Fanprojekt statt Sanktionen
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Fanprojekt statt Sanktionen
SPORT Seite 26 Donnerstag, 15. Februar 2007 Basketball 24:30-Niederlage Mitteldeutsche Teams stehen auf zweite Liga Leipzig. Sie liegen auf den Plätzen eins und zwei. Aufsteigen in die BasketballBundesliga (BBL), die Königsklasse, scheinen sie nicht so richtig zu wollen. Keiner der drei mitteldeutschen Zweitligisten, die in zwei Staffeln auf Korbjagd gehen. Vielmehr erwecken der BV 99 Chemnitz, die Pom Baskets Jena und der Mitteldeutschen BC den Eindruck, dass die neue eingleisige zweite Bundesliga einen größeren Reiz für sie darstellt. Eingleisig? Ja, auch wenn diesbezüglich noch nicht alle (juristischen) Messen gesungen sind, weil der Deutsche Basketball-Bund dagegen klagt, werden die insgesamt 32 Nord- sowie Südteams vor der nächsten Saison kräftig gemischt und gehen mit großer Wahrscheinlichkeit in zwei, Pro A und Pro B genannten Divisionen an den Start – praktisch ist dies die Schaffung einer neuen Liga. Die überwiegende Mehrheit der Vereine hat am Wochenende diese doppelt eingleisige Variante abgesegnet. „Mittelfristiges Ziel ist schon die BBL“, blickt Steffen Hausdörfer, Manager der Pom Baskets Jena, voraus. Doch Hauptziele seien zunächst die Division A und das Voranbringen der Neubaupläne für eine Halle mit 3100 festen sowie mit mobilen Traversen auf 4000 erweiterbaren Plätzen. „Erst wenn die Tinte unter letzterem Projekt trocken ist, können wir auf dieser Basis anfangen, größere Brötchen zu backen“, so Hausdörfer. Erst einmal freue er sich auf die mitteldeutschen Derbys, wenn Chemnitz, Jena und er MBC in einer Liga spielen. „Die positive Brisanz zwischen uns und den Chemnitzern gibt es ja schon ein paar Jahre, wenn jetzt noch die Wölfe dazukommen, haben wir sechs absolute Höhepunkte – übrigens auch ein Zeichen dafür, wie sich das mitteldeutsche BasketballHochland entwickelt hat“, so der Manager. Am schönsten wäre natürlich, wenn alle drei Teams einmal in der ersten Liga spielen würden. Doch dafür sei neben der sportlichen Qualifikation mindestens ein Etat von 1,2 bis 1,3 Millionen Euro nötig, für die Pro A rechne er hingegen – wenn man oben mitspielen wolle – zwischen 450 000 und 600 000 Euro. Sein Chemnitzer Pendant, Bürgermeister Berthold Brehm, formuliert es so: „Die erste Liga ist in erster Linie eine Frage der Finanzen und der Unterstützung durch die Stadt.“ Kommunen wie Quakenbrück und Ludwigsburg hätten bewiesen, dass – wenn sich die jeweilige Stadt dazu bekenne – vieles möglich sei. In der neuen Division A sehe er in jedem Fall für die nächsten drei bis vier Jahre einen neuen, hochinteressanten Anreiz. Die Kosten für die neue zweite Liga schätzte Brehm auf 300 000 bis 350 000 Euro. Der Mindestetat in der Bundesliga sei ja von der BBL mit einer Million Euro praktisch vorgegeben. „Wir wollen auf alle Fälle in die Pro-A-Liga und dabei Erster werden“, hat der Bürgermeister klare Vorstellungen von den Vorhaben der 99-er bis zum Frühjahr. „Unser Saisonziel ist das Erreichen der Pro-A-Liga“, hält MBC-Geschäftsführer Jörg Hexel die Bälle flach. Daran wolle man – gerade nach der jüngsten Heimpleite gegen den Vorletzten Braunschweig – hart arbeiten. „Allen, die vom Aufstieg träumen, kann ich nur sagen, dass wir das im Fall des Falles auch bezahlen können müssen“, so Hexel. Deutlich reizvoller seien da schon die Aufeinandertreffen der drei mitteldeutschen Vereine. „Da ist doch mindestens jeweils zweimal in der Saison die Halle richtig voll“, so der MBC-Chef. Die neuen Regelungen haben übrigens auch für die BBVL-Herren Auswirkungen. Gelingt der Aufstieg, reihen sich die Schützlinge von Ralf Straßburger praktisch in die selbe Spielklasse ein. Die