- Die BGHW

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- Die BGHW
BGHW
aktuell
Die Zeitschrift für Mitgliedsbetriebe
Ausgabe 1 • Februar 2012
Gesundheitsmanagement
Mitarbeiter fördern und fit halten
4 BG-Tagungen
Veranstaltungen
für Fachleute
11 BG-Preis
Gewinner 2011 und
Ausschreibung 2012
18 BG-Klinik
Zentrum für
Schwerbrandverletzte
2 • Editorial
BGHW aktuell 1/12
Gefahrtarif, oder die Kunst,
Ausgaben risikogerecht zu verteilen…
Nachdem sich in unserer letzten Ausgabe die neugewählten Vorsitzenden der Vertreterversammlung vorgestellt
haben, möchten wir uns Ihnen nun als „neue alte“ alternierende Vorsitzende des Vorstands der BGHW vorstellen.
Nach den Sozialwahlen 2011 sind wir für eine weitere
Amtsperiode von sechs Jahren wiedergewählt worden.
Die letzten Jahre in der BGHW waren in vielen Bereichen
durch „Fusions-Themen“ bestimmt. Organisatorisch ist
dieser Prozess weitgehend abgeschlossen. Weitere Aufgaben erwarten uns in der BG-Welt, etwa die Neuordnung
der Kliniklandschaft, in die sich die BGHW aktiv einbringen
Dr. Rainhardt von Leoprechting
Manfred Wirsch
wird. In der BGHW steht der Selbstverwaltung 2012 eine
weitere anspruchsvolle Herausforderung bevor: Die Verabschiedung des neuen Gefahrtarifs der BGHW,
der sich erstmals im Jahre 2014 für die Umlage 2013 auswirken wird!
Letztlich geht es darum, die Ausgaben der BGHW, ähnlich wie bei Ihrer Kfz-Haftpflichtversicherung,
nach Risiken „gefährdungsgerecht“ zu verteilen. Da im neuen Gefahrtarif zwei unterschiedliche Ursprungs-Gefahrtarife zu einem zusammengefügt werden und sich in den letzten Jahren die Gefährdungen in einzelnen Branchen verändert haben, wird es zum Teil erhebliche Verschiebungen dieser
internen Lastenzuweisungen geben. Es verändert sich also nicht die Gesamtlast, sondern deren branchenorientierte Verteilung, wie bei jedem Gefahrtarif in der Vergangenheit auch. Über ein neues Beitragsausgleichsverfahren und über zeitlich befristete Erlassregelungen sollen unkalkulierbare Beitragssprünge vermieden werden. Zum Gefahrtarif finden Sie einen Artikel auf Seite 16 in diesem Heft.
Aber wir freuen uns auch, die BGHW in dieser Ausgabe mit einigen Kernthemen vorstellen zu können:
Im letzten November nahmen einige kreative Köpfe den Präventionspreis der BGHW für herausragende
Ideen im Bereich von Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz in Empfang. Außerdem informieren wir
Sie über das betriebliche Gesundheitsmanagement. Wenn Sie nur an die beiden Themen „demografischer Wandel unserer Gesellschaft“ und „psychischer Druck im Arbeitsleben“ denken, erschließt sich
die Bedeutung dieser Thematik von selbst.
Wir wünschen Ihnen eine angenehme Lektüre dieses Hefts
Ihre
Dr. Rainhardt von Leoprechting
Manfred Wirsch
Vorsitzender des Vorstandes der BGHW
Stellv. Vorsitzender des Vorstandes der BGHW
Impressum
BGHW aktuell ist das amtliche Mitteilungsblatt
der Berufsgenossenschaft Handel und
Warendistribution, Mannheim
Herausgeber
Berufsgenossenschaft
Handel und Warendistribution
M 5, 7 • 68161 Mannheim
www.bghw.de
Verantwortlich für den Inhalt
Dr. Udo Schöpf
Vorsitzender der Geschäftsführung
Redaktion
Siegrid Becker
BGHW Direktion Mannheim
M 5, 7, 68161 Mannheim
Telefon: 0621/183-0
E-Mail: [email protected]
„BGHW aktuell“ erscheint vierteljährlich.
Bezugskosten sind im Mitgliedsbeitrag enthalten.
Herstellung und Vertrieb
Krögers Buch- und
Verlagsdruckerei GmbH
Industriestraße 21
22880 Wedel
Nachdrucke nur mit schriftlicher Genehmigung der
Redaktion
Gestaltung: zerwanndesign, Bad Dürkheim
Titelfoto: fotolia
Personenbezeichnungen beziehen sich gleichermaßen
auf Frauen und Männer, auch wenn dies in der Schreibweise nicht immer zum Ausdruck kommt.
Gedruckt auf Recycling-Papier aus 100% Altpapier
Inhalt • 3
BGHW aktuell 1/12
Themen in dieser Ausgabe:
6
Schwerpunkt: Gesundheitsmanagement im Unternehmen
zahlt sich aus. Auch mit kleinem
Budget kann viel erreicht werden. Worauf es dabei ankommt,
erklären Fachleute der BGHW.
Rewe Tönnies in Odenthal gibt
einen Einblick in die Praxis.
Schwerpunkt: Betriebliches Gesundheitsmanagement
Vom Infotag zum Gesundheitsmanagement
6
Erfolg stellt sich mittelfristig ein
7
Gesundheit muss nicht teuer sein
8
Aktuelles
BGHW-Fachtagung Warenlogistik im Oktober
4
Tagung: Lagerung von Gefahrstoffen
5
11 Präventionspreis: Der Präventionspreis 2012 ist ausgeschrieben. Hier
und im Internet finden Sie alle Informationen für eine erfolgreiche
Bewerbung. Außerdem werden die
Gewinner 2011 vorgestellt.
Präventionspreis
Präventionspreis 2012 ausgeschrieben
11
Zwei Sonderpreise für Azubis
12
Sicherheit mit Auszeichnung
14
Prävention
18 Rehabilitation: Das Schwerbrandverletztenzentrum in der
BG Klinik in Ludwigshafen ist
eines der größten in Deutschland. 150 Verletzte werden dort
pro Jahr behandelt.
Online anmelden lohnt sich
10
Kraftfahrer sicher unterwegs
17
Erfahrungsaustausch für Fachleute
23
Rehabilitation
Spezialisten für Brandverletzungen
18
Beitrag
Vorbereitungen für den Gefahrtarif 2013
16
16 Gefahrtarif: Der erste gemeinsame
Gefahrtarif ist in Vorbereitung und
wird 2013 in Kraft treten. Über den
Stand der Dinge berichtet BGHWExperte Manfred Senger.
Selbstverwaltung
Zusammensetzung der Selbstverwaltungsorgane
20
4 • Aktuelles
„Risiko raus!“ abgeschlossen
Die Kampagne „Risiko raus“ ist offiziell
vorbei. Zwei Jahre lang haben Berufsgenossenschaften und Unfallkassen
unter diesem Motto auf die Risiken
beim Fahren und Transportieren aufmerksam gemacht. Es war erst die
zweite Präventionskampagne, an der
sich alle Unfallversicherungsträger beteiligt haben. Insgesamt berieten Berufsgenossenschaften und Unfallkassen im Rahmen der Kampagne rund
100.000 Betriebe zu Unfallrisiken beim
Fahren und Transportieren. Unternehmen, die Aktionstage zum sicheren
Fahren und Transportieren veranstalten wollen, können die Veranstaltungsmodule der Kampagne bis 30.
September 2012 ausleihen. Medien
der Kampagne können bestellt werden, so lange der Vorrat reicht. Die
nächste Kampagne der gesetzlichen
Unfallversicherung startet 2013 und
dreht sich um die Rückengesundheit.
DGUV: Vorstandsvorsitzende bestätigt
Der neu konstituierte Vorstand der
Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung hat Marina Schröder und Dr.
Hans-Joachim Wolff für weitere sechs
Jahre in ihrem Amt als Vorstandsvorsitzende bestätigt. Beide wurden einstimmig gewählt. Der Vorsitz wird alternierend ausgeübt und wechselt
nach einem Jahr. Derzeit hat Frau Marina Schröder den Vorsitz inne. Ebenfalls neu gewählt wurden die Vorsitzenden der Mitgliederversammlung
der DGUV: Benannt wurden Helmut
Etschenberg und Manfred Wirsch.
Wirsch ist stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der BGHW.
BGHW-Fachtagung zum Thema
Warenlogistik im Oktober
Neue Entwicklungen und Herausforderungen im Arbeitsschutz stehen im
Mittelpunkt der 2. Fachtagung der
BGHW „Sicherheit und Gesundheit in
der Warenlogistik“. Die Veranstaltung
mit Workshops und Foren findet vom
15. bis 17. Oktober 2012 in der BGAkademie in Dresden statt.
Organisiert wird die Tagung von den Experten der BGHW aus dem Fachbereich
„Handel und Logistik“. Zielgruppe sind
Unternehmer, Fachkräfte für Arbeitssicherheit, Betriebsräte und –ärzte, Ingenieurbüros, Hersteller und Anbieter von Logistikprodukten, aber auch Mitarbeiter von
Aufsichts- und Genehmigungsbehörden.
Als Referenten sind hochkarätige Fachleute
aus Forschung und Praxis eingeladen. Sie
werden dem Publikum technische Spezialthemen, rechtliche Neuerungen und
Trends im Bereich Warenlogistik vorstel-
• www.bast.de
• Weitere Informationen und Infos zur
Anmeldung finden Sie in der MaiAusgabe der „BGHW aktuell“
GDA-Fachtagung mit Workshops
Sicherheit in Straßentunnels
Ein Film der Bundesanstalt für Straßenwesen zeigt richtiges Verhalten in
verschiedenen Gefahrensituationen
im Straßentunnel. Es geht um die Fragen, welche Sicherheitseinrichtungen
gibt es in Straßentunneln, wie verhalte ich mich nach einem Unfall oder bei
einem Fahrzeugbrand? Der Film vermittelt die richtigen Verhaltensregeln.
len. Dabei wird die Diskussion und der
Erfahrungsaustausch mit den Teilnehmern
nicht zu kurz kommen. Bei verschiedenen
Fachforen werden die Themen vertieft. Parallel dazu wird wie schon 2009 ein Marktplatz mit Ausstellung aufgebaut, auf dem
beispielsweise ein Kipp- und Fahrsimulator
oder Vibrationssitze getestet werden können. Für Mitgliedsunternehmen und Versicherte der BGHW ist die Tagung kostenlos.
pressmaster - Fotolia.com
Kurz notiert
BGHW aktuell 1/12
„Prävention im Wandel der Arbeitswelt“
heißt eine Fachtagung am 1. März in
Darmstadt. In vier Foren und zehn Workshops werden die Wandlungsprozesse in
der modernen Arbeitswelt analysiert und
an praktischen Beispielen diskutiert. Auch
die BGHW ist an dieser Tagung beteiligt.
