Forschungsprojekt der Axel Springer AG und der

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Forschungsprojekt der Axel Springer AG und der
Spannungsfeld Presselogistik:
Forschungsprojekt der
Axel Springer AG und der
TU Berlin zum „Green
Logistics Assessment“
Unter dem Motto „Wer sich kritischem Journalismus verpflichtet,
muss selbst einer genauen Prüfung standhalten“, engagiert sich
die Axel Springer AG bereits seit vielen Jahren für ein nachhaltiges
Wirtschaften (siehe www.axelspringer.de/nachhaltigkeit).
In der Presselogistik – einem Spannungsfeld zwischen pünktlicher
Versorgung der Leser mit Zeitungen und Zeitschriften, Ökologie und
Ökonomie – wird das Nachhaltigkeitsengagement nun intensiviert.
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Das Vorhaben
Mit einer bundesweiten Datenerhebung in den Jahren 2010 und 2011 zu den Umweltaus­
wirkungen der Presselogistik, dem sogenannten „Green Logistic Assessment“, haben die
Axel Springer AG, die Technische Universität Berlin und die ITCL GmbH Neuland in der
Verlagsbranche betreten. Eine besondere Herausforderung, denn in die Logistik-Prozesse sind
zahlreiche externe Partner eingebunden. Um ein vollständiges Bild zu erhalten, wurden diese
individuell angesprochen.
Partner waren der Bundesverband Deutscher Buch-, Zeitungs- und Zeitschriften-Grossisten,
die Deutsche Post und der Logistikdienstleister Logwin. Auf Grundlage der erhobenen Daten
wurden erste Maßnahmen entwickelt, um die Presselogistik der Axel Springer AG zukünftig
noch nachhaltiger zu gestalten.
In Zeiten, in denen Mobilität immer teurer wird und Benzinpreise schwindelerregenden Höhen
entgegenstreben, müssen Ökonomie und Ökologie Hand in Hand gehen. Es gilt, Umweltbela­
stungen durch nachhaltige Transportleistungen zu reduzieren. Dass das möglich ist, lässt sich
jetzt durch das Forschungsprojekt belegen.
Stellung der Logistik bei der Axel Springer AG
„Nach Hitze-Chaos jetzt Tornado-Alarm“, „Schwere Unwetter, zwei Tote, ein Sturmtief wütet in
NRW“ oder „Champions-League-Finale legt München lahm“ – so titeln regelmäßig deutsche
Tageszeitungen. Dann geht auf den Straßen oft nichts mehr. Dass die Zeitungen und Zeit­
schriften der Axel Springer AG dennoch pünktlich die Leser erreichen, darum kümmert sich ein
Expertenteam des Unternehmensbereichs Logistik & Services.
„Die meisten Alltagsprobleme sind vorhersehbar“, sagt Dr. Markus Günther, Leiter Logistik &
Services. „Großereignisse kommen nie überraschend und für alle anderen Zwischenfälle haben
wir Modelle, die gezielt angewendet werden.“ Auf jedes Wetter-Szenario sei man vorbereitet.
Selbst größere technische Störungen wurden am Ende für den Leser kaum wahrnehmbar ge­
löst. Die Worst-Case-Fälle der letzten Jahre lassen sich an einer Hand abzählen. Dazu gehören
etwa der Stromausfall in der Druckerei Spandau im Februar 2011 – ein Baggerfahrer hatte ein
Stromkabel beschädigt – und der Großbrand in der Druckerei in Kettwig (1998).
Das Logistik & Services-Team hat bei allen Abläufen immer im Hinterkopf, dass 17 Millionen
Menschen in Deutschland auf ein Druckprodukt aus dem Hause Axel Springer warten. All
diese Menschen wollen zum Beispiel DIE WELT oder BILD am Frühstückstisch lesen oder sich
durch HÖRZU oder ROLLING STONE informieren. Die Leser erwarten dabei selbstverständ­
lich, dass ihre Zeitungen und Zeitschriften stets aktuell sind. Nachrichten sind als Ware leichter
verderblich als Obst und Gemüse. „Im Zeitungsgeschäft bewegen wir uns im stundenkritischen
Bereich. Bei Magazinen, wie zum Beispiel SPORT BILD, geht es um wenige Tage“ sagt Dr.
