Werkbeschriebe - Orchester Santa Maria

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Werkbeschriebe - Orchester Santa Maria
Ouverture “Le nozze di Figaro”, KV 492
Wolfgang Amadeus Mozart
Die Uraufführung von Figaros Hochzeit fand am 1. Mai 1786 im Wiener Burgtheater statt. Die Oper spielt am
Schloss des Grafen Almaviva in Aguasfrescas in der Nähe von Sevilla um 1780. Le nozze di Figaro ist stilistisch eine
Opera buffa (komische Oper), und zwar Mozarts erste nach der mehr als zehn Jahre früher entstandenen „La
finta giardiniera“. „Figaro“ zeigt Mozarts Kunst auf dem Höhepunkt seiner reifen Meisterschaft. Seit seiner letzten
vollendeten abendfüllenden Oper, „Die Entführung aus dem Serail“, waren vier Jahre vergangen. In dieser Zeit
hatte Mozart sein Können durch bahnbrechende Kompositionen vor allem auf dem Gebiet des Klavierkonzerts
und des Streichquartetts weiter vervollkommnet.
Fagottkonzert B-Dur, KV 191
Wolfgang Amadeus Mozart
I. Allegro
II. Andante ma Adagio
III. Rondo. Tempo di Menuetto
Nachdem W.A. Mozart schon im Alter von dreizehn Jahren zum unbesoldeten dritten Konzertmeister der Kapelle
des Salzburger Fürstbischofs ernannt worden war, wurde er 1772, im Alter von 16 Jahren, als besoldeter Konzertmeister angestellt. Bis 1777 hielt er sich dann überwiegend in Salzburg auf. Dabei lernte er nach den durchweg erhebenden Erlebnissen seiner Reisezeit die Niederungen des regelmäßigen Dienstes an einem Fürstenhof
kennen. Zu seinen Aufgaben gehörten der kirchliche Dienst und die Gestaltung der Abendunterhaltungen am
bischöflichen Hof. In dieser Zeit sind mehrere Messen, allerhand Kammermusik, eine Reihe von Orchesterwerken
und diverse Konzerte entstanden, die teilweise auch im Auftrag von anderen Musikliebhabern, insbesondere Adeligen oder Instrumentalisten geschrieben wurden. Zu den Auftragswerken gehört vermutlich auch das Fagottkonzert, das Mozart im Juni 1774 komponierte. Es ist eines der wenigen Konzerte für dieses Instrument und das einzige aus der Feder eines der großen Meister der Klassik. Die Spieler und Liebhaber des Fagotts sind aber nicht nur
deswegen froh, sondern auch darüber, wie meisterhaft es Mozart verstand, die Stärken dieses freundlichen und
höchst beweglichen Instrumentes herauszuheben.
Ein musikalischer Spass, KV 522
Wolfgang Amadeus Mozart
I. Allegro
II. Menuetto Maestoso
III. Trio
IV. Adagio cantabile
V. Presto
Mozarts Sextett „Ein musikalischer Spass“ KV522 entstand 1787; Anlass der Entstehung und Daten einer ersten
Aufführung sind nicht bekannt. Die Beinamen „Dorfmusikantensextett“ und „Bauernsinfonie“, die das Stück nach
dem Tod des Komponisten bekam, sind etwas irreführend, denn die Zielscheiben des derben Spasses sind zwar
auch die aufführenden Musiker, in erster Linie aber dilettierende Komponisten, denen es sowohl an technischer
Fertigkeit als auch an Einfällen mangelt und von denen Mozart sicherlich viele kannte. Neben den offenkundigen
Grobheiten enthält die Komposition zahlreiche harmonische Scherze, die für heutige Ohren, durch Romantik und
Moderne mit geprägt, weit weniger grotesk klingen als zu Mozarts Zeit.
Pause
1. Symphonie Op. 21, C-Dur
Ludwig van Beethoven
I.
II.
III.
IV.
