PDF-Download

Transcription

PDF-Download
PRESSEMITTEILUNG
25. Oktober 2012
MEDIENTAGE MÜNCHEN 2012 vom 24. bis 26. Oktober
Panel 8.4: Comedy im Hörfunk: Voll witzig, oder nicht?
„Comedy macht aus Hörern Zuhörer“
München – Comedy im Radio wird immer wichtiger – zumindest für die sogenannten AC-Sender.
In der Musikmischung des Hörfunkformats „Adult Contemporary“ ähneln sich die Sender, allein die
Moderatoren und die Comedians sorgen für Unterscheidbarkeit und Einzigartigkeit. Über Comedy
im Hörfunk diskutierte ein Panel der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) im
Rahmen der MEDIENTAGE MÜNCHEN.
Valerie Weber, Programmdirektorin und Geschäftsführerin von Antenne Bayern, und Walter
Schmich, Programmbereichsleiter Bayern 3 & Jugend beim Bayerischen Rundfunk, waren sich
einig: „Unser Geschäft ist die Unterhaltung und Comedy ist ein wichtiger Teil davon“. Das
unterstrich Schmich gleich zu Beginn der Veranstaltung und Weber ergänzte: „Hier geht es nicht
um Quote, sondern um das Image des Senders. Es geht darum, Ecken und Kanten zu zeigen.
Gute Comedy macht aus Hörern Zuhörer“.
„Wir nehmen alles, was witzig ist“, sagte die Antenne-Bayern-Chefin Weber. Ihr sei es gleich, ob
Comedy-Formate von außen geliefert würden oder aus dem eigenen Haus kämen. Die Kreativen,
„diese gefährdeten Pflanzen“, müssten gehegt und gepflegt und nicht in „Spinner-Zimmer“
eingesperrt und mit Druck und Zwang verschreckt werden.
Die anwesenden Produzenten von Comedy-Formaten hörten das gern. Dirk Stiller jedoch beklagte
sich über mangelndes Feedback durch die Radiostationen. Er forderte die Senderverantwortlichen
auf, sensibler gegenüber jungen Talenten zu sein und diese gezielt zu fördern. Sonst, so seine
Warnung, würden immer mehr Comedias zum Fernsehen oder gar ins Internet abwandern. „Wir
brauchen das Radio eigentlich nicht“, so der „Comedy-Coach“.
Kenneth A. Maple, Gagwriter Radio-Sitcom, sieht sich ganz als „Diener des Produkts“. „Ich bin
kreativ für das Stations-Design tätig“, beschreibt er seine Arbeit. „Ich mache meine Comedy gezielt
so, wie es der Sender will und braucht: strategisch, individuell und lokal“.
„Den Leuten etwas geben, was sie mögen“, will auch Oliver Döhring, Erfinder der Comedy-Figur
„Der kleine Nils“. Döhring forderte, das Radio nicht als „Nebenbei-Medium“ zu begreifen, sondern
„als das Wichtigste und Schönste, was wir tun“.
Medientage München GmbH · Liebigstr. 39 · 80538 München · Tel. +49 89/6 89 99 – 0 · Fax +49 89/6 89 99 – 199
[email protected] · www.medientage.de
Während sich die Diskussionsteilnehmer über die zunehmende Bedeutung von Comedy-Formaten
im Hörfunk einig waren, scheint der Hörer diesen Trend allerdings zu ignorieren. In einer aktuellen
Umfrage des Bayerischen Landeszentrale für neue Medien, die Radio-Konsumenten nach der
Bedeutung der einzelnen Programmfarben befragte, rangiert die Radio-Comedy ganz weit unten.
Ein Ergebnis, das die Senderverantwortlichen jedoch nicht beunruhigt. „Ich gebe nichts auf solche
Umfragen. Comedy bindet ans Programm und gehört zum USP des Senders“, ist sich Valerie
Weber sicher. Und auch Walter Schmich lässt sich von dem eingeschlagenen Kurs nicht
abbringen: „Comedy ist ein Bereich, bei dem man auf das Bauchgefühl hören muss“, sagte der
Bayern-3-Programmchef.
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.medientage.de.
2