Markus Günther.
Selbst wenn das Wetter ruhig, die Straßen frei und die Flugzeuge pünktlich sind, ist es eine
Herausforderung, durchschnittlich 5 Millionen Zeitungen und 1,3 Millionen Zeitschriften pro Tag
kreuz und quer durch die Republik zu bewegen, ins Ausland zu transportieren und dafür zu
sorgen, dass sie selbst am Urlaubsort pünktlich neben den frischen Brötchen auf dem Früh­
stückstisch liegen.
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Logistik-Netzwerke der Axel Springer AG
Für die unterschiedlichen Distributions-Anforderungen gibt es folgende Logistiknetzwerke bei
der Axel Springer AG:
Für Nahbereiche wurde das Logistiknetzwerk Regional aufgebaut. 85 Prozent aller ge­
druckten Zeitungsexemplare aus dem Hause Axel Springer werden auf diesem Weg an den
Leser gebracht. So kommen Tag für Tag 370 Auslieferungs-Touren mit über 33.000 gefahrenen
Kilometern zustande.
Neben dem Logistiknetzwerk Regional gibt es das Logistiknetzwerk National. Dieses Netz­
werk kümmert sich um den überregionalen Vertrieb, zum Beispiel von DIE WELT. Die durch­
schnittlichen Transportstrecken sind pro Tour zwar um 60 Prozent länger als im Regionalnetz,
aber die Mengen liegen dafür nur bei vier Prozent der Tonnage.
Das Logistiknetzwerk Sonntag wird eigens durch Sonntagsmarktagenturen bedient, die
direkt vom Verlag beliefert werden. Sie bringen BILD am SONNTAG und WELT am SONNTAG
bis an die Haustür. Der Sonntagsmarkt macht neun Prozent der Zeitungen und 22 Prozent der
Tonnage aus. Im Schnitt werden am Sonntag 430 Touren gefahren.
Im Logistiknetzwerk Zeitschriften erfolgt die Auslieferung über die Spedition Logwin. In
2011 wurden rund 63.600 Tonnen Zeitschriften von neun Druckstandorten in Deutschland
an die Kunden verteilt. Allein in Ahrensburg, dem größten Druckort für Zeitschriften, werden
Woche für Woche bis zu 6 Millionen Exemplare verladen. Zusammengerechnet bringen all diese
Druckprodukte über 1.900 Tonnen auf die Waage. Innerhalb von 48 Stunden werden etwa
130 LKW mit über 3.000 Paletten im Minutentakt beladen. Auf eine Stunde heruntergerechnet,
wurden 62 Paletten verladen, zwei LKW sind voll und ein dritter zur Hälfte beladen.
Das Netz der Presse-Großhändler (Grosso) sorgt mit kleineren Fahrzeugen für die Feinver­
teilung von Zeitungen und Zeitschriften aller Verlage zu den Einzelhändlern. Da sind die Bahn­
hofsbuchhändler allerdings noch nicht mit einbezogen. Ende 2011 gab es in Deutschland 68
Grossisten, die insgesamt 122.000 Presseeinzelhändler beliefern. Jeder von ihnen beliefert ein
bestimmtes Vertriebsgebiet innerhalb Deutschlands. Dieses sogenannte Grosso-Netz zeichnet
sich durch eine hohe Anzahl an Touren aus, bei denen jedoch die Produkte aller Verlage gebün­
delt ausgefahren werden. Die gesamte Fahrleistung ist mit knapp 63 Millionen Kilometern fast
doppelt so hoch wie die Leistungen in den zuvor beschriebenen Logistiknetzen.
Auslieferleistung je Logistik-Netz
Transporttonnage in den Logistiknetzen der Axel Springer AG
in Tausend Tonnen p. a.
240
152
64
45
7
Regional
National
Sonntag
Grosso
Zeitschriften
3
Verkehrsleistung je Logistik-Netz
Gefahrene Kilometer in den Logistiknetzen der Axel Springer AG
in Millionen Kilometern p. a.
