Der Siebenschläfertag verheisst Gutes

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Der Siebenschläfertag verheisst Gutes
INLAND
LIECHTENSTEINER VATERLAND | SAMSTAG, 7. JULI 2012
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Der Siebenschläfertag verheisst Gutes
Auf Filmfreunde warten dieses
Jahr 18 ausgewählte Filmperlen – eine mehr als in den vergangenen zwei Jahren – auf
dem Rathausplatz Vaduz. Das
Filmfestteam ist vorbereitet
und hofft, dass auch die Wetterfee ein Faible für Filmvergnügen unter freiem Himmel hat.
17. Filmfest Vaduz
Wann: 12. bis 29. Juli
Wo: Rathausplatz Vaduz
Filmbeginn: 21.30 Uhr
Abendkasse und Bar: ab 20.30 Uhr
Reservationen und weitere Infos:
www.filmfest.li.
Programm: Do 12. Juli: Starbuck,
Fr 13. Juli: Attack the block, Sa 14.
Juli: The Avengers, So 15. Juli: Superclásico, Mo 16. Juli: La Délicatesse, Di 17. Juli: Un cuento chino,
Mi 18. Juli: West is West, Do 19. Juli: Best Exotic Marigold Hotel, Fr
20. Juli: Drive, Sa 21. Juli: Brave,
So 22. Juli: The Angels’ Share, Mo
23. Juli: The Guard, Di 24. Juli:
Marley, Mi 25. Juli: Death of a superhero, Do 26. Juli: On the road,
Fr 27. Juli: Intouchables, Sa 28. Juli:
To Rome with love, So 29. Juli: Our
idiot brother
Von Richard Brunhart
Vaduz/Schaan. – Markus Wille, zuständig für die Programmation am
Filmfest Vaduz, seine Favoriten der
diesjährigen Auswahl zu entlocken, ist
nicht einfach. Er kann bei jedem Film
ins Schwärmen geraten – auch bei den
Marvel-Superhelden «The Avengers»
und bei «Brave», einer Pixar-Produktion, die durch Walt Disney Pictures
vertrieben wird. Auf den ersten Blick
scheinen die beiden Filme nicht so
ganz ins Programm zu passen, in dem
Arthouse-Filme im Zentrum stehen.
Mit «The Dark Knight» war aber auch
schon eine Batman-Verfilmung zu sehen und Markus Wille betont immer
wieder, dass es auf die Qualität der Filme ankommt und nicht auf den Umstand, ob ein Film darauf ausgerichtet
ist, ein breites Publikum anzusprechen. Nicht ganz zufällig werden «The
Avengers» und «Brave» am Filmfest
an einem Samstag gezeigt, wenn die
Chance grösser ist, dass sich viel Publikum für eine Vorstellung finden
lässt, die erst beginnt,
wenn es langsam dunkel wird.
Regengeschützte Open-Air-Stimmung: Der Rathausplatz in Vaduz bietet für ein Freiluft-Kino ein einmaliges Flair. Damit
auch bei schlechtem Wetter das Filmvergnügen nicht leidet, sind rund 400 Sitzplätze überdacht.
Bild Archiv/Daniel Ospelt
veheart-Legende beschäftigt, gehören
für Wille die rollenden R des schottischen Dialekts dazu – auch wenn der
Dialekt wohl nicht einfach zu verstehen sein wird.Wille vermutet, dass für
das US-amerikanische
Publikum
«Brave»
neu
synchronisiert
werden wird wie bereits andere Filme aus
Sprache erhalten
Schottland oder auch
Abstriche bei der
Australien.
Qualität zu machen,
Im Zentrum steht,
wie beispielsweise eiden Film so zu zeigen,
ne
synchronisierte
«Wenn man wirklich
wie er konzipiert wurFassung zu zeigen, ist
de. «Die Stimmen maWille aber nicht be- aktuell sein will, muss
chen einen Teil des
reit. Zwar ist ein Ani- man warten, bis die
Charakters der Figumationsfilm wie «Bra- Filmfestspiele von
ren aus», erklärt Wille.
ve» in jeder Fassung
Zudem befürchtet der
quasi synchronisiert. Cannes vorbei sind.»
