LEISTENSCHMERZ UND SPERMAVERÄNDERUNG: WAS TUN?

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LEISTENSCHMERZ UND SPERMAVERÄNDERUNG: WAS TUN?
LEISTENSCHMERZ UND SPERMAVERÄNDERUNG: WAS TUN?
Vor zirka einem Jahr habe ich (28) durch Zufall bemerkt,
dass sich die Beschaffenheit meines Spermas verändert
hat (Klümpchen). Was hat das zu bedeuten? Zusätzlich
tritt ein stechender Schmerz in der Leistengegend auf.
Die Ejakulation ist dagegen völlig schmerzfrei. M.S. in L.
Dr. med. Martin Schnyder von Wartensee, FMH
Urologie, Belegarzt Klinik St. Anna:
Die von Ihnen festgestellte Spermaveränderung hat wohl
keine besondere Bedeutung. Im Normalfall ist das
Ejakulat zuerst flockig-zähflüssig. Das Ejakulat verflüssigt
sich dann innerhalb von 15 bis 20 Minuten und nimmt
dann eine einheitliche Färbung an. Das ist darauf zurückzuführen, dass sich koagulierte und flüssige Fraktionen
miteinander vermischt haben. Grundsätzlich gibt es zwei
Veränderung, die bemerkenswert sind:
Eine Zunahme des Spermavolumens zusammen mit
einem möglicherweise etwas flüssigerem Sperma sind
vereinbar mit einer sonst vielleicht wenig bis kaum
symptomatischen Entzündung im Bereich der ableitenden
Samenwege (Nebenhoden, Samenstrang, Samenblase,
Prostata).
Am häufigsten werden die Patienten durch ein blutiges
Sperma beunruhigt. Diese so genannte Hämatospermie
ist in praktisch allen Fällen harmlos und wird ebenfalls
mit einer oft wenig symptomatischen Entzündung der
Prostata und der Samenblasen in Zusammenhang
gebracht. Der Schmerz, der bei Ihnen gelegentlich in der
rechten unteren Leistengegend auftritt, könnte allenfalls
auch mit einer Entzündung des Samenstranges erklärt
werden. Diesbezüglich sollten Sie sich von einem Arzt
untersuchen lassen.
Behandlung
Entzündungen im Bereich der Samenwege sind häufig.
Die Symptomatik ist mannigfaltig, oft nicht sehr ausgeprägt. Abklärung und Behandlung sind nicht immer
einfach. Meistens werden besondere Antibiotika verabreicht. Diese müssen in der Regel drei Wochen und mehr
eingenommen werden. Wichtig ist zu wissen, dass
Entzündungen dieser Art harmlos sind, aber gerne
wieder auftreten können. Gelegentlich verbleiben nach
der Abheilung auch leichtgradige Restbeschwerden.

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