Nierenenergie-Mangel bei jungen Erwachsenen

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Nierenenergie-Mangel bei jungen Erwachsenen
Nierenenergie-Mangel
bei jungen Erwachsenen
Diplomarbeit
Alice Kreienbühl
Diplomierte Naturheilpraktikerin
traditionelle europäische Naturheilkunde
hfnh
August 2011
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Inhalt
1. Einleitung, Motivation für die Themenwahl
2. These, Hypothese, Antithese
3. Rahmenbedingungen
4. Methodik 5. Die Niere
5.1 Embryonale Entwicklung der Niere
5.2 Anatomie der Niere
5.3 Lage der Niere
Die Linke Niere
Die rechte Niere
5.4 Nachbarorgane und ihr
Zusammenspiel
5.5 Niere und Ihre Zugehörigkeit
5.6 Aufgaben der Niere
a) Aus der Sicht der Schulmedizin
b) Aus der Sicht der TEN
c) Aus der Sicht der TCM
6. Energie 6.1 Nierenenergie
7. Symptome, die auf eine schwache Nieren-
energie hinweisen 7.1 Allgemeine Symptome
7.2 Nieren Yin-Mangel
7.3 Nieren Yang-Mangel
8. Ursachen eines Nierenenergiemangels
8.1 Allgemein krankmachende Ursachen
Die fünf Entien
8.2 Die Ursachen in der heutigen Zeit
für Nierenenergieschwäche
a) Geburtsjahr – was war in den
80er Jahren los
b) Konstitution oder angeborene
Nierenschäden
c) Trauma
d) Sorgen
e) Nachdenklichkeit, Studieren f) Angst g) Lebensstil h) Unbewusstheit i) Ernährung
j) Wirtschaft und Politik
k) Erdmagnetismus
l) Wenn Sinneseindrücke krank
machen
m)Stress
9. Therapeut
9.1 Die Regeln nach Paracelsus
9.2 7 Wege zum Wissen in der Heilkunst
9.3 Die fünf Arzttypen 9.4 Die vier Säulen der Heilkunst
10. Diagnose Methoden
10.1 Anamnese
10.2 Irisdiagnose
10.3 Antlitz
10.4 Zunge
10.5 Puls
11. Verschiedene Heilverfahren und
Therapiekonzepte
11.1 Ordnungstherapie
a) 6 Säulen der Gesundheit
b) Nach den Hermetischen Gesetzen
11.2 Phytotherapie
11.3 Spagyrik
11.4 Homöopathie
11.5 Visceraltherapie
12. Heilkräuter
13. Erfahrungsbericht
14. Synthese und persönliche Schluss
folgerung
15. Quellennachweis
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1. Einleitung
Warum habe ich dieses Thema gewählt?
Ich habe mich immer als initiative mutige Frau
eingeschätzt, die furchtlos Sachen anpackt und
nie müde wird für alle dazu sein und vieles zu
machen.
Trotzdem hat mit der Zeit der Körper eine andere Sprache gesprochen: Unsicherheit, Müdigkeit,
Energielosigkeit, Bauchschmerzen, Unwohlsein,
Kopfschmerzen, Gliederschmerzen waren an
der Tagesordnung. Zeichen von Nierenenergieschwäche?
Erst als ein Familienmitglied Angstzustände
bekam und an einer totalen Erschöpfung lit,
reflektierte ich mein Leben und merkte, mit
wie vielen Ängsten auch ich behaftet war und
sie weitergab. Teils führten sie in die Kindheit
und Erziehung zurück, andere entstanden aus
schlechten Erfahrungen und die meisten aber
aus Gedankenmustern und Glaubenssätzen.
Als Urangst und Mutter allen Übels war für mich
die Angst nicht geliebt zu werden.
Eine Frage der Persönlichkeit und dem Wissen
«Wer ich bin?». Nur wer weiss, wer er ist, kann
sich des Angenommen- und des Geliebtseins
sicher sein.
Alle anderen Ängste sind die Folge davon:
Angst nicht geliebt zu werden
Angst zu spät zu kommen
Angst etwas zu verpassen
Angst etwas falsch zu machen
Angst jemanden zu verletzen
Angst zu kurz zu kommen
Angst jemanden zu verlieren
Angst eine schlechte Nachricht zu bekommen
Angst falsch verstanden zu werden
Angst dick zu werden
Angst krank zu werden
Angst genug zum Leben zu haben
Die Liste könnte noch beliebig verlängert werden.
Angst ist eine Emotion, die der Niere zugeschrieben wird, und nur eine von vielen anderen Ursachen, die die Nierenenergie schwächen und sich
in vielfältigen Symptomen bemerkbar macht. Sie
kann die Nierenenergie schwächen, aber auch
eine geschwächte Nierenenergie kann Angst
und Panikattacken auslösen.
Bald merkte ich, dass ich mit meinen Symptomen nicht ganz alleine auf der Welt war.
In meinem Praktikum in der Paramed sind mir
zudem die vielen jungen Erwachsenen aufgefallen, die mit vielfältigen Problemen zu uns kamen
und häufig die Zeichen einer Nierenenergieschwäche zeigten. Es sind junge Menschen, die
vor Energie strotzen sollten, aber kraftlos und
verzagt, voller Ängste im Sprechzimmer sassen.
Sind Umwelt, Gesellschaft, soziales Umfeld,
Lebensstil, das Geburtsjahrzehnt an dieser
Schwäche beteiligt? Ist Angst ein Thema unserer
heutigen modernen, aufgeklärten Zeit?
Bezahlen wir den heutigen Fortschritt, den
Wohlstand, alle unsere Errungenschaften auf
die wir so stolz sind, mit unseren Ängsten, der
Energielosigkeit und des Unvermögens zu leben,
richtig zu leben?
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2. These, Hypothese, Antithese
4. Methodik
These
In der Sprechstunde und im Bekanntenkreis beobachte ich junge Erwachsene zwischen 20 und
30 Jahren und deren Symptome. Was sind die
Ursachen der Ängste, Energie- und Mutlosigkeit
und vielfältigen anderen körperlichen Symptomen dieser jungen Leute?
Durch Recherchen in Büchern, im Internet und
durch eigene Erfahrungen beleuchte ich die
Nierenenergie und deren Auswirkung auf den
Alltag. Wann geht uns etwas an die «Nieren»?
Wann kann es vorübergehend «normal» sein,
eine Nierenenergieschwäche zu haben?
Verschiedene Aspekte in der heutigen Zeit
werden angeschaut: Wirtschaftslage, Erdmagnetismus, Strahlungen, Elektrosmog, Lebensstil,
Erziehung. Aber auch Sich-Sorgen, Studieren,
Ängste, Unbewusstheit werden unter die Lupe
genommen.
Unsere Lebensweise und unser Lebensstil
schwächt die Nierenenergie schon bei jungen
Menschen und macht sich durch vielfältige
Symptome bemerkbar.
Hypothese
Durch eine ganzheitliche Betrachtung der
Lebensweise und ganzheitliche therapeutische
naturheilkundliche Behandlung können die
Symptome einer Nierenenergieschwäche positiv
beeinflusst werden.
Antithese
Die Krankheitsbilder der jungen Erwachsenen
haben nichts mit der heutigen Zeit und der
Lebensweise und einer Nierenenergieschwäche
zu tun.
3. Rahmenbedingungen
Die Beobachtung betrifft junge Erwachsene
zwischen 20 und 30 Jahren. Alle Patienten und
Patientinnen haben kein Krebsleiden und keine
schwierigen Operationen hinter sich. Nehmen
weder regelmässig Medikamente ein, noch sind
sie wegen eines chronischen Leidens in ärztlicher Behandlung.
Die Patienten und Patientinnen sind freiwillig
in die Praxis gekommen um sich behandeln
zu lassen. Sie haben ihr Einverständnis für die
Auswertung der Daten gegeben. Der Patientenschutz wurde vollumfänglich gewahrt. In keinem
Moment wurde gesundheitsgefährdend gearbeitet.
Ich setze den Fokus auf verschiedene Methoden
der Naturheilkunde, um zu schauen, ob wir auf
diese Themen naturheilkundlich positiven Einfluss nehmen können. Das Rad muss nicht neu
erfunden werden. Paracelsus zeigte uns schon
vor 300 Jahren den Weg.
Zehn Fallbeispiele zeigen diese Beschwerden auf
und einige Gespräche mit anderen Therapeuten
bestätigten meine Beobachtung.
Die Schulmedizin kennt keine solchen Zusammenhänge und solche Auswirkungen. Allerdings
bestätigte sie auf meine Anfrage, dass Nierenleiden zugenommen hätten. Bei jungen Leuten vor
allem die genetischen Erkrankungen, wie etwa
Cystennieren.
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5. Die Niere
Die Niere als paariges Organ gehört zu den
lebenswichtigen Organen.
Schon als Kind hat mich fasziniert, dass unsere
Nachbarin, uns immer wieder erzählte, dass
sie nur eine Niere hätte und trotzdem war sie
immer auf den Beinen, wusste alle Neuigkeiten
vom ganzen Dorfteil und wurde nie müde uns
Kuchen zu backen. Sie hatte ein strukturiertes,
ausgeglichnes Leben mit Haushalt, Gartenarbeit,
Waldspaziergängen, von denen sie immer mit
Beeren oder Pilzen nach Hause kam. Nebenbei
sass sie am Fenster, fertigte Hüte und vergass
nicht, die ganze Nachbarschaft zu beobachten.
Sie hatte unsere Gesellschaft gerne. Allerdings
war sie etwas streng und wir mussten gehorchen. Manchmal hatten wir sogar etwas Angst
vor ihr. Aber: sie war der lebendige Beweis, dass
man mit einer Niere gut leben konnte, wenn
rundum alles stimmte.
und der Harnröhre. Die rotbraunen Organe sind
etwa 11 cm lang und 6 cm breit, 2,5 dick und
wiegen je etwa 150 Gramm. Die Form der Niere
gleicht einer Bohne und hat sowohl eine konkave, wie eine konvexe Biegung. Der Aufbau der
Niere besteht aus drei Zonen. Als innerste Zone
sehen wir das Nierenbecken, das Nierenmark als
zweite und als dritte die Nierenrinde.
Im Nierenbecken sammelt sich über 8–10 Nierenkelche der Harn, der im Nierenmark gebildet
wird. Über die Harnleiter wird der Urin in die
Blase geleitet und schliesslich über die Harnröhre ausgeschieden.
5.3 Lage der Niere
Die beiden Nieren liegen links und rechts neben
der Wirbelsäule, dicht unter dem Zwerchfell.
Retroperitoneal, also ausserhalb der Bauchhöhle und schmiegen sich an die Hinterwand
des Bauchfells an.
5.1 Embryonale Entwicklung der Niere
Die Nieren entstehen embryonal als Vornieren in
der Halsgegend, also am Beginn der Luftwege.
Als Urnieren wandern sie dann hinunter in die
Kreuzgegend und steigen dann als Nachniere
wieder hinauf in die Lendengegend. Dieses Auf
und Ab gehört zum Charakter der Niere. Die
Niere hat also von Anfang an eine Beziehung zur
Lunge und den Luftwegen.
Rosina Sonnenschmidt zitiert in ihrem Buch
«Nieren und Blase-Basis der Selbstverwirklichung» (Narayana Verlag) Herrn Holzapfel mit
folgenden Worten:
«Die innere Beziehung zwischen dem NasenRache-Raum und der Nieren-Blasen-Region tritt
ferner darin zutage, dass einer Nierenentzündung (akute Glomerulonephritis) in über 80 %
der Fälle eine Entzündung der Gaumenmandeln,
der oberen Luftwege oder des Mittelohrs vorausgeht.»
Die linke Niere reicht vom 11. Brustwirbel bis
zum 2. Lendenwirbel und grenzt rückwärts an
den M. psoas und M. quadratus lumborum,
bauchwärts an Magen, Schwanz der Bauchspeicheldrüse und linke Dickdarmbiegung, zur Mitte
hin an die Bauchschlagader, oberhalb an die
Nebenniere und das Zwerchfell und seitlich an
die Milz.
Die rechte Niere reicht vom 12. Brustwirbel bis
zum 3. Lendenwirbel und liegt wegen der
Leber etwas tiefer. Rückwärts grenzt sie an den
M. psoas und M. quadratus lumborum,
bauchwärts an die Leber und die rechte Dickdarmbiegung, zur Mitte hin an die untere Hohlvene und an den absteigenden Teil des Zwölffingerdarmes, oberhalb an die Nebenniere und das
Zwerchfell.
5.4 Nachbarorgane und ihr Zusammenspiel
5.2 Anatomie der Niere
Das Harnsystem besteht aus der rechten und der
linken Niere, den beiden Harnleiter, der Blase
Mit der Lage der Niere sehen wir mit wie vielen
Organen die Niere in direkter Nachbarschaft
ist und können daraus erkennen, dass bei einer
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Erkrankung auch diese Organe in Mitleidenschaft gezogen werden können. Rein anatomisch haben die Nieren einen direkten Bezug
mit der Wirbelsäule, dem Zwerchfell, der Aorta,
der Leber, der Milz, der Bauchspeicheldrüse, der
Nebenniere des Zwölffingerdarmes und dem
M. psoas und dem M. quadratus lumborus.
Wir sehen, dass Lunge und Dickdarm einen
direkten Bezug zu Niere und Blase haben. Interessant zu sehen, dass die Niere im embryonalen
Zustand in der Lungengegend gebildet wird.
Somit erklärt sich von selbst, dass Lungen- und
Atemthemen einen Bezug zur Niere haben
können.
In der chinesischen 5-Elementen-Lehre sehen
wir im Uhrzeigersinn die «Fütterung» des Energiekreislaufes und in der Gegenüberstellung die
«Kontrolle» der einzelnen Systeme untereinander. Somit ergeben sich noch mehr Korrespondenzen mit anderen Organen.
Die Kontrolle der Nieren haben Milz, Pankreas
und Magen. Die Nieren wiederum üben eine
Kontrolle über das Herz aus. Wissen wir um diesen Kreislauf, können uns verschiedene Krankheitszeichen oder Symptome Hinweise geben,
wo das Problem wirklich liegt.
Die Niere/Blase wird in der chinesischen
5-Elementen-Lehre dem Element Wasser und
dem Winter zugeschrieben.
Feuer
Sommer
Dü He 3E KS
Holz
Frühling
Gb Le
Erde
Spätsommer
MP Ma
Wasser
Winter
Ni Bl
Metall
Herbst
Lu Di
In der Entsprechungslehre der Chinesen und der
Lehre der Somatotopien können wir die Ähnlichkeit der Ohren und der Füsse mit den Nieren
feststellen. Tatsächlich gehören die Ohren als
Öffner zur äusseren Welt zu den Nieren. Was wir
erlauschen und hören, nehmen wir durch die
Ohren in das Innere auf. Einflüsse und Informationen müssen dann von der Niere filtriert und
verarbeitet werden. Hier zeigt sich dann die Stärke und das Vermögen der Niere, das Notwendige
vom Unnötigen zu trennen. Ist man sich dessen
bewusst, wird man automatisch überlegen wie
viel und welche Informationen gut für uns sind.
Wo schenkt man Aufmerksamkeit, wo trennt
man Eigenes und Fremdes. Geht man damit
achtsam um, führt dies zu mehr Stabilität und
Halt.
Gleichenfalls kann man davon ausgehen, dass
Ohren- und Hörprobleme den Ursprung in den
Nieren haben können.
