Landeshauptstadt Hannover
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Landeshauptstadt Hannover Schulamt / Schulbiologiezentrum Zooschule Adenauerallee 3, 30175 Hannover Tel: (0511) 280 74 – 125 Fax: (0511) 280 74 – 126 E-mail: [email protected] Internet: www.zoo-hannover.de 16.2 Verhaltensbeobachtungen an asiatischen Elefanten im Zoo Hannover ________________________________________________________________________________ Arbeitshilfe 16.2, Verhaltensbeobachtungen an Asiatischen Elefanten, Schulbiologiezentrum Hannover 2004 1. Einleitung Zu den Höhepunkten eines jeden Zoobesuches gehören die Elefanten. Die „grauen Riesen“ sind Gegenstand vieler Erzählungen und Mythen. Ihnen werden hinsichtlich Kraft, Ausdauer und Gehirnleistungen viele Superlative zugeschrieben. Elefanten haben einen ungewöhnlichen Körperbau: einen langen Rüssel, ein großes Hirn, ein besonderes Gebiss. Auch Schulkinder wünschen immer wieder neues über Elefanten zu erfahren und mit ihnen in Kontakt zu treten. Deshalb haben wir uns entschlossen über den seit langem bewährten Steckbrief über den asiatischen Elefanten (Nr. 17.12) hinausgehend weiteres Material zusammen zu stellen, das Schülerinnen und Schüler jeder Alterstufe in die Lage versetzt, sich näher mit dem Körperbau, besonders aber mit dem Verhalten der Tiere auseinander zu setzen. Die Anleitungen bieten eine gute Ergänzung oder Alternative zu Verhaltensbeobachtungen an Primaten. Auszüge der Arbeitshilfe finden sich auch unter Bastian. E im Literaturverzeichnis. Verhaltensbeobachtungen an Elefanten sind aus mehreren Gründen attraktiv: • • • Elefanten sind tagaktiv. Das bedeutet, dass während der Öffnungszeiten des Zoos die beobachteten Tiere auch "etwas machen". Elefanten haben einen großen Schauwert, nicht zuletzt wegen der Tatsache, das größte Landsäugetier zu sein Elefanten leben in Gruppen. Zwischen den Gruppenmitgliedern bestehen individuelle Beziehungen (Sympathie, Antipathie, Rangordnung), die bei genauer Beobachtung auch ein Laie feststellen kann. 2. Rezente Arten Derzeit leben noch drei Elefantenarten auf der Erde, der asiatische Elefant (Elephas maximus), der afrikanische Elefant (Loxodonta africana) und der Waldelefant (Loxodonta cyclotis?), der lange Zeit als Unterart des afrikanischen Elefanten angesehen wurde. Er erhielt erst im Jahre 2001 den Artstatus, nachdem der Biologe Nicholas Georgidas GenAnalysen bei 21 Populationen vorgenommen hatte. Da nur ein Exemplar des Waldelefanten in einem Zoo (Paris) gehalten wird, beschränkt sich der folgende Artvergleich im Wesentlichen auf die erstgenannten (siehe M1 im Anhang). Der Waldelefant ähnelt vom Habitus dem des afrikanischen Elefanten. Er erreicht jedoch nur eine Schulterhöhe von 2 – 3 Meter, hat manchmal rosa Elfenbein. 2. Verbreitungsgebiete der Elefanten Waldelefant Äquatorialer Regenwald Afrikanischer Elefant Savanne Asiatischer Elefant Berg-, Regen- und Trockenwald Arbeitshilfe 16.2, Verhaltensbeobachtungen an Asiatischen Elefanten, Schulbiologiezentrum Hannover 2004 2 Ob eine mit dem Zwergelefant noch eine weitere Art existiert, ist nach wie vor ungeklärt. Allen Arten ist gemeinsam, dass ihr Bestand im Freiland stark bedroht ist. Afrikanischer (Bestand 400000 Tiere) und asiatischer Elefant (Bestand 35000 – 50000 Tiere) sind untereinander nicht kreuzbar. Es gelang nur einmal 1978 in Chester, doch starb das Bullenkalb „Motty“ bereits nach wenigen Wochen. Es gibt aktuell keine Bestandschätzung des Waldelefanten, doch dürfte er deutlich unter dem des asiatischen Elefanten liegen. Sein Bestand hat in den letzten Jahren um 50 % abgenommen. 