Editorial Inhalt Thema des Monats Verband und Fachbereiche
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Editorial Inhalt Thema des Monats Verband und Fachbereiche
Ausgabe 196, 04.04.2011 Katastrophe in Japan Atomunfall überlagert Spendenaufrufe Mitgliederversammlung Ethik-Ausschuss präsentiert überarbeitete Charta Editorial Sehr geehrter Herr Köhn, IT-Katalog Weiterer Anbieter für FundraisingSoftware online Inhalt Thema des Monats Japan: Aktuelle Spendenentwicklung die Katastrophe in Japan bewegt Deutschland und die Welt. Trotz hohen Opferzahlen und vollständig zerstörten Städten sind die Spendeneingänge bislang zurückhaltend. Verband und Fachbereiche Wir haben die Hintergründe analysiert und erste Entwicklungen festgestellt. Die Fakten und wichtigsten Ethik-Ausschuss: Neuer Chartaentwurf Ergebnisse unserer aktuellen Umfrage finden Sie in dieser Ausgabe. IT-Katalog: Neuer Anbieter In wenigen Tagen öffnet der Deutsche Fundraising Kongress in Fulda seine Tore. Informieren Sie sich dort über die wichtigsten Trends der Szene und erleben Sie gemeinsam mit über 650 Kollegen und Kolleginnen die feierliche Verleihung des Deutschen Fundraising Preises. Regionalgruppen Neue Mitglieder Meldungen Im Anschluss würde ich mich freuen, Sie auf der ordentlichen Mitgliederversammlung am 08. April im Kongresshotel begrüßen zu dürfen. Gemeinsam mit Ihnen möchten wir – durch die Beiratswahl und den Beschluss einer neuen Gebührenordnung – die nächsten Schritte unserer Verbandsreform wagen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Verabschiedung der Charta der Rechte der Unterstützerinnen und Unterstützer. Der Ausschuss für eine gute, ethische Fundraisingpraxis hat seinen Entwurf aus dem vergangenen Jahr überarbeitet und freut sich nun auf Ihre Anregungen. Wer macht was Eine interessante Lektüre wünscht Neue Literatur Ihr Matthias Buntrock Zuletzt gefunden Neues aus der Branche Stellenangebote Weiterbildung Impressum Katastrophe in Japan: Atomunfall überlagert Spendenaufrufe Die Erdbebenkatastrophe in Japan erhöht die Spendeneinnahmen von deutschen Non-Profit-Organisationen. Trotz insgesamt zurückhaltender Spendenbereitschaft profitieren vor allem humanitäre Hilfswerke und Umweltschutz-Institutionen von steigenden Zuwendungen und Mitgliederzahlen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Deutschen Fundraising Verbands (DFRV) unter seinen Mitgliedern. Die Spendenaufrufe der deutschen Organisationen für die Erdbebenopfer sind dennoch sehr verhalten. Nur 26 der 123 befragten DFRV-Mitglieder sammeln Spenden für die Erdbebenopfer in Japan. Die Spendenbereitschaft ist aus Sicht der Fundraiser ohnehin eher niedrig. 57 Prozent der beteiligten Organisationen werteten die Spendeneingänge als sehr zurückhaltend oder eher schlecht. „Die Gründe dafür sind vielschichtig“, erklärt Matthias Buntrock, Vorsitzender des Deutschen Fundraising Verbands. „Die humanitäre Katastrophe der Menschen in Japan wird zu großen Teilen durch die erschütternden Bilder des Atomunfalls überlagert. Zudem ist die Spendennotwendigkeit für ein reiches, hoch technisiertes Land wie Japan deutlich schwieriger zu vermitteln, als beispielsweise für die Opfer in Haiti oder Pakistan im vergangen Jahr“, so Buntrock weiter. Dafür spricht auch die vergleichsweise niedrige Gesamtspendensumme. Laut Angaben des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) spendeten die Deutschen bislang rund 17 Mio. Euro. Die Hilfszahlungen für die Katastrophe in Haiti 2010 beliefen sich im gleichen Zeitraum auf 86 Mio. Euro. Laut den aktuellen DFRV-Umfrageergebnissen sind zudem nur wenige der Spenden sammelnden Organisationen mit eigenen Hilfsprojekten vor Ort vertreten. 60 Prozent der Befragten gaben an, ihre eingehenden Spenden an internationale oder japanische Hilfswerke weiterzuleiten. Bemerkenswert ist das Einnahmeplus von eher themenfremden Non-Profit-Organisationen. Neben den humanitären Hilfswerken verzeichnen insbesondere Umwelt- und Naturschutzorganisationen leichte Spendenzuwächse und vor allem steigende Mitgliederzahlen. „Die Umweltorganisationen profitieren in diesem Fall von ihrem klaren Veto gegen die Kernkraft. Als unabhängige Instanz genießen sie eine hohe Glaubwürdigkeit und rücken verstärkt in den öffentlichen Fokus“, analysiert Matthias Buntrock die aktuellen Entwicklungen. nach oben Charta der Rechte der Unterstützerinnen und Unterstützer – Bitte um Anregungen