Jede Woche kommt ein Stockwerk dazu - RI
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Jede Woche kommt ein Stockwerk dazu - RI
KREIS GERMERSHEIM ( - ) 6 , ) - 2 4 * % 0 > — NR. 267 K U RZ N O T I ER T Germersheim: Bürger beim Asyl-Gipfel Die Stadt Germersheim veranstaltet am Donnerstag, 19. November, um 19 Uhr im Bürgersaal den zweiten Bürgergipfel Asyl. Nach der Auftaktveranstaltung im März, bei der sich viele Bürger für ein ehrenamtliches Engagement im Bereich der Asyl- und Flüchtlingsarbeit interessiert hatten, wurde begonnen, ein Netzwerk von haupt- und ehrenamtlichen Institutionen und Bürger zu knüpfen, die sich in diesem Bereich engagieren. Aufgrund des ungebrochenen Zustroms an Flüchtlingen und Asylsuchenden soll dieses Netzwerk weiter ausgebaut werden, um das enorme Arbeitspensum bewältigen zu können. Die einzelnen Institutionen und Initiativen werden sich mit ihren Angeboten an diesem Abend kurz vorstellen, um weitere Mitstreiter zu gewinnen. (rhp) DIENSTAG, 17. NOVEMBER 2015 Jede Woche kommt ein Stockwerk dazu Drei große rote Kräne ragen in den Kandeler Himmel; auf der Baustelle wuseln Arbeiter herum. Im Stadtkern können die Anwohner zusehen, wie die Stadtvillen in die Höhe wachsen. Investor Jean-Pierre Baron geht davon aus, dass sie im Herbst 2016 bezogen werden können. KANDEL: Germersheim: Zonta-Club schreibt Preis für Frauen aus Bis zum 31. Januar können sich junge Frauen im Alter zwischen 16 und 19 Jahren um den Young Women in Public Affairs (YWPA)-Preis bewerben, der für besonderes gesellschaftliches Engagement verliehen wird. Der Preis richtet sich an junge Frauen, die am 1. April 2016 zwischen 16 und 19 Jahren alt sind und sich in ihrem Umfeld tatkräftig engagieren. Der Preis steht nicht nur Schülerinnen und Studentinnen offen, sondern auch jungen Frauen, die einen Ausbildungsberuf lernen, einen Bundesfreiwilligendienst oder ein freiwilliges soziales Jahr absolvieren. Informationen und Links zu den Bewerbungsunterlagen finden Interessentinnen auf der Website des Zonta Clubs Speyer-Germersheim: www.zonta-speyer-germersheim-de. (rhp) Z U R P E R SO N Hans Peter Schmitt (Hördt) hat bei der Diözesanversammlung der Diözese Speyer für sein langjähriges Engagement den Verdienstorden „Pro merito melitensi“ des Souveränen Malteser Ritterordens erhalten. Seit 1974 ist Schmitt Mitglied beim Malteser Hilfsdienst in Hördt-Rülzheim und aktiv in den Bereichen Rettungs- und Sanitätsdienst, Breitenausbildung sowie im Katastrophenschutz. (rhp) W ET TE R A M R H EI N Vorhersage: Heute und morgen ist es meist stark bewölkt bis bedeckt, nur selten lugt die Sonne zwischen den Wolken mal durch. Dabei gibt es zeitweise etwas Regen. Bei einem zum Teil Sturmstärke erreichenden Südwestwind wird es sehr mild mit Höchstwerten bis 15 Grad. Vor allem in der kommenden Nacht gibt es örtlich einen heftigen Sturm! Auch am Donnerstag bleibt es unbeständig. Es bleibt windig und mild. Gestern, 17 Uhr: wolkig, 10,2 Grad; Luftfeuchtigkeit: 77 Prozent; Niederschläge am Sonntag: keine; Höchsttemperatur So.: 15,1 Grad; Tiefsttemperatur So.: 10,1 Grad; Luftdruck: 1013 hPa; fallend. Quelle: Klimastation Hördt SO ER RE I C H E N S I E U N S PFÄLZER TAGEBLATT Verlag und Geschäftsstelle Ostbahnstr. 