3. Aufgaben des Elefantenrüssels Der Elefant wird in Indien auf Hindi „Hastin“ genannt. Wörtlich übersetzt heißt das: Das Tier, das eine Hand hat. Es ist eines der aktivsten und motivierensten Körperteile, die im Zoo zu sehen sind. Die einzelnen Aufgaben des Multifunktionsorgans sind: • • • • • • • • • • • • Atmen: Das geschieht zu 70 % durch den Rüssel und nur zu 30 % durch den Mund. Aufsaugen: Die Nasenröhren werden saugend mit bis zu zehn Litern Wasser gefüllt und anschließend in den Mund gespritzt. Durch den Rüssel wird nicht getrunken, da auch hier wie beim Menschen ein Hustenreflex ausgelöst würde. Schlagen: Elefanten schlagen fast immer von unten nach oben, da der obere, aus der Nase gebildete Teil des Rüssels unempfindlicher ist. Schnorcheln: Elefanten schwimmen weite Strecken. Vermutlich geschah die Besiedlung von Sri Lanka durch Elefanten aus Indien, welche die 80 km schwimmend durch das Meer zurückgelegt haben. Sie halten dabei die Mundöffnung unter Wasser, Augen und Rüssel über der Wasseroberfläche. Tragen/Heben: Ein Elefantenbulle kann bis zu 2 Tonnen an Gewicht mit dem Rüssel heben. Besprühen: Um sich abzukühlen oder zu reinigen, wird der Körper mit Wasser besprüht. Nahrungsaufnahme: Aus bis zu 6 m Höhe können Äste und Zweige abgerissen werden. Andererseits ist er in der Lage, kleinste Nahrungsteile einzeln von Boden aufzuheben. Kommunikation: Das geschieht einerseits durch akustische Signale im hörbaren Bereich (Trompeten) oder im Infraschallbereich, andererseits durch Berührungen mit der Rüsselspitze. Dadurch werden Signale ausgetauscht. Die Rüsselstellung kann als mimisches Signal verstanden werden. Riechen: Das Geruchsvermögen ist sehr gut entwickelt. Besonders erstaunlich ist die Fähigkeit Wasser über große Entfernungen wahrnehmen zu können. Graben: Auf der Suche nach bestimmten Mineralstoffen und für das morgendliche Bewerfen mit Sand werden tiefe Löcher ausgehoben. Tasten: Besucher freuen sich immer, wenn Elefanten ihnen den Rüssel zum Tasten entgegenstrecken. Der Elefant begreift mit der Rüsselspitze ähnlich wie Menschen mit den Fingerspitzen haptische Informationen aufnehmen. Elefanten in Gruppen berühren sich ständig. Werfen: Sand, Steine oder Zweige können gezielt geworfen werden. Arbeitshilfe 16.2, Verhaltensbeobachtungen an Asiatischen Elefanten, Schulbiologiezentrum Hannover 2004 3 4. Das Elefantengehege im Dschungelpalast Der Zoo Hannover beherbergt derzeit zehn asiatische Elefanten, einen Bullen und sieben Kühe und zwei einjährige Jungtiere. Sie haben sehr unterschiedliche Lebensgeschichten, die in M4 kurz zusammengefasst sind. Das Elefantengehege macht den größten Teil des Dschungelpalastes aus, der einen verfallenden indischen Herrscherpalast nachempfindet und weitere Tierarten des asiatischen Raumes beherbergt. Es besteht aus zwei Häusern für die Bullen und die Kühe, die für die Besucher nicht einsehbar sind, und drei getrennten Freigehegen für den Bullen, die Kühe und die Jungtiere. Das mittlere Gehege dürfte für die Verhaltensbeobachtungen am geeignetsten sein, da sich hier die Herde die meiste Zeit aufhält. Der Bulle wird hier nur zu bestimmten Zeiten zugelassen. Ansonsten, besonders jedoch während der Musth, leben die Geschlechter getrennt. Das Gehege ist stark strukturiert, um möglichst vielen Bedürfnissen der Tiere gerecht zu werden (siehe Steckbrief 17.12). Es ist so angelegt, dass der Besucher am tiefsten Punkt steht. Durch das nach hinten ansteigende Gelände bleibt ein rückwärtiger Graben unsichtbar, was den naturnahen Eindruck vermittelt, dass die Tiere gerade aus dem anschließenden Wald kommen bzw. sich jederzeit dorthin zurückziehen können (siehe Abbildung). M3 Aufbau des Elefantengeheges Gehege für Elefantenbullen Grasfläche /Rückzugsbereich Haus für Elefantenbullen (nicht einsehbar) Gehege für Kühe Gehege für Jungtiere und Mütter Graben zwischen Besucher und Elefanten Sandbadeplatz Informationstafel (2x) Elefantenhaus für Kühe (nicht einsehbar) Badebereich der Elefanten Heustall Besucherbereich Arbeitshilfe 16.2, Verhaltensbeobachtungen an Asiatischen Elefanten, Schulbiologiezentrum Hannover 2004 4 5. Ein Tag im Leben der Elefanten im Zoo Hannover Eine angemessene Haltung von Elefanten ist aufwändig, schwierig und für die Tierpfleger manchmal nicht ungefährlich. Den Pflegezustand der Tiere kann man unter anderem am Behaarungszustand erkennen. Hierbei gilt, dass je mehr Haare an der Schwanzquaste, auf dem Rücken u.s.w. vorhanden sind, desto besser ist er. Ein Tag beginnt um 8 Uhr. Die Tierpfleger begrüßen die Elefanten. Die Ställe werden nach einem ausgeklügelten, immer gleichen System gemistet. Da die Tiere keine guten Futterverwerter sind – wie man bei der Größe eigentlich annehmen sollte – kommen dabei