Die „Charta der Rechte der Unterstützerinnen und Unterstützer“ ist ein wichtiger Tagesordnungspunkt der kommenden Mitgliederversammlung am 08.04.2011 in Fulda. Eine erste Version wurde der Mitgliederversammlung bereits im November vergangenen Jahres zur Diskussion vorgelegt und dort grundsätzlich befürwortet. Der Ausschuss für eine gute, ethische Fundraisingpraxis hat die damaligen Anregungen eingearbeitet und wird die Charta erneut zur Abstimmung vorlegen. Im Laufe dieser sehr intensiven Diskussion wurde auch der Namen der Charta dahingehend geändert, dass sie nicht mehr „Charta der Rechte der Spender“ heißt, sondern über diesen Aspekt des Spendens hinaus auch ausdrücklich für Menschen Rechte formuliert, die sich selbst als Unterstützende und nicht als Spender sehen, erklärt Almuth Wenta, Vorsitzende des Ethik-Ausschusses. Der Ausschuss dankt stellvertretend für die eingegangenen Beiträge Herrn Dr. Martin Dodenhoefft, der sich in die Überarbeit mit hohem Einsatz eingebracht hat. Die aktuelle Version ist auf www.fundraisingverband.de einsehbar. Bis Montag, den 04.04.2011, können alle Mitglieder ihre aktuellen Anregungen oder Änderungsvorschläge an Herrn Christoph Müllerleile ([email protected]) weitergeben; diese werden dann auf der Mitgliederversammlung vorgetragen. Die Charta der Rechte der Unterstützerinnen und Unterstützer ist online einsehbar unter www.fundraisingverband.de IT-Katalog für Fundraisingsoftware mit neuem Anbieter Seit dem Start zum Jahresbeginn 2011 verzeichnet der IT-Katalog für Fundraisingsoftware nun den ersten Zuwachs. Neben den Produkten der Softwarehäuser KIGST und EnterServices sind nun künftig auch die Vergleichsdaten der Softwarefamilie GRÜN VEWA auf www.fundraisingverband.de abrufbar. Die im IT-Katalog enthaltenen Kriterien ermöglichen eine generelle Vergleichbarkeit der Angebote und unterstützen die Fundraiser bei der Bestimmung ihrer individuellen Anforderungen an das Programm. Der Katalog richtet sich vor allem an kleinere und mittlere Organisationen, die entweder noch keine Datenbank im Einsatz haben oder für ihre geplanten Fundraising-Aktivitäten eine spezielle Software erwerben möchten. Interessenten, die ihre Software-Produkte ebenfalls in diesem DFRV-Verzeichnis präsentieren möchten, wenden sich bitte an: Christian Köhn Tel.: 030-308831-803 [email protected] nach oben Regionalgruppe Kassel: Regionales Bußgeldmarketing – Grundlagen, Erfahrungsaustausch, Tipps Termin: 07.04.2011, 10:00 – 12:00 Uhr Ort: Familien- und Kommunikationszentrum, Grabenweg 7, 34281 Gudensberg Referent: Fritz Kaufmann, Vorsitzender der Matthias-Kaufmann-Stiftung, Hessisch Lichtenau Regionalgruppe Potsdam: Fundraising-Stammtisch – Erfahrungsaustausch zum Thema FundraisingSoftware für Einsteiger Termin: 11.04.2011, 18:00 Uhr Ort: Potsdam Regionalgruppe Berlin: Eventfundraising am Beispiel Oxfam Trailwalker Termin: 13.04.2011, 18:00 Uhr Ort: Oxfam Deutschland e. V., Greifswalder Straße 33a, 10405 Berlin-Pankow Regionalgruppe Kiel: Unternehmenskooperationen / Marktplatzmethode Termin: 10.05.2011 Ort: Kiel Regionalgruppe München: Best Practice Termin: 19.05.2011, 19:00 Uhr Ort: Evangelisches Bildungswerk, Herzog-Wilhelm-Straße 24, München Regionalgruppe Nürnberg: Spenden erfolgreicher planen mit Kennzahlen – Beispiel: Kirchengemeinden Termin: 19.05.2011, 19:00 Uhr Ort: Nürnberg Referent: Pfarrer Armin Langmann (Nikodemuskirche Nürnberg-Röthenbach) Mehrwertsteuer für NPOs: Präsidentin des Europäischen Fundraising Verbandes zu Gast in Hannover Auf die gemeinsame Einladung der Regionalgruppe Hannover, der Agentur marketwing und der Tierschutzorganisation VIER PFOTEN e.V. hin war die Präsidentin des Europäischen Fundraising Verbandes, Mette Holm, zu einem Gedankenaustausch in Hannover zu Gast. Ziel der Gesprächsrunde war die Vorstellung des dänischen Mehrwertsteuer-Modells für Non Profit-Organisationen. Anders als in Deutschland werden diese in Dänemark steuerlich entlastet. Mette Holm stellte auf sehr interessante und anschauliche Weise das dänische Steuermodell dar und zeigte die Wege auf, die Fundraiser für die Durchsetzung ihrer Forderung in Dänermark gegangen sind. Nach der Veranstaltung waren sich alle einig, dass das etwas komplizierte, aber durchaus effektive Modell auch in Deutschland Anwendung finden sollte! Schon demnächst sollen die Weichen für eine neue Mehrwertsteuer-Initiative gestellt werden. nach oben Der