Nierenenergie-Mangel bei jungen Erwachsenen
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Nierenenergie-Mangel bei jungen Erwachsenen
Nierenenergie-Mangel bei jungen Erwachsenen Diplomarbeit Alice Kreienbühl Diplomierte Naturheilpraktikerin traditionelle europäische Naturheilkunde hfnh August 2011 2 3 Inhalt 1. Einleitung, Motivation für die Themenwahl 2. These, Hypothese, Antithese 3. Rahmenbedingungen 4. Methodik 5. Die Niere 5.1 Embryonale Entwicklung der Niere 5.2 Anatomie der Niere 5.3 Lage der Niere Die Linke Niere Die rechte Niere 5.4 Nachbarorgane und ihr Zusammenspiel 5.5 Niere und Ihre Zugehörigkeit 5.6 Aufgaben der Niere a) Aus der Sicht der Schulmedizin b) Aus der Sicht der TEN c) Aus der Sicht der TCM 6. Energie 6.1 Nierenenergie 7. Symptome, die auf eine schwache Nieren- energie hinweisen 7.1 Allgemeine Symptome 7.2 Nieren Yin-Mangel 7.3 Nieren Yang-Mangel 8. Ursachen eines Nierenenergiemangels 8.1 Allgemein krankmachende Ursachen Die fünf Entien 8.2 Die Ursachen in der heutigen Zeit für Nierenenergieschwäche a) Geburtsjahr – was war in den 80er Jahren los b) Konstitution oder angeborene Nierenschäden c) Trauma d) Sorgen e) Nachdenklichkeit, Studieren f) Angst g) Lebensstil h) Unbewusstheit i) Ernährung j) Wirtschaft und Politik k) Erdmagnetismus l) Wenn Sinneseindrücke krank machen m)Stress 9. Therapeut 9.1 Die Regeln nach Paracelsus 9.2 7 Wege zum Wissen in der Heilkunst 9.3 Die fünf Arzttypen 9.4 Die vier Säulen der Heilkunst 10. Diagnose Methoden 10.1 Anamnese 10.2 Irisdiagnose 10.3 Antlitz 10.4 Zunge 10.5 Puls 11. Verschiedene Heilverfahren und Therapiekonzepte 11.1 Ordnungstherapie a) 6 Säulen der Gesundheit b) Nach den Hermetischen Gesetzen 11.2 Phytotherapie 11.3 Spagyrik 11.4 Homöopathie 11.5 Visceraltherapie 12. Heilkräuter 13. Erfahrungsbericht 14. Synthese und persönliche Schluss folgerung 15. Quellennachweis 4 1. Einleitung Warum habe ich dieses Thema gewählt? Ich habe mich immer als initiative mutige Frau eingeschätzt, die furchtlos Sachen anpackt und nie müde wird für alle dazu sein und vieles zu machen. Trotzdem hat mit der Zeit der Körper eine andere Sprache gesprochen: Unsicherheit, Müdigkeit, Energielosigkeit, Bauchschmerzen, Unwohlsein, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen waren an der Tagesordnung. Zeichen von Nierenenergieschwäche? Erst als ein Familienmitglied Angstzustände bekam und an einer totalen Erschöpfung lit, reflektierte ich mein Leben und merkte, mit wie vielen Ängsten auch ich behaftet war und sie weitergab. Teils führten sie in die Kindheit und Erziehung zurück, andere entstanden aus schlechten Erfahrungen und die meisten aber aus Gedankenmustern und Glaubenssätzen. Als Urangst und Mutter allen Übels war für mich die Angst nicht geliebt zu werden. Eine Frage der Persönlichkeit und dem Wissen «Wer ich bin?». Nur wer weiss, wer er ist, kann sich des Angenommen- und des Geliebtseins sicher sein. Alle anderen Ängste sind die Folge davon: Angst nicht geliebt zu werden Angst zu spät zu kommen Angst etwas zu verpassen Angst etwas falsch zu machen Angst jemanden zu verletzen Angst zu kurz zu kommen Angst jemanden zu verlieren Angst eine schlechte Nachricht zu bekommen Angst falsch verstanden zu werden Angst dick zu werden Angst krank zu werden Angst genug zum Leben zu haben Die Liste könnte noch beliebig verlängert werden. Angst ist eine Emotion, die der Niere zugeschrieben wird, und nur eine von vielen anderen Ursachen, die die Nierenenergie schwächen und sich in vielfältigen Symptomen bemerkbar macht. Sie kann die Nierenenergie schwächen, aber auch eine geschwächte Nierenenergie kann Angst und Panikattacken auslösen. Bald merkte ich, dass ich mit meinen Symptomen nicht ganz alleine auf der Welt war. In meinem Praktikum in der Paramed sind mir zudem die vielen jungen Erwachsenen aufgefallen, die mit vielfältigen Problemen zu uns kamen und häufig die Zeichen einer Nierenenergieschwäche zeigten. Es sind junge Menschen, die vor Energie strotzen sollten, aber kraftlos und verzagt, voller Ängste im Sprechzimmer sassen. Sind Umwelt, Gesellschaft, soziales Umfeld, Lebensstil, das Geburtsjahrzehnt an dieser Schwäche beteiligt? Ist Angst ein Thema unserer heutigen modernen, aufgeklärten Zeit? Bezahlen wir den heutigen Fortschritt, den Wohlstand, alle unsere Errungenschaften auf die wir so stolz sind, mit unseren Ängsten, der Energielosigkeit und des Unvermögens zu leben, richtig zu leben? 5 2. These, Hypothese, Antithese 4. Methodik These In der Sprechstunde und im Bekanntenkreis beobachte ich junge Erwachsene zwischen 20 und 30 Jahren und deren Symptome. Was sind die Ursachen der Ängste, Energie- und Mutlosigkeit und vielfältigen anderen körperlichen Symptomen dieser jungen Leute? Durch Recherchen in Büchern, im Internet und durch eigene Erfahrungen beleuchte ich die Nierenenergie und deren Auswirkung auf den Alltag. Wann geht uns etwas an die «Nieren»? Wann kann es vorübergehend «normal» sein, eine Nierenenergieschwäche zu haben? Verschiedene Aspekte in der heutigen Zeit werden angeschaut: Wirtschaftslage, Erdmagnetismus, Strahlungen, Elektrosmog, Lebensstil, Erziehung. Aber auch Sich-Sorgen, Studieren, Ängste, Unbewusstheit werden unter die Lupe genommen. Unsere Lebensweise und unser Lebensstil schwächt die Nierenenergie schon bei jungen Menschen und macht sich durch vielfältige Symptome bemerkbar. Hypothese Durch eine ganzheitliche Betrachtung der Lebensweise und ganzheitliche therapeutische naturheilkundliche Behandlung können die Symptome einer Nierenenergieschwäche positiv beeinflusst werden. Antithese Die Krankheitsbilder der jungen Erwachsenen haben nichts mit der heutigen Zeit und der Lebensweise und einer Nierenenergieschwäche zu tun. 3. Rahmenbedingungen Die Beobachtung betrifft junge Erwachsene zwischen 20 und 30 Jahren. Alle Patienten und Patientinnen haben kein Krebsleiden und keine schwierigen Operationen hinter sich. Nehmen weder regelmässig Medikamente ein, noch sind sie wegen eines chronischen Leidens in ärztlicher Behandlung. Die Patienten und Patientinnen sind freiwillig in die Praxis gekommen um sich behandeln zu lassen. Sie haben ihr Einverständnis für die Auswertung der Daten gegeben. Der Patientenschutz wurde vollumfänglich gewahrt. In keinem Moment wurde gesundheitsgefährdend gearbeitet. Ich setze den Fokus auf verschiedene Methoden der Naturheilkunde, um zu schauen, ob wir auf diese Themen naturheilkundlich positiven Einfluss nehmen können. Das Rad muss nicht neu erfunden werden. Paracelsus zeigte uns schon vor 300 Jahren den Weg. Zehn Fallbeispiele zeigen diese Beschwerden auf und einige Gespräche mit anderen Therapeuten bestätigten meine Beobachtung. Die Schulmedizin kennt keine solchen Zusammenhänge und solche Auswirkungen. Allerdings bestätigte sie auf meine Anfrage, dass Nierenleiden zugenommen hätten. Bei jungen Leuten vor allem die genetischen Erkrankungen, wie etwa Cystennieren. 6 7 5. Die Niere Die Niere als paariges Organ gehört zu den lebenswichtigen Organen. Schon als Kind hat mich fasziniert, dass unsere Nachbarin, uns immer wieder erzählte, dass sie nur eine Niere hätte und trotzdem war sie immer auf den Beinen, wusste alle Neuigkeiten vom ganzen Dorfteil und wurde nie müde uns Kuchen zu backen. Sie hatte ein strukturiertes, ausgeglichnes Leben mit Haushalt, Gartenarbeit, Waldspaziergängen, von denen sie immer mit Beeren oder Pilzen nach Hause kam. Nebenbei sass sie am Fenster, fertigte Hüte und vergass nicht, die ganze Nachbarschaft zu beobachten. Sie hatte unsere Gesellschaft gerne. Allerdings war sie etwas streng und wir mussten gehorchen. Manchmal hatten wir sogar etwas Angst vor ihr. Aber: sie war der lebendige Beweis, dass man mit einer Niere gut leben konnte, wenn rundum alles stimmte. und der Harnröhre. Die rotbraunen Organe sind etwa 11 cm lang und 6 cm breit, 2,5 dick und wiegen je etwa 150 Gramm. Die Form der Niere gleicht einer Bohne und hat sowohl eine konkave, wie eine konvexe Biegung. Der Aufbau der Niere besteht aus drei Zonen. Als innerste Zone sehen wir das Nierenbecken, das Nierenmark als zweite und als dritte die Nierenrinde. Im Nierenbecken sammelt sich über 8–10 Nierenkelche der Harn, der im Nierenmark gebildet wird. Über die Harnleiter wird der Urin in die Blase geleitet und schliesslich über die Harnröhre ausgeschieden. 5.3 Lage der Niere Die beiden Nieren liegen links und rechts neben der Wirbelsäule, dicht unter dem Zwerchfell. Retroperitoneal, also ausserhalb der Bauchhöhle und schmiegen sich an die Hinterwand des Bauchfells an. 5.1 Embryonale Entwicklung der Niere Die Nieren entstehen embryonal als Vornieren in der Halsgegend, also am Beginn der Luftwege. Als Urnieren wandern sie dann hinunter in die Kreuzgegend und steigen dann als Nachniere wieder hinauf in die Lendengegend. Dieses Auf und Ab gehört zum Charakter der Niere. Die Niere hat also von Anfang an eine Beziehung zur Lunge und den Luftwegen. Rosina Sonnenschmidt zitiert in ihrem Buch «Nieren und Blase-Basis der Selbstverwirklichung» (Narayana Verlag) Herrn Holzapfel mit folgenden Worten: «Die innere Beziehung zwischen dem NasenRache-Raum und der Nieren-Blasen-Region tritt ferner darin zutage, dass einer Nierenentzündung (akute Glomerulonephritis) in über 80 % der Fälle eine Entzündung der Gaumenmandeln, der oberen Luftwege oder des Mittelohrs vorausgeht.» Die linke Niere reicht vom 11. Brustwirbel bis zum 2. Lendenwirbel und grenzt rückwärts an den M. psoas und M. quadratus lumborum, bauchwärts an Magen, Schwanz der Bauchspeicheldrüse und linke Dickdarmbiegung, zur Mitte hin an die Bauchschlagader, oberhalb an die Nebenniere und das Zwerchfell und seitlich an die Milz. Die rechte Niere reicht vom 12. Brustwirbel bis zum 3. Lendenwirbel und liegt wegen der Leber etwas tiefer. Rückwärts grenzt sie an den M. psoas und M. quadratus lumborum, bauchwärts an die Leber und die rechte Dickdarmbiegung, zur Mitte hin an die untere Hohlvene und an den absteigenden Teil des Zwölffingerdarmes, oberhalb an die Nebenniere und das Zwerchfell. 5.4 Nachbarorgane und ihr Zusammenspiel 5.2 Anatomie der Niere Das Harnsystem besteht aus der rechten und der linken Niere, den beiden Harnleiter, der Blase Mit der Lage der Niere sehen wir mit wie vielen Organen die Niere in direkter Nachbarschaft ist und können daraus erkennen, dass bei einer 8 Erkrankung auch diese Organe in Mitleidenschaft gezogen werden können. Rein anatomisch haben die Nieren einen direkten Bezug mit der Wirbelsäule, dem Zwerchfell, der Aorta, der Leber, der Milz, der Bauchspeicheldrüse, der Nebenniere des Zwölffingerdarmes und dem M. psoas und dem M. quadratus lumborus. Wir sehen, dass Lunge und Dickdarm einen direkten Bezug zu Niere und Blase haben. Interessant zu sehen, dass die Niere im embryonalen Zustand in der Lungengegend gebildet wird. Somit erklärt sich von selbst, dass Lungen- und Atemthemen einen Bezug zur Niere haben können. In der chinesischen 5-Elementen-Lehre sehen wir im Uhrzeigersinn die «Fütterung» des Energiekreislaufes und in der Gegenüberstellung die «Kontrolle» der einzelnen Systeme untereinander. Somit ergeben sich noch mehr Korrespondenzen mit anderen Organen. Die Kontrolle der Nieren haben Milz, Pankreas und Magen. Die Nieren wiederum üben eine Kontrolle über das Herz aus. Wissen wir um diesen Kreislauf, können uns verschiedene Krankheitszeichen oder Symptome Hinweise geben, wo das Problem wirklich liegt. Die Niere/Blase wird in der chinesischen 5-Elementen-Lehre dem Element Wasser und dem Winter zugeschrieben. Feuer Sommer Dü He 3E KS Holz Frühling Gb Le Erde Spätsommer MP Ma Wasser Winter Ni Bl Metall Herbst Lu Di In der Entsprechungslehre der Chinesen und der Lehre der Somatotopien können wir die Ähnlichkeit der Ohren und der Füsse mit den Nieren feststellen. Tatsächlich gehören die Ohren als Öffner zur äusseren Welt zu den Nieren. Was wir erlauschen und hören, nehmen wir durch die Ohren in das Innere auf. Einflüsse und Informationen müssen dann von der Niere filtriert und verarbeitet werden. Hier zeigt sich dann die Stärke und das Vermögen der Niere, das Notwendige vom Unnötigen zu trennen. Ist man sich dessen bewusst, wird man automatisch überlegen wie viel und welche Informationen gut für uns sind. Wo schenkt man Aufmerksamkeit, wo trennt man Eigenes und Fremdes. Geht man damit achtsam um, führt dies zu mehr Stabilität und Halt. Gleichenfalls kann man davon ausgehen, dass Ohren- und Hörprobleme den Ursprung in den Nieren haben können. 