12 76829 Landau Telefon: 06341 281-0 Fax: 06341 281-100 E-Mail: [email protected] Abonnement-Service Telefon: 06341 144374 Fax: 06341 144771 E-Mail: [email protected] Privatanzeigen Telefon: 06341 2830190 Fax: 06341 2830191 E-Mail: [email protected] Geschäftsanzeigen Telefon: 06341 2830257 Fax: 06341 2830258 E-Mail: [email protected] Lokalredaktion Germersheim Fischerstr. 18 76726 Germersheim Telefon: 07274 9466-11 Fax: 07274 9466-26 E-Mail: [email protected] Lokalredaktion Wörth/Karlsruhe Im Bergfeld 41 76744 Wörth Telefon: 07271 9239-14 Fax: 07271 6921 E-Mail: [email protected] Drei rote Kräne bilden derzeit die Kandeler „Skyline“. In einem Jahr sollen Stadtvillen und Geschäftshaus in der KanFOTOS: IVERSEN deler Stadtmitte fertig sein. Die Bauarbeiten laufen seit März, nach einer längeren Sommerpause geht es jetzt zügig voran. 8 Häuser mit 49 Wohnungen, in einer Größe zwischen 72 und 110 Quadratmetern dazu ein Geschäftshaus sollen auf der Fläche hinter der Verbandsgemeindeverwaltung innerhalb des nächsten Jahres fertiggestellt werden. Derzeit wird pro Woche ein Geschoss fertiggestellt, sagt Prokurist Michael Münzel vom Generalunternehmer Wolff Hoch- und Ingenieurbau GmbH. Im Dezember sollen die Häuser im Westteil ihr Dach bekommen, Ende Januar dann die Häuser auf der Ostseite. In den vergangenen Monaten wurden auf einer Fläche von knapp 4200 Quadratmetern 16.000 Kubikmeter Baugrubenaushub ausgebaggert und abtransportiert. In den beiden Tiefgaragen sollen einmal insgesamt 90 Fahrzeuge Platz finden. Wegen des hohen Grundwasserstandes mussten zunächst zehn Meter tiefe Schlitzwände eingezogen werden, die bis zur nächsten Lehmschicht reichen. 600 Betonpfähle, jeweils 3,5 Meter lang, haben den Untergrund stabilisiert. Mit einer Ausnahmegenehmigung wurde in den Tiefgaragen fünf Tage lang bis spät in den Abend betoniert und nachgeglättet. Damit sind die lärmintensiven Arbeiten abgeschlossen, sagt Projektleiter Peter Wegner. Die Nachbarn seien vorher informiert gewesen, es habe keine Beschwerden gegeben. Auch die Abstimmung mit der Kandeler Verwaltung laufe sehr gut. Bauleiter Thomas Meyer und drei Techniker sind vor Ort und haben vom Balkon des Baubüros in der Gartenstraße aus die Arbeiten im Blick. Auf der Baustelle sind ein firmeneigener Polier und 43 rumänische Arbeiter aktiv, die Kommunikation laufe auf Deutsch und Englisch. Blickfang sind derzeit die drei Kräne mit ihrer Höhe von 34, 44 und 54 Metern, ihre Ausleger sind jeweils 50 Meter lang. Damit diese sich nicht in die Quere kommen, werden die rumänischen Kranfahrer regelmäßig in den Vorfahrtsregeln unterwiesen. Dank des milden Herbstes liegen INF O Der Generalunternehmer Die Wolff Hoch- und Ingenieurbau GmbH mit Sitz in Saarbrücken wurde 1892 vom Steinhauer und Maurer Friedrich Wolff gegründet. Gemeinsam mit zwei Tochterunternehmen zählt die Gruppe 150 Mitarbeiter, davon 80 im gewerblichen Bereich. Im Jahr 2014 lag der Umsatz bei 40 Millionen Euro. Überregionale Projekte wurden in Bonn, Freiburg, Luxemburg und Düsseldorf umgesetzt. (tnc) die Arbeiten sehr gut im Plan. Im Frühjahr soll der Putz aufgetragen werden, im Herbst 2016 sollen die Wohnungen bezugsfertig sein. „Das einzige, was wir nicht in den Griff bekommen, sind die Baustellentouristen“, sagt Wegner schmunzelnd mit Blick auf einen Radfahrer, der sich gerade seinen Weg bahnt. Die Baukosten für das Projekt liegen im zweistelligen Millionenbe- Hier entsteht die Tiefgarage der östlich gelegenen Häuser. reich. Herzstück ist ein große Geschäftshaus direkt gegenüber dem Eingang zur Verbandsgemeindeverwaltung. Dort ziehen Kandeler Notare ein, zudem zwei Ärzte, auch eine Apotheke wird eine Filiale eröffnen. Inzwischen habe auch eine Agentur aus Norddeutschland Interesse bekundet, berichtet Investor Baron. Noch nicht entschieden ist, wer das Café oder Bistro im Erdgeschoss be- FOTO: VAN treiben wird. Anfragen gebe es viele, doch er lasse sich bei der Auswahl Zeit, sagt Baron. „Das ist die wichtigste Entscheidung, das muss von Anfang an richtig gut laufen.