erhebliche Mengen zustanden. Die Ställe werden sofort danach mit Hochdruckreinigern abgespritzt. Es gibt deshalb immer zwei Laufställe. Wenn einer gemistet wird, halten sich die Tiere im anderen Stall auf. Es ist 8.30 Uhr. Jeder Elefant wird jetzt gründlich gewaschen. Das geschieht mit Hochdruckreinigern, Schrubbern und Seife. Manchmal kommt auch die Drahtbürste zum Einsatz. Das dauert ungefähr 30 Minuten für jeden Elefanten. Währenddessen werden schon Apellübungen gemacht. Die Elefanten lernen sich hinzulegen, die Füße hoch zunehmen u.s.w. Um 10 Uhr geht es raus in das Außengehege. Ein Frühstück gibt es nicht. Eine Vielzahl von Aktivitäten warten im Tagesverlauf. Sandbaden, Rinde knabbern, ausgiebig baden (um 18 Uhr ist immer Besucherbaden), sich scheuern, das Gehege erkunden, mit den anderen Tieren der Gruppe kommunizieren. Die Bullen sind dabei oft von den Kühen getrennt, da sie sich im Zoo wie im Freiland nicht immer gut verstehen. Im Sommer verbringen die Tiere bis 19 Uhr in den Außenanlagen. 11 Uhr. Die erste Show des Tages beginnt. Zwei Elefanten führen vor, was sie gelernt haben. Das ist ganz wichtig, denn ohne regelmäßige Beschäftigung durch die Tierpfleger würden sich Elefanten langweilen. Von Besuchern und den Tierpflegern kommen viele Impulse: Besucherfütterungen, Gänge durch den Zoo, eine Show um 16 Uhr, Training für neue Shows (ein bis zwei Stunden am Tag), Reitübungen. Alle die Maßnahmen dienen dem Behaviour Enrichment, d.h. der Anreicherung des Verhaltens der Tiere. Nur so bleiben die Tiere körperlich gesund und die Gefahr von Verhaltensabweichungen (Hospitalismus) wird vermindert. 19.30 Uhr. Die Hauptfütterung des Tages beginnt. Es gibt 200 Kg Gras oder 80 Kg Heu für jedes Tier, dazu Pellets mit Vitaminen und viel Obst und Gemüse für schwangere Kühe. Damit es keinen Streit gibt, hat jedes Tier seinen eigenen Futterplatz. In der Nacht schlafen die Elefanten im Liegen. Ein Tier aus der Herde steht jedoch immer Wache. Meist erledigt das Indra, die erfahrene Leitkuh. Elefanten schlafen nur vier bis fünf Stunden am Tag. 6. Beobachtungsaufgaben Im Folgenden werden verschiedene Aufgaben vorgestellt, die auch ohne Hilfe von Experten von Schulklassen oder Studenten bearbeitet werden können. Je nach Altersstufe der Schülerinnen und Schüler werden die Fragestellungen komplexer. Lernziel ist grundsätzlich eine Beobachtungsschulung, die Individualisierung der Tiere und Versachlichung des Arbeitshilfe 16.2, Verhaltensbeobachtungen an Asiatischen Elefanten, Schulbiologiezentrum Hannover 2004 5 erfassten Verhaltens (Problem des Anthropomorphisierens). Die Beobachtungsaufgaben sind nur dann sinnvoll, wenn mindestens vier Elefanten in freier Beweglichkeit in einem Außengehege beisammen sind. Besonders günstig sind Gruppen mit jüngeren und älteren Tieren und gemischtgeschlechtliche Gruppen. 6.1. Individuen erkennen (ab Klasse 3) Bei Arbeiten mit einer Beobachtungsgruppe ist es nicht immer notwendig, dass jeder einzelne Beobachter jeden Elefanten individuell erkennt und benennen kann. Für einfache Verhaltensbeobachtungen genügt es, wenn der Beobachter ein Tier jederzeit als "sein" Tier ansprechen kann. Genaue Verhaltensbeobachtungen sind jedoch nur möglich, wenn einerseits ein klar definierter Verhaltenskatalog (Ethogramm) verwendet wird und andererseits die Individuen der Tiergruppe voneinander unterschieden werden können. Nur durch eine individuelle Bestimmung lassen sich weitere Informationen aus der Lebensgeschichte der Tiere einbeziehen und die erfassten Daten zu einem späteren Zeitpunkt verifizieren. Ab Jahrgang 3: Feststellung der Individualität jedes Elefanten. Nach einer allgemeinen Einführung erhält jeder Schüler von der Lehrkraft das Arbeitsblatt 1. Er bearbeitet dieses an einem Elefanten seiner Wahl. Ab Jahrgang 5 Benutzung des dichotomen Bestimmungsschlüssels (Arbeitsblatt 4) und oder der Übersicht (M 4). Ob der Zensus gemeinsam oder von jeder Gruppe selbständig durchgeführt wird, liegt im Ermessen des Lehrers. Als Zeitvorgaben sind je nach Situation und Anzahl der sichtbaren Tiere und der Altersstufe 10 – 20 Minuten einzuplanen. 