Versuch 1 Bestimmung der Dichte einer Flüssigkeit
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Versuch 1 Bestimmung der Dichte einer Flüssigkeit
Versuch 1 Bestimmung der Dichte einer Flüssigkeit Versuch 1 Bestimmung der Dichte einer Flüssigkeit Dichtemessung mit dem digitalen Dichtemeßgerät nach DIN 51757 ( Verfahren D ) Die Dichte ρ ist eine wichtige und vielfach erforderliche Grundeigenschaft aller Stoffe. Insbesondere bei den Mineralöldestillaten, ( z.B. Benzin, Dieselöl, Kerosin u.a. ) liefert sie Hinweise auch auf andere wichtige Eigenschaften. Sie ist sowohl in den Normen als auch in den Herstellerspezifikationen in Grenzen festgelegt. Zur Dichtemessung verwenden wir ein digitales Dichtemeßgerät für Flüssigkeiten und Gase, wobei die Messung auf eine elektronische Schwingungsdauermessung zurückgeführt wird. Bild 1 zeigt die Vorderansicht des Gerätes. Die Probe wird in ein V-förmig ausgebildetes Glasröhrchen eingebracht, das durch Magnete zu einer ungedämpften Schwingung angeregt wird. Die Schwingungsrichtung liegt senkrecht zur V-Ebene. Beide Enden des Röhrchens sind fest eingespannt, d.h. die Enden befinden sich in Ruhe. Somit gleicht dieses Röhrchen einem elastischen Schwinger, dessen Eigenfrequenz wie folgt angesetzt werden kann: f = Bild 1 2 1 ! 2!" c M c = Federkonstante des Röhrchens M = Masse des Glasröhrchens mit Inhalt m = Masse des Glasröhrchens V = Volumen der Flüssigkeit M = "! V + m Aus dem Ansatz ist erkennbar, daß die Eigenfrequenz des Schwingers von der Masse der Flüssigkeit (ρ ⋅V) und von der Masse m des Röhrchens abhängig ist. Wichtig ist, daß die Flüssigkeit das Glasröhrchen zwischen den Einspannstellen vollständig (ohne Luftblasen) ausfüllt. Die Flüssigkeit kann auch den Schwinger kontinuierlich durchströmen, d.h. mit diesem Gerät kann auch die Dichte strömender Stoffe stetig gemessen werden. Die Berechnung der Dichte wird erleichtert, wenn anstelle der Frequenz f die Schwingungsdauer T gemessen wird: T = 1 = 2!"! f #!V + m c und T 2 = 4 ! "2 ! (# ! V + m) c Die apparativen Größen m , V , c werden durch Konstanten A und B wie folgt ausgedrückt: T 2 4# 2 4# 2 ! m = "! ! V + = A !" + B c c 4" 2 A = !V c B = 4 "2 ! m c Die Konstante A kann durch Eichmessungen mit Proben bekannter Dichte ( hier Wasser und Luft !L ) festgestellt werden. B entfällt wie folgende Umformung zeigt: 2 TW ! TL2 = (A " # W + B) ! (A " # L + B) 2 TW ! TL2 = A " (# W ! # L ) 3 TW2 ! TL2 A= "W ! " L !W TW und TL ist die jeweilige Schwingungsdauer bei Wasser und Luft. Sie wird vom Gerät als 5-stellige Zahl digital angezeigt. Die vom Gerät angezeigte Schwingungsdauer hat die Einheit 2 x 10-5 s. Die Konstante A muß vor jedem Versuch bei der gleichen Gerätetemperatur ermittelt werden, bei der auch die Dichte der Probe zu messen ist. Durch Anschluß an einen Thermostaten wird die Gerätetemperatur auf 20 °C eingeregelt. Bei dieser Temperatur gelten folgende Werte: Wasser !W = 998,2 kg m3 und ! L = 1,2 Luft kg m3 ( bei 20 °C, 1 bar und 65% relativer Luftfeuchte) Die Konstante A kann sich bei längerem Gebrauch des Gerätes durch Alterung des Glases und der Einspannung ändern. Die Bestimmung der Probendichte ! P erfolgt dann durch Vergleich der Schwingungsdauer bei Füllung des Schwingers mit der Probe und mit Wasser. Die Dichte der Probe wird dann: ! P = !W " 2 (TW " TP2 ) # 1 A Messung der Schwingungsdauer: Durch eine im Gerät eingebaute Quarzuhr wird die Dauer einer vorgegebenen Anzahl von Schwingungsperioden gemessen. Durchführung der Messung: Normalerweise wird das Gerät mit Thermostat 30 min vor Beginn der Übungen eingeschaltet. Damit besteht Gewähr, daß die Temperatur des Schwingers 20 °C beträgt und konstant bleibt. 4 1. Taste "Null" drücken, wenn Zahlen auf der Anzeige stehen. 2. Durch Drücken der Taste "Start" wird der luftgefüllte Schwinger angeregt. Die Schwingungsdauer erscheint als Zahlenwert TL auf der Anzeige. Diesen Vorgang wiederholen bis TL konstant bleibt. 3. Mit einer Injektionsspritze wird destilliertes Wasser durch die untere Einfülltülle eingebracht. Dabei ist die Beleuchtung einzuschalten, damit die einwandfreie Füllung feststellbar ist. Danach Messung der Schwingungsdauer TW wie unter 2 . 4. Das Wasser wird in die Spritze zurückgesaugt und der Schwinger mit Ethanol gespült. Danach wird mit der eingebauten Pumpe solange Luft durch den Schwinger geblasen, bis der Anfangswert TL wieder erreicht ist. 5. Einbringen der Probe wie unter 3. und Messung der Schwingungsdauer der Probe TP . 6. Reinigung des Schwingers wie unter 4 . 7. Berechnung der Konstanten A und der Dichte ρP und Vergleich der Ergebnisse mit den im Laborbuch eingetragenen Werten. Aufgabe : Messung der Dichte von Kerosin 5