Ruf mich an! Maryline – der direkte Draht zu Maria

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Ruf mich an! Maryline – der direkte Draht zu Maria
Ruf mich an! Maryline – der direkte Draht zu Maria
Am 24. und 25. Juni 2011 wallfahrten Jugendliche aus der
ganzen Diözese Paderborn auf unterschiedliche Weisen
(Mariathon, Inliner, Fahrrad, zu Fuß) zum Gnadenbild der
Gottesmutter nach Werl. Der BDKJ lädt alle Jugendlichen
ab 14 Jahren dazu ein. Anlass ist das 350-jährige
Wallfahrtsjubliäum.
Ruf mich an! Ein Satz der Jugendlichen täglich über die
Lippen geht, noch nie waren wir so gut zu erreichen, wie
im Zeitalter von Handy und co.
Ruf mich an! Ein Satz auch mit theologischer Bedeutung.
In Werl wird die Gottesmutter seid 350 Jahren täglich von
vielen Pilgern in ihren Anliegen „angerufen“!
Jugendliche heute – Maria eine Frau von vor 2000 Jahren
Wie kann das zusammengehen?
Maria ist die erste Frau, die direkt erfahren hat, wie es ist mit Jesus zu leben, was
seine Botschaften bewirken, wie radikal seine Aussagen und Forderungen sind. In
sehr verschiedenen Lebenssituationen hat Maria erfahren und gezeigt wie ein Leben
mit Jesus sein kann.
6 Lebensstationen Marias, die 6 unterschiedlichen Lebenssituationen entsprechen
wollen wir in den nächsten 6 Spiribriefen bis zur Wallfahrt im Juni vorstellen.
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Gott
Gott
Gott
Gott
Gott
Gott
macht
macht
macht
macht
macht
macht
sich bemerkbar
Beine
Ärger
mit
ohnmächtig
weiter
eine
eine
eine
eine
eine
eine
Berufungsgeschichte
Freundschaftsgeschichte
Beziehungsgeschichte
Alltagsgeschichte
Trauergeschichte
Glaubensgeschichte
Diese 6 Spiribriefe spiegeln die Gedanken und Ideen des Arbeitskreises Spiritualität
im BDKJ Diözesanverband Paderborn wieder. Gerne lesen wir eure Gedanken,
Anregungen und Ergebnisse eurer Diskussionen bzw. Arbeiten mit den Briefen und
lassen sie in die Vorbereitungen zur Jugendwallfahrt einfließen.
Bitte gebt uns Rückmeldungen unter [email protected]
Spiribrief „Gott macht Ärger“
Lukas 2, 41–52
41 Die Eltern Jesu gingen jedes Jahr zum Paschafest nach Jerusalem. 42 Als er
zwölf Jahre alt geworden war, zogen sie wieder hinauf, wie es dem Festbrauch
entsprach. 43 Nachdem die Festtage zu Ende waren, machten sie sich auf den
Heimweg. Der junge Jesus aber blieb in Jerusalem, ohne dass seine Eltern es
merkten. 44 Sie meinten, er sei irgendwo in der Pilgergruppe, und reisten eine
Tagesstrecke weit; dann suchten sie ihn bei den Verwandten und Bekannten. 45 Als
sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten ihn dort.
46 Nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel; er saß mitten unter den Lehrern,
hörte ihnen zu und stellte Fragen. 47 Alle, die ihn hörten, waren erstaunt über sein
Verständnis und über seine Antworten.
48 Als seine Eltern ihn sahen, waren sie sehr betroffen und seine Mutter sagte zu
ihm: Kind, wie konntest du uns das antun? Dein Vater und ich haben dich voll Angst
gesucht. 49 Da sagte er zu ihnen: Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht,
dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört? 50 Doch sie verstanden nicht,
was er damit sagen wollte.
51 Dann kehrte er mit ihnen nach Nazaret zurück und war ihnen gehorsam. Seine
Mutter bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen. 52 Jesus aber wuchs
heran und seine Weisheit nahm zu, und er fand Gefallen bei Gott und den
Menschen.
