- Die BGHW
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BGHW aktuell Die Zeitschrift für Mitgliedsbetriebe Ausgabe 1 • Februar 2012 Gesundheitsmanagement Mitarbeiter fördern und fit halten 4 BG-Tagungen Veranstaltungen für Fachleute 11 BG-Preis Gewinner 2011 und Ausschreibung 2012 18 BG-Klinik Zentrum für Schwerbrandverletzte 2 • Editorial BGHW aktuell 1/12 Gefahrtarif, oder die Kunst, Ausgaben risikogerecht zu verteilen… Nachdem sich in unserer letzten Ausgabe die neugewählten Vorsitzenden der Vertreterversammlung vorgestellt haben, möchten wir uns Ihnen nun als „neue alte“ alternierende Vorsitzende des Vorstands der BGHW vorstellen. Nach den Sozialwahlen 2011 sind wir für eine weitere Amtsperiode von sechs Jahren wiedergewählt worden. Die letzten Jahre in der BGHW waren in vielen Bereichen durch „Fusions-Themen“ bestimmt. Organisatorisch ist dieser Prozess weitgehend abgeschlossen. Weitere Aufgaben erwarten uns in der BG-Welt, etwa die Neuordnung der Kliniklandschaft, in die sich die BGHW aktiv einbringen Dr. Rainhardt von Leoprechting Manfred Wirsch wird. In der BGHW steht der Selbstverwaltung 2012 eine weitere anspruchsvolle Herausforderung bevor: Die Verabschiedung des neuen Gefahrtarifs der BGHW, der sich erstmals im Jahre 2014 für die Umlage 2013 auswirken wird! Letztlich geht es darum, die Ausgaben der BGHW, ähnlich wie bei Ihrer Kfz-Haftpflichtversicherung, nach Risiken „gefährdungsgerecht“ zu verteilen. Da im neuen Gefahrtarif zwei unterschiedliche Ursprungs-Gefahrtarife zu einem zusammengefügt werden und sich in den letzten Jahren die Gefährdungen in einzelnen Branchen verändert haben, wird es zum Teil erhebliche Verschiebungen dieser internen Lastenzuweisungen geben. Es verändert sich also nicht die Gesamtlast, sondern deren branchenorientierte Verteilung, wie bei jedem Gefahrtarif in der Vergangenheit auch. Über ein neues Beitragsausgleichsverfahren und über zeitlich befristete Erlassregelungen sollen unkalkulierbare Beitragssprünge vermieden werden. Zum Gefahrtarif finden Sie einen Artikel auf Seite 16 in diesem Heft. Aber wir freuen uns auch, die BGHW in dieser Ausgabe mit einigen Kernthemen vorstellen zu können: Im letzten November nahmen einige kreative Köpfe den Präventionspreis der BGHW für herausragende Ideen im Bereich von Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz in Empfang. Außerdem informieren wir Sie über das betriebliche Gesundheitsmanagement. Wenn Sie nur an die beiden Themen „demografischer Wandel unserer Gesellschaft“ und „psychischer Druck im Arbeitsleben“ denken, erschließt sich die Bedeutung dieser Thematik von selbst. Wir wünschen Ihnen eine angenehme Lektüre dieses Hefts Ihre Dr. Rainhardt von Leoprechting Manfred Wirsch Vorsitzender des Vorstandes der BGHW Stellv. Vorsitzender des Vorstandes der BGHW Impressum BGHW aktuell ist das amtliche Mitteilungsblatt der Berufsgenossenschaft Handel und Warendistribution, Mannheim Herausgeber Berufsgenossenschaft Handel und Warendistribution M 5, 7 • 68161 Mannheim www.bghw.de Verantwortlich für den Inhalt Dr. Udo Schöpf Vorsitzender der Geschäftsführung Redaktion Siegrid Becker BGHW Direktion Mannheim M 5, 7, 68161 Mannheim Telefon: 0621/183-0 E-Mail: [email protected] „BGHW aktuell“ erscheint vierteljährlich. Bezugskosten sind im Mitgliedsbeitrag enthalten. Herstellung und Vertrieb Krögers Buch- und Verlagsdruckerei GmbH Industriestraße 21 22880 Wedel Nachdrucke nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion Gestaltung: zerwanndesign, Bad Dürkheim Titelfoto: fotolia Personenbezeichnungen beziehen sich gleichermaßen auf Frauen und Männer, auch wenn dies in der Schreibweise nicht immer zum Ausdruck kommt. Gedruckt auf Recycling-Papier aus 100% Altpapier Inhalt • 3 BGHW aktuell 1/12 Themen in dieser Ausgabe: 6 Schwerpunkt: Gesundheitsmanagement im Unternehmen zahlt sich aus. Auch mit kleinem Budget kann viel erreicht werden. Worauf es dabei ankommt, erklären Fachleute der BGHW. Rewe Tönnies in Odenthal gibt einen Einblick in die Praxis. Schwerpunkt: Betriebliches Gesundheitsmanagement Vom Infotag zum Gesundheitsmanagement 6 Erfolg stellt sich mittelfristig ein 7 Gesundheit muss nicht teuer sein 8 Aktuelles BGHW-Fachtagung Warenlogistik im Oktober 4 Tagung: Lagerung von Gefahrstoffen 5 11 Präventionspreis: Der Präventionspreis 2012 ist ausgeschrieben. Hier und im Internet finden Sie alle Informationen für eine erfolgreiche Bewerbung. Außerdem werden die Gewinner 2011 vorgestellt. Präventionspreis Präventionspreis 2012 ausgeschrieben 11 Zwei Sonderpreise für Azubis 12 Sicherheit mit Auszeichnung 14 Prävention 18 Rehabilitation: Das Schwerbrandverletztenzentrum in der BG Klinik in Ludwigshafen ist eines der größten in Deutschland. 150 Verletzte werden dort pro Jahr behandelt. Online anmelden lohnt sich 10 Kraftfahrer sicher unterwegs 17 Erfahrungsaustausch für Fachleute 23 Rehabilitation Spezialisten für Brandverletzungen 18 Beitrag Vorbereitungen für den Gefahrtarif 2013 16 16 Gefahrtarif: Der erste gemeinsame Gefahrtarif ist in Vorbereitung und wird 2013 in Kraft treten. Über den Stand der Dinge berichtet BGHWExperte Manfred Senger. Selbstverwaltung Zusammensetzung der Selbstverwaltungsorgane 20 4 • Aktuelles „Risiko raus!“ abgeschlossen Die Kampagne „Risiko raus“ ist offiziell vorbei. Zwei Jahre lang haben Berufsgenossenschaften und Unfallkassen unter diesem Motto auf die Risiken beim Fahren und Transportieren aufmerksam gemacht. Es war erst die zweite Präventionskampagne, an der sich alle Unfallversicherungsträger beteiligt haben. Insgesamt berieten Berufsgenossenschaften und Unfallkassen im Rahmen der Kampagne rund 100.000 Betriebe zu Unfallrisiken beim Fahren und Transportieren. Unternehmen, die Aktionstage zum sicheren Fahren und Transportieren veranstalten wollen, können die Veranstaltungsmodule der Kampagne bis 30. September 2012 ausleihen. Medien der Kampagne können bestellt werden, so lange der Vorrat reicht. Die nächste Kampagne der gesetzlichen Unfallversicherung startet 2013 und dreht sich um die Rückengesundheit. DGUV: Vorstandsvorsitzende bestätigt Der neu konstituierte Vorstand der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung hat Marina Schröder und Dr. Hans-Joachim Wolff für weitere sechs Jahre in ihrem Amt als Vorstandsvorsitzende bestätigt. Beide wurden einstimmig gewählt. Der Vorsitz wird alternierend ausgeübt und wechselt nach einem Jahr. Derzeit hat Frau Marina Schröder den Vorsitz inne. Ebenfalls neu gewählt wurden die Vorsitzenden der Mitgliederversammlung der DGUV: Benannt wurden Helmut Etschenberg und Manfred Wirsch. Wirsch ist stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der BGHW. BGHW-Fachtagung zum Thema Warenlogistik im Oktober Neue Entwicklungen und Herausforderungen im Arbeitsschutz stehen im Mittelpunkt der 2. Fachtagung der BGHW „Sicherheit und Gesundheit in der Warenlogistik“. Die Veranstaltung mit Workshops und Foren findet vom 15. bis 17. Oktober 2012 in der BGAkademie in Dresden statt. Organisiert wird die Tagung von den Experten der BGHW aus dem Fachbereich „Handel und Logistik“. Zielgruppe sind Unternehmer, Fachkräfte für Arbeitssicherheit, Betriebsräte und –ärzte, Ingenieurbüros, Hersteller und Anbieter von Logistikprodukten, aber auch Mitarbeiter von Aufsichts- und Genehmigungsbehörden. Als Referenten sind hochkarätige Fachleute aus Forschung und Praxis eingeladen. Sie werden dem Publikum technische Spezialthemen, rechtliche Neuerungen und Trends im Bereich Warenlogistik vorstel- • www.bast.de • Weitere Informationen und Infos zur Anmeldung finden Sie in der MaiAusgabe der „BGHW aktuell“ GDA-Fachtagung mit Workshops Sicherheit in Straßentunnels Ein Film der Bundesanstalt für Straßenwesen zeigt richtiges Verhalten in verschiedenen Gefahrensituationen im Straßentunnel. Es geht um die Fragen, welche Sicherheitseinrichtungen gibt es in Straßentunneln, wie verhalte ich mich nach einem Unfall oder bei einem Fahrzeugbrand? Der Film vermittelt die richtigen Verhaltensregeln. len. Dabei wird die Diskussion und der Erfahrungsaustausch mit den Teilnehmern nicht zu kurz kommen. Bei verschiedenen Fachforen werden die Themen vertieft. Parallel dazu wird wie schon 2009 ein Marktplatz mit Ausstellung aufgebaut, auf dem beispielsweise ein Kipp- und Fahrsimulator oder Vibrationssitze getestet werden können. Für Mitgliedsunternehmen und