5.5 Niere und ihre Zugehörigkeit Die nachfolgende Tabelle zeigt eine Übersicht über die Zugehörigkeit der Niere. Ich habe sie zusammengestellt aus Rosina Sonnenschmidt: «Nieren und Blase-Basis der Selbstverwirklichung» Narayana Verlag; und O. Rippe, M. Madesjsky, M. Aman, P. Ochsner, Ch. Rätsch, «Paracelsusmedizin» AT Verlag 9 Hauptorgane Niere: Blase: ererbte Energien, Fähigkeiten, Gaben die Fähigkeit etwas fliessen zu lassen Körperöffnungen Harnröhre, Genitalien, After Körperflüssigkeiten Speichel, Urin, wässriger Stuhl Besonderer Körperbezug Knochen, Mark, Beweglichkeit des Skeletts, Gehirnwasser und Atmung Äussere Ausdrucksform Kopfhaar, Beschaffenheit und Wuchsqualität, feste Zähne Körperliche Fähigkeit Wasserhalten, Zittern, Loslassen, Entspannen durch Parasympathikus Sinnesorgan Ohren, Höhrsinn, Gleichgewichtssinn, Horchen, Lauschen Grundprinzip Empfindung Grundnatur Sensibilität, Libido, musische Qualitäten, Harmoniestreben Funktion Entschlackung, Energiereservoir, Verarbeitung der Sinnesreize Emotionen Angst, Panik, Phobien, Sicherheit–Unsicherheit Fähigkeiten Struktur, Statik, Formgebung, Sicherheit und Bestimmtheit Vertrauen auf die eigene Fähigkeit Erkenntnisfähigkeit in Bezug auf Lebensfragen Stimmhafter Ausdruck Stöhnen, Ächzen Geruch Faulig, scharf, verwester als normaler Urin Geschmack Salzig Farbe Schwarz-blau Somatotopien Ohr, Fuss, Embryo Lymphgebiet Tonsilla pharyngea, Sinus frontalis Wirbelsäulensegment LW 2, 3 / S 4, 5 und Steissbein Planet Venus Element Wasser: im Wasser begann das Leben Das embryonale Leben beginnt auch im Wasser Jahreszeit Winter, Rückzug, Innehalten, Ruhe Lebenszeit Pupertät 10 5.6 Die Aufgaben der Niere ... b) ... aus der Sicht der Traditionellen europäischen Naturheilkunde a) ... aus der Sicht der Schulmedizin Die Nieren zählen in der Naturheilkunde, nebst der Lunge, dem Darm und der Haut zu den vier wichtigsten Entgiftungsorganen. In der naturheilkundlichen Therapie ist die Ausleitung über die Niere eine Basistherapie bei Erkrankungen der Haut und des Rheumatischen Formenkreises. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Phytotherapie und diäthetische Massnahmen werden eingesetzt, um das Säure-Basen-Verhältnis positiv zu unterstützen. Humoralmedizinisch gesehen ist die Niere keinem Element zugeschrieben. Das paarige Organ erfüllt mit der Harnproduktion und der Harnausscheidung mehrere wichtige Regulationsaufgaben. Die Niere gehört zu den lebenswichtigsten Organen, braucht für ihre Funktion sehr viel Sauerstoff und ist verständlicherweise das erste Organ, das bei Sauerstoffmangel versagt. Der beidseitige Ausfall führt unbehandelt zum Nierenversagen und direkt zum Tod. Die Schulmedizin mit ihrem linearen Denken hat die Aufgaben der Niere sehr klar formuliert. Die Aufgaben sind auf die Niere bezogen und zeigen eigentlich keinen Bezug oder direkten Zusammenhang zu anderen Organen oder Krankheitsbildern oder Symptomen. Nach der Befragung einer Nephrologin kennt man keine solchen Zusammenhänge. Ausser die Erkrankung an Diabetes bei welchem das Nierenparenchym geschädigt wird. oAusscheidung von Stoffwechselendprodukten oKreatinin, Endprodukt des Muskelstoffwechsels oHarnsäure, Endprodukt des Purinstoffwechsels oHarnstoff, Endprodukt des Eiweissstoffwechsels oPhosphat, Sulfat, Ammonium und überschüssige Salze oAusscheidung von Fremdsubstanzen wie Medikamenten oUmweltgiften, die durch die Nahrung aufgenommen wurden oRegulation der Elektrolytkonzentration oKonstanthaltung des Wasserhaushaltes und des osmotischen Druckes oAufrechterhaltung des Säure-Basen-Haushaltes oBildung von Renin, Beeinflussung des Elektrolythaushaltes und Blutdruckes oBildung von Erythropoetin, stimuliert bei Sauerstoffmangel die Blutbildung oUmwandlung von Vitamin-D-Hormonen in seine wirksame Form oSie reguliert den Säure-Basen-Haushalt und ist gefordert, wenn zuviel säurebildende Nahrungsmittel (wie Zucker, zuckerhaltige Produkte, Weissmehlspeisen und Fleisch) konsumiert werden. oEin Teil der Melanchole wird von der Milz an die Niere zur Ausscheidung weitergeleitet. oDurch ihre Tätigkeit als Entgiftungsorgan gibt sie Verbrauchtes ab und trennt sich von nicht mehr Notwendigem. Sie vermögen durch die hohe Energie das Schwere, Belastende vom Leichten zu trennen und auszuscheiden. oDies kann auch im übertragenen Sinn angewendet werden. Redewendungen, wie: «etwas auf Herz und Nieren prüfen» oder «das geht mir an die Nieren» verdeutliche dies. oDie Niere beeinflusst die Erythrozytenbildung durch das Nierenhormon Erythropoetin, das im Knochenmark die Produktion stimuliert. Die Blutqualität in Bezug auf die Fliesseigenschaft wird durch die Wasser-MineralsalzHaushalt-Regulation kontrolliert. Die Niere hat einen grossen Bezug zum Blut. Einerseits wird sie über das Blut mit genügend Sauerstoff versorgt, anderseits kann sie als Organ, das selbst am meisten Sauerstoff benötigt, selber den Sauerstofftransport verbessern. oDie Niere hat auch einen engen Bezug zum Nervensystem durch die nahe Position zum Rückenmark und zum hohen Energiegehalt. oAls paariges Organ steht sie für Partnerschaft und Beziehung. Immer wiederkehrende Harnwegsinfekte können einen Hinweis auf unbewusste Partnerschaftskonflikte geben. 11 c) ... aus der Sicht der chinesischen Medizin Die Niere wird in der chinesischen Medizin als «Wurzel des Lebens» oder «Wurzel des Vor-Himmel-Qi» bezeichnet. Der Grund dafür ist, dass sie die Essenz speichert, die wir teilweise von den Eltern bei der Empfängnis mitbekommen. Das Nieren-Yin und das Nieren-Yang werden als Grundlage für Yin und Yang aller Organe angesehen. Das heisst als «Primäres Yin» und «Primäres Yang» bezeichnet. Das Nieren-Yin ist die Grundlage aller YinEnergien des Körpers, vor allem von Leber, Herz und Lunge sowie die grundlegende Substanz für Geburt, Wachstum und Fortpflanzung. Das Nieren-Yang, die Quelle der Yang-Energien, von Milz, Lunge und Herz und die Triebkraft aller Lebensvorgänge. Beide, Nieren-Yin und NierenYang, haben die gleiche Wurzel und bedingen sich gegenseitig. speichert die Essenz und regiert Geburt, Wachstum, Fortpflanzung und Entwicklung Die Niere speichert sowohl die Vor-HimmelEssenz, die uns von den Eltern mitgegeben wurden und den Fötus ernährt hat, sowie die Nach-Himmel-Essenz, die wir aus der Nahrung nehmen. Sie kontrolliert die Geburt, Pubertät, Menopause und den Tod. Der Zustand der Essenz bestimmt den Zustand der Niere. oSie produziert das Mark, füllt das Gehirn und die Knochen Mit «Mark» ist in der chinesischen Medizin eine Substanz gemeint, die die gemeinsame Matrix von Knochen, Knochenmark, Gehirn und Rückenmark bildet und das Gehirn auffüllt. Daher hat das Gehirn eine physiologische Beziehung zur Niere. Gedächtnis und Konzentration. Denken und Sehen werden durch eine starke Nierenenergie geschärft. Das Mark ist auch die Grundlage für den Aufbau des Knochenmarkes, das wiederum die Knochen ernährt. Starke Knochen und feste Zähne zeugen von einer guten Nierenenergie oSie regiert das Wasser Nach den Fünf Elementen gehört die Niere zum Wasser. Die Niere reguliert die Körperflüssigkeit. Ist das Nieren-Yin und das Nieren-Yang oSie ausgeglichen, ist der Harn in Menge und Farbe normal. Bei einer Erkrankung kommt es zum Ungleichgewicht, was zu reichlichem, blassem Harn oder zu spärlichem, dunklen Harn führt. Ebenfalls hat die Niere, die Kontrolle über den Dünn- und Dickdarm. Sie trennen die klaren von den unreinen Körperflüssigkeiten. Flüssigkeit aus der Lunge wird zur Niere weitergeleitet. Ein teil wird ausgeschieden, der andere verdampft und kehrt als Befeuchter zur Lunge zurück. In der Umwandlung und im Transport der Flüssigkeit spielt die Milz eine grosse Rolle. Die Niere liefert der Milz dazu die Wärme kontrolliert das Empfangen des Qi Lunge und Niere arbeiten zusammen. Das Qi der Atemluft gibt die Lunge an die Niere weiter, die sie behalten soll. Kann sie es nicht halten steigt das Qi rebellierend auf und erzeugt Atemnot und Asthma. oSie öffnet sich in den Ohren Wenn die Niere gesund ist, vermögen die Ohren die 5 Töne zu hören. oSie manifestiert sich im Haar Bei reich vorhandener Nieren-Essenz sind die Haare dicht, wachsen gut und sind glänzend. oSie kontrolliert die beiden unteren Öffnungen Inkontinenz, Enuresis, Spermatorrhö, nächtlicher Samenverlust, Durchfall oder Anusprolaps zeigen eine schwache Nierenenergie auf. oSie beherbergt die Willenskraft Mangel an Willenskraft und Motivation sind meistens Begleiterscheinungen von Depressionen, auch dies zeigt Nierenenergieschwäche auf. oSie 12 6. Energie Energie ist eine physikalische Grösse welche in allen Bereichen eine grosse Bedeutung hat. Das Vorhandensein von Energie ist die Voraussetzung um etwas zu verändern. Energie kann nicht produziert oder verbraucht werden, Energie kann aber umgewandelt, transportiert und gespeichert werden. Energie gibt es in vielen Energieformen und Energieeinheiten, die internationale Grundeinheit ist das Joule (J = Ws). Bei der Umwandlung von Energie entsteht Leistung, welche ein Mass für die Veränderung der Energie pro Zeit ist. Abgeleitet vom Begriff Leistung kann man die Energie auch als Leistungsvermögen bezeichnen. Um also einen Organismus oder auch eine Maschine am Leben oder am Laufen zu erhalten braucht es Energie. Menschen, Tier und Pflanzen brauchen eine Grundenergie um sich am Leben zu erhalten und zusätzlich Energie um zu wachsen oder sich fortzubewegen oder eine Leistung zu erbringen. Die Energie wird aus der Nahrung und der Umwelt bezogen. Alles ist Energie. Materie ist manifestierte Energie. Das heisst also, dass alle Organe eine eigene Energie und einen eigenen Rhythmus haben. Trotzdem sollten die einzelnen Organe wie in einem Orchester zusammenspielen. Das Zusammenspiel der einzelnen Organe ist wichtig für einen gesunden Organismus. Ist der Energiefluss eines Organes zu schwach oder zu stark oder sogar blockiert hat es Auswirkungen auf verschiedene Systeme im Körper, nicht nur auf das betroffene Organ. Für einen gesunden, gut funktionierenden Organismus ist das freie Fliessen der Energie aller Organe und das harmonische Zusammenspiel sehr wichtig. Der Begriff Energie wird auch ausserhalb der Physik verwendet, oft um einen Zustand zu beschreiben, der Veränderungen verursachen kann. Beispiele dafür sind Menschen voller Energie oder solche mit krimineller Energie. 6.1 Nierenenergie Aus der Sicht der chinesischen Medizin ist die Energie der Niere die Urenergie, die Lebensenergie. Man könnte die Niere mit ihrer Energie als Schatzkammer oder Tresor vergleichen. Alle Organe brauchen für ihre Arbeit die eigene Energie. Sind sie aber zu sehr belastet und brauchen sie mehr, holen sie sich diese notwendige Energie von den Nieren. Ist der Umgang mit der Energie auf lange Zeit verschwenderisch (gönnt man dem Körper beispielsweise keine Erholung und Regenerationszeit), wird die Energie der einzelnen Organe aufgebraucht und zuletzt geht es an die Substanz, an die Nierenenergie. «Es geht mir an die Nieren» das heisst für mich soviel wie «es geht mir ans Leben» Somit können wir nachvollziehen, wenn die «Chinesen» sagen, dass eine aufgebrauchte Nierenenergie eine aufgebrauchte Lebensenergie ist und somit das Ende des irdischen Lebens bedeutet. Die Nieren und deren Energie steht für Standhaftigkeit, Stabilität, Halt, Sicherung, Lebenswille, Urvertrauen. Nicht nur im mentalen Bereich sondern auch im körperlichen. Skelett, Zähne, das härteste hat demnach einen Bezug zur Niere. 13 7. Symptome einer schwachen Nierenenergie Nach chinesischer Vorstellung bestimmt die «Niere» die Persönlichkeit und somit auch die Stärke des Willens. Die Stärke der Ich-Kraft und die Ausstrahlung der Persönlichkeit geht einher mit der Stärke der Nierenenergie. Ist das Nierensystem geschwächt, treten Ängstlichkeit und psychische Labilität auf. Der Mensch fängt sich an zurückzuziehen und meidet die Gesellschaft. Dies wiederum ist erklärbar, da die Niere als paariges Organ auch für Partnerschaft und Beziehung steht. Diese Störungen werden häufig begleitet von innerer Unruhe und Nervosität, manchmal auch von Schlafstörungen. Auf der körperlichen Ebene weisen viele Symptome auf eine Nierenenergieschwäche hin. Die chinesische Medizin unterscheidet noch zwischen Nieren Yin-Mangel (eine Schwäche der Nierensubstanz) und Nieren Yang-Mangel, (Schwäche der Funktion). 7.1 Allgemeine Symptome oAllgemeine Energielosigkeit oMüdigkeit oKraftlosigkeit oVergesslichkeit oÄngste oPanikattacken oHäufiges Wasserlassen, besonders in der Nacht oDurchfall oAnus-Prolaps oLockere Zähne oHöhrprobleme, Tinitus oSinusitis oChronische Entzündungen der Rachenmandeln oHaarausfall, stumpfes Haar, Glatzenbildung beim Mann oFrühzeitig ergrautes Haar oder Haarausfall 7.2 Nieren Yin-Mangel (eine Schwäche der Nierensubstanz) Ein schwaches Nieren-Yin produziert zu wenig Mark, um das Gehirn zu füllen, was zu Schwindel, Tinitus, Vertigo, und Vergesslichkeit führt. Es führt auch zu einem Mangel an Körperflüssigkeit, was zu Mundtrockenheit am Abend, Durst und Obstipation und dunklem, spärlichem Urin führt. 