Filmfest-Organisator,
Dass die Originalver- Markus Wille, Filmfest Vaduz
dass die deutsche Synsion mit deutschen
Untertiteln gezeigt wird, liegt auch chronfassung eher auf ein jüngeres
nicht in erster Linie daran, dass die Publikum zugeschnitten sein wird als
Lippenbewegungen zum gesproche- die Originalfassung, die auch für Ernen Wort passen sollten, worauf auch wachsene spannend sei.
Ob doch eine Synchronfassung gebei der Produktion von Trickfilmen
Wert gelegt wird. Zum Animations- zeigt werden soll, sei aber trotzdem in
film, der sich mit der schottischen Bra- Diskussion gestanden, ergänzt Sarah
Mehrmann vom Verein Filmfest Vaduz. Denn für das jüngere Publikum
sei eine Untertitelung ein wichtiger
Grund, nicht zu kommen. Da aber die
Filme erst um 21.30 Uhr starten, erwartet das Filmfestteam sowieso eher
ein älteres Publikum. «Und für Zwölfjährige sollten Untertitel kein Hindernis darstellen», so Mehrmann.
Viele Premieren und Vorpremieren
Was am Programm noch auffällt, ist,
dass vom 12. bis 29. Juli elfVorpremieren und eine Premiere gezeigt werden. Zwei von drei Filme sind somit
zum ersten Mal in der Region zu sehen. So viele neue Filme zu zeigen,
bedeutet aber einigen Stress im letzten Monat vor Programmankündigung. «Wenn man wirklich aktuell
sein will, muss man warten, bis die
Filmfestspiele von Cannes vorbei
sind», sagt Markus Wille. Dort werde
relativ häufig entschieden, welche Filme über welchen Verleih vertrieben
werden. «Im April denkt man, ‹oh
Gott, was sollen wir zeigen›, und dann
kommt eines zum andern.» In letzter
Minute seien sogar Filme aus dem
Programm gestrichen und durch ande- gänzt Markus Wille. Weniger als ein
re ersetzt worden.
Zehntel koste heute der Versand einer
Da es bei einem Teil der Filme sehr Festplatte im Vergleich zum Verschischwierig geworden wäre, 35-mm-Ko- cken der Filmrollen.
pien zu erhalten, hat das FilmfestMit dem Programm steht die Hauptteam entschieden, den
sache des Filmfests.
Projektor für die ProBis das Open-Air-Kijektion von digitalen
no in der kommenden
Filmen aus dem TAKiWoche losgehen kann,
no auszubauen und
bleibt aber trotz der
zum Rathausplatz zu
bereits geleisteten intransportieren. Rund
tensiven
Vorarbeit
150 Kilo schwer sei
noch einiges zu tun.
diese Anlage. Auf den
Doch der Aufbau steht
«Beim digitalen Kino
35-mm-Projektor
nicht zum ersten Mal
wird ganz verzichtet. hat man den Vorteil,
an.
Für diese Lösung dass man die Filme
spricht aber nicht nur schon viel früher vorGutes Wetteromen
die
Filmauswahl.
Nun sollte nur noch
«Beim digitalen Kino bereiten kann.»
das Wetter mitspielen,
hat man den Vorteil, Sarah Mehrmann, Filmfest Vaduz damit das Filmvergnüdass man die Filme
gen nicht getrübt wird.
schon viel früher vorbereiten kann», Markus Wille und Sarah Mehrmann
sagt Sarah Mehrmann. Zudem muss- sind zuversichtlich, dass es heiss und
ten die 35-mm-Kopien oft per Express trocken wird. Denn am 27. Juni, dem
verschickt werden, weil sie häufig am Siebenschläfertag – der das Wetter für
nächsten Abend an einem anderen den ganzen Sommer vorgeben soll –
Ort gezeigt wurden – was auch finan- zeigte sich am Himmel kaum ein
ziell eine Belastung bedeutete, er- Wölkchen.
