Text Willkommen im Brennstoffzellen

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Text Willkommen im Brennstoffzellen
Text Abgasfrei, leise, umweltschonend
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Willkommen im
Brennstoffzellen-Hybridbus
Menschen bewegen Menschen
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Innovation auf Stuttgarts Straßen
v. l. n. r: Wolfgang Arnold (SSB), Thorsten Herbert (NOW), Dr. Veit Steinle (BMVI),
Franz Loogen (e-mobil BW) , Fritz Kuhn (OB Stadt Stuttgart), Stefan Gloger (UMBW),
Patrick Schnell (CEP)
„Erfahrungen mit neuen Antriebskonzepten und -technologien zu
sammeln, ist bei der SSB Teil der Fahrzeugstrategie im Busbereich.
Erprobungspartner für die Industrie zu sein, hat deshalb bei uns
Tradition. Wir engagieren uns als Verkehrsbetrieb für eine zukunftsfähige Mobilität. Bei unseren neuen Brennstoffzellen-Hybridbussen
wollen wir die Praxistauglichkeit der Busse im Linieneinsatz erproben.“
„Im Stuttgarter Kessel gibt es immer noch zu viel Stau, Lärm
und Feinstaub. Das wollen wir ändern. Dazu brauchen wir auch
leistungsfähige Busse, die mit fortschrittlicher Antriebstechnologie
ausgestattet sind. Wasserstofftechnologie und Brennstoffzelle
haben ein enormes Potenzial, wenn wir den ÖPNV emissionsfrei
und von Rohöl unabhängig betreiben wollen.“
Wolfgang Arnold
Technischer Vorstand der Stuttgarter Straßenbahnen AG
Fritz Kuhn
Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart und
SSB-Aufsichtsratsvorsitzender
Die Brennstoffzellen-Hybridbusse
Erinnern Sie sich an die drei dampfenden Busse von vor etwa zehn
Jahren? Sie hatten Wasserstoff als Kraftstoff und waren zwei Jahre
lang auf der Buslinie 44 unterwegs. Diese Brennstoffzellenbusse
waren in vielen europäischen Städten unterwegs, die damit an dem
europaweiten Erprobungsprojekts teilnahmen. Dessen Ergebnisse
sind in die weitere Entwicklung solcher mit Wasserstoff betriebener
Busse einflossen.
Jetzt ist die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) erneut Partner
in einem neuen Erprobungsprojekt, dieses Mal mit vier Brennstoffzellen-Hybridbussen.
„Emissionsfrei, flüsterleise und ressourcenschonend“, so charakterisiert der Hersteller Mercedes Benz die neuen Stadtbusse mit
der Bezeichnung „Citaro FuelCell-Hybrid“. Fünfundzwanzig solcher
Busse fahren in diesem Erprobungsprojekt bei Verkehrsbetrieben in
Hamburg, Karlsruhe, Stuttgart, Mailand und in der Schweiz. Experten erwarten unterschiedliche Erfahrungen abhängig von unterschiedlichen Einsatzbedingungen bei den verschiedenen Kunden.
Die Busse sind zwölf Meter lang, auffällig beklebt, fahren mit
Wasserstoff und haben viel Technik auf dem Dach. Seit Anfang
2014 sind sie im SSB-Linieneinsatz unterwegs, um ihre Tauglichkeit
für den harten Alltag eines Busses im großtädtischen Nahverkehr
unter Beweis zu stellen.
Brennstoffzellenbusse 2003 in Stuttgart
Abbildung 11: Anordnung Komponenten Brennstoffzelle
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Die Technik
Wasserstofftanks auf dem Dach, Brennstoffzellen als Stromerzeuger, eine Lithium-Ionenbatterie als Energiespeicher, Elektromotoren
zum Antrieb der Räder – das sind die zentralen Elemente der neuen
Technologie.
Die Brennstoffzellen-Hybridbusse haben – deshalb die Bezeichnung
„Hybrid“ – zwei Energiequellen: die Brennstoffzelle und die Batterie.
Der Strom wird in den Brennstoffzellen aus dem mitgeführten Wasserstoff und Luft erzeugt. Die Batterie dient als Zwischenspeicher
auch für die zurückgewonnene Energie beim Bremsen. Aus dem
Auspuff am Dachkranz strömt als einzige Emission Wasserdampf.