ambitionierten Pläne vom Erstliga-Basketball in Leipzig würden sich somit unter normalen Umständen um mindestens ein Jahr verzögern. Martin Pelzl Am Wochenende auch Fußball-Testspiele tabu Leipzig. Die Absage wegen der Ausschreitungen nach dem Fußball-Pokalspiel beim 1. FC Lok Leipzig am vergangenen Sonnabend betrifft am Wochenende nicht nur Punktspiele. Auf Landes-, Bezirks-und Kreisebene dürfen im Männerbereich auch keine Testpartien ausgetragen werden. Lediglich im Nachwuchs sind Spiele möglich. Der Nachholtermin für den abgesagten Spieltag in der Sachsenliga ist der 10. März. Noch offen ist der Termin für das letzte Viertelfinalspiel um den Landespokal zwischen dem FC Sachsen und dem VfB Auerbach. In der Bezirksliga und -klasse werden die Partien voraussichtlich am 31. März und 1. April nachgeholt. F. M. Halle-Neustadt hakt Aufstieg ab Halle (dpa). Handball-Zweitligist SV Union Halle-Neustadt hakt den angestrebten Aufstieg in die Bundesliga der Frauen ab. „Ein Sprung in die deutsche Eliteklasse wäre unter den jetzigen Bedingungen kompletter Selbstmord“, erklärte Halles Vize-Präsident Günter Weiße. Finanzielle und sportliche Probleme bauen sich für den SV Union als unüberwindbare Hürden auf. „Wir vermissen die Unterstützung durch die Stadt. Außerdem sind uns kurzfristig einige Sponsoren ausgefallen.“ HCLverliert Spitze an Nürnberg Nürnberg/Leipzig. Die Frauen des HC Leipzig verloren gestern Abend nicht nur das Topspiel der HandballBundesliga beim 1. FC Nürnberg mit 24:30 (9:12), sondern auch die Tabellenspitze. Die Schützlinge von Trainer Morten Arvidsson kassierten damit nach neun Siegen in Folge wieder eine Niederlage. Ausschlaggebend war die schwache Offensivleistung der Gäste, die das Treffen nur bis zum 3:3 (7.) ausgeglichen gestalten konnten. Danach rannte das HCL-Team ständig einem Rückstand hinterher. Die Leipzigerinnen waren nicht in der Lage, die Rote Karte für Sylvia Harlander auszunutzen. Die Nürnberger Torhüterin flog bereits in der 5. Minute nach brutalem Foul an Ulrike Stange vom Feld. Im Gegenteil: Von diesem Zeitpunkt an dominierten die Franken die Begegnung. „Der Gastgeber war heute die bessere Mannschaft. Wir haben im Angriff zu viele Fehler gemacht. Aber es ist nicht viel passiert. Wir sind mit Nürnberg punktgleich vorn“, sagte Kay-Sven Hähner. Gleichwohl betonte der HCL-Manager, dass sich gerade in diesem Spitzenspiel die höhere Belastung der Leipziger Frauen aufgrund der Champions-League-Partien ausgewirkt habe. nt HCL-Spielerin Karolina Kudlacz (l.) wird von einer Nürnbergerin bekämpft. Trotzdem gelangen der Polin fünf Tore in der Spitzenpartie. Foto: Wolfgang Zink Fanprojekt statt Sanktionen 1. FC Lok erhält Sicherheitsauflagen von der Stadt / Kubald räumt Fehler ein Von STEFFEN ENIGK Leipzig. Es wird seitens der Stadt keine Sanktionen gegen den 1. FC Lok geben und auch keine Verbannung der Fans aus dem Plache-Stadion. „Geisterspiele lösen das Problem nicht“, sagte Sportbürgermeister Heiko Rosenthal gestern nach einer dreistündigen Beratung mit Polizei, Regierungspräsidium, Leipziger Fußballverband, LVB und Lok. Der Verein erhält Sicherheitsauflagen, muss kurzfristig sein Regime im Stadion sowie die Einlasskontrollen verbessern, Sicherheitsdienst und Ordner auf Zuverlässigkeit überprüfen. Bei Problemspielen wird Alkoholausschank verboten, generell das Stadion nach vorher versteckten Feuerwerkskörpern und Wurfgeschossen durchsucht. Für überführte Randalierer werden Stadionverbote verhängt und mit Hilfe des Leipziger Verbands auch bei Auswärtsspielen durchgesetzt. Ein „Arbeitskreis Fußball“ der Polizeidirektion soll sich mit der verstärkten Gewaltbereitschaft befassen und präventive Maßnahmen vorschlagen. Die Kommune beschloss zudem