Deutsche Fundraising Verband begrüßt sein neues Mitglied Andreas Schulna, Hamburg Stand: 24.03.2011 nach oben Video-Podcast vom AFP Rund 4.000 Besucher besuchten vom 20. bis 22. März den amerikanischen Fundraising Kongress in Chicago. Das weltweit größte Branchentreffen, organisiert von der Association of Fundraising Professionals (AFP), informierte in mehr als 100 Seminaren über die neuesten Trends und Erfolgsbeispiele aus der Fundraisingpraxis. Prominente Referenten wie der frühere US-Präsident Bill Clinton und die engagierte Schauspielerin Queen Latifah rundeten das hochkarätige Programm ab. Für alle Interessenten, die nicht vor Ort sein konnten, fasst Jan Uekermann die spannendsten Inhalte in seinem Video-Podcast zusammen. Mit Unterstützung des Deutschen Fundraising Verbands präsentiert er in 10 Videos die wichtigsten Trends und Erkenntnisse aus Übersee. Alle Videos im Überblick unter http://www.youtube.com/user/FundraisingPodcast Bundesumweltminister Röttgen würdigt Engagement von Bürgerstiftungen Die Bürgerstiftungen Barnim Uckermark (Brandenburg), EmscherLippe-Land, Arnsberg (Nordrhein-Westfalen) und Vechta (Niedersachsen) wurden am 16. März 2011 mit dem Förderpreis Aktive Bürgerschaft 2011 ausgezeichnet. Die Auszeichnung ist mit insgesamt 35.000 Euro dotiert. Eine unabhängige Jury, der Experten aus Bürgerstiftungen, Medien, Nonprofit-Organisationen, Wirtschaft und Wissenschaft angehören, wählte die Preisträger aus. „Ohne bürgerschaftliches Engagement kann es keine funktionierende Gesellschaft geben. Deshalb sind Stiftungen und insbesondere die Bürgerstiftungen so wichtig. Sie sind die institutionellen Pfeiler einer aktiven und starken Bürgerschaft. Das zeigen die mit dem Förderpreis Aktive Bürgerschaft 2011 ausgezeichneten Projekte auf vorbildliche Weise. Eine Gesellschaft, die solche Leistungen würdigt, stärkt sich selbst. Wir brauchen eine neue Kultur der Anerkennung in unserem Land”, sagte Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen in seiner Laudatio auf die Bürgerstiftung Barnim Uckermark. „Mit der Auszeichnung der Bürgerstiftungen möchten wir auf neue Ideen und wegweisende Beispiele bürgerschaftlichen Engagements aufmerksam machen und zum Mitstiften einladen. Denn jeder kann sich bei einer der bundesweit 300 Bürgerstiftungen engagieren – sei es mit Geld, Zeit oder Ideen”, so Uwe Fröhlich, Mitglied des Kuratoriums der Aktiven Bürgerschaft und Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), in seiner Laudatio auf die weiteren Preisträger. Alle Informationen zu den Preisträgern unter www.foerderpreis-aktive-buergerschaft.de Spendenmonitor: Schweizer Spender so grosszügig wie nie Noch nie haben die Haushalte im deutschen Nachbarland so viel gespendet wie 2010. Laut einer aktuellen Studie des Forschungsinstituts gfs-Zürich stiegt die durchschnittliche Spendensumme um 51% auf die Rekordsumme von 694 Franken (ca. 537 Euro) pro Haushalt. Das geschätzte Schweizer Spendenvolumen der Privathaushalte stieg im Jahr 2010 damit auf 1.2 Milliarden Franken (rund 915 Mio. Euro). Dies ist der zweithöchste Wert seit dem Post-Tsunami-Jahr 2005, als sich besonders viele Menschen zum Spenden mobilisieren ließen. Ungeachtet der Unglücke in Pakistan und Haiti profitiert nicht nur die Katastrophenhilfe vom guten Spendenjahr, sondern letztlich alle Spendenzwecke. Den höchsten Spenderanteil innerhalb der evaluierten Werke konnte die Glückskette aufweisen. Der Anteil der spendenden Haushalte blieb mit 69% ungefähr auf dem Wert der Vorjahre (je 72%). Anders als im Jahr 2005, als wegen der beiden Grossereignisse Tsunami und Unwetter Schweiz eine Rekordzahl von 81% der Haushalte spendeten, gab es im 2010 trotz der in den Medien breit diskutierten Mega-Ereignisse keine Mobilisierung neuer Spendender. Weitere Informationen zum aktuellen Spendenmonitor 2011 unter: www.swissfundraising.org Fundraising 2.0 CAMPING in Essen Nach der guten Resonanz des Fundraising 2.0 Camps in Berlin geht das Veranstaltungskonzept nun auf Tour und lädt auf die „CAMPING Plätze" in drei großen Städten: Essen, Frankfurt und München. Das fundraising2.0 CAMPING bietet eine Plattform für den kreativen Austausch und die Zusammenarbeit zwischen Fundraisern, NGOs, Aktivisten und Politik. Gemäß dem BarCamp-Prinzip handelt es sich um einen offenen Rahmen, in dem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Anliegen einbringen, präsentieren und diskutieren