Erst ist das Kind in der Krippe – und dann?

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Erst ist das Kind in der Krippe – und dann?
Gemeindeleben
Erst ist das Kind in der
Krippe – und dann?
Was passiert nach Weihnachten mit Jesus?
Wie war sein Lebensweg?
I
n den regelmäßigen Kindergottesdiensten jeden zweiten
Freitag hören die Kinder von Pfarrer Carsten Schleef oder
Diakon Markus Schlimm Geschichten von Jesus Christus.
Sie erleben wichtige Stationen im Leben Jesu. Sie begleiten
ihn durch seine Kindheit in Nazareth, bei seinem ersten
Besuch im Tempel von Jerusalem und bei seiner Taufe im
Jordan.
In der Passionszeit gestalteten wir in der Halle unserer
Kita einen großen Ostergarten, der alle wichtigen Stationen
des Leidenswegs Christi verdeutlichen sollte und Woche für
Woche durch die Fortsetzung der biblischen Geschichte
wuchs. Für das Erzählen der Passionsgeschichte nutzten wir
überwiegend Bibelbilderbücher und Dias.
Mitgerissen und begeistert feierten die Kinder mit Jesus
den Einzug in Jerusalem, als er mit einem jungen Esel einritt.
Wir lernten das Lied „Jesus zieht in Jerusalem ein: Hosianna!"
Die Kinder hörten, dass die Menschen damals ihre Kleider
und Stoffe auf der Straße ausgebreitet haben, um Jesus den
Weg zu bereiten. Die Menschen haben mit Palmzweigen gewunken und Hosianna gerufen. Das heißt: Gelobt sei der da
kommt im Namen des Herrn!
In der folgenden Woche bastelten unsere Kita-Kinder
fleißig Wedel aus Buchs und schmückten sie mit Schmuckbändern und Perlen. Im Rollenspielbereich verkleideten sich
die Kinder als Israeliten und spielten die Geschichte auf der
Theaterbühne oder mit Playmobil-Figuren nach. Im Kon­
struktionsraum bauten die Kinder mit Hunderten von Holzbausteinen die Stadtmauer von Jerusalem nach.
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Tief betroffen erlebten sie das letzte Abendmahl und den
Verrat des Judas. Für das Abendmahl haben einige Kinder
ein „ungesäuertes“ Brot selbst gebacken. So konnten wir in
unserem Morgenkreis mit Weintrauben und Brot gemeinsam das „Abendmahl" feiern und nachempfinden, was es
heißt, von seinen Freunden Abschied nehmen zu müssen.
In Kleingruppen konnten die Kinder an einer Fußwaschung und Salbung teilnehmen, denn Jesus hat kurz vor
seinem Tod seinen Jüngern auch noch einmal die Füße gewaschen.
Die Szene des Garten Gethsemane, in der Jesus sich mit
drei Jüngern zum Gebet zurückzieht, wurde aus allerlei Naturmaterialien nachgebaut. Die Kinder haben dafür vom
Waldausflug Wurzeln, Moos, Steine, Farn u.a. mitgebracht.
Playmobil-Soldaten führen Jesus ab, nachdem Judas ihn verraten hat.
Zum Thema „Garten Gethsemane“ begannen wir auch,
unseren Kita-Garten neu zu bepflanzen und Blumen zu säen.
Während der Kreuzigungsgeschichte, die anhand von
Dias erzählt wurde, herrschte eine
betroffene Stille unter den Kindern.
Gerade Kinder im Kindergartenalter
sind in der Lage, Traurigkeit und Ungerechtigkeit nachzuempfinden.
In dieser Woche haben die Kinder
aus Holz ihre persönlichen Kreuze
ausgesägt und frei gestaltet mit Farbe und aufgeklebtem Schmuck. Die
Grabeshöhle im Ostergarten wurde
aus vielen aufgeschichteten Steinen
gebaut und ein großer runder Stein
davor gerollt. Auf einem Lehmhügel wurden drei Kreuze aus
zusammengebundenen Stöcken errichtet, an denen Jesus
und zwei Verbrecher hängen.
Fröhlich und erleichtert feierten die Kinder dann die Auferstehung mit einem Gottesdienst in der Dorfkirche und einem gemütlichen Osterfrühstück.
Lebendig und ganz „handfest“ , teils traurig, am Ende aber
ganz fröhlich haben unsere Kinder die Liebe und Treue Gottes erlebt. Wir hoffen, dass wir den Kindern damit die christlichen Werte des Osterfestes, die uns in unserem Miteinander in unserer Einrichtung sehr wichtig sind, näher bringen
konnten.
Miriam Schlimm, Evangelischer Kindergarten Seelscheid
Bote 2/2014

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