Hankuk University of Foreign Studies, 2014/15 (PSS)

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Hankuk University of Foreign Studies, 2014/15 (PSS)
Erfahrungsbericht Auslandssemester an der Hankuk University of Foreign Studies
Herbstsemester 2014
Sabrina Hoffmann (Political and Social Studies)
1. Vorbereitungen
Ich wollte schon immer ein Auslandssemester während meines Bachelors machen, weshalb ich mich
schließlich im Dezember 2013 entschied, mich für verschiedene Universitäten zu bewerben, darunter
war auch die Hankuk University of Foreign Studies in Seoul. Da diese Universität eine
Partneruniversität ist, liefen alle Formalitäten über das International Office ab. Dort musste ich im
Dezember ein Formular, ein Gutachten von einem Dozenten, Notenübersicht, Passfoto,
Abiturzeugnis, Motivationsschreiben und einen Lebenslauf abgeben und mich zusätzlich noch bei
move-on eintragen. Im Februar erhielt ich dann eine Zusage und ich musste weitere Dokumente an
HUFS (Hankuk University of Foreign Studies) schicken. Dies lief allerdings auch über das IO ab. Wenn
man ein Zimmer im Dorm in HUFS haben möchte, muss man zusätzlich noch eine Bescheinigung vom
Arzt mitschicken, die bestätigt, dass man keine Tuberkulose hat, da dieser Test in Deutschland nicht
mehr so üblich ist und auch ein wenig Zeit benötigt, sollte man sich darum früher kümmern.
Nachdem man alle Dokumente an die Universität abgeschickt hat, heißt es dann allerdings nochmal
warten, bis man die offizielle Bestätigung erhält. Für das Visum musste ich nach Frankfurt fahren, um
direkt im koreanischen Konsulat meinen Reisepass und meine Dokumente abzugeben. Es hat dann
auch nur 2 Wochen gedauert bis der Pass mit Visum per Post bei mir ankam. Außerdem habe ich
mich noch um eine Auslandskrankenversicherung gekümmert, eine Kreditkarte besorgt (Kreditkarte,
Visa wie Master, wird so gut wie in allen Geschäften in Korea angenommen), meinen Flug gebucht
und mich für die Kurse registriert.
2. In Korea
2.1 Anreise
Mein Flug ging von Frankfurt mit Zwischenstopp in Abu Dhabi nach Seoul. Vom Incheon International
Airport aus habe ich dann einen Bus nach Cheongnangni genommen. Dort warteten einige Studenten
von HUFS, die mich in ein Taxi zur Uni gehockt haben. Dieser Weg wird von ISO, International Student
Organization von HUFS, empfohlen, allerdings ist der Weg mit der Metro wahrscheinlich einfacher,
da es eine Metro-Haltestelle direkt vor der Uni gibt, die Hankuk University of Foreign Studies heißt.
Mit dem Bus hatte ich das Gefühl eine Ewigkeit zu fahren und war ehrlich gesagt auch nie richtig
sicher an welcher Haltestelle wir gerade sind. Da das Metronetz in Seoul wirklich gut ausgebaut ist
und auch einfach zu verstehen ist, glaube ich, dass dieser Weg mit der Metro vom Flughafen zur Uni
der angenehmere ist.
2.2 Leben auf dem Campus
Ich habe im Dorm auf dem Campus der Universität gewohnt. Die Zimmer sind relativ klein, aber mit
einem Kühlschrank, einer Toilette und einer Dusche ausgestattet. Man wohnt noch mit einer
anderen Person im Zimmer, aber daran gewöhnt man sich relativ schnell. Im Dorm herrscht strikte
Geschlechtertrennung, die männlichen Studenten wohnen auf anderen Stockwerken als die
weiblichen Studenten und es gibt sogar getrennte Aufzüge. Außerdem gibt es im Dorm eine Curfew.
