EK_ADM_Konzern_bis 30_09_2007

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EK_ADM_Konzern_bis 30_09_2007
ADM Hamburg AG, Hamburg
Konzernzwischenabschluss
für den Zeitraum vom 1. April bis zum 30. September 2007
Halbjahresbericht
Die ADM Hamburg AG Gruppe betätigt sich im Wesentlichen in der Saatenverarbeitung,
einschließlich des Lager- und Umschlaggeschäftes, sowie in der Weiterverarbeitung von
Ölen und Fetten.
Die Saatenverarbeitung wird im Werk Hamburg der ADM Hamburg AG durchgeführt.
Im Lager- und Umschlagsgeschäft sowie Erfassungsgeschäft wird die Gesellschaft durch
die Neuhof Hafengesellschaft mbH mit Anlagen in Hamburg und Rostock, sowie die Silo
P. Kruse Betriebs GmbH & Co. KG, Hamburg, Oelmühle Rothensee GmbH & Co. KG,
Magdeburg-Rothensee und die Silo Rothensee GmbH & Co. KG., Magdeburg-Rothensee
unterstützt.
Die Weiterverarbeitung erfolgt sowohl durch die ADM Hamburg AG (Herstellung von
Biodiesel in den Werken Hamburg und Leer) als auch durch die Noblee & Thörl GmbH.
Die Ölmühle und ihr Markt:
Das erste Quartal war durch steigende Rohwarenpreise gekennzeichnet. Dieser Trend
setzte sich auch in dem Folgequartal fort. Die Preise für Rapssaat und Sojabohnen stiegen
deutlich an. Vor allem eine witterungsbedingt verzögerte Ente und in einigen Teilen
deutlich unter den Erwartungen liegende Rapsernte ließen die Rapspreise um rund €
100,-/MT steigen (+38%). Die Rapsernte wird für den Bereich der EU 27 auf ca. 17,5
Mio. MT geschätzt, nachdem während der Vegetationsperiode schon von einem Potential
von ca. 20,0 Mio. MT gesprochen wurde.
Die Sojabohnen sahen nach einer insgesamt recht positiven Entwicklung der Bestände in
Nordamerika etwas Abgabebereitschaft. Diese Preisdruck war jedoch nur temporär und
gegen Ende des Halbjahres notierten die Kurse an der CBOT im Bereich von $ 10,/bushel. Neben den Entwicklungen im Bereich Rohwaren stiegen die Ozeanfrachten
erheblich an. Die Euro-Stärke schwächte den allgemeinen Preisanstieg auf der
Rohwarenseite etwas ab.
Insgesamt lässt sich die Nachfrage nach Proteinschroten und pflanzlichen Ölen im
Berichtszeitraum
als
stabil
bezeichnen.
Die
Verfügbarkeit
von
alternativen
Mittelproteinen und Importen auf der Futtermittelseite war limitiert. Es lässt sich
allgemein formulieren, dass Preisrelationen zwischen verschiedenen Rohmaterialen für
die Anbauentscheidungen der landwirtschaftlichen Erzeuger deutlich an Relevanz
gewonnen haben. Somit werden Preisunterschiede sowohl auf der Rohwaren- als auch
Produktseite immer wichtiger, dies vor allem da Volatilitäten zugenommen haben.
Ölmühle und Weiterverarbeitung:
1. Ölmühle:
Die Rohwarenversorgung sowohl auf der Raps- als auch Sojaseite war über den gesamten
Berichtszeitraum gewährleistet. Trotz einer verspäteten und witterungsbedingt häufig
unterbrochenen Ernte für Rapssaat konnte kontinuierlich verarbeitet werden. Die gesamte
Verarbeitung lag nur geringfügig unter der des Vorjahresvergleichszeitraums. Es ist
anzumerken, dass die Sojaverarbeitung mengenmäßig gegenüber der Rapsverarbeitung
zunahm. Die Raffinationsanlagen konnten auf gutem Margenniveau ausgelastet werden.
Die Entwicklung hin zu einer besseren Auslastung der Sojaanlagen spiegelte sich auch im
Raffinationsbereich wider. Die Nachfrage nach Sojaöl war über den gesamten Zeitraum
positiv. Vor allem gegen Ende des zweiten Quartals musste Rapsöl Marktanteile
abgeben. Es wird jedoch erwartet, dass Rapsöl bereits im dritten Quartal wieder den
Anschluss halten kann, vor allem aufgrund einer stärkeren Nachfrage aus dem
Biodieselbereich bis zum Ende des Kalenderjahres. Sonnenblumenöl ist sehr fest und dies
sollte sich positiv auf die Rapsölnachfrage auswirken.