63
10
11
Regional
National
15
9
Sonntag
Grosso
Zeitschriften
Bisheriges nachhaltiges Wirtschaften
in der Presselogistik der Axel Springer AG
Täglich bewegt das Logistik-Netzwerk von Axel Springer 750 Tonnen bedrucktes Papier über
eine Entfernung von über 65.000 Kilometer. Dies entspricht 1,5 Mal einer Weltumrundung.
Im Sinne eines nachhaltigen Wirtschaftens achtet die Axel Springer AG bislang neben einer
schnellen Auslieferung und ökonomischen Aspekten auch auf die ökologischen Auswirkungen
seiner Logistik-Netzwerke.
Es gilt, Umweltbelastungen durch nachhaltige Transportleistungen deutlich zu reduzieren. So
wird, um lange Transportwege zu vermeiden, möglichst in der Nähe der Leser gedruckt. Das
garantieren zum Beispiel bei den Zeitungen zwölf verkehrsstrategisch ausgewählte Druckstand­
orte in Deutschland.
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Wo es möglich ist, werden Touren zusammengefasst und die Größe der Lieferfahrzeuge an
die auszuliefernden Mengen angepasst. Außerdem übernimmt Axel Springer als Dienstleister
den Vertrieb von Medienprodukten anderer Verlage, wodurch für diese Touren entfallen. Durch
das System der Presse-Großhändler (siehe Ausführungen oben), die Lieferungen aller Verlage
zusammenfassen, werden darüber hinaus die Innenstädte vom Verkehr entlastet.
Wichtig in der Logistik ist absolute Liefertreue. „Diese ist das Ergebnis jahrzehntelanger ver­
trauensvoller Zusammenarbeit zwischen Großhandel, Presseeinzelhändlern, Spediteuren, der
Post und unserem Medienhaus“, sagt Dr. Markus Günther. Dieses Vertrauen hat sich auch bei
der Datenerhebung für das Projekt Nachhaltigkeit in der Presselogistik positiv ausgewirkt, denn
hierfür werden die Daten aller Beteiligten benötigt. Nur so kann eine vollständige Transparenz
über alle bei der Auslieferung entstandenen Emissionen hergestellt werden.
Die Datenerhebung
„Green Logistics Assessment – das hat es so bisher in der Verlagsbranche noch nicht ge­
geben“, betont Dr. Markus Günther. „Durch diesen Vorstoß der Axel Springer AG ist dieser
Umfang von Emissionsberechnungen im Mediensektor erstmals möglich.“
Partner des Forschungsprojektes
Partner
Axel
Springer AG
Bundesverband
Deutscher Buch-,
Zeitungs- und
ZeitschriftenGrossisten e.V.
Logwin AG
Deutsche
Post AG
Der Bundesverband Deutscher Buch-, Zeitungs- und Zeitschriften-Grossisten, die Spedition
Logwin, die Deutsche Post und Axel Springer haben den Wissenschaftlern der International
Transfer Center for Logistics (ITCL) und dem Bereich Logistik der TU Berlin unter Geheimhal­
tung „alles verraten“, was für das Projekt erforderlich war. Die Leitung auf Seiten der TU Berlin
lag bei Prof. Dr.-Ing. Frank Straube. Die ITCL konsolidierte die Daten der Projektpartner und
stellte den vertraulichen Umgang mit den geschäftssensiblen Daten sicher.
Um herauszufinden, wie sich umweltrelevante Emissionen und Stoffe wie Kohlendioxid (CO2),
Stickoxide (NOX), flüchtige organische Verbindungen (VOC) und Feinstaub einsparen lassen,
musste eine neue Methodik zur Ermittlung dieser Stoffe entwickelt werden. Denn nur mit einer
wissenschaftlich überprüfbaren Methodik lassen sich klare Umweltziele definieren und errei­
chen.
Für die erste Erhebung im Jahr 2010 wurden im Zeitungsbereich eine („typische“) Woche lang
alle notwendigen Daten bei den Projektbeteiligten dokumentiert. Für Zeitschriften betrug der
Messzeitraum sogar fünf Wochen. Anhand dieser Daten konnte die ITCL die verursachten
Gesamtemissionen über das Jahr errechnen. Für das Folgejahr wurde diese Messung in einem
vergleichbaren Zeitraum für ausgewählte Teilnetze wiederholt. Mit diesen Werten war eine
Hochrechnung der Gesamt-Emissionen für das Jahr 2011 möglich. Es ist geplant, in 2012
erneut eine vollständige Messung über alle Logistik-Netze durchzuführen, um die Entwicklung
der Emissionen durchgängig verfolgen zu können.
