Debatare - Deutsche Messe

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Debatare - Deutsche Messe
Unabhängiges Magazin rund um die Metallbearbeitung zur EMO Hannover 2013
EMO
Was ist Debatare?
Debatare ist ein junges Magazin und
berichtet über gesellschaftlich rele­
vante Themen. Es wird von jungen
Journalisten aus ganz Deutschland
produziert und richtet sich an eine
junge Zielgruppe. Die junge Perspekti­
ve bringt frische Ideen und neue Ansät­
ze in die Berichterstattung.
Der kultivierte Streit ist ein zentraler
und notwendiger Bestandteil unseres
Lebens. Ohne kritisches Hinterfragen
von bestehenden Positionen und dem
fortwährenden Zwang zur besseren
Begründung von Standpunkten fehlen
wichtige Motoren für gesellschaftlichen,
wirtschaftlichen und wissenschaftlichen
Fortschritt. In dieser Tradition hinterfragt
Debatare und bietet Meinungen und Hin­
tergründe.
Nicht Meldung, sondern Meinung. Nicht
Tempo, sondern Tiefgang. Nicht monome­
dial, sondern multimedial:
Das ist der Anspruch von Debatare.
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2 debatare.de
Die Typfrage
Die metallene Typenlehre scheint eindeutig: 41,6 Prozent der Männer wären aus
Titan, wenn Sie sich ein Metall aussuchen könnten. Titan, ein leichtes, aber eben
auch ein sehr stabiles Material. Stahl kommt dagegen auf Platz zwei. Es ist nur
stabil, und auch ein wenig antiquiert. Wer modern ist, oder es sein will, wählt Titan.
Das war zumindest das Ergebnis einer nicht repräsentativen Umfrage auf der größ­
ten Messe für die Metallbearbeitung in Hannover, in Fachkreisen als EMO bekannt.
Keine Emos auf der EMO
Wer auf eine Messe fährt, die mit dem Namen EMO lockt, ist vielleicht enttäuscht
dort stahlharte Typen zu treffen, aber keine richtigen Emos. Diese schleppen
zwar auch eine Menge Metall mit sich rum, in Form von Piercings vielleicht 500
Gramm pro Person. Wenn sich die Branche der Metallbearbeiter trifft sind es
locker 40.000 Tonnen Gewicht.
Und nicht nur die Masse ist beeindruckend. Mit Hilfe von Apps können haus­
große Maschinen gesteuert werden. Roboter können nicht nur stupide Aufga­
ben ausführen, sondern sie lernen aus ihren Fehlern und können ganze Pro­
duktionen am laufen halten.
Das alles spricht dafür, dass Produkte aus Deutschland auf dem Weltmarkt gut
positioniert sind. Doch auch andere Ländern, wie etwa Taiwan, wollen den Markt
erobern. Wir stellen die Frage, was das Label „Made in Germany“ noch wert ist.
Dass es für gute Produkte gut ausgebildete Mitarbeiter braucht liegt auf der
Hand. Einige Auszubildende haben uns ihren Arbeitsplatz gezeigt. Dort wurde
unter anderem programmiert, gefräst und gedreht. Und nebenbei haben sie uns
erzählt, wie sie ihre Zukunft in der Branche sehen.
Und eine weitere Strategie, um auf dem Markt erfolgreich zu sein, lautet:
Schöner sein. Wie Design Produkte nicht nur besser macht, sondern auch
besser verkauft, haben uns Hersteller und Designer verraten.
So stehen hinter Titan-Typen und stahlharten Männern spannende Geschich­
ten, die wir in diesem Heft erzählen. Nur die Emos kommen nicht mehr vor.
Wir wünschen viel Spaß bei der Lektüre!
Euer
Gregor Landwehr
Impressum
Dieses Magazin ist in Zusammenarbeit mit der Impuls-Stiftung des VDMA (Verband Deutscher Maschinenund Anlagenbau e. V. ) und dem VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken) entstanden.
Herausgeber: Debatare – Akademie für neuen Journalismus gemeinnützige UG
(haftungsbeschränkt). Vertreten durch: Gregor Landwehr, Sebastian Serafin.
Anschrift: Friedrichstraße 95, 10117 Berlin, HRB 139826 B, Amtsgericht Berlin-Charlottenburg.
Internet: www.neuer-journalismus.de, [email protected].
Telefon: 030/3993 0212.
Fax: 030/4920.3034.
Chefredaktion (V.i.S.d.P.): Gregor Landwehr, Christina Quast Redaktion: Julian Neitzert, Daniel
Lehmann, Julian Feldmann, Daria Tomala, Olajumoke Adeyanju Omonga, Johannes Leichtenberger,
Lea Drechsel, Maximilian Haase.
