8. März Internationaler Frauentag
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8. März Internationaler Frauentag
8. März Internationaler Frauentag Der Internationale Frauentag blickt auf eine lange Tradition zurück. Er entstand im Kampf um Gleichberechtigung und Wahlrecht für Frauen. Die deutsche Sozialistin Clara Zetkin schlug auf der Zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz am 27. August 1910 in Kopenhagen die Einführung eines internationalen Frauentages vor. Die Idee dazu kam aus den USA. Dort hatten Frauen der Sozialistischen Partei Amerikas (SPA) 1908 ein Nationales Frauenkomitee gegründet, welches beschloss, einen besonderen nationalen Kampftag für das Frauenstimmrecht zu initiieren. Dieser erste Frauentag in den USA im Februar 1909 war ein voller Erfolg – auch weil sich bürgerliche Frauenrechtlerinnen den Forderungen nach einem Wahlrecht anschlossen und gemeinsam mit den Sozialistinnen demonstrierten. Der erste Frauentag wurde am 19. März 1911 in Dänemark, Deutschland, Österreich-Ungarn und der Schweiz gefeiert. Das bedeutendste Motiv der ersten Jahre war die Forderung nach dem Frauenwahlrecht. Der zweite Internationale Frauentag 1912 fand am 12. Mai mit noch größerer Beteiligung statt. Innerhalb der nächsten fünf Jahre fand der Internationale Frauentag dann seinen Platz in der sozialistischen Bewegung. Diese Tendenz setzte sich in den nächsten Jahren fort. Durch den Ersten Weltkrieg kam es zu einer Veränderung des Themas. Es entwickelte sich ein Aktionstag gegen den Krieg. Der Internationale Frauentag musste in die Illegalität gehen. Die USPD organisierte 1917 eine „Rote Woche“ vom 5. bis 12. Mai. Die Festlegung des Internationalen Frauentages auf den 8. März erfolgte 1921 durch Beschluss der 2. Kommunistischen Frauenkonferenz. Damit sollte an den Textilarbeiterinnen-Streik in Petersburg erinnert werden, der auf andere Sektoren übergriff und eine große Arbeiterinnendemonstration auslöste. Diese Kämpfe fanden anlässlich des Frauentages am 8. März 1917 statt - nach dem alten russischen Kalender am 23. Februar - und lösten den Beginn der "Februarrevolution" aus. 1932 wurde der Frauentag von den Nationalsozialisten verboten und durch den Muttertag ersetzt. Nach dem 2. Weltkrieg fanden in der sowjetischen Besatzungszone bereits 1946 wieder Feiern zum Frauentag statt. In den sozialistischen Ländern wurde die gesellschaftliche Befreiung der Frau gefeiert und der Tag mit offiziellen Feiern für die Frauen organisiert. In Westdeutschland wurde der Frauentag erst in den späten 60er Jahren von der neuen, autonomen Frauenbewegung wiederbelebt. Der 8. März wurde zu einer wichtigen Plattform der Frauenbewegung. Themen wie die Rechte von Ausländerinnen, die Diskriminierung von nichtheterosexuellen Lebensweisen und die bessere Sicherung der Frauenrechte im Rahmen der europäischen Annäherung werden aufgegriffen. Weitere Informationen: ► http://de.wikipedia.org/wiki/Internationaler_Frauentag ► http:// www.meinhard.privat.t-online.de/frauen/frauentag.html