6.2. Verhaltenskatalog / Ethogramm (ab Klasse 5) Tiere verhalten sich immer. Der permanente Verhaltensfluss lässt sich vom Beobachter jedoch in unterschiedliche Verhaltenselemente (z.B. Ruhen, Fressen, Spielen, u.s.w.) unterteilen. Ein Verhaltenskatalog oder Ethogramm ist eine Liste von Verhaltenselementen, die bei den Drills aus über 140 verschiedenen Elementen besteht. Dies sind wiederkehrende, wiedererkennbare, mehr oder weniger konstante Abschnitte im Verhaltensablauf einer Tierart. Ein Verhaltenselement ist dann eindeutig erfasst, wenn der Beobachter ihm einen Namen und eine Definition geben und klar von anderen Elementen abgrenzen kann. Nach einer gewissen allgemeinen Beobachtungszeit wird man feststellen, dass bestimmte Verhaltenselemente immer wieder durchgeführt werden. Deren Quantifizierung erlaubt eine vergleichende Betrachtung (z.B. Jungtier/adultes Tier, Bulle/Kuh, u.s.w.). Die Verhaltenselemente können auch selbst gewählt werden. Ab Jahrgang 5: Eine Gruppe von 3-4 Schülern bearbeitet einen Protokollbogen mit vorgegebenen Verhaltenselementen bei einem Elefanten (Arbeitsblatt 2). Arbeitshilfe 16.2, Verhaltensbeobachtungen an Asiatischen Elefanten, Schulbiologiezentrum Hannover 2004 6 Ab Jahrgang 10: Eine Schülergruppe von 3-4 Schülern erstellt zunächst einen Katalog von Verhaltenselementen und protokolliert dann für eine vergleichende Betrachtung (Arbeitsblatt 3). Hilfestellungen durch die Lehrkraft sind sicher notwendig. 6.3 Rüsselspitzenberührung (ab Klasse 5) Der Elefantenrüssel ist wegen seiner Vielseitigkeit (siehe 3) dauernd in Bewegung. Ein Protokoll der Rüsselbewegungen kann Aufschluss über weitere Eigenschaften des Elefanten, die Stimmung und die sozialen Beziehungen in der Herde geben. Das Verhaltenselement der Rüsselspitzenberührung bildet deshalb einen Schwerpunkt der Arbeitshilfe. Das Element tritt dann auf, wenn die Rüsselspitze einen Elefantenkörperteil berührt. Für eine vereinfachte Fragestellung können auch Wand- und Bodenkontakte hinzugenommen werden. Die Beobachtungsaufgaben sind leicht verständlich und durchführbar, weil sich die Beobachter auf ein einziges Verhaltenselement, die Rüsselspitzenberührung, konzentrieren müssen, das nur in einer beschränkten Anzahl von unterschiedlichen Ausprägungsformen auftritt und mit durchschnittlich zwei bis vier Ereignissen pro Tier und Beobachtungsminute eine Frequenz aufweist, welche die Beobachter nicht überfordert, ihnen aber regelmäßige Erfolgserlebnisse garantiert. Ab Jahrgang 5: Eine Gruppe von 3-4 Schülern protokolliert alle Rüsselspitzenberührungen eines ausgewählten Elefanten unabhängig davon, wo der Kontakt stattfindet durch einen Strich an der betreffenden Stelle in Arbeitsblatt 5. Die Vielfalt der Kontakte zu Gegenständen und Körperteilen wird systematisiert und in ihren Funktionen hinterfragt. Ab Jahrgang 9: In der Protokoll-Skizze (Arbeitsblatt 6, Schwierigkeitsgrad 1) wird jeder Rüsselkontakt eines Elefanten, der vorher festgelegt wurde, durch einen Strich festgehalten. Es wird unterschieden zwischen Rüsselkontakten am eigenen Körper und sozialen Rüsselkontakten, d.h. solchen an Körpern anderer Elefanten. Ab Jahrgang 12 Jede Beobachtergruppe führt (im Idealfall) für jeden Elefanten ein eigenes Protokollblatt (Arbeitsblatt 6, Schwierigkeitsgrad 2) und notiert darin die entsprechenden Rüsselkontakte ihres Elefanten. Durch Zusammentragen der Ergebnisse der anderen Gruppe wird das Sozialverhalten innerhalb Herde erkennbar. 6.4 Nächster Nachbar (ab Klasse 7) Eine weitere Beobachtungsaufgabe zum Sozialverhalten der Herde ist die Feststellung des sozialen Abstands zwischen den Tieren. Unter dem Sozialabstand versteht man die maximale Entfernung unter Individuen einer Gruppe. Da Elefanten große Tiere sind, können große Sozialabstände vorkommen, ohne dass dies als Anzeichen einer krankhaften Veränderung zu werten wäre. Andererseits suchen die berührungsintensiven Tiere (s. 6.3) die Nähe ihrer Artgenossen. Ihre Individualdistanz, d.h. die minimale Arbeitshilfe 16.2, Verhaltensbeobachtungen an Asiatischen Elefanten, Schulbiologiezentrum Hannover 2004 7 Entfernung, in der sich Individuen nähern dürfen, ist also außerordentlich gering. Man kann also davon ausgehen, dass Tiere, die