Gender Egypt 2012 eine Reise durch die Universitäten Ägyptens in

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Gender Egypt 2012 eine Reise durch die Universitäten Ägyptens in
‚Gender Egypt 2012‘
eine Reise durch die
Universitäten Ägyptens
in zwei Etappen
Dr. Christine Kurmeyer
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Das Projekt
 Gefördert vom Deutschen Akademischen Austausch
Dienst (DAAD) im Rahmen des Programms
"Transformationspartnerschaften mit Hochschulen in
den Transformationsländern Ägypten und Tunesien" für
zunächst zwei Jahre (2012/2013)
 Delegationsreisen, Workshops, Mentoring, Trainings
und Unterstützung beim Aufbau einer elektronischer
Kommunikations- und Lernumgebung
 Mittel- und langfristig soll der kontinuierliche Wissensund Erfahrungsaustausch zum Transformationsprozess
an ägyptischen Universitäten beitragen.
Zahlen & Fakten
Assistant
Professors
Partner Universities
Professors
Alexandria University
35,8 %
42,5 %
53,3 %
Cairo University
34,6 %
41,9 %
47,8 %
Sohag University
11,3 %
18,5 %
55,0 %
5,9 %
14,6 %
58,2 %
South Valley University
Students
Tabelle: Frauenanteil an akademischem Personal und Studierenden 2009/10
[Quelle: Ministry of Higher Education (Strategic Planning Unit)].
Zeitplan
Zeit
Aktivitäten
Juni 2012 Auftaktveranstaltung
1. Besuch der ägyptischen Delegation in Berlin
September 2012 1. Besuch in Ägypten
2 Personen erkunden die Lage vor Ort, bereiten die
weiteren Schritte (Konferenz) vor
Oktober 2012 2. Besuch der ägyptischen Delegation in Berlin
Einrichtung und Handhabung einer virtuellen
Plattform, Besuch von Frauenbüro, Familienbüro der
FU und Dual Career Netzwerk Berlin
Dezember 2012 Gemeinsame Konferenz in Cairo
Frühjahr 2013 ‚Mentoring‘-Aufenthalt in Ägypten
Sommer 2013 Summer School in Berlin
Herbst 2013 ‚Mentoring‘-Aufenthalt in Ägypten
Die 1. Reise
September 2012
Cairo
Sohag
South Valley – Qena
Ziel:
In Gesprächen mit den Personen vor Ort,
die Sachlage, die Wünsche und Bedürfnisse
hinsichtlich Gender Equality klären
1. Ergebnis:
Die Lage ist komplex
 Eine frühere westliche
Orientierung des alten Regimes
wurde mit der Revolution
‚abgeschafft‘. Allein schon die
Worte ‚Gender‘ und ‚Equality‘
stoßen auf Ablehnung!
 Der Frauenanteil im
Hochschulbereich ist
vergleichsweise hoch, das
System relativ verschult,
Beförderungen fast
automatisch.
 Ungleichheit ist vor allem
auch ein Problem
unterschiedlicher sozialer
Schichten.
 Gesellschaftliche
Rollenleitbilder weisen Frauen
und Männern jeweils
komplementäre Rollen zu.
Frauen haben auf jeden Fall
die Familienarbeit zu leisten!
Statue von Meret-Amun, Tochter von
Ramses II (13. Jh. v. Chr.)
Tempel der Hathor, Dendera
30. Dynastie (Ptolemäer) 305 - 30 v. Chr.
2. Ergebnis:
Binnendifferenzierte Betrachtung
 Der geopolitische Unterschied zwischen Nord- und Süd-Ägypten
spiegelt sich auch in den unterschiedlichen Universitäten wieder:
der städtische Norden mit enger europäischer Anbindung steht im
Kontrast zum eher ländlichen Upper Egypt, mit einem sehr
traditionellen Rollensystem.
 Problembewusstsein und Veränderungswunsch sind im Süden
größer.
 Politische Unsicherheiten nach der Revolution (z.B. in den
Ministerien oder der Universitätsverwaltung) erschweren
kontinuierliche Projektarbeit.
Die 2. Reise
Dezember 2012
• Cairo
• Alexandria
3. Ergebnis:
Großes Bedürfnis nach Sicherheit
 Die deutsche Delegation ist dezimiert durch die Befürchtung von
Ausschreitungen in Cairo
 Die Konferenz findet nicht an der Universität statt, da dort
demonstriert wird
 Auf der Insel Zamalek - im ‚Diplomaten-Viertel‘ – ist von
Aufständen nichts zu bemerken
 Trotzdem:
In unruhigen Zeiten wird auf vertraute Muster zurück gegriffen
4. Ergebnis:
Hoffnung und Resignation
 Die Kontraste sind groß: Arm und Reich, Norden und
Süden, früher und heute!
 Viele Frauen und auch Männer an den Universitäten
sind gegen die Re-Traditionalisierung durch die
Muslimbruderschaft
 Gerade in Alexandria zeichnet sich die wechselvolle
Geschichte deutlich auch im Stadtbild ab
 Besonders hier ist der Wunsch und der Wille nach
Anschluss an die westliche Welt sehr ausgeprägt!
Ägypten
– ein Land mit Geschichte
im Umbruch und im Aufbruch…
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!

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