die Schlachten von Jena und Auerstedt am 14
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die Schlachten von Jena und Auerstedt am 14
C’est la guerre rendezvous. Napoleons Krieg in Thüringen 1806 –2006 Deutsch-Französisches Jahr Bürger, Bauern und Soldaten – die Schlachten von Jena und Auerstedt am 14. Oktober 1806 und ihre Auswirkungen auf die Bevölkerung Die Einwohner der Stadt Jena und der umliegenden Orte trafen die militärischen Auseinandersetzungen unerwartet. Sie hatten zwar bereits unter den monatelangen Einquartierungen der preußischen Armee gelitten, aber als ein geeigneter Ort für eine Schlacht galt das bergige Gelände nicht. Sowohl die städtische Verwaltung (Munizipalität) als auch die Bewohner hatten keine Erfahrungen mit einer militärischen Besatzung im Krieg. Die Jenaer, von der großen Anzahl der französischen Soldaten überrascht, reagierten anfangs mit Verbarrikadierungen und Flucht in die umliegenden Gärten. Nur wenige konnten sich französisch verständigen und den vielfachen Plünderungen entgehen. Die auf Selbstversorgung eingestellten französischen Soldaten erbrachen die Häuser auf ihrer Suche nach Verpflegung und Geld. Der dabei ausgebrochene Brand in der Johannisstraße wurde nur von wenigen Bürgern mit Löscharbeiten an einer Ausbreitung gehindert. Nach der Schlacht war nicht nur die Versorgung der Soldaten, sondern vor allem der Verwundeten eine hohe Belastung. Fast alle öffentlichen Gebäude wie die Kirchen, Krankenanstalten, Rathaus und Schloß, aber auch viele größere Bürgerhäuser wurden zu Lazaretten umfunktioniert. Für Tausende Verwundete mußte die Weißwäsche als Verbandsmaterial abgegeben werden. Am 15. Oktober wurde der französische Eskadronchef Armand Bouchard als Stadtkommandant eingesetzt, unter dessen Leitung sich das kommunale Leben normalisierte, er verbot die Plünderungen am 16. Oktober. Der katholische Geistliche Gabriel de Henry (1752–1835) lebte seit 1795 als Lektor der französischen Sprache in Jena und führte die im gleichen Jahr gegründete katholische Gemeinde. Sofort nach dem Eintreffen der französischen Truppen in Jena am 13. Oktober bot er seine Dienste als Dolmetscher und Vermittler an und konnte durch die gezielte Einquartierung hoher Offiziere bei Professoren, Honoratioren und im Schloß größere Schäden verhindern. Die Stadtkirche diente vom 14. Oktober 1806 bis Mitte Juni 1807 als Lazarett. Das Kirchengestühl riß man heraus, um Platz für die über 3000 Verwundeten zu machen. Täglich wurden die Verstorbenen auf das Lerchenfeld vor der Stadt (heute Areal zwischen Dornburger Straße und Thomas-Mann-Straße) abtransportiert. Aus Angst vor Plünderungen flüchteten viele Jenaer in den Garten des Theologieprofessors Johann Jacob Griesbach (heute im Botanischen Garten). Karl Ludwig von Knebel (1744–1834), ehemaliger preußischer Offizier, Schriftsteller und „Urfreund“ Goethes, berichtete diesem am 24. Oktober 1806 in einer klaren Analyse.: „... Die neue Municipalität, da die alte ganz untüchtig und null war, läßt sich ganz gut an. Auch ist die bisherige Marschroute der französischen Armee verändert worden, und geht nicht mehr durch Jena, sondern durch Auma, Gera etc. und das ist für uns ein großes Heil. Den jungen Voigt haben sie, wie billig, auch zur Municipalität genommen. Einsiedel, der alles das seinige, aus etwas Unverstand, verloren hat, arbeitet jetzt den ganzen Tag oben mit dem Commandanten, und ist vielleicht in seinem ganzen Leben nicht so nützlich gewesen. Henry, der französ. Geistliche, ist auch unermüdet u. brav. Es wäre zu wünschen, daß die Männer, die wirklichen Antheil an der gemeinschaftlichen Sache genommen, künftig mehr distinguirt würden, und nicht immer nur die Heuchler, Schlechten und Gefälligen. Die Stadt ist eigentlich durch die Fremden errettet worden, die aber zu nichts authorisirt waren, und überall Widerspruch fanden. Selbst der französ. Commandant hat, wie man mir sagt, das größte Verdienst... Von der Schlechtigkeit eines großen Theils der zur Universität Gehörigen, sowie von ihrer menschl. Unfähigkeit u. Dummheit kann man sich durchaus keinen Begriff machen. Auch nicht Einer konnte sich irgend als ein Mann zeigen. Die Noth, die man mit ihnen u. seinen eigenen Hausleuten hatte, war bei weitem die größte, und das Ganze dieser Stadt war aufs elendeste organisirt!!“