sich häufig eng beisammen aufhalten, gut verstehen und andere sich aus dem Wege gehen, also eine größere Sozialdistanz aufweisen. Dies kann man sich zunutzen machen, in dem man die Abstände zwischen den einzelnen Tieren abschätzt bzw. in einer vereinfachten Form den jeweils nächsten Nachbarn eines Tieres feststellt. Die Feststellung der Sozialabstände dürfte ähnliche Ergebnisse erbringen wie die Protokollierung der sozialen Rüsselkontakte. Bei großen Gruppen bietet sich somit eine arbeitsteilige Vorgehensweise an, bei der in der Nachbereitung (s. 9) die Ergebnisse verglichen werden und sich gegenseitig ergänzen. Ab Jahrgang Klasse 7: Die Beobachtung konzentriert sich auf einen oder zwei Elefanten, die leicht erkennbar sind (Arbeitsblatt 7 erste und zweite Zeile). Während einer Aktivitätsphase der Tiere wird in regelmäßigen Zeiträumen (1x /min) protokolliert, welches der nächste Nachbar eines beobachteten Tieres (Focustier) ist. Die Ergebnisse lassen sich aus der Tabelle zusammenfassen. Ab Jahrgang 9: Es wird jedes Tier der Beobachtungsgruppe nach 5 Minuten zum neuen Focustier. Es wird auf Arbeitsblatt alle 15 Sekunden protokolliert, so dass eine hinreichend große Datenmenge zur Verfügung steht. Ab Jahrgang 12: Statt eines Strichlistenprotokolls wird der Abstand der Tiere in Meterangaben geschätzt und in die Kästchen von Arbeitsblatt 7 eingetragen. Die Abschätzung der Entfernung führt dazu, den mittleren Sozialabstand zu bestimmen. 6.5 Raumnutzung (ab Klasse 9) Ein Gehege in einem Zoo sollte so gestaltet sein, dass möglichst alle Bedürfnisse der gehaltenen Art erfüllt werden. Es ist somit reich strukturiert (s. M3). Ein Gehege ist dann optimal gestaltet, wenn alle Bereiche von den Tieren auch genutzt werden. Mit Hilfe eines Gehegeplans (s. Arbeitsblatt 8) lässt sich diese Raumnutzung durch die Gruppenmitglieder feststellen. Sie wechselt im Laufe eines Tages und nach Stimmungslage der Gruppe mehrfach. In der Zusammenschau mit der Aufzeichnung der Verhaltenselemente (s. o.) wird so ein räumlich differenziertes Verhaltensmuster bzw. die Synchronisation der Verhaltensweisen durch Stimmungsübertragung deutlich. Zudem wird klar, welche Bedürfnisse der Tiere wo erfüllt werden bzw. wie komplex das Gehege aufgebaut ist. Ab Jahrgang 9: Je nach Gruppengröße wird eine unterschiedliche Anzahl von Elefanten ausgewählt. In jeder Minute wird der Aufenthaltsort von jedem dieser Tiere in den Gehegeplan (Arbeitsblatt 8) durch ein Kreuz in die vorgegebenen Unterteilungen markiert. Arbeitshilfe 16.2, Verhaltensbeobachtungen an Asiatischen Elefanten, Schulbiologiezentrum Hannover 2004 8 Ab Jahrgang 12: Wie oben. Jedes Tier wird jedoch durch eine eigene Signatur gekennzeichnet. Hinter jeden Eintrag wird die Minutenzahl eingetragen. Eine Parallelgruppe erfasst während der Zeit die ausgeführten Verhaltenselemente der Tiere. 7. Praktische Arbeit 7.1. Vorbereitung Die oben angegebenen Beobachtungsaufgaben sind als Anregungen zu verstehen. Abweichungen nach den Vorstellungen der Lehrkraft oder der Bearbeiter sind möglich. Vor jeder Verhaltensbeobachtung muss eine Fragestellung entwickelt werden, deren Klärung durch die Beobachtung angestrebt wird. Diese ist im Vorfeld mit den Schülern zu besprechen oder vorzugeben. Auch der Zeitrahmen und die Arbeitsweise in den Gruppen sollten klar sein. Es werden so viele Gruppen gebildet wie Elefanten adäquat zu beobachten sind. Jeder dieser Gruppen wird ein Elefant zugeteilt, der während der Protokollierphase dauernd von mindestens einem Beobachter im Auge behalten werden muss, damit die Gruppe "ihren" Elefanten nicht verliert. Ob die einzelnen Tiere individuell bestimmt werden, hängt von der Komplexität der Fragestellung und der gewählten Methode ab (s.o.). 