5.5 Niere und ihre Zugehörigkeit
Die nachfolgende Tabelle zeigt eine Übersicht
über die Zugehörigkeit der Niere. Ich habe sie
zusammengestellt aus Rosina Sonnenschmidt:
«Nieren und Blase-Basis der Selbstverwirklichung» Narayana Verlag; und O. Rippe, M.
Madesjsky, M. Aman, P. Ochsner, Ch. Rätsch,
«Paracelsusmedizin» AT Verlag
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Hauptorgane
Niere:
Blase:
ererbte Energien, Fähigkeiten, Gaben
die Fähigkeit etwas fliessen zu lassen
Körperöffnungen
Harnröhre, Genitalien, After
Körperflüssigkeiten
Speichel, Urin, wässriger Stuhl
Besonderer Körperbezug
Knochen, Mark, Beweglichkeit des Skeletts, Gehirnwasser und Atmung
Äussere Ausdrucksform
Kopfhaar, Beschaffenheit und Wuchsqualität, feste Zähne
Körperliche Fähigkeit
Wasserhalten, Zittern, Loslassen, Entspannen durch Parasympathikus
Sinnesorgan
Ohren, Höhrsinn, Gleichgewichtssinn, Horchen, Lauschen
Grundprinzip
Empfindung
Grundnatur
Sensibilität, Libido, musische Qualitäten, Harmoniestreben
Funktion Entschlackung, Energiereservoir, Verarbeitung der Sinnesreize
Emotionen
Angst, Panik, Phobien, Sicherheit–Unsicherheit
Fähigkeiten
Struktur, Statik, Formgebung, Sicherheit und Bestimmtheit
Vertrauen auf die eigene Fähigkeit
Erkenntnisfähigkeit in Bezug auf Lebensfragen
Stimmhafter Ausdruck
Stöhnen, Ächzen
Geruch
Faulig, scharf, verwester als normaler Urin
Geschmack
Salzig
Farbe
Schwarz-blau
Somatotopien
Ohr, Fuss, Embryo
Lymphgebiet
Tonsilla pharyngea, Sinus frontalis
Wirbelsäulensegment
LW 2, 3 / S 4, 5 und Steissbein
Planet
Venus
Element
Wasser: im Wasser begann das Leben
Das embryonale Leben beginnt auch im Wasser
Jahreszeit
Winter, Rückzug, Innehalten, Ruhe
Lebenszeit
Pupertät
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5.6 Die Aufgaben der Niere ...
b) ... aus der Sicht der Traditionellen europäischen Naturheilkunde
a) ... aus der Sicht der Schulmedizin
Die Nieren zählen in der Naturheilkunde, nebst
der Lunge, dem Darm und der Haut zu den vier
wichtigsten Entgiftungsorganen. In der naturheilkundlichen Therapie ist die Ausleitung über
die Niere eine Basistherapie bei Erkrankungen
der Haut und des Rheumatischen Formenkreises.
Ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Phytotherapie
und diäthetische Massnahmen werden eingesetzt, um das Säure-Basen-Verhältnis positiv zu
unterstützen. Humoralmedizinisch gesehen ist
die Niere keinem Element zugeschrieben.
Das paarige Organ erfüllt mit der Harnproduktion und der Harnausscheidung mehrere wichtige Regulationsaufgaben. Die Niere gehört zu
den lebenswichtigsten Organen, braucht für ihre
Funktion sehr viel Sauerstoff und ist verständlicherweise das erste Organ, das bei Sauerstoffmangel versagt. Der beidseitige Ausfall führt
unbehandelt zum Nierenversagen und direkt
zum Tod.
Die Schulmedizin mit ihrem linearen Denken hat
die Aufgaben der Niere sehr klar formuliert. Die
Aufgaben sind auf die Niere bezogen und zeigen
eigentlich keinen Bezug oder direkten Zusammenhang zu anderen Organen oder Krankheitsbildern oder Symptomen. Nach der Befragung
einer Nephrologin kennt man keine solchen
Zusammenhänge. Ausser die Erkrankung an
Diabetes bei welchem das Nierenparenchym
geschädigt wird.
oAusscheidung
von Stoffwechselendprodukten
oKreatinin, Endprodukt des Muskelstoffwechsels
oHarnsäure, Endprodukt des Purinstoffwechsels
oHarnstoff, Endprodukt des Eiweissstoffwechsels
oPhosphat, Sulfat, Ammonium und überschüssige Salze
oAusscheidung von Fremdsubstanzen wie
Medikamenten
oUmweltgiften, die durch die Nahrung aufgenommen wurden
oRegulation der Elektrolytkonzentration
oKonstanthaltung des Wasserhaushaltes und
des osmotischen Druckes
oAufrechterhaltung des Säure-Basen-Haushaltes
oBildung von Renin, Beeinflussung des Elektrolythaushaltes und Blutdruckes
oBildung von Erythropoetin, stimuliert bei
Sauerstoffmangel die Blutbildung
oUmwandlung von Vitamin-D-Hormonen in
seine wirksame Form
oSie
reguliert den Säure-Basen-Haushalt und
ist gefordert, wenn zuviel säurebildende
Nahrungsmittel (wie Zucker, zuckerhaltige
Produkte, Weissmehlspeisen und Fleisch)
konsumiert werden.
oEin Teil der Melanchole wird von der Milz an
die Niere zur Ausscheidung weitergeleitet.
oDurch ihre Tätigkeit als Entgiftungsorgan gibt
sie Verbrauchtes ab und trennt sich von nicht
mehr Notwendigem. Sie vermögen durch die
hohe Energie das Schwere, Belastende vom
Leichten zu trennen und auszuscheiden.
oDies kann auch im übertragenen Sinn angewendet werden. Redewendungen, wie: «etwas
auf Herz und Nieren prüfen» oder «das geht
mir an die Nieren» verdeutliche dies.
oDie Niere beeinflusst die Erythrozytenbildung
durch das Nierenhormon Erythropoetin, das
im Knochenmark die Produktion stimuliert.
Die Blutqualität in Bezug auf die Fliesseigenschaft wird durch die Wasser-MineralsalzHaushalt-Regulation kontrolliert. Die Niere hat
einen grossen Bezug zum Blut. Einerseits wird
sie über das Blut mit genügend Sauerstoff versorgt, anderseits kann sie als Organ, das selbst
am meisten Sauerstoff benötigt, selber den
Sauerstofftransport verbessern.
oDie Niere hat auch einen engen Bezug zum
Nervensystem durch die nahe Position zum
Rückenmark und zum hohen Energiegehalt.
oAls paariges Organ steht sie für Partnerschaft
und Beziehung. Immer wiederkehrende Harnwegsinfekte können einen Hinweis auf unbewusste Partnerschaftskonflikte geben.
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c) ... aus der Sicht der chinesischen Medizin
Die Niere wird in der chinesischen Medizin als
«Wurzel des Lebens» oder «Wurzel des Vor-Himmel-Qi» bezeichnet. Der Grund dafür ist, dass
sie die Essenz speichert, die wir teilweise von
den Eltern bei der Empfängnis mitbekommen.
Das Nieren-Yin und das Nieren-Yang werden als
Grundlage für Yin und Yang aller Organe angesehen. Das heisst als «Primäres Yin» und «Primäres Yang» bezeichnet.
Das Nieren-Yin ist die Grundlage aller YinEnergien des Körpers, vor allem von Leber, Herz
und Lunge sowie die grundlegende Substanz für
Geburt, Wachstum und Fortpflanzung.
Das Nieren-Yang, die Quelle der Yang-Energien,
von Milz, Lunge und Herz und die Triebkraft aller
Lebensvorgänge. Beide, Nieren-Yin und NierenYang, haben die gleiche Wurzel und bedingen
sich gegenseitig.
speichert die Essenz und regiert Geburt,
Wachstum, Fortpflanzung und Entwicklung
Die Niere speichert sowohl die Vor-HimmelEssenz, die uns von den Eltern mitgegeben
wurden und den Fötus ernährt hat, sowie die
Nach-Himmel-Essenz, die wir aus der Nahrung
nehmen. Sie kontrolliert die Geburt, Pubertät,
Menopause und den Tod. Der Zustand der
Essenz bestimmt den Zustand der Niere.
oSie
produziert das Mark, füllt das Gehirn und
die Knochen
Mit «Mark» ist in der chinesischen Medizin eine
Substanz gemeint, die die gemeinsame Matrix
von Knochen, Knochenmark, Gehirn und Rückenmark bildet und das Gehirn auffüllt.
Daher hat das Gehirn eine physiologische
Beziehung zur Niere. Gedächtnis und Konzentration. Denken und Sehen werden durch eine
starke Nierenenergie geschärft.
Das Mark ist auch die Grundlage für den Aufbau des Knochenmarkes, das wiederum die
Knochen ernährt. Starke Knochen und feste
Zähne zeugen von einer guten Nierenenergie
oSie
regiert das Wasser
Nach den Fünf Elementen gehört die Niere
zum Wasser. Die Niere reguliert die Körperflüssigkeit. Ist das Nieren-Yin und das Nieren-Yang
oSie
ausgeglichen, ist der Harn in Menge und Farbe
normal. Bei einer Erkrankung kommt es zum
Ungleichgewicht, was zu reichlichem, blassem
Harn oder zu spärlichem, dunklen Harn führt.
Ebenfalls hat die Niere, die Kontrolle über den
Dünn- und Dickdarm. Sie trennen die klaren
von den unreinen Körperflüssigkeiten.
Flüssigkeit aus der Lunge wird zur Niere weitergeleitet. Ein teil wird ausgeschieden, der
andere verdampft und kehrt als Befeuchter zur
Lunge zurück.
In der Umwandlung und im Transport der
Flüssigkeit spielt die Milz eine grosse Rolle. Die
Niere liefert der Milz dazu die Wärme
kontrolliert das Empfangen des Qi
Lunge und Niere arbeiten zusammen. Das Qi
der Atemluft gibt die Lunge an die Niere
weiter, die sie behalten soll. Kann sie es nicht
halten steigt das Qi rebellierend auf und erzeugt Atemnot und Asthma.
oSie
öffnet sich in den Ohren
Wenn die Niere gesund ist, vermögen die
Ohren die 5 Töne zu hören.
oSie
manifestiert sich im Haar
Bei reich vorhandener Nieren-Essenz sind die
Haare dicht, wachsen gut und sind glänzend.
oSie
kontrolliert die beiden unteren Öffnungen
Inkontinenz, Enuresis, Spermatorrhö, nächtlicher Samenverlust, Durchfall oder Anusprolaps
zeigen eine schwache Nierenenergie auf.
oSie
beherbergt die Willenskraft
Mangel an Willenskraft und Motivation sind
meistens Begleiterscheinungen von Depressionen, auch dies zeigt Nierenenergieschwäche auf.
oSie
12 6. Energie
Energie ist eine physikalische Grösse welche in
allen Bereichen eine grosse Bedeutung hat.
Das Vorhandensein von Energie ist die Voraussetzung um etwas zu verändern. Energie kann
nicht produziert oder verbraucht werden,
Energie kann aber umgewandelt, transportiert
und gespeichert werden. Energie gibt es in vielen Energieformen und Energieeinheiten,
die internationale Grundeinheit ist das Joule
(J = Ws).
Bei der Umwandlung von Energie entsteht
Leistung, welche ein Mass für die Veränderung
der Energie pro Zeit ist. Abgeleitet vom Begriff
Leistung kann man die Energie auch als Leistungsvermögen bezeichnen.
Um also einen Organismus oder auch eine
Maschine am Leben oder am Laufen zu erhalten
braucht es Energie. Menschen, Tier und Pflanzen
brauchen eine Grundenergie um sich am Leben
zu erhalten und zusätzlich Energie um zu wachsen oder sich fortzubewegen oder eine Leistung
zu erbringen. Die Energie wird aus der Nahrung
und der Umwelt bezogen.
Alles ist Energie. Materie ist manifestierte Energie. Das heisst also, dass alle Organe eine eigene
Energie und einen eigenen Rhythmus haben.
Trotzdem sollten die einzelnen Organe wie in
einem Orchester zusammenspielen. Das Zusammenspiel der einzelnen Organe ist wichtig für
einen gesunden Organismus. Ist der Energiefluss
eines Organes zu schwach oder zu stark oder
sogar blockiert hat es Auswirkungen auf verschiedene Systeme im Körper, nicht nur auf das
betroffene Organ. Für einen gesunden, gut funktionierenden Organismus ist das freie Fliessen
der Energie aller Organe und das harmonische
Zusammenspiel sehr wichtig.
Der Begriff Energie wird auch ausserhalb der
Physik verwendet, oft um einen Zustand zu
beschreiben, der Veränderungen verursachen
kann. Beispiele dafür sind Menschen voller Energie oder solche mit krimineller Energie.
6.1 Nierenenergie
Aus der Sicht der chinesischen Medizin ist die
Energie der Niere die Urenergie, die Lebensenergie. Man könnte die Niere mit ihrer Energie
als Schatzkammer oder Tresor vergleichen.
Alle Organe brauchen für ihre Arbeit die eigene
Energie. Sind sie aber zu sehr belastet und brauchen sie mehr, holen sie sich diese notwendige
Energie von den Nieren. Ist der Umgang mit der
Energie auf lange Zeit verschwenderisch (gönnt
man dem Körper beispielsweise keine Erholung
und Regenerationszeit), wird die Energie der einzelnen Organe aufgebraucht und zuletzt geht es
an die Substanz, an die Nierenenergie. «Es geht
mir an die Nieren» das heisst für mich soviel wie
«es geht mir ans Leben»
Somit können wir nachvollziehen, wenn die
«Chinesen» sagen, dass eine aufgebrauchte
Nierenenergie eine aufgebrauchte Lebensenergie ist und somit das Ende des irdischen Lebens
bedeutet.
Die Nieren und deren Energie steht für Standhaftigkeit, Stabilität, Halt, Sicherung, Lebenswille,
Urvertrauen. Nicht nur im mentalen Bereich sondern auch im körperlichen. Skelett, Zähne, das
härteste hat demnach einen Bezug zur Niere.
13 7. Symptome einer schwachen Nierenenergie
Nach chinesischer Vorstellung bestimmt die
«Niere» die Persönlichkeit und somit auch die
Stärke des Willens. Die Stärke der Ich-Kraft und
die Ausstrahlung der Persönlichkeit geht einher
mit der Stärke der Nierenenergie.
Ist das Nierensystem geschwächt, treten Ängstlichkeit und psychische Labilität auf. Der Mensch
fängt sich an zurückzuziehen und meidet die
Gesellschaft. Dies wiederum ist erklärbar, da die
Niere als paariges Organ auch für Partnerschaft
und Beziehung steht.
Diese Störungen werden häufig begleitet von
innerer Unruhe und Nervosität, manchmal auch
von Schlafstörungen.
Auf der körperlichen Ebene weisen viele Symptome auf eine Nierenenergieschwäche hin.
Die chinesische Medizin unterscheidet noch
zwischen Nieren Yin-Mangel (eine Schwäche
der Nierensubstanz) und Nieren Yang-Mangel,
(Schwäche der Funktion).