können. Anders als bei klassischen Konferenzen stehen die konkreten Workshop-Themen nicht vorher fest, sondern werden vor Ort von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bestimmt. Im Fokus steht der Austausch von Erfahrungen, Ideen und Wissen in einer offenen Umgebung, um voneinander zu lernen und gemeinsam neue Lösungswege zu finden. Immer im Fokus stehen die Möglichkeiten der Social Media und die neuesten Trends im Online Fundraising. Das nächste Camping startet am 13. Mai 2011 im Unperfekthaus Essen. Weitere Informationen und Anmeldung unter www.fundraising20.de Österreich erweitert Spendenabsetzbarkeit Ab 2012 werden auch Spenden an Freiwillige Feuerwehren, Umwelt- und Naturschutzorganisationen sowie Tierheime in Österreich absetzbar sein. Das bestätigten das zuständige Finanzministerium und das Bundeskanzleramt. Der Fundraising Verband Austria begrüßt diese Erweiterung, fordert aber Finanzminister Pröll auf, die steuerliche Absetzbarkeit auf den gesamten Tierschutz auszuweiten. Der Tierschutz ist eines der beliebtesten Spendenziele der Österreicher. Dennoch sollen Spenden nur an behördlich genehmigte Tierheime, nicht aber zum Beispiel an Vereine, die gegen Tierversuche auftreten, absetzbar sein. „Hunderttausende Österreicher spenden jährlich an den Tierschutz. Es ist nicht einzusehen, dass lediglich ein Teil davon seine Spenden absetzen kann“, erklärt Günther Lutschinger, Geschäftsführer des Fundraising Verbands Austria, und sieht keinen Grund für diese Diskriminierung. Den Organisationen würde die Absetzbarkeit ein zusätzliches Spendenaufkommen von 15 Prozent bringen. Die komplexen Regelungen der Spendenabsetzbarkeit werden damit für den Spender noch undurchschaubarer. Der FVA fordert einfachere Zugangsregelungen für die Spendenvereine und eine einheitliche Liste aller begünstigten Organisationen. Seit mittlerweile über zwei Jahren sind Spenden an mildtätige Organisationen, die beim österreichischen Finanzministerium erfasst sind, im Nachbarland steuerlich absetzbar. Umwelt- und Tierschutzorganisationen waren bisher von dieser Regelung ausgenommen. Von den insgesamt rund 420 Mio. Euro Spenden 2010 in Österreich wurden rund 10 Mio. Euro an Tierschutzorganisationen gespendet. Dies entspricht einem Anteil von 2,4 Prozent. Die Einsparungen der steuerlichen Absetzbarkeit, die bisher 280.000 Österreicher nutzten, betrugen entgegen den ursprünglichen Erwartungen von 100 Mio. Euro bisher 16 bis 20 Mio. Euro. Eine zusätzliche Aufnahme von Tierschutzorganisationen würde die staatlichen Finanzbehörden nach Angaben des FVA weniger als eine halbe Mio. Euro jährlich kosten. FVA Spendentag 2011: Transparenz und Rechenschaft Termin: 12.04.2011 Ort: Diplomatische Akademie Wien Kosten: 200,- Euro Dem internationalen Trend folgend, müssen zukünftig auch österreichische Spenden werbende Vereine vermehrt Rechenschaft über ihre Tätigkeit und die Spendenverwendung ablegen. Spender wollen besser informiert, besser beraten werden. Welche Rolle spielt dabei das seit zehn Jahren bestehende Spendengütesiegel? Verändert sich der Anspruch durch die Spendenabsetzbarkeit? Neben einem ersten Resümee zum Thema „Was hat die Spendenabsetzbarkeit gebracht“ zeigt der Spendentag die aktuelle Diskussion zum Thema Transparenz und Rechenschaft in Europa auf. Weitere Informationen und Anmeldung unter: www.fundraising.at nach oben Anzeige Veronica Ferres wird internationale Botschafterin von Hadassah Veronica Ferres setzt sich von nun an weltweit als „Hadassah Jerusalem Botschafterin“ für die Mission ein, durch Heilung, Lehre sowie Forschung ein friedliches Miteinander der Kulturen zu schaffen. Neben den internationalen Hadassah Fürsprechern Richard Gere, Harry Belafonte, Shimon Peres und Zubin Mehta reiht sich nun auch die vielfach ausgezeichnete deutsche Schauspielerin ein. Veronica Ferres übernimmt als erstes Hadassah Projekt die Schirmherrschaft für die Intensivstation der Hadassah Kinderklinik in Ein Kerem, die dringend renoviert und erweitert werden muss. Die Hadassah University Medical Organization bietet jedem Patienten die gleiche medizinische Versorgung – unabhängig von Religion und Nationalität – und erzielt mehr als 50 Prozent der in Israel veröffentlichten Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der Medizin. Das Klinikum ist nach der israelischen Regierung der zweitgrößte Arbeitgeber Jerusalems und bildet eines der wichtigsten