42,9% Spezifität 45 4 Diskussion 4 Diskussion Die Studie zum Thema Osteoporoseerkennung im digitalen Volumentomogramm (DVT) erweitert die Möglichkeiten Osteoporose in der zahnmedizinischen radiologischen Bildgebung festzustellen. Zahlreiche Arbeiten haben sich mit der Erkennung der Osteoporose in der Panoramaschichtaufnahme (Taguchi 2010; Bozic u. Ihan Hren 2006; Karayianni et al. 2007) oder in Zahnfilmen (Nackaerts et al. 2008) beschäftigt. Bisher gab es lediglich eine Untersuchung, die erfolgreich einen Unterschied zwischen gesunden und osteoporosekranken postmenopausalen Frauen im DVT eruieren konnte (Koh u. Kim 2011). Diese Pilotstudie knüpft an die erwähnte Untersuchung von Koh und Kim aus dem Jahr 2011 an. Ziel war es einen Grenzwert für die verschiedenen Methoden im DVT zu bestimmen, mit dem man Probanden mit Osteoporose von gesunden Probanden bzw. Probanden mit Osteopenie abgrenzen kann. Methodenkritik Der gewichtigste Kritikpunkt kommt der geringen Anzahl an Probanden in dieser Studie zu. Da nur ein kleiner Teil der Probanden eine Knochendichtemessung vorweisen konnte und bei mehreren Probanden der Unterkiefer in den DVTAufnahmen abgeschnitten war, konnten letztendlich nur 6 Probanden in die Osteoporosegruppe (fünf Frauen und ein Mann) und 10 Probanden in die Kontrollgruppe (sieben Frauen und ein Mann mit Osteopenie; zwei gesunde Männer) aufgenommen werden. Die Qualität der Forschungsergebnisse hätte zudem gesteigert werden können, wenn mehr gesunde Probanden an der Studie teilgenommen hätten, da Osteopenie eine Vorstufe der Osteoporose darstellt. Eine Gegenüberstellung einer gesunden Kontrollgruppe mit der Osteoporosegruppe hätte vermutlich zu einem trennschärferen Ergebnis geführt. 46 4 Diskussion Ein weiterer Kritikpunkt sind die vorliegenden DXA-Messungen von Probanden mit einer Osteopenie, die zeitlich vor der DVT-Aufnahme gemacht wurden. Die meisten waren ein bis zwei Jahre älter, als die DVT-Aufnahme. Es gab jedoch auch eine DXA-Messung, die vier Jahre zurücklag. Vorteilhaft wären DXAMessungen im selben Jahr wie die DVT-Aufnahme gewesen, da sich der Knochen mit den Jahren verändert haben könnte. Bei einem so kleinen Pool an Probanden wurden die Gruppen nicht nach Voxelgrößen der DVT-Aufnahmen aufgeteilt. Die Aufnahmen weisen somit Voxelgrößen von 0,2 bis 0,3 auf. Das wirkt sich messtechnisch gesehen nicht merklich auf die Ergebnisse aus, muss jedoch in Bezug auf Einheitlichkeit zwischen den Probanden kritisiert werden. Alle Messreihen konnten, nach Schulung durch Frau Prof. Margrit-Ann Geibel, vom Doktorand, der die Fachkunde DVT erworben hat, durchgeführt werden. Hier muss die fehlende Routine gegenüber einem Radiologen oder einem Zahnarzt mit mehrjähriger DVT-Erfahrung aufgezeigt werden. Außerdem wurden die DVTAufnahmen zwei Mal im Abstand von mindestens zwei Wochen von nur einem Untersucher nach dem Prinzip der intrarater Reliability ausgewertet. Ein zweiter Untersucher, nach dem Prinzip der interrater Reliability, hätte die Wiederholbarkeit der Messergebnisse nochmals eindeutiger verifizieren können. Kritik am Messverfahren Schaut man sich mehrere DVT-Aufnahmen des Unterkiefers an, ist feststellbar, dass nicht immer eine „perfekte“ Anatomie vorzufinden ist. Es gab Probanden bei denen es diffizil war die Tangenten zum Auffinden der richtigen Schnittebene anzulegen, um damit wiederholbare Messergebisse erhalten zu können. 