7.3 Nieren Yang-Mangel (eine Schwäche der Funktion) Beim Nieren-Yang-Mangel haben die Nieren nicht ausreichend Kraft, den Knochen und dem Rücken Stärke zu geben. Daher die Rückenschmerzen und die Schwäche von Beinen und Knien und das Empfinden von Kälte. oPhobien oDepressionen oWasseransammlung im Gewebe LW 1–3 oKnochenschmerzen oKältegefühl im unteren Rücken, Po und Oberschenkel oSteissbeinschmerzen ohne Unfall oKnocheninstabilität, Erkrankungen der Knochen, Arthrose oder angeborene Deformität oOsteoporose oFusssohlenschmerzen, brennen oMangelnde Funktion der Sexualorgane, Nachlassen der sexuellen Energie oImpotenz, Unfruchtbarkeit oRückenschmerzen, Fehlt die Energie, fehlt auch die Wärme und die Sexualorgane werden zuwenig mit Energie versorgt, dies führt beim Mann zu Impotenz und ejaculatio praecox und bei der Frau zur Infertilität und Frigidität. Zudem kann eine schwache Nieren-YangEnergie die Flüssigkeit nicht umwandeln. Diese sammelt sich an und führt zu reichlich dünnem Harn und später zu Ödemen. 14 8. Ursachen eines Energiemangels 8.1 Allgemein krank machende Ursachen Die Humoralmedizin kannte die Ursachen von Krankheiten in der falschen Säftemischung oder der Dyskrasie und hatte demzufolge nur wenig Auswahl in der Therapieform. Paracelsus beschrieb in seinem Buch «Paramirum» ganz andere Gründe für das Ungleichgewicht und die Erkrankungen und eröffnete so ein viel breiteres Spektrum an Therapiemöglichkeiten. Paracelsus hasste eine dogmatische Einseitigkeit in der Heilkunst und die Phantasielosigkeit in der Therapieanwendung. Seine Einstellung überrascht. Er vertrat die Meinung, dass es nicht immer einen Arzt braucht: «Der äussere Arzt beginnt erst, wenn der innere unterliegt, verzweifelt und ermüdet» (Paracelsus I/521, O. Rippe, M. Madjsky, M. Amann, P. Ochsner, Ch. Rätsch: «Paracelsusmedizin»). Also ist es die Aufgabe des Therapeuten, den inneren Arzt zu schützen und zu stärken. Die fünf Entien von Paracelsus beschreiben die fünf krankmachenden Ursachen und die fünf dazugehörigen Therapien. Für Paracelsus war klar, dass es nicht einfach eine Therapieform gibt, sondern nach Ursache die dazu gehörende Therapieart gewählt wird. Die fünf Entien Eine Zusammenfassung aus O Rippe, M. Madjsky, M. Amann, P. Ochsner, Ch. Rätsch: «Paracelsusmedizin»: o o Das Ens naturale Verwirrung durch den eigenen Körper, das heisst Veranlagung oder genetische Konstitution und die daraus entstehende Disposition. Diese drei Entien beziehen sich auf den Körper, die beiden nachfolgenden betreffen den Geist. o Das Ens spirituale Hier sind es die «Geister», die uns krank machen. Psychosoziale und psychosomatische Einflüsse auch Gedankenmuster und Lebenseinstellung. Eine reale Welt war für Paracelsus auch der Einfluss von Magie und Hexerei. o Das Ens dei Das Ens dei entzieht sich der Logik unseres Denkens. Die Seele soll geläutert werden durch das «Fegefeuer». Es enthält die Themen von Schicksal und Karma. Die Medizin kennt diese Art von Erkrankungen nicht und überlässt das Thema den Seelsorgern. Nach Paracelsus sollte sich ein Heiler auch in Glaubensfragen auskennen. Um die Krankheit vollständige zu betrachten sollten immer alle fünf Entien beachtet werden. Sind mehrer Entien bei einer Krankheit beteiligt, gibt es auch mehrere unterschiedliche Heilswege in einem Therapiekonzept. Das Ens astrale Die Kraft und das Wesen der Sterne und ihre Gewalt über den Leib. Es sind Umweltfaktoren, wie Klima, geologische Einflüsse, Strahlungen, Radioaktivität oder Infektionskrankheiten. Laut Paracelsus sind sie aber abhängig von den kosmischen Begebenheiten, denen der Mensch unterworfen ist. o täglich ausgesetzt sind. Können unsere Organe nicht mehr genügend entgiften, kommt es zur inneren Fäulnis oder zur Vergiftung. Das Ens veni Hier ist die krankmachende Ursache unsere Lebensweise und die Umweltgifte denen wir 8.2 Ursachen in der heutigen Zeit für Nierenenergieschwäche Die krank machenden Ursachen werden heute wie in der Vergangenheit immer noch dieselben sein. Allerdings bin ich überzeugt, dass heute durch unsere Lebensweise und den Umgang mit unserer Natur einige Punkte sich viel stärker auf unseren Körper auswirken und die krankmachenden Einflüsse in viel jüngeren Jahren zum Vorschein kommen. 15 Am Beispiel von Nierenenergieschwäche zeigt sich, dass eine Schwäche, die erst bei älteren Menschen zunehmen, schon bei jüngeren Menschen beobachtet wird. Folglich werde ich ein paar krankmachende Einflüsse in der heutigen Zeit beschreiben. a) Geburtsjahr – Was war in den 80er los? Die 80er-Jahre waren fröhliche Jahre, aber auch geprägt von viel Angst und dem Bestreben, sich von alten Traditionen und Gewohnheiten zu lösen. Man wollte nicht so sein wie die Eltern und Grosseltern. Traditionen wurden über Bord geworfen, man wollte eigene Wege gehen. signation. Verschiedene Jugendkulturen, die aus dieser Zeit stammen zeigen dies deutlich auf. o Übrigens: die Worte «geil» und «cool» wurden in dieser Zeit geboren o Ausbrüche von Vulkanen, Erdbeben, Hungersnöte und Kriege sowie AIDS erschütterten die Welt. Der Tschernobil-GAU zeigte die Ohnmacht gegenüber der Technik. Der Vorgänger des Handys, das Autotelefon, kam auf den Markt und eröffnete ein Zeitalter der ständigen Verfügbarkeit und der Unruhe. Der Fall der Mauer 1989 zeigte, dass Nichts unmöglich und alles möglich ist. Ein Zeichen eines morphogenetischen Feldes. Die 80er-Jahre waren vor allem der Übergang vom Industriezeitalter in das Informationszeitalter: Computertechnologie hält Einzug, Computerspiele und Spielkonsolen vertreiben das Gesellschaftsspiel. Im Haushalt werden Mikrowelle, Anrufbeantworter, Videorekorder zum Alltag. Die virtuelle Welt war geboren. Zudem erzählt uns die Zahl der 8 die Geschichte von Macht und Ohnmacht. Eine Geschichte von Leidenschaft und Lust, von Gerechtigkeit und Ausgleich. Kreativität und Ästhetik zeichnen sich darin ab. In der 8 sehen wir das ewige Wiederholen von Mustern aus der Vergangenheit, und doch möchte sich die Jugend davon lösen. Eine gewaltsame Lösung, statt eine Versöhnung mit der Vergangenheit, zeigt sich in Unruhe und Re- Null-Bock-Generation Eine heranwachsende Generation von jungen Menschen, die aufgrund ihrer beruflichen, sozialen und wirtschaftlichen Zukunft keine Perspektiven mehr sehen. Dies äussert sich in sozialer Abgrenzung, schwindendem Sinn für das Leben, Depression, Frustration, Radikalisierung und Drogenkonsum. Geleitet wird diese Haltung oft vom Bestreben, nicht so zu werden wie die Eltern und Grosseltern. In dieser Zeit erscheinen Jugendliche ratlos und es besteht die Gefahr, dass sie sich Sekten und radikalen Organisationen anschliessen, welche Ihnen Halt, Geborgenheit und Sinn zu geben scheinen. Es ist auch gleichzeitig ein Rebellieren gegen bestehende Strukturen, in welche sich diese jungen Menschen nicht hinein begeben möchten. o In der Automobilbranche kommen technisch immer noch verrücktere Autos auf den Markt. ABS und Airbag werden eingeführt, das Gurtentragen wird obligatorisch. Je mehr Technik, je mehr Angst um die Sicherheit. Popper oder Snobs Eine Jugendkultur rebellierte gegen die Rebellen oder die Angepassten, politisch Inaktiven. Die aus der Mittel- und Oberschicht Kommenden, lebten verschwenderisch, trugen nur teure Markenkleider, Lederkrawatten und Schlüpfschuhe und waren partygeil. Der Punk Die Punk-Kultur zeigt ähnliche Anzeichen wie die Null-Bock-Generation, wobei es hier eher ihrer politischen Gesinnung entspricht, gegen das System zu rebellieren. Mitte der 1970erJahre entstand in New York und London dieser Jugendkult. Provozierendes Aussehen, eine rebellische Haltung und nichtkonformistisches Verhalten sind bezeichnend für Punk. Anfangs der 80er verbreitete sich der Punk über die ganze Welt und wurde ernsthafter und aggressiver und in gewisser weise auch politischer. Eine Erweiterung des Punk, der Hardcore-Punk stellte statt der blossen Nonkonformismus radikale soziale und politische Forderungen. 16 b) Konstitution oder angeborene Nierenschäden Laut der Schulmedizin haben in den letzten Jahren die genetischen Erkrankungen der Nieren, wie Cystennieren zugenommen. Friedemann Garvelmann beschreibt von der Irisdiagnostik und der Humoralmedizin her den nephrogenlymphatischen Konstitutionstyp oder auch bekannt als renale Konstitution. Er ist heute häufig zu sehen. Ich habe ihn im Kapitel Diagnose beschrieben. c) Trauma Ein Trauma bzw. ein psychischer Schock ist nach traditionell chinesischer Vorstellung ein Angriff auf die Nierenenergie, die mit der Persönlichkeit bzw. dem Willen eng verbunden ist. Dadurch entsteht eine Starre, eine Nichtbewegung, ein Nichtfliessen, ein Einfrieren des Qi, von Gefühlen und Regungen. So wie nach einem Schock der ganze Körper starr und reaktionsstarr ist, so verhält es sich bis in die Zelle. Jede Zelle macht diese Starre mit und registriert sie. Minuten, Stunden, Tage und sogar Jahre können vergehen, bis der Fluss wieder da ist. In einzelnen Organen können Blockaden bestehen bleiben. Löst man ein Trauma schnell, ist es für den Patienten besser. Die Energie kann wieder frei fliessen und der Mensch erholt sich. tale Arbeit. Sorge schnürt auch das Lungen-Qi zusammen, was wiederum zu Angstzuständen (Angst, Enge), Atemnot sowie Schulter- und Nackenverspannung führt. e) Nachdenklichkeit, Studieren Nachdenklichkeit, übermässiges Denken oder übermässige mentale Arbeit und zu intensives Lernen schädigt die Milz und verursacht Müdigkeit, Appetitverlust und weichen Stuhl. Dieser Milz-Mangel zieht sehr häufig eine Beeinträchtigung der Milzfunktion und somit die Bildung von Schleim mit sich, was sich wieder auf die Niere auswirkt. In der heutigen Gesellschaft nimmt dieses Problem immer mehr zu. Für junge Menschen wird die Ausbildungen immer länger, das Studium immer intensiver und Erwachsene haben immer mehr anspruchsvolle intellektuelle Jobs. Für junge Erwachsene geht der Trend hin zu einem Studium. Lernen wird nicht mehr durch das Handwerk und einen Meister beigebracht, sondern durch jahrelanges Studieren. Zudem hat das Gelernte heute keine lange Überlebensdauer. Was heute gilt, ist morgen bereits veraltet. Deutlich zeigt sich dies in der Computerbranche. Man rechnet, dass Erkenntnisse noch knapp ein Jahr Gültigkeit haben. f) Angst d) Sorgen Sorge ist eine sehr häufige Emotion in unserer Gesellschaft und leert Milz und Lunge. In der heutigen Zeit sorgt man sich wegen dem Arbeitsplatz, junge Leute wegen der Lehrstelle, wegen finanziellen Problemen, immer mehr Beziehungsprobleme kommen dazu. Schlagzeilen mit neuen Krankheiten, Verbrechen und Umweltkatastrophen tragen zu trüben Gedanken bei. Durch die heutige Technik wissen wir, wenn im hintersten Teil der Welt etwas passiert. Dies trägt bei, sich selber um jegliche Kleinigkeit zu sorgen. Zudem investieren wir viel Zeit und Geld, um fürs Alter vorzusorgen. Wir geben pro Haushalt viel mehr Geld für Versicherungen und Steuern aus als für Lebensmittel. Dauernde Sorgen leert das Milz-Qi und führt zu den gleichen Schäden wie übermässige men- Angst, eine Emotion, die uns bei Gefahr als Schutzmechanismus dient und die Sinne schärft, kann sich verselbständigen und wie es der lateinische Name «angusta» (Enge) ausdrückt, auch tatsächlich in die «Enge» treiben. Diese Emotion wird der Niere zugeschrieben und in der chinesischen Medizin der Wandlungsphase Wasser. Der Tod ist die absolute Enge und Starre, Leben der Gegenpol, die absolute Entfaltung und Beweglichkeit. Jede Einengung oder Reduktion wird als blockierend, hemmend empfunden und kann somit auch Ängste auslösen. Dabei spielt es eine grosse Rolle, ob diese Einschränkungen bewusst selbst auferlegt worden sind oder ob man dazu durch gewisse Umstände gezwungen wird. Hieraus wird deutlich, dass das Gefühl der Angst abhängig ist von der Stärke des eigenen Ich, 17 seinem Bestreben nach Entfaltung und der Möglichkeit zur Selbstverwirklichung. Angst leert das Nieren-Qi o Körperliche Reaktionen Die körperlichen Symptome der Angst sind normale (also nicht krankhafte) physiologische Reaktionen, die bei (einer realen oder phantasierten) Gefahr die körperliche oder seelische Unversehrtheit, im Extremfall also das Überleben, sichern sollen. Sie sollen ein Lebewesen auf eine Kampf- oder Flucht-Situation (fight or flight) vorbereiten: o erhöhte Aufmerksamkeit, Pupillen weiten sich, Seh- und Hörnerven werden empfindlicher o erhöhte Muskelanspannung, erhöhte Reaktionsgeschwindigkeit o erhöhte Herzfrequenz, erhöhter