Autoklaven für Malawi: Die Hilfe aus Hessen kommt an
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Autoklaven für Malawi: Die Hilfe aus Hessen kommt an
BericHte aus Hessen Seite320 dHZ 9–10 | 2014 Autoklaven für Malawi: Die Hilfe aus Hessen kommt an Dr. Amiel Caspillo, Leiter der Zahnklinik in Mzuzu, bei der Inbetrieb- Nach erfolgter Aufteilung des Materials aus Hessen wartet der nahme des neuen Mikromotors „Gabentisch“ auf die Empfänger S eit dem Spätsommer 2012 hatten wir wiederholt über das Engagement hessischer Zahnärztinnen und Zahnärzte und der Dentalindustrie für das arme und überbevölkerte ostafrikanische Land Malawi berichtet.1 Sehr oft standen diese Berichte unter dem Motto des „Tropfens auf den heißen Stein“, denn ungeachtet der vielen Kisten mit chirurgischem Material und vereinzelten größeren Geräten, die dank der Spenden- und Hilfsbereitschaft in Hessen in den letzten zwei Jahren nach Malawi auf die Reise gingen, ist die Armut und Not und damit auch der medizinische Bedarf im „warmen Herzen Afrikas“ nach wie vor riesengroß. Die bisher bei den Zahnstationen und Kliniken Malawis angekommenen Sachspenden waren mithilfe einzelner hessischer Kolleginnen und Kollegen gesammelt, verpackt und dank der logistischen Auszug aus einem Bericht von Elke Faust nach ihrer Rückkehr: Seit einer Woche bin ich zurück aus Malawi und es wird Zeit, zu berichten, wie die Übergabe der Instrumente gelaufen ist. Es war ein voller Erfolg und alles hat in der Kürze meiner Zeit in Mzuzu auch gut geklappt. Nach dem Sortieren und Zuordnen zu den jeweiligen Empfängern gab es dann eine offizielle Übergabe mit den Vertretungen des Zonal Health Office, dem Mzuzu Central Hospital und dem District Health Officer (DHO) von Mzimba North. Es gab kurze Ansprachen von jedem, besonders aber von Dr. Caspillo, dem philippinischen Zahnarzt, der sich fast überschlagen hat mit Lob und Freude. Seine Abteilung hat auch das meiste bekommen, besonders die beiden Autoklaven. Diese habe ich zusammen mit dem Techniker erst mal in Gang gebracht und garantiert, dass Aqua dest. vorhanden ist und benutzt wird. Die Instrumente gingen an die Distrikt-Hospitäler. Als ich in Lilongwe ankam, bekam ich die Meldung, dass der Container angekommen ist. Da ich für die ersten vier Wochen beschäftigt war, sprang eine meiner ehemaligen Kolleginnen ein und hat die Kisten in ihrem Pick-up abgeholt. Sie hat dann gleich gesehen, dass die Sachen mitnichten in mein Auto passen würden und bat einen zufällig anwesenden Kaffeefarmer aus Mzuzu die meisten Sachen mitzunehmen, denn er hat einen Kleintransporter. So befanden sich nur noch zwei Kartons zur Mitnahme, der Rest wartete auf mich in Mzuzu. Das nenne ich unkomplizierte, kompetente Hilfe! Die Alukiste von Zahnarzt Köller aus Stadtallendorf habe ich voll mit Verbandsmaterial aus alten Erste-Hilfe-Kästen aus unseren PKWs mitgenommen, ein Dankeschön hierfür an das Landratsamt des Main-Taunus-Kreises, von dem die Sammlung ausging! Jetzt ist die eine Kiste etwas demoliert, der Gepäcktransport ist halt nicht sanft, aber es sammelt sich schon wieder Material an und wartet auf meine nächste Reise. Ich bin von Mitte Oktober bis Ende des Jahres und auch 2015 in Malawi und biete bei Interesse Reisenden meine landeskundige Begleitung an. Schreiben Sie mir einfach eine E-Mail an [email protected]. 