Unter anderem stellen Fachleute der
BGHW im Workshop „Betreuung traumatisierter Unfallbeteiligter und Opfer von
Gewaltereignissen“ bisherige Erfahrungen
zu diesem Thema vor. Weitere Workshops
beschäftigen sich mit altersgerechten Arbeitsplätzen, psychischen Belastungen,
Prävention in der Ausbildung und dem Betrieblichen Eingliederungsmanagement.
Die Fachtagung findet im Rahmen der
Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA)
statt und wird vom Hessischen Arbeitsschutzforum organisiert. Zielgruppe sind
unter anderem Führungskräfte und Mitarbeiter aus Unternehmen, betriebliche und
überbetriebliche Experten des Arbeits- und
Gesundheitsschutzes sowie Betriebs- und
Personalräte.
• Weitere Informationen und Anmeldung:
www.rkw-kompetenzzentrum.de/
Veranstaltungen
Aktuelles • 5
BGHW aktuell 1/12
„Lagerung von Gefahrstoffen“:
Veranstaltung bei der BGHW im März
Eine eintägige Veranstaltung zur Lagerung von Gefahrstoffen findet am 29. März 2012 bei der BGHW in Mannheim statt. Als Referent wurde Dr. Norbert Müller von der
Schenker AG in Essen gewonnen, der durch das Tagesprogramm führt.
Auf der Tagesordnung steht unter anderem eine Übersicht über
die Lagervorschriften für Gefahrstoffe in ortsbeweglichen Behältern. Auch auf wesentliche Inhalte und Neuerungen der TRGS 510
und Erfahrungen mit der Anwendung wird eingegangen. Detailliert wird die Lagerung brennbarer Flüssigkeiten, immissionsschutzrechtlich relevanter Stoffe und wassergefährdender Stoffe
besprochen. Beginn der Veranstaltung ist um 9.30 Uhr, voraussichtliches Ende 15.30 Uhr. Fahrt- oder Übernachtungskosten
werden nicht erstattet.
Anmeldung und weitere Fragen:
LE image - Fotolia.com
Dr. Hans-Peter Fröhlich,
Telefon: 0621/183-5933
E-Mail: [email protected]
Fax: 0621-183-65933
Mit der Anmeldung erhalten Sie eine Anfahrtsbeschreibung und
weitere Informationen.
Azubis im Fokus
„Richtig Heben - Stehen – Tragen“: Das
war im November Themenschwerpunkt einer Veranstaltung an der Paul-Julius-von-
Reuter-Schule, einer Berufsschule in Kassel. Das Regionale Aktionsbündnis „Erfolgreich und Gesund im Einzelhandel“ in-
formierte Auszubildende des ersten Lehrjahres über richtiges ergonomisches Verhalten am Arbeitsplatz. Mitglieder des Aktionsbündnisses sind unter anderem die
BGHW, die Gesellschaft für Personaldienstleistungen (GfP) und die Allgemeine
Ortskrankenkasse (AOK).
Die Aktionstage fanden bereits zum dritten
Mal statt. Rund 300 Auszubildende des
Groß- und Einzelhandels wurden bei der
zweitägigen Veranstaltung erreicht. Unter
anderem führten die BGHW-Mitarbeiter
Holger Raue und Nils Falkenhof die jungen
Leute an einem simulierten Kassen- und
Steharbeitsplatz generell in die Problematik
ein. Andere Vertreter des Aktionsbündnisses demonstrierten in der Praxis, wie
richtiges Heben und Tragen funktioniert.
Es gab Informationen zu Themen wie Sicherheitsschuhe, Ergonomie oder Wirbelsäule. Bei Mitmach-Aktionen konnten die
Schüler auch praktisch das Gelernte üben.
6 • Schwerpunkt
BGHW aktuell 1/12
Vom Infotag zum
Gesundheitsmanagement
Kzenon - Fotolia.com
Die deutschen Arbeitnehmer werden immer älter, die beruflichen Anforderungen steigen und müssen von immer weniger
Erwerbspersonen bewältigt werden: Betriebliches Gesundheitsmanagement lautet das Zauberwort, mit dem viele Unternehmen die Herausforderungen, die der demografische Wandel mit sich bringt, bewältigen wollen.
Was bedeutet betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) eigentlich genau und
was kann es im Unternehmen leisten?
engagierte Mitarbeiter sind gut für das
Image, das Betriebsklima und somit auch
für den wirtschaftlichen Erfolg.
Nehmen wir zunächst einmal die rein wissenschaftliche Definition: Betriebliches
Gesundheitsmanagement bedeutet die Entwicklung betrieblicher Rahmenbedingungen, Strukturen und Prozesse mit den Zielen gesundheitsförderlicher Gestaltung von
Arbeit und Organisation sowie Befähigung
zum gesundheitsförderlichen Verhalten der
Mitarbeiter. Mit anderen Worten, ein BGM
ist ein langfristig ausgelegtes, strategisches
Konzept, das die Gesundheit der Mitarbeiter erhalten oder verbessern, die Arbeitsmotivation fördern und die Leute lange
leistungsfähig halten soll. Davon profitiert
auch das Unternehmen, denn gesunde und
Gesundheit ist Chefsache
Der Unternehmer oder die Führungsriege
eines Unternehmens geben in den meisten
Unternehmen den entscheidenden Impuls
zur Einführung eines BGM. Denn Gesundheit ist immer Chefsache. Es muss
von der Unternehmensleitung gewollt und
aktiv mitgestaltet werden. Entscheidend
für den langfristigen Erfolg eines BGM ist
dessen Einbettung in die Unternehmensstrategie und in vorhandene Managementprozesse. BGM ist also auch ein wichtiger
Baustein, der dazu beiträgt Unternehmensziele zu erreichen.
Wie geht man als Unternehmer an die Einführung eines BGM heran? Bewährt hat
sich die Einrichtung eines internen Steueroder Arbeitskreises „Gesundheit“, der sich
regelmäßig trifft. Mit am Tisch sitzen sollten Vertreter aus den Bereichen, die Einfluss auf die Gestaltung von Arbeit haben.
Hierzu gehören Vertreter der Arbeitgeberund Personalseite, des Betriebs- oder Personalrates, die Fachkraft für Arbeitssicherheit sowie der Betriebsarzt und Vertreter
der Arbeitnehmerseite. In diesem Arbeitskreis werden gemeinsame Strategien und
Ziele für das BGM festgelegt sowie die Rollen in der Projektplanung verteilt. Eine
hauptverantwortliche Person sollte benannt werden, die die Arbeit des Steuerkreises koordiniert.
Schwerpunkt • 7
BGHW aktuell 1/12
Ist-Zustand bestimmen
• Das Betriebswissen der Beschäftigten
wird aktiv genutzt
• Die Eigenverantwortung der Beschäftigten wird gefördert
• Die Akzeptanz für ein BGM bei den
Mitarbeitern steigt
Auch eine Analyse der Fehlzeiten ist hilfreich. Sie kann wichtige Hinweise geben,
wo Prioritäten gesetzt werden sollen und
möglicherweise Defizite bestehen.
Mit Hilfe der Ergebnisse aus der Ist-Analyse können die Verantwortlichen jetzt daran
gehen, spezifische Ziele und Prioritäten
festzulegen. Erste praktische Aktionen
können bereits geplant werden: Das sind
beispielsweise Angebote für Mitarbeiter
wie Gesundheitskurse oder Infoveranstaltungen. Es können auch Maßnahmen sein,
die konkret etwas an den Arbeitsbedin-
babimu - Fotolia.com
Der Arbeitskreis kann dann seine erste
wichtige Aufgabe angehen: die Analyse des
Ist-Zustands im Betrieb. Denn um sinnvolle Maßnahmen zu entwickeln, muss erst
eine Bestandsaufnahme gemacht werden,
wie es im Unternehmen um gesundheitliche Belastungen, um Gesundheitsschutz
und –förderung bestellt ist. Dazu bieten
sich Instrumente wie Mitarbeiterbefragungen und –beteiligung an. Vorteile:
gungen ändern, etwa ergonomische Verbesserungen am Arbeitsplatz oder Lärmschutz. Auch hier ist das Know-how der
Mitarbeiter gefragt. Ihre Erfahrungen und
Vorschläge, wie Belastungen am Arbeitsplatz reduziert werden können, sind
wichtig.
Beitrag zur Unternehmenskultur
Um die Qualität und Nachhaltigkeit eines
Projekts oder einer Maßnahme sicherzustellen, muss der Arbeitskreis unbedingt
den Erfolg überprüfen, Ergebnisse müssen
ausgewertet, die Qualität der Aktionen
kontrolliert werden. Nur mit einer vernünftigen Analyse der Ergebnisse kann der
Gesundheitsschutz im Betrieb weiterentwickelt und optimiert werden. Auch in dieser
Phase dürfen die Mitarbeiter nicht vergessen werden: Im Intranet oder Mitarbeitergespräch sollten die Ergebnisse und geplante Maßnahmen kommuniziert werden.
Das zeigt, dass der Unternehmensleitung
nicht nur das Thema Gesundheit, sondern
auch ihre Mitarbeiter am Herzen liegt – ein
wichtiger Beitrag zu einer gesundheitsfördernden Unternehmenskultur.
Christina Weber
Unternehmer als Vorbild
Mehr dazu
Unternehmer und Führungskräfte nehmen eine Schlüsselrolle im Betrieblichen
Gesundheitsmanagement (BGM) ein:
In den nächsten Ausgaben der „BGHW
aktuell“ stellen wir die vier Phasen zur
Etablierung eines BGM ausführlicher
vor:
• Durch ihr Verhalten und die eigene Arbeit als Vorgesetzte üben sie einen
starken Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Beschäftigten
aus („Gesund Führen“)
• Sie nehmen zusätzlich eigene arbeitsbedingte Belastungen wahr, die auf
Dauer zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen können („Sich selbst
gesund führen“)
• Sie sind entscheidend als Multiplikatoren und „Werber“ für das BGM
• Auch wenn das BGM nicht zwingend von der Geschäftsführung initiiert werden muss, ist die Unterstützung und das offene Bekenntnis der obersten Führungsebene zu den Zielen und Aktivitäten des BGM ein entscheidender Erfolgsfaktor für dessen langfristige Einführung im Unternehmen.