Bildredaktion: Julia Kneuse. Layout Marc Seele, Philipp Kirfel.
Illustrationen: Julia Kneuse, Philipp Kirfel.
Druck: BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH.
Auflage: 20.000 Exemplare.
debatare.de 3
4 debatare.de
Detailaufnahme eines Design-Webstuhls
Design oder nicht Design,
das ist hier die Fräse
In der Industrie kommt es bei einer Neuanschaffung häufig auf jeden Cent an, deshalb steht im
Vordergrund, was eine Maschine kann und was
sie kostet. Design spielt keine Rolle und darf
vor allem nichts kosten – oder vielleicht doch?
F
ür uns ist das Design eines
„Man muss das Design auch monetär bewerten. Wenn ich in
Produktes enorm wichtig. Wollen
einer Blecheinhausung eine schöne Rundung habe, dann wird es
wir uns zum Beispiel ein neues Auto
automatisch teurer“, so Christian Neumann, Produktmanager
kaufen, zählen nicht nur die reinen
der Werkzeugfirma Kern. Er erklärt weiter, dass in der
Fakten. Selbst wenn auf dem Papier
Branche ein Maschinenkäufer die Kosten für das einzelne
kein Unterschied zwischen Auto A und
Werkstück im Auge behalten müsse. Die Mehrkosten für das
Auto B fest­
zu­
stellen ist, kann es sein,
Design wirken sich direkt auf den Stückpreis aus. Das kann
dass Auto A viel häufiger gekauft wird,
dazu führen, dass die Konkurrenz das gleiche Produkt ein
einfach weil es optisch mehr her macht.
paar Cent billiger anbieten kann.
Umbruch in der Branche
Dass über das Design einer Drehbank oder
einer Fräse überhaupt diskutiert wird,
ist eine recht junge Entwicklung. Laut
Bernhard Zottmann, dem Verkaufsleiter
der Werkzeugfirma Och, ist die Branche
im Umbruch. Mehr und mehr junge
Leute würden in den Maschinenbau
ziehen und dort das Ruder übernehmen.
Natürlich gibt es auch in der Welt der Indus­
Melissa Langer unterstützt diese Aussage,
Design spart Geld
trie starke Konkurrenz zwischen einzelnen
noch vor zehn Jahren sei das Design im
Firmen mit ähnlichen Produkten. Aufgrund
Doch gutes Design muss nicht teuer sein, manchmal ergibt Investitionsgüterbereich als unbedeutend
der zum Teil sehr hohen Investitionssummen,
sich alleine durch die Funktion ein ansprechendes Äußeres. empfunden worden. „Man kann sagen,
müssen einzelne Kauffaktoren noch stärker
Bei vielen Maschinen ist die Verkleidung unabhängig vom wenn es vor zehn Jahren noch 20 Prozent
abgewogen werden. Qualität, Funktionalität
Inneren schnell anpassbar, was die Kosten fürs Design waren, die sich für Design interessiert
und Preis sind ausschlaggebend.
überschaubar macht. Es kann sogar sein, dass durch haben, sind es heute wahrscheinlich 80
eine kluge Gestaltung Geld gespart werden kann. Ein Prozent.“
Design lenkt Aufmerksamkeit
effizienteres Design mit weniger Materialeinsatz senkt
Die nächste EMO findet übrigens 2015 in
zum Beispiel die Herstellungskosten.
„Das Design kann bestimmt kauf­
ent­
der Mode- und Design-Metropole Mailand
scheidend sein, es bietet den Herstellern
Menschenleben gefährden
statt.
natürlich eine Möglichkeit dem Endkunden
zu kommunizieren, wie viel technisches
„Gutes Produktdesign soll nicht nur hübsch sein, es
Know-how sie in ihre Produkte investiert
soll auch ergonomisch sein, für den Anwender leicht
haben“, so Melissa Langer, Projektleiterin
zu bedienen und es soll in der Wartung und im
bei Dominic Schindler Creations. In
Service Verbesserungen mit sich bringen“, erklärt
diesem Fall meint die Mitarbeiterin des
Melissa Langer. Wenn im Entwicklungsprozess
Kreativbüros Design im Sinne von Aussehen.
früh auf die Arbeitsabläufe geachtet wird, können
Ein gutes Design, das die Funktionen der diese eventuell verbessert werden. Das kann auf
Maschine unterstreicht und modern wirkt,
lange Sicht Arbeitszeit und somit Kosten sparen.
kann gerade auf einer Messe wie der EMO
Im Umkehrschluss kann sich schlechtes oder
die Aufmerksamkeit der potentiellen Kunden
nicht durchdachtes Design natürlich auch negativ
auf das eigene Produkt lenken. Vicky Yeh,
auswirken: fehlerhafte Bedienlogik, Schalter an
Vertreterin des taiwanesischen Designbüros Stellen wo sie niemand sucht oder gar erreicht. Was
Otsuka unterstreicht ebenfalls, dass sich bei Unterhaltungselektronik ärgerlich ist, kann in
viele Produkte auf technischer Ebene kaum
der Industrie die Produktion verlangsamen oder
unterscheiden würden, ein eigenständiges
gar Menschenleben gefährden.