Geld für Frauen, die
nicht abtreiben
POLIZEIMELDUNGEN
Auffahrkollision
durch Unachtsamkeit
Eschen. – Am Donnerstagnachmittag
kam es in Eschen zu einem Auffahrunfall, Personen wurden dabei keine verletzt. Eine Fahrzeuglenkerin übersah
gegen 16.30 Uhr auf der Essanestrasse das verkehrsbedingte Anhalten der
beiden Fahrzeuge vor ihr, worauf es
zur Kollision kam. Der mittlereWagen
wurde durch die Wucht des Aufpralls
in den vorderen geschoben, an allen
drei Fahrzeugen entstand Sachschaden. (lpfl)
Verletzte bei
Arbeitsunfall
Vaduz. – In Vaduz kam es am Freitagmorgen zu einem Arbeitsunfall, bei
welchen sich eine Frau Verletzungen
zuzog. Die Verunfallte war gegen 6.45
Uhr in einem Gebäude mit Reinigungsarbeiten beschäftigt. Dabei
musste sie über mehrere Holzrahmen
laufen, welche am Boden aneinandergereiht waren. Als sie über den Absatz
des letzten Rahmens lief, kippte dieser und traf die Frau am Hinterkopf.
Sie stürzte durch den Schlag auf den
Boden und wurde schliesslich durch
den Rettungsdienst ins Spital gebracht. (lpfl)
Ab in die Sommerferien
Endlich, endlich sind sie da, die grossen Sommerferien. Sechs Wochen lang dürfen nun Liechtensteins
Schüler ihre Schulbücher zur Seite schieben und ihre Freizeit in vollen Zügen geniessen. Fussball spielen,
shoppen, wandern, reisen oder sich einfach mal im Freibad entspannen – langweilig wirds bestimmt niemandem. Dasselbe gilt natürlich für die Lehrer – auch sie dürfen in den nächsten sechs Wochen den Rotstift beiseite legen und sich auf eine stressfreie Zeit freuen, bis am 20. August wieder für alle die Schulglocke klingelt. Erst aber einmal sei allen eine erholsame Zeit gegönnt: Schöne Ferien! Text bfs/Bild Daniel Ospelt
Vaduz. – Wie die «Rundschau» in ihrer Sendung vom Mittwoch berichtete, bietet die Beratungsstelle
«schwanger.li» Frauen aus Liechtenstein und der Schweiz jede denkbare
Hilfe an, um sie vor einem Schwangerschaftsabbruch zu bewahren. Wie
Geschäftsführer Christoph Jochum
gegenüber Blick.ch sagt, entrichte
das Fürstenhaus in Notfällen schon
mal eine finanzielle Unterstützung
von monatlich 2000 bis 3000 Franken, wenn eine Frau das Kind zur
Welt bringen möchte. Der Zeitrahmen der finanziellen Unterstützung
sei nicht begrenzt. «Wir begleiten die
Frau auf ihrem Weg und besprechen
gemeinsam, wann sie nicht mehr auf
Hilfe angewiesen ist», so Christoph
Jochum. Diese Hilfe bezeichnet FDPGeschäftsführerin Claudine Esseiva
als «Augenwischerei», wenn man
denke, es genüge, eine Frau vier bis
fünf Jahre lang finanziell zu unterstützen. Es gehe um das grundsätzliche Recht der Frau zur Selbstbestimmung, «und dieses Recht hat auch die
Fürstenfamilie von Liechtenstein zu
respektieren», so Claudine Esseiva in
Blick.ch.
Die psychosoziale Einrichtung
«schwanger.li» wurde vor sechs Jahren in Liechtenstein gegründet und
wird vom Fürstenhaus finanziert.
(bfs)