• Analyse des Ist-Zustands
• Bestimmung von Zielen und Maßnahmen
• Praktische Umsetzung
• Überprüfung
Haben Sie Fragen zum Thema BGM
oder möchten Sie über Ihre Erfahrungen berichten, schreiben Sie uns:
E-Mail: [email protected]
8 • Schwerpunkt
BGHW aktuell 1/12
Erfolgsrezept für kleine Unternehmen
Auch der Personalmangel wird oft als
Hemmnis angegeben.
Auch für kleine Unternehmen ist die
Umsetzung eines betrieblichen Gesundheitsmanagement machbar und
bringt einige positive Effekte mit sich.
Vor allem die Führungskräfte sind dabei gefragt, meint Christina Weber, Expertin für den Bereich Betriebliches
Gesundheitsmanagement (BGM) bei
der BGHW.
Gerade bei den ersten Schritten zur Einführung eines BGM, bei der Einrichtung
eines Gesundheitszirkels, können sich
betriebliche Zusammenschlüsse und
Kooperationen mit Berufsgenossenschaften oder Krankenkassen eignen, um die
Unternehmensführung und Initiatoren
beim nachhaltigen Aufbau zu unterstützen und zu begleiten. Es ist allerdings
wichtig und notwendig, dass eine hauptamtliche Person im Betrieb benannt wird,
die diese Netzwerkarbeit koordiniert
und vorantreibt. Das kann in einem
kleinen Betrieb die Sicherheitsfachkraft
oder der Sicherheitsbeauftragte sein.
Lohnt sich für ein kleines Unternehmen
überhaupt die Einführung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements ?
Es lohnt sich auf jeden Fall. Der ökonomische Nutzen im Hinblick auf AU und
Krankheitskosten ist wissenschaftlich erwiesen. Durch ein Gesundheitsmanagement erhöht sich nicht nur die Produktivität und Wirtschaftlichkeit des Unternehmens, sondern es trägt auch langfristig zur
Senkung des Krankenstandes bei. Dadurch
wird auch die Produkt- und Dienstleistungsqualität und damit letztlich die Wettbewerbsfähigkeit gesteigert.
Die Einführung eines BGM ist meist mit
hohen Erwartungen verknüpft. Ist das
realistisch?
Der Erfolg stellt sich nicht von heute auf
morgen ein. Investitionen im BGM müssen
als Investitionen in die Zukunft betrachtet
werden, da in vielen Fällen erst mitteloder langfristig positive Effekte zu erwarten sind - diese sind gerade für die kleinen
Betriebe lohnenswert. Finanzielle Kennzahlen reichen als Indikatoren im BGM
nicht aus, denn Prozessverbesserung, Zuwachs von Kompetenzen, Wohlbefinden,
Zufriedenheit bei der Arbeit, Betriebsklima
lassen sich damit nicht messen. Sie nehmen jedoch nachweislich Einfluss auf die
Produktivität des Unternehmens.
Warum reichen Einzelmaßnahmen
nicht aus?
Einzelne Aktionen wie Kooperationen mit
Sportvereinen oder Gesundheitstage sind
tolle Maßnahmen, die Mitarbeiter zusammenführen und das Bewusstsein für die ei-
Wie unterstützt die BGHW Unternehmer dabei?
gene Gesundheit fördern. Aber langfristig
verpufft ihre Wirkung. Stichwort ist hier
Nachhaltigkeit. Insgesamt sollte BGM als
ein langfristiges Gesamtkonzept verstanden werden, um es nachhaltig in Unternehmen zu etablieren. Ein erfolgreiches
BGM muss, wie andere betriebliche Projekte auch, systematisch angelegt sein und
einen Steuerungszyklus der Arbeitsphasen
beinhalten - dies geht auch in Kleinstbetrieben.
Rund 80 Prozent der kleineren Unternehmen sagen, das Tagesgeschäft hat Vorrang. Es sei einfach keine Zeit für das
Thema BGM. Wie kann man dieses Problem lösen?
Ein entscheidender Punkt ist es, das Interesse der Geschäftsführung für das Thema
BGM zu wecken und dessen Nutzen zu
verdeutlichen - hier können gerade externe
Berater wie die Berufsgenossenschaften
unterstützen und praxisnahe Argumentationshilfen geben. Ein Weg könnte beispielsweise sein, bestehende Prozesse und Arbeitskreise zu nutzen und das Thema BGM
dort zu etablieren.
Das Dezernat Gesundheitsschutz der
BGHW bietet Beratung und Unterstützung bei der Einführung eines BGM an.
Aber auch bei allen Fragen der Arbeitsplatzgestaltung und Arbeitsumgebung
beraten wir gerne. Daneben bieten wir
für Führungskräfte und Verantwortliche im Arbeitsschutz spezielle Seminare
rund um dieses Thema an. Informieren
kann man sich darüber ausführlich auf
unserer Internetseite bghw.de.(be)
Gesundheit steuerfrei
Engagement für die Gesundheit
der Mitarbeiter wird vom Gesetzgeber unterstützt. Unternehmen
können Maßnahmen zur Betrieblichen Gesundheitsförderung, unter bestimmten Voraussetzungen,
mit jährlich 500 Euro pro Beschäftigten steuerfrei geltend machen
(„BGHW aktuell“ 3/11).
• www.bghw.de
Schwerpunkt • 9
BGHW aktuell 1/12
Gesundheit muss nicht teuer sein
Vor Dietmar Tönnies Büro reihen sich
unter Glas Preise und Auszeichnungen
aneinander: Supermarkt des Jahres,
Qualitätspreis NRW, Deutscher Fruchtpreis, Unternehmenspreis Gesundheit,
Move-Europe-Partner. „Das ist eine
schöne Anerkennung für mich als Unternehmer, dass ich mit meinem Konzept für ein betriebliches Gesundheitsmanagement und eine nachhaltige
Unternehmenskultur auf dem richtigen Weg bin“, sagt der 47-jährige Inhaber des Lebensmittelmarktes Rewe
Tönnies in Odenthal bei Köln.
Legt Wert auf ein gutes Betriebsklima: Dietmar Tönnies (links) mit einem Mitarbeiter
„Aber auch unsere Mitarbeiter können
stolz auf diese Auszeichnungen sein, denn
sie haben zu diesem Erfolg wesentlich beigetragen“, lobt der Einzelhändler seine Belegschaft. Mit viel Engagement haben Dietmar Tönnies und seine Frau Franzis in den
letzten sieben Jahren ein durchdachtes
Konzept auf die Beine gestellt, das sich
zum Ziel gesetzt hat, den Mitarbeitern ein
Arbeitsumfeld zu bieten, im dem sie lange
gesund und leistungsfähig bleiben.
Der theoretische Überbau des betrieblichen Gesundheitsmanagements kam von
Franzis Tönnies. Nach einer Weiterbildung
zur Gesundheitsmanagerin stellte sie ein
Konzept auf, das sechs Bausteine hat:
Stressbewältigung, gesunde Ernährung,
medizinische Prophylaxe, sinnerfülltes
Tun, soziale Kontakte und Fitness. Nach einer Analyse des Ist-Zustands und Gesprächen mit Mitarbeitern und Führungskräften begannen die Tönnies das abstrakte
Konzept mit Leben zu füllen.
Stressbewältigung: „Der meiste Stress entsteht dadurch, dass man zu wenig miteinander redet“, ist Tönnies überzeugt. Deshalb hat er regelmäßige Besprechungen mit
Mitarbeitern und Abteilungsleitern eingeführt. Zusätzlich schickt er seine Mitarbeiter auf Schulungen und Weiterbildungen,
denn nur kompetente Mitarbeiter könnten
auch gut beraten. Und wer gut und sicher
in seinem Job sei, könne auch besser mit
Stress umgehen.
Gesunde Ernährung: Hier bot Rewe Tönnies in den vergangenen Jahren für Mitarbeiter und Ehepartner beispielsweise eine
ärztliche Ernährungsberatung und Gesundheitschecks an. Auch Einzelaktionen
wie einen Infotag zum Thema Wasser waren schon dabei.
Medizinische Prophylaxe: Zweimal in der
Woche kommt eine Masseurin ins Unternehmen, die Rückenmassagen anbietet.
Auch Raucherentwöhnungskurse und Rückentraining am Arbeitsplatz gehören zum
Angebot.
Sinnerfülltes Tun: Aufgaben und Sinn der
Tätigkeit stecken auch in den Unternehmensleitsätzen, die sich das Unternehmen
auf die Fahnen geschrieben hat. Dort heißt
es zum Beispiel: „Wir tragen alle die Verantwortung für einen sauberen, frischen
und freundlichen Markt (...) Unser engagierter Arbeitseinsatz ist die Basis für den
gemeinsamen Unternehmenserfolg und
damit notwendig für die Sicherung der Arbeitsplätze.“ Die Formulierung solcher
Ziele verleiht der Arbeit eine Sinnhaftigkeit und trägt zur Identifikation mit dem
Unternehmen bei.
Soziale Kontakte: Betriebsausflüge und
auch ein Fest für die Kunden des Marktes
sind fester Bestandteil im Jahresprogramm.
Fitness: Rückentraining und optimierte
Kassenarbeitsplätze gehören für Dietmar
Tönnies genauso dazu wie Schulungen in
Sachen Heben und Tragen. Er engagierte
sich auch im Projekt zur Gesundheitsprävention der Rewe Group „Na prima - so
gehts“. Dafür erhielt Rewe 2010 den Präventionspreis der BGHW.
Die Bilanz von Dietmar Tönnies ist nach
sieben Jahren durchweg positiv. „Über 80
Prozent unserer Leute sind sehr zufrieden
mit ihrem Arbeitsplatz und dem Betriebsklima“, verweist er auf das Ergebnis der
jährlichen Mitarbeiter-Befragung. Bester
Beleg seien der niedrige Krankenstand und
die geringe Fluktuation.