In der Zwischenzeit wurde die Palmöl-Raffinerie am Standort Hamburg in Betrieb
genommen. Eine verhältnismäßig knappe Versorgung von rohem Palmöl in Europa im
Sommer führte zu einem positiven Einstieg der neuen Anlage in die Märkte und zu einer
guten Auslastung.
Die Neuhof Hafengesellschaft konnte im letzten halben Jahr gute Umschlagsleistungen
erzielen, da sie primär die Mühle in Hamburg mit Rohwaren versorgt und deren
Verarbeitungsleistung im letzten Halbjahr nahezu stabil war. Die zu der ADM Hamburg
AG gehörenden Lager- und Umschlagsbetriebe, die vor allem im Exportgeschäft tätig
sind, wie beispielsweise Silo P. Kruse und der Betrieb in Rostock haben im Vergleich
zum Vorjahr drastische Einbußen der Umschlagsleistungen zu verzeichnen. Dies liegt
einerseits an einer knappen Angebots- und Nachfragesituation in Deutschland im
Getreidebereich und andererseits an den außergewöhnlichen Exporten durch den Verkauf
von Interventionsbeständen durch die BLE im Vorjahr. Der
Lager- und
Umschlagsbetrieb in Magdeburg war gut ausgelastet, vor allem der Umschlag von
Sojaschrot war im abgelaufenen Geschäftshalbjahr bemerkenswert.
2. Weiterverarbeitung:
Die wichtigsten Parameter im Bereich Biodiesel lassen sich wie folgt zusammenfassen:
Hohe und steigende Kosten für Rohwaren, steigender Mineralölpreis, volatile Versorgungssituation durch Importe und heimische Biodieselproduktion.
Insgesamt konnten die Anlagen der ADM Hamburg AG in diesem Umfeld gut
ausgelastet werden. Vor allem in den Sommermonaten konnte der B 100 Markt jedoch
nicht den Erwartungen entsprechen, dies ist zumindest zum Teil den Importen aus
Drittländern in Form des B99 zuzuschreiben.
Gegen Ende des Berichtszeitraums nahm die Auslastung der Anlagen wieder zu. Es wird
weiterhin erwartet, dass eine zusätzliche Steuerstufe von 6 Cent pro Liter im Rahmen des
Energiesteuergesetzes eingeführt wird. Dies droht die Wettbewerbsfähigkeit von
Biodiesel in Reinform als B 100 zu reduzieren. Die Differenz von heimischen
Produktionskapazitäten und Nachfrage kann sich somit weiter vergrößern.
Einer geschätzten Biodieselkapazität zum Ende des Jahres 2007 von knapp unter 5,0 Mio.
MT in Deutschland steht einer Nachfrage von nur ca. 3,0 Mio. MT im Jahr 2007
gegenüber. Die festgesetzte Beimischung von 5% Biodiesel in den herkömmlichen Diesel
erlaubt einen Absatz von nur ca. 1,5 Mio. MT Biodiesel. Der B100 Markt hat derzeit
noch ein Potential von rund 1,5 Mio. MT.
Zusammenfassung
Die Preisvolatilitäten haben deutlich zugenommen und die globale Nachfrage nach
landwirtschaftlichen Produkten für die Lebens- und Futtermittelindustrie sowie die
Biokraftstoffindustrie steigt. Die heimische Nachfrage ist im Gegensatz dazu nur als
stabil zu bezeichnen. Der Wettbewerb um den knappen Faktor „Boden“ ist sowohl in
Europa als auch weltweit in vollem Gange. Unsere geographische Lage in Hamburg
erlaubt eine größtmögliche Flexibilität der eingesetzten Rohwaren. Wir sind so in der
Lage flexibel und kurzfristig auf sich verändernde Markt- und Rahmenbedingungen zu
reagieren. Wir sind für das 3. Quartal verhalten optimistisch. Die erwartete zusätzliche
Besteuerung des Biodiesels zum 1.1. 2008 und der saisonale Nachfragerückgang in den
Wintermonaten können eine gewisse Belastung für das 4. Quartal darstellen.