Adagio molto – Allegro con brio
Andante cantabile con moto
Menuetto (Allegro molto e vivace)
Adagio – Allegro molto e vivace
Die Arbeit an der 1. Sinfonie in C-Dur op. 21 begann Ludwig van Beethoven im Jahre 1799 und beendete sie ein
Jahr später. Die Uraufführung unter seiner Leitung am 2. April 1800 im K. K. National-Hof-Theater in Wien war ein
grosser Erfolg für den Komponisten. Von der Anlage und dem benutzten Instrumentarium der Sinfonie her kann
man noch deutlich die Vorbilder Mozart und Haydn heraushören. Beethoven präsentierte sich mit seinem symphonischen Erstlingswerk als ein Komponist, der im Sinne der herkömmlichen musikalischen Form der Tradition
verpflichtet bleibt, jedoch im Hinblick auf Länge und Inhalt, d.h. Ausweitung der Coda-Teile als eigenständige
Formteile (1., 2. und 4. Satz) und insbesondere motivisch-thematische Arbeit, dynamische Kontraste, thematische
und dynamische Dichte sowie Instrumentation und nicht zuletzt stringente Tempi Neuland betritt und bekanntlich
unumkehrbar etabliert. Dies macht ihn nicht allein zum prominentesten musikalischen Vertreter seiner Zeit, sondern zu einem nachhaltig prägenden Vorbild für die nachfolgende Musikgeschichte schlechthin.
Orchester Santa Maria
Engagierte Amateurmusiker und Musikstudenten, die sich – unterstützt von Berufsmusikern - mit Hingabe einer
gepflegten und vielfältigen Orchesterkultur widmen, bilden seit über 20 Jahren das Orchester Santa Maria. In
anspruchsvoller, professioneller Probenarbeit bereiten sie sich auf ihre Auftritte vor. Die jährlich drei Konzerte in
der Region Luzern leben von einer sprichwörtlich begeisternden Santa-Maria-Atmosphäre. Sie fesseln ihr Publikum immer wieder neu und wurden mit Programmen von der Klassik bis zur Gegenwart und mit renommierten,
oft jungen Solistinnen und Solisten zum festen Bestandteil des regionalen Musiklebens. Das Orchester begleitet
regelmässig verschiedene Chöre und pflegt einen engen Kontakt zu anderen Kulturschaffenden der Region.
www.orchester-santa-maria.ch
Matthias Racz, Fagott
Matthias Racz wurde 1980 in Berlin geboren und begann im Alter von 6 Jahren seine musikalische Ausbildung zunächst auf dem Klavier und mit 10 Jahren auch auf dem Fagott.
Schon früh begann er sehr erfolgreich an Wettbewerben teilzunehmen. Er erspielte sich
zahlreiche erste Bundespreise beim Wettbewerb "Jugend musiziert" in Solo- sowie Kammermusikwertungen. Während seiner musikalischen Ausbildung wurde er mit verschiedenen Förderungen ausgezeichnet, so als Stipendiat der „Jürgen Ponto Stiftung“, der
„Villa Musica“, des „PE-Förderkreises für Studierende der Musik“ und der „Studienstiftung des deutschen Volkes“. Beim Internationalen Bayreuther Musikwettbewerb "Pacem
in terris" 2000 erhielt er den 3. Preis in der Gesamtwertung aller Holzblasinstrumente. Im
Jahr 2002 folgte der 1. Preis beim Internationalen Musikwettbewerb "Prager Frühling"
und noch im selben Jahr gewann er den Internationalen Musikwettbewerb der ARD in
München. Schon im Alter von 15 Jahren gab er sein Debüt als Solist mit dem Kölner
Kammerorchester in der Fernsehproduktion "Junge Künstler auf dem Podium". Weitere Konzerte folgten mit dem
Interlochen-World-Youth-Symphony Orchestra (Michigan/USA), der Philharmonia Hungarica, der Polnischen
Kammerphilharmonie, dem Collegium Musicum Basel, dem Ensemble Resonanz, der Vogtland Philharmonie, der
Norddeutschen Philharmonie, dem Orchestra della Svizzera Italiana, dem Symphonieorchester des Bayerischen
Rundfunk, dem Deutschen Symphonieorchester Berlin u. a. Bei der Villa Musica auf Schloss Engers war er Junior
Dozent und im Jahr 2004 gab er seinen ersten Fagott Meisterkurs. Seit 2008 unterrichtet er an Hochschule für
Musik und Theater Zürich. Mit 21 Jahren war er bereits Solofagottist im Gürzenich Orchester Kölner Philharmoniker und seit 2003 ist er in gleicher Position im Tonhalle-Orchester Zürich tätig. Ausserdem spielt er als Solofagottist im Lucerne Festival Orchestra unter Claudio Abbado.