Für Tönnies ist das Thema Gesundheitsmanagement eine wichtige Führungsaufgabe. Gesunde, motivierte und loyale Mitarbeiter tragen wesentlich zum wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens bei - den
Rahmen dafür müsse der Unternehmer
vorgeben und auch dahinter stehen. Unternehmer, die beklagten, sie hätten dafür keine Zeit, kann er nicht verstehen: „Aufgabe
des Unternehmers ist es am Unternehmen
zu arbeiten, nicht im Unternehmen“, zitiert
er einen Manager-Leitsatz. Auch vor den
Kosten müsse niemand zurückschrecken,
meint er. Viele Maßnahmen seien gar nicht
so teuer und könnten steuerfrei geltend gemacht werden. Sein Tipp an Unternehmerkollegen: „Einfach auf den Weg machen,
Dinge ausprobieren - am Ende stellt sich
auch der Erfolg ein.“(be)
10 • Prävention
BGHW aktuell 1/12
Online anmelden
lohnt sich
„Gefährdungsbeurteilung online“:
Rund 15.500 Mitgliedsunternehmen der BGHW nutzen mittlerweile
e
dieses Online-Angebot der BGHW,
mit dem die Gefährdungsbeurteilung anhand von Checklisten unkompliziert erstellt werden kann.
Die Datensicherheit spielt dabei
eine wichtige Rolle, erläutert
BGHW-Fachmann Dr. Hans-Christoph Klockmann.
Was passiert nun mit den Daten, die Firmen dort hinterlegen? Denn natürlich
müssen die Daten irgendwo gespeichert
werden, damit das Unternehmen seine Gefährdungsbeurteilung sinnvoll erstellen
und online verwalten kann. Abgelegt werden die Daten der Nutzer bei einem externen Dienstleister, der auf Webanwendun-
gen und Datenhaltung spezialisiert ist. Auf
diesen Datenpool hat die BGHW jedoch
keinen Zugriff und das ist auch so gewollt:
„Damit gewährleisten wir den Schutz und
die Sicherheit aller Unternehmensangaben“, erläutert Klockmann. Details dazu
finden sich auch in den Nutzungsbedingungen.
Auch für die Präventionsarbeit der BGHW
ist die Rückmeldung aus den Betrieben
wichtig. Die Berufsgenossenschaft erhält
dadurch wichtige Hinweise, bei welchen
Praxisthemen Beratungsbedarf besteht oder
wo das Informationsangebot der BGHW
ausgeweitet werden sollte („BGHW aktuell“
1/2011). (ckl)
Wer sich bei „Gefährdungsbeurteilung online“ anmeldet, findet dort seit kurzem die
Frage, ob man mit der anonymen Auswertung der gegebenen Antworten einverstanden sei oder nicht. „Das hat den einfachen
Grund, dass uns das Feedback der Nutzer
wichtig ist“, so Klockmann. „Durch die anonyme Auswertung wollen wir Hinweise
erhalten, wo wir die Anwendung noch weiter optimieren und ergänzen können.“
Mehr dazu
„Gefährdungsbeurteilung online“ ist ein spezielles Programm,
mit der die BGHW Unternehmer bei der Erstellung der Gefährdungsbeurteilung unterstützt. Zu dieser webgestützten
Software erhalten Mitgliedsunternehmen der BGHW einen
kostenlosen Zugang. Einzige Voraussetzung ist ein Internetzugang. Das Programm unterstützt Sie mit Hilfe von Checklisten bei der Erfassung der Betriebsstrukturen, bei der Beurteilung der Gefährdungen und der abschließenden Dokumentation. Hinterlegt sind zusätzlich viele Hintergrundinformationen und die Checklisten können auch ausgedruckt werden.
Weitere Informationen und Anmeldung zur „Gefährdungsbeurteilung online“:
• www.bghw.de > praevention >
gefaehrdungsbeurteilung-online
Zum Nachlesen bietet die BGHW außerdem das Unternehmer-Handbuch „Gefährdungsbeurteilung“ an (Bestellnummer HB51). Es kann kostenlos bestellt werden:
Fax: 0228/5406-589
E-Mail: [email protected]
sculpies - Fotolia.com
„Gefährdungsbeurteilung online“ ist ein
Service- und Beratungsangebot der
BGHW an Firmen, das Unternehmern die
Erstellung der Gefährdungsbeurteilung erleichtern soll - auf freiwilliger und anonymer Basis. Wer sich online anmeldet, kann
viele Vorteile nutzen, die ihm ohne Anmeldung nicht zur Verfügung stehen, beispielsweise regelmäßige Aktualisierungen
und neue Inhalte.
Präventionspreis • 11
BGHW aktuell 1/12
Präventionspreis 2012
ausgeschrieben
Gute Ideen gesucht – von Unternehmen, Beschäftigten und Auszubildenden:
n: So
lautet auch in diesem Jahr das Motto für den diesjährigen Präventionspreiss der
BGHW. Bis Ende April können Mitgliedsunternehmen ihre Bewerbungsunterlaterlagen einreichen.
Prämiert werden innovative und beispielhafte Beiträge zum Arbeits- und Gesundheitsschutz. Bei der Bewertung sind für die
Jury Kriterien wie Innovationsgrad, Übertragbarkeit auf andere Unternehmen,
Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit, immer in Abhängigkeit von der Größe des
Unternehmens, ausschlaggebend. Besonders gefördert werden Einreichungen von
Auszubildenden, für die zusätzlich ein
Sonderpreis vergeben wird.
Die Beiträge können aus dem technischen
Arbeitsschutz kommen. In den Unternehmen überlegen sich kreative Köpfe immer
wieder sinnvolle Verbesserungen für die
Arbeitssicherheit. Vielfach existieren Lösungen, die sich auch auf andere Unternehmen übertragen lassen und dort dazu beitragen können, gleich gelagerte Probleme
zu bewältigen. Die BGHW zeichnet solche
vorbildlichen Maßnahmen auf dem Gebiet
des Arbeitsschutzes aus. Zum Beispiel:
• Gute sicherheitstechnische Problemlösungen
• Programme, die das betriebliche Unfallgeschehen vermindern
• Konzepte, die Mitarbeiter für das
Thema Sicherheit am Arbeitsplatz
sensibilisieren
• Projekte zur Verhütung von Wegeunfällen
Auch in Sachen Gesundheitsschutz sind
viele Unternehmen seit Jahren konsequent
und engagiert aktiv. Denn nachhaltig betriebener Gesundheitsschutz zahlt sich
auch wirtschaftlich aus:
• Die Gesundheit der Beschäftigten bleibt
erhalten
• Die krankheitsbedingten Fehlzeiten
gehen zurück
• Der vorzeitige Verlust von erfahrenen
Beschäftigten durch Frühinvalidität
wird vermieden
• Die Qualität der Arbeitsergebnisse wird
positiv beeinflusst
• Die Attraktivität des Unternehmens
nach innen und außen nimmt zu
• Durch das sichtbare Engagement des
Unternehmens steigt die Motivation der
Mitarbeiter
Bei größeren Betrieben wird das Gesamtkonzept zum betrieblichen Gesundheitsschutz bewertet. Hierbei werden zum Beispiel die Effizienz, die Durchdringung auf
den betrieblichen Ebenen, die Nachhaltigkeit und Stetigkeit der geschaffenen Strukturen zum betrieblichen Gesundheits-
schutz betrachtet. Bei kleineren Betrieben
sind die Strukturen zum betrieblichen Gesundheitsschutz in der Regel deutlich weniger organisatorisch ausgebildet. Deshalb
können hier bereits einzelne vorbildliche
strukturelle Maßnahmen zum Gesundheitsschutz eingereicht werden.
Wer kann teilnehmen?
Teilnehmen können alle Unternehmen, die
Mitglied der BGHW sind. Auch einzelne
Beschäftigte in den Mitgliedsunternehmen
der BGHW können Bewerbungsunterlagen
einreichen. Auszubildende aus den Unternehmen sind ausdrücklich aufgefordert
sich zu bewerben.(be)
So bewerben Sie sich
Teilnahmeunterlagen und -bedingungen für den Präventionspreis 2012 finden
Sie im Internet unter www.bghw.de. Beides können Sie auch bei der BGHW bestellen:
E-Mail: [email protected]
Telefon: 0621/183-5984
Ihre Bewerbung mit Teilnahmeunterlagen und einer umfassenden Dokumentation des Wettbewerbsbeitrags schicken Sie an:
Berufsgenossenschaft Handel und Warendistribution
Stichwort: Präventionspreis 2012
M 5,7
68161 Mannheim.
Bewerbungsschluss für den Präventionspreis 2012 ist der 30. April 2012.
Bei weiteren Fragen können Sie sich auch direkt an die Fachleute der BGHW vor
Ort wenden.
Wenn Sie sich über die Gewinner der vergangenen Jahre informieren möchten,
können Sie dies auf unserer Internetseite tun. Dort finden Sie in der Rubrik „Best
Practice“ eine Übersicht aller Preisträger.
12 • Präventionspreis
BGHW aktuell 1/12
Zwei Sonderpreise für Azubis
Zehn Mitgliedsunternehmen und Arbeitnehmer wurden beim Präventionspreis 2011 der BGHW für gelungene Projekte
im Arbeits- und Gesundheitsschutz mit dem Hauptpreis ausgezeichnet. Außerdem wurden zwei Sonderpreise für Auszubildende und ein Sonderpreis „Verbesserung der Verkehrssicherheit“ vergeben.
Dr. Rainhardt von Leoprechting, Vorstandsvorsitzender der BGHW, begrüßte die rund
200 Gäste der Veranstaltung in Hamburg.
Er betonte, dass die BGHW zukünftig verstärkt auf Anreiz- und Belohnungssysteme
setzen werde, um gute und gesunde Arbeitsplätze in den Unternehmen zu fördern.
Der Präventionspreis sei ebenfalls ein solches Anreizsystem, das schon länger auf der
Agenda der Berufsgenossenschaft stehe.
Bei der anschließenden Preisverleihung, in
der die Beiträge der Gewinner mit kurzen
Filmbeiträgen vorgestellt wurden, zeigte
sich die Vielfalt der Branchen, die bei der
BGHW versichert sind.
