Umsatzbarometer: 3,8% Plus im 3. Quartal - BioHandel

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Umsatzbarometer: 3,8% Plus im 3. Quartal - BioHandel
aktuell |
Umsatzbarometer
3,8 Prozent Plus im 3. Quartal
Die positive Umsatzentwicklung im Naturkosteinzelhandel setzt sich auch über die Sommermonate 2009 fort. Dies zeigen die Auswertungen der Umsätze von mehr als 300 am Umsatzbarometer Biohandel teilnehmenden Betrieben. Während der konventionelle
Handel nicht zuletzt durch Preissenkungen Umsatzeinbußen hinnehmen muss, bleibt der Fachhandel im Plus. // Klaus Braun, Karin Lösch
Die positive Entwicklung im 2. Quartal 2009 hat
sich in den Monaten Juli, August und September
fortgesetzt: Auf die 4 Prozent Plus im Frühjahr
folgen 3,8 Prozent im Sommer. Damit verliert das
Umsatzminus vom Februar und März an Bedeutung. Flächenbereinigt erzielt der Naturkosteinzelhandel im laufenden Jahr einen durchschnittlichen Umsatzzuwachs von 2,2 Prozent.
Billigpreis-Strategie fruchtlos
Das Erfreuliche an diesen Zahlen wird so richtig
deutlich, wenn wir auf die Umsatzentwicklung
im Gesamt-Lebensmittelmarkt blicken. Dazu
stellt die Lebensmittelzeitung unter Verweis auf
ACNielsen als Quelle fest: „Der LEH in Deutschland verliert kontinuierlich Umsatz. Nach acht
Monaten liegt die Branche um 0,7 Prozent hinter den Zahlen des Vorjahres zurück. Nachdem
in den ersten Monaten vor allem die Krise und
gesunkenes Verbrauchervertrauen zu schaffen
machten, krankt der LEH nun am – selbstverschuldeten – Preisverfall. Praktisch quer durch
das Sortiment haben die Preise nachgegeben, …
ohne dass der Absatz im entsprechenden Maße
in die Höhe schnellt.“ Aktuelle Ergänzung: Im
1
September 2009 erzielte der LEH ein Minus von
1,7 Prozent.
Wir empfehlen, dieses Zitat als Warnhinweis
hinsichtlich einer Übernahme derartiger Preisstrategien im Biofachhandel zu lesen.
Großhandel erreicht 7,8 Prozent Plus
Das Wachstum des Naturkostfachhandels ist im
3. Quartal mit 7,8 Prozent um 4 Prozentpunkte
höher als die Umsatzbarometerzahl, wenn man
die vom BNN Herstellung und Handel veröffentlichten Großhandelsumsätze zugrunde legt.
Während das Umsatzbarometer Biohandel die
Entwicklung flächenbereinigt abbildet, sind
in den Zahlen des Großhandels auch Umsätze
enthalten, die infolge von Vergrößerungen
und Neueröffnungen von Läden seit Juli 2008
getätigt wurden.
Stärkster Umsatzanstieg im Juli
Alle Monate im 3. Quartal 2009 haben dieselbe Anzahl an Verkaufstagen wie die jeweiligen
Vorjahresmonate. Damit sind die (durchschnittlichen) Tagesumsätze und die (absoluten) Monatsumsätze identisch in ihren Entwicklungen.
Der Juli ist mit einem Plus von 5,6 Prozent (Juli
2008: minus 2 %) der Monat mit dem bislang
stärksten Zuwachs (Abb. 1).
Alle Umsatzklassen wachsen
Erfreulich ist, dass die Umsatzentwicklung in
allen Umsatzgrößenklassen positiv ist.
Die Kleinbetriebe (bis 250.000 Euro Jahresumsatz) wachsen um 4,8 Prozent (Vorjahr plus
3,3 %). Sie haben an den Umsatzzuwächsen in
den „fetten“ Jahren am wenigsten teilhaben
können. Das Wachstum mag ein Indiz dafür sein,
dass ein Teil dieser Betriebe durch Individualisierungs- und Spezialisierungs-Strategien seinen Platz am Markt wird behaupten können.
Die Fachgeschäfte und Biomärkte mit einem
Jahresumsatz von 1 bis 1,5 Millionen Euro erzielen mit 6 Prozent im 3. Quartal die stärkste
Steigerung aller Umsatzkategorien. Im Vorjahreszeitraum hatten diese Betriebe allerdings ein
Minus von 0,7 % hinnehmen müssen.
Die übrigen Umsatzklassen erzielen Umsatzsteigerungen zwischen 2 Prozent (250.000
bis 500.000 Euro) und 3,7 Prozent (750.000 bis
1 Mio Euro) (Abb.2).
Umsatzentwicklung im Naturkosteinzelhandel Januar bis September 2009 zu 2008
2008 zu 2007
2009 zu 2008
Flächenbereinigt: ohne neue Verkaufsflächen
ContRate©
10%
5%
5,2%
3,3%
ContRate©
10%
5,6%
4,5%
2,1%
2,0%
4,0%
5%
3,5%
0%
3,8%
0%
-0,6%
10%
5%
ContRate©
2,2%
0%
-1,1%
-5%
-5%
-5%
-5,5%
-10%
Jan
Feb
Mrz
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Verkaufstage
26 26 24 25 26 24 24 26 24 25 25 25 27 27 26 26 26 26
Ø Tagesumsatz
3,3% -0,6% -5,5% 5,2% 4,5% 2,0% 5,6% 2,1% 3,5%
Ø Monatsumsatz 3,3% -4,5% 2,4% -2,9% 0,3% 2,0% 5,6% 2,1% 3,5%
Okt
Nov
Dez
-10%
Verkaufstage
Ø Tagesumsatz
Ø Monatsumsatz
1.Quart. 2.Quart. 3.Quart. 4.Quart.
