Linie 41 – Vom idyllischen Eiernest in den brodelnden Westen
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Linie 41 – Vom idyllischen Eiernest in den brodelnden Westen
Linie 41 – Vom idyllischen Eiernest in den brodelnden Westen Stadtbezirk Süden Der traditionelle Stuttgarter Arbeitervorort Heslach wurde erstmals im 14. Jahrhundert erwähnt und gilt als der Geburtsort des Begriffes „Hocketse“ für Straßenfest. Lange Zeit war er von Großbetrieben geprägt, von denen bis heute noch die Brauerei Hofbräu erhalten ist. Lerchenrainschule Ca. 44.000 Menschen leben hier auf etwa 9,56 km². Eine Runde mit der Linie 41 von Süd nach West dauert 15 Minuten. Wohngebiet Lerchenrainschule Die Grund- und Hauptschule Lerchenrainschule aus dem Jahr 1909 ist knapp unterhalb des Heslacher Tunnel gelegen und beherbergt um die 550 Schüler. Sie hat einen berühmten Stuttgarter Verwandten: den Stuttgarter Hauptbahnhof. Beide Gebäude entstanden am Reißbrett des Architekten Paul Bonatz. Bonatz gilt als Vertreter des eher klassisch und konservativ geprägten Baustils der „Stuttgarter Schule“. Eiernest Der Entwurf der Unternehmergruppe KüblerEppler-Hangleiter wurde 1926/27 von der Stadt Stuttgart realisiert. Die idyllisch anmutenden Gässchen erschließen 180 Wohneinheiten für 617 Bewohner in Reihenhäusern. Dornhaldenstraße Wohngebiet Marienhospital Taxixstand Marienhospital 1890 eröffnete die Gemeinschaft der Barmherzigen Schwestern in der Böheimstraße ein Hospital mit 90 Betten. Ein Lustschloss sei der Bau mit den zwei verschnörkelten Türmen, unkten damals die Stuttgarter, aber doch kein Spital. Inzwischen hat das Krankenhaus mehrmals anbauen müssen und ist heute eine moderne Klinik, deren jüngster Bestandteil die Klinik für Neurologie ist. Marienpark Das ehemalige Fabrikgebäude der Firma ZeissMarwitz beherbergt heute Wohnungen, unter anderem betreutes Wohnen für Senioren. Früher wurden dort Brillenfassungen hergestellt. Polizeirevier Böheimstr. Böheimstraße 34 70178 Stuttgart Marienplatz 0711.8990-3400 www.polizei-bw.de Einkaufen, Gastronomie, Spielplatz, Wohngebiet, Hotel U 1, U 14, Zacke Zahnradbahn (Zacke) Die derzeitige Haltestelle der Zahnradbahn ist seit Dezemebr 2002 in Betrieb – sie ist bereits die vierte Talstation der „Zacke“. Im August 1884 kletterte die Zahnradbahn im Besitz der Filderbahngesellschaft zum ersten Mal nach Degerloch hinauf. Seit 1921 kümmert sich die SSB um diese Stuttgarter Nahverkehsinstitution. Liftgalerie Ausstellungen in der „abgefahrensten“ Galerie der Stadt kann man nur vom Fahrstuhl aus betrachten. Das Stadtmagazin Lift und die Stuttgarter Straßenbahnen bieten jungen Nachwuchskünstlern die Möglichkeit, Kunst im Sekundenbereich zu präsentieren. Alte Weinsteige Führt seit über 500 Jahren von Stuttgart aus hinauf auf die Filder. An ihr entlang klettert die Zahnradbahn nach Degerloch. Theater Rampe Das Theater im alten Zahnradbahnhof bringt ausschließlich deutsche Gegenwartsdramatik und -literatur auf die Bühne. Im Programm stehen Urund Erstaufführungen, Auftragsstücke, Autorenlesungen, Publikumsgespräche, Performances und Sonderreihen. Alter Zahnradbahnhof Beherbergt das Theater Rampe, die drei Wagen der Zahnradbahn und gelegentlich Ausstellungen und Kunst. Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1907. Mörikestraße Städtisches Lapidarium Mörikestraße 24/1 www.lapidarium.de Naherholung, Spielplatz Mittels rund zweihundert steinerner Exponate bietet dieses kleine Freilichtmuseum im Stil eines Renaissance-Gartens Einblick in die Kunst- und Kulturgeschichte Stuttgarts. Nur im Sommer geöffnet, der Eintritt ist frei. Willi-Reichert-Staffel Ein Spazierweg die Karlshöhe hinauf, 1976 nach dem 1973 verstorbenen Stuttgarter Komiker Willi Reichert benannt. Reichert ist durch die Häberleund-Pfleiderer-Sketche mit seinem kongenialen Partner Oscar Heiler berühmt geworden. Dinkelacker Bereits 1880 als Brauerei Dinkelacker in der Tübinger Straße gegründet, ist das Unternehmen noch heute dort ansässig. 1996 tat sich die Brauerei Dinkelacker mit einer anderen Stuttgarter Traditionsbrauerei, der Schwaben Bräu aus Vaihingen, zusammen. Villa Gemmingen Der Farbfabrikant Gustav Siegle ließ die Villa 1910/11 für seine jüngste Tochter Dora Freifrau von Gemmingen-Hornberg und deren Ehemann bauen. Die Pläne stammen von den Stuttgarter Architekten Albert Eitel und Eugen Steigleder. Heute kann man die Räume mieten. Mörikestraße 12 www.villa-gemmingen.de Silberburganlage Marien-/Silberburgstr. In dieser Parkanlage finden sich ein Spielplatz, das Mörikedenkmal und der Elly Heuss-Knapp-Brunnen aus dem Jahr 1962. Naherholung, Spielplatz Allianz Im Jahr 1900 gab die „Lebens- und Ersparnisbank in Stuttgart“ ihrem wirtschaftlichen Erfolg mit einem repräsentativen Verwaltungsbau nach den Plänen von Eisenlohr und Weigle Ausdruck. Heute residiert die Allianz in dem Gebäude. Karlshöhe Der grüne Bergrücken trennt den Stuttgarter Süden vom Stuttgarter Westen. Grünanlagen, ein Spielplatz, eine Wirtschaft, Terrassen und Rebhänge laden zum Spaziergang ein. Von hier öffnet sich der Blick über die Stuttgarter Innenstadt. Mat.: 6032317 Stuttgarter Straßenbahnen AG Schockenriedstr. 50 70565 Stuttgart www.ssb-ag.de Telefon 0711.7885-3333 Stadtbezirk Westen E twa 51.000 Einwohner leben im Westen auf rund 18,64 km². Davon sind immerhin um die 60 % Wald. Bereits in der Steinzeit lebten hier Menschen und hinterließen ihre Spuren, doch erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts begann Stuttgart, sich in den Westen auszubreiten. Noch heute ist es das größte zusammenhängende Gründerzeit-Baugebiet einer westdeutschen Großstadt. Feuersee Einkaufen, Gastronomie Buslinien 43, 44, 92 Feuersee Der Feuersee ist tatsächlich ein alter Löschteich. Finanzamt Das Gebäude des Finanzamtes ist die ehemalige Rotebühlkaserne. Johanneskirche Als die evangelische Kirche im Feuersee 1876 geweiht wurde, war sie der erste Kirchenneubau in Stuttgart seit 400 Jahren. Er entstand zu Zeiten großen Bevölkerungswachstums im damaligen „Neubaugebiet“ Stuttgarts, dem heutigen Stuttgarter Westen. Die Pläne des neugotischen Sakralbaus stammen von Christian Friedrich Leins. Theater der Altstadt von Klaus und Elisabeth Justin-Heydenrich als Theater der Altstadt des Westens 1958 gegründet, besteht die heutige Bühne des Theater der Altstadt im Westen seit 1998 in der Rotebühlstraße am Feuersee. Konzept des Hauses war es ursprünglich, wenig gespielte zeitgenössische Autoren zu inszenieren. Klettverlag Schloss-/ Johannesstr. Einkaufen, Gastronomie Satdbahnlinien U 4, U 9 Gymnasium Königin Olga Stift 1873 von der württembergischen Königin Olga als Mädchenschule gestiftet. Olgahospital Das Olgahospital ist seit seiner Gründung im Jahr 1842 ein Kinderkrankenhaus. Die Stuttgarter Ärzte Georg von Cleß und Otto Elben richteten eine Heilanstalt für „arme kranke Kinder“ ein, die mit elf Betten in einer Vierzimmerwohnung öffnete. Die württembergische Kronprinzessin und spätere Königin Olga förderte die Klinik und gab ihr 1849 ihren Namen: Olga-Heilanstalt für Kinder. Die Klinik wuchs auf 446 Betten, wurde im zweiten Weltkrieg jedoch zerstört. 