7.2 Durchführung Meist ist es durch die äußeren Rahmenbedingungen vorgegeben, wann die Protokollierung beginnt und wie lange sie dauern kann. Als Minimum einer Beobachtungsphase sind 30 Minuten anzusehen. Besser wäre ein längerer Zeitraum, wobei dann Pausen eingelegt werden müssen. Der Vormittag ist generell die bessere Zeit, da die Elefanten dann häufiger Aktivitätsphasen zeigen. Wenn über einen längeren Zeitraum keine beobachtbaren Aktivitäten stattfinden, sollten die Durchführung auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Falls der Ablauf des „normalen Verhaltens“ durch Tierpfleger, Besucheraktivitäten oder sonstige erkennbare äußere Einflüsse gestört wird, sollte die Protokollierung unterbrochen werden. Es erleichtert die Protokollierung sehr, wenn man gruppenteilig arbeitet. So kann ein Schüler als Zeitgeber dienen, während die übrigen protokollieren. Von der Zooschule können hierfür aber auch so genannte Pieper entliehen werden, die den gewünschten Zeittakt angeben. Um einigermaßen abgesicherte Werte und Daten zu erhalten, ist die Bearbeitung von 2 Bearbeitungsbögen als Minimum anzusehen. Um nur die Methode kennen zu lernen, reicht die Bearbeitung eines Bogens aus. 8. Resultate Die quantitative Arbeitsweise (zählendes protokollieren) hat den Vorteil, dass die Beobachter immer wieder Erfolgserlebnisse verzeichnen können, wenn sie z.B. eine Rüsselspitzenberührung feststellen und protokollieren. Auf diese Weise beobachten sie die Arbeitshilfe 16.2, Verhaltensbeobachtungen an Asiatischen Elefanten, Schulbiologiezentrum Hannover 2004 9 Tiere lange Zeit sehr aufmerksam und werden neben den zu protokollierenden Verhaltensweisen andere beobachten können, die für das Erlebnis "Tiere beobachten" mindestens ebenso wichtig sind. 8.1 Individuen erkennen Die Bearbeitung von Arbeitsblatt 1 dürfte keine Schwierigkeit bereiten. Der Grad der Behaarung dient als Indikator für den Pflegezustand der Elefanten. Wenn den Elefanten an entsprechenden Stellen Haare fehlen, liegt das neben der Individualität vor allem in der teilweisen problematischen Lebensgeschichte der Tiere begründet. Ein typisches Beispiel ist im Kasten dargestellt. 8.2 Verhaltenskatalog Mögliche Fragestellungen: Welche Zeit verwenden die Tiere für die unterschiedlichen Verhaltenselemente? Gibt es signifikante Unterschiede zwischen den verschiedenen Gruppen? Gibt es immer wieder auftretende Phasen? Die bearbeiteten Protokollbögen müssen, um auswertbar zu sein bearbeitet werden. Das sollte nicht im Zoo selbst geschehen, sondern gehört zur Nachbereitung des Zoobesuchs in der Schule. Man kann wie folgt verfahren: Die Anteile der einzelnen Verhaltensweisen am Gesamtrepertoire werden prozentual ausgerechnet. Beispiel. Wenn eine Elefantenkuh in 16 von 30 Minuten Ruheverhalten zeigt, dann entspricht das einem Anteil von 53%. Nur so lassen sich ermittelte Werte unabhängig von der jeweiligen Datenmenge vergleichen. Schön ist es, wenn diese Prozentzahlen graphisch umgesetzt werden. Hier bieten sich so genannte Torten- oder Kreisdiagramme an, die von Hand gezeichnet oder am Computer mit Microsoft Excel erstellt werden können (siehe Beispiel unten). Die Jungtiere dürften generell ein aktiveres Verhalten zeigen als die älteren. Spielverhalten und Erkundungsverhalten sollten ebenfalls deutlich überwiegen. 8.3 Rüsselspitzenberührung Häufigkeit Mögliche Fragestellungen: Wie viele Rüsselspitzenberührungen pro Minute wurden für jeden Elefanten protokolliert? Fallen individuelle Unterschiede auf? Beobachtung: In 10 Minuten wurden an fünf Elefantenkühen zwischen 0 und 41 Rüsselspitzenberührungen festgestellt. Je nach der augenblicklichen Situation ändert sich die Frequenz des hier beobachteten Verhaltenselementes. Beim Fressen oder bei Anwesenheit des Bullen werden andere Frequenzen festgestellt als in der Kuhherde ohne diese beiden "Ablenkungen". Körperstellen Mögliche Fragestellungen: Welche Körperstellen werden bevorzugt mit der Rüsselspitze berührt? Warum ausgerechnet diese Körperstellen (Milchdrüsen zwischen den Vorderbeinen, Geschlechtsteile, Schläfendrüsen, Augen, Mund, Ohr)? M5: Häufig berührte Körperstellen Arbeitshilfe 16.2, Verhaltensbeobachtungen an Asiatischen Elefanten, Schulbiologiezentrum Hannover 2004 10 Geschlechtsteile sind Quellen von Geruchsstoffen, deren Konzentration und Zusammensetzung die Elefanten über die Fortpflanzungsbereitschaft von Gruppenmitgliedern informieren. Mit einem besonderen Geruchsorgan, dem Jacobsonschen Organ, das zwischen Gaumen und Nase liegt, werden diese im Sozialverhalten wichtigen Geruchsstoffe wahrgenommen. Da sich das Jacobsonsche