Sinfonie Nr. 29 A-Dur KV 201 - Migros-Kulturprozent
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Sinfonie Nr. 29 A-Dur KV 201 - Migros-Kulturprozent
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) Sinfonie Nr. 29 A-Dur KV 201 Die Datumsangabe zu Beginn des Manuskripts der 29. Sinfonie wurde weggekratzt, aber man hat den Eindruck, noch ein "1774" zu lesen. Der damals 18-jährige Mozart war gerade mit seinem Vater von einer Reise nach Wien zurückgekehrt. Zurück in Salzburg begann der Komponist das aus der Auseinandersetzung mit dem Wiener Musikleben Gelernte umzusetzen, was sich bei den nun folgenden Sinfonien durch ein neues Ausdrucksregister zeigt. Die Sinfonie KV 201 schliesst bei Mozart die Periode des "Sturm und Drang" ab. Die Vielfalt der Themen des ersten Satzes kann als erster Hinweis in Richtung des galanten Stils sein, den Mozart anschliessend besonders mochte. Bei dieser Sinfonie in A-Dur kehrte Mozart zu einer minimalen Orchesterbesetzung zurück: Neben den Streichern gibt es nur zwei Oboen und zwei Hörner. Mozart hat die dreiteilige Form der italienischen Sinfonia zugunsten einer viersätzigen Struktur aufgegeben. Ein anspruchsvolles Allegro moderato mit drei Themen eröffnet das Werk, wobei dem Kontrapunkt besondere Sorgfalt zukommt. Das folgende Andante verbreitet von Anfang bis Ende eine heitere Gelassenheit. Der dritte Satz, Menuetto, hat zwei gegensätzliche Gesichter: das unruhig-brüske des Anfangsthemas und das viel sinnlichere des zentralen Trios. Im schneidigen Schlusssatz entfaltet das Orchester in einer ungezügelten Jagd seinen ganzen Klangreichtum.