Unterrichtsplan – Polnisch-deutsche, deutsch

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Unterrichtsplan – Polnisch-deutsche, deutsch
Unterrichtsplan – Polnisch-deutsche, deutsch-polnische: Gemeinsame künstlerische
Projekte
Dauer: Je nach der Ausführlichkeit der Besprechung – 45 oder 90 Minuten.
Ziel: Die Annäherung der Teilnehmer an das Thema der reichen polnisch-deutschen
Zusammenarbeit im Bereich der Jazzmusik.
Zur Beachtung: Als Leitfaden für diesen Unterricht könnte das aus anderen Präsentationen
erworbene, das Thema der polnisch - deutschen Beziehungen ansprechende Wissen dienen
(vor allem die Geschichte, auch - die polnischen und deutschen Jazzmusiker). Man kann sich
auf die zwei ersten Dias konzentrieren und mit ihrer Hilfe eine 45-minütige Werkstatt mit den
Grundlagen der literarisch-musikalischen Analyse aufbauen.
Meine süße europäische Heimat
Fragen: Was ist die Dichtkunst? Läßt sich die Dichtung einfach in eine andere Sprache
übersetzen? Was können die Dichtung und die Musik gemeinsam haben? Steht die Jazzmusik
der Dichtung nahe?
Die Rolle Joachim Ernst Berendts bei der Förderung von Komedas Schöpfung hervorheben.
Auf den außergewöhnlichen Charakter des Projekts aufmerksam machen (die Verbindung
der Jazzmusik mit der Dichtkunst). Die kognitive Dimension – der deutsche Empfänger hat
die Chance, die Quintessenz der modernen polnischen Dichtung, in einer sehr guten
Übersetzung, in einer genialen Gestaltung kennenzulernen.
Übung: Das polnische Gedicht vorlesen, dessen deutsche Übersetzung sich auf der CD Meine
süße europäische Heimat befindet (Gedichtsvorschlag: Czesław Miłosz, Campo di Fiori).
Zusammen mit dem Text hören (am besten – in einer Spalte auf polnisch, in der zweiten - auf
deutsch), den Emotionen des Textes und der Musik folgen, nach den Abhängigkeiten suchen.
Fragen: Wie las Komeda die Stimmung der Dichtung ab? (Rhythmik? Charakter? Melodik?)
We’ll remember Komeda
Zur Beachtung: Dieser Teil setzt die Kenntnis des Krzysztof - Komeda - Phänomens voraus.
Falls die Teilnehmer während des Unterrichts keinen Kontakt zu Komeda hatten, kann man
mit der abgekürzten Version des Lebenslaufs von Komeda aus der Präsentation in Hall of
Fame anfangen.
Komedas Schöpfung war in Deutschland außergewöhnlich geschätzt, daher rührt die Idee der
Aufnahme des der Schöpfung des verstorbenen Komponisten gewidmeten Albums. Es lohnt
sich, die Tatsache hervorzuheben, daß sich bei der Aufnahme dieses Albums polnische
Jazzmusiker beteiligten, die einst mit Komeda zusammengearbeitet hatten. Eine wichtige
Eigentümlichkeit – eine internationale Musikerbesetzung, welche We’ll remember Komeda
aufnahm. Eine wichtige Tatsache - wieder einmal die große Rolle Joachim Ernst Berendts.
Übung: Die Fragmente der Originalkomposition Komedas und ihrer Version aus dem Album
We’ll remember Komeda hören.
Fragen: Wo hört man Unterschiede? Wo Ähnlichkeiten? Welche Version gefällt besser?
Polen auf ausländischen CDs (MPS, ECM, ACT)
Die Dias enthalten viele Fakten, es lohnt sich, sie eher als Ganzes zu behandeln, welches
Informationen weiterleitet: die polnischen Künstler nahmen sehr oft für die deutschen
Plattenfirmen auf. Es waren sehr gute Musiker, spielten herrliche Musik, also wundert es
kaum, daß sie im Westen Karriere machten. Gleichzeitig lohnt es sich, hervorzuheben, daß
die Polen Westdeutschland besonders gern als den Ort wählten, an welchem sie sich
bemühten, ihre Musikkarriere anzufangen und zu entfalten.