47 4 Diskussion Intrarater Reliability Betrachtet man zunächst die Bland-Altman-Plots, ist eine intrarater Reliability für den Computed tomography mental index, den Computed tomography mandibular index (superior) und den Computed tomography mandibular index (inferior) gegeben, wobei durchaus ein paar wenige Ausreißer zu beanstanden sind, die jedoch nahe den definierten Grenzen zum Liegen kommen. Vor allem beim CTI(I) links gab es unerwartet viele Punkte, die sich außerhalb der Grenzen befunden haben. Das Problem liegt hierbei zum einen an der Morphologie des UK und der damit verbundenen Schwierigkeit Tangenten anzulegen und zum anderen an der Messgenauigkeit. Zusätzlich spielte der Faktor Zeit eine wesentliche Rolle. Lag ein schwieriger Fall vor, mussten bis zu zehn Minuten für die komplette Auswertung einer DVT-Aufnahme veranschlagt werden. Schaut man sich nun die intrarater Reliability der Studie von Koh u. Kim (2011), in der erstmalig die Indizes CTMI, CTI(S) und CTI(I) zum Einsatz kamen und die intrarater Reliability dieser Studie an, kann man konstatieren, dass die durchgeführten Messungen wiederholbar sind. Dem neu definierten Cone-Beam computed tomography density index konnte nur eine negative intrarater Reliability bescheinigt werden, da die HE der ersten und zweiten Messung teilweise deutlich über dem Grenzwert von +/-50 HE lagen. Genannter Sachverhalt ist zurückzuführen auf die bereits erwähnten Schwierigkeiten beim Anlegen der Tangenten und einen vermutlich zu gering definierten kreisrunden Bereich. Dieser Bereich war jedoch ein Kompromiss in Bezug auf die Vorgehensweise zum Auffinden des richtigen Messortes und auf die um den Messbereich befindlichen Strukturen. Zu erwähnen wäre hierbei der Canalis mandibularis und die unterschiedlich dicke Kompakta der einzelnen Probanden, die bei der HE-Messung nicht mit eingeschlossen werden sollten. 48 4 Diskussion Box-Whisker-Plots und Mediane Kritisch ist zu bewerten, dass sich sämtliche Ergebnisse des CTMI, des CTI(S) und des CTI(I) der Osteoporosegruppe (1) und Kontrollgruppe (2) überschneiden, sowohl für Männer und Frauen gemeinsam, als auch für die Frauen alleine. Damit ergab sich keine eindeutige Trennung zwischen den beiden Gruppen. Diese Tatsache hatte Einbußen bei den Sensitivitäten und Spezifitäten für die jeweiligen Indizes zur Folge. Ein Grund für die geringen Unterschiede in den Ergebnissen in unserer Studie könnte der Vergleich Osteoporoseprobanden mit vorwiegend Osteopenieprobanden in der Kontrollgruppe sein. Das erscheint logisch, wenn man davon ausgeht, dass die generelle Demineralisation der Knochen bei Frauen nach der Menopause auch den Unterkiefer betrifft. Schaut man sich die Ergebnisse von Koh und Kim (2011) an, kann man ebenfalls Überschneidungen zwischen Osteoporosegruppe und gesunder Kontrollgruppe für die Indizes CTI(S) und CTI(I) feststellen, diese scheinen jedoch nicht so groß, wie in vorliegender Studie zu sein. Dagegen gibt es beim CTMI sogar keinen signifikanten Unterschied zwischen den zwei Gruppen (Koh u. Kim 2011). Betrachtet man zunächst die Mediane des CTI(S) der Frauen aus dieser Studie näher, liegen die Werte für die Osteoporosegruppe bei 0,13 (links) bzw. 0,17 (rechts) und für die Kontrollgruppe bei 0,20 (links und rechts). Vergleicht man diese Werte allerdings mit den Mittelwerten der Studie von Koh und Kim (2011), scheinen die Ergebnisse im Ansatz mit hier vorliegender Studie vergleichbar zu sein. Für den CTI(S) der Osteoporosegruppe geben sie einen Mittelwert von 0,14 und für den CTI(S) der Kontrollgruppe einen Mittelwert von 0,21 an (Koh u. Kim 2011). Vergleicht man die Ergebnisse des CTI(I) der Frauen aus dieser Studie mit dem Ergebnis des CTI(I) aus der Studie von Koh und Kim (2011) sind sich diese ebenfalls ähnlich. Natürlich wieder unter dem Vorbehalt, dass bei dieser Pilotstudie der Median angegeben wurde und bei Koh und Kim (2011) der Mittelwert. 49 4 Diskussion Sensitivitäten und Spezifitäten Die definierten Grenzwerte der einzelnen Indizes CTMI, CTI(S) und CTI(I), für Männer und Frauen gemeinsam, ergeben fast alle Sensitivitäten und Spezifitäten unter 80%. Lediglich beim CTI(S) rechts und beim CTI(I) rechts ist eine Spezifität von 80% zu konstatieren. Dieses Ergebnis ist als kritisch einzustufen, zum einen wegen der geringen Anzahl an Probanden und zum anderen sollte eine Methode sowohl in der Spezifität als auch in der Sensitivität eine möglichst hohe Prozentzahl erreichen, um als klinisch anwendbar zu gelten. Schaut man sich die reinen Frauengruppen in