Versicherte der BGHW ist die Tagung kostenlos. pressmaster - Fotolia.com Kurz notiert BGHW aktuell 1/12 „Prävention im Wandel der Arbeitswelt“ heißt eine Fachtagung am 1. März in Darmstadt. In vier Foren und zehn Workshops werden die Wandlungsprozesse in der modernen Arbeitswelt analysiert und an praktischen Beispielen diskutiert. Auch die BGHW ist an dieser Tagung beteiligt. Unter anderem stellen Fachleute der BGHW im Workshop „Betreuung traumatisierter Unfallbeteiligter und Opfer von Gewaltereignissen“ bisherige Erfahrungen zu diesem Thema vor. Weitere Workshops beschäftigen sich mit altersgerechten Arbeitsplätzen, psychischen Belastungen, Prävention in der Ausbildung und dem Betrieblichen Eingliederungsmanagement. Die Fachtagung findet im Rahmen der Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA) statt und wird vom Hessischen Arbeitsschutzforum organisiert. Zielgruppe sind unter anderem Führungskräfte und Mitarbeiter aus Unternehmen, betriebliche und überbetriebliche Experten des Arbeits- und Gesundheitsschutzes sowie Betriebs- und Personalräte. • Weitere Informationen und Anmeldung: www.rkw-kompetenzzentrum.de/ Veranstaltungen Aktuelles • 5 BGHW aktuell 1/12 „Lagerung von Gefahrstoffen“: Veranstaltung bei der BGHW im März Eine eintägige Veranstaltung zur Lagerung von Gefahrstoffen findet am 29. März 2012 bei der BGHW in Mannheim statt. Als Referent wurde Dr. Norbert Müller von der Schenker AG in Essen gewonnen, der durch das Tagesprogramm führt. Auf der Tagesordnung steht unter anderem eine Übersicht über die Lagervorschriften für Gefahrstoffe in ortsbeweglichen Behältern. Auch auf wesentliche Inhalte und Neuerungen der TRGS 510 und Erfahrungen mit der Anwendung wird eingegangen. Detailliert wird die Lagerung brennbarer Flüssigkeiten, immissionsschutzrechtlich relevanter Stoffe und wassergefährdender Stoffe besprochen. Beginn der Veranstaltung ist um 9.30 Uhr, voraussichtliches Ende 15.30 Uhr. Fahrt- oder Übernachtungskosten werden nicht erstattet. Anmeldung und weitere Fragen: LE image - Fotolia.com Dr. Hans-Peter Fröhlich, Telefon: 0621/183-5933 E-Mail: [email protected] Fax: 0621-183-65933 Mit der Anmeldung erhalten Sie eine Anfahrtsbeschreibung und weitere Informationen. Azubis im Fokus „Richtig Heben - Stehen – Tragen“: Das war im November Themenschwerpunkt einer Veranstaltung an der Paul-Julius-von- Reuter-Schule, einer Berufsschule in Kassel. Das Regionale Aktionsbündnis „Erfolgreich und Gesund im Einzelhandel“ in- formierte Auszubildende des ersten Lehrjahres über richtiges ergonomisches Verhalten am Arbeitsplatz. Mitglieder des Aktionsbündnisses sind unter anderem die BGHW, die Gesellschaft für Personaldienstleistungen (GfP) und die Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK). Die Aktionstage fanden bereits zum dritten Mal statt. Rund 300 Auszubildende des Groß- und Einzelhandels wurden bei der zweitägigen Veranstaltung erreicht. Unter anderem führten die BGHW-Mitarbeiter Holger Raue und Nils Falkenhof die jungen Leute an einem simulierten Kassen- und Steharbeitsplatz generell in die Problematik ein. Andere Vertreter des Aktionsbündnisses demonstrierten in der Praxis, wie richtiges Heben und Tragen funktioniert. Es gab Informationen zu Themen wie Sicherheitsschuhe, Ergonomie oder Wirbelsäule. Bei Mitmach-Aktionen konnten die Schüler auch praktisch das Gelernte üben. 6 • Schwerpunkt BGHW aktuell 1/12 Vom Infotag zum Gesundheitsmanagement Kzenon - Fotolia.com Die deutschen Arbeitnehmer werden immer älter, die beruflichen Anforderungen steigen und müssen von immer weniger Erwerbspersonen bewältigt werden: Betriebliches Gesundheitsmanagement lautet das Zauberwort, mit dem viele Unternehmen die Herausforderungen, die der demografische Wandel mit sich bringt, bewältigen wollen. Was bedeutet betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) eigentlich genau und was kann es im Unternehmen leisten? engagierte Mitarbeiter sind gut für das Image, das Betriebsklima und somit auch für den wirtschaftlichen Erfolg. Nehmen wir zunächst einmal die rein wissenschaftliche Definition: Betriebliches Gesundheitsmanagement bedeutet die Entwicklung betrieblicher Rahmenbedingungen, Strukturen und Prozesse mit den Zielen gesundheitsförderlicher Gestaltung von Arbeit und Organisation sowie Befähigung zum gesundheitsförderlichen Verhalten der Mitarbeiter. Mit anderen Worten, ein BGM ist ein langfristig ausgelegtes, strategisches Konzept, das die Gesundheit der Mitarbeiter erhalten oder verbessern, die Arbeitsmotivation fördern und die Leute lange leistungsfähig halten soll. Davon profitiert auch das Unternehmen, denn gesunde und Gesundheit ist Chefsache Der Unternehmer oder die Führungsriege eines Unternehmens geben in den meisten Unternehmen den entscheidenden Impuls zur Einführung eines BGM. Denn Gesundheit ist immer Chefsache. Es muss von der Unternehmensleitung gewollt und aktiv mitgestaltet werden. Entscheidend für den langfristigen Erfolg eines BGM ist dessen Einbettung in die Unternehmensstrategie und in vorhandene Managementprozesse. BGM ist also auch ein wichtiger Baustein, der dazu beiträgt Unternehmensziele zu erreichen. Wie geht man als Unternehmer an die Einführung eines BGM heran? Bewährt hat sich die Einrichtung eines internen Steueroder Arbeitskreises „Gesundheit“, der sich regelmäßig trifft. Mit am Tisch sitzen sollten Vertreter aus den Bereichen, die Einfluss auf die Gestaltung von Arbeit haben. Hierzu gehören Vertreter der Arbeitgeberund Personalseite, des Betriebs- oder Personalrates, die Fachkraft für Arbeitssicherheit sowie der Betriebsarzt und Vertreter der Arbeitnehmerseite. In diesem Arbeitskreis werden gemeinsame Strategien und Ziele für das BGM festgelegt sowie die Rollen in der Projektplanung verteilt. Eine hauptverantwortliche Person sollte benannt werden, die die Arbeit des Steuerkreises koordiniert. Schwerpunkt • 7 BGHW aktuell 1/12 Ist-Zustand bestimmen • Das Betriebswissen der Beschäftigten wird aktiv genutzt • Die Eigenverantwortung der Beschäftigten wird gefördert • Die Akzeptanz für ein BGM bei den Mitarbeitern steigt Auch eine Analyse der Fehlzeiten ist hilfreich. Sie kann wichtige Hinweise geben, wo Prioritäten gesetzt werden sollen und möglicherweise Defizite bestehen. Mit Hilfe der Ergebnisse aus der Ist-Analyse können die Verantwortlichen jetzt daran gehen, spezifische Ziele und Prioritäten festzulegen. Erste praktische Aktionen können bereits geplant werden: Das sind beispielsweise Angebote für Mitarbeiter wie Gesundheitskurse oder Infoveranstaltungen. Es können auch Maßnahmen sein, die konkret etwas an den Arbeitsbedin- babimu - Fotolia.com Der Arbeitskreis kann dann seine erste wichtige Aufgabe angehen: die Analyse des Ist-Zustands im Betrieb. Denn um sinnvolle Maßnahmen zu entwickeln, muss erst eine Bestandsaufnahme gemacht werden, wie es im Unternehmen um gesundheitliche Belastungen, um Gesundheitsschutz und –förderung bestellt ist. Dazu bieten sich Instrumente wie Mitarbeiterbefragungen und –beteiligung an. Vorteile: gungen ändern, etwa ergonomische Verbesserungen am Arbeitsplatz oder Lärmschutz. Auch hier ist das Know-how der Mitarbeiter gefragt. Ihre Erfahrungen und Vorschläge, wie Belastungen am Arbeitsplatz reduziert werden können, sind wichtig. Beitrag zur Unternehmenskultur Um die Qualität und Nachhaltigkeit eines Projekts oder einer Maßnahme sicherzustellen, muss der Arbeitskreis unbedingt den Erfolg überprüfen, Ergebnisse müssen ausgewertet, die Qualität der Aktionen kontrolliert werden. Nur mit einer vernünftigen Analyse der Ergebnisse kann der Gesundheitsschutz im Betrieb weiterentwickelt und optimiert werden. Auch in dieser Phase dürfen die Mitarbeiter nicht vergessen werden: Im Intranet oder Mitarbeitergespräch sollten die Ergebnisse und geplante Maßnahmen kommuniziert werden. Das zeigt, dass der Unternehmensleitung nicht nur das Thema Gesundheit, sondern auch ihre Mitarbeiter am Herzen liegt – ein wichtiger Beitrag zu einer gesundheitsfördernden Unternehmenskultur. Christina Weber Unternehmer als Vorbild Mehr dazu Unternehmer und Führungskräfte nehmen eine Schlüsselrolle im Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) ein: In den nächsten Ausgaben der „BGHW aktuell“ stellen wir die vier Phasen zur Etablierung eines BGM ausführlicher vor: • Durch ihr Verhalten und die eigene Arbeit als Vorgesetzte üben sie einen