Blutdruck o flachere und schnellere Atmung o Energiebereitstellung in Muskeln o körperliche Reaktionen wie zum Beispiel Schwitzen, Zittern und Schwindelgefühl o Blasen-, Darm- und Magentätigkeit werden während des Zustands der Angst gehemmt o Übelkeit und Atemnot treten in manchen Fällen ebenfalls auf o Absonderung von Molekülen im Schweiss, die andere Menschen Angst riechen lassen und bei diesen unterbewusst Alarmbereitschaft auslösen Ob es um eine reale Bedrohung oder Panikattacken geht, die körperlichen Symptome sind die gleichen. Das Zeigen von Angst ist immer eine Bitte um Schutz. Heute weiss man auch, dass jeder vierte Patient mit Angststörungen über chronische Schmerzen klagt. Dies ist insofern verständlich, da sich der Körper zu wenig erholen und aufbauen kann, wenn er dauernd im sympathischen Stoffwechsel läuft, das heisst dauernd unter Strom steht. g) Lebensstil Der heutige Lebensstil (Materialismus, Emanzipation, Information, Verfügbarkeit, alles zu besitzen, alles mitmachen) trägt Gegensätze in sich. Die Frauen möchten Familie haben und Kariere machen. Ihre Präsenz muss an mehreren Fronten sein. Dies ist für die Frau kein Ding der Unmöglichkeit. Die Frau hat die Fähigkeit der Multifunktionalität. Das Problem ist aber, wenn die Meinung vorherrscht, es gehe ganz ohne Mann. Arbeiten beide Eltern und werden die Kinder abgegeben, bleibt nicht mehr viel Zeit für persönliche Bedürfnisse. Das Kind wird sich selber überlassen. Der Mangel an Zuwendung wird mit Materiellem kompensiert. Das Kind oder der junge Erwachsene lernt schnell: Mangel an Zuwendung gleich Material. Interessant ist zu sehen, dass im Zeitalter der Information Heilmittel und Heilungsmethoden, die auf informativen Ebene funktionieren, immer noch belächelt und von der Schulmedizin nicht akzeptiert werden. h) Unbewusstheit Viele Menschen im Westen leben wenig bewusst. Sie leben extrovertiert und ihr Bewusstsein beschäftigt sich mit der Vergangenheit oder der Zukunft. Ereignisse oder Gefühle, die nicht ausreichend verarbeitet wurden, nehmen gedanklich viel Platz ein. Somit können aktuelle Bedürfnisse, Gefühle und Lebensthemen nicht wahrgenommen und erfüllt werden. Ein anhaltendes Missachten der körperlichen und seelischen Bedürfnisse führt zur Erschöpfung und zu Krankheit. Der Körper fängt durch die Krankheit oder die Symptome an zu sprechen. Durch das Verhaften in der Vergangenheit oder das Sorgen um die Zukunft wird zudem die Gegenwart verpasst und neue Ereignisse werden wiederum nicht ausreichend verarbeitet. So sind wir im Teufelskreis gefangen. Der Ausbruch aus dieser Spirale heisst, bewusst im Hier und Jetzt leben. i) Ernährung Die heutige Ernährung enthält zuviel Zucker und zuckerhaltige Lebensmittel. Fast Food und industriell hergestellte Lebensmittel mit viel Konservierungsstoffen – hastig gegessen unter Zeitmangel während die News laufen, das Handy klingelt und über die Arbeit diskutiert wird – bedeuten für den Körper zusätzlichen Stress. 18 Auch Zucker schwächt die Niere, da sie dauernd den Säure-Basen-Haushalt ausgleichen muss und somit Höchstleistungen vollbringt. Alle anderen Faktoren tragen ihren Teil zu den Beschwerden bei. Einer sogenannten «Urstrahlung» sind wir also alle ausgesetzt, dazu kommen noch künstlich verursachte Felder durch Stromleitungen, Internetzugänge, Handystrahlungen usw. Dies kann zu einer Überdosis führen und so das Wohlbefinden des Einzelnen beeinträchtigen. j) Wirtschaftslage und Politik Die heutige Wirtschaftslage, die Globalisierung und die Gewinnoptimierung, zeigen nur noch wenig Respekt vor dem einzelnen Menschen, er ist nicht mehr viel Wert. Was zählt ist die Zahl unter dem Strich. Einzelne verdienen enorme Summen und der Durchschnittsbürger, «gefangen» in diesem System, wendet viel Zeit und Energie auf, um zu überleben. Die jungen Menschen wissen bei Schulabschluss oder am Ende des Studiums nicht, ob sie gebraucht werden. Die Politik dient nur noch, um sich in Szene zu setzen. Nicht das Wohl der Allgemeinheit liegt den Politikern am Herzen, es geht um ihre Macht. Viele Worte, aber kaum Taten, die auch wirklich was bewirken. Mit Angst und Unsicherheit beeinflussen sie die Bürger. Wer Angst hat, der gehorcht. Die neuesten Ereignisse zeigen aber, dass Angstmacherei, Unterdrückung und Ausbeutung eines Tages wie ein Pulverfass explodieren werden. k) Erdmagnetismus Magnetismus ist ein Teilgebiet des Elektromagnetismus, eine der vier Grundkräfte der Physik. Magnetismus selber ist ein Phänomen, das sich als Kraftwirkung zwischen zwei Magneten, magnetisierten Gegenständen oder bewegten, elektrischen Ladungen zeigt. Magnetfelder werden verursacht durch magnetische Materialien, elektrische Ströme oder Stromfluss. Jedes Magnetfeld enthält Energie. Magnetische Wechselfelder können über Induktion elektrische Ströme im Gewebe auslösen und so Einfluss auf das Nervensystem nehmen. So kann der motorische Cortex stimuliert und Muskelkontraktionen ausgelöst werden. Die Magnetfeldenergie kann aber auch direkt auf die Nerven der Muskeln einwirken. l) Wenn Sinneseindrücke krank machen Die fünf Sinne des Menschen Bereits Aristoteles, ein bekannter griechischer Philosoph 384–322 v. Chr., beschrieb beim Menschen die Wahrnehmung über die fünf Sinne. 1.Sehen, die visuelle Wahrnehmung mit den Augen, Fernsinn 2.Hören, die auditive Wahrnehmung mit den Ohren, Fernsinn 3.Riechen, die olfaktorische Wahrnehmung mit der Nase, Nahsinn 4.Schmecken, die gustatorische Wahrnehmung mit der Zunge, Nahsinn 5.Tasten, die taktile Wahrnehmung mit der Haut, Nahsinn Was wir wahrnehmen oder erkennen, nehmen wir über unsere Sinne auf. Und diese Sinneseindrücke müssen von der Niere verarbeitet werden. In der heutigen Zeit muss alles immer schneller, höher, besser, leistungsfähiger sein. Immer mehr Informationen werden für die Mehrheit der Menschen zugänglich. Internet, Mobiltelefone, Fernsehen und Radio machen es möglich, dass man zu jeder Zeit erreichbar ist und alle Informationen erhält, ob nötig oder nicht. Der Mensch kommt nicht mehr zur Ruhe. Zu viele Reize bedrängen das Innere des Menschen. Er kann nicht mehr abschalten und ist somit einem Dauerstress ausgesetzt, der Adrenalin mobilisiert und die Energie aufbraucht. Lernt der Mensch nicht den Alltag zu entschleunigen und sich bewusst von den unnötigen Informationen fernzuhalten wird sich der Körper bemerkbar machen. Meist merkt der Mensch erst, wenn körperliche Symptome auftreten, was mit ihm tatsächlich passiert. Vorausgesetzt er setzt sich mit dem Problem auseinander. 19 m) Stress Stress kommt aus dem englischen und heisst soviel wie Druck, Anspannung. Lateinisch «stringere» (Anspannen) bezeichnet äussere Reize oder Stressoren, die psychische wie physische Reaktionen bei Lebewesen hervorrufen zur Bewältigung besonderer Aufgaben, die aber auch zu einer körperlichen und geistigen Belastung werden können negativem Schlafverhalten, Schwächung des Immunsystems und Infektanfälligkeit, Lern- und Konzentrationsstörungen und Spannungskopfschmerzen führt. Erschöpfen sich die Hormone der Nebennierenrinde und des -markes, kommt der totale Zusammenbruch, in der heutigen Zeit BurnoutSyndrom genannt. o o Stressoren Als Stressoren oder Stressfaktoren, werden alle inneren und äusseren Reiz-Ereignisse bezeichnet, die eine adaptive Reaktion (Anpassungsfähigkeit) erfordern. Der Organismus interpretiert die auf ihn einwirkenden Reize und ihre Auswirkungen für die jeweilige Situation und bewertet sie positiv oder negativ. Alles, was momentan nützlich, angenehm, befriedigend ist, wird in diesem Prozess positiv bewertet. Nach einem Konzept von Hans Selye unterscheidet man zwei Arten von Stress: negativer Stress (Dysstress) und positiver Stress (Eustress). o Dysstress Jene Reize, die als unangenehm und bedrohlich oder überfordernd empfunden werden und immer wieder auftreten werden als negativer Stress angesehen. Dazu kommt, dass der, der diese Reize erlebt durch seine Interpretation keine Möglichkeit zur Bewältigung der Situation sieht. Demzufolge kann Dystress durch Vermittlung geeigneter Stressbewältigungsstrategien, wie analysieren der Situation und anderer Denkweise verhindert werden. Dysstress führt zu einer stark erhöhten Anspannung des Körpers und Ausschüttung bestimmter Neurotransmitter und Hormone, wie Adrenalin und Noradrenalin. Eine Ausschüttung dieser Hormone bewirkt eine Aktivierung der lebensnotwendigen Organe. Eine vermehrte Durchblutung des Herzens, der Lunge, der Muskeln und der Haut treten ein, die Leber stellt vermehrt Glucose zur Verfügung. Denkvermögen, Aufmerksamkeit und Leistung dagegen nehmen ab. Bei weiter andauerndem Dysstress werden dann Glukokortikoide ausgeschüttet, was zu Eustress Als Eustress werden jene Stressoren bezeichnet, die den Organismus positiv beeinflussen. Ein grundsätzliches Stress- bzw. Erregungspotenzial ist für das Überleben eines Organismus erwünscht. Positiver Stress erhöht die Aufmerksamkeit und fördert die maximale Leistungsfähigkeit des Körpers, ohne ihm zu schaden. Im Gegensatz zum Dysstress wirkt sich Eustress auch bei häufigem, langfristigem Auftreten positiv auf die psychische oder physische Funktionsfähigkeit eines Organismus aus. Eustress tritt beispielsweise auf, wenn ein Mensch zu bestimmten Leistungen motiviert ist oder Glücksmomente empfindet. So könnte man die Behauptung aufstellen, dass Verhaltensweisen, soziale Umstände und vor allem Denkmuster beteiligt sind, ob ein Stressor als Dys- oder als Eustressor empfunden wird. o Psychosoziale Stressfaktoren o der Tod eines nahen Familienangehörigen o Scheidung o chronische Konflikte in der Paarbeziehung o Zeitmangel, Termindruck o Lärm o Geldmangel, Armut, Schulden, Überschuldung o fehlende Gestaltungsmöglichkeiten, mangelndes Interesse in Beruf und Freizeit o grosse Verantwortung o Mobbing am Arbeitsplatz, Mobbing in der Schule o Schichtarbeit (bewirkt eine Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus und gesundheitliche Probleme) o ständige Konzentration auf die Arbeit (zum Beispiel Fliessbandarbeit) o Angst, nicht zu genügen (Versagensangst) 20 o Perfektionismus – überhöhte Ansprüche an sich selbst und an andere o soziale Isolation, Verachtung und Vernachlässigung o Schlafentzug o Reizüberflutung o Krankheiten und Schmerzen, eigene und die von Angehörigen o seelische Probleme, unterschwellige Konflikte o schwerwiegende Ereignisse, beispielsweise Wohnungseinbruch, Operation, Prüfung o auch unausgleichbare Unterforderung, Langeweile und Lethargie o Überforderung durch neue technische Entwicklungen: Technostress o Symptome bei Erwachsenen o Gehirn: Abbau von Gehirnmasse, Einschränkung der emotionalen Ebene, Durchblutungsstörungen im Gehirn o Gefühle: Traurigkeit, Ärger, Schuld, Vorwürfe, Angst, Verlassenheit, Müdigkeit, Hilflosigkeit, «Schock», Jammern, Taubheit, Leere, Hoffnungslosigkeit, Deprivation, Demütigung, Steigerung des aggressiven Verhaltens, Bewegungsdrang, Gereiztheit, emotionsloses Denken o Kognition: Ungläubigkeit, Verwirrung, Vorurteile, Konzentration, Halluzinationen, Depersonalisation, Vergesslichkeit. o Körperlich: Übelkeit, Enge in Kehle und Brust, Übersensibilität bei Lärm, Atemlosigkeit, Muskelschwäche, Verspannung von Muskeln, Mangel an Energie, trockener Mund, Magenund Darmprobleme, zeitbedingte Impotenz, Haarausfall, schlechtes Hautbild, rötliche Augen, verminderte Mimik, Herzstechen, Hörsturz, Gelenkschmerzen, Hautausschlag, Schwächung des Immunsystems, langfristige Störung des Verdauungsprozesses sowie erhöhtes Risiko für Bluthochdruck, Schlaganfall und Herzinfarkt. o Verhalten: verminderte Kreativität, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Geistesabwesenheit, sozialer Rückzug, Träume zu Ereignissen, Vermeidung von Nähe zu Tatort oder ähnlichen Situationen, Seufzen, Aktivismus, Weinen, Hüten von «Schätzen» 21 9. Der Therapeut Da es mir um ein ganzheitliches Konzept geht, komme ich nicht daran vorbei, mir auch einige Gedanken zum Therapeuten selbst zu machen. Was macht einen guten Therapeuten aus? Wissen? Können? Handwerk? Einfühlsamkeit? Besondere Fähigkeiten? Erfahrung? Ich bin überzeugt, dass sowohl Respekt vor der Natur und dem Mitmenschen, als auch Echtheit nebst Wissen zur Grundausstattung eines guten Therapeuten gehören. Schon Paracelsus hatte klare Vorstellungen über den guten Therapeuten. Nach ihm sollte man gewisse Regeln befolgen und die 7 Wege kennen, um sich das Wissen der Heilkunst anzueignen. o Erfahrung Nur die Erfahrung macht den Heiler zu einem Meister. Dieses Wissen kann man sich auf sieben verschiedenen Wegen aneignen. 