7.1 Allgemeine Symptome
oAllgemeine
Energielosigkeit
oMüdigkeit
oKraftlosigkeit
oVergesslichkeit
oÄngste
oPanikattacken
oHäufiges
Wasserlassen, besonders in der Nacht
oDurchfall
oAnus-Prolaps
oLockere
Zähne
oHöhrprobleme, Tinitus
oSinusitis
oChronische Entzündungen der Rachenmandeln
oHaarausfall, stumpfes Haar, Glatzenbildung
beim Mann
oFrühzeitig ergrautes Haar oder Haarausfall
7.2 Nieren Yin-Mangel
(eine Schwäche der Nierensubstanz)
Ein schwaches Nieren-Yin produziert zu wenig
Mark, um das Gehirn zu füllen, was zu Schwindel, Tinitus, Vertigo, und Vergesslichkeit führt.
Es führt auch zu einem Mangel an Körperflüssigkeit, was zu Mundtrockenheit am Abend, Durst
und Obstipation und dunklem, spärlichem Urin
führt.
7.3 Nieren Yang-Mangel
(eine Schwäche der Funktion)
Beim Nieren-Yang-Mangel haben die Nieren
nicht ausreichend Kraft, den Knochen und dem
Rücken Stärke zu geben. Daher die Rückenschmerzen und die Schwäche von Beinen und
Knien und das Empfinden von Kälte.
oPhobien
oDepressionen
oWasseransammlung
im Gewebe
LW 1–3
oKnochenschmerzen
oKältegefühl im unteren Rücken, Po und
Oberschenkel
oSteissbeinschmerzen ohne Unfall
oKnocheninstabilität, Erkrankungen der Knochen, Arthrose oder angeborene Deformität
oOsteoporose
oFusssohlenschmerzen, brennen
oMangelnde Funktion der Sexualorgane,
Nachlassen der sexuellen Energie
oImpotenz, Unfruchtbarkeit
oRückenschmerzen,
Fehlt die Energie, fehlt auch die Wärme und
die Sexualorgane werden zuwenig mit Energie
versorgt, dies führt beim Mann zu Impotenz und
ejaculatio praecox und bei der Frau zur Infertilität und Frigidität.
Zudem kann eine schwache Nieren-YangEnergie die Flüssigkeit nicht umwandeln. Diese
sammelt sich an und führt zu reichlich dünnem
Harn und später zu Ödemen.
14 8. Ursachen eines Energiemangels
8.1 Allgemein krank machende Ursachen
Die Humoralmedizin kannte die Ursachen von
Krankheiten in der falschen Säftemischung oder
der Dyskrasie und hatte demzufolge nur wenig
Auswahl in der Therapieform.
Paracelsus beschrieb in seinem Buch «Paramirum» ganz andere Gründe für das Ungleichgewicht und die Erkrankungen und eröffnete so
ein viel breiteres Spektrum an Therapiemöglichkeiten. Paracelsus hasste eine dogmatische
Einseitigkeit in der Heilkunst und die Phantasielosigkeit in der Therapieanwendung.
Seine Einstellung überrascht. Er vertrat die Meinung, dass es nicht immer einen Arzt braucht:
«Der äussere Arzt beginnt erst, wenn der innere
unterliegt, verzweifelt und ermüdet» (Paracelsus
I/521, O. Rippe, M. Madjsky, M. Amann, P. Ochsner, Ch. Rätsch: «Paracelsusmedizin»). Also ist es
die Aufgabe des Therapeuten, den inneren Arzt
zu schützen und zu stärken.
Die fünf Entien von Paracelsus beschreiben die
fünf krankmachenden Ursachen und die fünf
dazugehörigen Therapien. Für Paracelsus war
klar, dass es nicht einfach eine Therapieform
gibt, sondern nach Ursache die dazu gehörende
Therapieart gewählt wird.
Die fünf Entien
Eine Zusammenfassung aus O Rippe, M. Madjsky,
M. Amann, P. Ochsner, Ch. Rätsch: «Paracelsusmedizin»:
o
o
Das Ens naturale
Verwirrung durch den eigenen Körper, das heisst
Veranlagung oder genetische Konstitution und
die daraus entstehende Disposition.
Diese drei Entien beziehen sich auf den
Körper, die beiden nachfolgenden betreffen
den Geist.
o
Das Ens spirituale
Hier sind es die «Geister», die uns krank machen.
Psychosoziale und psychosomatische Einflüsse
auch Gedankenmuster und Lebenseinstellung.
Eine reale Welt war für Paracelsus auch der Einfluss von Magie und Hexerei.
o
Das Ens dei
Das Ens dei entzieht sich der Logik unseres Denkens. Die Seele soll geläutert werden durch das
«Fegefeuer». Es enthält die Themen von Schicksal und Karma. Die Medizin kennt diese Art von
Erkrankungen nicht und überlässt das Thema
den Seelsorgern. Nach Paracelsus sollte sich ein
Heiler auch in Glaubensfragen auskennen.
Um die Krankheit vollständige zu betrachten
sollten immer alle fünf Entien beachtet werden.
Sind mehrer Entien bei einer Krankheit beteiligt,
gibt es auch mehrere unterschiedliche Heilswege in einem Therapiekonzept.
Das Ens astrale
Die Kraft und das Wesen der Sterne und ihre
Gewalt über den Leib. Es sind Umweltfaktoren,
wie Klima, geologische Einflüsse, Strahlungen,
Radioaktivität oder Infektionskrankheiten.
Laut Paracelsus sind sie aber abhängig von den
kosmischen Begebenheiten, denen der Mensch
unterworfen ist.
o
täglich ausgesetzt sind. Können unsere Organe
nicht mehr genügend entgiften, kommt es zur
inneren Fäulnis oder zur Vergiftung.
Das Ens veni
Hier ist die krankmachende Ursache unsere
Lebensweise und die Umweltgifte denen wir
8.2 Ursachen in der heutigen Zeit für Nierenenergieschwäche
Die krank machenden Ursachen werden heute
wie in der Vergangenheit immer noch dieselben
sein. Allerdings bin ich überzeugt, dass heute
durch unsere Lebensweise und den Umgang
mit unserer Natur einige Punkte sich viel stärker
auf unseren Körper auswirken und die krankmachenden Einflüsse in viel jüngeren Jahren zum
Vorschein kommen.
15
Am Beispiel von Nierenenergieschwäche zeigt
sich, dass eine Schwäche, die erst bei älteren
Menschen zunehmen, schon bei jüngeren Menschen beobachtet wird. Folglich werde ich ein
paar krankmachende Einflüsse in der heutigen
Zeit beschreiben.
a) Geburtsjahr – Was war in den 80er los?
Die 80er-Jahre waren fröhliche Jahre, aber auch
geprägt von viel Angst und dem Bestreben,
sich von alten Traditionen und Gewohnheiten
zu lösen. Man wollte nicht so sein wie die Eltern
und Grosseltern. Traditionen wurden über Bord
geworfen, man wollte eigene Wege gehen.
signation. Verschiedene Jugendkulturen, die aus
dieser Zeit stammen zeigen dies deutlich auf.
o
Übrigens: die Worte «geil» und «cool» wurden in
dieser Zeit geboren
o
Ausbrüche von Vulkanen, Erdbeben, Hungersnöte und Kriege sowie AIDS erschütterten die Welt.
Der Tschernobil-GAU zeigte die Ohnmacht gegenüber der Technik. Der Vorgänger des Handys,
das Autotelefon, kam auf den Markt und eröffnete ein Zeitalter der ständigen Verfügbarkeit
und der Unruhe. Der Fall der Mauer 1989 zeigte,
dass Nichts unmöglich und alles möglich ist. Ein
Zeichen eines morphogenetischen Feldes.
Die 80er-Jahre waren vor allem der Übergang
vom Industriezeitalter in das Informationszeitalter: Computertechnologie hält Einzug, Computerspiele und Spielkonsolen vertreiben das Gesellschaftsspiel. Im Haushalt werden Mikrowelle,
Anrufbeantworter, Videorekorder zum Alltag.
Die virtuelle Welt war geboren.
Zudem erzählt uns die Zahl der 8 die Geschichte
von Macht und Ohnmacht. Eine Geschichte von
Leidenschaft und Lust, von Gerechtigkeit und
Ausgleich. Kreativität und Ästhetik zeichnen sich
darin ab. In der 8 sehen wir das ewige Wiederholen von Mustern aus der Vergangenheit, und
doch möchte sich die Jugend davon lösen. Eine
gewaltsame Lösung, statt eine Versöhnung mit
der Vergangenheit, zeigt sich in Unruhe und Re-
Null-Bock-Generation
Eine heranwachsende Generation von jungen
Menschen, die aufgrund ihrer beruflichen,
sozialen und wirtschaftlichen Zukunft keine
Perspektiven mehr sehen. Dies äussert sich in sozialer Abgrenzung, schwindendem Sinn für das
Leben, Depression, Frustration, Radikalisierung
und Drogenkonsum. Geleitet wird diese Haltung
oft vom Bestreben, nicht so zu werden wie die
Eltern und Grosseltern. In dieser Zeit erscheinen
Jugendliche ratlos und es besteht die Gefahr,
dass sie sich Sekten und radikalen Organisationen anschliessen, welche Ihnen Halt, Geborgenheit und Sinn zu geben scheinen. Es ist auch
gleichzeitig ein Rebellieren gegen bestehende
Strukturen, in welche sich diese jungen Menschen nicht hinein begeben möchten.
o
In der Automobilbranche kommen technisch
immer noch verrücktere Autos auf den Markt.
ABS und Airbag werden eingeführt, das Gurtentragen wird obligatorisch. Je mehr Technik, je
mehr Angst um die Sicherheit.
Popper oder Snobs
Eine Jugendkultur rebellierte gegen die Rebellen
oder die Angepassten, politisch Inaktiven. Die
aus der Mittel- und Oberschicht Kommenden,
lebten verschwenderisch, trugen nur teure Markenkleider, Lederkrawatten und Schlüpfschuhe
und waren partygeil.
Der Punk
Die Punk-Kultur zeigt ähnliche Anzeichen wie
die Null-Bock-Generation, wobei es hier eher
ihrer politischen Gesinnung entspricht, gegen
das System zu rebellieren. Mitte der 1970erJahre entstand in New York und London dieser
Jugendkult. Provozierendes Aussehen, eine
rebellische Haltung und nichtkonformistisches
Verhalten sind bezeichnend für Punk. Anfangs
der 80er verbreitete sich der Punk über die
ganze Welt und wurde ernsthafter und aggressiver und in gewisser weise auch politischer. Eine
Erweiterung des Punk, der Hardcore-Punk stellte
statt der blossen Nonkonformismus radikale
soziale und politische Forderungen.
16
b) Konstitution oder angeborene Nierenschäden
Laut der Schulmedizin haben in den letzten Jahren die genetischen Erkrankungen der Nieren,
wie Cystennieren zugenommen. Friedemann
Garvelmann beschreibt von der Irisdiagnostik
und der Humoralmedizin her den nephrogenlymphatischen Konstitutionstyp oder auch
bekannt als renale Konstitution. Er ist heute
häufig zu sehen. Ich habe ihn im Kapitel Diagnose beschrieben.
c) Trauma
Ein Trauma bzw. ein psychischer Schock ist nach
traditionell chinesischer Vorstellung ein Angriff
auf die Nierenenergie, die mit der Persönlichkeit
bzw. dem Willen eng verbunden ist. Dadurch
entsteht eine Starre, eine Nichtbewegung, ein
Nichtfliessen, ein Einfrieren des Qi, von Gefühlen und Regungen. So wie nach einem Schock
der ganze Körper starr und reaktionsstarr ist, so
verhält es sich bis in die Zelle. Jede Zelle macht
diese Starre mit und registriert sie. Minuten,
Stunden, Tage und sogar Jahre können vergehen, bis der Fluss wieder da ist. In einzelnen
Organen können Blockaden bestehen bleiben.
Löst man ein Trauma schnell, ist es für den
Patienten besser. Die Energie kann wieder frei
fliessen und der Mensch erholt sich.
tale Arbeit. Sorge schnürt auch das Lungen-Qi
zusammen, was wiederum zu Angstzuständen
(Angst, Enge), Atemnot sowie Schulter- und
Nackenverspannung führt.
e) Nachdenklichkeit, Studieren
Nachdenklichkeit, übermässiges Denken oder
übermässige mentale Arbeit und zu intensives
Lernen schädigt die Milz und verursacht Müdigkeit, Appetitverlust und weichen Stuhl.
Dieser Milz-Mangel zieht sehr häufig eine Beeinträchtigung der Milzfunktion und somit die
Bildung von Schleim mit sich, was sich wieder
auf die Niere auswirkt.
In der heutigen Gesellschaft nimmt dieses Problem immer mehr zu. Für junge Menschen wird
die Ausbildungen immer länger, das Studium
immer intensiver und Erwachsene haben immer
mehr anspruchsvolle intellektuelle Jobs. Für
junge Erwachsene geht der Trend hin zu einem
Studium. Lernen wird nicht mehr durch das
Handwerk und einen Meister beigebracht, sondern durch jahrelanges Studieren. Zudem hat
das Gelernte heute keine lange Überlebensdauer. Was heute gilt, ist morgen bereits veraltet. Deutlich zeigt sich dies in der Computerbranche. Man rechnet, dass Erkenntnisse noch
knapp ein Jahr Gültigkeit haben.
f) Angst
d) Sorgen
Sorge ist eine sehr häufige Emotion in unserer
Gesellschaft und leert Milz und Lunge.
In der heutigen Zeit sorgt man sich wegen dem
Arbeitsplatz, junge Leute wegen der Lehrstelle,
wegen finanziellen Problemen, immer mehr
Beziehungsprobleme kommen dazu.
Schlagzeilen mit neuen Krankheiten, Verbrechen und Umweltkatastrophen tragen zu trüben
Gedanken bei. Durch die heutige Technik wissen
wir, wenn im hintersten Teil der Welt etwas
passiert. Dies trägt bei, sich selber um jegliche
Kleinigkeit zu sorgen. Zudem investieren wir viel
Zeit und Geld, um fürs Alter vorzusorgen. Wir
geben pro Haushalt viel mehr Geld für Versicherungen und Steuern aus als für Lebensmittel.
Dauernde Sorgen leert das Milz-Qi und führt zu
den gleichen Schäden wie übermässige men-
Angst, eine Emotion, die uns bei Gefahr als
Schutzmechanismus dient und die Sinne schärft,
kann sich verselbständigen und wie es der
lateinische Name «angusta» (Enge) ausdrückt,
auch tatsächlich in die «Enge» treiben.
Diese Emotion wird der Niere zugeschrieben
und in der chinesischen Medizin der Wandlungsphase Wasser. Der Tod ist die absolute Enge und
Starre, Leben der Gegenpol, die absolute Entfaltung und Beweglichkeit.
Jede Einengung oder Reduktion wird als blockierend, hemmend empfunden und kann
somit auch Ängste auslösen. Dabei spielt es eine
grosse Rolle, ob diese Einschränkungen bewusst
selbst auferlegt worden sind oder ob man dazu
durch gewisse Umstände gezwungen wird.