starken Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Beschäftigten aus („Gesund Führen“) • Sie nehmen zusätzlich eigene arbeitsbedingte Belastungen wahr, die auf Dauer zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen können („Sich selbst gesund führen“) • Sie sind entscheidend als Multiplikatoren und „Werber“ für das BGM • Auch wenn das BGM nicht zwingend von der Geschäftsführung initiiert werden muss, ist die Unterstützung und das offene Bekenntnis der obersten Führungsebene zu den Zielen und Aktivitäten des BGM ein entscheidender Erfolgsfaktor für dessen langfristige Einführung im Unternehmen. • Analyse des Ist-Zustands • Bestimmung von Zielen und Maßnahmen • Praktische Umsetzung • Überprüfung Haben Sie Fragen zum Thema BGM oder möchten Sie über Ihre Erfahrungen berichten, schreiben Sie uns: E-Mail: [email protected] 8 • Schwerpunkt BGHW aktuell 1/12 Erfolgsrezept für kleine Unternehmen Auch der Personalmangel wird oft als Hemmnis angegeben. Auch für kleine Unternehmen ist die Umsetzung eines betrieblichen Gesundheitsmanagement machbar und bringt einige positive Effekte mit sich. Vor allem die Führungskräfte sind dabei gefragt, meint Christina Weber, Expertin für den Bereich Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) bei der BGHW. Gerade bei den ersten Schritten zur Einführung eines BGM, bei der Einrichtung eines Gesundheitszirkels, können sich betriebliche Zusammenschlüsse und Kooperationen mit Berufsgenossenschaften oder Krankenkassen eignen, um die Unternehmensführung und Initiatoren beim nachhaltigen Aufbau zu unterstützen und zu begleiten. Es ist allerdings wichtig und notwendig, dass eine hauptamtliche Person im Betrieb benannt wird, die diese Netzwerkarbeit koordiniert und vorantreibt. Das kann in einem kleinen Betrieb die Sicherheitsfachkraft oder der Sicherheitsbeauftragte sein. Lohnt sich für ein kleines Unternehmen überhaupt die Einführung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements ? Es lohnt sich auf jeden Fall. Der ökonomische Nutzen im Hinblick auf AU und Krankheitskosten ist wissenschaftlich erwiesen. Durch ein Gesundheitsmanagement erhöht sich nicht nur die Produktivität und Wirtschaftlichkeit des Unternehmens, sondern es trägt auch langfristig zur Senkung des Krankenstandes bei. Dadurch wird auch die Produkt- und Dienstleistungsqualität und damit letztlich die Wettbewerbsfähigkeit gesteigert. Die Einführung eines BGM ist meist mit hohen Erwartungen verknüpft. Ist das realistisch? Der Erfolg stellt sich nicht von heute auf morgen ein. Investitionen im BGM müssen als Investitionen in die Zukunft betrachtet werden, da in vielen Fällen erst mitteloder langfristig positive Effekte zu erwarten sind - diese sind gerade für die kleinen Betriebe lohnenswert. Finanzielle Kennzahlen reichen als Indikatoren im BGM nicht aus, denn Prozessverbesserung, Zuwachs von Kompetenzen, Wohlbefinden, Zufriedenheit bei der Arbeit, Betriebsklima lassen sich damit nicht messen. Sie nehmen jedoch nachweislich Einfluss auf die Produktivität des Unternehmens. Warum reichen Einzelmaßnahmen nicht aus? Einzelne Aktionen wie Kooperationen mit Sportvereinen oder Gesundheitstage sind tolle Maßnahmen, die Mitarbeiter zusammenführen und das Bewusstsein für die ei- Wie unterstützt die BGHW Unternehmer dabei? gene Gesundheit fördern. Aber langfristig verpufft ihre Wirkung. Stichwort ist hier Nachhaltigkeit. Insgesamt sollte BGM als ein langfristiges Gesamtkonzept verstanden werden, um es nachhaltig in Unternehmen zu etablieren. Ein erfolgreiches BGM muss, wie andere betriebliche Projekte auch, systematisch angelegt sein und einen Steuerungszyklus der Arbeitsphasen beinhalten - dies geht auch in Kleinstbetrieben. Rund 80 Prozent der kleineren Unternehmen sagen, das Tagesgeschäft hat Vorrang. Es sei einfach keine Zeit für das Thema BGM. Wie kann man dieses Problem lösen? Ein entscheidender Punkt ist es, das Interesse der Geschäftsführung für das Thema BGM zu wecken und dessen Nutzen zu verdeutlichen - hier können gerade externe Berater wie die Berufsgenossenschaften unterstützen und praxisnahe Argumentationshilfen geben. Ein Weg könnte beispielsweise sein, bestehende Prozesse und Arbeitskreise zu nutzen und das Thema BGM dort zu etablieren. Das Dezernat Gesundheitsschutz der BGHW bietet Beratung und Unterstützung bei der Einführung eines BGM an. Aber auch bei allen Fragen der Arbeitsplatzgestaltung und Arbeitsumgebung beraten wir gerne. Daneben bieten wir für Führungskräfte und Verantwortliche im Arbeitsschutz spezielle Seminare rund um dieses Thema an. Informieren kann man sich darüber ausführlich auf unserer Internetseite bghw.de.(be) Gesundheit steuerfrei Engagement für die Gesundheit der Mitarbeiter wird vom Gesetzgeber unterstützt. Unternehmen können Maßnahmen zur Betrieblichen Gesundheitsförderung, unter bestimmten Voraussetzungen, mit jährlich 500 Euro pro Beschäftigten steuerfrei geltend machen („BGHW aktuell“ 3/11). • www.bghw.de Schwerpunkt • 9 BGHW aktuell 1/12 Gesundheit muss nicht teuer sein Vor Dietmar Tönnies Büro reihen sich unter Glas Preise und Auszeichnungen aneinander: Supermarkt des Jahres, Qualitätspreis NRW, Deutscher Fruchtpreis, Unternehmenspreis Gesundheit, Move-Europe-Partner. „Das ist eine schöne Anerkennung für mich als Unternehmer, dass ich mit meinem Konzept für ein betriebliches Gesundheitsmanagement und eine nachhaltige Unternehmenskultur auf dem richtigen Weg bin“, sagt der 47-jährige Inhaber des Lebensmittelmarktes Rewe Tönnies in Odenthal bei Köln. Legt Wert auf ein gutes Betriebsklima: Dietmar Tönnies (links) mit einem Mitarbeiter „Aber auch unsere Mitarbeiter können stolz auf diese Auszeichnungen sein, denn sie haben zu diesem Erfolg wesentlich beigetragen“, lobt der Einzelhändler seine Belegschaft. Mit viel Engagement haben Dietmar Tönnies und seine Frau Franzis in den letzten sieben Jahren ein durchdachtes Konzept auf die Beine gestellt, das sich zum Ziel gesetzt hat, den Mitarbeitern ein Arbeitsumfeld zu bieten, im dem sie lange gesund und leistungsfähig bleiben. Der theoretische Überbau des betrieblichen Gesundheitsmanagements kam von Franzis Tönnies. Nach einer Weiterbildung zur Gesundheitsmanagerin stellte sie ein Konzept auf, das sechs Bausteine hat: Stressbewältigung, gesunde Ernährung, medizinische Prophylaxe, sinnerfülltes Tun, soziale Kontakte und Fitness. Nach einer Analyse des Ist-Zustands und Gesprächen mit Mitarbeitern und Führungskräften begannen die Tönnies das abstrakte Konzept mit Leben zu füllen. Stressbewältigung: „Der meiste Stress entsteht dadurch, dass man zu wenig miteinander redet“, ist Tönnies überzeugt. Deshalb hat er regelmäßige Besprechungen mit Mitarbeitern und Abteilungsleitern eingeführt. Zusätzlich schickt er seine Mitarbeiter auf Schulungen und Weiterbildungen, denn nur kompetente Mitarbeiter könnten auch gut beraten. Und wer gut und sicher in seinem Job sei, könne auch besser mit Stress umgehen. Gesunde Ernährung: Hier bot Rewe Tönnies in den vergangenen Jahren für Mitarbeiter und Ehepartner beispielsweise eine ärztliche Ernährungsberatung und Gesundheitschecks an. Auch Einzelaktionen wie einen Infotag zum Thema Wasser waren schon dabei. Medizinische Prophylaxe: Zweimal in der Woche kommt eine Masseurin ins Unternehmen, die Rückenmassagen anbietet. Auch Raucherentwöhnungskurse und Rückentraining am Arbeitsplatz gehören zum Angebot. Sinnerfülltes Tun: Aufgaben und Sinn der Tätigkeit stecken auch in den Unternehmensleitsätzen, die sich das Unternehmen auf die Fahnen geschrieben hat. Dort heißt es zum Beispiel: „Wir tragen alle die Verantwortung für einen sauberen, frischen und freundlichen Markt (...) Unser engagierter Arbeitseinsatz ist die Basis für den gemeinsamen Unternehmenserfolg und damit notwendig für die Sicherung der Arbeitsplätze.