1945 kam der behelfsmäßige Neuanfang, 1957 bis 1974 in mehreren Etappen der Neubau. Heute ist „Das Olgäle“ in städtischer Hand und ein modernes pädiatrisches Zentrum. Rosenberg-/Johannesstr. Wohngegend Buslinie 42 Friedrich-Eugens-Gymnasium 1952/54 erbaut, Architekt war Hans Brüllmann. Johannesstraße ie Johannesstraße ist eine Allee mit typischen D Gebäuden des Westens, sie weist in gerader Linie auf die Johanneskirche. Rosenberg-/Seidenstraße Stadtbahnlinie U 2, Buslinien 42, 43 Diakonie-Klinikum Getragen von der Paulinenhilfe und der evangelischen Diakonissenanstalt hat das Diakonie-Klinikum 479 Betten. Hoppenlaufriedhof 1626 wurde Stuttgarts ältester noch erhaltener Friedhof angelegt. Im achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert wurde er um jüdische Begräbnisstätten erweitert. Seit 1880 finden keine Begräbnisse mehr statt. Wer mag, kann sich auf die Suche nach den Gräbern von Johann Heinrich Dannecker, Wilhelm Hauff, Johann Friedrich Cotta oder Gustav Schwab machen. Gewerbeschule Hoppenlau In der 1926 gegründeten Gewerbeschule lernen Stuttgarter Bäcker, Konditoren, Müller, Fleischer, Bäckerei- und Fleischereifachverkäuferinnen, Arzt- und Tierarzthelferinnen, Zahnmedizinische Fachangestellte, Zahntechniker, Friseurinnen und Kosmetikerinnen die Theorie ihres Handwerks. St. Fidelis Die katholische Kirche St. Fidelis wurde 1925 nach Plänen des Architekten Clemens Hummel erbaut. 1964/65 hat Rudolf Schwarz eine Neugestaltung vorgenommen. Der Kreuzgang stammt von Georg Meistermann. Jugendverkehrsschule 1953 am Diakonissenplatz eröffnet und noch heute dort ansässig, ist die Jugendverkehrsschule der Stadt Stuttgart vermutlich die erste der Welt, auf jeden Fall jedoch die erste Jugendverkehrsschule Deutschlands. Institute der Universität Stuttgart Berliner Platz (Liederhalle) Einkaufen, Gastronomie, Kino, Kunst, Kultur Stadtbahnlinien U 2, U 4, U 9, U 14, Buslinie 43 Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle Das Kultur- und Kongresszentrum mit seinen fünf Veranstaltungssälen besteht aus einem Alt- und einem Neubau. Der Altbau der Liederhalle stammt aus den Jahren 1955/56, nach den Gestaltungsprinzipien des Expressionismus entworfen von den Architekten Rolf Gutbrod und Adolf Abel. Boschareal Auf dem ehemaligen Industriegelände der Firma Bosch aus den Jahren 1905 bis 1913 überspannt zwischen den sanierten Gebäuden ein Glasdach Innenhöfe. Restaurants, Geschäfte und Firmen haben sich hier angesiedelt. Literaturhaus Das Literaturhaus bietet eine reiche Palette kultureller Veranstaltungen. Das denkmalgeschützte Haus mit Paternoster beherbergt das Arbeitszimmer Robert Boschs, einem Veranstaltungssaal, Tagungsräume, Gastronomie und eine Buchhandlung. Es ist im Besitz des gemeinnützigen Trägervereins Literatur- und Medienhaus Stuttgart. Heute gilt der Westen als eines der dichtbesiedeltsten Wohngebiete Deutschlands. Clara Zetkin lebte hier, Wilhelm Raabe und Eduard Mörike. Robert Bosch erfand in einem Hinterhaus im Stuttgarter Westen seine Zündkerze. In den Wäldern des Westens verbergen sich als beliebte Ausflugsziele beispielsweise das Bärenschlössle und das Schloss Solitude.