Hieraus wird deutlich, dass das Gefühl der Angst
abhängig ist von der Stärke des eigenen Ich,
17
seinem Bestreben nach Entfaltung und der Möglichkeit zur Selbstverwirklichung. Angst leert das
Nieren-Qi
o
Körperliche Reaktionen
Die körperlichen Symptome der Angst sind
normale (also nicht krankhafte) physiologische
Reaktionen, die bei (einer realen oder phantasierten) Gefahr die körperliche oder seelische
Unversehrtheit, im Extremfall also das Überleben, sichern sollen. Sie sollen ein Lebewesen
auf eine Kampf- oder Flucht-Situation (fight or
flight) vorbereiten:
o erhöhte Aufmerksamkeit, Pupillen weiten sich,
Seh- und Hörnerven werden empfindlicher
o erhöhte Muskelanspannung, erhöhte Reaktionsgeschwindigkeit
o erhöhte Herzfrequenz, erhöhter Blutdruck
o flachere und schnellere Atmung
o Energiebereitstellung in Muskeln
o körperliche Reaktionen wie zum Beispiel
Schwitzen, Zittern und Schwindelgefühl
o Blasen-, Darm- und Magentätigkeit werden
während des Zustands der Angst gehemmt
o Übelkeit und Atemnot treten in manchen Fällen ebenfalls auf
o Absonderung von Molekülen im Schweiss, die
andere Menschen Angst riechen lassen und
bei diesen unterbewusst Alarmbereitschaft
auslösen
Ob es um eine reale Bedrohung oder Panikattacken geht, die körperlichen Symptome sind
die gleichen. Das Zeigen von Angst ist immer
eine Bitte um Schutz.
Heute weiss man auch, dass jeder vierte Patient
mit Angststörungen über chronische Schmerzen
klagt. Dies ist insofern verständlich, da sich
der Körper zu wenig erholen und aufbauen
kann, wenn er dauernd im sympathischen Stoffwechsel läuft, das heisst dauernd unter Strom
steht.
g) Lebensstil
Der heutige Lebensstil (Materialismus, Emanzipation, Information, Verfügbarkeit, alles zu
besitzen, alles mitmachen) trägt Gegensätze
in sich. Die Frauen möchten Familie haben und
Kariere machen. Ihre Präsenz muss an mehreren
Fronten sein. Dies ist für die Frau kein Ding der
Unmöglichkeit. Die Frau hat die Fähigkeit der
Multifunktionalität. Das Problem ist aber, wenn
die Meinung vorherrscht, es gehe ganz ohne
Mann.
Arbeiten beide Eltern und werden die Kinder
abgegeben, bleibt nicht mehr viel Zeit für persönliche Bedürfnisse. Das Kind wird sich selber
überlassen. Der Mangel an Zuwendung wird
mit Materiellem kompensiert. Das Kind oder
der junge Erwachsene lernt schnell: Mangel an
Zuwendung gleich Material.
Interessant ist zu sehen, dass im Zeitalter der
Information Heilmittel und Heilungsmethoden,
die auf informativen Ebene funktionieren, immer
noch belächelt und von der Schulmedizin nicht
akzeptiert werden.
h) Unbewusstheit
Viele Menschen im Westen leben wenig bewusst. Sie leben extrovertiert und ihr Bewusstsein beschäftigt sich mit der Vergangenheit
oder der Zukunft. Ereignisse oder Gefühle, die
nicht ausreichend verarbeitet wurden, nehmen
gedanklich viel Platz ein. Somit können aktuelle
Bedürfnisse, Gefühle und Lebensthemen nicht
wahrgenommen und erfüllt werden. Ein anhaltendes Missachten der körperlichen und seelischen Bedürfnisse führt zur Erschöpfung und
zu Krankheit. Der Körper fängt durch die Krankheit oder die Symptome an zu sprechen. Durch
das Verhaften in der Vergangenheit oder das
Sorgen um die Zukunft wird zudem die Gegenwart verpasst und neue Ereignisse werden
wiederum nicht ausreichend verarbeitet. So
sind wir im Teufelskreis gefangen. Der Ausbruch
aus dieser Spirale heisst, bewusst im Hier und
Jetzt leben.
i) Ernährung
Die heutige Ernährung enthält zuviel Zucker
und zuckerhaltige Lebensmittel. Fast Food
und industriell hergestellte Lebensmittel mit
viel Konservierungsstoffen – hastig gegessen
unter Zeitmangel während die News laufen,
das Handy klingelt und über die Arbeit diskutiert wird – bedeuten für den Körper zusätzlichen Stress.
18
Auch Zucker schwächt die Niere, da sie dauernd den Säure-Basen-Haushalt ausgleichen
muss und somit Höchstleistungen vollbringt.
Alle anderen Faktoren tragen ihren Teil zu den
Beschwerden bei.
Einer sogenannten «Urstrahlung» sind wir also
alle ausgesetzt, dazu kommen noch künstlich
verursachte Felder durch Stromleitungen, Internetzugänge, Handystrahlungen usw. Dies kann
zu einer Überdosis führen und so das Wohlbefinden des Einzelnen beeinträchtigen.
j) Wirtschaftslage und Politik
Die heutige Wirtschaftslage, die Globalisierung
und die Gewinnoptimierung, zeigen nur noch
wenig Respekt vor dem einzelnen Menschen, er
ist nicht mehr viel Wert. Was zählt ist die Zahl
unter dem Strich. Einzelne verdienen enorme
Summen und der Durchschnittsbürger, «gefangen» in diesem System, wendet viel Zeit und
Energie auf, um zu überleben. Die jungen Menschen wissen bei Schulabschluss oder am Ende
des Studiums nicht, ob sie gebraucht werden.
Die Politik dient nur noch, um sich in Szene
zu setzen. Nicht das Wohl der Allgemeinheit
liegt den Politikern am Herzen, es geht um ihre
Macht. Viele Worte, aber kaum Taten, die auch
wirklich was bewirken. Mit Angst und Unsicherheit beeinflussen sie die Bürger. Wer Angst hat,
der gehorcht. Die neuesten Ereignisse zeigen
aber, dass Angstmacherei, Unterdrückung und
Ausbeutung eines Tages wie ein Pulverfass
explodieren werden.
k) Erdmagnetismus
Magnetismus ist ein Teilgebiet des Elektromagnetismus, eine der vier Grundkräfte der Physik.
Magnetismus selber ist ein Phänomen, das sich
als Kraftwirkung zwischen zwei Magneten,
magnetisierten Gegenständen oder bewegten,
elektrischen Ladungen zeigt. Magnetfelder werden verursacht durch magnetische Materialien,
elektrische Ströme oder Stromfluss.
Jedes Magnetfeld enthält Energie. Magnetische
Wechselfelder können über Induktion elektrische Ströme im Gewebe auslösen und so Einfluss
auf das Nervensystem nehmen. So kann der
motorische Cortex stimuliert und Muskelkontraktionen ausgelöst werden. Die Magnetfeldenergie kann aber auch direkt auf die Nerven
der Muskeln einwirken.
l) Wenn Sinneseindrücke krank machen
Die fünf Sinne des Menschen
Bereits Aristoteles, ein bekannter griechischer
Philosoph 384–322 v. Chr., beschrieb beim Menschen die Wahrnehmung über die fünf Sinne.
1.Sehen, die visuelle Wahrnehmung mit den
Augen, Fernsinn
2.Hören, die auditive Wahrnehmung mit den
Ohren, Fernsinn
3.Riechen, die olfaktorische Wahrnehmung mit
der Nase, Nahsinn
4.Schmecken, die gustatorische Wahrnehmung
mit der Zunge, Nahsinn
5.Tasten, die taktile Wahrnehmung mit der Haut,
Nahsinn
Was wir wahrnehmen oder erkennen, nehmen
wir über unsere Sinne auf. Und diese Sinneseindrücke müssen von der Niere verarbeitet
werden.
In der heutigen Zeit muss alles immer schneller,
höher, besser, leistungsfähiger sein. Immer mehr
Informationen werden für die Mehrheit der
Menschen zugänglich. Internet, Mobiltelefone,
Fernsehen und Radio machen es möglich, dass
man zu jeder Zeit erreichbar ist und alle Informationen erhält, ob nötig oder nicht. Der Mensch
kommt nicht mehr zur Ruhe. Zu viele Reize bedrängen das Innere des Menschen. Er kann nicht
mehr abschalten und ist somit einem Dauerstress ausgesetzt, der Adrenalin mobilisiert und
die Energie aufbraucht.
Lernt der Mensch nicht den Alltag zu entschleunigen und sich bewusst von den unnötigen
Informationen fernzuhalten wird sich der Körper
bemerkbar machen. Meist merkt der Mensch
erst, wenn körperliche Symptome auftreten, was
mit ihm tatsächlich passiert. Vorausgesetzt er
setzt sich mit dem Problem auseinander.
19
m) Stress
Stress kommt aus dem englischen und heisst
soviel wie Druck, Anspannung. Lateinisch «stringere» (Anspannen) bezeichnet äussere Reize
oder Stressoren, die psychische wie physische
Reaktionen bei Lebewesen hervorrufen zur Bewältigung besonderer Aufgaben, die aber auch
zu einer körperlichen und geistigen Belastung
werden können
negativem Schlafverhalten, Schwächung des
Immunsystems und Infektanfälligkeit, Lern- und
Konzentrationsstörungen und Spannungskopfschmerzen führt.
Erschöpfen sich die Hormone der Nebennierenrinde und des -markes, kommt der totale
Zusammenbruch, in der heutigen Zeit BurnoutSyndrom genannt.
o
o
Stressoren
Als Stressoren oder Stressfaktoren, werden alle
inneren und äusseren Reiz-Ereignisse bezeichnet, die eine adaptive Reaktion (Anpassungsfähigkeit) erfordern. Der Organismus interpretiert
die auf ihn einwirkenden Reize und ihre Auswirkungen für die jeweilige Situation und bewertet
sie positiv oder negativ. Alles, was momentan
nützlich, angenehm, befriedigend ist, wird in
diesem Prozess positiv bewertet.
Nach einem Konzept von Hans Selye unterscheidet man zwei Arten von Stress: negativer Stress
(Dysstress) und positiver Stress (Eustress).
o
Dysstress
Jene Reize, die als unangenehm und bedrohlich
oder überfordernd empfunden werden und
immer wieder auftreten werden als negativer
Stress angesehen. Dazu kommt, dass der, der
diese Reize erlebt durch seine Interpretation
keine Möglichkeit zur Bewältigung der Situation
sieht. Demzufolge kann Dystress durch Vermittlung geeigneter Stressbewältigungsstrategien,
wie analysieren der Situation und anderer Denkweise verhindert werden.
Dysstress führt zu einer stark erhöhten Anspannung des Körpers und Ausschüttung bestimmter
Neurotransmitter und Hormone, wie Adrenalin
und Noradrenalin.
Eine Ausschüttung dieser Hormone bewirkt eine
Aktivierung der lebensnotwendigen Organe.
Eine vermehrte Durchblutung des Herzens, der
Lunge, der Muskeln und der Haut treten ein, die
Leber stellt vermehrt Glucose zur Verfügung.
Denkvermögen, Aufmerksamkeit und Leistung
dagegen nehmen ab.
Bei weiter andauerndem Dysstress werden
dann Glukokortikoide ausgeschüttet, was zu
Eustress
Als Eustress werden jene Stressoren bezeichnet,
die den Organismus positiv beeinflussen. Ein
grundsätzliches Stress- bzw. Erregungspotenzial ist für das Überleben eines Organismus
erwünscht. Positiver Stress erhöht die Aufmerksamkeit und fördert die maximale Leistungsfähigkeit des Körpers, ohne ihm zu schaden. Im
Gegensatz zum Dysstress wirkt sich Eustress
auch bei häufigem, langfristigem Auftreten
positiv auf die psychische oder physische Funktionsfähigkeit eines Organismus aus. Eustress
tritt beispielsweise auf, wenn ein Mensch zu bestimmten Leistungen motiviert ist oder Glücksmomente empfindet.
So könnte man die Behauptung aufstellen,
dass Verhaltensweisen, soziale Umstände
und vor allem Denkmuster beteiligt sind, ob
ein Stressor als Dys- oder als Eustressor empfunden wird.
o
Psychosoziale Stressfaktoren
o der
Tod eines nahen Familienangehörigen
o Scheidung
o chronische
Konflikte in der Paarbeziehung
o Zeitmangel, Termindruck
o Lärm
o Geldmangel, Armut, Schulden, Überschuldung
o fehlende Gestaltungsmöglichkeiten, mangelndes Interesse in Beruf und Freizeit
o grosse Verantwortung
o Mobbing am Arbeitsplatz, Mobbing in der
Schule
o Schichtarbeit (bewirkt eine Störung des
Schlaf-Wach-Rhythmus und gesundheitliche
Probleme)
o ständige Konzentration auf die Arbeit (zum
Beispiel Fliessbandarbeit)
o Angst, nicht zu genügen (Versagensangst)
20
o Perfektionismus
– überhöhte Ansprüche an
sich selbst und an andere
o soziale Isolation, Verachtung und Vernachlässigung
o Schlafentzug
o Reizüberflutung
o Krankheiten und Schmerzen, eigene und die
von Angehörigen
o seelische Probleme, unterschwellige Konflikte
o schwerwiegende Ereignisse, beispielsweise
Wohnungseinbruch, Operation, Prüfung
o auch unausgleichbare Unterforderung,
Langeweile und Lethargie
o Überforderung durch neue technische
Entwicklungen: Technostress
o
Symptome bei Erwachsenen
o Gehirn:
Abbau von Gehirnmasse, Einschränkung der emotionalen Ebene, Durchblutungsstörungen im Gehirn
o Gefühle: Traurigkeit, Ärger, Schuld, Vorwürfe,
Angst, Verlassenheit, Müdigkeit, Hilflosigkeit,
«Schock», Jammern, Taubheit, Leere, Hoffnungslosigkeit, Deprivation, Demütigung,
Steigerung des aggressiven Verhaltens,
Bewegungsdrang, Gereiztheit, emotionsloses
Denken
o Kognition: Ungläubigkeit, Verwirrung,
Vorurteile, Konzentration, Halluzinationen,
Depersonalisation, Vergesslichkeit.
o Körperlich: Übelkeit, Enge in Kehle und Brust,
Übersensibilität bei Lärm, Atemlosigkeit,
Muskelschwäche, Verspannung von Muskeln,
Mangel an Energie, trockener Mund, Magenund Darmprobleme, zeitbedingte Impotenz,
Haarausfall, schlechtes Hautbild, rötliche
Augen, verminderte Mimik, Herzstechen,
Hörsturz, Gelenkschmerzen, Hautausschlag,
Schwächung des Immunsystems, langfristige
Störung des Verdauungsprozesses sowie erhöhtes Risiko für Bluthochdruck, Schlaganfall
und Herzinfarkt.
o Verhalten: verminderte Kreativität, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Geistesabwesenheit,
sozialer Rückzug, Träume zu Ereignissen, Vermeidung von Nähe zu Tatort oder ähnlichen
Situationen, Seufzen, Aktivismus, Weinen,
Hüten von «Schätzen»
21 9. Der Therapeut
Da es mir um ein ganzheitliches Konzept geht,
komme ich nicht daran vorbei, mir auch einige
Gedanken zum Therapeuten selbst zu machen.
Was macht einen guten Therapeuten aus?
Wissen? Können? Handwerk? Einfühlsamkeit?
Besondere Fähigkeiten? Erfahrung?
Ich bin überzeugt, dass sowohl Respekt vor der
Natur und dem Mitmenschen, als auch Echtheit
nebst Wissen zur Grundausstattung eines guten
Therapeuten gehören.
Schon Paracelsus hatte klare Vorstellungen über
den guten Therapeuten. Nach ihm sollte man gewisse Regeln befolgen und die 7 Wege kennen,
um sich das Wissen der Heilkunst anzueignen.
o
Erfahrung
Nur die Erfahrung macht den Heiler zu einem
Meister. Dieses Wissen kann man sich auf sieben
verschiedenen Wegen aneignen.