“ Die Formulierung solcher Ziele verleiht der Arbeit eine Sinnhaftigkeit und trägt zur Identifikation mit dem Unternehmen bei. Soziale Kontakte: Betriebsausflüge und auch ein Fest für die Kunden des Marktes sind fester Bestandteil im Jahresprogramm. Fitness: Rückentraining und optimierte Kassenarbeitsplätze gehören für Dietmar Tönnies genauso dazu wie Schulungen in Sachen Heben und Tragen. Er engagierte sich auch im Projekt zur Gesundheitsprävention der Rewe Group „Na prima - so gehts“. Dafür erhielt Rewe 2010 den Präventionspreis der BGHW. Die Bilanz von Dietmar Tönnies ist nach sieben Jahren durchweg positiv. „Über 80 Prozent unserer Leute sind sehr zufrieden mit ihrem Arbeitsplatz und dem Betriebsklima“, verweist er auf das Ergebnis der jährlichen Mitarbeiter-Befragung. Bester Beleg seien der niedrige Krankenstand und die geringe Fluktuation. Für Tönnies ist das Thema Gesundheitsmanagement eine wichtige Führungsaufgabe. Gesunde, motivierte und loyale Mitarbeiter tragen wesentlich zum wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens bei - den Rahmen dafür müsse der Unternehmer vorgeben und auch dahinter stehen. Unternehmer, die beklagten, sie hätten dafür keine Zeit, kann er nicht verstehen: „Aufgabe des Unternehmers ist es am Unternehmen zu arbeiten, nicht im Unternehmen“, zitiert er einen Manager-Leitsatz. Auch vor den Kosten müsse niemand zurückschrecken, meint er. Viele Maßnahmen seien gar nicht so teuer und könnten steuerfrei geltend gemacht werden. Sein Tipp an Unternehmerkollegen: „Einfach auf den Weg machen, Dinge ausprobieren - am Ende stellt sich auch der Erfolg ein.“(be) 10 • Prävention BGHW aktuell 1/12 Online anmelden lohnt sich „Gefährdungsbeurteilung online“: Rund 15.500 Mitgliedsunternehmen der BGHW nutzen mittlerweile e dieses Online-Angebot der BGHW, mit dem die Gefährdungsbeurteilung anhand von Checklisten unkompliziert erstellt werden kann. Die Datensicherheit spielt dabei eine wichtige Rolle, erläutert BGHW-Fachmann Dr. Hans-Christoph Klockmann. Was passiert nun mit den Daten, die Firmen dort hinterlegen? Denn natürlich müssen die Daten irgendwo gespeichert werden, damit das Unternehmen seine Gefährdungsbeurteilung sinnvoll erstellen und online verwalten kann. Abgelegt werden die Daten der Nutzer bei einem externen Dienstleister, der auf Webanwendun- gen und Datenhaltung spezialisiert ist. Auf diesen Datenpool hat die BGHW jedoch keinen Zugriff und das ist auch so gewollt: „Damit gewährleisten wir den Schutz und die Sicherheit aller Unternehmensangaben“, erläutert Klockmann. Details dazu finden sich auch in den Nutzungsbedingungen. Auch für die Präventionsarbeit der BGHW ist die Rückmeldung aus den Betrieben wichtig. Die Berufsgenossenschaft erhält dadurch wichtige Hinweise, bei welchen Praxisthemen Beratungsbedarf besteht oder wo das Informationsangebot der BGHW ausgeweitet werden sollte („BGHW aktuell“ 1/2011). (ckl) Wer sich bei „Gefährdungsbeurteilung online“ anmeldet, findet dort seit kurzem die Frage, ob man mit der anonymen Auswertung der gegebenen Antworten einverstanden sei oder nicht. „Das hat den einfachen Grund, dass uns das Feedback der Nutzer wichtig ist“, so Klockmann. „Durch die anonyme Auswertung wollen wir Hinweise erhalten, wo wir die Anwendung noch weiter optimieren und ergänzen können.“ Mehr dazu „Gefährdungsbeurteilung online“ ist ein spezielles Programm, mit der die BGHW Unternehmer bei der Erstellung der Gefährdungsbeurteilung unterstützt. Zu dieser webgestützten Software erhalten Mitgliedsunternehmen der BGHW einen kostenlosen Zugang. Einzige Voraussetzung ist ein Internetzugang. Das Programm unterstützt Sie mit Hilfe von Checklisten bei der Erfassung der Betriebsstrukturen, bei der Beurteilung der Gefährdungen und der abschließenden Dokumentation. Hinterlegt sind zusätzlich viele Hintergrundinformationen und die Checklisten können auch ausgedruckt werden. Weitere Informationen und Anmeldung zur „Gefährdungsbeurteilung online“: • www.bghw.de > praevention > gefaehrdungsbeurteilung-online Zum Nachlesen bietet die BGHW außerdem das Unternehmer-Handbuch „Gefährdungsbeurteilung“ an (Bestellnummer HB51). Es kann kostenlos bestellt werden: Fax: 0228/5406-589 E-Mail: [email protected] sculpies - Fotolia.com „Gefährdungsbeurteilung online“ ist ein Service- und Beratungsangebot der BGHW an Firmen, das Unternehmern die Erstellung der Gefährdungsbeurteilung erleichtern soll - auf freiwilliger und anonymer Basis. Wer sich online anmeldet, kann viele Vorteile nutzen, die ihm ohne Anmeldung nicht zur Verfügung stehen, beispielsweise regelmäßige Aktualisierungen und neue Inhalte. Präventionspreis • 11 BGHW aktuell 1/12 Präventionspreis 2012 ausgeschrieben Gute Ideen gesucht – von Unternehmen, Beschäftigten und Auszubildenden: n: So lautet auch in diesem Jahr das Motto für den diesjährigen Präventionspreiss der BGHW. Bis Ende April können Mitgliedsunternehmen ihre Bewerbungsunterlaterlagen einreichen. Prämiert werden innovative und beispielhafte Beiträge zum Arbeits- und Gesundheitsschutz. Bei der Bewertung sind für die Jury Kriterien wie Innovationsgrad, Übertragbarkeit auf andere Unternehmen, Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit, immer in Abhängigkeit von der Größe des Unternehmens, ausschlaggebend. Besonders gefördert werden Einreichungen von Auszubildenden, für die zusätzlich ein Sonderpreis vergeben wird. Die Beiträge können aus dem technischen Arbeitsschutz kommen. In den Unternehmen überlegen sich kreative Köpfe immer wieder sinnvolle Verbesserungen für die Arbeitssicherheit. Vielfach existieren Lösungen, die sich auch auf andere Unternehmen übertragen lassen und dort dazu beitragen können, gleich gelagerte Probleme zu bewältigen. Die BGHW zeichnet solche vorbildlichen Maßnahmen auf dem Gebiet des Arbeitsschutzes aus. Zum Beispiel: • Gute sicherheitstechnische Problemlösungen • Programme, die das betriebliche Unfallgeschehen vermindern • Konzepte, die Mitarbeiter für das Thema Sicherheit am Arbeitsplatz sensibilisieren • Projekte zur Verhütung von Wegeunfällen Auch in Sachen Gesundheitsschutz sind viele Unternehmen seit Jahren konsequent und engagiert aktiv. Denn nachhaltig betriebener Gesundheitsschutz zahlt sich auch wirtschaftlich aus: • Die Gesundheit der Beschäftigten bleibt erhalten • Die krankheitsbedingten Fehlzeiten gehen zurück • Der vorzeitige Verlust von erfahrenen Beschäftigten durch Frühinvalidität wird vermieden • Die Qualität der Arbeitsergebnisse wird positiv beeinflusst • Die Attraktivität des Unternehmens nach innen und außen nimmt zu • Durch das sichtbare Engagement des Unternehmens steigt die Motivation der Mitarbeiter Bei größeren Betrieben wird das Gesamtkonzept zum betrieblichen Gesundheitsschutz bewertet. Hierbei werden zum Beispiel die Effizienz, die Durchdringung auf den betrieblichen Ebenen, die Nachhaltigkeit und Stetigkeit der geschaffenen Strukturen zum betrieblichen Gesundheits- schutz betrachtet. Bei kleineren Betrieben sind die Strukturen zum betrieblichen Gesundheitsschutz in der Regel deutlich weniger organisatorisch ausgebildet. Deshalb können hier bereits einzelne vorbildliche strukturelle Maßnahmen zum Gesundheitsschutz eingereicht werden. Wer kann teilnehmen? Teilnehmen können alle Unternehmen, die Mitglied der BGHW sind. Auch einzelne Beschäftigte in den Mitgliedsunternehmen der BGHW können Bewerbungsunterlagen einreichen. Auszubildende aus den Unternehmen sind ausdrücklich aufgefordert sich zu bewerben.(be) So bewerben Sie sich Teilnahmeunterlagen und -bedingungen für den Präventionspreis 2012 finden Sie im Internet unter www.bghw.de. Beides können Sie auch bei der BGHW bestellen: E-Mail: [email protected] Telefon: 0621/183-5984 Ihre Bewerbung mit Teilnahmeunterlagen und einer umfassenden Dokumentation des Wettbewerbsbeitrags schicken Sie an: Berufsgenossenschaft Handel und Warendistribution Stichwort: Präventionspreis 2012 M 5,7 68161 Mannheim. Bewerbungsschluss für den Präventionspreis 2012 ist der 30. April 2012. Bei weiteren Fragen können Sie sich auch direkt an die Fachleute der BGHW vor Ort wenden. Wenn Sie sich über die Gewinner der vergangenen Jahre informieren möchten, können Sie dies auf unserer Internetseite tun. Dort finden Sie in der Rubrik „Best Practice“ eine Übersicht aller Preisträger. 