“ Auch für die restlichen Mieter des Geschäftshauses suche er noch „den perfekten Mix“. Allerdings ist er zuversichtlich, dass er schon bis Ende des Jahres „eine stabile Konstruktion“ vorstellen kann. (tnc) Kosten für Baumpflege werden hoch fünfstellig SCHWEGENHEIM: Baumkataster zeigt enormen Fäll- und Rückschnittbedarf auf – 1200 Bäume im Ort begutachtet Schock für den Schwegenheimer Gemeinderat: Für Baumpflege muss die Gemeinde richtig tief in die Tasche greifen. Am Ende könnten 90.000 Euro unter dem Strich stehen. Wie berichtet, hat der Rat beschlossen, ein Baumkataster erstellen zu lassen. Das Ziel: Die Bäume auf Gemeindeflächen sollten erfasst, kontrolliert, digitalisiert und nummeriert werden. Denn: Der Gemeinde obliegt die Verkehrssicherungspflicht. Damals ging die Kommune von etwa 850 Bäumen aus. Kosten: rund 6700 Euro. Bei der Ratssitzung berichtete jetzt Ortsbürgermeister Peter Goldschmidt (SPD), dass der Baumgutachter da gewesen sei und ein Baumkataster erstellt habe. Beigeordneter Jürgen Wolff (CDU) erklärte die Vorgehensweise: „Jeder Baum wird registriert und auf Vitalität und Verkehrssicherheit überprüft.“ Überraschend: Die Zahl der Bäume sei „nach oben korrigiert“ worden – von 850 auf 1200. Damit steigen laut Wolff auch die Kosten für das Baumkataster – von 6700 auf 9500 Euro. Wolff sagte, dass von 900 bisher inspizierten Bäumen drei so- fort gefällt werden müssten: „Da ist Gefahr in Verzug.“ Daneben gebe es 92 Bäume mit Mängeln, die binnen 14 Tagen behoben werden müssten. Die Arbeiten seien bereits ausgeschrieben. Schockiert zeigte sich Wolff, dass Arbeiten an weiteren 312 von 900 Bäumen innerhalb von sechs Monaten über die Bühne gehen müssten: „Wir müssen die bis zur Brutzeit im März durchführen.“ Die Kosten könnten sich auf bis zu 90.000 Euro belaufen. An weiteren 220 Bäumen seien „Maßnahmen gewünscht“. Wolff: „Dafür haben wir aber zwei Jahre Zeit.“ (nti) Zur Sache: Friedenspfeife im Rat? Nach der Mediation in Schwegenheim soll sich der zerstrittene Gemeinderat zusammenreißen, verständigen, Ratsmitglieder sich gegenseitig mit Respekt behandeln und nicht auf Konfrontationskurs gehen. Das hat eine Bürgerin in der Einwohnerfragestunde bei der Ratssitzung gefordert. Es sei sehr schade, dass über Schwegenheim nur Negatives berichtet werde. „Man wird schon von außerhalb darauf angesprochen“, klagte die Schwegenheimerin. Und sagte in Richtung der Ratsvertreter: „Die Bürger haben sie alle gewählt, weil sie Vertrauen in ihr Tun haben.“ Aber: „Sie sind gewählt worden, um mit Transparenz und Ehrlichkeit Positives für die Gemeinde zu bewirken.“ Ortsbürgermeister Peter Goldschmidts (SPD) Kommentar: „Sie reden mir aus der Seele.