Wirtschaftszentren der Region. Das Krankenhaus steht für Solidarität und Verständnis zwischen dem israelischen und palästinensischen Volk und wurde 2005 für den Friedensnobelpreis nominiert. „Es ist mir ein großes Anliegen, die Erweiterung der Intensivstation so schnell es geht voranzutreiben. Ich werde mich mit viel Energie und Tatkraft weltweit dafür einsetzen“, so Ferres. ddp startet Publikumspreis für die Kategorie "Social Media" Der Deutsche Dialogmarketing Preis (ddp) ist der wichtigste Dialogmarketing-Wettbewerb im deutschsprachigen Raum. Von 489 eingereichten Kampagnen haben es in diesem Jahr 85 auf die Shortlist geschafft. Jetzt startet der ddp auch einen Publikumspreis. Auf facebook stehen ab sofort die ShortlistKandidaten aus der Kategorie "Social Media" exklusiv zum Voting bereit. Einmalige Möglichkeit für alle, die schon immer mal beim ddp mitjurieren wollten: Sie dürfen jetzt ihren Favoriten aus der Kategorie "Social Media" wählen. Mitmachen können ddp-Fans und solche, die es werden wollen. Jede der für einen Preis nominierten Kampagnen kann in einem eigenen Fenster begutachtet werden. Die Texte zur Arbeitsweise der Kampagnen aus dem Template wurden für eine bessere Lesbarkeit ebenfalls in das Fenster gestellt. Die Medaillen-Sieger des ddp 2011 bleiben bis zur Preisverleihung am 15. April geheim. Das Event findet im historischen Gasometer in Berlin-Schöneberg statt. Der Kartenverkauf hat jetzt begonnen. ddp-Fan werden und mitwirken unter https://www.facebook.com/ddpaward?v=app_189417974430702 nach oben Wechsel an der Spitze des Amerikanischen Fundraising Verbands Der US-Verband (AFP) wählte Andrew Watt am 23. März zum neuen Präsidenten und geschäftsführenden Vorstand. Watt, seit über zwei Jahrzehnten im Fundraising tätig, war zuvor bereits als strategischer Vorstand und Vize-Präsident für internationale Entwicklung im AFP tätig. Bis 2006 arbeitete er rund zehn Jahre als stellvertretender Geschäftsführer im britischen Fundraisingverband. Watt beerbt die langjährige Vorsitzende Paulette Maehara, die sich nach 13 Jahren Vorstandstätigkeit in den Ruhestand verabschiedet. Maehara baute in dieser Zeit auch die Beziehungen zum Deutschen Fundraising Verband weiter aus und machte den gemeinsamen Kooperationsvertrag im Jahr 2009 erst möglich. An diese erfolgreiche Zusammenarbeit will auch Andrew Watt anknüpfen: „Eines meiner wichtigsten Ziele ist der Ausbau der vielen AFP-Partnerschaften und die Stärkung des AFP als Spitzenverband der Philanthropie.“ Trauer um Monsignore Paul Klauke Der Vorstand der Dr-Orth-Stiftung trauert um Monsignore Pfarrer Paul Klauke, der am 17.03.2011 im Alter von 58 Jahren verstarb. Kreisdechant Klauke hatte sich vor einem halben Jahr einer schweren Gehirnoperation unterziehen müssen und war nach langer Reha erst vor wenigen Wochen wieder nach Hause zurückgekehrt. Die Nachricht von seinem Tod löste tiefe Betroffenheit aus. Neben dem Verstorbenen gehören Ulrich Klaes, Senior Portfolio Consultant der Deutschen Bank, Götz Timmerbeil, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater, sowie Franz Orth als Vorsitzender dem Vorstand an. Die Dr-Orth-Stiftung wurde vor 20 Jahren gegründet und leistet überwiegend Hilfe für Menschen, die an Multiple Sklerose erkrankt sind. Simone Pfaff zurück Simone Pfaff, Zielgruppen-Beraterin bei der orthdirekt Listmanagement GmbH in Bergisch Gladbach, ist wieder zurück aus dem Mutterschutz. Nach der glücklichen Geburt einer gesunden Tochter freut sich die jetzt zweifache Mutter wieder auf ihre Arbeit und den Kontakt mit den von ihr betreuten Kunden, die ausschließlich aus dem Fundraising kommen. Wechsel und Verstärkung Ab April ist Susanne Kremer für das Fundraising beim Difäm – Deutsches Institut für Ärztliche Mission – in Tübingen zuständig. Sie war vorher beim Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart beschäftigt und bringt auch internationale Erfahrung aus einigen Fundraising-Jahren in England mit. Das Fundraising beim Caritasverband Rottenburg-Stuttgart übernimmt Kristina Eigemeier. Sie kommt vom Caritasverband der Erz-Diözese Köln und war dort vor allem mit Aufgaben im Stiftungsbereich betraut. Netzwerk Gemeinnützigkeit gegründet Silvia Starz hat sich mit Partnern und weiteren Dienstleistern zusammengeschlossen und das Netzwerk Gemeinnützigkeit in Berlin gegründet www.nwgn.de. Das weite Leistungsspektrum umfasst Beratungen und Dienstleistungen