Julian Neitzert (Lohmar)
Äußeres den Firmen aber helfen würde, sich
bewirbt sich jetzt bei der Firma
von ihren Mitbewerbern abzusetzen.
Fanuc, um auch so ein schickes
gelbes Jackett zu kriegen.
debatare.de 5
„Wenn ich ein Metall wäre, dann wäre ich…
…Edelstahl, denn es ist rostfrei, glänzend und nicht allzu teuer.”
J. Nirmalan aus Navi Mumbai, Indien
…Titan, denn es ist das härteste Metall der Welt und steht für mich für
den harten Kampf der Frauen in einer männerdominierten Welt.”
Nadine Wohlschieß aus Ravensburg, Deutschland
… Titan, denn es ist beständig und fest. Außerdem hat es ein noch
akzeptables Gewicht.”
Karl von Lüde aus Frankfurt, Deutschland
… Aluminium – denn es ist weich und formbar. Des Weiteren
ist es in der Industrie vielfältig einsetzbar.”
Terry Pursey, England
… Platin, denn es ist das teuerste Metall, außerdem finde
ich die Farbe sehr schön.”
Julia Sterns aus Minsk, Weißrussland
Funken Reißer
6 debatare.de
Mindestens 1200 km/h schnell soll das Raketenauto
rasen, an dem britische Ingenieure seit 2008
arbeiten. Das Projekt läuft unter dem Namen
Bloodhound SSC und soll Jugendliche in England
dazu inspirieren, einen technischen Beruf zu
ergreifen.
.
„Früher waren es Kriege oder die Raumfahrt,
die Menschen motiviert haben sich
technischen Herausforderungen zu stellen.
Heutzutage muss man andere Wege gehen.“,
erklärt Toby Cabaret aus der Event Logistik.
Ob sich der Aufwand gelohnt hat, wird sich
spätestens 2015 zeigen, wenn der Bluthund
den Rekord in der Wüste Afrikas jagen wird.
Schon gewusst?
Gebraucht ist
schneller als neu
Funken Reißer
Mindestens 1200 km/h schnell soll das Raketenauto
rasen, an dem britische Ingenieure seit 2008 arbeiten.
Das Projekt läuft unter dem Namen Bloodhound SSC
und soll Jugendliche in England dazu inspirieren, einen
technischen Beruf zu ergreifen.
„Früher waren es Kriege oder die Raumfahrt, die Menschen
motiviert haben sich technischen Herausforderungen zu
stellen. Heutzutage muss man andere Wege gehen“, erklärt
Toby Cabaret aus der Event Logistik. Ob sich der Aufwand
gelohnt hat, wird sich spätestens 2015 zeigen, wenn der
Bluthund den Rekord in der Wüste Afrikas jagen wird.
Ein altes Handy wird weggeworfen und durch ein
moderneres ersetzt. Das ist auch in der Welt der großen
Maschinen nicht anders. Doch weil ein Fabrikroboter
wesentlich mehr kostet als ein Handy, wird er nicht direkt
weggeworfen. Alte Maschinen werden mit neuen Teilen
aufgemöbelt oder weiterverkauft. Es gibt sogar eine Messe
in Köln, auf der die alten Maschinen angeboten werden. Sie
werden nicht nur von Händlern aus Sri Lanka oder Russland
gekauft, auch deutsche Unternehmen kaufen gebraucht,
um die lange Wartezeit für eine neue Maschine zu umgehen.
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30.08.2013 14:45:52
7
debatare.de
Ufo
auf der Nase
Es sieht aus wie ein Sci-Fi
3D Spielzeug – doch hält das
Nasen-Ufo, was es verspricht?
Ein kurzer Tauchgang in die
virtuelle Realität:
realen, als auch im künstlichen Raum fort. Ich laufe
vor- und rückwärts, drehe mich und letztendlich
knie ich auf dem Boden. Ähnlich wie bei Konsolen
mit Bewegungssteuerung, hat auch diese Ganzkör­
pererfahrung Potential, die reinen Zuschauer der
Szenerie zu unterhalten. Seriös ist anders, aber die
Erfahrung ist toll.
