Artist: Lee Buddah Title: Frühjahrschronik Label: The A

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Artist: Lee Buddah Title: Frühjahrschronik Label: The A
Artist:
Title:
Label:
VÖ:
Lee Buddah
Frühjahrschronik
The A-Label / Rough Trade
30.05.2005
"In search of love and music
My whole life has been
Illumination
Corruption
And diving, diving, diving.
Diving down to pick up on every shiny thing
Just like that black crow flying
In a blue sky"
Joni Mitchell, Black Crow
Im Frühjahr 2001 beginnt alles mit der Musik zu Benjamin Quabecks Spielfilm "Nichts
Bereuen". Für den Soundtrack schreibe ich die Lieder "Drei Wünsche" & "Bereuen" und steuere
die Hildegard Knef Coverversion "Im achzigsten Stockwerk" vom letzten Lee Buddah Album
bei. Es sind zwei Jahre seit den Aufnahmen für „Primat Midi“ vergangen. Nachdem ich den
fertigen Film gesehen habe, kommt in mir der Wunsch auf, für das nächste Album das Leben
auf ähnliche Weise einzufangen, wie es „Nichts Bereuen“ gelingt. In schwelgerischer Runde
behauptet jemand, dass dieser Stil "poetisch-existenzieller Realismus" zu nennen sei. Ich
glaube ihm kein Wort, aber der Begriff gefällt mir und bleibt.
Im Frühjahr 2002 sind fast alle Lieder geschrieben und als Demos aufgenommen.
Die folgende einjährige Arbeit am Soundtrack für den Spielfilm "Verschwende deine Jugend"
sorgt aber dafür, dass es zunächst auch dabei bleibt.
Im Frühjahr 2003 machen David Nash und ich uns wieder an die Arbeit. David sitzt seit "Primat
Midi" für mich an den Reglern des Mischpultes. In Ermangelung eines Budgets wird
„Frühjahrschronik“ von uns komplett in meiner Dachgeschosswohnung im Dortmunder Hafen
produziert .
Wenn man die Tür aushängt und den Waschbeckenunterschrank ausbaut, passt das
Schlagzeug doch ins Badezimmer. Wir nehmen fast ausschliesslich in dem ca. 6 qm grossen,
hellblau gekachelten Raum auf. Stets griffbereit: Handtücher, die für einen gelegentlichen
Beatles-Drumsound auf die Trommeln gelegt werden. Die Frottierware kann ich auch beim
Gitarre einspielen gut gebrauchen, denn im Sommer ist in dem kupferummantelten Gebäude
oft eine derart hohe Luftfeuchtigkeit, dass man nachts nur auf der Dachterasse schlafen kann.
Dort wundere ich mich ein ums andere Mal über die Zanklust der Möwen.
Auf dem Dach waren zwei Jahre zuvor "Daunenkissen" & "Andy" in einer Jam-Session zwischen
Sonnenunter- und -aufgang mit Carsten Meyer aka Erobique entstanden. Auch andere Freunde
schreiben im Lauf der Jahre an der "Frühjahrschronik" mit. Dreiviertel der Dortmunder Band
„Jelly Planet“ helfen zusammen mit Raymond Blake als Rhythmus- und Gesangsgruppe aus.
Ein weiterer Soundtrack für den Spielfilm "Kammerflimmern" und die Mitarbeit am Fink Album
"Haiku Ambulanz" tragen dazu bei, dass das dritte Lee Buddah Album trotzdem erst im
Frühjahr 2005 fertig wird.
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Die meisten Lieder der „Frühjahrschronik“ sind auf der Akustikgitarre entstanden, obwohl
einige der Titel auch das Resultat wüster Sampler-Orgien sind. „Allein zuhaus“ ist eine
Coverversion und stammt im Original von der Düsseldorfer NDW-Band „Nichts“.
"Frühjahrschronik" erzählt die Geschichte von Julia und Andy, oder genauer gesagt, die
Geschichte der Zeit nach Julia und Andy. Die Lieder handeln von Liebe, ihrem Verlust und den
Gedanken und Handlungen, die damit einhergehen können. Eine echte Pointe zum Schluss des
Albums ist mir nicht eingefallen, aber es bleibt vielleicht die Erkenntnis, dass du dir manchmal
das Leben selber schön machen musst, damit es dir wieder besser geht.
Weitere Erkenntnisse aus der Produktionszeit:
Deutscher HipHop ist mir so fremd geworden wie ein alter Schulfreund, der sich zu einem
denkbar unangenehmen Zeitgenossen entwickelt hat; Mein Immunsystem und der Dreck des
benachbarten Industriegebiets vertragen sich nicht so besonders; David Nash ist sowohl der
besessenste als auch selbstloseste Mensch, dem ich je begegnet bin. Ohne ihn gäbe es dieses
Album nicht.
„Frühjahrschronik“ ist ein Pop-Album, dessen stilistische Bandbreite sich streng an meiner
Plattensammlung orientiert. Es ist zugleich der Soundtrack zu einem Film, den es nicht gibt,
den du aber trotzdem vielleicht kennst.
Philip Stegers
Berlin, Frühjahr 2005
Discografie:
Alben:
1997 – Halbgescheid (Deck 8)
2000 – Primat Midi (eastwest)
Singles:
1997 - Stadtverkehr (Deck 8)
1997 - Manchmal ist sie seltsam (Deck 8)
1998 - Heisser Sommer (Deck 8)
2000 - Novemberhände (eastwest)
2000 - Das Revierderby-Der S04 gegen den BVB (eastwest)
2001 - Dunkelheit geht (Popbiz, Nur in Japan)
2001 - Drei Wünsche (Virgin / Celloid)
Soundtracks:
2001 – Nichts bereuen (Virgin/Celloid)
2003 – Verschwende deine Jugend (Virgin/ Celloid)
2005 – Kammerflimmern (Collosseum)
Ausserdem Remixes und Produzententätigkeiten für Dike, Erobique, Fink u.v.m. sowie jede
Menge Compilationbeiträge. Den kompletten Überblick gibt es auf www.leebuddah.de !
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