Vergeben wurden zehn gleichwertige
Hauptpreise. Zum zweiten Mal wurden
Sonderpreise für Auszubildende verliehen,
die in diesem Jahr an Eurogate Technical
Services und TE Connectivity gingen. Die
Auszubildenden von Eurogate stellten ihr
Projekt „Eisglättebekämpfung“ vor: Umgebaute Bumper für Van Carrier, die bei Eisglätte zwischen den Containerreihen Salz
und Sole streuen ähnlich wie Straßenfahrzeuge. Bei TE Connectivity bauten die Auszubildenden eine Schutzeinhausung für
Fräsmaschinen. Ein weiterer Sonderpreis
für die „Verbesserung der Verkehrssicherheit“ ging an Telefónica Deutschland für ein
gelungenes Konzept für einen Verkehrssicherheitstag.
Verliehen wurde der Präventionspreis 2011
an die Baywa für ein Hebegerät zum Anheben von Klapptoren in Schüttboxen. Die
Firma DPD Geopost erhielt einen Hauptpreis für ein System zur Ladungssicherung
in Zustellfahrzeugen. Es besteht aus einem
Sicherungsnetz, das sich mit Karabinerhaken öffnen lässt und rutschhemmenden
Matten.
Eisen-Fischer in Nördlingen entwickelte
für seinen Stahlbereich ein Wendeeisen mit
einem beweglichen Kippgelenk zum Wenden von Stahlträgern. Einen unterhaltsamen Unterweisungsfilm der besonderen
Art präsentierte Everest VIT aus Hechingen: Das Thema Arbeitsschutz im Unternehmen wurde im Stil der Indiana-JonesFilme in Szene gesetzt.
Fördertechnik und Gesundheitsförderung
Exakt ausgerichtete Palettenstapel sind in
der Fördertechnik unerlässlich. Die Firma
Reyher in Hamburg hat dafür einen Zentrier-Trichter gebaut, mit dem Paletten exakt, schnell und sicher aufeinandergesetzt
werden. Für eine praktische Verschlusshilfe
für Lkw-Planen wurde Gebrüder Heinemann, ebenfalls aus Hamburg, ausgezeichnet. Meister Kabelrecycling aus Plauen
stellte den „Verlängerten Arm“ für Kabelschälmaschinen vor. Ein praktisches und
sicheres Hilfsmittel, mit dem auch kurze
Kabelstücke recycelt werden können.
Einen Sonderpreis 2011 für Auszubildende
erhielt Eurogate
Ein Hauptpreis ging an die Penny-Märkte
für ihr Konzept zur Prävention von Raubüberfällen und ein Sicherungssystem mit
Türalarm. Rewe Zentralfinanz überzeugte
die Jury mit dem Projekt „Toolbox für Führungskräfte“, ein Instrument für Marktleiter, wie sie ihre Mitarbeiter für Gesundheitsthemen sensibilisieren können.
Die Firma W. Hartmann aus Oststeinbek
erhielt einen Hauptpreis für ihre sicheren
Schnelllauftore. Eigens angebrachte Blitzleuchten warnen bereits Sekunden vor dem
Schließen und ergänzen das Lichtschrankensystem. (be)
Mehr dazu
Die Gewinnerbeiträge des Präventionspreises 2011 werden in dieser
und den nächsten Ausgaben der
„BGHW aktuell“ ausführlicher vorgestellt.
Über alle Beiträge können Sie
sich auch im Best-Practice-Pool der
BGHW auf der Internetseite
www.bghw.de informieren. Die Ausschreibung für 2012 finden Sie auf
Seite 11.
Ein weiterer Sonderpreis ging an die Azubis von TE Connectivity
Präventionspreis • 13
PRÄVENTIONSPREIS 2011
BGHW aktuell 1/12
Die Preisträger
Hauptpreise
Baywa, München
„Hebegerät zum Anheben von Klapptoren in Schüttboxen“
DPD GeoPost
„Ladungssicherungssystem für Zustellfahrzeuge“
Eisen-Fischer, Nördlingen
„Wendeeisen mit Kippgelenk“
Everest VIT, Hechingen
„Arbeitssicherheitsfilm GE Jones - and the temple of
danger“
Gebr. Heinemann, Hamburg
„Verschlusshilfe für Lkw-Planen“
F. Reyher, Hamburg
„Zentrier-Trichter für Palettenstapel“
Sonderpreis »Verbesserung der
Verkehrssicherheit«
Meister Kabelrecycling, Plauen
„Verlängerter Arm für Kabelschälmaschinen“
Telefónica Germany, München
„Verkehrssicherheitstag“
Penny-Markt, Lehrte
„Sicherungssystem mit Türalarm“
Sonderpreis für Auszubildende
Rewe Zentralfinanz, Köln
„Toolbox für Führungskräfte“
Eurogate Technical Services, Hamburg
„Projekt Eisglättebekämpfung“
W. Hartmann, Oststeinbek
„Sicheres Schnelllauftor“
TE Connectivity, Wört
„Schutzeinhausung für Fräsmaschinen“
Die Gewinner des Präventionspreises 2011
14 • Präventionspreis
BGHW aktuell 1/12
Sicherheit mit Auszeichnung
Mit innovativen Ideen und überdurchschnittlichem Engagement überzeugten im vergangenen Jahr 13 Preisträger die
Jury des Präventionspreises der BGHW. Verliehen wurde die Auszeichnung für Arbeits- und Gesundheitsschutz im November. Die ersten vier Gewinner des Hauptpreises stellt „BGHW aktuell“ in dieser Ausgabe vor.
Starker Arm für Tore
Die Baywa wurde für ein Hebegerät ausgezeichnet, mit dem man Klapptore von
Schüttboxen sicher anheben kann. In
Schüttboxen wird beispielsweise Düngemittel gelagert, bevor es verpackt und verkauft wird. Verschlossen sind die Boxen
mit einer Klappwand, die am Boden einen
Spalt zur Materialentnahme lässt. Dort
wird der Dünger entnommen und rieselt
immer wieder nach.
Leert sich die Lagerbox, muss die Boxenklappwand nach hinten hochgedrückt werden, um an das Düngemittel zu gelangen.
Um die bis zu 2,5 Tonnen schweren Tore
sicher zu bewegen, hat die Baywa ein spezielles Hebegerät entwickelt, das mit dem
Gabelstapler transportiert und über einen
Hydraulikanschluss am Stapler bedient
Baywa: Das Hebegerät vor der Schüttbox
wird. Es hat unten zwei Zinken für einen
sicheren Stand. Ein Hebearm drückt das
Tor nach oben, bis es einrastet. Anschließend kann in der Box gearbeitet werden.
Das Gerät ist transportabel und kann an
verschiedenen Standorten des Unternehmens eingesetzt werden.
Netz zum Aufknöpfen
Der Paket- und Expressdienstleister DPD
überzeugte die Jury mit einem eigenen
Konzept für die Ladungssicherung in Zustellfahrzeugen. Ladungssicherungssysteme von der Stange seien einfach zu wenig
praxisnah, kritisierte das Unternehmen.
Deshalb entwickelte DPD-Fachmann Michael Girbes ein eigenes Sicherungssystem,
das aus zwei Komponenten besteht. Die
erste Komponente ist ein spezielles Ladungssicherungsnetz, hinter dem die Pake-
te gestapelt werden. Es lässt sich, im Gegensatz zu konventionellen Systemen, in
der Mitte einfach und schnell mit Karabinerhaken aufknöpfen und der Fahrer kann
die Pakete entnehmen. Dank so genannter
Airline-Schienen lässt es sich außerdem
mühelos verschieben. Die zweite Komponente des Ladungssicherungssystems ist
eine rutschhemmende Matte im vorderen
Bereich des Wagens. Auf ihr werden die
Pakete für den nächsten Kunden abgestellt.
Das Netz wurde drei Monate im Depot
Duisburg getestet und kam bei den DPDFahrern sehr gut an, weil es die Arbeit einfacher und schneller macht. Aber auch das
Unternehmen ist zufrieden: Mittlerweile
sind rund 3000 Zustellfahrzeuge mit dem
Ladungssicherungssystem ausgerüstet.
DPD: Das Ladungssicherungsnetz im Zustellfahrzeug
Präventionspreis • 15
BGHW aktuell 1/12
Wendeeisen mit Kipp-Gelenk
Das Großhandelsunternehmen Eisen-Fischer ist auf Produkte aus dem Bereich Sanitär, Heizung, Bauelemente und Werkzeuge spezialisiert. Am Stammsitz in Nördlingen ist auch der Stahlhandel des Unternehmens angesiedelt. Zum Wenden von Formstahl hat Mitarbeiter Wilhelm Uhl ein cleveres Wendeeisen mit Knickgelenk entwickelt. Formstahl muss beispielsweise gewendet werden, wenn Löcher gebohrt oder
Laschen angebracht werden müssen. Das
Wenden erfordert viel Kraft, früher setzte
Eisen-Fischer: Das Wendeeisen im Einsatz
man dazu ein starres Wendeeisen ein.
Doch die Wucht, mit der der Träger kippte,
führte nicht selten dazu, dass sich der Mitarbeiter Arm und Schulter zerrte oder ihm
das Wendeeisen aus der Hand geschlagen
wurde. Dabei wurden auch unbeteiligte
Personen verletzt.
Uhl setzte statt des starren Gabelkopfes ein
bewegliches Knickgelenk ein. Der Effekt:
Beim Kippen des Trägers dreht sich die
Aufnahmeklaue im Gelenk und es kommt
kein plötzlicher Zug auf das Griffteil, der
den Bediener verletzt. Das Wendeeisen hat
sich bewährt: Seitdem wurden bei EisenFischer keine Unfälle mehr in diesem Bereich verzeichnet.
Indiana Jones lässt grüßen
Everest Vit in Hechingen wurde für einen
etwas anderen Film zur Arbeitssicherheit
ausgezeichnet. Das Unternehmen gehört
zu General Electric und ist auf den Vertrieb von Videoendoskopen spezialisiert.
Im Auftrag von GE sollte jede Niederlassung einen Film zur Arbeitssicherheit erstellen. Everest VIT machte etwas ganz besonderes daraus: „GE Jones and the Temple
of Danger“: Ein Unterweisungs-Film der
etwas anderen Art – nach dem Vorbild des
Action-Films „Indiana Jones“.
Auf witzige Weise werden im Film beispielsweise Stolper- und Sturzgefahren, das
Tragen der richtigen Schuhe, Mülltrennung, Rauchverbot, innerbetriebliche Verkehrswege oder erste Hilfe thematisiert.
Humorvoll und mit einem Augenzwinkern
werden die Mitarbeiter auf diese Weise für
das Thema Arbeitssicherheit sensibilisiert.