Vermögens-/ Finanz- und Ertragslage
Die Vermögenslage des ADM Hamburg AG- Konzerns hat sich in der Berichtsperiode
nicht wesentlich verändert. Die Liquidität war zu jeder Zeit gewährleistet. Im Konzern
wurde auch in der Berichtsperiode ein positiver Mittelzufluss aus betrieblicher Tätigkeit
erzielt.
In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2007 / 2008 wurde ein Konzernumsatz
von
TEUR 970.997 (H1 2006: TEUR 834.532) erzielt und somit der Umsatz des
Vorjahreszeitraums ausgebaut. Das Bruttoergebnis vom Umsatz (Rohergebnis) nach
IFRS lag nur noch bei TEUR 36.449 (2006: TEUR 83.617) und entsprach nicht den
Erwartungen.
Vor Steuern musste im ersten Halbjahr ein Verlust in Höhe von TEUR 2.198 (Vorjahr
Gewinn in Höhe von TEUR 62.400) verbucht werden. Neben insgesamt schlechteren
Margen war hierfür insbesondere die Bewertung der Derivate ausschlaggebend. Die in
den Derivaten enthaltenen unrealisierten Verluste mussten entsprechend der Vorschriften
des IFRS realisiert werden, wogegen die unrealisierten Gewinne in den Beständen nicht
erfolgswirksam wurden. Dabei überstiegen diese unrealisierten Gewinne die gebuchten
Verluste aus der Bewertung der Derivate, so dass wir für die Zukunft optimistisch
gestimmt sind. Weiterhin trugen auch gestiegene Vertriebskosten, sowie höhere
allgemeine Verwaltungskosten zu dem Ergebnisrückgang bei. Für das Gesamtjahr gehen
wir weiterhin von einem positiven Ertrag vor Steuern aus.
Die in Vorjahren begonnenen Erweiterungen im Anlagevermögen wurden in der
Berichtsperiode weitgehend abgeschlossen. Investitionen in größerem Umfang wurden
nicht getätigt.
Prognose
Die hohen Gewinne der Vorjahre werden in der nächsten Zukunft nicht mehr erreicht
werden können. Für das Gesamtjahr gehen wir aber immer noch von positiven
Ergebnissen vor Steuern aus.
Wichtiger Hinweis:
Dieser Zwischenbericht enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, welche auf Annahmen und
Schätzungen
der
Unternehmensleitung
der
ADM
Hamburg
AG
beruhen.
Auch
wenn
die
Unternehmensleitung der Ansicht ist, dass diese Annahmen und Schätzungen zutreffend sind,
können die künftige tatsächliche Entwicklung und die künftigen tatsächlichen Ergebnisse von diesen
Annahmen und Schätzungen aufgrund vielfältiger Faktoren erheblich abweichen. Zu diesen Faktoren
können beispielsweise die Veränderung der gesamtwirtschaftlichen Lage, der Wechselkurse und der
Zinssätze sowie Veränderungen der Warenmärkte gehören. Die ADM Hamburg AG übernimmt keine
Gewährleistung und keine Haftung dafür, dass die künftige Entwicklung und die künftig erzielten
tatsächlichen
Ergebnisse
mit
den
Schätzungen übereinstimmen werden.
Kontakt:
ADM Hamburg AG
Christian Gutzeit
Nippoldstr. 117
21107 Hamburg
in
diesem
Zwischenbericht
geäußerten
Annahmen
und
ADM Hamburg AG, Hamburg
Konzernzwischenabschluss für den Zeitraum vom 1. April 2007 bis zum 30. September 2007
Entwicklung des Eigenkapitals des Konzerns
1. April bis zum 30. September 2007
Gezeichnetes
Kapital
TEUR
Stand 1. April 2007
19.143
Kapitalrücklage
TEUR
21.205
Jahresüberschuss
Stand 30. September 2007
19.143
21.205
Andere
Rücklagen
TEUR
Summe
Rücklagen
TEUR
Anteile anderer
Gesellschafter
TEUR
Gesamt
TEUR
3.446
24.651
20
43.814
-6.557
-6.557
1
-6.556
-3.111
18.094
21
37.258
1. April bis zum 30. September 2006
Gezeichnetes
Kapital
TEUR
Stand 1. April 2006
19.143
Kapitalrücklage
TEUR
21.205
Jahresüberschuss
Stand 30. September 2006
19.143
21.205
Andere
Rücklagen
TEUR
Summe
Rücklagen
TEUR
Anteile anderer
Gesellschafter
TEUR
Gesamt
TEUR
11.326
32.531
19
51.693
36.516
36.516
1
36.517
47.842
69.047
20
88.210

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