9.2 Die 7 Wege zum Wissen in der Heilkunst nach Paracelsus o Durch Geistwesen der Kunst der Magie sowie Visionen und Träume «Visionen, Träume, innere Stimmen oder «Channeling» offenbaren dir Wissen. Achte also auf deinen inneren Menschen.» o Überlieferung von Mensch zu Mensch Überlieferung von Mensch zu Mensch, Fehlerquellen sind hier nicht ausgeschlossen. 9.1 Die Regeln nach Paracelsus o o Lebenslanges Studieren «Das Leben ist kurz und die Kunst lang. Wer glaubt, ausgelernt zu haben, hat das Wesentliche nicht begriffen», sagt Paracelsus in O. Rippe, M. Madjsky, M. Amann, P. Ochsner, Ch. Rätsch: «Paracelsusmedizin». Respekt vor dem Wissen und der Erfahrung anderer o Paracelsus vertrat die Meinung, dass ein Arzt nicht alles, was er wissen müsse, in den hohen Schulen lernen könne. Er müsse auch zu Zigeunern, Schwarzkünstlern, Landfahrern und alten Bauern gehen, um von ihnen zu lernen. Zudem sei das Wissen nicht nur im eigenen Lande zu erfahren. Um mehr Wissen zu bekommen, müsse man sich schon auf Wanderschaft begeben. Die Lebensweise im Einklang mit den Kosmischen Gesetzen, Bescheidenheit, Exzesse meiden o Eine weitere Regel ist die Bescheidenheit und die Lebensweise im Einklang mit den kosmischen Gesetzen. Wichtig ist, dass man sich bemüht, nicht ob es immer gelingt. Exzesse sollten man aber meiden. Die eigene Erfahrung Durch Beobachtung, Erleben, Spüren und Anwendung des Erfahrenen wächst man weiter. o Die Voraussicht oder Divination Durch den Kontakt mit Elementarwesen wie Nymphen, Zwergen oder durch die magische Kunst der Radiästhesie ist die vierte Möglichkeit sich Wissen anzueignen. o Die Lehre der Signaturen: Chiromanthie Chiromanthie ist das Beachten von speziellen Zeichen, durch die man auf einen eventuellen Nutzen schliessen kann. o Die Lehre der Signaturen: Physionomie In der Physionomie schliesst man aus dem Äusseren einer Substanz auf ihre innere potentielle Wirkung. Die Lehre der Signaturen: Begreifen der Formensprache in der Gesamtheit o Es sind alle Wesensmerkmale eines Stoffes gemeint, auch das unsichtbare, wie Geschmack oder die Korrespondenz zu den Planetenkräften. 22 9.3 Die fünf Arzttypen Paracelsus beschreibt fünf Arzttypen, die unterschiedliche Verfahren anwenden und somit den verschiedenen therapeutischen Anforderungen gerecht werden. Spannend ist zu sehen, dass sie sowohl antipathische wie auch sympathische Methoden aufweisen. o Der Naturalis Der antipathische Heiler vertreibt die Krankheit durch den Gegensatz. Kaltes wird durch Warmes, Feuchtes durch Trockenes, Völle durch Entleerung therapiert. Eine gute Beobachtungsgabe und die Kenntnis der Wirkung des eingesetzten Arznei genügt. Das Wissen um eine spezifische Natur des Heilmittels ist nicht nötig. Samuel Hahnemann nannte diese Methode im 19. Jahrhundert «Alopathie». Paracelsus lehnte diese Methode ab, da er die Meinung vertrat, dass mit einer antipathischen Anwendung das Wesen der Krankheit nicht verstanden wird. Diese Methode eignet sich vor allem für die Behandlung akuter Leiden und sollte mit den nachfolgenden Methoden kombiniert werden, ansonsten findet eine Unterdrückung statt und daraus können schlimmere Folgeerkrankungen entstehen. Die heutige wissenschaftliche Medizin kennt nur diesen Arzttypen. o Der Specificus Der Speificus kennt das Geheime Wesen und die Besonderheiten seiner Arznei und hat Erfahrung mit ihr. Er muss die Signaturen der möglichen Heilmittel in Analogien der Krankheit begreifen, somit wird er zum Philosophen und ein Vertreter des homöopatischen Prinzips: Ähnliches mit Ähnlichem heilen. o Wahrheit ohne Zweifel und Einfühlsamkeit zeichnet ihn aus. Damit das Wort heilende Wirkung hat, muss der Philosoph und der weise Freund aus ihm sprechen, dadurch kann das Ziel der Selbsterkenntnis des Patienten erreicht werden. Der Patient selber findet seine Antwort auf Probleme oder Krankheit. Spricht hingegen der Zweifel und Geldgier aus ihm, wird der Patient in die Irre geführt. Unter diesen Arzneitypen findet man auch Astrologen, die dem Patienten Zusammenhänge zwischen dem Makro- und Mikrokosmos aufzeigen. Auch die Kunst der Hypnose wird angewendet. o Der Spiritualis Der Spiritualis heilt mit der Gabe der Magie. Mit Hilfe der Gestirne kann er Kräfte auf Objekte übertragen und sie als Heilmittel anwenden. Die Anwendung von Arkana, geistartige, magische Heilmittel wendet er an. Magie ist das Heilen in Harmonie mit den Sternenkräften, mit dem Ziel im Menschen Harmonie zu erzeugen. Die magische Arznei soll im Körper eine höhere Schwingung erzeugen, damit der Geist Selbsterkenntnis bekommt und die Krankheit überwinden kann. Dazu gehört auch das Wissen um die geheimen Kräfte der Kräuter, Wurzeln und Gesteine. Er versteht die Sprache der Natur. o Der Fidelis Der letzte Arzttyp heilt durch die Kraft des Glaubens. Die Heilkraft kommt aus der Kraft der spirituellen Verbundenheit seiner Seele mit den Schöpferkräften. Er braucht dazu weder Arznei noch Geister, seine Person tritt in den Hintergrund. Er darf keine Zweifel haben und muss ein Meister der Hermetik sein. Seine Aufgabe ist es, die Sinne des Kranken für die höheren Mächte zu öffnen, damit er sein Urvertrauen zurückgewinnt, das er verloren hatte. Der Charakteralis Der Charakteralis braucht keinen Stoff zum Heilen. Er schöpft seine Kraft zum Heilen aus seinem inneren Wesen und seinen Einsichten. Das Wort ist das Heilmittel, dazu braucht es Weisheit und Lebenserfahrung und Charisma. Eine innere 9.4 Die vier Säulen der Heilkunst nach Paracelsus Die Heilkunst beruht, so Paracelsus, auf vier Säulen: Philosophie, Astronomie, Alchemie und alle drei werden getragen von der Tugend. 23 o Die Philosophie Die Wichtigkeit der Philosophie zeigt sich in der Erkenntnis der Materie als beseelte Natur. Die Philosophie ist die Schule der geistigen und sinnlichen Wahrnehmung der Welt. Die Erforschung der Natur und ihrer Ordnungskräfte, die sich in verschiedenen Erscheinungen manifestiert, lässt Rückschlüsse ziehen auf den Menschen. Werkzeuge dazu sind die vier Elementenlehre oder auch die tria Principia. Die Heilmittel werden ausgewählt durch die Interpretation der Naturerscheinung, der Signaturenlehre. Die Philosophie wird der Erde, dem Wasser, der Mutter, dem Mond, Unten und dem Salz oder dem Sal Prinzip zugeordnet. o Die Astronomie Die Wahrnehmung und die Entdeckung der Himmelskräfte war ein wichtiger Schritt in der menschlichen Entwicklung. Was bis jetzt nur den elementaren Gewalten der irdischen Natur zugeschrieben wurde, nimmt nun eine zusätzliche Dimension an. Übersinnlichkeit, Einflüsse des Kosmos, der Planeten und Sternzeichen auf unser irdisches Geschehen zeigt uns etwas Göttliches. Himmel, Luft und Feuer, Sulfur, Oben, Vater, Sonne sind die Elemente der Astronomie. o Die Alchemie Alchemie ist die Kunst mit den Elementenkräften (Feuer, Wasser, Erde und Luft) zu arbeiten. Seit der Antike kennt man auch den Begriff der Quintessenz. Sie ist der geistige Ursprung der Elemente und nach Paracelsus Gott. Die Quinteessenz ist im Mensch als Vernunft, in den Stoffen als Heilkraft verkörpert. In Beziehung zu den Elementen stehen auch die drei Prinzipien oder die tria principia: Sal, das Salz, das Geformte, das Materielle, Sulfur, das Beseelte und Mercurius, das Vergeistigte. Die Kunst der Alchemie befasst sich mit dem Umwandlungsprozess der Materie, der Spagyrik. Indem durch geeignete Verfahren die geistartigen Kräfte aus den Stoffen gelöst und als Heilmittel gebraucht werden möchte man nicht nur die Krankheit in Gesundheit verwandeln, sondern auch dem Menschen den Zugang zu seiner göttlichen Vernunft ermöglichen und so Erkenntnis bewirken. Untugenden können so in Tugenden verwandelt werden. o Die Tugend Für Paracelsus war diese Säule die wichtigste. Alle Erkenntnis über die Philosophie, die Astronomie, die Alchemie sind nichts wert, wenn sie nicht auf die Säule der Tugend gebaut sind. Darunter verstand er die Integrität des Heilers, sein Können, seine Virtuosität und die verschiedenen Möglichkeiten des Heilens. Eine tätige Nächstenliebe ist zu entwickeln, sie sollte die Grundlage sein und nicht das Streben nach Ruhm und Reichtum. 24 10. Diagnose-Methoden 10.1 Anamnese Eine ausführliche Aufnahme der Anamnese ist die beste Voraussetzug, um ein klares Bild über den Zustand des Patienten zu bekommen. Dazu gehören das Gespräch und die Befragung in einer guten Atmosphäre. Einerseits sind die Antworten des Patienten wichtig, anderseits verbirgt sich die Wirklichkeit hinter der Haltung und der Art wie der Patient etwas erzählt. Nicht selten kommt der entscheidende Hinweis auf das Problem am Schluss zwischen Tür und Angel zum Vorschein, sozusagen als Randbemerkung. 10.2 Iris Mit der Irisdiagnostik können wir die Konstitution, das heisst die Veranlagung zu einem Problem sehen. Zudem können sich Zeichen in der Organzone zeigen und Hinweise geben. Die nephrogen-lymphatische Konstitution oder die renale Konstitution ist relativ häufig und zeigt sich im blauen Auge als transparente, zartgelbe Pigmentierung vor allem in der BlutLymphzone. Sie kann aber auch in der ganzen Iris vorkommen. Eine gelbe Pigmentierung, verschieden deutlich ausgeprägt weisst immer auf die Niere hin. Zudem können Schwächezeichen im Urogenitalbereich, in beiden Augen zwischen 5 und 7 Uhr, Lockerungen, Lakunen, Pigmente auf eine Schwäche der Niere hinweisen. Dieselben Zeichen im Kopfbereich lassen auch an eine Nierenschwäche denken und zeigen den Zusammenhang der Niere mit der Kopflymphe auf. 10.3. Antlitz Auch Gesichter sprechen eine Sprache. Das Nierenareal zeigt sich im Gesicht mitten auf der Wange. Bei manchen Menschen etwas oberhalb, bei anderen mehr im unteren Bereich. Quellungen und Rötungen weisen auf entzündliche Prozesse hin. Einziehungen, nachlassender Gewebespannung, Blässe und Grautöne zeigen die Schwächung des Organs an. Faltenbildung eine jahrelange Überanstrengung oder Überforderung des Organs. 10.4. Zungendiagnostik Die Zunge ist jener Körperteil, der den aktuellen Zustand der Organe am schnellsten abbildet. Ein Nierenenergiemangel zeigt sich an einer blassen, geschwollenen, mit geringem Belag versehenen Zunge. Zeichen in der Magen-HerzLungen-Zone (an der Zungenspitze) können vorhanden sein. 10.5 Puls Die Qualität des Pulses macht eine Aussage über den energetischen Zustand. Ein tiefer, schwacher Puls zeigt den Nierenenergiemangel an. 25 11. Verschiedene Heilverfahren und Therapiekonzepte Das Therapiekonzept wird individuell auf den Patienten abgestimmt. Welche Heilverfahren angewandt werden ist nicht so sehr entscheidend. Das Ziel muss sein, dem Patienten die Einsicht zur Selbstverantwortung bewusst zu machen und auf verschiedenen Ebenen Impulse zur Selbstheilung zu geben. Der Patient sollte durch Ordnung in seinem Leben und durch seinen Lebensrhythmus und durch Erkenntnis zurück zu seinem ursprünglichen Zustand finden. Ergänzend zu den fünf Entien, den fünf krank machenden Ursachen, gibt Paracelsus auch fünf Therapievorschläge: Zum Ens astrale: Lebensenergie zuführen Unspezifische Immuntherapie, roborierende Therapie, Energie aufbauen, Tonika, Stimulantien, Anregung der Vitalfunktion, Lebenselixier, Räucherung, Umstimmung, Reiztherapie, Eigenblut Zum Ens veneni: Entgiftung/Stoffwechsel verbessern Gesunde Ernährung, Amara, Bitterstoffe, Entgiftung, Ausleitung, Schröpfen, Baunscheidtieren, Reaktionsmittel nach Unterdrückung Zum Ens naturale: Konstitution stützen Individuelle Therapiekonzepte mit Metallen nach astromedizinischen Gesichtspunkten, Therapie nach den Elementenlehre, Spagyrik, Homöopathie, Konstitutionelle Behandlung. Zum Ens spirituale: Psyche stützen Geistheilung, Hypnose, Gegenzauber, Amulette, sedativa, Nervina, Aromatherapie, Homöopathie mit psychogen wirkenden Stoffen Zum Ens dei: Karmisches Bewusstwerden Bewusstwerden der metaphysischen Hintergründe von Krankheiten, Geistheilung, Wunderheilung. 