“ Die Kosten für die Mediation sind laut Goldschmidt noch nicht bekannt: „Dass die aber ein paar Tausend gekostet hat, ist normal“, sagte er auf Anfrage. (nti) Persönlicher Kontakt nimmt Angst vor dem Fremden RÜLZHEIM: Verwaltung und Bürgerinitiative setzen auf persönliche Betreuung der 118 Asylbewerber in der Verbandsgemeinde In der Verbandsgemeinde Rülzheim leben aktuell 118 Asylbewerber, 70 von ihnen in Rülzheim. Dies gab Franziska Bentz, bei der Verbandsgemeindeverwaltung für Asylsuchende zuständig, bei der Sitzung des Gemeinderats bekannt. Unter den 70 Personen befinden sich 19 Einzelpersonen, darunter 17 Männer und 2 Frauen, 12 Familien und 27 Kinder. Sie sind in 20 Wohnungen beziehungsweise Häusern untergebracht. Die Mehrzahl der Asylbewerber sind Syrer, gefolgt von Kosovaren, Afghanen und Iranern. In Kuhardt leben 21 Asylanten, in Hördt 14, in Leimersheim 8 und einer, der schon länger da ist, in Germersheim. Alle Asylbewerber werden von Angestellten der Verwaltung betreut. Diese besuchen die betroffenen Personen regelmäßig, die Bürgerinitiative für Flüchtlinge (BI) ist wöchentlich, anfangs gar täglich vor Ort. Die Verwaltung, so Verbandsbürgermeister Matthias Schardt (CDU), wolle auch weiterhin an einer dezentralen Unterbringung festhalten, weil es somit wesentlich weniger Probleme gebe als bei einer zentralen Unterbringung. „Bei uns gibt es daher keine Brennpunkte.“ Bei den anzumietenden Objekten habe man „nach oben hin noch Luft“, teilweise gebe es sogar Leerstände durch Rückführungen. Er sei sicher, dass es der Verwaltung möglich sei, auch im nächsten Jahr noch eine dezentrale Unterbringung anzubieten. Die Verbandsgemeinde bekomme dabei Unterstützung aus allen vier Ortsgemeinden. Er wolle an der Vorgehensweise festhalten, mit den Nachbarn von Wohnobjekten, in die Asylbewerber einziehen sollen, vorab Gespräche zu führen. Solche Termine Polizei hat bisher keine Probleme mit Asylbewerbern im Landkreis. seien „nicht immer angenehm“, er habe aber den Eindruck, dass die Anwohner danach „verändert“ nach Hause gehen, weil ihnen Ängste und Vorbehalte genommen worden seien. Sie könnten bei diesen Gesprächen offen Bedenken und Ängste äußern. Ihm sei wichtig, den Nachbarn alle möglichen und nötigen Hinweise zu geben und auch die Pflichten der Verwaltung aufzuzeigen. Schardt danke der BI, deren Erfolge bei der Betreuung der Asylbewerber sichtbar seien. Deren Mitglieder verstünden es, den Neuankömmlingen einen unmittelbaren Eindruck zu verschaffen, „wie die Wirklichkeit bei uns ist“. Dies bestätigte auch der Leiter der BI, Bernhard Wiegel. Er zeigte kurz die Arbeit seiner BI auf, die derzeit 81 Mitglieder hat, von denen gut die Hälfte aktiv bei der Betreuung von Asylanten tätig ist. Der Rest arbeitet diesen in verschiedenen Arbeitsgruppen zu. Die Mitglieder kommen aus allen vier Ortsgemeinden. Besonders erfolgreich, so Wiegel, sei die Arbeit von Paten, die sich von Anfang an jeweils um bestimmte Personen kümmern. Die BI erhalte sehr viele Sachspenden aus der Bevölkerung. Seit kurzem bestehe aber die Möglichkeit, diese in einem Raum der Verbandsgemeinde Raum zu lagern. Wie wenig Probleme die Polizei mit den im Bereich der Polizeiinspektion Germersheim (PI) lebenden Asylbewerbern hat, machte deren Leiter Wolfgang Zöller deutlich, „nämlich fast gar keine“. Von den 6754 Einsätzen seiner Beamten seit 1. Juni 2015 bis zur Ratssitzung hätten 23 Asylsuchende betroffen, darunter seien 13 Straftaten gewesen. In Rülzheim seien seine Beamten zu 489 Einsätzen gerufen worden, „null davon betrafen die Asylsuchenden“. (rud) lrh_hp19_lk-ger.01