Baulückenschließung in München-Schwabing Christian Stumpf

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Baulückenschließung in München-Schwabing Christian Stumpf
Baulückenschließung in München-Schwabing
Christian Stumpf, Niko Wolfromm
Betreuer: Prof. Martin Zoll
Aufgabe Baulücke
Eine immer stärker auftretende innerstädtische Situation. Sie bietet einem die Chance,
sowohl Spannung in Form von Kontrasten, als auch Schnittstellen für Berührungspunkte
zwischen Bestehendem, der Vergangenheit und Neuem, Zukunftsweisendem, zu
schaffen. Gerade die Lage dieser Baulücke im Stadtteil Schwabing, dem Herzen
Münchens, einem der ältesten und besten Wohngegenden mit City-Nähe und doch mit
ruhiger Lage, birgt gerade diese Konfrontation. Alteingesessenes und Traditionelles
existiert zwischen Elitärem und Modernem. Diesen urbanen Anspruch gilt es umzusetzen.
Mit einer sensiblen und klaren, aber nicht Bestands-, sondern Situationsbezogenen
Haltung soll dies realisiert werden. Der Bogen, der durch das fehlende Bindeglied in der
Häuserzeile gespannt wurde, soll durch ein neues Bauwerk verdeutlicht und fortwährend
erhalten werden. Das Gebäude als Verknüpfung zwischen Stadtteil und privatem Raum.
Konzept
Wohnen mit der Stadt.
Der Stadtraum zieht sich über den öffentlichen Raum durch das Gebäude bis in den
vermeintlich privaten Hofbereich. Privat und Öffentlich verschmelzen. Das Haus ist
Schnittstelle.
Der Bewohner soll kommunizieren. Über die „Schaufenster“ entsteht der direkte Kontakt
zum öffentlichen Stadtleben. Das Gebäude wird über den in ihm aufgefalteten Grünzug in
seine Umgebung integriert.
Es bietet sechs Wohnungstypen für verschiedenste Ansprüche. Vom Single-Appartement
bis zum Penthouse-Appartement. Alle Wohnungen verfügen über eingeschobene
Aufenthaltsboxen, die den Wohnraum erweitern und als Schnittstelle zwischen Innen und
Außen fungieren.
Grundriss EG
Grundriss 1.OG, 2.OG
Grundriss 2.OG, 3.OG
Grundriss Dachterrasse
Entwurf
Das Gebäude ist als Monolith konzipiert und wird sowohl Innen als auch Außen in
Sichtbeton ausgeführt. Für die Bepflanzungsgitter wird Baustahl verwendet. Die Boxen
bestehen aus anthrazit eingefärbtem Sichtbeton und sind im Innenbereich mit
großformatigen Birkenholzplatten verkleidet.
Der Baukörper wird von mehreren Elementen durchdrungen. Die vertikale Durchdringung
bildet das Treppenhaus - die horizontale Durchdringung ein sich konisch weitender Gang,
der in den Hinterhof zum Cafe bzw. Büro führt.
Die Wohnräume werden über die eingeschobenen Boxen belichtet. Diese variieren von
sich tief hineinziehenden Fensterkästen, sich nach unten auffaltenden Räumen, über
geschosshoch begehbare, bis hin zu geschossübergreifenden Boxen. Da die Verglasung
als Festverglasung konzipiert ist, wird über geschlossene, bündig eingebaute
Öffnungsflügel in den Seitenflächen be- und entlüftet.
Ausführung
Um den städtebaulichen Ansatz umzusetzen, öffentlich und privat verschmelzen zu
lassen, faltet sich der öffentliche Raum vertikal durch das Treppenhaus und horizontal
durch den Erschließungsgang in den innenliegenden Hofbereich. Diese Geste wird durch
Baustahlgewebe, welches mit einer Grünbepflanzung versehen ist, materialisiert.
Um das Einschieben der Boxen zu verstärken und nach dem Sonnenuntergang die
gleiche Lichtführung und den Lichteinfall zu erhalten, wird jede Box von einem
umlaufenden Lichtband umgeben.
Auf dem Dach des Gebäudes rundet ein sowohl öffentlicher, als auch privater Dachgarten
den durch das Gebäude laufenden Grünstreifen ab und gibt den Bewohnern die
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Ansicht
Schnitt