Unter der Woche muss man bis 24 Uhr zuhause sein und am Wochenende bis 1 Uhr, man kann sich
aber über das Internet ganz einfach anmelden, wenn man vor hat nach diesen Uhrzeiten auf sein
Zimmer zurückzukehren. Wer also nicht gerne kontrolliert werden und seine Freiheiten genießen
möchte, sollte sich vorab überlegen, ob er sich nicht privat ein Zimmer anmietet. Allerdings ist
natürlich das Dorm wegen der Nähe zur Uni sehr praktisch, da man in 10 Minuten quasi alles
erreichen kann, wo man hinmöchte und man kann sich dementsprechend spontan auch mit seinen
Freunden treffen. Wenn man etwas essen möchte, kann man ganz einfach zur Cafeteria auf dem
Campus gehen, wo es ein Gericht für umgerechnet etwa 1,50 Euro gibt. Auch um die Uni herum gibt
es sehr viele Restaurants, was dann für ein bisschen Abwechslung sorgt. Da ich Vegetarierin bin, war
es für mich am Anfang schon sehr schwierig Essen zu finden, da in Korea sehr viel mit Fleisch gekocht
wird. Nach ein paar Wochen habe ich dann aber einen gewissen Überblick über die Gerichte, die ich
essen kann, bekommen. Man muss allerdings auch ein wenig flexibel sein. Ich habe zum Beispiel
angefangen Fisch zu essen, da es tatsächlich schwierig wird, wenn man mit Freunden essen geht, ein
Restaurant zu finden, wo es jedem schmeckt und wo es dann schließlich noch ein vegetarisches
Gericht gibt.
2.3 Kurse
Ich habe einen Koreanisch Kurs und daneben noch zwei andere Kurse belegt. Von der Uni wird
empfohlen neben dem Koreanisch-Kurs nur zwei oder drei andere Kurse zu belegen und das stimmt
auch, da der Kurs sehr intensiv und zeitaufwendig ist. Im Koreanisch-Kurs war ich mit etwa 12
anderen in einer Klasse. Dieser Kurs hat wirklich sehr viel Spaß gemacht und ich kann nur jedem
empfehlen einen Kurs zu belegen, da man dadurch die Möglichkeit hat Korea nochmal von einem
ganz anderen Blickwinkel zu sehen und außerdem ist es sehr praktisch, da es auch immer mal wieder
Situationen gab, wo ich mit Englisch nicht weitergekommen bin.
2.4 Sonstiges
Wie schon gesagt, dass Metronetz in Seoul ist wirklich gut ausgebaut und man kann damit so
ziemlich überall hinfahren wo man möchte. Außerdem gibt es die praktische T-Money-Card, die man
mit Geld auflädt und deshalb nicht jedes Mal bevor man mit der Metro oder dem Bus fährt damit
beschäftigt ist ein Ticket zu kaufen. Ich habe mir keine koreanische Handynummer geholt, denn da es
so gut wie überall W-Lan gibt, kann man auch so gut in Kontakt mit seinen Freunden sein. Ich habe
mir auch kein koreanisches Bankkonto angelegt, aber das lohnt sich mit Sicherheit, wenn man länger
als ein Semester in Korea bleibt, da so natürlich die Gebühren für das Geldabheben wegfallen.
3. Fazit
Insgesamt habe ich meine Zeit in der Millionenstadt Seoul sehr genossen. Es gab so unglaublich viel
zu sehen und zu erleben, so dass Langeweile fast unmöglich war. Man sollte seine Zeit, ich war nur
für ein Semester in Seoul, wirklich gut einplanen. Es empfiehlt sich auf jeden Fall immer mal wieder
Wochenendtrips zu machen und Orte wie Busan oder die Insel Jeju zu besichtigen. Korea hat an
Kultur und Landschaft wirklich viel bieten und es ist auch sehr interessant sich mit der Geschichte
und der Politik des Landes auseinanderzusetzen. Es war wirklich ein Semester voller schöner
Erlebnisse, Überraschungen und Herausforderungen und ich kann jedem nur empfehlen die Chance
zu nutzen, wenn er die Möglichkeit hat nach Korea gehen zu können. Auch in HUFS ist man definitiv
gut aufgehoben. Das Exchange Program ist wirklich gut organisiert und ich hatte in den 4 Monaten
nie das Gefühl verloren zu sein.
Korea, insbesondere Seoul, ist mir wirklich ans Herz gewachsen und ich denke es war nicht das letzte
Mal, dass ich dieses Land und diese Stadt besucht habe.

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