12 • Präventionspreis BGHW aktuell 1/12 Zwei Sonderpreise für Azubis Zehn Mitgliedsunternehmen und Arbeitnehmer wurden beim Präventionspreis 2011 der BGHW für gelungene Projekte im Arbeits- und Gesundheitsschutz mit dem Hauptpreis ausgezeichnet. Außerdem wurden zwei Sonderpreise für Auszubildende und ein Sonderpreis „Verbesserung der Verkehrssicherheit“ vergeben. Dr. Rainhardt von Leoprechting, Vorstandsvorsitzender der BGHW, begrüßte die rund 200 Gäste der Veranstaltung in Hamburg. Er betonte, dass die BGHW zukünftig verstärkt auf Anreiz- und Belohnungssysteme setzen werde, um gute und gesunde Arbeitsplätze in den Unternehmen zu fördern. Der Präventionspreis sei ebenfalls ein solches Anreizsystem, das schon länger auf der Agenda der Berufsgenossenschaft stehe. Bei der anschließenden Preisverleihung, in der die Beiträge der Gewinner mit kurzen Filmbeiträgen vorgestellt wurden, zeigte sich die Vielfalt der Branchen, die bei der BGHW versichert sind. Vergeben wurden zehn gleichwertige Hauptpreise. Zum zweiten Mal wurden Sonderpreise für Auszubildende verliehen, die in diesem Jahr an Eurogate Technical Services und TE Connectivity gingen. Die Auszubildenden von Eurogate stellten ihr Projekt „Eisglättebekämpfung“ vor: Umgebaute Bumper für Van Carrier, die bei Eisglätte zwischen den Containerreihen Salz und Sole streuen ähnlich wie Straßenfahrzeuge. Bei TE Connectivity bauten die Auszubildenden eine Schutzeinhausung für Fräsmaschinen. Ein weiterer Sonderpreis für die „Verbesserung der Verkehrssicherheit“ ging an Telefónica Deutschland für ein gelungenes Konzept für einen Verkehrssicherheitstag. Verliehen wurde der Präventionspreis 2011 an die Baywa für ein Hebegerät zum Anheben von Klapptoren in Schüttboxen. Die Firma DPD Geopost erhielt einen Hauptpreis für ein System zur Ladungssicherung in Zustellfahrzeugen. Es besteht aus einem Sicherungsnetz, das sich mit Karabinerhaken öffnen lässt und rutschhemmenden Matten. Eisen-Fischer in Nördlingen entwickelte für seinen Stahlbereich ein Wendeeisen mit einem beweglichen Kippgelenk zum Wenden von Stahlträgern. Einen unterhaltsamen Unterweisungsfilm der besonderen Art präsentierte Everest VIT aus Hechingen: Das Thema Arbeitsschutz im Unternehmen wurde im Stil der Indiana-JonesFilme in Szene gesetzt. Fördertechnik und Gesundheitsförderung Exakt ausgerichtete Palettenstapel sind in der Fördertechnik unerlässlich. Die Firma Reyher in Hamburg hat dafür einen Zentrier-Trichter gebaut, mit dem Paletten exakt, schnell und sicher aufeinandergesetzt werden. Für eine praktische Verschlusshilfe für Lkw-Planen wurde Gebrüder Heinemann, ebenfalls aus Hamburg, ausgezeichnet. Meister Kabelrecycling aus Plauen stellte den „Verlängerten Arm“ für Kabelschälmaschinen vor. Ein praktisches und sicheres Hilfsmittel, mit dem auch kurze Kabelstücke recycelt werden können. Einen Sonderpreis 2011 für Auszubildende erhielt Eurogate Ein Hauptpreis ging an die Penny-Märkte für ihr Konzept zur Prävention von Raubüberfällen und ein Sicherungssystem mit Türalarm. Rewe Zentralfinanz überzeugte die Jury mit dem Projekt „Toolbox für Führungskräfte“, ein Instrument für Marktleiter, wie sie ihre Mitarbeiter für Gesundheitsthemen sensibilisieren können. Die Firma W. Hartmann aus Oststeinbek erhielt einen Hauptpreis für ihre sicheren Schnelllauftore. Eigens angebrachte Blitzleuchten warnen bereits Sekunden vor dem Schließen und ergänzen das Lichtschrankensystem. (be) Mehr dazu Die Gewinnerbeiträge des Präventionspreises 2011 werden in dieser und den nächsten Ausgaben der „BGHW aktuell“ ausführlicher vorgestellt. Über alle Beiträge können Sie sich auch im Best-Practice-Pool der BGHW auf der Internetseite www.bghw.de informieren. Die Ausschreibung für 2012 finden Sie auf Seite 11. Ein weiterer Sonderpreis ging an die Azubis von TE Connectivity Präventionspreis • 13 PRÄVENTIONSPREIS 2011 BGHW aktuell 1/12 Die Preisträger Hauptpreise Baywa, München „Hebegerät zum Anheben von Klapptoren in Schüttboxen“ DPD GeoPost „Ladungssicherungssystem für Zustellfahrzeuge“ Eisen-Fischer, Nördlingen „Wendeeisen mit Kippgelenk“ Everest VIT, Hechingen „Arbeitssicherheitsfilm GE Jones - and the temple of danger“ Gebr. Heinemann, Hamburg „Verschlusshilfe für Lkw-Planen“ F. Reyher, Hamburg „Zentrier-Trichter für Palettenstapel“ Sonderpreis »Verbesserung der Verkehrssicherheit« Meister Kabelrecycling, Plauen „Verlängerter Arm für Kabelschälmaschinen“ Telefónica Germany, München „Verkehrssicherheitstag“ Penny-Markt, Lehrte „Sicherungssystem mit Türalarm“ Sonderpreis für Auszubildende Rewe Zentralfinanz, Köln „Toolbox für Führungskräfte“ Eurogate Technical Services, Hamburg „Projekt Eisglättebekämpfung“ W. Hartmann, Oststeinbek „Sicheres Schnelllauftor“ TE Connectivity, Wört „Schutzeinhausung für Fräsmaschinen“ Die Gewinner des Präventionspreises 2011 14 • Präventionspreis BGHW aktuell 1/12 Sicherheit mit Auszeichnung Mit innovativen Ideen und überdurchschnittlichem Engagement überzeugten im vergangenen Jahr 13 Preisträger die Jury des Präventionspreises der BGHW. Verliehen wurde die Auszeichnung für Arbeits- und Gesundheitsschutz im November. Die ersten vier Gewinner des Hauptpreises stellt „BGHW aktuell“ in dieser Ausgabe vor. Starker Arm für Tore Die Baywa wurde für ein Hebegerät ausgezeichnet, mit dem man Klapptore von Schüttboxen sicher anheben kann. In Schüttboxen wird beispielsweise Düngemittel gelagert, bevor es verpackt und verkauft wird. Verschlossen sind die Boxen mit einer Klappwand, die am Boden einen Spalt zur Materialentnahme lässt. Dort wird der Dünger entnommen und rieselt immer wieder nach. Leert sich die Lagerbox, muss die Boxenklappwand nach hinten hochgedrückt werden, um an das Düngemittel zu gelangen. Um die bis zu 2,5 Tonnen schweren Tore sicher zu bewegen, hat die Baywa ein spezielles Hebegerät entwickelt, das mit dem Gabelstapler transportiert und über einen Hydraulikanschluss am Stapler bedient Baywa: Das Hebegerät vor der Schüttbox wird. Es hat unten zwei Zinken für einen sicheren Stand. Ein Hebearm drückt das Tor nach oben, bis es einrastet. Anschließend kann in der Box gearbeitet werden. Das Gerät ist transportabel und kann an verschiedenen Standorten des Unternehmens eingesetzt werden. Netz zum Aufknöpfen Der Paket- und Expressdienstleister DPD überzeugte die Jury mit einem eigenen Konzept für die Ladungssicherung in Zustellfahrzeugen. Ladungssicherungssysteme von der Stange seien einfach zu wenig praxisnah, kritisierte das Unternehmen. Deshalb entwickelte DPD-Fachmann Michael Girbes ein eigenes Sicherungssystem, das aus zwei Komponenten besteht. Die erste Komponente ist ein spezielles Ladungssicherungsnetz, hinter dem die Pake- te gestapelt werden. Es lässt sich, im Gegensatz zu konventionellen Systemen, in der Mitte einfach und schnell mit Karabinerhaken aufknöpfen und der Fahrer kann die Pakete entnehmen. Dank so genannter Airline-Schienen lässt es sich außerdem mühelos verschieben. Die zweite Komponente des Ladungssicherungssystems ist eine rutschhemmende Matte im vorderen Bereich des Wagens. Auf ihr werden die Pakete für den nächsten Kunden abgestellt. Das Netz wurde drei Monate im Depot Duisburg getestet und kam bei den DPDFahrern sehr gut an, weil es die Arbeit einfacher und schneller macht. Aber auch das Unternehmen ist zufrieden: Mittlerweile sind rund 3000 Zustellfahrzeuge mit dem Ladungssicherungssystem ausgerüstet. DPD: Das Ladungssicherungsnetz im Zustellfahrzeug Präventionspreis • 15 BGHW aktuell 1/12 Wendeeisen mit Kipp-Gelenk Das Großhandelsunternehmen Eisen-Fischer ist auf Produkte aus dem Bereich Sanitär, Heizung, Bauelemente und Werkzeuge spezialisiert. Am Stammsitz in Nördlingen ist auch der Stahlhandel des Unternehmens angesiedelt. Zum Wenden von Formstahl hat Mitarbeiter Wilhelm Uhl ein cleveres Wendeeisen mit Knickgelenk entwickelt. Formstahl muss beispielsweise gewendet werden, wenn Löcher gebohrt oder Laschen angebracht werden müssen. Das Wenden erfordert viel Kraft, früher setzte Eisen-Fischer: Das Wendeeisen im Einsatz man dazu ein starres Wendeeisen ein. Doch die Wucht, mit der der Träger kippte, führte nicht selten dazu, dass sich der Mitarbeiter Arm und Schulter zerrte oder ihm das Wendeeisen aus der Hand geschlagen wurde. Dabei wurden auch unbeteiligte Personen verletzt. Uhl setzte statt des starren Gabelkopfes ein bewegliches Knickgelenk ein. Der Effekt: Beim Kippen des Trägers dreht sich die Aufnahmeklaue im Gelenk und es kommt kein plötzlicher Zug auf das Griffteil, der den Bediener verletzt. Das Wendeeisen hat sich bewährt: Seitdem wurden bei EisenFischer keine Unfälle mehr in diesem Bereich verzeichnet. Indiana Jones lässt grüßen Everest Vit in Hechingen wurde für einen etwas anderen Film zur Arbeitssicherheit ausgezeichnet. Das Unternehmen gehört zu General Electric und ist auf den Vertrieb von Videoendoskopen spezialisiert. Im Auftrag von GE sollte jede Niederlassung einen Film zur Arbeitssicherheit erstellen. Everest VIT machte etwas ganz besonderes daraus: „GE Jones and the