bereits im Dezember, für das Leipziger FanProjekt einen zweiten Mitarbeiter einzustellen, der sich ausschließlich um Lok-Anhänger kümmert. Die Ausschreibung läuft, finanziert wird über DFB, Landesmittel und Stadt. Leipzig ihm gesprochen zu haben, versteht der steuert 30 000 Euro bei. Lok-Vorsitzende nicht. „Keiner fragt Lok-Vorsitzender Steffen Kubald will mehr, was wir in drei Jahren aufgebaut die friedlichen Fans noch mehr gegen haben. Ich war jeden Tag hier, kenne Gewalttäter mobilisieren. Er räumt in- jedes unserer 300 Kinder mit Namen. zwischen eine falsche Strategie ein. Darauf bin ich stolz.“ „Mein Fehler war zu glauben, alle inteVielleicht rührt die Skepsis daher, grieren zu können.“ Auch Hooligans. dass Kubald einst selbst Hooligan war. „Es gab welche, die Fußball gucken Kann er genügend Vertrauen schaffen? wollten, mit denen ich reden konnte.“ „Joschka Fischer hat mit Steinen geSpätestens seit Sonnabend weiß er: schmissen und wurde ein guter Außen„Diese Leute machen uns kaputt. Wir minister“, sagt Kubald nur. Und: „Ich müssen sie eliminieren, aufräumen.“ habe viel erlebt, aber noch nie so eine Kubald will eng brutale Gewalt-Ormit der Polizei zugie wie am Sonnsammenarbeiten, Heiko Rosenthal: Geisterspiele lösen das abend. Mir tut das F a h n d u n g s f o t o s Problem nicht. unendlich leid. Ich auswerten. „Ich habe übrigens nie werde Namen nenmit Steinen auf nen, alle“, sagt er, fragt aber auch: Polizisten geworfen.“ Kommende Wo„Wissen Sie überhaupt, in welche Ge- che trifft sich Kubald mit DFB-Sicherfahr ich mich da begebe? Ich habe ein heits-Chef Helmut Spahn zu BeratunKind.“ gen in Frankfurt. „Er hat mir gesagt, Schon nach den Krawallen 2005 in dass ihn meine Vergangenheit nicht inWurzen identifizierte er viele Täter. Oh- teressiert.“ ne Folgen für die Kriminellen. „Keiner Kubald wehrt sich auch gegen andewurde verknackt, alle Verfahren wur- re Vorwürfe. Lok-Ordner sollen zur den wegen Mangels an Beweisen einge- Hooligan-Szene gehören. „DFB und stellt.“ Lok brauche dringend die Un- Sächsischer Verband haben eine Naterstützung von Polizei und Justiz. mensliste, können überprüfen, ob je„Auch Herr Buttolo muss härter durch- mand in den Gewalt-Dateien steht. greifen“, verlangt Kubald. Dass der Mir ist nichts bekannt“, entgegnet KuSächsische Staatsminister ihn und den bald: „Und was vor zehn bis 15 Jahren Verein scharf verurteilt, ohne je mit war, ist vergessen. Ich bin froh, dass ich Ordner habe, die ihr Leben riskieren.“ Rechtsextreme Devotionalien im Plache-Stadion sind ein anderer Punkt. Der Club habe den Handel damit in Fanshop und Internet unterbunden. „Ich sage oft auch Fans ins Gesicht, dass sie das falsche Trikot tragen.“ Doch Stadionverbote wegen verfassungsfeindlicher Symbole seien wegen der Grauzone kaum durchsetzbar. „Ich war oft beim Staatsschutz und habe gefragt, was verboten ist und was nicht.“ Kubald glaubt, alles zu tun, was möglich ist. Er will nicht zurücktreten. „95 Prozent aller Mails und Anrufe bestärken mich darin.“ Auch Mainz-Profi Marco Rose habe eine SMS geschickt. Inhalt: „Schmeiß bloß nicht hin.“ Kubald fühlt sich wohl in der Attitüde des Underdogs, des Attackierten, kultiviert Opfer-Rolle und ein gewisses Verfolgungssyndrom. Funktionäre, Stadt, Politik wollten den FC Sachsen oben sehen, auch wegen des Zentralstadions. Man habe Angst vor dem Emporkömmling Lok. „Keiner dachte, dass wir nach drei Jahren schon an die fünfte Liga anklopfen. Man hat uns nie gewollt, wir sind vielen ein Dorn im Auge.“ Und die Hooligans, an denen das vor allem liegt? Kubald: „Hört denn die Gewalt auf, wenn wir verschwinden oder ich zurücktrete?