Die Grafik erinnert an Videospiele und es gibt keine
Aufsetzen, anpassen, fertig. Das Gestell
störenden Schlieren. Es fühlt sich an, als würde
fühlt sich leicht an, doch etwas komisch ist es
ich direkt in den virtuellen Raum hineinversetzt.
schon. Da ich mich in der realen Welt nicht
mehr umsehen kann, sind meine ersten
Nach fünf Minuten bin ich wieder komplett zu­
Bewegungen in der großen virtuellen
rück in der realen Welt. Erst bin ich noch etwas
Lagerhalle von ImmerSight verhalten. Dort
überwältigt von der Erfahrung, doch die Technologie
parkt ein Rennauto. Nach einem kurzen
macht Lust auf mehr.
Spaziergang am Wagen entlang, kann ich
ihn via Joystick wie ein Akkordeon ausei­
Ich hoffe, dass man die Raumbrille in Verbindung
nanderziehen. Dadurch werden die inneren
mit Computerspielen einsetzt, um das Spieler­
Bestandteile bunt und einzeln dargestellt.
lebnis aufregender zu gestalten. Ich wäre lieber
Durch diese Simulation kann ich durch­
Assassine als nur Akkordeonist.
laufen, ohne mich zu stoßen. Um die Kom­
ponenten aus verschiedenen Blickwinkeln
zu betrachten, bewege ich mich sowohl im
8 debatare.de
Daria Tomala (Bonn)
liebt Gadgets und Sci-Fi Spielereien
und ist ohne Brille Maulwurf.
Optionale Wirklichkeit
Ein neues Verfahren, bestehend aus 3D-Videobrille und
Headtracker, soll es ermöglichen, die Realität räumlich
und authentisch zu simulieren.
B
rille auf – Matrix an. Daran arbeiten
vier Jungunternehmer aus Ulm. Als
Studierende der Elektrotechnik haben sie
sich zusammengefunden, um ihren Traum
von virtueller Realität zu verwirklichen.
Auf der EMO stellt das Startup den BrillenPrototyp mit ImmerSight Technologie vor.
Kombination aus Videobrille und Trackingsystem sorgt für ein
dreidimensionales Realitätserlebnis, ohne dass dem Träger
schlecht wird. „Bisher haben wir niemanden erlebt, der die
Benutzung nicht vertragen hat“, so Pia Köpf aus dem Team.
man den Wunsch an, virtuelle Realität
im Wohnzimmer erleben zu können.
Mit Videospielen wie Grand Theft Auto
vergleichen einige die Grafik und hegen
große Hoffnungen. Doch bis die Techno­
logie zuhause, etwa in Verbindung mit
Videospielen genutzt werden kann, ist es
noch ein weiter Weg. Zunächst müssen
sich die Funktionalität und der Nutzen der
Erfindung in der Industrie beweisen.
Die Technik rund um das Produkt ist recht minimalistisch:
eine handelsübliche USB-Kamera, effiziente Software, die
keine hohe Rechenleistung fordert, und eine Videobrille von
Ambitioniert von Anfang an
Zeiss ermöglichen die Visualisierung. Da alle Bestandteile
in einen Koffer passen, ist auch eine mobile Nutzung
„Zu Beginn haben wir uns mit einer
möglich. Verpackt hat alles in etwa die Dimension eines
Perspektiven für Ingenieur­
einfachen Videobrille auseinandergesetzt.
etwas zu groß geratenen Werkzeugkoffers.
wissenschaften
Allerdings wollten wir weiter gehen und
die Möglichkeit schaffen, komplett in eine
Wohnungsdesign virtuell
Dass Virtual Engineering ein Trend mit
virtuelle Umgebung abzutauchen, um ein
„Die potenziellen Anwendungsbereiche sind vielseitig. Zukunft ist, zeigt auch die Firma ISBE,
realitätsnahes Raumgefühl zu erzeugen“,
Derzeit wird die Technologie in der Raumgestaltung welche ihr Programm Virtual Tool Design
beschreibt Gründer Fabian Weiss die
eingesetzt, jedoch kann sie auch in der industriellen auf der EMO präsentiert hat. Mithilfe
Anfangsphase.
der Software können Werkzeugteile per
Konstruktion und Präsentation sowie beispielsweise
Als „innovative Visualisierungstechnologie
im Bildungsbereich für Schulungen Verwendung Computer erstellt und über eine Simulation
mit hohem Immersionsgrad“ charakterisieren
finden“, erklärt Weiss, der seine Ingenieurkenntnisse getestet werden.
die Nachwuchsingenieure ihre Erfindung.
vor allem im Virtual Engineering einsetzt.