Temple of Danger“: Ein Unterweisungs-Film der etwas anderen Art – nach dem Vorbild des Action-Films „Indiana Jones“. Auf witzige Weise werden im Film beispielsweise Stolper- und Sturzgefahren, das Tragen der richtigen Schuhe, Mülltrennung, Rauchverbot, innerbetriebliche Verkehrswege oder erste Hilfe thematisiert. Humorvoll und mit einem Augenzwinkern werden die Mitarbeiter auf diese Weise für das Thema Arbeitssicherheit sensibilisiert. Der Film war bei den Mitarbeitern, von denen viele im Film mitspielten, ein Riesenerfolg. Das Bewusstsein der Mitarbeiter für Arbeitssicherheit sei merklich gestiegen, betont das Unternehmen. Bei Erstunterweisungen ist der Film mittlerweile fester Bestandteil. (be) Mehr dazu In der nächsten Ausgabe der „BGHW aktuell“ werden weitere Gewinner der Hauptpreise vorgestellt. Schon jetzt kann man sich über alle prämierten Beiträge im Best-PracticePool im Internet informieren unter www.bghw.de > Prävention > Präventionspreis. Everest VIT: GE Jones sorgt für Arbeitssicherheit 16 • Beitrag BGHW aktuell 1/12 Vorbereitungen für den Gefahrtarif 2013 laufen material dem Vorstand der BGHW zur Beratung vorgelegt. Nach der Beratung im Vorstand erfolgt die Beschlussfassung über den neuen Gefahrtarif durch die Vertreterversammlung der BGHW. Bevor der neue Gefahrtarif in Kraft treten kann, muss er durch das Bundesversicherungsamt genehmigt werden. 2013 tritt der erste gemeinsame Gefahrtarif der BGHW in Kraft. Welche Schritte bis dahin noch gemacht werden müssen, erklärt Manfred Senger, Gefahrtarif-Experte der BGHW. Wie ist der Stand der Dinge, welche Schritte wurden bisher unternommen? Im Jahr 2011 haben wir uns Gedanken darüber gemacht, wie die Struktur des neuen Gefahrtarifs aussehen könnte. Zur Erinnerung: Der ab 2013 gültige Gefahrtarif wird der erste gemeinsame Gefahrtarif der BGHW sein. Es gilt, die bisherigen Gefahrtarife der Sparten Großhandel und Lagerei sowie Einzelhandel in einem Gefahrtarif zusammenzufassen. Man muss daher prüfen, welche Branchen beziehungsweise Gewerbezweige unter technologischen und unfallbelastungsmäßigen Gesichtspunkten zusammenpassen. Was versteht man eigentlich unter einem Gefahrtarif? Der Begriff Tarif führt häufig zu Missverständnissen. Tarif bedeutet nämlich nicht, dass über den Gefahrtarif - wie zum Beispiel über einen Lohntarif - verhandelt werden kann. Die Gefahrklassen werden mathematisch exakt berechnet und sind nicht verhandlungsfähig. Der Gefahrtarif ist vielmehr eine Tabelle, in der die Branchen, für die eine Berufsgenossenschaft zuständig ist, mit Gefahrklassen aufgeführt sind und in der festgelegt ist, wie die Unternehmen nach dem Gefahrtarif eingestuft werden. Auch über die Veranlagung nach dem Gefahrtarif kann deshalb nicht verhandelt werden. An diese Veranlagungsbestimmungen des Gefahrtarifs sind die Berufsgenossenschaft und deren Mitgliedsunternehmen gebunden. Wie geht es im Jahr 2012 mit dem neuen Gefahrtarif weiter? Der gemeinsame Gefahrtarif wird wieder ein so genannter Neulasttarif sein. Das bedeutet, nur die aktuellen Versicherungsfälle mit ihren Entschädigungsleistungen werden bei der Berechnung der Gefahrklassen berücksichtigt. Für den ersten gemeinsamen Gefahrtarif sind dies Versicherungsfälle, die sich 2008 bis 2011 ereignet haben. Durch dieses Neulastverfahren hat jede Branche mit jedem Gefahrtarif die Chance durch verstärkte Präventionsmaßnahmen die Zahl der Versicherungsfälle und damit verbunden die Aufwendungen der Berufsgenossenschaft zu senken. Dadurch sinkt auch die Gefahrklasse. Eine niedrigere Gefahrklasse führt zu einer geringeren Beitragsbelastung. Nach Abschluss der Umlagearbeiten für die Beitragsumlage 2011 Ende April und Anfang Mai 2012 werden die Zahlenwerte ermittelt und danach die Gefahrklassen berechnet. Dann kann auch abschließend entschieden werden, welche Gewerbezweige zu Risikogemeinschaften zusammengefasst werden können. Unter Risikogemeinschaften versteht man die im Gefahrtarif aufgeführten Tarifstellen. Welche Gremien entscheiden über den neuen Gefahrtarif? Die Entscheidung über den Gefahrtarif zählt zu den Satzungsgebungsbefugnissen der Berufsgenossenschaften. Die Verwaltung stellt lediglich das Zahlenmaterial zusammen. Anschließend wird das Zahlen- Wie werden Unternehmen nach dem neuen Gefahrtarif eingestuft? Maßgebend ist die Branche, der ein Unternehmen angehört. Bei Handelsunternehmen richtet sich die Einstufung nach der Art der Handelsware und bei Unternehmen des so genannten Handelshilfsgewerbes, beispielsweise Speditionen oder Lagereiunternehmen, nach den gewerbetypischen Tätigkeiten. Wie erhält die Berufsgenossenschaft Kenntnis über die Betriebsverhältnisse ihrer Mitgliedsunternehmen? Zur Veranlagung der Mitgliedsunternehmen nach dem Gefahrtarif ist es erforderlich, dass die Berufsgenossenschaft Informationen über die aktuellen Betriebsverhältnisse in den Mitgliedsunternehmen erhält. Nach dem Gesetz und der Satzung der BGHW haben die Unternehmer „Änderungen von Voraussetzungen für die Zuordnung zu den Gefahrklassen innerhalb von vier Wochen dem Unfallversicherungsträger mitzuteilen“. Mit anderen Worten, die Unternehmer haben die Berufsgenossenschaft über die Hinzunahme beziehungsweise die Einstellung von Gewerbezweigen zu informieren. Sollten also in einem Unternehmen Änderungen in den Betriebsverhältnissen eingetreten sein, bittet die BGHW, dies anzuzeigen. Die BGHW wird hierzu im Laufe des Frühjahres auf ihrer Website und über das Extranet einen Vordruck zur Betriebsbeschreibung zur Verfügung stellen. Genaue und vollständige Angaben über die aktuellen Betriebsverhältnisse helfen, Fehlveranlagungen zu vermeiden und ersparen unnötigen Aufwand bei den Mitgliedsunternehmen und der Berufsgenossenschaft. Deshalb zeigen Sie Änderungen in den Betriebsverhältnissen unverzüglich an oder reichen Sie eine Betriebsbeschreibung ein.(se) Verkehrssicherheit • 17 BGHW aktuell 1/12 Kraftfahrer sicher unterwegs Gina Sanders - Fotolia.com Kraftfahrer sind den Gefahren im Straßenverkehr in besonderem Maße ausgesetzt. Das BGHW-Seminar „Betriebliche Verkehrssicherheitsarbeit – Schwerpunkt Lkw“ vermittelt, was Unternehmen für ihre Fahrer präventiv tun können, um sie auf die immer komplexeren Anforderungen in ihrer täglichen Arbeit vorzubereiten. Die Verkehrssicherheitsarbeit der Unfallversicherungsträger und des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) hat in den letzten Jahrzehnten viel geleistet. Vom Jahr 2000 bis zum Jahr 2010 hat sich die Anzahl der Unfälle, bei denen Menschen verletzt wurden, um ein Viertel reduziert. Den größten Rückgang gab es bei der Zahl der Verkehrstoten, die sich in diesem Zeitraum um die Hälfte reduziert hat.Insgesamt allerdings zeigt die Unfallentwicklung der letzten zehn Jahre für Deutschland aber, dass die Zahl der polizeilich erfassten Unfälle kaum zurückgegangen und in den letzten beiden Jahren sogar leicht gestiegen ist. Eine der Ursachen dafür ist auch die Tatsache, dass sich immer mehr Personenund Güterverkehr auf deutschen Straßen bewegt. Insbesondere Kraftfahrer werden durch das stark wachsende Verkehrsaufkommen und steigende Transportleistungen gefordert. Um so wichtiger wird es für Unternehmen, die Arbeitskraft ihrer Mitarbeiter und den Arbeitsschutz rund um den Arbeitsplatz Straße langfristig positiv zu beeinflussen. Investitionen in die Qualifikation der Mitarbeiter sind für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen von ebenso großer Bedeutung wie Investitionen in Technik und Fuhrpark. Im Seminar „Betriebliche Verkehrssicherheitsarbeit – Schwerpunkt Lkw“ zeigt die BGHW Wege auf, wie man Mitarbeiter qualifiziert und die Verkehrssicherheitsarbeit im Unternehmen professionell organisiert. Ansprechen möchte die BGHW Unternehmer, Fuhrparkleiter, leitende Disponenten und Fachkräfte für Arbeitssicherheit aus den Gewerbszweigen Speditionen, Lagerei und Handelsbetriebe mit eigener Auslieferung, – alles Bereiche mit überdurchschnittlicher Unfallbelastung. Präventive Maßnahmen auf den gewerblichen Wirtschaftsverkehr auszuweiten ist bei den verantwortlichen Unternehmern häufig ein Problem. Die Fahrer befänden sich außerhalb des Kontrollbereichs des Unternehmers, heißt es häufig. Arbeitsschutzmaßnahmen seien daher angeblich nur schwer möglich. Ziel des Seminars ist es deshalb, den Teilnehmern anhand von Beispielen zu zeigen, dass dem nicht so