Campus Villaviciosa de Odón

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Campus Villaviciosa de Odón
Erfahrungsbericht über ein
Auslandssemester an der Universidad
Europea de Madrid
(Campus Villaviciosa de Odón)
Larissa Rudolph
DHBW Lörrach
BWL-Handel, 5. Semester
[email protected]
10.09.15 – 18.12.15
Vorbereitung
Schon zu Beginn meines Studiums war mir klar, dass ich ein Semester im Ausland verbringen
wollte. Aufgrund dessen besuchte ich im 1. Semester die Informationsveranstaltung über
Auslandssemester. Dabei stellte Frau Goertz die UEM vor und da ich bereits spanisch konnte,
war Madrid von Anfang an einer meiner Favoriten. Nachdem ich mir bei meinem
Ausbildungsunternehmen das okay geholt hatte, absolvierte ich den DAAD-Sprachtest in
Englisch und Spanisch, verfasste das Motivationsschreiben, Lebenslauf und reichte alle
Unterlagen vor dem 1. März 2015 im International Office ein. Bereits 2 Wochen später
erhielt ich die Zusage vom International Office. Daraufhin musste ich mich online bei der
UEM registrieren. Zusammen mit meiner Studiengangsleiterin habe ich dann aus der Liste
mit möglichen Fächern die ausgewählt, die am besten zu dem Curriculum der DHBW passen
(hierbei lohnt es sich für jedes Fach mindestens eine Alternative auszuwählen, damit man
die gewünschten Fächer wirklich abdecken kann) und das Learning Agreement abschließend
im International Office eingereicht. Im Juni bekam ich endlich die Bestätigungsmail und erste
Informationen der UEM.
Unterkunft
Da die UEM etwas außerhalb von Madrid in Villaviciosa de Odón liegt, muss man sich
entscheiden ob einem die Nähe zum Zentrum von Madrid oder zur Uni wichtiger ist. Ich
habe in Madrid gewohnt und bin täglich mit dem Cercanias Zug und mit der Buslinie 518 zur
UEM gependelt was pro Weg ca. 1h gedauert hat. Ich würde trotzdem jederzeit wieder im
Zentrum wohnen, da man näher am Leben in Madrid ist. Ich habe vor meiner Ankunft über
verschiedene Websites (airbnb, idealista.com etc.) nach Wohnungen gesucht, wollte aber
keine Wohnung mieten ohne diese vorher gesehen zu haben. Letztendlich habe ich den
Kontakt zu meiner Vermieterin, die mehrere Wohnungen in Madrid an ausländische
Studenten vermietet, über eine Facebook-Gruppe bekommen (wer Interesse an ihrer MailAdresse hat, kann sich gerne bei mir melden). Die Mietpreise sind in Madrid deutlich höher
als in Lörrach, je nach Größe und Standard sollte man mit 350-500 € rechnen.
Studium an der UEM
Da ich schon eine Woche vor Beginn des Semesters in Madrid angekommen bin, habe ich
mir den Campus schon einmal angeschaut und mich in sofort eingeschrieben. Dies hat sich
als sehr praktisch herausgestellt, denn in der ersten Woche gab es eine lange Schlange vor
dem International Office und schließlich eine Warteliste um sich einschreiben zu können. Mit
der Immatrikulation bekommt man auch seinen Stundenplan. Ich hatte Glück und habe fast
alle meine Wunschfächer bekommen, aber viele meiner Mitstudenten hatten größere
Probleme, weil sie entweder völlig andere Fächer als gewählt, zu wenig oder teilweise in gar
keine Fächer eingeteilt wurden. In meinem Stundenplan stand beispielsweise, dass ein Fach
auf Englisch wäre, in der ersten Vorlesung stellte sich dann heraus, dass der Dozent kein
Englisch spricht und das Fach auf Spanisch stattfindet. Da ich Spanisch spreche, war das für
mich glücklicherweise kein Problem, aber viele andere ausländische Studenten mussten
daraufhin das Fach wechseln. Hat man ein Problem mit seiner Fächerwahl muss man eine
Online-Petition (Instancia) ausfüllen und dann hoffen, dass man seine Wunschfächer
bekommt. Das kann sehr nervenaufreibend sein, da es bis zu 3 Wochen dauern kann bis man
endlich eine Antwort bekommt. Insgesamt ist die Organisation an der UEM schlecht, da man
von verschiedenen Personen unterschiedliche Auskünfte bekommt und eben, typisch
spanisch, alles ein bisschen länger dauert. Da es allen so geht und das offenbar normal ist,
sollte man sich zwar um seine Fächerwahl kümmern, aber sich nicht zu viele Sorgen machen,
letztendlich wurde für alle eine Lösung gefunden. Kompliziert war es auch eine Unterschrift
auf meinem Learning Agreement zu bekommen, da nur eine Person das LA unterschreiben
konnte und ich erst nach unzähligem Nachfragen die Information bekommen habe, dass es
feste Sprechzeiten gibt. Und selbst diese wurden dann nicht immer eingehalten.