Organ in die Mundhöhle öffnet, wird oft beobachtet, wie die Rüsselspitze im Anschluss an den Genitalkontakt in den Mund gesteckt wird, d.h. die Geruchstoffe werden mit der Rüsselspitze zur Öffnung des Jacobsonschen Organs gebracht. Die Aktivität der Schläfendrüsen (Temporaldrüsen) steht bei Männchen und Weibchen in Zusammenhang mit einer allgemeinen Erregung. Es wird auch eine Beziehung zwischen Drüsenaktivität und Fortpflanzungszyklus beobachtet. Die Mundregion ist aus mindestens zwei Gründen von großem Interesse für einen Elefanten: Es ist der Ort dreier wichtiger Sinnesorgane, nämlich des Geschmack- und Tastsinnes (Zunge) und des Geruchsinnes (Jacobsonsches Organ, siehe oben). Mit der Rüsselspitze, die ein Elefant einem anderen in den Mund steckt, können Informationen an die Sinnesorgane des anderen Elefanten übermittelt werden. Da die Rüsselspitze selbst ebenfalls empfindliche Sinnesorgane trägt (Tast- und Geruchsinn), kann auch der erste Elefant vom zweiten Informationen empfangen. Das heißt, dass bei Rüsselspitzen-Mund-Berührungen Informationen ausgetauscht werden können, also die Elefanten miteinander kommunizieren. Sozialkontakte Mögliche Fragestellungen: Bestehen Unterschiede in der Häufigkeit von Rüsselspitzenberührungen zum eigenen Körper und zum Körper der anderen Elefanten? Ist das Verhältnis Eigenberührung - Sozialberührung für jeden beobachteten Elefanten gleich? Gibt es Unterschiede im Verhalten von Männchen und Weibchen? Tab. 1: Verhältnis zwischen Eigen- und Sozialberührungen Calvin Dunja Indra Sayang Manari Jenny Eigenberührungen in 15 Minuten 14 35 41 12 38 37 Sozialberührungen In 15 Minuten 23 4 3 24 8 Die Häufigkeit von Rüsselspitzenberührungen ist von verschiedenen Faktoren abhängig, z.B. der Tageszeit, den klimatischen Verhältnissen, der Gruppenzusammensetzung. Beispielsweise steigert die Anwesenheit des Elefantenbullen die Häufigkeit von sozialen Rüsselspitzenberührungen. Dabei werden nicht nur neue Berührungen zwischen einer Kuh und dem Bullen festgestellt, auch die Berührungen zwischen den Kühen werden häufiger. Arbeitshilfe 16.2, Verhaltensbeobachtungen an Asiatischen Elefanten, Schulbiologiezentrum Hannover 2004 11 Gruppenbeziehungen Wenn von jeder protokollierten Rüsselspitzenberührung das ausführende und das empfangende Tier bekannt ist, kann auf die Zusammensetzung der beobachteten Elefantenherde, d.h. auf die Beziehungen der Gruppenmitglieder untereinander, geschlossen werden. In einer Tabelle können die Beobachtungsresultate übersichtlich zusammengefasst werden. Mögliche Fragestellungen: Berühren sich zwei Individuen gegenseitig etwa gleich oft? Gibt es Tiere, die besonders häufig den Kontakt zu Artgenossen (einen, oder allen) suchen (Summe der Zeilen), gibt es Tiere, zu denen die anderen besonders oft den Kontakt aufnehmen (Summe der Kolonnen)? Tab. 2: Gruppenbeziehungen der Elefanten im Zoo Hannover Rüsselspitzenberührung ausgeführt von Calvin Nikolai Jenny Ilona Indra Dunja Summe total Summe sozial Rüsselspitzenberührung gerichtet auf Calvin 28 12 4 5 1 50 22 Nikolai 4 18 3 2 19 7 53 35 Jenny Ilona Indra Dunja 12 2 19 17 4 54 35 2 3 9 1 15 4 10 23 11 1 23 3 78 55 5 3 4 11 15 31 16 Summe total S. sozial 61 58 44 12 76 30 33 40 25 3 66 15 Das Beispiel zeigt, dass die sozialen Rüsselspitzenberührungen weder gleichmäßig verteilt, noch reziprok sind. Einzelne Tiere werden sehr selten berührt (Ilona, Sayang), andere sind wenig aktiv (Dunja, Ilona). Der Bulle Calvin wird von allen Kühen berührt (mit Ausnahme von Ilona), während der Bulle sich vorwiegend für Jenny und Indra interessiert. Die Leitkuh der Herde ist wohl Indra. Sie hat die meisten Sozialkontakte. Sie ist sehr oft mit Jenny zusammen, der ältesten und erfahrensten Kuh. Der junge Bulle Nikolai war neu in der Gruppe und zu dem Zeitpunkt noch nicht integriert. Ilona ist die Außenseiterin, in der Gruppe isoliert und unfruchtbar. 