Der Film war bei den Mitarbeitern, von
denen viele im Film mitspielten, ein Riesenerfolg. Das Bewusstsein der Mitarbeiter
für Arbeitssicherheit sei merklich gestiegen, betont das Unternehmen. Bei Erstunterweisungen ist der Film mittlerweile fester Bestandteil. (be)
Mehr dazu
In der nächsten Ausgabe der „BGHW
aktuell“ werden weitere Gewinner
der Hauptpreise vorgestellt. Schon
jetzt kann man sich über alle prämierten Beiträge im Best-PracticePool im Internet informieren unter
www.bghw.de > Prävention >
Präventionspreis.
Everest VIT: GE Jones sorgt für Arbeitssicherheit
16 • Beitrag
BGHW aktuell 1/12
Vorbereitungen für
den Gefahrtarif 2013 laufen
material dem Vorstand der BGHW zur Beratung vorgelegt. Nach der Beratung im Vorstand erfolgt die Beschlussfassung über den
neuen Gefahrtarif durch die Vertreterversammlung der BGHW. Bevor der neue Gefahrtarif in Kraft treten kann, muss er durch
das Bundesversicherungsamt genehmigt
werden.
2013 tritt der erste
gemeinsame Gefahrtarif
der BGHW in Kraft. Welche
Schritte bis dahin noch
gemacht werden müssen,
erklärt Manfred Senger,
Gefahrtarif-Experte
der BGHW.
Wie ist der Stand der Dinge, welche
Schritte wurden bisher unternommen?
Im Jahr 2011 haben wir uns Gedanken darüber gemacht, wie die Struktur des neuen
Gefahrtarifs aussehen könnte. Zur Erinnerung: Der ab 2013 gültige Gefahrtarif wird
der erste gemeinsame Gefahrtarif der
BGHW sein. Es gilt, die bisherigen Gefahrtarife der Sparten Großhandel und Lagerei
sowie Einzelhandel in einem Gefahrtarif
zusammenzufassen. Man muss daher prüfen, welche Branchen beziehungsweise Gewerbezweige unter technologischen und
unfallbelastungsmäßigen Gesichtspunkten
zusammenpassen.
Was versteht man eigentlich unter einem
Gefahrtarif?
Der Begriff Tarif führt häufig zu Missverständnissen. Tarif bedeutet nämlich nicht,
dass über den Gefahrtarif - wie zum Beispiel über einen Lohntarif - verhandelt
werden kann. Die Gefahrklassen werden
mathematisch exakt berechnet und sind
nicht verhandlungsfähig. Der Gefahrtarif
ist vielmehr eine Tabelle, in der die Branchen, für die eine Berufsgenossenschaft zuständig ist, mit Gefahrklassen aufgeführt
sind und in der festgelegt ist, wie die Unternehmen nach dem Gefahrtarif eingestuft werden. Auch über die Veranlagung
nach dem Gefahrtarif kann deshalb nicht
verhandelt werden. An diese Veranlagungsbestimmungen des Gefahrtarifs sind
die Berufsgenossenschaft und deren Mitgliedsunternehmen gebunden.
Wie geht es im Jahr 2012 mit dem neuen
Gefahrtarif weiter?
Der gemeinsame Gefahrtarif wird wieder
ein so genannter Neulasttarif sein. Das bedeutet, nur die aktuellen Versicherungsfälle
mit ihren Entschädigungsleistungen werden bei der Berechnung der Gefahrklassen
berücksichtigt. Für den ersten gemeinsamen Gefahrtarif sind dies Versicherungsfälle, die sich 2008 bis 2011 ereignet
haben. Durch dieses Neulastverfahren hat
jede Branche mit jedem Gefahrtarif die
Chance durch verstärkte Präventionsmaßnahmen die Zahl der Versicherungsfälle
und damit verbunden die Aufwendungen
der Berufsgenossenschaft zu senken.
Dadurch sinkt auch die Gefahrklasse.
Eine niedrigere Gefahrklasse führt zu einer
geringeren Beitragsbelastung. Nach Abschluss der Umlagearbeiten für die Beitragsumlage 2011 Ende April und Anfang
Mai 2012 werden die Zahlenwerte ermittelt
und danach die Gefahrklassen berechnet.
Dann kann auch abschließend entschieden
werden, welche Gewerbezweige zu Risikogemeinschaften zusammengefasst werden
können. Unter Risikogemeinschaften versteht man die im Gefahrtarif aufgeführten
Tarifstellen.
Welche Gremien entscheiden über den
neuen Gefahrtarif?
Die Entscheidung über den Gefahrtarif
zählt zu den Satzungsgebungsbefugnissen
der Berufsgenossenschaften. Die Verwaltung stellt lediglich das Zahlenmaterial zusammen. Anschließend wird das Zahlen-
Wie werden Unternehmen nach dem
neuen Gefahrtarif eingestuft?
Maßgebend ist die Branche, der ein Unternehmen angehört. Bei Handelsunternehmen
richtet sich die Einstufung nach der Art der
Handelsware und bei Unternehmen des so
genannten Handelshilfsgewerbes, beispielsweise Speditionen oder Lagereiunternehmen, nach den gewerbetypischen Tätigkeiten.
Wie erhält die Berufsgenossenschaft
Kenntnis über die Betriebsverhältnisse
ihrer Mitgliedsunternehmen?
Zur Veranlagung der Mitgliedsunternehmen
nach dem Gefahrtarif ist es erforderlich,
dass die Berufsgenossenschaft Informationen über die aktuellen Betriebsverhältnisse
in den Mitgliedsunternehmen erhält. Nach
dem Gesetz und der Satzung der BGHW
haben die Unternehmer „Änderungen von
Voraussetzungen für die Zuordnung zu den
Gefahrklassen innerhalb von vier Wochen
dem Unfallversicherungsträger mitzuteilen“.
Mit anderen Worten, die Unternehmer haben die Berufsgenossenschaft über die Hinzunahme beziehungsweise die Einstellung
von Gewerbezweigen zu informieren. Sollten also in einem Unternehmen Änderungen in den Betriebsverhältnissen eingetreten
sein, bittet die BGHW, dies anzuzeigen.
Die BGHW wird hierzu im Laufe des Frühjahres auf ihrer Website und über das Extranet einen Vordruck zur Betriebsbeschreibung zur Verfügung stellen. Genaue und
vollständige Angaben über die aktuellen Betriebsverhältnisse helfen, Fehlveranlagungen
zu vermeiden und ersparen unnötigen Aufwand bei den Mitgliedsunternehmen und
der Berufsgenossenschaft. Deshalb zeigen
Sie Änderungen in den Betriebsverhältnissen unverzüglich an oder reichen Sie eine
Betriebsbeschreibung ein.(se)
Verkehrssicherheit • 17
BGHW aktuell 1/12
Kraftfahrer sicher unterwegs
Gina Sanders - Fotolia.com
Kraftfahrer sind den Gefahren im Straßenverkehr in besonderem Maße ausgesetzt. Das BGHW-Seminar „Betriebliche Verkehrssicherheitsarbeit – Schwerpunkt Lkw“ vermittelt, was Unternehmen für ihre Fahrer präventiv tun können, um sie auf
die immer komplexeren Anforderungen in ihrer täglichen Arbeit vorzubereiten.
Die Verkehrssicherheitsarbeit der Unfallversicherungsträger und des Deutschen
Verkehrssicherheitsrates (DVR) hat in den
letzten Jahrzehnten viel geleistet. Vom Jahr
2000 bis zum Jahr 2010 hat sich die Anzahl
der Unfälle, bei denen Menschen verletzt
wurden, um ein Viertel reduziert. Den
größten Rückgang gab es bei der Zahl der
Verkehrstoten, die sich in diesem Zeitraum
um die Hälfte reduziert hat.Insgesamt allerdings zeigt die Unfallentwicklung der
letzten zehn Jahre für Deutschland aber,
dass die Zahl der polizeilich erfassten Unfälle kaum zurückgegangen und in den
letzten beiden Jahren sogar leicht gestiegen
ist. Eine der Ursachen dafür ist auch die
Tatsache, dass sich immer mehr Personenund Güterverkehr auf deutschen Straßen
bewegt.
Insbesondere Kraftfahrer werden durch
das stark wachsende Verkehrsaufkommen
und steigende Transportleistungen gefordert. Um so wichtiger wird es für Unternehmen, die Arbeitskraft ihrer Mitarbeiter
und den Arbeitsschutz rund um den Arbeitsplatz Straße langfristig positiv zu beeinflussen. Investitionen in die Qualifikation der Mitarbeiter sind für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen von
ebenso großer Bedeutung wie Investitionen
in Technik und Fuhrpark.
Im Seminar „Betriebliche Verkehrssicherheitsarbeit – Schwerpunkt Lkw“ zeigt die
BGHW Wege auf, wie man Mitarbeiter
qualifiziert und die Verkehrssicherheitsarbeit im Unternehmen professionell organisiert. Ansprechen möchte die BGHW Unternehmer, Fuhrparkleiter, leitende Disponenten und Fachkräfte für Arbeitssicherheit aus den Gewerbszweigen Speditionen,
Lagerei und Handelsbetriebe mit eigener
Auslieferung, – alles Bereiche mit überdurchschnittlicher Unfallbelastung.
Präventive Maßnahmen auf den gewerblichen Wirtschaftsverkehr auszuweiten ist
bei den verantwortlichen Unternehmern
häufig ein Problem. Die Fahrer befänden
sich außerhalb des Kontrollbereichs des
Unternehmers, heißt es häufig. Arbeitsschutzmaßnahmen seien daher angeblich
nur schwer möglich. Ziel des Seminars ist
es deshalb, den Teilnehmern anhand von
Beispielen zu zeigen, dass dem nicht so ist.
Unternehmen haben ausreichende betriebliche Instrumente, um Fahrer zu sensibilisieren und ihnen nahezubringen, sich im
Straßenverkehr defensiv, vorausschauend
und Unfall vermeidend zu verhalten.