ist. Unternehmen haben ausreichende betriebliche Instrumente, um Fahrer zu sensibilisieren und ihnen nahezubringen, sich im Straßenverkehr defensiv, vorausschauend und Unfall vermeidend zu verhalten. Vermittelt werden technische Möglichkeiten und Ansätze zur Fahrerweiterbildung, Verhaltensbeeinflussung im Straßenver- kehr und präventive Ansätze zur Unfallvermeidung. Auch theoretische Grundlagen zur Ladungssicherung und aktuelle Gesetzesänderungen werden in diesem Zusammenhang berücksichtigt. Aber auch die Praxis kommt im BGHW-Seminar nicht zu kurz: Mit Übungen soll gezeigt werden, wie Verhalten und Aufmerksamkeit der Mitarbeiter geschult werden kann. Nur so gelingt es, betrieblichen Multiplikatoren theoretisches Wissen glaubwürdig und kompetent zu vermitteln. (sü) Anmelden Das Seminar „Betriebliche Verkehrssicherheit – Schwerpunkt Lkw“ wird an folgendem Termin angeboten: • 3. bis 5. Dezember 2012, Dresden Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.bghw.de, Rubrik Ausbildung, Seminare 2012 > Tätigkeitsbezogene Seminare > Verkehrssicherheit. Dort können Sie sich online anmelden. Das erste Seminar im Frühjahr ist leider bereits ausgebucht, aber Sie können sich über die Warteliste für einen Ausweichtermin im Laufe des Jahres anmelden. Die Termine werden rechtzeitig bekannt gegeben. 18 • Rehabilitation BGHW aktuell 2/12 Spezialisten für Brandverletzungen Eine der wesentlichen Aufgaben der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Ludwigshafen ist die Behandlung von Verbrennungen und deren Folgen. Das Schwerbrandverletztenzentrum der Klinik ist eines der größten in Deutschland und versorgt auch überregional Brandverletzte. Pro Jahr werden in deutschen Kliniken rund 20.000 schwere thermische Verletzungen behandelt. Thermische Verletzungen sind Verbrennungen und Verbrühungen, die durch Feuer und Flammen, aber auch durch heiße Substanzen und Hitze verursacht werden. Etwa 1500 Patienten werden bundesweit von einem der Zentren für Schwerbrandverletzte versorgt. In der BG Klinik Ludwigshafen ist eines der größten deutschen Schwerbrandverletztenzentren angesiedelt. Etwa 300 Menschen mit thermischen Verletzungen werden dort im Jahr stationär aufgenommen. Die besonders schweren Fälle, zirka 150 pro Jahr, werden auf der Station für Schwerbrandverletzte behandelt. „Viele Arbeitsunfälle, die bei uns behandelt werden, wurden beispielsweise durch Feuer, heißes Fett, flüssiges Metall oder Strom verursacht“, erläutert der geschäftsführende Oberarzt PD Dr. Adrien Daigeler. Stabilisierung im Schockraum Wird ein Verletzter nach einem Arbeitsunfall mit Brandverletzungen in die BG Klinik eingeliefert, kommt er zunächst in den so genannten Schockraum. Dort erstellt ein Ärzteteam ein Behandlungskonzept abhängig von der Schwere der Verbrennungen. Bei großflächigen Verbrennungen wird zur Vermeidung eines Verbrennungsschocks, der zu einem Zusammenbruch des Kreislaufs führen kann, sofort mit der Flüssigkeitszufuhr durch Infusionen und einer Schmerztherapie begonnen. Bei einer Verbrennung der Atemwege wird der Patient in ein künstliches Koma gelegt und beatmet. Solche schweren Fälle werden anschließend auf einen der acht Plätze in der Verbrennungsintensivstation der Klinik verlegt und dort weiterbehandelt. Die Intensivstation ist anders als in herkömmlichen Kliniken aufgebaut. Für jeden der acht Plätze steht eigenes Pflegepersonal zur Verfügung. Die Patienten liegen in Spezialbetten in Einzelkabinen, in denen Temperatur und Luftfeuchtigkeit gesondert geregelt werden können. Patienten, die keine intensivmedizinische Betreuung benötigen, werden auf einer weiteren, speziell für Brandverletzte konzipierten Pflegestation versorgt. Die Behandlung von Brandverletzten erfordert hohe sterile Anforderungen. Es sind strenge Hygienevorschriften zu beachten, denn wenn die Haut als Mantel fehlt, ist der Körper Bakterien und Keimen schutzlos ausgeliefert. Ist der Patient stabilisiert, setzen die Spezialisten in Ludwigshafen sämtliche modernen Verfahren zur Wiederherstellung der Haut ein. Das können einfache Hautverpflanzungen sein, aber auch Gewebetransplantationen bei schweren Verbrennungen. Auch in diesem Bereich setzt die BG Klinik Ludwigshafen auf modernste Technik. Gute Heilungschancen „Mittlerweile sind die Überlebenschancen für Schwerbrandverletzte sehr gut“, erklärt Daigeler. „Heute haben auch Patienten, deren Körperoberfläche über 50 Prozent verbrannt ist, gute Aussichten auf Heilung.“ Die guten Heilungschancen sind insbesondere dem medizinischen Fortschritt und Der Schockraum: Hier werden die Patienten erstversorgt der ständigen Fortentwicklung und Optimierung der Behandlungsabläufe zu verdanken. Die Behandlung von Schwerstverbrannten erfordert spezielle Kenntnisse in der Diagnostik, Intensivbehandlung, in der chirurgischen Versorgung, insbesondere auch plastischen Chirurgie. Durch die Unterstützung psychologischer und schmerztherapeutischer Behandlung, begleitender Ergotherapie und gezielter Narbenbehandlung sind die Heilaussichten positiver als früher und führen in vielen Fällen zur beruflichen Wiedereingliederung. In der Nachsorge steht die Behandlung der nach Verbrennungen verbliebenen Narben im Vordergrund: Narben entstehen als Folge einer Neubildung von Bindegewebe. Die Narben können wuchern und wulstig werden und über das Niveau der gesunden umgebenden Haut hinausragen. Häufig sind diese Narben stark gerötet. Sie können jucken und schmerzen. Im Falle einer Narbenschrumpfung über Gelenken kann es zu Kontrakturen und damit zu Bewegungseinschränkungen kommen, die durch Operationen korrigiert werden müssen. Rehabilitation • 19 BGHW aktuell 1/12 Die Haut - das größte Organ des Menschen Mit bis zu zwei Quadratmetern Fläche und etwa zehn Kilogramm Gewicht ist die Haut das größte und auch schwerste Organ des menschlichen Körpers. Der wenige Millimeter dicke Schutzmantel schützt den gesamten Organismus des Menschen gegen Einwirkungen von außen. Mit verschiedenen Mechanismen wehrt die gesunde Haut mechanische, chemische und physikalische Einwirkungen von außen ab. Außerdem unterstützt sie das Immunsystem beim Kampf gegen Bakterien und Viren. Wird die Haut beispielsweise durch Verbrennungen zerstört, ist der menschliche Körper diesen schädlichen Einwirkungen von außen ungeschützt ausgeliefert. bilderzwerg - Fotolia.com Die menschliche Haut ist aber auch empfindlich. Sie muss geschützt, gereinigt und gepflegt werden - auch im Berufsalltag. In ihrem Handbuch „Haut und Beruf“ gibt die BGHW Tipps, was Sie für eine gesunde Haut tun können und wie Sie sich an Ihrem Arbeitsplatz vor schädlichen Einflüssen schützen. „Haut und Beruf“ mit Angabe der Bestellnummer HB5 kann kostenlos bestellt werden: E-Mail: [email protected] Fax: 0228/ 5406-5899 Intensive Nachsorge Unmittelbar an die stationäre Akutbehandlung schließt sich je nach Schwere und Umfang der Verletzung eine Nachbehandlung von rund zwölf bis 18 Monaten mit regelmäßigen Narbenkontrollen und gegebenenfalls Nachoperationen an. In der Narbenbehandlung haben sich Kompressionsbandagen bewährt. Im Gesichts- und Handbereich werden Silikonverbände eingesetzt, die ebenfalls einen positiven Einfluss auf die Elastizität der Narben haben. „Bei uns lernen die Patienten auch, wie sie ihre vernarbte Haut richtig pflegen. Denn es ist sehr wichtig, dass die Hautpflege auch zu Hause konsequent weitergeführt wird“, meint Oberarzt Daigeler. Durch regelmäßige Nachkontrollen in der Ambulanz der Klinik wird der weitere Heilungsverlauf überwacht. Neben der Narbenbehandlung ist eine krankengymnastische und ergotherapeuti- sche Betreuung zur Vermeidung von Kontrakturen ebenso wichtig wie auch die psychologische Betreuung und Schmerzbehandlung der häufig schwer traumatisierten Patienten. Selbstverständnis und gesetzlicher Auftrag der berufsgenossenschaftlichen Kliniken ist es, die Gesundheit und Leistungsfähigkeit eines Menschen mit allen geeigneten Mitteln wiederherzustellen. Deshalb setzen insbesondere die BG-Unfallkliniken auf eine ganzheitliche Versorgung ihrer Patienten von der Akutversorgung bis hin zur Rehabilitation („BGHW aktuell“ 3/2011). Neubau geplant Die Lücke zur Rehabilitation will die Unfallklinik Ludwigshafen 2012 mit dem Bau einer speziellen Reha-Klinik für Schwerbrandverletzte schließen. Mit diesem Angebot soll den Patienten eine umfassende medizinische und psychologische