für gemeinnützige Organisationen und Privatpersonen, insbesondere in den Bereichen Fundraising, betriebswirtschaftliche Beratung, kaufmännische Steuerung, Projektmanagement, Organisationsentwicklung, Software-Management und (Gründungs)Coaching sowie Teamentwicklung. Es bietet passgenaue Lösungen aus einer Hand – vom Start über den laufenden Betrieb bis zur Weiterentwicklung der Organisation oder des Unternehmens. Deutsche Krebshilfe wählt neuen Präsidenten Die Mitgliederversammlung der Deutschen Krebshilfe e.V. hat am 28. März den Journalisten und langjährigen WDR-Intendanten Fritz Pleitgen zu ihrem neuen Präsidenten gewählt. Er wird die gemeinnützige Organisation in den nächsten fünf Jahren repräsentieren. „Vor Krebs haben die meisten Menschen große Angst. Doch die Bekämpfung dieser Krankheit hat große Fortschritte gemacht. Die Diagnose Krebs muss heute kein Todesurteil mehr sein. Mehr als die Hälfte der Krebs-Patienten wird dauerhaft wieder gesund, wie ich gelernt habe. Dazu hat nicht unwesentlich die Deutsche Krebshilfe beigetragen. Dieses Wirken zu unterstützen, ist mir eine Ehre“, so Fritz Pleitgen. nach oben Aktuelle Stellenangebote im Fundraisingmarkt finden Sie unter www.fundraisingverband.de. nach oben Termine der Fundraising Akademie 2011: 04. – 07. Oktober 2011 in Herborn: Studiengang Fundraising-Manager/-in (FA) 19. – 25. September 2011 in Herborn: Studiengang Fundraising-Manager/-in (FA) 28. November – 01.Dezember in Frankfurt: Ausbildungsgang zum CSR-Manager/in (FA) 11. April in Hannover: Workshop „So machen Sie noch mehr aus dem Deutschlandstipendium – Hochschulfundraising systematisch ausbauen“ Termin: 11.04.2011, 09:30 – 17:30 Uhr Ort: DORMERO Hotel Hannover Referenten: Matthias Notz (actori GmbH), Dr. Britta Freis (Ruhr-Universität Bochum) Kosten: 415,- Euro Der Workshop zeigt Verbindungsmöglichkeiten des Deutschlandstipendiums mit erweiterten Fundraisingkampagnen auf, stellt Erfolgsfaktoren und Best-Practice-Beispiele vor und vermittelt Strategien zur Zielgruppenanalyse und erfolgreichen Ansprache. Dabei wird es neben inhaltlichen Impulsen durch die Referenten auch praktische Übungen zur Vertiefung und Diskussion geben: Weitere Informationen und Anmeldung unter: www.actori.de 13. bis 15. April in Prag: 3. Internationales Fundraising Festival (IFF) Termin: 13.-15.04.2011 Ort: Prag Kosten: 249,- Euro für DFRV-Mitglieder Das Czech Fundraising Center, die britische Resource Alliance und weitere Partner-Organisationen aus Polen, der Slowakei und Moldawien haben für 2011 ein Festival geplant, das sich drei Tage lang mit dem gegenseitigen Erfahrungsaustausch zum Thema Fundraising beschäftigt. Erstmals werden auch CSRVerantwortliche der Wirtschaftsunternehmen dabei sein und mit den Teilnehmern die spezifischen Fragestellungen der Unternehmenskooperationen erörtern. Die Teilnehmer erwarten interaktive Workshops mit anerkannten Experten, Diskussionen mit Kollegen aus aller Welt und praxisbezogene Simulationen. IFF ist keine traditionelle Konferenz. Das Festival soll eine offene Plattform werden, die allen Teilnehmenden die Möglichkeit eröffnet, interaktiv Erfahrungen und Informationen auszutauschen. Die Teilnehmeranzahl ist auf 100 Personen begrenzt. Anmeldungen unter http://www.fundraising.cz/iff/join-us 18./19. April in Wald-Michelbach: Erfolgreich Spender und Sponsoren gewinnen – Starthilfe für professionelles Fundraising Termin: 18. – 19. April 2011, 10:00 – 17.00 Uhr Ort: Odenwald-Institut, Wald-Michelbach (Tromm) Referentin: Hilde Gaus Kosten: 360,- Euro Weitere Informationen und Anmeldung unter http://www.odenwaldinstitut.de/seminardetailansicht_news.php? sem_id=3256&idcat=56&idart=69 28./29. April in Bonn: Workshop EU-Fundraising Termin: 28.-29. April 2011 Ort: Bonn Referent: Theresia Twickler Kosten: 650,- Euro Der interaktive Workshop klärt über Möglichkeiten der EU-Förderung auf und vermittelt das Handwerkszeug für eine erfolgreiche Antragstellung. Die Teilnehmer lernen Förderquellen auszuloten, Budgets zu definieren und erfolgreiche Anträge zu erstellen. Neben inhaltlichem Input bietet der Workshop auch Zeit für Erfahrungsaustausch und praktische Übungen. Anmeldung und weitere Informationen unter http://www.eadi.org/index.php?id=1488 07. Mai in Berlin: Seminar „Medienarbeit für NPOs & Stiftungen“ Termin: 07.05.2011, 10:00 – 16:00 Uhr Ort: Initiative ProDialog, Dorotheenstraße 35, 10117 Berlin Referentin: Barbara Scherle (Redakteurin ProSiebenSat. 