Bezug auf Sensitivität und Spezifität an, werden die Ergebnisse besser, sind aber ebenfalls noch nicht abschließend zufriedenstellend. Alle Indizes, bis auf den CTI(I) links mit 60,0%, weisen eine Sensitivität von 80,0% auf. Die Spezifitäten belaufen sich auf 57,1%, mit einem Ausreißer nach oben (71,4%) und einem nach unten (42,9%). Schlussfolgerung Es hat den Anschein, dass sich bei Frauen ab 55 Jahren auch der Unterkiefer in Bezug auf eine Osteoporoseerkrankung verändert und es damit möglich ist, eine Frau mit Osteoporose in einer DVT-Aufnahme des Unterkiefers zu erkennen. Da in dieser Studie nur wenige männliche Probanden Teil der Auswertung waren, kann keine Aussage über die Erkennung von Osteoporose im Unterkiefer bei den männlichen Probanden getroffen werden. Für weitere Studien sollte die Anzahl der Probanden, insbesondere die der männlichen, erhöht werden, um die Vermutung Osteoporose im DVT erkennen zu können deutlicher zu verifizieren. Zudem verspricht ein Vergleich von Osteoporoseprobanden mit gesunden Probanden prägnantere Ergebnisse und sollte demnach in nachfolgende Studiendesigns integriert werden. 50 4 Diskussion Betrachtet man die Unterkiefer der weiblichen Osteoporoseprobanden stellt man fest, dass die Spongiosa sehr viele „Hohlräume“ und nur noch „wenige“ dicht verzweigte Bälkchen aufweist. Das könnte eventuell mit dem niedrigen Östrogenspiegel der Frauen während und nach der Menopause zu tun haben (Bartl u. Bartl 2011), der vielleicht dazu führt, dass der Knochen generalisiert demineralisiert wird und sich dadurch eine Osteoporose auch im Unterkiefer manifestiert. Das würde bedeuten, dass die Möglichkeit eine Osteoporose im DVT zu erkennen nur auf postmenopausale Frauen beschränkt bleibt. Diesem visuellen Ansatz sollte jedoch unbedingt in weiteren Studien nachgegangen werden. Den erstmalig zum Einsatz gekommenen CBDI sollte man, trotz der negativen intrarater Reliability, für die Osteoporoseerkennung nicht gänzlich verwerfen. Es besteht die Möglichkeit eine andere wiederauffindbare Stelle in der UK-Spongiosa zu definieren und den Durchmesser von 0,7 x 0,7 mm um einiges größer zu machen. Diese Vorgehensweise kann eventuell die großen Schwankungen der HE reduzieren. Abschließend kann man konstatierten, dass es im DVT durchaus Möglichkeiten gibt Patienten mit einer Osteoporose zu identifizieren. Ein großer Nachteil besteht jedoch darin, dass die in dieser Arbeit durchgeführten Messungen, wenn man sie wiederholbar gestalten möchte, sehr genau ausgeführt werden müssen und sie für den Zahnarzt in der Praxis einen zu hohen Arbeits- und Zeitaufwand bedeuten würden. Aus diesem Grund sind die Methoden leider impraktikabel und für einen kurzen Osteoporose-Check im Rahmen der Nebenbefunde ungeeignet. Hier gilt es eine Kurz-Screening-Methode zu entwickeln, um die Befundung für den Zahnarzt alltagstauglich zu gestalten. 51 5 Zusammenfassung 5 Zusammenfassung Die vorliegende Pilotstudie beschäftigte sich mit verschiedenen Messverfahren, die eine Osteoporoseerkrankung von Frauen und Männern im digitalen Volumentomogramm (DVT) diagnostizieren sollen. Dabei wurde untersucht, ob es signifikante Unterschiede in den Messwerten verschiedener Indizes zwischen Probanden mit Osteoporose im Vergleich zu Probanden mit Osteopenie bzw. gesunden Probanden gibt. Außerdem sollte ein Grenzwert für diese Indizes definiert werden, bei dem mit möglichst hohen Sensitivitäten und Spezifitäten zu rechnen ist. Zu Beginn dieser Studie lag das positive Votum der Ethikkommission im Schreiben vom 06. Mai 2013 vor. Aus dem Pool von 810 DVT-Datensätzen der Zahnklinik des Universitätsklinikums Ulm (Aufnahmezeitpunkt 2008 bis September 2013) wurden insgesamt 144 Probanden (71 weibliche und 73 männliche), die zum Zeitpunkt der DVT – Aufnahme das 55. Lebensjahr erreicht hatten, vorausgewählt. An alle vorausgewählten Probanden wurden Briefe versendet. Diese enthielten eine Erläuterung der Studie und eine freiwillige vom Probanden zu