8.4 Nächster Nachbar Mögliche Fragestellungen: Gibt es Elefanten, die besonders nah zueinander stehen? Welches sind die Außenseiter? Ist der Abstand zwischen den Geschlechtern anders als bei gleichgeschlechtlichen Tieren? Ist der Abstand der Jungtiere zu den adulten anders als bei gleich alten Tieren? Die Ergebnisse dürften ähnlich gelagert sein wie bei der Auswertung von 7.3 Gruppenbeziehungen. Jenny und Indra als Mitglieder der Kernherde werden meist eng zusammen stehen. Ilona wird eine große Sozialdistanz aufweisen und auch kaum Ortswechsel unternehmen. Abweichungen ergeben sich immer dann, wenn einzelne Tiere betteln, d.h. an den Rand des Geheges gehen und mit den Rüsseln den Kontakt zum Publikum suchen. Ebenfalls unbrauchbar für Beobachtungen sind die Zeiten kurz vor der Elefantenshow, kurz vor Fütterungszeiten oder wenn nur die Nebengehege besetzt sind. Arbeitshilfe 16.2, Verhaltensbeobachtungen an Asiatischen Elefanten, Schulbiologiezentrum Hannover 2004 12 8.5 Raumnutzung Mögliche Fragestellungen: Welches sind die Lieblingsplätze der Tiere? Gibt es Unterschiede? Ist die Platzwahl geschlechtsspezifisch unterschiedlich? Wie verhalten sich die Tiere an den unterschiedlichen Orten? Wechselt die Herde gleichzeitig und verhält sich an den unter-schiedlichen Orten synchron? Werden alle Bereiche des Geheges (gleichmäßig) genutzt? In Abhängigkeit von der Tageszeit, der Witterung, des Publikumandrangs und der Stimmung in der Herde wechselt die Raumnutzung recht stark. Der Lieblingsort ist der Sandbadeplatz, der täglich, meist am Vormittag, von der ganzen Gruppe ausgiebig genutzt wird (s. 8.2). An heißen Tagen wird regelmäßig gebadet. Der Kontakt der Tiere lockert sich meist am Nachmittag, wenn das Gehege gleichmäßiger genutzt wird. Dann geht auch die Synchronität der Verhaltensweisen, die am Vormittag oft gezeigt wird, oft verloren. Einzelne Tiere scheuern sich, andere zeigen Bettelverhalten, ruhen oder spielen. In den hinteren Teil des großen Außengeheges ziehen sich die Tiere bei Störungen zurück und zeigen dann meist Ruheverhalten. 9. Nachbereitung: Eine Nachbereitung der beobachteten Ergebnisse in der Schule ist notwendig. Die Ergebnisse der Arbeitsblätter 1 und 2 sollten im Unterricht verglichen, eventuell verbessert und gedeutet werden. Eine Ausweitung z.B. durch einen Vergleich mit der Situation im Freiland (Bücher, Video) ist hier sinnvoll. Ergebnisse sollten immer als Prozentangaben umgerechnet werden und können zur besseren Veranschaulichung entsprechend graphisch umgesetzt werden. Die Gruppenarbeiten der Arbeitsblatter 4 und 9 bzw. 7 und 8 lassen sich gut zusammen zufassen und die Angaben zur besseren Veranschaulichung entsprechend graphisch umsetzen. Das geschieht entweder durch selbst gestaltete Diagramme (s.u.) oder mit Hilfe handelsüblicher Graphikprogramme (Microsoft Excel) am Computer. Wichtig ist, dass die Ergebnisse auch von den Protokollanten verbalisiert werden. In Form eines Kurzreferates (z.B. anhand eines Posters oder mit Hilfe einer Powerpoint-Präsentation) kann das Plenum informiert werden. Hierbei sollen über eine reine Faktendarstellung hinaus auch Interpretationsansätze (s.o.) geliefert werden. Hierbei sollte aber darauf hingewiesen wird, dass bei der wohl geringen Datenmenge, Deutungen mit großer Vorsicht zu genießen sind. Aus didaktischen Gründen sollte jedoch ein Versuch in dieser Hinsicht unternommen werden. 10. Literatur Barkhausen, A. und F. Gräser 1992: Elefanten. Kinderbuchverlag KBV, Luzern AG, Luzern Bastian, E., Haßfurther, J und B. Meyer-Junghans 2003: Der Elefantenrüssel. Beobachtungsgegenstand für alle Altersstufen. In Praxis der Naturwissenschaften Biologie Heft 3/52, S. 13 – 19. Dröscher, V.B. (Hrsg.) 1990: Rettet die Elefanten Afrikas. Rasch und Röhring Verlag, Hamburg Gröning, K. 1998: Der Elefant in Natur- und Kulturgeschichte. Könemann Verlagsgesellschaft mbH, Köln. Grzimek, B. (Hrsg) 1987: Grzimeks Enzyklopädie, Bd. 4. Kindler Verlag, München Hedinger, H. 1961: Beobachtungen zur Tierpsychologie im Zoo und im Zirkus. Verlag Friedrich Reinhardt Ag. Basel Johannsen, K. (Hrsg) 1997: Elefanten im Zoo. Institut für Lehrerfortbildung, Hamburg Molkenthin, S. 1999: Begegnung Zoo. Die Grundschulzeitschrift, 127, S. 6 – 11. Friedrich Verlag, Velber Rieger, J.1983: Verhaltensbeobachtungen an Elefanten. ORKZ Verlag, Winterthur Arbeitshilfe 16.2, Verhaltensbeobachtungen an Asiatischen Elefanten, Schulbiologiezentrum Hannover 2004 13