Bei dieser Gelegenheit - kann man die Bedeutung der Plattenfirma hervorheben, als einen
Ort, an welchem sich Künstler ähnlicher Klänge begegneten, derer Musik eine gemeinsame
Stimmung einhüllt.
In Sachen MPS – nach einer oberflächlichen Vorstellung sollte man sich auf Seiferts Karriere
konzentrieren.
In Sachen ECM – Stańko wählen, den wahren Stern größten Formats dieser berühmten
Plattenfirma.
In Sachen ACT – kann man sich für den überaus populären Leszek Możdżer entscheiden.
Deutsche in polnischen Katalogen
Zwar bemühten sich die Polen um die Auftritte in Deutschland und die dortige Aufnahme
von CDs war der Traum vieler Jazzmusiker, aber auch umgekehrt trat musikalischer Fluß ein.
Unterschiede: die Aufnahmen der Deutschen, welche in Polen auftauchten, hatten selten
einen rein kommerziellen Charakter, wurden selten mit dem Gedanken über die Herausgabe
eines Studioalbums getätigt. Meistens – waren das Aufnahmen der Auftritte, der Konzerte
(besonders beim Jazz Jamboree).
Die Anzahl der herausgegebenen Auftritte – kann im Hinblick auf die kümmerliche Stellung
der polnischen Phonographie Anerkennung hervorrufen.
Besonders lohnt es sich, die Rolle von:
Big Bill Ramsey (naturalisierter Amerikaner, via BRD bringt er Polen die wahrhaftigste
Bluesmusik).
Die Gesamtheit der Aufnahmen von dem Sopoter Festival ’57 (falls nötig, kann man sich des
Dias aus der Präsentation des Festivals in Polen bedienen).
Günter Lenz in den Aufnahmen Astigmatic Komedas (falls nötig, kann man sich ebenfalls
anderer Dias bedienen).
Werkstätte in Chodzież
Die Idee der Jazzmusikwerkstätte – anfangs von Polen für Polen organisiert, erwies sich als
ein guter Ausgangspunkt für das Schaffen einer deutsch - polnischen
Bildungszusammenarbeit.
Fragen: Wodurch unterscheiden sich die Werkstätte von der traditionellen Schule? Ist das
eine bessere Form der Wissensvermittlung? Welche sind die Vorteile der internationalen
Werkstätte? Kann man die Jazzmusikbeziehungen auch auf andere Bereiche übertragen? (auf
den kulturellen, gesellschaftlichen oder sogar politischen?).
DDR - Werkstätten
Die Werkstätten sind nicht nur eine Art „grüner Schule”, im Rahmen deren die jungen
Jazzmusikliebhaber von den Besten spielen lernen; sondern sie sind auch eine Art Treffen
erfahrener Jazzmusiker, welche miteinander spielen, gemeinsam experimentieren,
zusammen arbeiten.
Die DDR - Werkstätten gehören zu den wichtigsten in der Geschichte der Jazzmusik. Man
sollte die so sehr fortgeschrittene Teilnahme der polnischen Vertretung mit Andrzej
Trzaskowski an der Spitze hervorheben.
Fragen: Wann hört der Künstler mit dem Lernen auf? Gibt es ein Ende des Lernens? Was
können die erfahrenen Musiker voneinander lernen?
Polnisch - deutsches Jazz Jamboree
Ein Treffen nach Jahren, welches die große Bedeutung des Sopoter Festivals ’57 für die
polnisch - deutschen Musikbeziehungen hervorhebt. Es lohnt sich, die Helden jenes Treffens
unter die Lupe zu nehmen (indem man sich anderer Präsentationen bedient: der polnischen
und deutschen Hall of Fame).
Fragen: Was brachten die einstigen polnisch - deutschen Musiktreffen? Warum waren sie
einst so wichtig? Was bringen sie heute?