11.1 Ordnungstherapie «Im Masse liegt die Ordnung; jedes Zuviel und jedes Zuwenig setzt an Stelle von Gesundheit Krankheit.» Pfarrer Sebastian Kneipp (1821–1897) Ordnungstherapie ist ein moderner Therapieansatz mit langer Tradition. Schon in der Antike wurde der Einfluss auf die Selbstheilungskräfte durch ein geordnetes Leben erwähnt. Das Wort «diaita» das heutige «Diät» meinte ursprünglich eine gesunde, ausgewogene Lebensführung. Das Streben nach dem Gleichgewicht im Leben war schon immer das Thema für eine gesunde Lebenserhaltung. Jede Einseitigkeit führt den Menschen an Grenzen. Ein Zuviel bringt ihn in die Hitze und zunehmend in die Erschöpfung, Langweiligkeit oder ein Zuwenig in einen Stau oder Mangel. Ein guter Ausgleich von Arbeit und Ruhe, mässiger sexuelle Kontakte, ausgeglichene, dem Typ angepasste Ernährung, Regelmässigkeiten im Alltag und Atemübungen wurden schon von den alten Lehrern gepriesen. Medizinlehren andere Kulturkreise, wie TCM und Ayurveda haben ähnliche Erkenntnisse. Diese Erkenntnisse habe ich versucht zu ordnen und in 6 Säulen der Gesundheit zusammengefasst. Bei Sebastian Kneipp finden wir eine ähnliches Therapiekonzept in fünf Säulen. a) Sechs Säulen der Gesundheit als Ordnungstherapie bei Nierenenergieschwäche, als Salutogenese Geordneter Umgang mit Licht, Luft, Wasser, Wärme und Kälte. o Genug Licht und Luft tragen sehr viel zu einem guten Wohlbefinden bei. Schon früh wusste man, dass man Patienten mit schweren Krankheiten in die Berge zu schicken hatte. Bei gesunder Bergluft, bei viel Licht konnten die «Ausgezerrten» von ihrer Krankheit genesen. Wasseranwendungen nach Kneipp, warme und kalte Wickel trugen das ihre bei. 26 Heute arbeiten viele in klimatisierten Grossraumbüros. Sitzende Tätigkeiten erlauben es nicht, genügend durchzuatmen. Heller, gut gelüfteter Arbeitsplatz, Genug frische Luft, bewusste Atmung, genügend Wasser Trinken, massvoller Einsatz von Körperhygiene müssen wieder neu und bewusst gelernt werden. o Massvoller Gebrauch von Speise und Trank Ausgewogene Ernährung mit wertvollen Nahrungsmitteln. Bewusstes, lustvolles Essen, ohne Hektik und Stress. Fast Food und Stress zusammen mit Streitgesprächen überfordern den Körper. Er kann nur schwer verdaut werden und ist als Energielieferant wertlos. Dankbarkeit und Ehrfurcht gegenüber den Lebensmitteln und den Personen die, die Zubereitung ermöglicht haben. Bewusst werden, dass mich dieses Nahrungsmittel nährt und mir die nötige Energie zuführt. Natürlicher Rhythmus von Bewegung und Ruhe o Ausgeglichenheit von Bewegung und Ruhe. Möglichkeiten für genug Bewegung und Ab- wechslung schaffen, vor allem bei sitzenden Tätigkeiten. Den Körper und seine Bedürfnisse wahrnehmen und ihm den Ausgleich ermöglichen. Gesunder Wechsel von Schlaf und Wachen o Genug Schlaf und Erholung in einem gesunden Rhythmus. Für genügend Erholungsphasen und Entspannung sorgen. Die Nacht nicht zum Tag machen. Schlaf vor 24 Uhr ist erholsamer und wertvoller. Gleichgewicht von Ausscheidung und Absonderung o Guter Stoffwechsel, Anregen des Stoffwechsels mit Gewürzen, Kräutern, Phytotherapie, Entgiftung, Ausleitung. o Beherrschung der Gemütsbewegung Stabilisierung der Psyche und des sozialen Umfeldes. Sich und seine Bedürfnisse und Veranlagungen kennen und sie gesund ausleben. Eine gute Körperwahrnehmung zeigt die Bedürfnisse auf. 27 b) Heilung nach den sieben hermetischen Prinzipien Die sieben hermetischen Prinzipien sind die sieben uralten Weisheiten auf denen die Welt aufbaut. Alles im Universum ist den sieben kosmischen Gesetzen unterworfen. Sie schaffen Ordnung im Universum und sie beschreiben ursächliche Zusammenhänge und stellen eigentlich die Basis der Welterkenntnis dar. Befasst man sich mit diesen sieben Prinzipien, sieht man deutlich, dass alles sich bedingt und dass das Verständnis dieser Prinzipien das Gleichgewicht nicht nur im Universum, sondern auch in unserem Leben erhalten würde. Nicht einhalten oder Missachten dieser Prinzipien bringt uns aus der Spur und macht uns auf Dauer krank. Ich habe mir überlegt, ob diese Prinzipien als Grundlage für ein Heilungskonzept genommen werden können. Dazu eine Zusammenfassung und Interpretation aus dem Buch «Die 7 kosmischen Gesetze» von Angelika Katterbach: I. Das Prinzip der Geistigkeit: Das All ist Geist, das Universum ist geistlich. Das All ist das Gefäss, das Universum ist der Inhalt. Das All oder der All-Schöpfer erschafft alles, was ist, auch alles das war oder je sein wird. Er schafft alles mit dem reinen Geist und aus dem reinen Geist. Da wir Menschen Schöpfungen des ALL-Schöpfers sind, haben wir auch diese Schöpferkraft. Wir sind also ein Teil des Schöpfers und demzufolge können wir auch erschaffen. Sind wir uns bewusst, dass wir unsere Realität selber erschaffen, können wir auch selber Verantwortung für unser Leben übernehmen. Wir sind also reiner ewiger Geist. Einziger Sinn unseres Daseins ist die Entwicklung der Seele und des Geistes um immer gottgleicher zu werden. So erkennen wir auch, dass Geist überall ist, ohne Zeit und Raum, unsterblich und damit mit allem verbunden. Durch den Geist sind auch wir Menschen alle miteinander verbunden. So gibt es nicht mein und dein, hier oder dort oder besser oder schlechter. Was tun wir Menschen uns also gegenseitig an. Wie gehen wir miteinander um? Wenn wir dieses Gesetz erfassen und annehmen wird unser Leben mit einer Leichtigkeit des Seins erfüllt. Die grenzenlose Freiheit des Geistes wird uns offenbar und wir lassen uns nicht mehr so leicht manipulieren und Angst machen. Wir sind die Erschaffer unseres Lebens und Meister über der Materie. II. Das Prinzip der Entsprechung: Wie oben, so unten, wie unten, so oben, wie innen, so aussen, wie aussen so innen, wie im Grossen, so im Kleinen, wie im Kleinen, so im Grossen. In allen Dingen und auf allen Ebenen ist Analogie vorhanden. Was im Ozean vorhanden ist, ist auch in einem Tropfen Wasser vorhanden. Dieses Gesetz ist auf allen Ebenen des Seins gültig, sowohl auf der materiellen, als auch der geistigen und spirituellen Ebene. Die drei Ebenen unterscheiden sich nur durch die verschiedenen Schwingungen. Die materielle Ebene hat die tiefste Schwingung. Wissen wir um dieses Gesetz, können wir von bekanntem Kleinen Rückschlüsse ziehen auf etwas Grösseres im Universum, das wir nicht kennen. Durch das Erforschen von einfachen Dingen können wir komplizierte Dinge verstehen. Das heisst, in jeder Zelle, jedem Atom, jeder Schöpfung, jeder Pflanze, jedem Menschen ist das ganze Wissen des ALLS beinhaltet. III. Das Prinzip der Schwingung: Nichts ist Ruhe, alles bewegt sich, alles ist Schwingung. Alles in unserem Universum bewegt sich. Sogar für uns leblose Objekte haben schwingende Atome und haben somit Energie. Materie hat die langsamste Schwingung, darum erscheint sie uns starr. Je höher die Schwingung, desto feinstofflicher. Unser physischer Körper, der langsam schwingt, kann die hohen Schwingungen nicht mehr wahr nehmen und unser begrenzter Verstand lehnt alles, was er nicht wahrnehmen kann, als nichtexistent ab. Dies erklärt uns, dass wir die spirituelle Ebene nicht wahrnehmen können. Trotzdem sind Engel, Geistwesen, höher entwickelte Menschen existent und spätestens, wenn wir unsere 28 Materie, den Körper verlassen, können wir diese Ebene wieder erkennen. Durch Lernerfahrungen und geistige Entwicklung kann die Schwingung erhöht werden, dadurch kann sich unsere Seele weiterentwickeln. VI. Das Prinzip von Ursache und Wirkung: Jede Ursache hat seine Wirkung; jede Wirkung hat seine Ursache; alles geschieht gesetzmässig. Zufall ist nur der Name für ein unbekanntes Gesetz. Es gibt viele Ebenen der Ursächlichkeit, aber nichts entgeht dem Gesetz. Für uns im täglichen Leben bedeutet das, dass alle Gedanken, Worte und Taten auch Schwingungen haben. Negative Gedanken haben im Gegensatz zu positiven Gedanken eine niedere Schwingung. Die höchste Schwingung hat die reine Liebe. Jeder Gedanke oder jede Tat zieht wiederum Ereignisse an die ähnlich schwingen. Wollen wir also unsere Schwingung anheben, so müssen wir gute Gedanken haben, denen folgen dann gute Worte und gute Taten. Für alles, was geschieht, wurde einmal eine Ursache gesetzt. Es gibt keinen Zufall. Was wir als Zufall benennen, hat eine Ursache, die wir nicht kennen oder die uns nicht bewusst ist. Was man sät, das erntet man. Alles was ich sage, tue, denke hat Auswirkungen. Also ist man der eigene Schöpfer seines Zustandes. Wird dieses Prinzip bewusst gelebt, kann man sich der Eigenverantwortung nicht mehr entziehen. Das eigene Verhalten kann geändert werden und Heilung kann geschehen. IV. Das Prinzip der Polarität: Alles ist zweifach, alles hat zwei Pole, alles hat sein Paar von Gegensätzlichkeiten; gleich und ungleich ist dasselbe, Gegensätze sind identisch in der Natur, nur verschieden im Grad; Extreme berühren sich; alle Wahrheiten sind nur halbe Wahrheiten; alle Widersprüche können miteinander in Einklang gebracht werden. Alles hat zwei Seiten: Heiss und kalt, Tag und Nacht, hell und dunkel, gut und böse, Hass und Liebe. Es sind alles Pole auf einer Skala und je nach dem ob man sich nach rechts oder links bewegt ist man das eine oder das andere. Versteht man dieses Prinzip, gibt es keine Beund Verurteilung mehr. Rechthaberei und Streitigkeiten relativieren sich damit. Der Ärger nimmt ab. V. Das Prinzip des Rhythmus: Alles fliesst ein und aus, alles hat seine Gezeiten. Alle Dinge steigen und fallen. Das Schwingen des Pendels zeigt sich in allem; das Mass des Schwunges nach rechts ist das Mass des Schwunges nach links. Es gibt nichts, was nicht einem Rhythmus unterworfen ist. Die Jahreszeiten, die Tage die Monate, unser Biorhythmus. Es ist das Gesetz der Aktion und der Reaktion, oder des Gebens und des Nehmens. Überall wo nur genommen, ausgebeutet wird, wird das System krank. VII. Das Prinzip des Geschlechts: Geschlecht ist in allem; alles hat männliche und weibliche Prinzipien, Geschlecht offenbart sich auf allen Ebenen. In allen Erscheinungsformen und allen Ebenen ist immer das weibliche und männliche Prinzip vorhanden. Richtet das männliche Prinzip bestimmte Energien auf das weibliche Prinzip, so ist es doch das weibliche, das die schöpferische Arbeit leistet. Das Männliche ist also die Triebkraft und das Weibliche die Umsetzung der Idee. So sind beide voneinander abhängig. 11.2 Phythotherapie Die Phytothrapie, die Lehre der Pflanzenheilkunde, ist die älteste Heilkunst und bekommt heute eine neue Bedeutung. Sie setzt sich nicht nur mit den Inhaltsstoffen der Heilpflanze auseinander, sondern befasst sich auch mit dem Wesen der Pflanze und der Signatur. Die Pflanzen dienen als Lebensgrundlage, indem sie die Energie der Sonne und die Mineralstoffe der Erde umwandeln und so für uns verfügbar machen. Sie schenkt uns Nahrung, Kleidung und Schutz. Und sie erfreuen uns mit ihren herrlichen Farben und Formen. Da sie unsere Lebensgrundlage sind, kann sie auch eine Grundlage in der Therapie werden. Sie bilden eine Basis oder eine Abrundung einer 29 ganzheitlichen Therapie. Nur ein pflanzliches Heilmittel vermag den Menschen in allen Wesensgliedern zu berühren. Jede Pflanze ist ein Vielstoffgemisch. Viele verschiedene Wirkstoffe wirken in verschiedenen Richtungen, ergänzen sich aber. Dies ist ein Vorteil zu einem chemischsynthetischen Monopräparat. Das Wesen einer Pflanze ist die verborgene Kraft, die hinter der Erscheinung liegt. Für die äusserlichen Sinne ist das Wesen nicht wahrnehmbar. Das Herz, ein inneres Sinnesorgan, nimmt das Wesen wahr. Die Gesetze der Materie erkennt der Mensch mit dem Verstand und den äusseren Sinneseindrücke, die Gesetze des Lebens kann er nur mit dem Herzen verstehen. o Wirkstoffe sind das materielle Prinzip «Sal» o Information ist das intellektuelle Prinzip «Merkur» o Lebensenergie ist das seelische Prinzip «Sulfur» Das «Sulfur»-Prinzip, das Seelenprinzip, kommt in der Pflanzenwelt durch die ätherischen Öle zum Tragen. Der Duft einer Pflanze ist unverwechselbar, er macht das Individuum, die Seele aus. Es sind wasserlösliche Salze und werden durch Wasserdampfdestilation gewonnen. Das «Merkur»-Prinzip, das Geistprinzip, ist das vermittelnde Prinzip wie der Götterbote Merkur, der Nachrichten unverfälscht übermittelte. Dazu braucht es ein Lösungsmittel, wie Alkohol. Durch Mazeration, Verascherung und Destilation wird die Pflanze in drei Prinzipien aufgeteilt. Verunreinigungen werden dadurch ausgeschieden. Durch die Zusammenführung der drei reinen Prinzipien entsteht die aufbereitete Tinktur, frei von allen Verunreinigungen und Träger reiner Heilkraft. Die Verabreichung eines solchen Heilmittels bewirkt beim Patienten einen gleichen Prozess in seiner Heilung. 11.4 Homöopathie 11.3 Spagyrik Mit diesen drei Begriffen wären wir bei der Spagyrik gelandet. Schon immer wollten die Menschen begreifen, wie die Natur ihre Wunder vollbringt. Die Alchemisten suchten nach dem Wunder des Lebens und wollten den Sinn des Lebens verstehen lernen. Einige verloren das Ziel aus den Augen und wollten Gold machen. Andere aber suchten nach Mitteln, um kranken, geplagten Menschen zu helfen, wie Paracelsus. Er nannte seine Kunst Spagyrik, das so viel bedeutet wie Trennen und wieder Vereinigen. Seine Weltsicht baute er auf den vier Elementen Feuer, Wasser, Erde und Luft und den drei philosophischen Prinzipien Sal, Sulfur und Merkur auf. Paracelsus hatte hohe Ansprüche und stellte die ärztliche Kunst auf vier Säulen, der Philosophie, der Astronomie/Astrologie, der Alchemie und der Tugend – wie in Kapitel 9 beschrieben. Das «Sal»-Prinzip, das Materielle- oder Körperprinzip, bezieht sich in der Pflanzenwelt auf den Körper der Pflanze mit ihren wasserunlöslichen oder schwerlöslichen Salzen. Diese werden durch Verascherung gewonnen. Das Ergebnis nach jahrelanger Forschung nannte Dr. Samuel Hahnemann 1796 Homöopathie. Er beschreibt mit der Art des Heilungsprinzips der Homöopathie den Heiler Specificus nach Paracelsus. Es wird ein Heilmittel gewählt, das bei einem Gesunden ähnliche Symptome hervorruft wie die Beschwerden beim Kranken. Die Arzneimittel stammen aus Pflanzen, Mineralien, Metallen, tierischen Substanzen oder Krankheitsprodukten. Homöopathie wirkt auf der informativen Ebene. 