Brauerei zum Rad und Gasthaus Goldenes Rad

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Brauerei zum Rad und Gasthaus Goldenes Rad
Brauerei zum Rad und Gasthaus Goldenes Rad
I
m Herbst 1825 konnte der
Brauer Georg Adam Bühler
zum ersten Mal in seinem
Gasthaus zum Goldenen Rad,
Poststraße 37, heute Landesbank
Baden-Württemberg, selbst gebrautes Bier ausschenken.
Seit dem Stadtbrand 1782 stand
die nicht sehr bedeutende Gaststätte vor dem Stadttor, doch mit
dem neuen Besitzer nahm der
Betrieb einen großen Aufschwung.
Nach drei Jahren stand die Brauerei zum Rad an dritter Stelle der
sechs Göppinger Brauereien.
1825
Brauerei und Gaststätte im Jahr 1893.
Bier wurde noch im Hirsch, im
Dreikönig, in der Krone, im Waldhorn und in der Sonne gebraut.
Bald musste die Brauerei vergrößert werden, an der Jebenhäuser
Straße wurde der Radkeller als
Gärkeller betrieben.
Im Jahre 1869 ging die Brauerei
für 34 000 Gulden an Markus Rau,
den Posthalter und Ochsenwirt
aus Hausen ob Lontal. Bald war
die Brauerei zum Rad die größte
am Ort. 1907 kam der Kaiserhof
dazu, zudem belieferte die Brauerei die Göppinger mit Kunsteis.
Die Familie Rau vergrößerte die
Brauerei, 1930 bekam das Goldene
Rad zwölf Fremdenzimmer, ein
Turn- und ein Sängersaal wurden
eingerichtet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg
richteten die Amerikaner einen PXLaden und eine Snackbar im Rad
ein, von 1951 bis 1985 wurde das
traditionsreiche Gasthaus dann
noch weitergeführt. 1989 genehmigte nach langem Hin und Her
das Regierungspräsidium den
Abbruch des Lokals, was zu zahlreichen Protesten führte. Für die
Brauerei kam 1996 das Aus, das
Staufen Bräu – wie das Rad-Bier
in der Zwischenzeit hieß – wird
seither in Geislingen gebraut, die
Göppinger Bierbrautradition fand
damit ihr Ende.