Droujelub Yanakiew, Leitung
Nach dem Abschluss seines Solistendiploms 2003 als Violinist, hat Droujelub Yanakiew die
musikalische Laufbahn als Dirigent eingeschlagen. Seine Arbeit wurde bald anerkannt und
er wurde 2005 vom Schweizerischen Tonkünstlerverein als Stipendiat der „Kiefer-HablitzelStiftung“ ausgewählt. Im Sommer 2010 hat Droujelub Yanakiew sein DirigierMasterstudium an der Zürcher Hochschule der Musik in der Klasse von Professor Johanes
Schlaefli abgeschlossen. Seine dirigentische Entwicklung wurde unterstützt und beeinflusst
durch die Zusammenarbeit mit namhaften Dirigenten wie Bernard Haitink, Ralf Weikert,
Jesùs Lòpez Cobos, Peter Eötvös und Stefan Asbury. Ein wichtiger Teil seiner Erfahrungen
konnte er während seinen Assistenzen bei Roberto Benzi, Johannes Schläfli, Marc Kissoczy
und Franco Trinca sammeln. In den letzten Jahren hat Droujelub Yanakiew mit vielen
verschiedenen Orchestern gearbeitet – u.a. mit dem Berner Symphonieorchester, Südwestdeutsche Philharmonie, Sinfonie Orchester Biel, Festival Strings Lucerne, Musikkollegium Winterthur, Collegium
Musicum Basel, San Juan Sinfonie Orchester (Argentinien), Sofia Sinfonie Orchester, Karlsbad Sinfonie Orchester
und dem Kammerorchester Berg. Nebst dem Orchester Santa Maria ist Droujelub Yanakiew Dirigent des Zuger
Jugendorchesters, Variaton Orchester Bern und der Cappella dei Giovani. Sein Debüt in der Tonhalle Zürich hatte
er im Dezember 2008 mit der 6. Sinfonie von Dmitri Schostakowitsch - das Debüt im grossen Saal des KKL Luzern
im November 2010 mit dem Cellisten Thomas Demenga als Solist.
Konzertvorschau
Sa, 10. Dez. 2011, 19.30 Uhr
So, 11. Dez. 2011, 16.30 Uhr
Kapelle St. Anna Luzern
Jubiläumskonzert St. Anna
A. Vivaldi: Sinfonia in h-moll
W.A. Mozart: Konzert für Harfe und Flöte
J. Haydn: Sinfonie Nr. 4
Solistinnen: Regula Ruckli (Flöte), Franziska Brunner (Harfe)
Leitung: Droujelub Yanakiew
Fr, 13. April 2012, 19.30 Uhr
Theater Casino Zug
So, 15. April 2012, 17.00 Uhr
Südpol Luzern
santa olé!
Villa-Lobos: Bachianas Brasileiras No. 9
Romero Aldemaro: Fuga con Pajarillo
Krebs Christian: Saxophon-Konzert (Uraufführung)
Piazolla/Zisman: Stücke für Bandoneon und Streichorchester
Solisten: Mario Venuti (Saxaphon), Michael Zisman (Bandoneon)
Leitung: Droujelub Yanakiew