1 TV Deutschland) Wie schaffe ich Medieninteresse für das Anliegen meiner Organisation? Wen will ich erreichen und welches Medium spreche ich wie an? Was macht eine Meldung zur Nachricht? Antworten und Praxistipps zu diesen und vielen weiteren Fragen rund um die Medienarbeit erhalten die Teilnehmer in diesem Workshop. Die erfahrene TV-Journalistin Barbara Scherle verrät ihre Tipps, wie Medien für NPO-Themen begeistert werden können. Anmeldung und weitere Informationen unter http://www.prodialog.org/content/veranstaltungen 27.-28. Mai in Würzburg: DVEV-Stiftungstag 2011 Termin: 27. – 28.05.2011 Ort: Novotel Würzburg Kosten: 390,- Euro (Rabatt für DFRV-Mitglieder) Ein langjährig im Stiftungsrecht und Fundraisingbereich erfahrenes Expertenteam berichtet und diskutiert mit den Teilnehmern zu den rechtlichen Grundlagen des Stiftungsrechts sowie zu den aktuellen Entwicklungen unter besonderer Beachtung des Fundraisings. Schwerpunktthemen sind weiter die Vermögensverwaltung und Testamentsvollstreckung im Hinblick auf Stiftungen sowie die Treuhand- und Zustiftung. Zum Programm und zur Anmeldung: www.fundraisingverband.de 5. Fundraising-Tag der politischen Bildung Termin: 10.06.2011 Ort: Komed, Melchiorstraße 3, 50670 Köln Kosten: 25 € Inzwischen wird es für immer mehr Bildungseinrichtungen unausweichlich, ein professionelles Fundraising aufzubauen. Doch die Erfahrungen und Modelle aus anderen Non-Profit-Bereichen können nicht ohne weiteres auf die Träger der politischen Bildungsarbeit übertragen werden. Während des Fundraising-Tages organisieren die Beteiligten seit nunmehr fünf Jahren einen Wissenstransfer. Im Rahmen von acht Workshops werden konkrete Aktionen und Konzepte des Fundraisings für die politische Bildung vorgestellt und diskutiert. Die Veranstaltung richtet sich an Mitarbeiter von Trägern der politischen Bildung, Stiftungen sowie Vereinen und wird veranstaltet von der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb. Weitere Informationen und Anmeldung unter www.bpb.de/veranstaltungen/3LPCW7 10. Juni in Berlin: 4. Organisationsentwicklungstag Termin: 10. Juni 2011 Ort: GLS Sprachenschule Berlin Prenzlauer Berg Kosten: 120,- Euro Der vierte Berliner Organisationsentwicklungstag bietet ein Forum für rund 100 Fach- und Führungskräfte gemeinwohlorientierter Organisationen sowie Berater, sich zu Themen der Organisationsentwicklung auszutauschen. Den Rahmen bilden inhaltliche Workshops, Thementische und freier Austausch. Weitere Informationen zum Schwerpunktthema, den Workshopinhalten und Anmeldemöglichkeiten unter: www.oe-tag.de. 04. – 08. Juli in Wien: Indiana Fundraising School Termin: 04.-08.07.2011 Ort: Wirtschaftsuniversität Wien Kosten: ab 990,- Euro für DFRV-Mitglieder Die Indiana University, Center on Philanthropy, USA, kommt mit ihrer weltbekannten Fundraising-Ausbildung zum 14. Mal exklusiv nach Wien. Vom 4. bis 8. Juli erfahren Fundraising-Verantwortliche und -Interessierte in zwei Kompaktkursen, wie man professionelles Fundraising erfolgreich aufbaut. Informationen und Anmeldung: www.fundraising.co.at, Mag. Sabine Siegert, Tel.: +43 1 315 14 11-44, [email protected] Diese und weitere Termine in der Übersicht finden Sie auch im Seminar-Kalender auf www.fundraisingverband.de nach oben Verzeichnis Deutscher Stiftungen (7. Auflage) ISBN: 978-3-941368-15-6 Kosten: 179,- Euro (Subskriptionspreis für DFRV-Mitglieder gültig bis zum 05.05.2011) Das "Verzeichnis Deutscher Stiftungen" ist das umfangreichste und aktuellste Nachschlagewerk zum deutschen Stiftungswesen. Die 7., ergänzte und völlig neu bearbeitete Auflage, herausgegeben vom Bundesverband Deutscher Stiftungen, wird als vierbändiges Buch plus CD-ROM im Mai 2011 erscheinen. Das Werk basiert auf der Datenbank Deutscher Stiftungen und der flächendeckenden Stiftungsumfrage im Jahr 2010. Band 1, gleichzeitig der Begleitband zur CD-ROM, stellt die wichtigsten Entwicklungen, Trends und Fakten des Stiftungswesens in Deutschland dar. Anhand von Analysen, Grafiken und Statistiken wird die aktuelle Stiftungslandschaft in Deutschland unter die Lupe genommen. Das Herzstück des vierbändigen Werkes bilden rund 19.000 Porträts von Stiftungen in Deutschland – alphabetisch sortiert, mit Kontaktdaten, Zwecken, Förderschwerpunkten und weiterführenden Informationen. Neu: Orts- und Zweckregister finden Sie jetzt in einem eigenständigen vierten