1Wasserstofftanks
2Hochvolt-Batterie
Wasserstofftanks
3Dachklimaanlage
4Brenstoffzellensystem
Hochvolt-Batterie
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Dachkühlanlage (Hochtemperatur-Kühlung)
Dachklimaanlage
6Heizung
Brenstoffzellensystem
7Nebenaggregate
Dachkühlanlage (Hochtemperatur-Kühlung)
8 Kühler (Niedertemperatur-Kühlung für Leistungselektronik)
Heizung
9Leistungselektronik-Träger
Nebenaggregate
10Radnabenmotor
Kühler
(Niedertemperatur-Kühlung
Leistungselektronik)
11
Bordbatterie
24 V (vor der für
Antriebsache
rechts)
9
Leistungselektronik-Träger
10
Radnabenmotor
11
Bordbatterie 24 V (vor der Antriebsache rechts)
Die Fahrzeugdaten
Länge
12 Meter
Breite
2,55 Meter
Höhe
3,4 Meter
Wendekreis
21 Meter
Anzahl Achsen
2
Türen
3
Sitzplätze
26
Stehplätze
50
Leergewicht
13,2 Tonnen
Tankinhalt
35 kg Wasserstoff (bei 350 Bar)
Anzahl Tanks
7
Verbrauch
10–14 kg auf 100 Kilometer
Leistung
160 kW
Antrieb
2 Radnabenmotoren an der Hinterachse
Der Einsatz
Im SSB-Verkehrsgebiet werden die Brennstoffzellen-Hybridbusse
auf zwei Buslinien eingesetzt. Sie fahren auf den Buslinien 79
(Plieningen und Flughafen) und 67 (Fellbach Gewerbegebiet –
Bahnhof – Gartenstraße). Die Buslinie 79 ist rund 11 Kilometer
lang und bedient sechs Haltestellen. Die Buslinie 67 wird im Auftrag der SSB vom Busunternehmen Schlienz gefahren. Diese Linie
ist etwa 10 Kilometer lang und bedient 14 Haltestellen.
Betankt werden die Busse in Stuttgart an zwei Tankstellen: am
Stuttgarter Flughafen und auf dem EnBW-Gelände am Gaskessel
im Stuttgarter Osten. Der Wasserstoff wird an beiden Tankstellen
angeliefert. Die Betankung dauert etwa zehn Minuten.
Die Brennstoffzellen-Hybridbusse werden in den Buswerkstätten
der SSB betreut. Für die Arbeiten wurden die Werkstattmitarbeiterinnen und -mitarbeiter speziell geschult, um die Hochvoltanlage
mit 750 Volt betreuen zu können. Zu Erleichterung der Arbeiten
an den Komponenten auf dem Dach gibt es Hilfsmittel, wie Dacharbeitsstände und Rollgerüste.
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SSB - aufgeschlossen für Innovationen
Wenn es um Projekte zur Erprobung neuer Bustechnologien geht,
unterstützt die SSB gerne. So hat sich das Unternehmen in den
letzten Jahrzehnten immer wieder in Forschungs- und Demonstrationsvorhaben zur Weiterentwicklung von Linienbussen engagiert.
Von 1979 bis 1984 hatte sich die SSB mit 13 Hybrid-Bussen an
einem Feldversuch mit elektrischen Antrieben beteiligt. Zwischen
1997 und 2003 sammelte die SSB weitere Erfahrungen auf dem
Gebiet in einem Pilotprojekt mit 17 dieselelektrischen Gelenkbussen
und zwei dieselelektrischen Solobussen, die bis Frühjahr 2003 auf
der Linie 42 im Einsatz waren. Dieser Feldversuch war bereits 1997
im Hinblick auf den zukünftigen Einsatz der Brennstoffzelle initiiert
worden. Zwischen 2003 und 2005 hatte die SSB dann im Rahmen
des europaweiten CUTE-Projekts drei Brennstoffzellenbusse im
Linieneinsatz.
Themen wie Antriebstechnologien, Energieeffizienz und Emissionen
haben bei der SSB einen hohen Stellenwert. Das Unternehmen will
damit einen nachhaltigen Beitrag zum Umweltschutz leisten, die
Attraktivität der SSB für die Bürgerinnen und Bürger erhöhen, die
Zukunftsfähigkeit des Unternehmens sichern und die Kompetenz
auch auf neuesten Entwicklungsgebieten bewahren.
Solche Projekte sind jedoch für einen Verkehrsbetrieb nur mit Unterstützung durch öffentliche Fördermittel denkbar. Das Stuttgarter Wasserstoffprojekt „S-Presso“, (Stuttgarter Praxiserprobung von
wasserstoffbetriebenen Omnibussen) wird von dem aus Bundesmitteln finanzierten Nationalen Innovationsprogramm für Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie gefördert. Diese Mittel
werden von der Nationalen Organisation Wasserstoff und Brennstoffzellentechnologie koordiniert. Die Hälfte der Kosten des auf
drei Jahre angesetzten Projekts wird übernommen.
Als Betreiber von vier wasserstoffbetriebenen Bussen ist die SSB
dem Netzwerk Clean Energy Partnership (CEP) beigetreten, das sich
zur Aufgabe gemacht hat, Wasserstoff als „Kraftstoff der Zukunft“
zu etablieren. In CEP sind unter anderem auch die Unternehmen
vertreten, die an dem bedeutendsten Projekt zur Erprobung der Alltagstauglichkeit von Wasserstoffmobilität in Europa mitwirken. So
ist ein direkter Vergleich der Ergebnisse aus dem Einsatz der Brennstoffzellen-Hybridbussen in Städten mit unterschiedlicher Topografie und Infrastrukturen möglich.
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Herausgeber | SSB-Pressestelle
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Menschen bewegen Menschen
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