9.2 Die 7 Wege zum Wissen in der Heilkunst
nach Paracelsus
o Durch Geistwesen der Kunst der Magie
sowie Visionen und Träume
«Visionen, Träume, innere Stimmen oder
«Channeling» offenbaren dir Wissen. Achte
also auf deinen inneren Menschen.»
o
Überlieferung von Mensch zu Mensch
Überlieferung von Mensch zu Mensch, Fehlerquellen sind hier nicht ausgeschlossen.
9.1 Die Regeln nach Paracelsus
o
o
Lebenslanges Studieren
«Das Leben ist kurz und die Kunst lang. Wer
glaubt, ausgelernt zu haben, hat das Wesentliche
nicht begriffen», sagt Paracelsus in O. Rippe,
M. Madjsky, M. Amann, P. Ochsner, Ch. Rätsch:
«Paracelsusmedizin».
Respekt vor dem Wissen und der Erfahrung
anderer
o
Paracelsus vertrat die Meinung, dass ein Arzt
nicht alles, was er wissen müsse, in den hohen
Schulen lernen könne. Er müsse auch zu Zigeunern, Schwarzkünstlern, Landfahrern und alten
Bauern gehen, um von ihnen zu lernen. Zudem
sei das Wissen nicht nur im eigenen Lande zu
erfahren. Um mehr Wissen zu bekommen, müsse
man sich schon auf Wanderschaft begeben.
Die Lebensweise im Einklang mit den
Kosmischen Gesetzen, Bescheidenheit,
Exzesse meiden
o
Eine weitere Regel ist die Bescheidenheit und
die Lebensweise im Einklang mit den kosmischen Gesetzen. Wichtig ist, dass man sich
bemüht, nicht ob es immer gelingt. Exzesse
sollten man aber meiden.
Die eigene Erfahrung
Durch Beobachtung, Erleben, Spüren und
Anwendung des Erfahrenen wächst man
weiter.
o
Die Voraussicht oder Divination
Durch den Kontakt mit Elementarwesen wie
Nymphen, Zwergen oder durch die magische
Kunst der Radiästhesie ist die vierte Möglichkeit
sich Wissen anzueignen.
o
Die Lehre der Signaturen: Chiromanthie
Chiromanthie ist das Beachten von speziellen
Zeichen, durch die man auf einen eventuellen
Nutzen schliessen kann.
o
Die Lehre der Signaturen: Physionomie
In der Physionomie schliesst man aus dem
Äusseren einer Substanz auf ihre innere potentielle Wirkung.
Die Lehre der Signaturen: Begreifen der
Formensprache in der Gesamtheit
o
Es sind alle Wesensmerkmale eines Stoffes
gemeint, auch das unsichtbare, wie Geschmack oder die Korrespondenz zu den
Planetenkräften.
22
9.3 Die fünf Arzttypen
Paracelsus beschreibt fünf Arzttypen, die unterschiedliche Verfahren anwenden und somit den
verschiedenen therapeutischen Anforderungen
gerecht werden. Spannend ist zu sehen, dass sie
sowohl antipathische wie auch sympathische
Methoden aufweisen.
o
Der Naturalis
Der antipathische Heiler vertreibt die Krankheit
durch den Gegensatz.
Kaltes wird durch Warmes, Feuchtes durch Trockenes, Völle durch Entleerung therapiert.
Eine gute Beobachtungsgabe und die Kenntnis
der Wirkung des eingesetzten Arznei genügt.
Das Wissen um eine spezifische Natur des
Heilmittels ist nicht nötig. Samuel Hahnemann
nannte diese Methode im 19. Jahrhundert «Alopathie». Paracelsus lehnte diese Methode ab,
da er die Meinung vertrat, dass mit einer antipathischen Anwendung das Wesen der Krankheit nicht verstanden wird.
Diese Methode eignet sich vor allem für die
Behandlung akuter Leiden und sollte mit den
nachfolgenden Methoden kombiniert werden,
ansonsten findet eine Unterdrückung statt und
daraus können schlimmere Folgeerkrankungen
entstehen.
Die heutige wissenschaftliche Medizin kennt nur
diesen Arzttypen.
o
Der Specificus
Der Speificus kennt das Geheime Wesen und die
Besonderheiten seiner Arznei und hat Erfahrung
mit ihr. Er muss die Signaturen der möglichen
Heilmittel in Analogien der Krankheit begreifen,
somit wird er zum Philosophen und ein Vertreter des homöopatischen Prinzips: Ähnliches mit
Ähnlichem heilen.
o
Wahrheit ohne Zweifel und Einfühlsamkeit zeichnet ihn aus. Damit das Wort heilende Wirkung
hat, muss der Philosoph und der weise Freund
aus ihm sprechen, dadurch kann das Ziel der
Selbsterkenntnis des Patienten erreicht werden.
Der Patient selber findet seine Antwort auf Probleme oder Krankheit.
Spricht hingegen der Zweifel und Geldgier aus
ihm, wird der Patient in die Irre geführt. Unter
diesen Arzneitypen findet man auch Astrologen,
die dem Patienten Zusammenhänge zwischen
dem Makro- und Mikrokosmos aufzeigen. Auch
die Kunst der Hypnose wird angewendet.
o
Der Spiritualis
Der Spiritualis heilt mit der Gabe der Magie. Mit
Hilfe der Gestirne kann er Kräfte auf Objekte
übertragen und sie als Heilmittel anwenden. Die
Anwendung von Arkana, geistartige, magische
Heilmittel wendet er an. Magie ist das Heilen in
Harmonie mit den Sternenkräften, mit dem Ziel
im Menschen Harmonie zu erzeugen. Die magische Arznei soll im Körper eine höhere Schwingung erzeugen, damit der Geist Selbsterkenntnis
bekommt und die Krankheit überwinden kann.
Dazu gehört auch das Wissen um die geheimen
Kräfte der Kräuter, Wurzeln und Gesteine. Er
versteht die Sprache der Natur.
o
Der Fidelis
Der letzte Arzttyp heilt durch die Kraft des
Glaubens. Die Heilkraft kommt aus der Kraft der
spirituellen Verbundenheit seiner Seele mit den
Schöpferkräften. Er braucht dazu weder Arznei
noch Geister, seine Person tritt in den Hintergrund. Er darf keine Zweifel haben und muss ein
Meister der Hermetik sein. Seine Aufgabe ist es,
die Sinne des Kranken für die höheren Mächte
zu öffnen, damit er sein Urvertrauen zurückgewinnt, das er verloren hatte.
Der Charakteralis
Der Charakteralis braucht keinen Stoff zum
Heilen. Er schöpft seine Kraft zum Heilen aus seinem inneren Wesen und seinen Einsichten. Das
Wort ist das Heilmittel, dazu braucht es Weisheit
und Lebenserfahrung und Charisma. Eine innere
9.4 Die vier Säulen der Heilkunst nach
Paracelsus
Die Heilkunst beruht, so Paracelsus, auf vier
Säulen: Philosophie, Astronomie, Alchemie und
alle drei werden getragen von der Tugend.
23
o
Die Philosophie
Die Wichtigkeit der Philosophie zeigt sich in der
Erkenntnis der Materie als beseelte Natur.
Die Philosophie ist die Schule der geistigen und
sinnlichen Wahrnehmung der Welt. Die Erforschung der Natur und ihrer Ordnungskräfte, die
sich in verschiedenen Erscheinungen manifestiert, lässt Rückschlüsse ziehen auf den Menschen. Werkzeuge dazu sind die vier Elementenlehre oder auch die tria Principia. Die Heilmittel
werden ausgewählt durch die Interpretation der
Naturerscheinung, der Signaturenlehre.
Die Philosophie wird der Erde, dem Wasser, der
Mutter, dem Mond, Unten und dem Salz oder
dem Sal Prinzip zugeordnet.
o
Die Astronomie
Die Wahrnehmung und die Entdeckung der
Himmelskräfte war ein wichtiger Schritt in der
menschlichen Entwicklung. Was bis jetzt nur
den elementaren Gewalten der irdischen Natur
zugeschrieben wurde, nimmt nun eine zusätzliche Dimension an. Übersinnlichkeit, Einflüsse
des Kosmos, der Planeten und Sternzeichen
auf unser irdisches Geschehen zeigt uns etwas
Göttliches.
Himmel, Luft und Feuer, Sulfur, Oben, Vater,
Sonne sind die Elemente der Astronomie.
o
Die Alchemie
Alchemie ist die Kunst mit den Elementenkräften
(Feuer, Wasser, Erde und Luft) zu arbeiten.
Seit der Antike kennt man auch den Begriff der
Quintessenz. Sie ist der geistige Ursprung der
Elemente und nach Paracelsus Gott. Die Quinteessenz ist im Mensch als Vernunft, in den Stoffen
als Heilkraft verkörpert.
In Beziehung zu den Elementen stehen auch die
drei Prinzipien oder die tria principia: Sal, das
Salz, das Geformte, das Materielle, Sulfur, das
Beseelte und Mercurius, das Vergeistigte.
Die Kunst der Alchemie befasst sich mit dem
Umwandlungsprozess der Materie, der Spagyrik.
Indem durch geeignete Verfahren die geistartigen Kräfte aus den Stoffen gelöst und als
Heilmittel gebraucht werden möchte man nicht
nur die Krankheit in Gesundheit verwandeln,
sondern auch dem Menschen den Zugang zu
seiner göttlichen Vernunft ermöglichen und so
Erkenntnis bewirken. Untugenden können so in
Tugenden verwandelt werden.
o
Die Tugend
Für Paracelsus war diese Säule die wichtigste.
Alle Erkenntnis über die Philosophie, die Astronomie, die Alchemie sind nichts wert, wenn sie
nicht auf die Säule der Tugend gebaut sind. Darunter verstand er die Integrität des Heilers, sein
Können, seine Virtuosität und die verschiedenen
Möglichkeiten des Heilens. Eine tätige Nächstenliebe ist zu entwickeln, sie sollte die Grundlage
sein und nicht das Streben nach Ruhm und
Reichtum.
24 10. Diagnose-Methoden
10.1 Anamnese
Eine ausführliche Aufnahme der Anamnese
ist die beste Voraussetzug, um ein klares Bild
über den Zustand des Patienten zu bekommen.
Dazu gehören das Gespräch und die Befragung
in einer guten Atmosphäre. Einerseits sind die
Antworten des Patienten wichtig, anderseits
verbirgt sich die Wirklichkeit hinter der Haltung
und der Art wie der Patient etwas erzählt. Nicht
selten kommt der entscheidende Hinweis auf
das Problem am Schluss zwischen Tür und Angel
zum Vorschein, sozusagen als Randbemerkung.
10.2 Iris
Mit der Irisdiagnostik können wir die Konstitution, das heisst die Veranlagung zu einem Problem sehen. Zudem können sich Zeichen in der
Organzone zeigen und Hinweise geben.
Die nephrogen-lymphatische Konstitution oder
die renale Konstitution ist relativ häufig und
zeigt sich im blauen Auge als transparente,
zartgelbe Pigmentierung vor allem in der BlutLymphzone. Sie kann aber auch in der ganzen
Iris vorkommen. Eine gelbe Pigmentierung,
verschieden deutlich ausgeprägt weisst immer
auf die Niere hin.
Zudem können Schwächezeichen im Urogenitalbereich, in beiden Augen zwischen 5 und
7 Uhr, Lockerungen, Lakunen, Pigmente auf eine
Schwäche der Niere hinweisen.
Dieselben Zeichen im Kopfbereich lassen auch
an eine Nierenschwäche denken und zeigen den
Zusammenhang der Niere mit der Kopflymphe
auf.
10.3. Antlitz
Auch Gesichter sprechen eine Sprache. Das
Nierenareal zeigt sich im Gesicht mitten auf der
Wange. Bei manchen Menschen etwas oberhalb,
bei anderen mehr im unteren Bereich. Quellungen und Rötungen weisen auf entzündliche
Prozesse hin. Einziehungen, nachlassender
Gewebespannung, Blässe und Grautöne zeigen
die Schwächung des Organs an. Faltenbildung
eine jahrelange Überanstrengung oder Überforderung des Organs.
10.4. Zungendiagnostik
Die Zunge ist jener Körperteil, der den aktuellen
Zustand der Organe am schnellsten abbildet.
Ein Nierenenergiemangel zeigt sich an einer
blassen, geschwollenen, mit geringem Belag
versehenen Zunge. Zeichen in der Magen-HerzLungen-Zone (an der Zungenspitze) können
vorhanden sein.
10.5 Puls
Die Qualität des Pulses macht eine Aussage über
den energetischen Zustand. Ein tiefer, schwacher
Puls zeigt den Nierenenergiemangel an.
25 11. Verschiedene Heilverfahren und Therapiekonzepte
Das Therapiekonzept wird individuell auf den
Patienten abgestimmt. Welche Heilverfahren angewandt werden ist nicht so sehr entscheidend.
Das Ziel muss sein, dem Patienten die Einsicht
zur Selbstverantwortung bewusst zu machen
und auf verschiedenen Ebenen Impulse zur
Selbstheilung zu geben. Der Patient sollte durch
Ordnung in seinem Leben und durch seinen
Lebensrhythmus und durch Erkenntnis zurück zu
seinem ursprünglichen Zustand finden.
Ergänzend zu den fünf Entien, den fünf krank
machenden Ursachen, gibt Paracelsus auch fünf
Therapievorschläge:
Zum Ens astrale:
Lebensenergie zuführen
Unspezifische Immuntherapie, roborierende
Therapie, Energie aufbauen, Tonika, Stimulantien, Anregung der Vitalfunktion, Lebenselixier,
Räucherung, Umstimmung, Reiztherapie, Eigenblut
Zum Ens veneni:
Entgiftung/Stoffwechsel verbessern
Gesunde Ernährung, Amara, Bitterstoffe, Entgiftung, Ausleitung, Schröpfen, Baunscheidtieren, Reaktionsmittel nach Unterdrückung
Zum Ens naturale:
Konstitution stützen
Individuelle Therapiekonzepte mit Metallen
nach astromedizinischen Gesichtspunkten,
Therapie nach den Elementenlehre, Spagyrik,
Homöopathie, Konstitutionelle Behandlung.
Zum Ens spirituale:
Psyche stützen
Geistheilung, Hypnose, Gegenzauber, Amulette,
sedativa, Nervina, Aromatherapie, Homöopathie
mit psychogen wirkenden Stoffen
Zum Ens dei:
Karmisches Bewusstwerden
Bewusstwerden der metaphysischen Hintergründe von Krankheiten, Geistheilung, Wunderheilung.
11.1 Ordnungstherapie
«Im Masse liegt die Ordnung; jedes Zuviel und
jedes Zuwenig setzt an Stelle von Gesundheit
Krankheit.» Pfarrer Sebastian Kneipp (1821–1897)
Ordnungstherapie ist ein moderner Therapieansatz mit langer Tradition. Schon in der Antike
wurde der Einfluss auf die Selbstheilungskräfte
durch ein geordnetes Leben erwähnt. Das Wort
«diaita» das heutige «Diät» meinte ursprünglich
eine gesunde, ausgewogene Lebensführung.
Das Streben nach dem Gleichgewicht im Leben
war schon immer das Thema für eine gesunde
Lebenserhaltung. Jede Einseitigkeit führt den
Menschen an Grenzen. Ein Zuviel bringt ihn in
die Hitze und zunehmend in die Erschöpfung,
Langweiligkeit oder ein Zuwenig in einen Stau
oder Mangel.
