Geriebener Kartoffelsalat ist ein uraltes Rezept meiner Großmutter

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Geriebener Kartoffelsalat ist ein uraltes Rezept meiner Großmutter
Geriebener Kartoffelsalat ist ein uraltes Rezept meiner Großmutter. Diese Art von
Kartoffelsalat ist im Lauf der Zeit in Vergessenheit geraten, ist es aber wert, aus der Tiefe der
Vergangenheit ins Licht der Gegenwart gebracht zu werden. Ein kulinarisches High-Light
gewissermassen, wie der Schwabe heute sagen würde.
Er ist ganz einfach herzustellen und schmeckt seeeehr frisch. Keine Sau kennt diese Art von
Kartoffelsalat heute noch. Er schmeckt unbotmäßig gut. Aber nur, wenn vom Kochen der richtigen
Kartoffeln bis zur Fertigstellung des Salates mindestens 2-3 Tage vergangen sind. Also nix auf die
Schnelle. Zuerst werden die gekochten Kartoffeln geschält und gerieben. Dann muss die Pampe mit
einer besonderen Art von Essig angemacht werden. Und das verwendete Öl muss auch ein Besonders
sein. Nur das verwendete Salz kann einfach sein. aber bitte nie beim Kochen jodiertes Salz
verwenden, das schmeckt vor.
Die besondere Art von Essig sollte ein Weinessig aus Weisswein sein. Rotweinessig ginge zur Not
auch, gibt aber dem Kartoffelsalat eine etwas "bräunliche" Tönung, ist als mehr eine AugenÄsthetische Sache, keine Geschmackssache.
Die besondere Art von Öl sollte unbedingt ein absolut geschmacksneutrales Öl sein, z.B.
Traubenkernöl. Alle anderen Öle schmecken sonst vor.
Als erstes muss das Öl zugegeben werden. Es bildet dabei eine Art "geschmackliches Schutzschild"
um die geriebenen Kartoffelteilchen. Lieber etwas mehr Öl zutun als zuwenig. Einmal Durchheben.
Dann kommt der Essig dazu. Einmal Durchheben. Nun das Salz zugeben, ein winziges bisschen viel.
Noch nicht abschmecken, es wäre zu sauer und noch zu salzig. Was nun am Schluss nicht fehlen darf,
ist eine leicht handwarme, wenig gesalzene Fleischbrühe, die der Pampe nun zugegeben wird und
zwar soviel bis die richtige, gefühlte Konsistenz des fertigen Salates erreicht ist. Der Salat muss in der
Lage sein, die Brühe "aufzunehmen", dann ist genug Brühe drin. Der angemachte Salat zieht noch ein
wenig nach, d.h. er zieht die Flüssigkeit beim ersten "Ruhen" noch etwas auf. Nie kaltes Wasser
nehmen, immer handwarmes, wenn überhaupt an Stelle der Fleischbrühe.
Nun abschmecken. Die Menge eines randvollen, kleinen Telöffelchens mit Zucker noch zugeben. Der
Essig darf nicht vorschmecken, also in der Menge bei der vorherigen "Erstzugabe" vorsichtig damit
umgeben. Nach Bedarf noch Öl, Essig, Salz oder Brühe zugeben.
Aus der Pampe ist nun ein herrlich frischer, geriebener Kartoffelsalt entstanden.
Das ist das Rezept in Kurzform für den geriebenen Kartoffelsalat, also wirklich gaaaanz einfach. Ich
muss jedoch darauf aufmerksam machen, dass Generationen von Schwaben sich mit der optimalen
geschmacklichen Perfektion des geriebenem Kartoffelsalates beschäftigt haben und jeder dabei
behauptete, dass "Seiner" der Beste sei. Ich kann Ihnen jedoch versichern, dass MEINER der Beste ist.
Der Vollständigkeit halber sollte ich noch erwähnen, dass die Beschaffenheit der verwendeten
Kartoffeln einen immensen Einfluss auf den Geschmack des fertigen Salates hat. Niemals
"festkochende" Sorten verwenden, zur Not "Vorwiegend Festkochende", am Besten jedoch sind
"mehlig-kochende" Kartoffeln dazu geeignet!
Und der geriebene Kartoffelsalat muss mit vieeeel warmer Soße zusammen genüsslich mit einer
eigentlich vollkommen unwichtigen Beilage, wie z.b. Braten, oder Spätzle gegessen werden.