Vermittelt werden technische Möglichkeiten und Ansätze zur Fahrerweiterbildung,
Verhaltensbeeinflussung im Straßenver-
kehr und präventive Ansätze zur Unfallvermeidung. Auch theoretische Grundlagen
zur Ladungssicherung und aktuelle Gesetzesänderungen werden in diesem Zusammenhang berücksichtigt. Aber auch die
Praxis kommt im BGHW-Seminar nicht zu
kurz: Mit Übungen soll gezeigt werden, wie
Verhalten und Aufmerksamkeit der Mitarbeiter geschult werden kann. Nur so gelingt es, betrieblichen Multiplikatoren theoretisches Wissen glaubwürdig und kompetent zu vermitteln. (sü)
Anmelden
Das Seminar „Betriebliche Verkehrssicherheit – Schwerpunkt Lkw“ wird
an folgendem Termin angeboten:
• 3. bis 5. Dezember 2012, Dresden
Weitere Informationen finden Sie im
Internet unter www.bghw.de, Rubrik
Ausbildung, Seminare 2012 > Tätigkeitsbezogene Seminare > Verkehrssicherheit. Dort können Sie sich online anmelden.
Das erste Seminar im Frühjahr ist leider bereits ausgebucht, aber Sie können sich über die Warteliste für einen Ausweichtermin im Laufe des
Jahres anmelden. Die Termine werden rechtzeitig bekannt gegeben.
18 • Rehabilitation
BGHW aktuell 2/12
Spezialisten für Brandverletzungen
Eine der wesentlichen Aufgaben der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Ludwigshafen ist die Behandlung von
Verbrennungen und deren Folgen. Das Schwerbrandverletztenzentrum der Klinik ist eines der größten in Deutschland
und versorgt auch überregional Brandverletzte.
Pro Jahr werden in deutschen Kliniken
rund 20.000 schwere thermische Verletzungen behandelt. Thermische Verletzungen sind Verbrennungen und Verbrühungen, die durch Feuer und Flammen, aber
auch durch heiße Substanzen und Hitze
verursacht werden. Etwa 1500 Patienten
werden bundesweit von einem der Zentren
für Schwerbrandverletzte versorgt. In der
BG Klinik Ludwigshafen ist eines der größten deutschen Schwerbrandverletztenzentren angesiedelt. Etwa 300 Menschen mit
thermischen Verletzungen werden dort im
Jahr stationär aufgenommen. Die besonders schweren Fälle, zirka 150 pro Jahr,
werden auf der Station für Schwerbrandverletzte behandelt. „Viele Arbeitsunfälle,
die bei uns behandelt werden, wurden beispielsweise durch Feuer, heißes Fett, flüssiges Metall oder Strom verursacht“, erläutert der geschäftsführende Oberarzt PD Dr.
Adrien Daigeler.
Stabilisierung im Schockraum
Wird ein Verletzter nach einem Arbeitsunfall mit Brandverletzungen in die BG Klinik eingeliefert, kommt er zunächst in den
so genannten Schockraum. Dort erstellt ein
Ärzteteam ein Behandlungskonzept abhängig von der Schwere der Verbrennungen.
Bei großflächigen Verbrennungen wird zur
Vermeidung eines Verbrennungsschocks,
der zu einem Zusammenbruch des Kreislaufs führen kann, sofort mit der Flüssigkeitszufuhr durch Infusionen und einer
Schmerztherapie begonnen. Bei einer Verbrennung der Atemwege wird der Patient
in ein künstliches Koma gelegt und beatmet. Solche schweren Fälle werden anschließend auf einen der acht Plätze in der
Verbrennungsintensivstation der Klinik
verlegt und dort weiterbehandelt.
Die Intensivstation ist anders als in herkömmlichen Kliniken aufgebaut. Für jeden
der acht Plätze steht eigenes Pflegepersonal
zur Verfügung. Die Patienten liegen in Spezialbetten in Einzelkabinen, in denen Temperatur und Luftfeuchtigkeit gesondert geregelt werden können. Patienten, die keine
intensivmedizinische Betreuung benötigen,
werden auf einer weiteren, speziell für
Brandverletzte konzipierten Pflegestation
versorgt. Die Behandlung von Brandverletzten erfordert hohe sterile Anforderungen. Es sind strenge Hygienevorschriften
zu beachten, denn wenn die Haut als Mantel fehlt, ist der Körper Bakterien und Keimen schutzlos ausgeliefert.
Ist der Patient stabilisiert, setzen die Spezialisten in Ludwigshafen sämtliche modernen Verfahren zur Wiederherstellung der
Haut ein. Das können einfache Hautverpflanzungen sein, aber auch Gewebetransplantationen bei schweren Verbrennungen.
Auch in diesem Bereich setzt die BG Klinik
Ludwigshafen auf modernste Technik.
Gute Heilungschancen
„Mittlerweile sind die Überlebenschancen
für Schwerbrandverletzte sehr gut“, erklärt
Daigeler. „Heute haben auch Patienten, deren Körperoberfläche über 50 Prozent verbrannt ist, gute Aussichten auf Heilung.“
Die guten Heilungschancen sind insbesondere dem medizinischen Fortschritt und
Der Schockraum: Hier werden die Patienten erstversorgt
der ständigen Fortentwicklung und Optimierung der Behandlungsabläufe zu verdanken. Die Behandlung von Schwerstverbrannten erfordert spezielle Kenntnisse in
der Diagnostik, Intensivbehandlung, in der
chirurgischen Versorgung, insbesondere
auch plastischen Chirurgie. Durch die Unterstützung psychologischer und schmerztherapeutischer Behandlung, begleitender
Ergotherapie und gezielter Narbenbehandlung sind die Heilaussichten positiver als
früher und führen in vielen Fällen zur beruflichen Wiedereingliederung.
In der Nachsorge steht die Behandlung der
nach Verbrennungen verbliebenen Narben
im Vordergrund: Narben entstehen als Folge einer Neubildung von Bindegewebe. Die
Narben können wuchern und wulstig werden und über das Niveau der gesunden
umgebenden Haut hinausragen. Häufig
sind diese Narben stark gerötet. Sie können
jucken und schmerzen. Im Falle einer Narbenschrumpfung über Gelenken kann es
zu Kontrakturen und damit zu Bewegungseinschränkungen kommen, die durch Operationen korrigiert werden müssen.
Rehabilitation • 19
BGHW aktuell 1/12
Die Haut - das größte Organ des Menschen
Mit bis zu zwei Quadratmetern Fläche und etwa zehn Kilogramm Gewicht ist die Haut das größte und auch schwerste Organ des menschlichen Körpers. Der wenige Millimeter dicke Schutzmantel schützt den gesamten Organismus des Menschen
gegen Einwirkungen von außen. Mit verschiedenen Mechanismen wehrt die gesunde Haut mechanische, chemische und
physikalische Einwirkungen von außen ab. Außerdem unterstützt sie das Immunsystem beim Kampf gegen Bakterien und
Viren. Wird die Haut beispielsweise durch
Verbrennungen zerstört, ist der menschliche
Körper diesen schädlichen Einwirkungen
von außen ungeschützt ausgeliefert.
bilderzwerg - Fotolia.com
Die menschliche Haut ist aber auch empfindlich. Sie muss geschützt, gereinigt und
gepflegt werden - auch im Berufsalltag. In
ihrem Handbuch „Haut und Beruf“ gibt die
BGHW Tipps, was Sie für eine gesunde Haut
tun können und wie Sie sich an Ihrem Arbeitsplatz vor schädlichen Einflüssen schützen. „Haut und Beruf“ mit Angabe der Bestellnummer HB5 kann kostenlos bestellt
werden:
E-Mail: [email protected]
Fax: 0228/ 5406-5899
Intensive Nachsorge
Unmittelbar an die stationäre Akutbehandlung schließt sich je nach Schwere und
Umfang der Verletzung eine Nachbehandlung von rund zwölf bis 18 Monaten mit
regelmäßigen Narbenkontrollen und gegebenenfalls Nachoperationen an. In der
Narbenbehandlung haben sich Kompressionsbandagen bewährt. Im Gesichts- und
Handbereich werden Silikonverbände eingesetzt, die ebenfalls einen positiven Einfluss auf die Elastizität der Narben haben.
„Bei uns lernen die Patienten auch, wie sie
ihre vernarbte Haut richtig pflegen. Denn
es ist sehr wichtig, dass die Hautpflege
auch zu Hause konsequent weitergeführt
wird“, meint Oberarzt Daigeler. Durch regelmäßige Nachkontrollen in der Ambulanz der Klinik wird der weitere Heilungsverlauf überwacht.
Neben der Narbenbehandlung ist eine
krankengymnastische und ergotherapeuti-
sche Betreuung zur Vermeidung von Kontrakturen ebenso wichtig wie auch die psychologische Betreuung und Schmerzbehandlung der häufig schwer traumatisierten Patienten.
Selbstverständnis und gesetzlicher Auftrag
der berufsgenossenschaftlichen Kliniken
ist es, die Gesundheit und Leistungsfähigkeit eines Menschen mit allen geeigneten
Mitteln wiederherzustellen. Deshalb setzen
insbesondere die BG-Unfallkliniken auf
eine ganzheitliche Versorgung ihrer Patienten von der Akutversorgung bis hin zur
Rehabilitation („BGHW aktuell“ 3/2011).
Neubau geplant
Die Lücke zur Rehabilitation will die Unfallklinik Ludwigshafen 2012 mit dem Bau
einer speziellen Reha-Klinik für Schwerbrandverletzte schließen. Mit diesem Angebot soll den Patienten eine umfassende
medizinische und psychologische Rehabilitation angeboten werden. Denn nur mit
einer intensiven Nachsorge finden die Betroffenen wieder in einen selbstbestimmten
Alltag und den beruflichen Wiedereinstieg.
(oel/be)
Spezialisten für Verbrennungen: die plastischen Chirurgen der BG-Unfallklinik Ludwigshafen
20 • Selbstverwaltung
BGHW aktuell 1/12
Zusammensetzung der
I. Vertreterversammlung
Vorsitzender:
Stellv. Vorsitzender:
Ratzmann, Andreas (Gruppe der Versicherten)
Flinks, Hans-Peter (Gruppe der Arbeitgeber)
Der Vorsitz wechselt zwischen dem Vorsitzenden und dem stellvertretenden Vorsitzenden jeweils nach 1 Jahr.
A) Vertreter der Versicherten
Mitglieder
Stellvertreter
Nr.
Name
Vorname
Nr.