“ „Wir können die Leute nicht nackig machen“ Lok-Security-Firma wehrt sich / Kooperation mit Polizei funktioniert nicht / Ohne Ausrüstung in den Nahkampf Leipzig. OBM Burkhard Jung machte satz. Von mangelnder Professionalität das Sicherheitskonzept des 1. FC Lok kann nicht gesprochen werden.“ im Allgemeinen, die Klub-Security Fausts Männer (Lohn: 30 Euro für fünf der Black Rainbows im Besonderen Stunden) tragen nummerierte Leibmadig, forderte Profis mit Zertifikat. chen, können – anders als die von Lok Sachsens Fußball-Boss Klaus Reichen- selbst eingesetzten Ordner – identifibach sieht ebenfalls an dieser Stelle ziert werden. Handlungsbedarf, empfahl Lok-Chef Faust: „Die Polizei spricht von BöSteffen Kubald, die Zusammenarbeit cken, die zu Gärtnern gemacht werden. mit dem Unternehmen zu überprüfen. Da kann ich nur sagen: Her mit den Die Polizei sekundierte, sprach gar von Namen.“ Dass unter den Rainbows erlebnisorientierten Böcken, die zu auch Lok-Fans sind, will Faust „gar Gärtnern gemacht würden. Innenmi- nicht abstreiten“. Dass diese bei den nister Albrecht Buttolo (CDU) zeigte Eingangskontrollen die blau-gelbe Brilsich Diskussionen mit der seiner Mei- le aufhaben und Hooligans rote Auslegnung nach unbelehrbaren Lok-Chefeta- ware breiten, sei Unsinn. „Pro Leibesge überdrüssig, hat „keine Lust mehr“ visitation sind 15 bis 20 Sekunden verauf Gespräche. anschlagt. Wir können die Leute nicht Gestern meldete sich der Chef der nackig machen.“ Die während des PoLeipziger Black Rainbows, Alexander kalspiels abgefackelte Pyrotechnik sei Faust, zu Wort, wunderte sich darüber, nicht nur mangels Zeit und Befugnis dass er bei der vom OBM einberufenen Elefantenrunde im Rathaus außen vor bleiben musste. „Wenn man uns zu Sündenböcken macht, muss man uns wenigstens anhören“, so Faust, der die Schuld an den Geschehnissen im Stadion von sich weist. „Wir waren beim Aue-Spiel mit 45 zertifizierten Personen vor Ort. Von diesen 45 waren 25 schon bei Abgebrannte Feuerwerkskörper waren der Anlass für die UnterFoto: picture point der WM im Ein- brechung des Spiels im Plache-Stadion. kaum zu verhindern. „Die Teile sind so groß wie ein Kugelschreiber. Damit kommt man garantiert auch an den Kontrollen am Flughafen Halle/Schkeuditz vorbei.“ Bei den Diskussionen komme ein Aspekt zu kurz, so Faust. Eine Kommunikation zwischen der Polizei und den Ordnern existiere schlichtweg nicht! „Wir haben keinen Ansprechpartner bei der Polizei, es existiert keine gemeinsame Strategie, was wann von wem zu tun ist. In anderen Klubs gibt es Funkverkehr zwischen der Polizei und Ordnungskräften. Bei uns gibt es das nicht.“ Er habe das bei den Regieberatungen regelmäßig moniert, passiert sei nichts. Das Fehlen einer Verwahrstelle für aussortierte Schlachtenbummler sei ein weiteres Problem. „Meine Leute haben fünf Mann, die ge- prügelt und Steine geworfen haben, aus dem Lok-Block geholt und aus dem Stadion geführt. Weil die Typen wieder rein wollten, musste ich mehrere Mitarbeiter abstellen, um das zu verhindern.“ Einmal gab es am Sonnabend übrigens doch eine Kontaktaufnahme zwischen Polizei und den Black Rainbows. „Als wir aufgefordert wurden, in den Lok-Block zu gehen und die Leute rauszuholen.“ Dazu muss man wissen, dass die Security über keinerlei Ausrüstung verfügt, ungeschützt in den Nahkampf muss. Viel verlangt für 30 Glocken. „Außerdem weiß die Polizei ganz genau, dass uns die Bewachungsverordnung jedwede Gewaltmaßnahmen untersagt.“ Dass es später an der Connewitzer Straße zur Eskalation kam, könnte unter anderem daran gelegen haben, dass die Beamten zig Ladungen Pfefferspray in den Block gejagt haben. „Die Lok-Fans waren auf 180.“ Aussteigen will Rainbow-Boss Faust nicht in Probstheida. Aus kaufmännischer Sicht lohne sich das Ganze zwar nicht, Anerkennung gibt’s auch keine. „Aber Lok ist ein Leipziger Schlimme Szenen spielten sich nach dem Abpfiff an der Kreu- Traditionsverein.