Rehabilitation angeboten werden. Denn nur mit einer intensiven Nachsorge finden die Betroffenen wieder in einen selbstbestimmten Alltag und den beruflichen Wiedereinstieg. (oel/be) Spezialisten für Verbrennungen: die plastischen Chirurgen der BG-Unfallklinik Ludwigshafen 20 • Selbstverwaltung BGHW aktuell 1/12 Zusammensetzung der I. Vertreterversammlung Vorsitzender: Stellv. Vorsitzender: Ratzmann, Andreas (Gruppe der Versicherten) Flinks, Hans-Peter (Gruppe der Arbeitgeber) Der Vorsitz wechselt zwischen dem Vorsitzenden und dem stellvertretenden Vorsitzenden jeweils nach 1 Jahr. A) Vertreter der Versicherten Mitglieder Stellvertreter Nr. Name Vorname Nr. Name Vorname 1 Ratzmann Andreas 1 Mickow Ute 2 Medag Pilar 2 Schmolke Patricia 3 Kindel Karl-Albert 3 Schmidt Marina 4 Just Jutta 4 Kemming Holger 5 Kowal Kersten 5 Beermann Roger 6 Brüning Hans 6 Knackstädt Annett 7 von der Mühlen Christine 7 Stein Susanne 8 Klauke Jörg 8 Dammann Karl-Heinz 9 Wagner-Samek Ingrid 9 Wieszczeczynski Bernhard 10 Kretzschmar Marlis 10 Stulgies Uwe 11 Kroß Kristina 11 Wegelin Sylvia 12 Stehn Frank 12 Ertl Karl 13 Ungers Gabriele 13 Bäck Klaus 14 Schmidt Jürgen 14 Kluge Kristin 15 Mayer-Seidler Silke 15 Mück Horst 16 Fuchs Tatjana 16 Kreyßig Uwe 17 Cyra Paul-Gerald 17 Stahl Elke 18 Pirner Gisberta 19 Pfullendörfer-Mock Elke 20 Unterreiner Marina 21 Jure Harry 22 Schreiner Uwe 23 Bien Susanne 24 Bondzio Sabine Selbstverwaltung • 21 BGHW aktuell 1/12 Selbstverwaltungsorgane der BGHW de 11. Wahlperio (2011 – 2017) B) Vertreter der Arbeitgeber Mitglieder Stellvertreter Nr. Name Vorname Nr. Name Vorname 1 Flinks Hans-Peter 1 Meyer Reinhart * 2 Burrenkopf Horst-J. 2 Richter Frank 3 Röder Judith 3 Köppel Klaus 4 Stöcker Helge 4 Schwencke Peter 5 Brüx Hans-Jürgen 5 Gutting Ullrich 6 Cheng Kim 6 Spahn Bodo 7 Cloos Matthias 7 Preiss Thomas 8 Marx Peter 8 Grimm Klaus 9 Grütering Michael 9 Krieger Gerd-Achim 10 Becker Lutz 10 Geller-Witt Ursula 11 Wiltz, Dr. Stefan 11 Schubert Uwe 12 Zacher, Dr. Rudolf 12 Schütte Lothar 13 Hülsemann Peter E. 13 Sigwarth Herbert 14 Sorg Harald 14 Steinmetz Jürgen 15 Brand Karl-Heinz 15 Duwe Britta 16 Köster Ulrich 16 Möller Rainer 17 Henkemeier Hubert 17 Brunkhorst Holger 18 Schröder, Dr. Peter Jens 18 Brakhane Wolfgang 19 Asbrand Helmut 19 Andree Bernd 20 Pieper Manfred 20 Junker Bernd 21 Michel Alexander 21 Sievert, Dr. Dieter 22 Fiege Reiner 22 Creutzburg Werner 23 Zimmer Gerhard 23 Höfer Ernst Wolfgang 24 Röther Winfried 24 Eykmann, Dr. Melanie 25 Thiede Thomas 26 Scharringhausen Jürgen 27 Knetemann Rolf * nachträgliche Benennung gemäß § 60 SGB IV am 26.01.2012 22 • Selbstverwaltung BGHW aktuell 1/12 II. Vorstand Vorsitzender: Stellv. Vorsitzender: Dr. Frhr. v. Leoprechting, Rainhardt (Gruppe der Arbeitgeber) Wirsch, Manfred (Gruppe der Versicherten) Der Vorsitz wechselt zwischen dem Vorsitzenden und dem stellvertretenden Vorsitzenden jeweils nach 1 Jahr. A) Vertreter der Versicherten Mitglieder Stellvertreter Nr. Name Vorname Nr. Name Vorname 1 Wirsch Manfred 1 Frank Verena 2 Gerdes Torsten 2 Strerath Dieter 3 Menge-Ullbrich Gabriele 3 Rudé Conny 4 Gössel Iris 4 Ebeling Angelika 5 Schulz Bärbel 5 Rogge-Musall Astrid 6 Meier Christine 6 Will Marc B) Vertreter der Arbeitgeber Mitglieder Stellvertreter Nr. Name Vorname Nr. Name Vorname 1 v. Leoprechting, Dr. Rainhardt 1 Jöris Heribert 2 aus dem Kahmen Jürgen 2 von Rabenau Karsten 3 Kraemer Roland 3 Klaas Heiko 4 Handke Gerhard 4 Edelmann Klaus 5 Ritzke Hubertus 5 Teske Jürgen 6 Bötticher, Dr. John 6 Schiemann Wolfgang Mannheim, 14.09.2011 Der Wahlausschuss der Berufsgenossenschaft Handel und Warendistribution gez. Stemmler Vorsitzender gez. Lange Beisitzerin Prävention • 23 BGHW aktuell 1/12 Erfahrungsaustausch für Fachleute Sicherheit und Gesundheit im Arbeitsleben fördern – das war der Schwerpunkt einer Fachtagung der BGHW für leitende und koordinierend tätige Fachkräfte für Arbeitssicherheit. Rund 100 Teilnehmer aus verschiedenen Mitgliedsunternehmen nahmen an dem dreitägigen Erfahrungs- und Informationsaustausch teil. „Ziel der Veranstaltung ist der aktive Erfahrungsaustausch mit den Fachkräften für Arbeitssicherheit unserer Mitgliedsunternehmen“, erläuterte Dr. Stefan Hussy, Präventionsleiter der BGHW. „Sie übernehmen für die Präventionsarbeit der BGHW eine wichtige Multiplikatorenrolle in den Betrieben. Die Kooperation zwischen den leitenden Fachkräften und der BGHW sei wichtig, um gemeinsam aktuelle Themen im Arbeitsschutz zu diskutieren und um das betriebliche Expertenwissen für die Initiierung und Weiterentwicklung der Präventionsangebote zu nutzen, so Hussy. und Arbeitsgruppen für den Erfahrungsaustausch. Zu der Veranstaltung waren erstmalig leitende und koordinierend tätige Fachkräfte für Arbeitssicherheit nicht nur aus dem Bereich Einzelhandel, sondern auch aus Großhandel und Warendistribution eingeladen. Das Programm bestand aus Plenumsvorträgen, themenbezogenen Foren Diskussion in Foren Silke Müller L-Fasi und Gefahrenbeauftragte BLG Logistics Group, Bremen Eine tolle Veranstaltung, die sehr gut organisiert war. Über das wichtige Thema betriebliche Gesundheitsförderung hinaus habe ich allerdings einen Arbeitskreis mit technischer Themenstellung, etwa zu den Fachgebieten Regale, Flurförderzeuge oder Zugriff auf Normen, vermisst. Hier hätte mich der Austausch interessiert. Michael Kuffner Leiter Arbeitssicherheit Baywa, München Ich finde sehr spannend, was das neue BGHWDezernat Gesundheitsschutz auf die Beine gestellt hat. Erstmalig kamen bei dieser Veranstaltung Großhandel und Einzelhandel zusammen. Ich profitiere enorm von dem Wissen und den Kompetenzen der Kollegen aus dem Einzelhandel mit seinen speziellen Filialstrukturen. In Kurzvorträgen im Plenum informierten die Präventionsleitung der BGHW, Dr. Stefan Hussy und Dr. Klaus Schäfer, über die neue Organisation, Ziele und Inhalte der Präventionsarbeit. Außerdem wurden die einzelnen Dezernate der Prävention bei der BGHW vorgestellt, dazu gehören etwa die Dezernate Organisation im Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und Qualifizierung. Auch der Fachbereich Handel und Logistik präsentierte sich. Im Anschluss erhielten die Teilnehmer die Gelegenheit in den Foren zu den Themen „Betriebliches Gesundheitsmanagement im Handel“, „Stress im Betrieb“ und „Die neue Unfallverhütungsvorschrift DGUV Vorschrift 2“ aktiv zu werden. Hier referierten neben den Fachleuten der BGHW auch Fachkräfte, die das Thema aus betrieblicher Sicht darstellten. Danach gab es ausreichend Gelegenheit zur Diskussion. Ein weiteres Modul der Tagung war der Erfahrungsaustausch, der in Gruppen stattfand. Dieser wurde von den Regionalleitern der Prävention und Mitarbeitern des Dezernates Gesundheitsschutz moderiert. Die Anwesenden waren sich einig, dass bei einer weiteren Veranstaltung hierfür mehr Zeit eingeräumt werden muss. Das positive Feedback der Teilnehmer nach der Veranstaltung zeigte, dass die Fülle an fachlichen Informationen und vor allem der Erfahrungsaustausch untereinander sehr gut ankam. Die Meinung von Teilnehmern und Veranstaltern war einhellig: Die Fachtagung wird ein fester Bestandteil des Angebotes der BGHW. (rul/ibe) Dr. Rainer Nielinger Leiter Health, Safety, Environment, Ideas Management Thyssen Krupp Materials International, Essen Der BGHW ist eine exorbitante Kombination aus interessanten Arbeitsschutz- und Gesundheitsschutzthemen gelungen. Da hätte man konsequenterweise nur noch den Personenkreis um Vertreter aus dem Bereich Gesundheitsmanagement der Unternehmen erweitern müssen. Horst Richter Fachkraft für Arbeitssicherheit DHL, Unna Mir hat der Vortrag zur neuen SIB-Ausbildung sehr gut gefallen. Allgemein finde ich es sehr gut, dass es solche Veranstaltungen gibt. Auf jeden Fall sollte die BGHW das fortführen. Denn nur hier sind zum Erfahrungsaustausch gleichzeitig so viele Fachleute an einem Ort versammelt. BGHW aktuell 1/12 Berufsgenossenschaft Handel und Warendistribution • 68145 Mannheim PVSt Deutsche Post AG • Entgelt bezahlt, ZKZ 77367 BGHW-Kompa kt 93 Auf Auffällig Neu aufgelegt hat die BGHW eine Infobroschüre zum Thema „Warnkleidung“. Enthalten sind unter anderem eine Muster-Betriebsanweisung zum Tragen von Warnwesten in Firmenfahrzeugen und Tipps zur Unterweisung. Warnkleidung Bestellungen per E-Mail: [email protected] Bestellungen per Fax: 0228/ 5406-5899