Ich hatte die Fächer Administración de la Empresa Familiar, Quality & Customer Service,
Financial Accounting und Managerial Skills. Das Niveau an der UEM ist generell niedriger als
an der DHBW. Die Dozenten waren alle sehr nett und hilfsbereit, wenn auch die
Englischkenntnisse je nach Dozent eher schlecht waren. Da auch viele der spanischen
Mitstudenten weniger gutes English sprechen, wurde während der Vorlesung und in
Gruppenarbeiten häufig alles in Spanisch übersetzt oder, wenn alle Spanisch konnten, die
Vorlesung gleich auf Spanisch gehalten. Die Gebäude und Vorlesungsräume der UEM sind
alle top ausgestattet: mit neuen PC´s, elektronischen Tafeln und Stempeluhren, um die
Anwesenheit zu aufzuzeichnen. An dieser Ausstattung merkt man, dass es sich um eine
Privatuni handelt und es bei Ausstattung und Campusgestaltung (mit Seen, Palmen,
Wasserfällen, großer Sportanlage und Cafeterien in fast jedem Gebäude) nicht an Geld
mangelt.
Alltag & Freizeit
Um in Madrid möglichst günstig die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen zu könnten, sollte
man sich ein sogenanntes „abono joven“ ausstellen zu lassen. Dabei handelt es sich um eine
Karte, die man einmal beantragen muss und dann monatlich auflädt. Seit Oktober 2015
haben alle unter 26 Jahren Glück, denn die Monatskarte für das gesamte Stadtgebiet (inkl.
Der Alsa-Bus nach Toledo) kostet nur noch 20 Euro.
Madrid ist eine wahnsinnig lebendige Stadt, die niemals schläft, auch nachts sind die Straßen
bevölkert und die vielen Cafés, Bars, Restaurants und Diskotheken laden zum Ausgehen ein.
Vor 22 Uhr lohnt es sich allerdings noch nicht auszugehen, zu dieser Uhrzeit essen die
meisten Spanier noch.
Von Madrid aus kann man auch mit dem Bus (Alsa oder Avanza) oder dem Zug sehr einfach
reisen. Ich war am Wochenende und „puenten“ (verlängerte Wochenenden) in Valencia,
Barcelona, Toledo, El Escorial, Segovia, Las Palmas de Gran Canaria und Tangier & Chaoun in
Marokko.
Fazit
Insgesamt habe ich die Zeit in Madrid sehr genossen, ich durfte viele schöne Erfahrungen
machen, habe nette Leute kennen gelernt und viele neue Freundschaften geschlossen.
Außerdem habe ich die spanische Kultur, Lebens- und Arbeitsweise besser kennengelernt,
sowie meine Spanisch und Englischkenntnisse verbessert. Ich kann ein Auslandssemester in
Madrid nur empfehlen und möchte diese Zeit in Madrid nicht missen!
Bei Rückfragen stehe ich euch gerne unter der oben genannten E-Mail Adresse zur
Verfügung!
Larissa Rudolph