11.5 Visceraltherapie Die Herkunft der visceralen Technik ist nicht klar. Die Wirkung der visceralen Therapie beruht auf der funktionellen Technik, wie auf der energetischen Ebene. Mit der Hand werden die Organe und ihre Bewegungen und Verspannungen ertastet und gleichzeitig gelöst. Die Hand wirkt also diagnostisch wie auch therapeutisch. In dieser Therapie wird einerseits das Orchester der Organe neu eingespielt und anderseits durch die Mobilisation und das Fliessen der Energien können anstehende Probleme erkannt und gelöst werden. 30 12. Heilkräuter zur Stützung der Nierenenergie Für die Unterstützung und Förderung der Nierenenergie habe ich nur ein paar wenige Pflanzen ausgesucht. Einige davon wirken direkt auf die Niere, andere unterstützen eher die Nachbarorgane. Zwei davon passen für mich vom Wesen her sehr gut in die heutige Zeit. Es scheint mir wichtig, dass die Mittelwahl nach Ursache des Problems ausgewählt wird. Immer ist daran zu denken, dass sowohl das betroffene Organ, wie auch die beteiligten Nachbarorgane unterstützt werden. Solidago virgaurea: die Goldrute Solidago bewirkt eine direkte Leistungssteigerung der Niere, schwemmt Flüssigkeit aus, wirkt entzündungshemmend und krampflösend an der glatten Muskulatur, ist schmerzlindernd, antibakteriell und immunmodulierend. Sie wird verwendet bei Nierenfunktionsstörungen, entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege, Prostatahypertrophie und Miktionsstörungen, zur Durchspülung bei Nierensteinen und Nierengries, bei renal bedingten Ödemen und als Begleittherapie bei harnsaurer Diathese mit Dispositon zu Gicht, Rheuma und Hauterkrankungen. Das Wesen von Solidago wird als verbindend beschrieben. Es verbindet das Getrennte und Unvollständige. Liebe und Freundschaft verbindet die Menschen, die Gefühle fliessen. So wird die Energie aktiviert und die Nierenfunktion gefördert. Enttäuschung, Frustration, Schuldgefühle, schmerzliche Erfahrungen blockieren die Beziehungen, die Energie geht verloren und die Niere leidet. Wenn also Nieren-Blasen-Leiden einen Zusammenhang mit Partnerschaft und Beziehungen haben, ist die Goldrute das Nierenmittel erster Wahl. Die Goldrute erblüht nach dem Verblühen der bunten Sommerblumen. Sie bringt mit ihren goldenen Blüten nochmals Wärme und Farbe in die beginnenden Herbsttage. Diese Signatur zeigt mir, dass eine Nierenenergieschwäche eher etwas mit dem Alter zu tun haben müsste. Betula pendula: die Birke Früher wurde die Birke auch Nierenbaum genannt. Die Birke regt die Nierenfunktion an, ist entzündungshemmend und harntreibend. Bei bakteriellen und funktionellen oder entzündlichen Erkrankungen der Harnwege, bei Nierengriess und zur Unterstützung rheumatischer Erkrankungen und Hautleiden und für die Frühjahrskur wird sie eingesetzt. Das Wesen der Birke ist Anmut, Flexibilität und Jugendlichkeit. Sie ist das Symbol des wiedererwachenden Lebens. Im Frühling, kaum sind die letzten bissigen Tage zu Ende, spriesst das helle sanfte Grün aus den feinen Zweigen hervor und erinnert uns «es gibt wieder Leben». Die Polarität von Leben und Tod, Jugend und Alter zeigt sich in ihr. Leben und Jugend in der Bewegung, dem frischen Grün, Tod und Alter in der Rinde des Stammes. Leben heisst Bewegung, Veränderung, Flexibilität. Wenn Kraftlosigkeit und Starre den Alltag bestimmen, alles matt und grau empfunden wird, ist die Birke das Mittel der Wahl. Hier kommt aber auch das Polare zum Zug, wenn zu leichtfüssig und zu ungebunden durchs Leben gegangen wird, durch das unverbindliche Verhalten keine tiefen Freundschaften zustande kommen erreicht auch hier die Birke ihr Ziel. Urtica dioica: die Brennnessel Die Brennnessel hatte ich jahrelang völlig verkannt. Als Kind war sie gefürchtet und lediglich Gegenstand verschiedener Mutproben. Die Brennnessel besiedelt übersäuerte Böden, entzieht den Stickstoff und wandelt ihn um in Eiweissverbindungen. Sie stellt im Boden ein biologisches Gleichgewicht her. Gleichzeitig 31 reguliert sie den Eisengehalt und ist selber reich an Eisen und Eiweiss. Was die Brennnessel mit dem Boden macht, kann sie auch in unserem Körper bewirken. Bei Übersäuerung verwendet man sie zur Ausleitung von Giftstoffen. Rheuma, Gicht und Allergien sowie Blutarmut werden mit ihr behandelt. In der FrühjahrsEntschlackungskur darf sie nicht fehlen. Sie regt den Stoffwechsel an, wirkt harntreibend und harnsäureabführend und wird als Durchspülung bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und bei Hauterkrankungen eingesetzt. Die nussähnlichen Samen gelten als Vitalitätstonikum und Aphrodisiakum. Der faserreiche Stängel wird zur Herstellung von Stoffen verwendet. Im Wesen der Pflanze kommt das Aggressive, die Selbstüberwindung, die Durchsetzungskraft, das Erdverbundene, Eisenhaltige zum Ausdruck: Das positiv aggressive Schöpferische, das es braucht zur persönlichen Entwicklung. Erstarrte Strukturen in Leib und Seele brechen auf. Ihr Wesen ist Wandlung und Anpassungsfähigkeit, Wärme und Lebenskraft. Sie löst Stauungen und Erstarrungen in Körper und Geist und gibt neue Lebenskraft. Equisetum arvence: der Schachtelhalm Der Schachtelhalm, mir einst nur vom Wald bekannt, hat in den letzten Jahren einige Quadratmeter meines Gartens erobert. Eine Pflanze, nur auf das Nötigste beschränkt, verleiht dem Garten eine gewisse Struktur. Der hohe Anteil an Kieselsäure, die als harnpflichtige Substanz über die Niere ausgeschieden wird, wirkt harntreibend und ist gleichzeitig bindegewebefestigend. Sie wirkt auf alle Organe, die Struktur geben, wie Knochen und Bindegewebe. Als Wesen verkörpert sie Struktur und Klarheit der Gedanken. Mangel an Ordnungssinn und Organisationstalent oder eben Abhängigkeit von starren Strukturen können gelöst werden. Taraxacum officinalis: der Löwenzahn Hunderte von kleinen Sonnen erstrahlen auf der Frühlingswiese und leuchten um die Wette. Kurz zuvor war die Wiese noch wie abgestorben. Zusammen mit dem saftigen Frühlingsgün ist es eine Augenweide. Löwenzahn gilt als Allerweltspflanze und Meister des Heilens. Die lange Pfalwurzel vermag Asphalt zu sprengen. Sie zeigt sich in zwei Gestalten. Zuerst als gelb leuchtende Sonnen, dann als zartweisse, flaumige Kugeln, die sich in viele kleine «Fallschirme» auflöst und unbeschwert in alle Winde segeln. Sie liefert Bitterstoffe, die wir im Frühling dringend benötigen, um unseren Stoffwechsel nach dem langen Winter wieder auf Vordermann zu bringen. Sie wirkt harntreibend, galle- und magensaftsekretionsfördernd. Die Leber wird unterstützt bei der Entgiftung bei Rheuma, Allergien, Hauterkrankungen und Müdigkeit. Melissa officinalis: die Melisse Von meinem Schreibplatz aus sehe ich die Goldmelisse rot und warm leuchten. Neben dem gelben Johanniskraut gibt sie ein angenehmes, wohltuendes Bild ab. Sie macht warm ums Herz und so wirkt auch die Pflanze. Hildegard von Bingen schrieb: «Die Melisse ist warm und wer sie isst, lacht gerne, weil ihre Wärme die Milz berührt und daher das Herz fröhlich macht.» Melisse wirkt entspannend und ist gut gegen Stress und eine sanfte Medizin für Körper und Seele, wie gemacht für die heutige Zeit. Die ätherischen Öle wirken entspannend, lösen Krämpfe und schenken einen entspannenden Schlaf. Sie stärkt den Magen und das nervöse Herz. Ihr Wesen ist sanft, liebkosend und schenkt Ruhe. Dort, wo kleinste Unannehmlichkeiten des Lebens als hart und störend empfunden werden, wo viel Aufmerksamkeit und Harmonie 32 gebraucht wird, schenkt die Melisse Wärme und Zuneigung. Sie wirkt sanft und muss darum auch über eine längere Zeit genommen werden. Daucus: die wilde Möhre Hypericum perforatum: das Johanniskraut Das Wesen der wilden Möhre ist die Zentrierung und die Erdung. Die lange starke Wurzel der Möhre ist fest im Boden verankert. Man kann die Möhre nicht so leich ausziehen, es braucht Kraft oder ein geeignetes Werkzeug dazu. Wenn die Zuversicht und das Licht fehlt, wenn Ängste plagen, dann kann das Johanniskraut Wunder wirken. Es ist stimmungsaufhellend, angstlösend, mild sedierend und fördert die Herzkraft. Äusserlich als Öl angewendet ist sie schmerzlindernd und wundheilungsfördernd. Das Wesen der Pflanze ist lichtvoll. So wie man durch die Blätter des Johanniskraut das Licht sehen kann, so lichtvoll ist die Pflanze auch. Licht ist die Energiequelle für die Nerven. Sie ist die Schnittstelle zwischen Körper und Seele. Rot ist die Farbe der Aktivität und der Willenskraft. Avena sativa: der Hafer Hafer stärkt die Nervenkraft. Er ist mild beruhigend und schlaffördernd. Bei Angst-, Spannungs- und Erregungszuständen, bei nervöser Erschöpfung, Schlaflosigkeit und Nervenschwäche kann man ihn einsetzen. Er stärkt das Herz. Als Nahrungsmittel ist er ein guter Eiweisslieferant und sehr gut geeignet als Diätetikum bei Magendarm-Geschichten. Morgens gegessen gibt er Boden und der Hunger kommt nicht so schnell. Vom Wesen her ist der Hafer belastbar, kann Erschütterungen auffangen und stabilisiert Rhythmen. In der heutigen Zeit, wo so viele Einflüsse unsere Energie rauben und uns aus dem Rhythmus werfen, vermag der Hafer zu stabilisieren und die Nervenkraft aufzubauen. Auch nach zehrenden Krankheiten, wenn der Körper sich nur langsam erholt, kann er uns aufbauen. Bei Suchtbehandlungen hilft er die Leiden der Entzugssymptome erträglicher zu machen. Früher wurde die wilde Möhre in der Volksmedizin als harntreibendes und tonisierendes Mittel eingesetzt. Die feinen zarten Blüten formen sich in einem Fächer rund um einen dunklen Punkt. Steht sie ein paar Tage in der Sonne, zieht sie sich zusammen und wird zu einem wunderschönen Kelch, den dunklen Punkt im Zentrum. So wiegt sie im Wind und strotzt jedem Sturm. Eine wunderbare Pflanze in der heutigen Zeit der Zerstreuung. 33 13. Erfahrungsberichte Patient 1 M: 8.11.1983 = 31/4 Frühling 2007 Aktuelle Beschwerden Energielosigkeit, Ängste und Panikattacken, Unwohlsein, häufig starke Kopfschmerzen, Bauchkrämpfe Primäranamnese Mutter: Vater: Mütterliche Linie: Väterliche Linie: Sekundäranamnese Geburt eingeleitet 14 Tage nach Termin, Gelbsucht, gestillt, alle Impfungen, 1 Hepatitis, Zecken abgebrochen, Als Kleinkind häufig Mittelohrentzündung mit AB, Kopfschmerzen 1 Jahr vorher starke Grippe mit Pfeiffer, danach nie mehr so ganz erholt Berufliche Anamnese Kunststudium, arbeitet viel am Computer Studiumsplatz in Zürich gefällt ihm nicht Sozialanamnese Lebt wegen des Studiums noch zu Hause, relativ anstrengender Weg nach Zürich Eindruck Mager, schwach, hilflos, melancholisch, Nierenenergie schwach Antlitz Niere Zunge Bleiche energielose Zunge, Magen-, Leberzeichen Iris Lymphatisch, neurogen, nephrogen Therapievorschlag Homöopatische Behandlung, Mittel unbekannt Solidago, Phythotherapie, Tees Appetitlosigkeit und Bauchschmerzen Spagyrischer Spray bei Kopfschmerzen Ernährungssberatung: wärmende Sachen wie Hafer, Randen, mit Freude essen Spazieren im Wald Studienplatz verlegen nach Luzern Wohnung ermöglichen in Luzern, WG Verlauf Studienplatz und Wohnung konnten in Luzern realisiert werden Kopfschmerzen, Unwohlsein und Ängsten besserten immer, wenn er in den Wald ging Innerhalb von 2 Jahren nahmen die Ängste ganz ab Körperliche Arbeit tat ihm gut Das Bewusstsein völlig geändert – Gedankenwelt Colitis ulcerosa, Migräne Appendektomie, Knieprobleme Herzinfarkt, Hypertonie, Selbstmord 34 Patient 2 W: 11.11.1982 = 24/6 10.3.2011 Aktuelle Beschwerden Magenkrämpfe, Magenbrennen, Blähungen, Durchfall, Übelkeit, Stiche im Herzbereich, Zungenmuskelkrämpfe, Ängste – dann kommen die Symptome, Gewicht tief Primäranamnese ... Sekundäranamnese Normale Geburt, gestillt, alle Impfungen (letzte 02), Hepatitis-Impfung Zu Mutter und Vater enge Beziehung, aber sonst keine Verwandtschaftsbeziehung Autounfall und Todesangst Prüfung nicht bestanden, Versagensangst Mehrmals AB und Pilzmittel Berufsanamnese Lehrerin Sozialanamnese Keine Beziehung Eindruck Hyperaktive Frau mit wenig Nerven, studiert zu viel Antlitz Niere Zunge Herz, Magen, Darm Iris Lymphatisch, Nieren, Blase, Herz, Dünndarm, Milz, Nasen-Rachen-Raum Therapievorschlag Aswal Sanguis mensC40 Nux vomica C1300 Verlauf ... 