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„Mit dem Green Logistics Assessment hat sich die Axel Springer AG dabei für einen sehr
detaillierten Bewertungsansatz entschieden“, hebt Professor Dr.-Ing. Frank Straube vom
Bereich Logistik der TU Berlin hervor. „Das Modell erlaubt sowohl eine differenzierte Bewertung
der entstandenen Emissionen als auch den Vergleich der Wirksamkeit und Effizienz einzelner
Verbesserungsmaßnahmen.“
Um die komplizierten Zusammenhänge rund um logistische Abläufe und den Nachhaltigkeitsa­
spekt der Auslieferlogistik von Zeitungen und Zeitschriften zu untersuchen, sind viele Inputdaten
notwendig. Bei den Berechnungen geht es nicht nur um die Tourenlänge, gefahrene Kilometer,
den Spritverbrauch einzelner Fahrzeuge und die Menge der Abladestellen auf dem Weg von
der Druckerei bis zum Leser. Bei dem Projekt geht es um Details wie den Rollwiderstand der
Reifen, das Fahrzeuggewicht, die durchschnittliche Beschleunigung und weitere Aspekte rund
ums Fahrzeug.
„Früher konnten mit den Berechnungen nur grobe Annäherungen erreicht werden“, sagt Prof.
Dr.-Ing. Frank Straube. „Jetzt haben wir bei der Ermittlung der Daten deutliche Fortschritte
erzielt.“
Zunächst wurde über einen bestimmten Zeitraum der Ist-Zustand und die Streckendaten
erfasst: Wie sieht das Streckenprofil aus? Wie viele Kilometer werden gefahren? Wie groß
ist das Fahrzeug? Welche Auslastung wird erreicht? Welche Fahrzeugtechnik ist im Einsatz?
Antworten auf all diese Fragen sind die Maßnahmenkriterien, um eine umwelteffiziente Logistik
zu ermitteln. Denn die Berechnungsmodelle basieren unter anderem auf Faktoren wie Fahrwi­
derstände und damit dem Energieverbrauch, aus dem die Emissionen berechnet werden. Es
gibt eigene Daten für die jeweilige Fahrzeugklasse. „Diese Klassen werden nach der Zuladung
der Fahrzeuge gebildet und enthalten differenzierte Werte für Leergewicht, Rollwiderstand und
Luftwiderstand der Fahrzeuge“, erläutert Sebastian Wutke, projektverantwortlicher Mitarbeiter
bei der ITCL GmbH.
Weitere Maßnahmen der Axel Springer AG
Die Maßnahmen, welche die Axel Springer AG bislang im Rahmen des Projektes entwickelt
hat, sind vielfältig und reichen bis zu Weiterentwicklungen im Fahrzeugbau. Durch die Dis­
kussion mit Mercedes Benz konnte beispielsweise ein Erdgas-Transporter entsprechend den
besonderen Anforderungen einer nachhaltigen Presse-Logistik modifiziert werden. „Durch ein
verändertes Fahrwerk, eine sogenannte Auflastung, konnte die Zuladung erhöht werden“, sagt
Dr.-Ing. Friedrich Tentrop, Strategische Logistik-Planung der Axel Springer AG. „Bei einem
zulässigen Gesamtgewicht von 3,8 Tonnen und einer maximalen Zuladung von 1,44 Tonnen
können wir mit diesem Sprinter in Zukunft unsere Presseprodukte noch umweltschonender
ausliefern“. Diese modernen Fahrzeuge sind aerodynamisch optimiert, verfügen über effizi­
entere Antriebssysteme und fahren mit Erdgas.