“ zung Prager/Connewitzer Straße ab. Foto: Carsten Muschalle Guido Schäfer HCL: Masson, Gainskyte; Stange 2, Reiche 11/8, Nielsen, Kudlacz 5/1, Radzeviciute 1, Borges Mesquita 1, Sørlie Lybekk 1, Müller 3, Ulbricht. Zuschauer: 1000. 7-m: 2/1:9/9. Strafminuten: 8/10. Stationen: 5:3 (10.), 8:5 (20.). 15:12 (35.), 21:16 (46.), 24:17 (50.). LESERMEINUNGEN Da machen 800 jugendliche Chaoten Jagd auf 300 Polizisten und der zuständige Staatsanwalt verfügt die Freilassung der festgenommenen Randalierer, die durch ihr Handeln billigend den möglichen Tod von Polizeibeamten und unbeteiligten Bürgern in Kauf genommen haben. Müssen denn erst Menschen sterben, bevor dieser Abschaum dem Haftrichter vorgeführt wird? Es macht keinen Sinn, hier allein die Schuld bei den Fußballvereinen oder bei scheinbar unzureichenden Einsatzkonzepten der Polizei zu suchen. Der Polizei müssen endlich längst überfällige gesetzliche Grundlagen für ein massiertes Vorgehen gegen solche Gesetzlosen in die Hand gegeben werden. Peter Reichelt, Leipzig Es ist doch nicht das erste Mal bei einen Spiel des so genannten Kultvereins Lok zu Randale gekommen, aber immer hört man, das sind keine Fans des LOK, aber wer dann? In Wurzen, in Markkleeberg (Hallenturnier), in Leutzsch (Freundschaftsspiel) und dann noch zu Hause im eigenen Stadion ein Hakenkreuz gebildet, das sind Anhänger des 1. FC Lok gewesen! Konsequenzen sind nie gezogen wurden! Die Ordner des Vereins sind doch die besten Kumpels der Randalierer, da können Sie jeden fragen, der dort seine Zeit verbringt. D. Marburg, Leipzig Meine Tochter ist bei der Bereitschaftspolizei und sie war am Sonnabend mit im Einsatz. Als dann der Anruf kam, dass es ihr gut geht, konnte ich aufatmen. Den vielen verletzten Polizisten und ihren Angehörigen ging es nicht so gut. Ich bin noch heute außer mir vor Wut über soviel Gewaltbereitschaft, und inzwischen ist es ja zum Volkssport geworden, Polizisten zu jagen. Herr Swen Wustmann (LVZ v. 14. 02.) sollte sich als Lok-Fan und Sponsor lieber Gedanken machen, wie man diese Randalierer (für mich sind es Verbrecher in der höchsten Kategorie) in den Griff bekommt. Der Name ist der Redaktion bekannt Ja, klasse, ein paar hilflose, überforderte Politiker und Sportfunktionäre sagen in Sachsen einen Fußballspieltag ab, und damit ist das Problem erledigt. In welcher Welt leben die Herren eigentlich? Die so genannten Hooligans (für mich Verbrecher) haben eine Woche Zeit, sich zu erholen, neue Angriffe zu planen, oder eben auf andere Bühnen auszuweichen (Handball, Volleyball, Eishockey). Lok wird vielleicht vom Spielbetrieb ausgeschlossen. Lächerlich. Als langjähriger Kenner der Leipziger Fußballszene bin ich mir sicher, einen Großteil dieser Hools dann bei Chemie wiederzusehen. Vielleicht sollte man in Sachsen den gesamten Sport verbieten. Dann treffen sich die Hools eben im Gewandhaus oder in der Oper. Nein, die Justiz und die Politiker müssen endlich aufwachen. Bestraft jeden Schläger, jeden Hool, den ihr dingfest macht, unmittelbar und sofort. Holger Stüber, Leipzig Da werden Randalierer (waren die überhaupt im Stadion?) festgenommen und wieder laufen gelassen, weil man ihnen „nichts“ beweisen kann. Man darf doch wohl unterstellen, dass die Einsatzkräfte der Polizei nicht wahllos unbeteiligte Spaziergänger aufgegriffen haben. Man hätte mit solch einer Gewalt nicht gerechnet! Ja, wie recherchiert der Staatsschutz denn? Es scheint, die Hooligan-Szene in Deutschland ist via Internet besser organisiert als die Kräfte, die für die Sicherheit der Bürger zuständig sind. Offenbar müssen noch schlimmere Dinge passieren, bevor man wach wird. Klaus Lindner, Leipzig