35 Patient 3 W: 30.1.1983 = 25/7 24.2.2011 Aktuelle Beschwerden Diarrhoe, Reizdarm, Kopfschmerzen, AB wegen Akne, Pille-Dauerblutung Mens immer verspätet, Schmerzen, Knieschmerzen Primäranamnese Mutter: Vater: Bruder: Mütterliche Linie: Väterliche Linie: Sekundäranamnese Geburt: Sturzgeburt, Herztöne unterbrochen, gestillt Alle Impfungen, Hepatitis A+B Todesangst im Meer, Nahrungsmittelunverträglichkeit Aknekur mit Ab Berufliche Anamnese Therapeutin Sozial Anamnese Lebt in guter Beziehung Eindruck Unruhig, müde ZMR Leber Zunge Leber, Herz Iris Hämatogen, H-Ring, Krampfringe, Herz-Lunge, absteigender Dickdarm, Niere Therapievorschlag Darmaufbau, Eisen, Feritin, B12 Test, Visceral, Miasmatik Verlauf ... Mamma-Ca, Hirnblutung Melanom, Asthama, Arthrose Scheuermann Ca, Apoplax Diabetes, Raucherbein, Amputation, Tuberkulose 36 Patient 4 W: 13.10.1987 = 30/3 24.3.2011 Aktuelle Beschwerden Eisenmangel, Konzentrationsmangel, Schwindel, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Vergesslichkeit, wenig Appetit, kollabiert öfters und liegt dann ausgelaugt im Bett, sehbehindert Primäranamnese Geschwister auch sehbehindert Mütterliche Linie: Diabetes, Herzkrankheiten Väterliche Linie: Bluthochdruck Sekundäranamnese Normale Geburt, Gelbsucht, immer geweint als Kind, mit 3 Jahren getrennt von der Mutter Alle Impfungen plus Grippe- und Hepatitisimpfung Berufsanamnese Arbeitet als Hauswirtschafterin, hat fast keine Kraft für die Arbeit Sozialanamnese Lebt zu Hause, kürzlich ist en Onkel gestorben und ein Bruder für das Studium ins Ausland gezogen, das macht ihr zu schaffen Eindruck Untergewichtige junge Frau, hat das Aussehen eines Mädchens Antlitz Niere Zunge Herz, Niere Iris Hämatogener Typ, Krampfringe, Niere Therapievorschlag Amnion, Lac humanum, Thuja BE: Eisen Ferritin, B12, Schilddrüsenhormone Shiatsu, Familienaufstellung Verlauf Shiatsu tut ihr gut, Schwindel wenig besser, aber noch nicht gut 37 Patient 5 WM: 25.8.1987 = 40/4 Aktuelle Beschwerden Eineinhalbjahre Durchfall, nach AB besser, Darmspiegelung i/o Blähungen nach dem Essen Ausgetrocknete Haut, Schlafstörungen, kann nicht mehr abschalten Pilzartiger Hautausschlag unter den Achseln Primäranamnese Mutter: Vater: Mütterliche Linie: Väterliche Linie: Unterleibskrebs, enge Beziehung cholerisch, laut, keine gute Beziehung Darmkrebs, Gallensteine, Hirnschlag, Schuppenflechten Herzprobleme, Prostata, Psychische Probleme Sekundäranamnese Geburt schwierig, Impfungen + Hepatitis = Fieber, Windpocken und Haarausfall, Zahnprobleme Pfeifer 06, Freundin verloren 08 Berufliche Anamnese Zuviel Arbeit wegen Krankheitsausfällen, bester Kollege bekommt Krebs, Stress, träumt von der Arbeit Sozialanamnese Arbeitet in der Freizeit an Autos, hat das Herz bei den Autos Eindruck Ängstlich, gestresst, aufgeregt Antlitz Dickdarm, Leber, Milz Zunge Hitze, Leber, Milz, Niere, Magen-Darm Iris Mischtyp, Neurogen, Hautring, Blase, Nierenenergie, Leber, absteigender Dickdarm Therapievorschlag Sperma C40 Ausleiten, in die Mitte bringen, Darm trägt den Konflikt aus Nierenenergie stärken Stuhlprobe Verlauf Nach Globuli Symptome besser, dann Erstreaktion Weiterer Verlauf noch nicht bekannt 38 Patient 6 W: 11.3.1985 = 28/10 23.6.1910 Aktuelle Beschwerden Atemstörungen, Atemnot, Darmträgheit, Obstipation, Heuschnupfen, Herzrasen, LWS – Gelenkschmerzen Primäranamnese Mutter: Vater: Sekundäranamnese Geburt: normal, nicht gestillt, Impfungen alle +Hepatitis OP: Rachenmandel, Ohren, Kaiserschnitt Berufsanamnese Tätowiererin, Fotografin Sozialanamnese Gute Beziehung, Symptome seit der SS Eindruck Traurig, ängstlich Antlitz Lunge, Dickdarm, Niere Zunge Herzfeuer, Magen, Niere Iris Mischtyp, Nierenenergie, Herz, Gebärmutter, Blase, H-Ring Therapievorschlag Homöopathie, viscerale Therapie, Darmsanierung, Ausleiten Verlauf ... enge Beziehung selten zu Hause, Beziehung distanziert Patient 7 W: 10.6.1983 = 28/10 9.6.2005 Aktuelle Beschwerden Migräne, Leistungsabfall, Haarausfall, Appetit schlecht, Konzentrationsschwäche, Periode unregelmässig, Knieschmerzen, Blasenentzündungen, Lumbalgien Primäranamnese Mutter: Vater: Mütterliche Linie: Sekundäranamnese Geburt, normal, gestillt, Impfungen alle Berufsanamnese Hauswirtschafterin Sozialanamnese Lebt alleine Eindruck Energielos, blass, schläfrig Antlitz Niere Zunge Magen, Darm, Leber, Niere Iris Magen-Darm, Niere, Kopfzone, Herz Therapievorschlag Homöopathie, viscerale Therapie, Rückenmassage Verlauf ... ... ... Epilepsie, Hirntumor 39 Patient 8 M: 25.4.1983 = 32/5 1.12.2010 Aktuelle Beschwerden Morbus Crohn Primäranamnese Mutter: Vater: Schwester: Mütterliche Linie: Väterliche Linie: Sekundäranamnese Geburt: normal, gestillt Impfungen alle + Hepatitis Berufsanamnese Metallbauer, Stress bei der Arbeit, vor 5 Jahren Arbeitsstelle verloren Sozialanamnese Lebt noch zu Hause, möchte baldmöglichst ausziehen Eindruck Unordentlich, unstrukturiert, orientierungslos Antlitz Magen, Dickdarm, Niere Zunge Herzfeuer, Magen, Milz Iris Neurogen, Krampfringe, Herz-Lunge, Milz, Pankreas, Niere Therapievorschlag Homöopathie, Visceral, Ausleiten, Familienaufstellen enge Beziehung Crohn, Beziehung schwierig, väterliche Linie Crohn ... alle zerstritten, Grossvater Töchter missbraucht Patient 9 W: 18.4.1984 = 35/8 9.6.2011 Aktuelle Beschwerden Wasser in Beine und Armen, Haarausfall, häufig BlasenentzündungAB-Behandlung, kein Vertrauen Primäranamnese Mutter: Vater: Mütterliche Linie: Väterliche Linie: Sekundäranamnese Geburt: Steisslage, Einzelkind, alle Impfungen + Hepatitis Op: Blasenklappe Trennung nach 4jähriger Freundschaft Eindruck Geschäftige aber unsichere Frau ZMR Niere Zunge Niere, Magen, Darm Iris Mischtyp, H-Ring, MA-Darm, Gonaden, Uterus, Niere, Rachen Therapievorschlag ZMR, Homöopathie, Solidago comp., Viscerale Therapie Verlauf 2. Sitzung: Hintergangen worden von Freund Kopfschmerzen, Osteoporose Diabetes Pneumonie, Weichteilrheuma Lungenembolie, Nierenerkrankungen, Herzinfarkt 40 Patient 10 W: 10.6.1985 = 30/3 6.6.2011 Aktuelle Beschwerden Rez. Infekte, geschwollenen Halsdrüsen, Schwindel, Nackenverspannungen, Kopfschmerzen, Blasenentzündungen Primäranamnese Mutter: Vater: Mütterliche Linie: Väterliche Linie: Sekundäranamnese Geburt: unehelich, Kaiserschnitt, ungestillt, Einzelkind Impfungen alle + Hepatitis Pfeiffer 2010 Berufsanamnese Online-Redakteurin, Verlust Arbeitsplatz, Mobbing Sozialanamnese Gute Freundschaft Eindruck Gestresst, deprimiert, lustlos Antlitz Niere Zunge Leber, Herz, Niere Iris Misch, H-Ring, Niere, Leber, Herz-Lunge Therapievorschlag Visceral, Solidago Verlauf ... Auswertung der Erfahrungsberichte Alle beobachteten Patienten und Patientinnen zeigten eines bis mehrere Symptome der Nierenenergiemangels auf. Dies war zu erkennen in der Befragung, dem Zustand des Patienten, sowohl auch zu sehen in der Iris-, der Antlitz- und der Zungendiagnostik Fast alle waren in einer Form am Arbeitsplatz oder im Studium überfordert oder gestresst. Was chronische Knieprobleme, Reflux Rückenprobleme, Prostata Magengeschwüre, Demenz Krebs Aufgefallen war, sind die Impfungen. Alle waren als Kinder durchgeimpft worden und bekamen die Hepatitisimpfungen und zum Teil noch die jährlichen Grippeimpfungen. Einige hatten vor ein paar Jahren das Pfeifersche Drüsenfieber. Bei allen spielte das Thema Angst in irgend einer Form eine Rolle, die ich nicht extra aufgeführt habe. Junge Menschen, die Hilfe brauchten. 41 14. Synthese und persönliche Schlussfolgerung Die Arbeit ist geschafft, aber noch lange nicht fertig. Vieles könnte man genauer erforschen, erkunden und verfolgen. Ich habe bewusst nur viel gelesen, beobachtet und mit Leuten gesprochen. Die Arbeit ist nicht wissenschaftlich, eher philosophisch. Unumstritten ist aber: es gibt viele junge Leute, die Probleme haben – Nierenenergieprobleme. Auch ist klar: die meisten leben heute ein verrücktes Leben in einer verrückten Welt. Ich bin überzeugt, dass der heutige Lebensstil keine Chancen lässt, voller Energie in die Zukunft zu schauen. Die Hektik, das unbewusste Leben, die Ängste, die unsichere Zukunft rauben den Menschen – auch schon den jungen Leuten – den Atem und schlussendlich gehts eben an die Nieren. Wer sich nicht mit Alkohol und Drogen ins Abseits manövriert, muss verrückte Sportarten wagen, um sich bei Laune zu halten. Bei anderen fängt der Körper an zu sprechen, Symptome melden sich. Wenn der Körper durch Symptome anfängt zu sprechen ist dies eine Chance das Leben zu überdenken und das Bewusstsein zu ändern. Oft wird erst genauer nachgedacht und bewusster gelebt, wenn es «an die Nieren geht»: jetzt muss man wirklich handeln oder auf den Grund gehen. Es ist bekannt, dass der Mensch nur etwas ändert, wenn er unter Druck gerät und der Leidensdruck zu hoch wird. Hier sehe ich eine Chance der Veränderung. Wer nicht lernt, den Alltag zu entschleunigen und bewusst mit sich und der Umwelt umzugehen, bleibt in einer Sackgasse stecken. Wir als Therapeut haben das Privileg, wenn wir selber diesen Prozess auch durchgemacht haben, unseren Patienten Hilfe für den beginnenden Prozess zu bieten und sie zu begleiten. Wir können keine Heilung vollbringen, aber den Stein ins Rollen bringen. Dieser Prozess fängt bei den Gedanken an und hört bei den Gedanken auf. Mit unseren Gedanken erschaffen wir unsere Realität. Achten wir also auf unsere Gedanken. Jede Therapieform muss nach meiner Ansicht mit einem Bewusstseinswandel enden. Die Therapie selber kann über ein naturheilkundliches Mittel oder eine ausgewählte Therapieform den Anstoss dazu geben. Je nach dem wie weit der Patient ist oder wo er gerade steht, gestaltet sich die Therapieform unterschiedlich. Das macht die Arbeit spannend. Machen wir uns also auf den Weg und geben unser Wissen und unsere Erfahrung denen weiter, die danach suchen und Heil werden wollen an Körper, Geist und Seele. Dankeschön Ein herzliches Dankeschön möchte ich meiner Familie aussprechen, vor allem meinem Mann, der mich mit seiner Ruhe, seiner Weisheit und seiner Erkenntnis immer wieder neu inspiriert und weitergebracht hat – und seine Kreativität mir für die Gestaltung der Diplomarbeit zur Verfügung gestellt hat. Meinen drei Kindern, die immer für gute Diskussionen und für einen tieferen Einblick in die 80er-Jahrgänge gesorgt haben. Allen Mitstudenten und Studentinnen während meinem vierjährigen Studium. Ich durfte neue Freundschaften erleben, gute Zeiten, manchmal auch Durststrecken mit ihnen erleben und teilen und daran wachsen. Meinen Dozenten und Dozentinnen, Therapeuten und Therapeutinnen, die mich motiviert und gefördert haben und bereit waren, mich auf meinem Weg zu begleiten. Ohne all die Erlebnisse, Erfahrungen, Begegnungen wäre ich nicht da, wo ich jetzt bin. DANKE! 42 16. Quellenangaben Literaturverzeichnis o Bengel, Christine, (2008): «Numerologie in der Praxis», Berlin: Ullstein Buchverlag Elvira, (2006): «Naturheilpraxis Heute», München: Urban und Fischer Verlag o Bühring, Ursel, (2005): «Praxis-Lehrbuch der modernen Heilpflanzenkunde», Stuttgart: Sonntag Verlag o Casagrande, Christina, (2009): «Praxis Spagyrik nach Alexander Bernus», Stuttgart: Sonntag Verlag o Ferronato, Natale, (2008): «Praxis der Pathophysiognomie», Heidelberg: Karl F. Haug Verlag o Kalbermatten, Roger, (2002): «Wesen und Signatur der Heilpflanzen», Aarau: AT Verlag o Kalbermatter, R. und H. (2007): «Pflanzliche Urtinkturen», Aarau: AT Verlag o Katterbach, Angelika, (2008): «Die 7 kosmischen Gesetze», München: Produktion und Verlag o Maciocia, Giovanni, (1997): «Die Grundlagen der Chinesischen Medizin», Kötzting: Verlag für Ganzheitliche Medizin o Moser, T., Seitz, P., (2009): «Humoralmedizin für Einsteiger», Diplomarbeit o Müller, Ingo, Wilhelm, (1993): «Humoralmedizin», Heidelberg: Karl F. Haug Verlag o Putz,R., Pabst, R., (2000): «Sobotta, Band 2», München: Urban und Fischer Verlag o Rippe, O., Madejsky, M., Amann, M., Ochsner, P., Rätsch, Ch., (2001): «Paracelsusmedizin», Aarau: AT Verlag o Sonnenschmidt, Rosina, (2009): «Nieren und Blase-Basis der Selbsverwirklichung», Kandern: Narayana Verlag o Van Nghi, Nguyen, (1977): «Pathogenese und Pathologie der Energetik in der Chinesichen Medizin», Uelzen: Medizinisch literarische Verlagsgesellschaft o Vogel, Alfred, (2006): «Die Leber reguliert die Gesundheit», Teufen: Verlag A. 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Die Stellen, welche anderen Werken dem Wortlaut oder dem Sinn nach entnommen wurden, habe ich in jedem einzelnen Fall durch die Angabe der Quelle kenntlich gemacht. Neudorf, 8. September 2011