Band. So wird die Suche nach Stiftungen noch komfortabler. Die beiliegende CD-ROM bündelt alle Stiftungsporträts des Verzeichnisses. Sie ermöglicht, komplexe Suchabfragen abzuspeichern sowie eigene Notizen und Lesezeichen zu verwalten. Einzelne Stiftungsporträts können kopiert bzw. ausgedruckt werden. Offizieller Erscheinungstermin ist der 11. Mai 2011. Bis zum 05. Mai können DFRV-Mitglieder das Verzeichnis zum reduzierten Subskriptionspreis von 179,- Euro beziehen. Weitere Informationen und Bestellung unter www.stiftungen.org nach oben Gaddafi und die Spenden: Das moralische Dilemma Ein Kommentar von Christian Köhn, DFRV-Geschäftsstelle Mit Sorge schaut die Welt derzeit auf die Geschehnisse in Nordafrika. Nach den weitgehend friedlichen Revolutionen in Tunesien und Ägypten entwickelt sich in Libyen offenbar ein blutiger Bürgerkrieg. Immer mehr Staaten distanzieren sich von der bestehenden Herscherfamilie um Muammar Gaddafi und auch die UNO verurteilt dessen gravierende Menschenrechtsverletzungen gegen das eigene Volk. Gaddafi war in den vergangenen Jahren jedoch zunehmend von westlichen Staatsführern hofiert worden und avancierte zu einem gern gesehenen Gastgeber bekannter Größen aus der Musik- und Filmbranche. Zahlreiche Stars und Sternchen ließen sich jahrelang von Gaddafis Sohn Mutassim einladen und wurden dafür offenbar gut bezahlt. Von Millionenbeträgen ist die Rede, die viele Künstler bekommen haben sollen, um vornehmlich auf der Karibikinsel St. Barth für den Herrscherclan aufzutreten. So tummelten sich auf der Promi-Insel Stars wie die R&B-Sängerin Beyonce Knowles, die für eine Million Dollar ein paar Liedchen geträllert haben soll. Auch Jon Bon Jovi, Lindsay Lohan, Jay-Z, Maria Carey und Lionel Richie sollen dabei gewesen sein, berichteten US-Medien. Nach den neuesten Entwicklungen aber steigt die Spendenbereitschaft dieser Stars sprunghaft an: Sie wollen ihre Gagen für derartige Auftritte wohltätigen Zwecken zufließen lassen. Beyonce zum Beispiel soll alles Geld für ihre Auftritte für die Gaddafi-Familie an die Erdbebenopfer in Haiti gespendet haben. Pop-Sängerin Nelly Furtado aus Kanada spendete ebenfalls ihre Gage für einen Auftritt in Italien und Usher verteilte seinen Lohn kürzlich an Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International. So großzügig die aktuellen Zahlungen auch sind, zeigen sie doch ein schwerwiegendes Dilemma auf: Wie gehe ich mit Spenden / Zuwendungen / Aufträgen aus problematischen Quellen um? Auch damals war schon bekannt, dass ein Großteil der Menschen in Libyen weit unterhalb der Armutsgrenze leben muss und es mit den Menschenrechten für Regierungskritiker nicht so genau genommen wurde. Dennoch wurden die Zahlungen scheinbar gern angenommen. Die Konsequenzen hieraus zog zuletzt Howard Davies, Rektor der renommierten Universität London School of Economics. Gaddafis Sohn Saif hatte dort sein Studium mit anschließender Promotion absolviert und der Universität im Jahr darauf 1,5 Mio. Pfund gespendet. Trotz kritischer Proteste nahm Davies die Spende an und musste nun seinen Rücktritt verkünden. „Ich bin für den Ruf der Hochschule verantwortlich und der hat gelitten“, begründete Davies seine Entscheidung. Dieser Fall zeigt deutlich, wie wichtig eine interne Policy für kritische Fälle ist: Ob gemeinnützige Organisation oder renommierte Hochschule, beide haben einen guten Ruf zu verlieren und müssen dafür Unabhängigkeit bewahren. Im Zweifel heißt das auch, auf eine Spende zu verzichten. Erst kürzlich berichtete mir ein Mitglied vom Traum eines jeden Fundraisers und Vorstands: „Eines Tages steht ein Koffer voller Geld vor der Tür, bestimmt für die großartigen Projekte der Organisation, ohne Ansprüche und Hintergedanken.“ Ich wünsche Ihnen allen, dass dieser Fall bald eintritt. Wenn es jedoch soweit ist, halten Sie noch einmal inne und hinterfragen Sie die Quelle dieses Segens! nach oben Impressum „FundStücke“ erscheint monatlich und ist der Online-Dienst für Mitglieder des Deutschen Fundraising Verbands (DFRV). Anschrift: Deutscher Fundraising Verband e. V., Chausseestraße 5, 10115 Berlin Telefon: 030 308831-800, Fax: 030 308831-805 E-Mail: info(at)fundraisingverband.de, www.fundraisingverband.de Verantwortlich für diese Ausgabe: Dr. Thomas Röhr. Redaktion: Christian Köhn. Copyright by Deutscher Fundraising Verband e.V., Berlin. 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