76 75
-1,1%
0,4%
73 76
4,0%
-0,3%
79 79
3,8%
3,8%
ContRate© Kommunikationsberatung Klaus Braun · Speyer · www.braunklaus.de · Tel 06232-651166 · Fax 06232-651167
6
BioHandel 12|09
-10%
Jahr kumuliert
Umsatzbarometer Verteilung der Umsatzentwicklung
Anteil der Betriebe
ContRate©
25%
20%
15%
10%
5%
%
5%
>2
%
20
%
15
5%
10
%
0%
-5
0%
5%
-1
-1
%
0%
0%
25
Bei den unterschiedlichen Betriebstypen verändern sich im 3. Quartal 2009 die durchschnittlichen Umsätze mit folgenden Quoten:
Die Hofläden erzielen ein Plus von 3,5 Prozent (minus 2 % im Vorjahr), wobei der September mit 6,3 Prozent der wachstumsstärkste
Monat ist. Damit bestätigen die Hofläden den
5
-2
Naturkostfachgeschäfte übernehmen
Spitzenstellung
Aufwärtstrend aus dem 2. Quartal, auch wenn
sie die dortige Quote von plus 5,8 Prozent nicht
ganz erreichen.
In allen übrigen Betriebstypenklassen werden nahezu dieselben Zuwächse erreicht wie im
2. Quartal 2009: Kleine Naturkostläden steigern sich um 3,3 Prozent (nach plus 3,6% im
2. Quartal). Im Vorjahreszeitraum hatten sie minus
1,7 Prozent erzielt.
Naturkostfachgeschäfte erreichen im 3. Quartal ein Umsatzplus von 5 Prozent (minus 0,8% im
Vorjahreszeitraum) und wiederholen damit das
Plus von 4,9 Prozent aus dem 2. Quartal.
Bio-Supermärkte können nach plus 3,6
Prozent im 2. Quartal ein Plus von 3,4 Prozent
erzielen (im Vorjahr minus 1,4 %). Differenziert
man die Umsatzentwicklung der Bio-Supermärkte
nach inhabergeführten Märkten bzw. Filialbetrieben, zeigen sich die inhabergeführten Betriebe
eindeutig im Vorteil: Mit plus 4,9 Prozent haben
sie im Sommer 2009 doppelt so große Umsatzzuwächse wie die Filialbetriebe mit einem Plus von
2,5 Prozent (Abb. 4).
Abb. 5 zeigt, dass auch in den Sommermonaten 2009 die Umsatzentwicklung in der Naturkostbranche eine große Bandbreite aufweist.
Allerdings können wir für das 3. Quartal 2009
feststellen, dass nun wieder zwei Drittel der
Betriebe einen Umsatzzuwachs zum Vorjahreszeitraum verzeichnen können. Der Anteil der Geschäfte mit starken Umsatzrückgängen (mehr als
minus 10 %) ist weiter gesunken und erreicht mit
8 Prozent die bislang niedrigste Quote im Jahr
2009. Auf der anderen Seite weist jeder vierte
Betrieb zweistellige Umsatzzuwächse gegenüber
der Vorjahresperiode auf.
<-
Am Umsatzbarometer Biohandel, einem Projekt der Kommunikationsberatung Klaus
Braun und des Fachmagazins BioHandel, nehmen bereits über 300 Naturkosteinzelhändler teil.
Durch die große Zahl der Teilnehmer wird eine stabile und verlässliche Abbildung des gesamten
Marktes mit allen Vertriebsformen vom Hofladen bis zum Bio-Supermarkt erreicht.
Wenn auch Sie dafür sorgen wollen, dass die Zahlen über die Branchenentwicklung immer genauer werden, wenden Sie sich bitte direkt an Klaus Braun, Tel 06232-651166 kl@braunklaus.
de. Von dort erhalten Sie umgehend die Vorlage zur Erfassung ihrer Umsatzdaten. Aus der
Teilnahme entstehen Ihnen keine Kosten.
Schlüsselt man die Umsatzentwicklung nach den
unterschiedlichen Flächenklassen auf, liegen
die großflächigen Verkaufsstätten eindeutig
vorn. Dabei bestätigt das 3. Quartal die Reihenfolge aus den Vormonaten: Spitzenreiter mit
durchschnittlichen Zuwächsen von 5,7 Prozent
(minus 2,8% im Vorjahr) sind die Betriebe mit
Verkaufsflächen ab 400 Quadratmetern, gefolgt
von den kleinen Betrieben mit Verkaufsflächen
unter 100 Quadratmetern. Diese erzielten ein
Plus von 3,7 Prozent (minus 1,2 % im Vorjahr)
(Abb. 3).
aktuell
Zahl der Betriebe mit
Umsatzverlusten rückläufig
Bereits über 300 Teilnehmer
Größte Flächen legen am stärksten zu
|
Umsatzzuwachs 3. Quartal im Vergleich 2009 zu 2008
Umsatzklassen
2
3
ContRate©
10%
5%
VK-Flächen
10%
4
ContRate©
© w
6,0%
4,8%
2,0%
3,0%
3,7%
Betriebstypen
10%
5,7%
3,5%
5% 3,7%
3,0%
5% 3,5%
2,0%
0%
0%
0%
-5%
-5%
-5%
-10%
-10%
-10%
* in Tausend Euro
bis
250*
250
-500
500
-750
ContRate©
© w
750
1 Mio
über
-1 Mio -1,5 Mio 1,5 Mio
bis 100 bis 200 bis über
100 m2 200 m2 400 m2 400 m2
5,0%
3,4%
3,3%
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