Ein guter Ausgleich von Arbeit und Ruhe, mässiger sexuelle Kontakte, ausgeglichene, dem
Typ angepasste Ernährung, Regelmässigkeiten
im Alltag und Atemübungen wurden schon von
den alten Lehrern gepriesen.
Medizinlehren andere Kulturkreise, wie TCM und
Ayurveda haben ähnliche Erkenntnisse.
Diese Erkenntnisse habe ich versucht zu ordnen
und in 6 Säulen der Gesundheit zusammengefasst. Bei Sebastian Kneipp finden wir eine
ähnliches Therapiekonzept in fünf Säulen.
a) Sechs Säulen der Gesundheit als
Ordnungstherapie bei Nierenenergieschwäche, als Salutogenese
Geordneter Umgang mit Licht, Luft, Wasser,
Wärme und Kälte.
o
Genug Licht und Luft tragen sehr viel zu einem guten Wohlbefinden bei. Schon früh
wusste man, dass man Patienten mit schweren
Krankheiten in die Berge zu schicken hatte. Bei
gesunder Bergluft, bei viel Licht konnten die
«Ausgezerrten» von ihrer Krankheit genesen.
Wasseranwendungen nach Kneipp, warme und
kalte Wickel trugen das ihre bei.
26
Heute arbeiten viele in klimatisierten Grossraumbüros. Sitzende Tätigkeiten erlauben es nicht,
genügend durchzuatmen.
Heller, gut gelüfteter Arbeitsplatz, Genug frische
Luft, bewusste Atmung, genügend Wasser Trinken, massvoller Einsatz von Körperhygiene müssen wieder neu und bewusst gelernt werden.
o
Massvoller Gebrauch von Speise und Trank
Ausgewogene Ernährung mit wertvollen Nahrungsmitteln. Bewusstes, lustvolles Essen, ohne
Hektik und Stress. Fast Food und Stress zusammen mit Streitgesprächen überfordern den
Körper. Er kann nur schwer verdaut werden und
ist als Energielieferant wertlos.
Dankbarkeit und Ehrfurcht gegenüber den
Lebensmitteln und den Personen die, die Zubereitung ermöglicht haben. Bewusst werden, dass
mich dieses Nahrungsmittel nährt und mir die
nötige Energie zuführt.
Natürlicher Rhythmus von Bewegung und
Ruhe
o
Ausgeglichenheit von Bewegung und Ruhe.
Möglichkeiten für genug Bewegung und Ab-
wechslung schaffen, vor allem bei sitzenden
Tätigkeiten. Den Körper und seine Bedürfnisse
wahrnehmen und ihm den Ausgleich ermöglichen.
Gesunder Wechsel von Schlaf und
Wachen
o
Genug Schlaf und Erholung in einem gesunden
Rhythmus. Für genügend Erholungsphasen und
Entspannung sorgen. Die Nacht nicht zum Tag
machen. Schlaf vor 24 Uhr ist erholsamer und
wertvoller.
Gleichgewicht von Ausscheidung und
Absonderung
o
Guter Stoffwechsel, Anregen des Stoffwechsels
mit Gewürzen, Kräutern, Phytotherapie, Entgiftung, Ausleitung.
o
Beherrschung der Gemütsbewegung
Stabilisierung der Psyche und des sozialen
Umfeldes. Sich und seine Bedürfnisse und Veranlagungen kennen und sie gesund ausleben.
Eine gute Körperwahrnehmung zeigt die Bedürfnisse auf.
27
b) Heilung nach den sieben hermetischen
Prinzipien
Die sieben hermetischen Prinzipien sind die
sieben uralten Weisheiten auf denen die Welt
aufbaut. Alles im Universum ist den sieben
kosmischen Gesetzen unterworfen. Sie schaffen
Ordnung im Universum und sie beschreiben
ursächliche Zusammenhänge und stellen eigentlich die Basis der Welterkenntnis dar.
Befasst man sich mit diesen sieben Prinzipien,
sieht man deutlich, dass alles sich bedingt
und dass das Verständnis dieser Prinzipien das
Gleichgewicht nicht nur im Universum, sondern
auch in unserem Leben erhalten würde. Nicht
einhalten oder Missachten dieser Prinzipien
bringt uns aus der Spur und macht uns auf
Dauer krank.
Ich habe mir überlegt, ob diese Prinzipien als
Grundlage für ein Heilungskonzept genommen
werden können. Dazu eine Zusammenfassung
und Interpretation aus dem Buch «Die 7 kosmischen Gesetze» von Angelika Katterbach:
I. Das Prinzip der Geistigkeit:
Das All ist Geist, das Universum ist geistlich.
Das All ist das Gefäss, das Universum ist der Inhalt. Das All oder der All-Schöpfer erschafft alles,
was ist, auch alles das war oder je sein wird. Er
schafft alles mit dem reinen Geist und aus dem
reinen Geist. Da wir Menschen Schöpfungen des
ALL-Schöpfers sind, haben wir auch diese Schöpferkraft. Wir sind also ein Teil des Schöpfers und
demzufolge können wir auch erschaffen. Sind
wir uns bewusst, dass wir unsere Realität selber
erschaffen, können wir auch selber Verantwortung für unser Leben übernehmen.
Wir sind also reiner ewiger Geist. Einziger Sinn
unseres Daseins ist die Entwicklung der Seele und des Geistes um immer gottgleicher zu
werden. So erkennen wir auch, dass Geist überall
ist, ohne Zeit und Raum, unsterblich und damit
mit allem verbunden. Durch den Geist sind auch
wir Menschen alle miteinander verbunden. So
gibt es nicht mein und dein, hier oder dort oder
besser oder schlechter. Was tun wir Menschen
uns also gegenseitig an. Wie gehen wir miteinander um?
Wenn wir dieses Gesetz erfassen und annehmen
wird unser Leben mit einer Leichtigkeit des Seins
erfüllt. Die grenzenlose Freiheit des Geistes wird
uns offenbar und wir lassen uns nicht mehr so
leicht manipulieren und Angst machen. Wir sind
die Erschaffer unseres Lebens und Meister über
der Materie.
II. Das Prinzip der Entsprechung:
Wie oben, so unten, wie unten, so oben,
wie innen, so aussen, wie aussen so innen,
wie im Grossen, so im Kleinen, wie im
Kleinen, so im Grossen.
In allen Dingen und auf allen Ebenen ist Analogie vorhanden. Was im Ozean vorhanden ist,
ist auch in einem Tropfen Wasser vorhanden.
Dieses Gesetz ist auf allen Ebenen des Seins
gültig, sowohl auf der materiellen, als auch der
geistigen und spirituellen Ebene. Die drei Ebenen unterscheiden sich nur durch die verschiedenen Schwingungen. Die materielle Ebene hat
die tiefste Schwingung.
Wissen wir um dieses Gesetz, können wir von
bekanntem Kleinen Rückschlüsse ziehen auf
etwas Grösseres im Universum, das wir nicht
kennen. Durch das Erforschen von einfachen
Dingen können wir komplizierte Dinge verstehen. Das heisst, in jeder Zelle, jedem Atom, jeder
Schöpfung, jeder Pflanze, jedem Menschen ist
das ganze Wissen des ALLS beinhaltet.
III. Das Prinzip der Schwingung:
Nichts ist Ruhe, alles bewegt sich, alles ist
Schwingung.
Alles in unserem Universum bewegt sich. Sogar
für uns leblose Objekte haben schwingende
Atome und haben somit Energie. Materie hat die
langsamste Schwingung, darum erscheint sie
uns starr. Je höher die Schwingung, desto feinstofflicher. Unser physischer Körper, der langsam schwingt, kann die hohen Schwingungen
nicht mehr wahr nehmen und unser begrenzter
Verstand lehnt alles, was er nicht wahrnehmen
kann, als nichtexistent ab.
Dies erklärt uns, dass wir die spirituelle Ebene nicht wahrnehmen können. Trotzdem sind
Engel, Geistwesen, höher entwickelte Menschen existent und spätestens, wenn wir unsere
28
Materie, den Körper verlassen, können wir diese
Ebene wieder erkennen. Durch Lernerfahrungen
und geistige Entwicklung kann die Schwingung
erhöht werden, dadurch kann sich unsere Seele
weiterentwickeln.
VI. Das Prinzip von Ursache und Wirkung:
Jede Ursache hat seine Wirkung; jede Wirkung
hat seine Ursache; alles geschieht gesetzmässig. Zufall ist nur der Name für ein unbekanntes Gesetz. Es gibt viele Ebenen der Ursächlichkeit, aber nichts entgeht dem Gesetz.
Für uns im täglichen Leben bedeutet das, dass
alle Gedanken, Worte und Taten auch Schwingungen haben. Negative Gedanken haben im
Gegensatz zu positiven Gedanken eine niedere
Schwingung. Die höchste Schwingung hat die
reine Liebe. Jeder Gedanke oder jede Tat zieht
wiederum Ereignisse an die ähnlich schwingen.
Wollen wir also unsere Schwingung anheben, so
müssen wir gute Gedanken haben, denen folgen
dann gute Worte und gute Taten.
Für alles, was geschieht, wurde einmal eine Ursache gesetzt. Es gibt keinen Zufall. Was wir als
Zufall benennen, hat eine Ursache, die wir nicht
kennen oder die uns nicht bewusst ist.
Was man sät, das erntet man. Alles was ich sage,
tue, denke hat Auswirkungen. Also ist man der
eigene Schöpfer seines Zustandes. Wird dieses Prinzip bewusst gelebt, kann man sich der
Eigenverantwortung nicht mehr entziehen. Das
eigene Verhalten kann geändert werden und
Heilung kann geschehen.
IV. Das Prinzip der Polarität:
Alles ist zweifach, alles hat zwei Pole,
alles hat sein Paar von Gegensätzlichkeiten;
gleich und ungleich ist dasselbe, Gegensätze
sind identisch in der Natur, nur verschieden
im Grad; Extreme berühren sich; alle Wahrheiten sind nur halbe Wahrheiten; alle Widersprüche können miteinander in Einklang
gebracht werden.
Alles hat zwei Seiten: Heiss und kalt, Tag und
Nacht, hell und dunkel, gut und böse, Hass und
Liebe. Es sind alles Pole auf einer Skala und je
nach dem ob man sich nach rechts oder links
bewegt ist man das eine oder das andere.
Versteht man dieses Prinzip, gibt es keine Beund Verurteilung mehr. Rechthaberei und
Streitigkeiten relativieren sich damit. Der Ärger
nimmt ab.
V. Das Prinzip des Rhythmus:
Alles fliesst ein und aus, alles hat seine
Gezeiten. Alle Dinge steigen und fallen.
Das Schwingen des Pendels zeigt sich in
allem; das Mass des Schwunges nach rechts
ist das Mass des Schwunges nach links.
Es gibt nichts, was nicht einem Rhythmus
unterworfen ist. Die Jahreszeiten, die Tage die
Monate, unser Biorhythmus. Es ist das Gesetz
der Aktion und der Reaktion, oder des Gebens
und des Nehmens. Überall wo nur genommen,
ausgebeutet wird, wird das System krank.
VII. Das Prinzip des Geschlechts:
Geschlecht ist in allem; alles hat männliche
und weibliche Prinzipien, Geschlecht offenbart sich auf allen Ebenen.
In allen Erscheinungsformen und allen Ebenen
ist immer das weibliche und männliche Prinzip vorhanden. Richtet das männliche Prinzip
bestimmte Energien auf das weibliche Prinzip, so
ist es doch das weibliche, das die schöpferische
Arbeit leistet. Das Männliche ist also die Triebkraft und das Weibliche die Umsetzung der Idee.
So sind beide voneinander abhängig.
11.2 Phythotherapie
Die Phytothrapie, die Lehre der Pflanzenheilkunde, ist die älteste Heilkunst und bekommt heute
eine neue Bedeutung. Sie setzt sich nicht nur mit
den Inhaltsstoffen der Heilpflanze auseinander,
sondern befasst sich auch mit dem Wesen der
Pflanze und der Signatur. Die Pflanzen dienen
als Lebensgrundlage, indem sie die Energie der
Sonne und die Mineralstoffe der Erde umwandeln und so für uns verfügbar machen. Sie
schenkt uns Nahrung, Kleidung und Schutz. Und
sie erfreuen uns mit ihren herrlichen Farben und
Formen.
Da sie unsere Lebensgrundlage sind, kann sie
auch eine Grundlage in der Therapie werden.
Sie bilden eine Basis oder eine Abrundung einer
29
ganzheitlichen Therapie. Nur ein pflanzliches
Heilmittel vermag den Menschen in allen Wesensgliedern zu berühren. Jede Pflanze ist ein
Vielstoffgemisch. Viele verschiedene Wirkstoffe
wirken in verschiedenen Richtungen, ergänzen
sich aber. Dies ist ein Vorteil zu einem chemischsynthetischen Monopräparat.
Das Wesen einer Pflanze ist die verborgene
Kraft, die hinter der Erscheinung liegt. Für die
äusserlichen Sinne ist das Wesen nicht wahrnehmbar. Das Herz, ein inneres Sinnesorgan,
nimmt das Wesen wahr. Die Gesetze der Materie
erkennt der Mensch mit dem Verstand und den
äusseren Sinneseindrücke, die Gesetze des
Lebens kann er nur mit dem Herzen verstehen.
o Wirkstoffe sind das materielle Prinzip «Sal»
o Information
ist das intellektuelle Prinzip
«Merkur»
o Lebensenergie ist das seelische Prinzip
«Sulfur»
Das «Sulfur»-Prinzip, das Seelenprinzip, kommt
in der Pflanzenwelt durch die ätherischen Öle
zum Tragen. Der Duft einer Pflanze ist unverwechselbar, er macht das Individuum, die Seele
aus. Es sind wasserlösliche Salze und werden
durch Wasserdampfdestilation gewonnen.
Das «Merkur»-Prinzip, das Geistprinzip, ist das
vermittelnde Prinzip wie der Götterbote Merkur,
der Nachrichten unverfälscht übermittelte. Dazu
braucht es ein Lösungsmittel, wie Alkohol.
Durch Mazeration, Verascherung und Destilation
wird die Pflanze in drei Prinzipien aufgeteilt. Verunreinigungen werden dadurch ausgeschieden.
Durch die Zusammenführung der drei reinen
Prinzipien entsteht die aufbereitete Tinktur, frei
von allen Verunreinigungen und Träger reiner
Heilkraft. Die Verabreichung eines solchen Heilmittels bewirkt beim Patienten einen gleichen
Prozess in seiner Heilung.
11.4 Homöopathie
11.3 Spagyrik
Mit diesen drei Begriffen wären wir bei der
Spagyrik gelandet. Schon immer wollten die
Menschen begreifen, wie die Natur ihre Wunder
vollbringt. Die Alchemisten suchten nach dem
Wunder des Lebens und wollten den Sinn des
Lebens verstehen lernen. Einige verloren das
Ziel aus den Augen und wollten Gold machen.
Andere aber suchten nach Mitteln, um kranken,
geplagten Menschen zu helfen, wie Paracelsus.
Er nannte seine Kunst Spagyrik, das so viel bedeutet wie Trennen und wieder Vereinigen.
Seine Weltsicht baute er auf den vier Elementen
Feuer, Wasser, Erde und Luft und den drei philosophischen Prinzipien Sal, Sulfur und Merkur auf.
Paracelsus hatte hohe Ansprüche und stellte die
ärztliche Kunst auf vier Säulen, der Philosophie,
der Astronomie/Astrologie, der Alchemie und
der Tugend – wie in Kapitel 9 beschrieben.