Dr. Markus
Günther (l.)
und Dr. Fried­
rich Tentrop
vor dem
neuen Erd­
gas-Sprinter
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Durch die noch stärkere Kooperation unterschiedlicher Partner bei der Distribution und durch
die Bündelung von Auslieferungen sowie die Bildung eines cleveren Cluster-Managements
lassen sich in Zukunft viele Ressourcen noch effizienter nutzen. „Bündelung ist ein großer
Stellhebel, in dem in puncto Emissionseffizienz noch jede Menge Potenzial steckt“, so Prof. Dr.Ing. Frank Straube. Natürlich ist Bündelung im Verlagswesen ein schwieriges Feld. Netzwerke
zu bilden ist nicht einfach. Der Zeitfaktor ist bei einer Bündelung in der Auslieferung eng, denn
dem Leser am Ende der Kette ist völlig gleichgültig, wie viele Exemplare an den Kiosk geliefert
werden – er will seine Zeitung pünktlich haben. Zeitungen sind nachts um eins gedruckt und
sollen morgens um vier am Bestimmungsort sein.
Allein der Blick auf die Reduzierung der Kohlendioxid-Emissionen (CO2) von 2010 auf 2011
zeigt, dass der Ausstoß in der Gesamtbilanz um über 834 Tonnen (exakt um 834.675 kg CO2)
reduziert wurde. Das entspricht in etwa den durchschnittlichen Kohlendioxid-Emissionen von
468 VW Golf-Fahrzeugen. In der Gesamtbilanz von 2010 zu 2011 zeigen bei den gemessenen
Emissionen alle Entwicklungen nach unten. Das heißt konkret: Stickoxide liegen bei minus 27
Prozent, Kohlendioxid bei minus 4,1 Prozent, Benzol und Feinstäube (Pm 10 und Pm 2,5) bei
jeweils minus 0,9 Prozent. Damit ging in der Gesamtbilanz die Umweltbelastung innerhalb eines
Jahres von 2010 bis 2011 von 944,05 Millionen auf 887,61 Millionen Umweltbelastungspunkte
(UBP) um sechs Prozent zurück.
Umweltbelastungspunkte (UBP) im Vergleich 2010/2011
in Millionen UBP
CO2
NOX
Feinstaub
3,3
944
149,2
99,3
888
147,9
72,5
692,2
664,0
2010
2011
Benzol
3,2
Doch das Unternehmen will noch einen Schritt weitergehen. Für das Jahr 2013 plant die Axel
Springer AG, freiwillige Schulungen für ihre Logistik-Partner anzubieten. Informiert werden soll
über spritsparende Fahrmöglichkeiten sowie neue Fahrzeugtechnik. „Auf diesen gemeinsamen
Gedankenaustausch freuen wir uns bereits“, sagt Dr. Markus Günther.
Auch in Zukunft wird die Axel Springer AG anhand einer durchschnittlichen Woche weiterhin
jährlich die notwendigen Logistik-Daten abfragen und aktualisieren. Die Daten fließen auch in
die regelmäßigen Nachhaltigkeitsberichte ein.
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Zukünftige Rahmenbedingungen
Als große Herausforderung für das Projekt gelten die teilweise sinkenden Auflagenzahlen. Mit
diesen steigen die Emissionswerte pro Zeitung rein rechnerisch. „Es macht bei unseren Berech­
nungsmodellen schon einen Unterschied, ob 100.000 Exemplare bei der Auslieferung auf die
Reise gehen oder nur 95.000 Zeitungen“, betont Sebastian Wutke.
Der Gesetzgeber wird die Grenzwerte der Euro-Norm zukünftig weiter verschärfen. Bei der
Norm werden Fahrzeuge in Schadstoffklassen eingeteilt, nach denen sich unter anderem die
Kfz-Steuer berechnet. Für die verschiedenen Klassen werden Grenzwerte für zum Beispiel Koh­
lenmonoxid (CO), Stickoxide (NOx), Kohlenwasserstoffe (HC) und Partikel (PM) festgelegt. So
müssen ab Januar 2013 Lastkraftwagen bei der Neuzulassung die Euro-6-LKW-Norm erfüllen.
„In der Transporter-Welt wird schon allein deshalb viel passieren“, führt Sebastian Wutke aus.
Die Fahrzeuge werden leichter und Kraftstoffe wie Erdgas, das bereits die Marktreife erreicht
hat, sind auf dem Vormarsch. Die Axel Springer AG wird den Einsatz dieser neuen Technolo­
gien intensiv prüfen.
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