Name
Vorname
1
Ratzmann
Andreas
1
Mickow
Ute
2
Medag
Pilar
2
Schmolke
Patricia
3
Kindel
Karl-Albert
3
Schmidt
Marina
4
Just
Jutta
4
Kemming
Holger
5
Kowal
Kersten
5
Beermann
Roger
6
Brüning
Hans
6
Knackstädt
Annett
7
von der Mühlen
Christine
7
Stein
Susanne
8
Klauke
Jörg
8
Dammann
Karl-Heinz
9
Wagner-Samek
Ingrid
9
Wieszczeczynski
Bernhard
10
Kretzschmar
Marlis
10
Stulgies
Uwe
11
Kroß
Kristina
11
Wegelin
Sylvia
12
Stehn
Frank
12
Ertl
Karl
13
Ungers
Gabriele
13
Bäck
Klaus
14
Schmidt
Jürgen
14
Kluge
Kristin
15
Mayer-Seidler
Silke
15
Mück
Horst
16
Fuchs
Tatjana
16
Kreyßig
Uwe
17
Cyra
Paul-Gerald
17
Stahl
Elke
18
Pirner
Gisberta
19
Pfullendörfer-Mock
Elke
20
Unterreiner
Marina
21
Jure
Harry
22
Schreiner
Uwe
23
Bien
Susanne
24
Bondzio
Sabine
Selbstverwaltung • 21
BGHW aktuell 1/12
Selbstverwaltungsorgane der BGHW
de
11. Wahlperio
(2011 – 2017)
B) Vertreter der Arbeitgeber
Mitglieder
Stellvertreter
Nr.
Name
Vorname
Nr.
Name
Vorname
1
Flinks
Hans-Peter
1
Meyer
Reinhart *
2
Burrenkopf
Horst-J.
2
Richter
Frank
3
Röder
Judith
3
Köppel
Klaus
4
Stöcker
Helge
4
Schwencke
Peter
5
Brüx
Hans-Jürgen
5
Gutting
Ullrich
6
Cheng
Kim
6
Spahn
Bodo
7
Cloos
Matthias
7
Preiss
Thomas
8
Marx
Peter
8
Grimm
Klaus
9
Grütering
Michael
9
Krieger
Gerd-Achim
10
Becker
Lutz
10
Geller-Witt
Ursula
11
Wiltz, Dr.
Stefan
11
Schubert
Uwe
12
Zacher, Dr.
Rudolf
12
Schütte
Lothar
13
Hülsemann
Peter E.
13
Sigwarth
Herbert
14
Sorg
Harald
14
Steinmetz
Jürgen
15
Brand
Karl-Heinz
15
Duwe
Britta
16
Köster
Ulrich
16
Möller
Rainer
17
Henkemeier
Hubert
17
Brunkhorst
Holger
18
Schröder, Dr.
Peter Jens
18
Brakhane
Wolfgang
19
Asbrand
Helmut
19
Andree
Bernd
20
Pieper
Manfred
20
Junker
Bernd
21
Michel
Alexander
21
Sievert, Dr.
Dieter
22
Fiege
Reiner
22
Creutzburg
Werner
23
Zimmer
Gerhard
23
Höfer
Ernst Wolfgang
24
Röther
Winfried
24
Eykmann, Dr.
Melanie
25
Thiede
Thomas
26
Scharringhausen
Jürgen
27
Knetemann
Rolf
* nachträgliche Benennung gemäß § 60 SGB IV am 26.01.2012
22 • Selbstverwaltung
BGHW aktuell 1/12
II. Vorstand
Vorsitzender:
Stellv. Vorsitzender:
Dr. Frhr. v. Leoprechting, Rainhardt (Gruppe der Arbeitgeber)
Wirsch, Manfred (Gruppe der Versicherten)
Der Vorsitz wechselt zwischen dem Vorsitzenden und dem stellvertretenden Vorsitzenden jeweils nach 1 Jahr.
A) Vertreter der Versicherten
Mitglieder
Stellvertreter
Nr.
Name
Vorname
Nr.
Name
Vorname
1
Wirsch
Manfred
1
Frank
Verena
2
Gerdes
Torsten
2
Strerath
Dieter
3
Menge-Ullbrich
Gabriele
3
Rudé
Conny
4
Gössel
Iris
4
Ebeling
Angelika
5
Schulz
Bärbel
5
Rogge-Musall
Astrid
6
Meier
Christine
6
Will
Marc
B) Vertreter der Arbeitgeber
Mitglieder
Stellvertreter
Nr.
Name
Vorname
Nr.
Name
Vorname
1
v. Leoprechting, Dr.
Rainhardt
1
Jöris
Heribert
2
aus dem Kahmen
Jürgen
2
von Rabenau
Karsten
3
Kraemer
Roland
3
Klaas
Heiko
4
Handke
Gerhard
4
Edelmann
Klaus
5
Ritzke
Hubertus
5
Teske
Jürgen
6
Bötticher, Dr.
John
6
Schiemann
Wolfgang
Mannheim, 14.09.2011
Der Wahlausschuss
der Berufsgenossenschaft Handel und Warendistribution
gez. Stemmler
Vorsitzender
gez. Lange
Beisitzerin
Prävention • 23
BGHW aktuell 1/12
Erfahrungsaustausch für Fachleute
Sicherheit und Gesundheit im Arbeitsleben fördern – das war der Schwerpunkt einer Fachtagung der BGHW für leitende
und koordinierend tätige Fachkräfte für Arbeitssicherheit. Rund 100 Teilnehmer aus verschiedenen Mitgliedsunternehmen
nahmen an dem dreitägigen Erfahrungs- und Informationsaustausch teil.
„Ziel der Veranstaltung ist der aktive Erfahrungsaustausch mit den Fachkräften für
Arbeitssicherheit unserer Mitgliedsunternehmen“, erläuterte Dr. Stefan Hussy, Präventionsleiter der BGHW. „Sie übernehmen für die Präventionsarbeit der BGHW
eine wichtige Multiplikatorenrolle in den
Betrieben. Die Kooperation zwischen den
leitenden Fachkräften und der BGHW sei
wichtig, um gemeinsam aktuelle Themen
im Arbeitsschutz zu diskutieren und um
das betriebliche Expertenwissen für die Initiierung und Weiterentwicklung der Präventionsangebote zu nutzen, so Hussy.
und Arbeitsgruppen für den Erfahrungsaustausch.
Zu der Veranstaltung waren erstmalig leitende und koordinierend tätige Fachkräfte
für Arbeitssicherheit nicht nur aus dem
Bereich Einzelhandel, sondern auch aus
Großhandel und Warendistribution eingeladen. Das Programm bestand aus Plenumsvorträgen, themenbezogenen Foren
Diskussion in Foren
Silke Müller
L-Fasi und Gefahrenbeauftragte
BLG Logistics Group, Bremen
Eine tolle Veranstaltung, die sehr gut organisiert
war. Über das wichtige Thema betriebliche Gesundheitsförderung hinaus habe ich allerdings
einen Arbeitskreis mit technischer Themenstellung, etwa zu den Fachgebieten Regale, Flurförderzeuge oder Zugriff auf Normen, vermisst.
Hier hätte mich der Austausch interessiert.
Michael Kuffner
Leiter Arbeitssicherheit
Baywa, München
Ich finde sehr spannend, was das neue BGHWDezernat Gesundheitsschutz auf die Beine gestellt hat. Erstmalig kamen bei dieser Veranstaltung Großhandel und Einzelhandel zusammen.
Ich profitiere enorm von dem Wissen und den
Kompetenzen der Kollegen aus dem Einzelhandel mit seinen speziellen Filialstrukturen.
In Kurzvorträgen im Plenum informierten
die Präventionsleitung der BGHW,
Dr. Stefan Hussy und Dr. Klaus Schäfer,
über die neue Organisation, Ziele und Inhalte der Präventionsarbeit. Außerdem
wurden die einzelnen Dezernate der Prävention bei der BGHW vorgestellt, dazu
gehören etwa die Dezernate Organisation
im Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und
Qualifizierung. Auch der Fachbereich
Handel und Logistik präsentierte sich.
Im Anschluss erhielten die Teilnehmer die
Gelegenheit in den Foren zu den Themen
„Betriebliches Gesundheitsmanagement im
Handel“, „Stress im Betrieb“ und „Die neue
Unfallverhütungsvorschrift DGUV Vorschrift 2“ aktiv zu werden. Hier referierten
neben den Fachleuten der BGHW auch
Fachkräfte, die das Thema aus betrieblicher Sicht darstellten. Danach gab es ausreichend Gelegenheit zur Diskussion.
Ein weiteres Modul der Tagung war der Erfahrungsaustausch, der in Gruppen stattfand. Dieser wurde von den Regionalleitern der Prävention und Mitarbeitern des
Dezernates Gesundheitsschutz moderiert.
Die Anwesenden waren sich einig, dass bei
einer weiteren Veranstaltung hierfür mehr
Zeit eingeräumt werden muss.
Das positive Feedback der Teilnehmer
nach der Veranstaltung zeigte, dass die Fülle an fachlichen Informationen und vor allem der Erfahrungsaustausch untereinander sehr gut ankam. Die Meinung von Teilnehmern und Veranstaltern war einhellig:
Die Fachtagung wird ein fester Bestandteil
des Angebotes der BGHW. (rul/ibe)
Dr. Rainer Nielinger
Leiter Health, Safety, Environment,
Ideas Management
Thyssen Krupp Materials International, Essen
Der BGHW ist eine exorbitante Kombination
aus interessanten Arbeitsschutz- und Gesundheitsschutzthemen gelungen. Da hätte man konsequenterweise nur noch den Personenkreis um
Vertreter aus dem Bereich Gesundheitsmanagement der Unternehmen erweitern müssen.
Horst Richter
Fachkraft für Arbeitssicherheit
DHL, Unna
Mir hat der Vortrag zur neuen SIB-Ausbildung
sehr gut gefallen. Allgemein finde ich es sehr gut,
dass es solche Veranstaltungen gibt. Auf jeden
Fall sollte die BGHW das fortführen. Denn nur
hier sind zum Erfahrungsaustausch gleichzeitig
so viele Fachleute an einem Ort versammelt.
BGHW aktuell 1/12
Berufsgenossenschaft Handel und Warendistribution • 68145 Mannheim
PVSt Deutsche Post AG • Entgelt bezahlt, ZKZ 77367
BGHW-Kompa
kt
93
Auf
Auffällig
Neu aufgelegt hat die BGHW eine
Infobroschüre zum Thema „Warnkleidung“. Enthalten sind unter anderem eine Muster-Betriebsanweisung zum Tragen von Warnwesten
in Firmenfahrzeugen und Tipps zur
Unterweisung.
Warnkleidung
Bestellungen per E-Mail:
[email protected]
Bestellungen per Fax:
0228/ 5406-5899