Der zwölfjährige Jesus im Tempel
Jesus wuchs im Haus seines Vaters Josef auf, der sich als Zimmermann seinen
Lebensunterhalt verdiente. Er half in der Werkstatt und spielte mit den
Nachbarkindern. Die wussten nicht, dass Jesus der Sohn Gottes war.
Aber dann kam der zwölfte Geburtstag. Das ist ein besonderer Tag für einen
jüdischen Jungen. Er feiert Bar Mizwa. Denn vom 13. Lebensjahr an ist er kein
kleines Kind mehr. Er wird in die Gemeinde der erwachsenen Juden aufgenommen.
Er darf den Tempel besuchen und aus der Tora Bibeltexte vorlesen. Er muss von da
an die religiösen Gebote und Vorschriften beachten. Dazu gehört auch, dass man
am Paschafest den Tempel besucht. Bei diesem Fest erinnern sich alle Juden
daran, wie Gott ihr Volk vor langer Zeit aus Ägypten gerettet hat. Pascha bedeutet
„Verschonung“. Gott hatte damals die erstgeborenen Söhne der Ägypter sterben
lassen und die Kinder der Juden verschont.
Um dieses Paschafest zum ersten Mal mit Jesus gemeinsam zu feiern, machten sich
Maria und Josef auf den weiten Weg zum Tempel in Jerusalem. Zusammen mit
anderen Pilgern wanderten sie einige Tage lag nach Süden. Immer mehr Menschen
schlossen sich dem Pilgerzug an.
Jesus wurde immer aufgeregter, je näher sie nach Jerusalem kamen. Und dann sah
er die Stadt mit den Häusern aus weißem Kalkstein am Berg liegen. Das schönste
aller Häuser war der neue Tempel, der weithin leuchtete. Das war das Haus Gottes,
seines Vaters! Kein Wunder, dass Jesus Herzklopfen hatte, als er das erste Mal den
Tempelvorhof betreten durfte, der für alle Ungläubigen und auch für Frauen und
Kinder verboten war. Dann wurde das Paschafest gefeiert. Es wurde gebetet und
gesungen. Die Pilger kauften Lämmer und gaben sie den Priestern als Opfergabe.
Und Jesus hatte Fragen, so viele Fragen, dass Maria und Josef sie gar nicht alle
beantworten konnten.
Als das Fest vorbei war, machten sich die Pilger wieder auf den Heimweg und
strömten in alle Himmelsrichtungen davon. Man traf Bekannte, ging den Weg ein
Stück gemeinsam und unterhielt sich. Erwachsene und junge Leute blieben für
lange Strecken in Gruppen unter sich. Daher fiel es Maria und Josef zunächst gar
nicht auf, dass Jesus nicht mehr bei ihnen war. Schließlich war ja schon zwölf
Jahre alt.
„Er wird Freunde getroffen haben“, sagte Josef, als sich Maria Sorgen machte. Als
es Abend wurde und die Pilger Rast machten, fragten sie überall herum. Aber
niemand hatte Jesus gesehen. Auch nachts kam Jesus nicht. Da kehrten Maria und
Josef im Morgengrauen nach Jerusalem zurück. Drei Tage liefen sie durch die
Straßen und suchten voller Sorge überall. Aber sie fanden Jesus nirgendwo.
Schließlich gingen sie zum Tempel hinauf, um zu beten. Und dort entdeckten sie
ihren Sohn! Er saß mitten unter den Lehrern und Priestern, hörte ihnen zu und
stellte Fragen. Alle waren erstaunt darüber, wie klug und verständnisvoll er redete
und wie viel er wusste.
Aber seine Eltern waren ziemlich ärgerlich und seine Mutter sagte: „Wie konntest
du uns das antun? Wir haben uns solche Sorgen um dich gemacht!“ „Warum habt ihr
mich überall gesucht? Wisst ihr nicht, dass ich im Haus meines Vaters sein muss?“,
antwortete Jesus.
Da erinnerte sich Maria an die Prophezeiung des Engels vor seiner Geburt. Sie
spürte, dass Jesus sie mit seinem Verhalten nicht ärgern wollte, sondern seiner
inneren Stimme gefolgt war.