1 Siehe DHZ 7–8 2012, 1–2 2013, 5–6 2013 und 7–8 2013. DHZ 9–10 | 2014 Seite 321 berichte aus hessen Ein herzliches Dankeschön an alle Spenderinnen und Spender! Neben den hier namentlich genannten Spendern danken wir auch allen, deren Instrumentenspenden – etwa aus einer Praxisauflösung – durch Kolleginnen und Kollegen übermittelt wurden. Elke Faust bei der Übergabe eines der Spendenkörbchen an den Leiter des District Health Center Mzimba North Kompetenz gemeinnütziger Organisationen wie des Vereins „Hilfe für Malawi e. V.“ in Visbek (Niedersachsen) im Container in Richtung Afrika verschifft oder von der „guten Seele des Projekts“ im Flieger mitgenommen und durch den malawischen Zoll gebracht worden. Elke Faust, vormals Entwicklungshelferin bei der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) und immer mit mindestens dem halben Herzen in Ostafrika, hat es auch diesmal übernommen, vor Ort für die Verteilung Sorge zu tragen. Wie schon bei den letzten Reisen tatkräftig unterstützt durch Dr. Caspillo von den Philippinen, Leiter der Zahnklinik am Mzuzu Central Hospital. Dank einer großzügigen Spende der Firma Pluradent konnten diesmal auch zwei Autoklaven an ihren neuen Bestimmungsort Malawi verbracht werden. Neben Instrumenten und Verbandsmaterial zählte auch ein Mikromotor nebst zugehörigen Winkelstücken zur letzten Hilfslieferung. Gebraucht werden nach wie vor chirurgische Instrumente, vor allem solche, mit denen auch größere chirurgische Eingriffe vorgenommen werden können, um Zysten und bös- wie gutartige Tumoren zu entfernen, Lippen-, Kiefer- und Gaumenspalten zu schließen und Traumata am Weichgewebe und den Zähnen zu behandeln, sowie zur Operation von Kieferfrakturen. Von den in den Zahnstationen und im Central Hospital zur Verfügung stehenden Behandlungseinheiten sind nur wenige funktionsfähig. Hier gelangt auch die etwaige Spendenbereitschaft der Zahnärzte an nicht allein sprichwörtliche Grenzen, denn sowohl die Verbringung durch den malawischen Zoll als auch der Aufbau und die spätere Wartung derart komplexer Geräte gestaltet sich schwierig bis unmöglich. Wir danken allen Helfern und hoffen auf viele weitere Sachspenden. Bei Fragen zum Projekt wenden Sie sich bitte an ZA Herbert Köller, Bahnhofstraße 23, 35260 Stadtallendorf, Tel. 06428 921140, [email protected]. -VJR- • Fa. Pluradent • Fa. NTI Kahla • Fa. Komet • Fa. Drux • Fa. 3M Espe • Fa. ÖkoDent • Fa. cK Dentalinstrumente Christine Köth, Bad Neustadt • ZA Gerhard Möller, Eiterfeld • ZA Steffen Biehling, Kassel • ZÄ Dr. Angelika Pletka, Freigericht • Z Ä Gisela Robotka, Rau Biebergemünd • Zahnärzte Dres. Angrit Müller Repke und Michael Repke, Erlensee • ZA Dr. Jürgen Schultz, Frankfurt/M. • ZA Dr. Richter, Frankfurt/M. • ZÄ Dr. Annekathrin Behrendt und Dr. Viola Müller-Lessmann, Gießen • Zahnärzte Dr. Hans Dieter Zobel, Dr. Axel Horvath, Dr. Claudia Brömer und Dr. Peter Liebl, Marktheidenfeld Freude über Spenden aus Hessen bei Überbringerin und Empfängern (das Mzuzu Central Hospital Directorate und Vertreter der Zahnklinik)(Fotos: E. Faust)