Das «Sal»-Prinzip, das Materielle- oder Körperprinzip, bezieht sich in der Pflanzenwelt auf den
Körper der Pflanze mit ihren wasserunlöslichen
oder schwerlöslichen Salzen. Diese werden
durch Verascherung gewonnen.
Das Ergebnis nach jahrelanger Forschung nannte
Dr. Samuel Hahnemann 1796 Homöopathie.
Er beschreibt mit der Art des Heilungsprinzips
der Homöopathie den Heiler Specificus nach
Paracelsus. Es wird ein Heilmittel gewählt, das
bei einem Gesunden ähnliche Symptome hervorruft wie die Beschwerden beim Kranken.
Die Arzneimittel stammen aus Pflanzen, Mineralien, Metallen, tierischen Substanzen oder
Krankheitsprodukten. Homöopathie wirkt auf
der informativen Ebene.
11.5 Visceraltherapie
Die Herkunft der visceralen Technik ist nicht klar.
Die Wirkung der visceralen Therapie beruht auf
der funktionellen Technik, wie auf der energetischen Ebene. Mit der Hand werden die Organe
und ihre Bewegungen und Verspannungen
ertastet und gleichzeitig gelöst. Die Hand wirkt
also diagnostisch wie auch therapeutisch.
In dieser Therapie wird einerseits das Orchester der Organe neu eingespielt und anderseits
durch die Mobilisation und das Fliessen der
Energien können anstehende Probleme erkannt
und gelöst werden.
30 12. Heilkräuter zur Stützung der Nierenenergie
Für die Unterstützung und Förderung der Nierenenergie habe ich nur ein paar wenige Pflanzen ausgesucht. Einige davon wirken direkt auf
die Niere, andere unterstützen eher die Nachbarorgane. Zwei davon passen für mich vom Wesen
her sehr gut in die heutige Zeit. Es scheint mir
wichtig, dass die Mittelwahl nach Ursache des
Problems ausgewählt wird. Immer ist daran zu
denken, dass sowohl das betroffene Organ, wie
auch die beteiligten Nachbarorgane unterstützt
werden.
Solidago virgaurea: die Goldrute
Solidago bewirkt eine direkte Leistungssteigerung der Niere, schwemmt Flüssigkeit aus, wirkt
entzündungshemmend und krampflösend an
der glatten Muskulatur, ist schmerzlindernd,
antibakteriell und immunmodulierend.
Sie wird verwendet bei Nierenfunktionsstörungen, entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege, Prostatahypertrophie und
Miktionsstörungen, zur Durchspülung bei Nierensteinen und Nierengries, bei renal bedingten
Ödemen und als Begleittherapie bei harnsaurer
Diathese mit Dispositon zu Gicht, Rheuma und
Hauterkrankungen.
Das Wesen von Solidago wird als verbindend
beschrieben. Es verbindet das Getrennte und
Unvollständige. Liebe und Freundschaft verbindet die Menschen, die Gefühle fliessen. So wird
die Energie aktiviert und die Nierenfunktion
gefördert. Enttäuschung, Frustration, Schuldgefühle, schmerzliche Erfahrungen blockieren
die Beziehungen, die Energie geht verloren und
die Niere leidet. Wenn also Nieren-Blasen-Leiden
einen Zusammenhang mit Partnerschaft und
Beziehungen haben, ist die Goldrute das Nierenmittel erster Wahl.
Die Goldrute erblüht nach dem Verblühen der
bunten Sommerblumen. Sie bringt mit ihren
goldenen Blüten nochmals Wärme und Farbe
in die beginnenden Herbsttage. Diese Signatur
zeigt mir, dass eine Nierenenergieschwäche eher
etwas mit dem Alter zu tun haben müsste.
Betula pendula: die Birke
Früher wurde die Birke auch Nierenbaum
genannt. Die Birke regt die Nierenfunktion an,
ist entzündungshemmend und harntreibend.
Bei bakteriellen und funktionellen oder entzündlichen Erkrankungen der Harnwege, bei
Nierengriess und zur Unterstützung rheumatischer Erkrankungen und Hautleiden und für die
Frühjahrskur wird sie eingesetzt.
Das Wesen der Birke ist Anmut, Flexibilität und
Jugendlichkeit. Sie ist das Symbol des wiedererwachenden Lebens. Im Frühling, kaum sind die
letzten bissigen Tage zu Ende, spriesst das helle
sanfte Grün aus den feinen Zweigen hervor und
erinnert uns «es gibt wieder Leben». Die Polarität von Leben und Tod, Jugend und Alter zeigt
sich in ihr. Leben und Jugend in der Bewegung,
dem frischen Grün, Tod und Alter in der Rinde
des Stammes.
Leben heisst Bewegung, Veränderung, Flexibilität. Wenn Kraftlosigkeit und Starre den Alltag
bestimmen, alles matt und grau empfunden
wird, ist die Birke das Mittel der Wahl. Hier
kommt aber auch das Polare zum Zug, wenn zu
leichtfüssig und zu ungebunden durchs Leben gegangen wird, durch das unverbindliche
Verhalten keine tiefen Freundschaften zustande
kommen erreicht auch hier die Birke ihr Ziel.
Urtica dioica: die Brennnessel
Die Brennnessel hatte ich jahrelang völlig verkannt. Als Kind war sie gefürchtet und lediglich
Gegenstand verschiedener Mutproben.
Die Brennnessel besiedelt übersäuerte Böden,
entzieht den Stickstoff und wandelt ihn um in
Eiweissverbindungen. Sie stellt im Boden ein
biologisches Gleichgewicht her. Gleichzeitig
31
reguliert sie den Eisengehalt und ist selber reich
an Eisen und Eiweiss. Was die Brennnessel mit
dem Boden macht, kann sie auch in unserem
Körper bewirken. Bei Übersäuerung verwendet man sie zur Ausleitung von Giftstoffen.
Rheuma, Gicht und Allergien sowie Blutarmut
werden mit ihr behandelt. In der FrühjahrsEntschlackungskur darf sie nicht fehlen. Sie regt
den Stoffwechsel an, wirkt harntreibend und
harnsäureabführend und wird als Durchspülung
bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und bei Hauterkrankungen
eingesetzt. Die nussähnlichen Samen gelten als
Vitalitätstonikum und Aphrodisiakum. Der faserreiche Stängel wird zur Herstellung von Stoffen
verwendet.
Im Wesen der Pflanze kommt das Aggressive,
die Selbstüberwindung, die Durchsetzungskraft,
das Erdverbundene, Eisenhaltige zum Ausdruck:
Das positiv aggressive Schöpferische, das es
braucht zur persönlichen Entwicklung. Erstarrte
Strukturen in Leib und Seele brechen auf.
Ihr Wesen ist Wandlung und Anpassungsfähigkeit, Wärme und Lebenskraft. Sie löst Stauungen
und Erstarrungen in Körper und Geist und gibt
neue Lebenskraft.
Equisetum arvence: der Schachtelhalm
Der Schachtelhalm, mir einst nur vom Wald
bekannt, hat in den letzten Jahren einige Quadratmeter meines Gartens erobert. Eine Pflanze,
nur auf das Nötigste beschränkt, verleiht dem
Garten eine gewisse Struktur.
Der hohe Anteil an Kieselsäure, die als harnpflichtige Substanz über die Niere ausgeschieden wird, wirkt harntreibend und ist gleichzeitig bindegewebefestigend. Sie wirkt auf alle
Organe, die Struktur geben, wie Knochen und
Bindegewebe.
Als Wesen verkörpert sie Struktur und Klarheit
der Gedanken. Mangel an Ordnungssinn und
Organisationstalent oder eben Abhängigkeit von
starren Strukturen können gelöst werden.
Taraxacum officinalis: der Löwenzahn
Hunderte von kleinen Sonnen erstrahlen auf
der Frühlingswiese und leuchten um die Wette.
Kurz zuvor war die Wiese noch wie abgestorben.
Zusammen mit dem saftigen Frühlingsgün ist es
eine Augenweide.
Löwenzahn gilt als Allerweltspflanze und Meister des Heilens. Die lange Pfalwurzel vermag
Asphalt zu sprengen. Sie zeigt sich in zwei Gestalten. Zuerst als gelb leuchtende Sonnen, dann
als zartweisse, flaumige Kugeln, die sich in viele
kleine «Fallschirme» auflöst und unbeschwert in
alle Winde segeln.
Sie liefert Bitterstoffe, die wir im Frühling dringend benötigen, um unseren Stoffwechsel
nach dem langen Winter wieder auf Vordermann zu bringen. Sie wirkt harntreibend,
galle- und magensaftsekretionsfördernd.
Die Leber wird unterstützt bei der Entgiftung
bei Rheuma, Allergien, Hauterkrankungen und
Müdigkeit.
Melissa officinalis: die Melisse
Von meinem Schreibplatz aus sehe ich die
Goldmelisse rot und warm leuchten. Neben dem
gelben Johanniskraut gibt sie ein angenehmes,
wohltuendes Bild ab. Sie macht warm ums Herz
und so wirkt auch die Pflanze. Hildegard von
Bingen schrieb: «Die Melisse ist warm und wer
sie isst, lacht gerne, weil ihre Wärme die Milz
berührt und daher das Herz fröhlich macht.»
Melisse wirkt entspannend und ist gut gegen
Stress und eine sanfte Medizin für Körper und
Seele, wie gemacht für die heutige Zeit. Die
ätherischen Öle wirken entspannend, lösen
Krämpfe und schenken einen entspannenden
Schlaf. Sie stärkt den Magen und das nervöse
Herz.
Ihr Wesen ist sanft, liebkosend und schenkt
Ruhe. Dort, wo kleinste Unannehmlichkeiten
des Lebens als hart und störend empfunden
werden, wo viel Aufmerksamkeit und Harmonie
32
gebraucht wird, schenkt die Melisse Wärme und
Zuneigung. Sie wirkt sanft und muss darum auch
über eine längere Zeit genommen werden.
Daucus: die wilde Möhre
Hypericum perforatum: das Johanniskraut
Das Wesen der wilden Möhre ist die Zentrierung
und die Erdung. Die lange starke Wurzel der
Möhre ist fest im Boden verankert. Man kann die
Möhre nicht so leich ausziehen, es braucht Kraft
oder ein geeignetes Werkzeug dazu.
Wenn die Zuversicht und das Licht fehlt, wenn
Ängste plagen, dann kann das Johanniskraut
Wunder wirken. Es ist stimmungsaufhellend,
angstlösend, mild sedierend und fördert die
Herzkraft. Äusserlich als Öl angewendet ist sie
schmerzlindernd und wundheilungsfördernd.
Das Wesen der Pflanze ist lichtvoll. So wie man
durch die Blätter des Johanniskraut das Licht
sehen kann, so lichtvoll ist die Pflanze auch.
Licht ist die Energiequelle für die Nerven. Sie ist
die Schnittstelle zwischen Körper und Seele. Rot
ist die Farbe der Aktivität und der Willenskraft.
Avena sativa: der Hafer
Hafer stärkt die Nervenkraft. Er ist mild beruhigend und schlaffördernd. Bei Angst-, Spannungs- und Erregungszuständen, bei nervöser
Erschöpfung, Schlaflosigkeit und Nervenschwäche kann man ihn einsetzen. Er stärkt das Herz.
Als Nahrungsmittel ist er ein guter Eiweisslieferant und sehr gut geeignet als Diätetikum bei
Magendarm-Geschichten. Morgens gegessen
gibt er Boden und der Hunger kommt nicht so
schnell.
Vom Wesen her ist der Hafer belastbar, kann
Erschütterungen auffangen und stabilisiert
Rhythmen. In der heutigen Zeit, wo so viele Einflüsse unsere Energie rauben und uns aus dem
Rhythmus werfen, vermag der Hafer zu stabilisieren und die Nervenkraft aufzubauen. Auch
nach zehrenden Krankheiten, wenn der Körper
sich nur langsam erholt, kann er uns aufbauen.
Bei Suchtbehandlungen hilft er die Leiden der
Entzugssymptome erträglicher zu machen.
Früher wurde die wilde Möhre in der Volksmedizin als harntreibendes und tonisierendes Mittel
eingesetzt.
Die feinen zarten Blüten formen sich in einem
Fächer rund um einen dunklen Punkt. Steht sie
ein paar Tage in der Sonne, zieht sie sich zusammen und wird zu einem wunderschönen Kelch,
den dunklen Punkt im Zentrum. So wiegt sie im
Wind und strotzt jedem Sturm. Eine wunderbare
Pflanze in der heutigen Zeit der Zerstreuung.
33 13. Erfahrungsberichte
Patient 1
M: 8.11.1983 = 31/4
Frühling 2007
Aktuelle Beschwerden
Energielosigkeit, Ängste und Panikattacken, Unwohlsein,
häufig starke Kopfschmerzen, Bauchkrämpfe
Primäranamnese
Mutter:
Vater:
Mütterliche Linie:
Väterliche Linie:
Sekundäranamnese
Geburt eingeleitet 14 Tage nach Termin, Gelbsucht, gestillt,
alle Impfungen, 1 Hepatitis, Zecken abgebrochen,
Als Kleinkind häufig Mittelohrentzündung mit AB, Kopfschmerzen
1 Jahr vorher starke Grippe mit Pfeiffer, danach nie mehr so ganz erholt
Berufliche Anamnese
Kunststudium, arbeitet viel am Computer
Studiumsplatz in Zürich gefällt ihm nicht
Sozialanamnese
Lebt wegen des Studiums noch zu Hause, relativ anstrengender Weg
nach Zürich
Eindruck
Mager, schwach, hilflos, melancholisch, Nierenenergie schwach
Antlitz
Niere
Zunge
Bleiche energielose Zunge, Magen-, Leberzeichen
Iris
Lymphatisch, neurogen, nephrogen
Therapievorschlag
Homöopatische Behandlung, Mittel unbekannt
Solidago, Phythotherapie, Tees Appetitlosigkeit und Bauchschmerzen
Spagyrischer Spray bei Kopfschmerzen
Ernährungssberatung: wärmende Sachen wie Hafer, Randen,
mit Freude essen
Spazieren im Wald
Studienplatz verlegen nach Luzern
Wohnung ermöglichen in Luzern, WG
Verlauf
Studienplatz und Wohnung konnten in Luzern realisiert werden
Kopfschmerzen, Unwohlsein und Ängsten besserten immer, wenn er in
den Wald ging
Innerhalb von 2 Jahren nahmen die Ängste ganz ab
Körperliche Arbeit tat ihm gut
Das Bewusstsein völlig geändert – Gedankenwelt
Colitis ulcerosa, Migräne
Appendektomie, Knieprobleme
Herzinfarkt,
Hypertonie, Selbstmord
34
Patient 2
W: 11.11.1982 = 24/6
10.3.2011
Aktuelle Beschwerden
Magenkrämpfe, Magenbrennen, Blähungen, Durchfall, Übelkeit,
Stiche im Herzbereich, Zungenmuskelkrämpfe, Ängste – dann kommen
die Symptome, Gewicht tief
Primäranamnese
...