(Ursel Scheffler, „Der zwölfjährige Jesus im Tempel“, aus: Dies., Herders Kinderbibel, illustriert von
Betina Gotzen-Beek , Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau, Neuausgabe 2010, S. 140-142)
„Wie konntest du uns das antun?“
Diese Frage stellte Maria ihrem Sohn, nachdem sie ihn im Tempel gefunden hat.
Jesus gibt eine Antwort, über deren Bedeutung Maria sich erst klar werden muss.
Aktion 1:
Erinnere dich in Situationen, in denen du Dinge tun musstest, die deine Eltern
vielleicht nur schwer verstehen konnten. Schreibe deinen Eltern einen Brief, in
dem du ihnen dein Handeln erklärst.
Aktion 2:
Führt in der Gruppe ein Schreibgespräch, in dem ihr euch darüber austauscht, wie
sich im Laufe der Jahre und des Älterwerdens die Beziehung zu euren Eltern
verändert hat.
Mögliche Impulse:
-
Änderung der Beziehung: positiv oder negativ?
-
Welche Sorgen und Ängste hatten meine Eltern?
-
Könnt ihr euch bedingungslos vertrauen?
-
Fühlte ich mich von meinen Eltern eingeschränkt?
-
Habe ich Grenzen überschritten?
-
Mussten sich meine Eltern auch in Gefahr für mich begeben?
Aktion 3:
Teilt euch in zwei Gruppen. Eine Gruppe beschäftigt sich mit den Emotionen Jesu,
die andere mit denen Marias. Stellt diese in Form eines Bodenbildes dar und
tauscht euch dann über die Situation des heranwachsenden Kindes bzw. die der
sich sorgenden Mutter/ Eltern aus. (Material: Legematerial)
Gebete:
Mal los!
Ich mache mich auf,
auf den Weg meines Lebens,
auf mit eigenen Schritten,
auf in meine Zukunft.
Ich mache mich auf,
hin zu neuen Ufern,
hin zu meinem Glück,
hin zu meinem Leben.
Ich mache mich auf.
Auf den Weg zu dir,
hinein in dein Leben,
in deine Welt.
Ich mache mich auf,
auf den Weg zu mir,
hinein in mein Leben,
in meine Welt.
Ich mache mich auf,
hin zu dir, Gott,
ich mache mich auf,
nimm du mich an.
Gott,
das Leben ist manchmal
ganz schön schwierig.
Manchmal weiß ich nicht,
wie es weitergehen soll.
Hilf mir, und steh mir zur Seite,
dass ich mich immer wieder
aufmache zu dir und zu mir.
(aus: Frisch, Hermann-Josef; Pfeffer, Rüdiger: Hoch hinaus. Gebete für Jugendliche. Düsseldorf:
Patmos Verlag 1998. S. 16f)
Es geht mir gut!
Ich habe eine Familie, die mich trägt. Ich habe Freunde, die zu mir halten. Ich
habe ein Zimmer, in dem sich´s gut leben lässt. Ich habe nicht vom Schlechtesten
zu essen und zu trinken. Ich genieße eine Ausbildung, die mir Chancen eröffnet. Ich
habe finanzielle Möglichkeiten, über die ich nicht klagen kann. Ich habe Interessen,
die verwirklicht werden, und Hobbys, um die mich so mancher beneidet. Mir geht
es gut!
Vieles habe ich mir nicht selbst zu verdanken, es wird mir geschenkt. Daraus
erwächst mir nicht wenig Verantwortung!
Mein Gott, lass mich Verantwortung tragen, sowohl für die Menschen als auch für
die Dinge, die mich umgeben.
(aus: Bruno Griemens, online to he@ven, Gebete für Jugendliche. 2009 Verlag
Butzon und Bercker, Kevelaer, S. 97)
Liedvorschläge:
-
Keinen Tag soll es geben (Ihm & Uns 245)
-
Meine Hoffnung und meine Freude (Ihm & Uns 258)
-
Wagt euch zu den Ufern (Ihm & Uns 300)
-
Wie ein Fest nach langer Trauer (Ihm & Uns 17)
-
Xavier Naidoo: Dieser Weg

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