unterzeichnende Einwilligungserklärung zur Entbindung der Schweigepflicht des Hausarztes. Letztendlich konnten, den Ein- und Ausschlusskriterien geschuldet, zwölf Frauen (fünf Frauen mit Osteoporose und sieben mit Osteopenie) und vier Männer (ein Proband mit Osteoporose, einer mit Osteopenie und zwei gesunde Probanden) an der Studie teilnehmen. Die vorhandenen DVT-Aufnahmen wurden mit dem digitalen Volumentomogramm 3D eXam (KaVo, Deutschland) erstellt und mit dem Programm OnDemand3D (Version 1.0, Cybermed Inc., Südkorea) ausgewertet. Alle Messungen sind in der Mandibula im Bereich des Foramen mentale rechts und links durchgeführt werden. Dabei kamen die von Koh und Kim (2011) beschriebene Indizes zum Einsatz, wie der Computed tomography mandibular index (superior) (CTI(S)), der Computed tomography mandibular index (inferior) (CTI(I)), sowie der Computed tomography mental index (CTMI). Zusätzlich wurden 52 5 Zusammenfassung Knochendichtemessungen in der Spongiosa durchgeführt. Diesem Messverfahren wurde der Name Cone-Beam computed tomography density index (CBDI) verliehen. Die erste Messreihe wurde verblindet durchgeführt. Im Abstand von mindestens zwei Wochen fand eine zweite Auswertung statt. Damit konnten die Indizes auf ihre intrarater Reliability überprüft werden. Dem CTMI, dem CTI(S) und dem CTI(I) konnte eine Wiederholbarkeit der Messergebnisse bescheinigt werden. Lediglich der CBDI hat den Test der intrarater Reliability nicht bestanden und musste von der Auswertung ausgeschlossen werden. Resümiert man die Ergebnisse des CTMI, des CTI(S) und des CTI(I) ist keine klare Trennung zwischen den Werten für die Osteoporosegruppe und Kontrollgruppe auszumachen, sowohl für die Männer und Frauen gemeinsam, als auch für die Frauen alleine. Man kann jedoch bei fast allen leichte Tendenzen für die einzelnen Indizes in Richtung der kleineren Werte bei der Osteoporosegruppe und in Richtung der größeren Werte bei der Kontrollgruppe erkennen. Die definierten Grenzwerte der Indizes CTMI, CTI(S) und CTI(I), für Männer und Frauen gemeinsam, ergeben somit fast alle Sensitivitäten und Spezifitäten unter 80%. Wertet man nur die Ergebnisse der Frauen aus, weisen die Indizes, bis auf den CTI(I) links mit 60,0%, eine Sensitivität von 80,0% auf. Die Spezifitäten belaufen sich auf 57,1%, mit einem Ausreißer nach oben (71,4%) und einem nach unten (42,9%). Der größte Kritikpunkt kommt zum einen der geringen Anzahl an Probanden, und zum anderen der geringen Anzahl an gesunden Probanden in dieser Studie zu. Vielleicht hätten mehr gesunde Probanden ein deutlicheres Ergebnis zwischen Osteoporosegruppe und Kontrollgruppe aufzeigen können. Des Weiteren wurden alle Messreihen vom Doktorand durchgeführt. Hier muss die mangelnde Erfahrung in der Auswertung von DVT-Aufnahmen aufgezeigt werden. Abschließend kann man konstatieren, dass es im DVT durchaus Möglichkeiten gibt, Patienten mit einer Osteoporose zu identifizieren. Ein großer Nachteil besteht jedoch im hohen Zeitaufwand. Hier gilt es eine Kurz-Screening-Methode zu entwickeln, um die Befundung für den Zahnarzt alltagstauglich zu gestalten. 53 6 Literaturverzeichnis 6 Literaturverzeichnis 1. Alsaadi G, Quirynen M, Komárek A, van Steenberghe D: Impact of local and systemic factors on the incidence of oral implant failures, up to abutment connection. J Clin Periodontol 34: 610–617 (2007) 2. Bartl R, Bartl C: Osteoporose. Prävention, Diagnostik, Therapie. 4., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Thieme, Stuttgart New York, S. V, 35, 77, 111 (2011) 3. Becker W, Hujoel P P, Becker B E, Willingham H: Osteoporosis and implant failure: an exploratory case-control study. J Periodontol 71: 625–631 (2000) 4. Bedogni A, Bettini G, Totola A, Saia G, Nocini P F: Oral bisphosphonate-associated osteonecrosis of the jaw after implant surgery: a case report and literature review. J Oral Maxillofac Surg 68: 1662–1666 (2010) 5. 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