Sekundäranamnese
Normale Geburt, gestillt, alle Impfungen (letzte 02), Hepatitis-Impfung
Zu Mutter und Vater enge Beziehung, aber sonst keine Verwandtschaftsbeziehung
Autounfall und Todesangst
Prüfung nicht bestanden, Versagensangst
Mehrmals AB und Pilzmittel
Berufsanamnese
Lehrerin
Sozialanamnese
Keine Beziehung
Eindruck
Hyperaktive Frau mit wenig Nerven, studiert zu viel
Antlitz
Niere
Zunge
Herz, Magen, Darm
Iris
Lymphatisch, Nieren, Blase, Herz, Dünndarm, Milz, Nasen-Rachen-Raum
Therapievorschlag
Aswal
Sanguis mensC40
Nux vomica C1300
Verlauf
...
35
Patient 3
W: 30.1.1983 = 25/7
24.2.2011
Aktuelle Beschwerden
Diarrhoe, Reizdarm, Kopfschmerzen, AB wegen Akne, Pille-Dauerblutung
Mens immer verspätet, Schmerzen, Knieschmerzen
Primäranamnese
Mutter:
Vater:
Bruder:
Mütterliche Linie:
Väterliche Linie:
Sekundäranamnese
Geburt: Sturzgeburt, Herztöne unterbrochen, gestillt
Alle Impfungen, Hepatitis A+B
Todesangst im Meer, Nahrungsmittelunverträglichkeit
Aknekur mit Ab
Berufliche Anamnese
Therapeutin
Sozial Anamnese
Lebt in guter Beziehung
Eindruck
Unruhig, müde
ZMR
Leber
Zunge
Leber, Herz
Iris
Hämatogen, H-Ring, Krampfringe, Herz-Lunge, absteigender Dickdarm,
Niere
Therapievorschlag
Darmaufbau, Eisen, Feritin, B12 Test, Visceral, Miasmatik
Verlauf
...
Mamma-Ca, Hirnblutung
Melanom, Asthama, Arthrose
Scheuermann
Ca, Apoplax
Diabetes, Raucherbein, Amputation, Tuberkulose
36
Patient 4
W: 13.10.1987 = 30/3
24.3.2011
Aktuelle Beschwerden
Eisenmangel, Konzentrationsmangel, Schwindel, Müdigkeit,
Kopfschmerzen, Vergesslichkeit, wenig Appetit, kollabiert öfters und
liegt dann ausgelaugt im Bett, sehbehindert
Primäranamnese
Geschwister auch sehbehindert
Mütterliche Linie: Diabetes, Herzkrankheiten
Väterliche Linie:
Bluthochdruck
Sekundäranamnese
Normale Geburt, Gelbsucht, immer geweint als Kind,
mit 3 Jahren getrennt von der Mutter
Alle Impfungen plus Grippe- und Hepatitisimpfung
Berufsanamnese
Arbeitet als Hauswirtschafterin, hat fast keine Kraft für die Arbeit
Sozialanamnese
Lebt zu Hause, kürzlich ist en Onkel gestorben und ein Bruder für das
Studium ins Ausland gezogen, das macht ihr zu schaffen
Eindruck
Untergewichtige junge Frau, hat das Aussehen eines Mädchens
Antlitz
Niere
Zunge
Herz, Niere
Iris
Hämatogener Typ, Krampfringe, Niere
Therapievorschlag
Amnion, Lac humanum, Thuja
BE: Eisen Ferritin, B12, Schilddrüsenhormone
Shiatsu, Familienaufstellung
Verlauf
Shiatsu tut ihr gut, Schwindel wenig besser, aber noch nicht gut
37
Patient 5
WM: 25.8.1987 = 40/4
Aktuelle Beschwerden
Eineinhalbjahre Durchfall, nach AB besser, Darmspiegelung i/o
Blähungen nach dem Essen
Ausgetrocknete Haut, Schlafstörungen, kann nicht mehr abschalten
Pilzartiger Hautausschlag unter den Achseln
Primäranamnese
Mutter:
Vater:
Mütterliche Linie:
Väterliche Linie:
Unterleibskrebs, enge Beziehung
cholerisch, laut, keine gute Beziehung
Darmkrebs, Gallensteine, Hirnschlag,
Schuppenflechten
Herzprobleme, Prostata, Psychische Probleme
Sekundäranamnese
Geburt schwierig, Impfungen + Hepatitis = Fieber, Windpocken und
Haarausfall, Zahnprobleme
Pfeifer 06, Freundin verloren 08
Berufliche Anamnese
Zuviel Arbeit wegen Krankheitsausfällen, bester Kollege bekommt Krebs,
Stress, träumt von der Arbeit
Sozialanamnese
Arbeitet in der Freizeit an Autos, hat das Herz bei den Autos
Eindruck
Ängstlich, gestresst, aufgeregt
Antlitz
Dickdarm, Leber, Milz
Zunge
Hitze, Leber, Milz, Niere, Magen-Darm
Iris
Mischtyp, Neurogen, Hautring, Blase, Nierenenergie, Leber,
absteigender Dickdarm
Therapievorschlag
Sperma C40
Ausleiten, in die Mitte bringen, Darm trägt den Konflikt aus
Nierenenergie stärken
Stuhlprobe
Verlauf
Nach Globuli Symptome besser, dann Erstreaktion
Weiterer Verlauf noch nicht bekannt
38
Patient 6
W: 11.3.1985 = 28/10
23.6.1910
Aktuelle Beschwerden
Atemstörungen, Atemnot, Darmträgheit, Obstipation, Heuschnupfen,
Herzrasen, LWS – Gelenkschmerzen
Primäranamnese
Mutter:
Vater:
Sekundäranamnese
Geburt: normal, nicht gestillt, Impfungen alle +Hepatitis
OP: Rachenmandel, Ohren, Kaiserschnitt
Berufsanamnese
Tätowiererin, Fotografin
Sozialanamnese
Gute Beziehung, Symptome seit der SS
Eindruck
Traurig, ängstlich
Antlitz
Lunge, Dickdarm, Niere
Zunge
Herzfeuer, Magen, Niere
Iris
Mischtyp, Nierenenergie, Herz, Gebärmutter, Blase, H-Ring
Therapievorschlag
Homöopathie, viscerale Therapie, Darmsanierung, Ausleiten
Verlauf
...
enge Beziehung
selten zu Hause, Beziehung distanziert
Patient 7
W: 10.6.1983 = 28/10 9.6.2005
Aktuelle Beschwerden
Migräne, Leistungsabfall, Haarausfall, Appetit schlecht, Konzentrationsschwäche, Periode unregelmässig, Knieschmerzen, Blasenentzündungen,
Lumbalgien
Primäranamnese
Mutter:
Vater:
Mütterliche Linie:
Sekundäranamnese
Geburt, normal, gestillt, Impfungen alle
Berufsanamnese
Hauswirtschafterin
Sozialanamnese
Lebt alleine
Eindruck
Energielos, blass, schläfrig
Antlitz
Niere
Zunge
Magen, Darm, Leber, Niere
Iris
Magen-Darm, Niere, Kopfzone, Herz
Therapievorschlag
Homöopathie, viscerale Therapie, Rückenmassage
Verlauf
...
...
...
Epilepsie, Hirntumor
39
Patient 8
M: 25.4.1983 = 32/5
1.12.2010
Aktuelle Beschwerden
Morbus Crohn
Primäranamnese
Mutter:
Vater:
Schwester:
Mütterliche Linie:
Väterliche Linie:
Sekundäranamnese
Geburt: normal, gestillt
Impfungen alle + Hepatitis
Berufsanamnese
Metallbauer, Stress bei der Arbeit, vor 5 Jahren Arbeitsstelle verloren
Sozialanamnese
Lebt noch zu Hause, möchte baldmöglichst ausziehen
Eindruck
Unordentlich, unstrukturiert, orientierungslos
Antlitz
Magen, Dickdarm, Niere
Zunge
Herzfeuer, Magen, Milz
Iris
Neurogen, Krampfringe, Herz-Lunge, Milz, Pankreas, Niere
Therapievorschlag
Homöopathie, Visceral, Ausleiten, Familienaufstellen
enge Beziehung
Crohn, Beziehung schwierig, väterliche Linie
Crohn
...
alle zerstritten, Grossvater Töchter missbraucht
Patient 9
W: 18.4.1984 = 35/8 9.6.2011
Aktuelle Beschwerden
Wasser in Beine und Armen, Haarausfall, häufig BlasenentzündungAB-Behandlung, kein Vertrauen
Primäranamnese
Mutter:
Vater:
Mütterliche Linie:
Väterliche Linie:
Sekundäranamnese
Geburt: Steisslage, Einzelkind, alle Impfungen + Hepatitis
Op: Blasenklappe
Trennung nach 4jähriger Freundschaft
Eindruck
Geschäftige aber unsichere Frau
ZMR
Niere
Zunge
Niere, Magen, Darm
Iris
Mischtyp, H-Ring, MA-Darm, Gonaden, Uterus, Niere, Rachen
Therapievorschlag
ZMR, Homöopathie, Solidago comp., Viscerale Therapie
Verlauf
2. Sitzung: Hintergangen worden von Freund
Kopfschmerzen, Osteoporose
Diabetes
Pneumonie, Weichteilrheuma
Lungenembolie, Nierenerkrankungen, Herzinfarkt
40
Patient 10
W: 10.6.1985 = 30/3
6.6.2011
Aktuelle Beschwerden
Rez. Infekte, geschwollenen Halsdrüsen, Schwindel,
Nackenverspannungen, Kopfschmerzen, Blasenentzündungen
Primäranamnese
Mutter:
Vater:
Mütterliche Linie:
Väterliche Linie:
Sekundäranamnese
Geburt: unehelich, Kaiserschnitt, ungestillt, Einzelkind
Impfungen alle + Hepatitis
Pfeiffer 2010
Berufsanamnese
Online-Redakteurin, Verlust Arbeitsplatz, Mobbing
Sozialanamnese
Gute Freundschaft
Eindruck
Gestresst, deprimiert, lustlos
Antlitz
Niere
Zunge
Leber, Herz, Niere
Iris
Misch, H-Ring, Niere, Leber, Herz-Lunge
Therapievorschlag
Visceral, Solidago
Verlauf
...
Auswertung der Erfahrungsberichte
Alle beobachteten Patienten und Patientinnen
zeigten eines bis mehrere Symptome der Nierenenergiemangels auf. Dies war zu erkennen in der
Befragung, dem Zustand des Patienten, sowohl
auch zu sehen in der Iris-, der Antlitz- und der
Zungendiagnostik
Fast alle waren in einer Form am Arbeitsplatz
oder im Studium überfordert oder gestresst. Was
chronische Knieprobleme, Reflux
Rückenprobleme, Prostata
Magengeschwüre, Demenz
Krebs
Aufgefallen war, sind die Impfungen. Alle waren
als Kinder durchgeimpft worden und bekamen
die Hepatitisimpfungen und zum Teil noch die
jährlichen Grippeimpfungen.
Einige hatten vor ein paar Jahren das Pfeifersche
Drüsenfieber. Bei allen spielte das Thema Angst
in irgend einer Form eine Rolle, die ich nicht
extra aufgeführt habe.
Junge Menschen, die Hilfe brauchten.
41 14. Synthese und persönliche Schlussfolgerung
Die Arbeit ist geschafft, aber noch lange nicht
fertig. Vieles könnte man genauer erforschen,
erkunden und verfolgen. Ich habe bewusst nur
viel gelesen, beobachtet und mit Leuten gesprochen. Die Arbeit ist nicht wissenschaftlich, eher
philosophisch.
Unumstritten ist aber: es gibt viele junge Leute,
die Probleme haben – Nierenenergieprobleme.
Auch ist klar: die meisten leben heute ein verrücktes Leben in einer verrückten Welt.
Ich bin überzeugt, dass der heutige Lebensstil
keine Chancen lässt, voller Energie in die Zukunft zu schauen. Die Hektik, das unbewusste
Leben, die Ängste, die unsichere Zukunft rauben
den Menschen – auch schon den jungen Leuten – den Atem und schlussendlich gehts eben
an die Nieren. Wer sich nicht mit Alkohol und
Drogen ins Abseits manövriert, muss verrückte
Sportarten wagen, um sich bei Laune zu halten.
Bei anderen fängt der Körper an zu sprechen,
Symptome melden sich.
Wenn der Körper durch Symptome anfängt zu
sprechen ist dies eine Chance das Leben zu
überdenken und das Bewusstsein zu ändern.
Oft wird erst genauer nachgedacht und bewusster gelebt, wenn es «an die Nieren geht»: jetzt
muss man wirklich handeln oder auf den Grund
gehen. Es ist bekannt, dass der Mensch nur
etwas ändert, wenn er unter Druck gerät und der
Leidensdruck zu hoch wird. Hier sehe ich eine
Chance der Veränderung.
Wer nicht lernt, den Alltag zu entschleunigen
und bewusst mit sich und der Umwelt umzugehen, bleibt in einer Sackgasse stecken.
Wir als Therapeut haben das Privileg, wenn
wir selber diesen Prozess auch durchgemacht
haben, unseren Patienten Hilfe für den beginnenden Prozess zu bieten und sie zu begleiten.
Wir können keine Heilung vollbringen, aber den
Stein ins Rollen bringen. Dieser Prozess fängt bei
den Gedanken an und hört bei den Gedanken
auf. Mit unseren Gedanken erschaffen wir unsere
Realität. Achten wir also auf unsere Gedanken.
Jede Therapieform muss nach meiner Ansicht
mit einem Bewusstseinswandel enden. Die Therapie selber kann über ein naturheilkundliches
Mittel oder eine ausgewählte Therapieform den
Anstoss dazu geben. Je nach dem wie weit der
Patient ist oder wo er gerade steht, gestaltet sich
die Therapieform unterschiedlich. Das macht die
Arbeit spannend.
Machen wir uns also auf den Weg und geben
unser Wissen und unsere Erfahrung denen
weiter, die danach suchen und Heil werden wollen an Körper, Geist und Seele.
Dankeschön
Ein herzliches Dankeschön möchte ich meiner
Familie aussprechen, vor allem meinem Mann,
der mich mit seiner Ruhe, seiner Weisheit und
seiner Erkenntnis immer wieder neu inspiriert
und weitergebracht hat – und seine Kreativität
mir für die Gestaltung der Diplomarbeit zur Verfügung gestellt hat.
Meinen drei Kindern, die immer für gute Diskussionen und für einen tieferen Einblick in die
80er-Jahrgänge gesorgt haben.
Allen Mitstudenten und Studentinnen während
meinem vierjährigen Studium. Ich durfte neue
Freundschaften erleben, gute Zeiten, manchmal
auch Durststrecken mit ihnen erleben und teilen
und daran wachsen.
Meinen Dozenten und Dozentinnen, Therapeuten und Therapeutinnen, die mich motiviert
und gefördert haben und bereit waren, mich auf
meinem Weg zu begleiten.
Ohne all die Erlebnisse, Erfahrungen, Begegnungen wäre ich nicht da, wo ich jetzt bin.
DANKE!
42 16. Quellenangaben
Literaturverzeichnis
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Illustrationen
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Kreienbühl, Alice, (2011): «Lebensenergie», Bild in Kreide – Seite 2
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Kreienbühl, Alice, (2011): «Fünf Elemente», Bild in Kreide – Seite 8
43 Eigenständigkeitserklärung
Ich versichere hiermit, dass ich die vorstehende Diplomarbeit mit dem Titel
«Nierenenergie-Mangel bei jungen Erwachsenen»
selbstständig verfasst und keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel benutzt habe. Die Stellen,
welche anderen Werken dem Wortlaut oder dem Sinn nach entnommen wurden, habe ich in jedem
einzelnen Fall durch die Angabe der Quelle kenntlich gemacht.
Neudorf, 8. September 2011

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