Unter Immersion versteht man die Identi­
Die Technologien beider Unternehmen,
fikation und Interaktion des realen Ichs in und
Der raumgestalterische Aspekt kann schon jetzt sowohl von ImmerSight als auch von ISBE,
mit einer virtuellen Umgebung. Der Prototyp
für den Privatverbraucher interessant und von zielen unter anderem darauf ab, die Planung
ist mittlerweile preisgekrönt und ein paar
Nutzen sein. So können innenarchitektonische von Produktionsgütern zu vereinfachen und
Exemplare sind bereits verkauft. Optisch ist die
Veränderungen und Neuerungen vor ihrer Reali­ kostengünstiger zu machen. Dies soll erreicht
Technologie auch ein Blickfang.
sierung visualisiert werden, was dem Nutzer die werden, indem man die reale Herstellung
von Prototypen durch ihre rein virtuelle
Möglichkeit gibt mehr auszuprobieren.
Sci-Fi Hexagon
Darstellung ersetzt. Dadurch können Design
und Funktionalität des Produktes einfacher
Kein billiges Unterhaltungsprodukt
Die sechseckige Hauptkomponente mit inte­
geprüft und bei Bedarf optimiert werden.
grierter Raumbrille umschließt den Kopf des
Das System kostet ca. 24.000 Euro und ist
Benutzers wie ein Ring. An deren schwarzer
somit erst mal hauptsächlich für Unternehmen
Außenfläche sind weiße Kugeln angebracht,
erschwinglich. Doch eine Heimnutzung wäre
die durch ihren Kontrast von einer Kamera
sicherlich sehr beliebt. Als „interessant“ oder
erfasst werden. Mit den aufgenommenen
„cooles Erlebnis“ beschreiben viele der EMODaten kann die Spezialsoftware die Position
Besucher ihre ersten Erfahrungen mit der
und Orientierung des Kopfes berechnen. Diese
Videobrille. Den Jüngeren unter ihnen sieht
debatare.de 9
Das kannst
du knicken!
Bohren, Schneiden, Fräsen, Pressen, Schleifen und Drehen: Das
ist der klassische Mehrkampf der
Maschinen bei der EMO Hannover,
die Leitmesse für Metallverarbei-
die Konstruktionen nach einem vorgegebenen Muster opti­
mal zusammenfalten, um möglichst viel Energie des Auf­
pralls zu absorbieren. Damit schützen Crashboxen die
Menschen im Auto vor Verletzungen. Diese Teile müssen
sich kostengünstig produzieren lassen, um sie nach einem
Unfall ersetzen. Denn durch das geplante Falten werden
die Boxen zerstört.
tung. Doch: „Metalle lassen sich
auch falten“ sagt Kristina Wißling. Die Origami-Designerin aus
Lennestadt hat schon viele Materialien in Falten gelegt: Papier,
Kunststoff und Metall. Praktische
Beispiele für Knicke im Metall erklärt Kristina Wißling:
Im Körper
Für minimalinvasive Operationen falten sich Metalle
zunächst auf winzige Maße zusammen, um durch
kleine Schnitte unter die Haut zu gelangen. Im Körper
sollen die künstlichen Ersatzteile an der richtigen
Stelle wieder in die ursprüngliche Form zurückkeh­
ren – sich also entfalten. Das bedeutet auch, dass
die Metallfalten in der Medizintechnik flexibel sind,
um ihre Funktion zu erfüllen.
Im Supermarkt
Getränkedosen tragen Falten – nicht für ein schickes
Im Auto
Design, sondern weil die richtigen Knicke die Ver­
„Crashboxen“ aus Metall stecken in vielen Autos packung wesentlich stabiler machen. Vorteil für die
vorne und hinten. Bei Auffahrunfällen sollen sich Hersteller ist, dass sie die Dosen mit weniger Metall
10 debatare.de
produzieren können. Denn die Verpackungen
bleiben durch die Falten auch mit dünneren
Wänden in Form. Damit lässt sich für die Händ­
ler Geld sparen und beim Kunden liegen die Do­
sen mit dem Faltendesign auch gut in der Hand.
Christina Quast
(Dortmund)
kann zwar kein Origami, aber die
Stirn in Falten legen.
Die Redaktion kennenlernen
Advertorial
Warum ein
Magazin wie
Debatare auf
der EMO?
Über den VDMA und die Stiftung
Der VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau
e.V.) vertritt über 3.100 vorrangig mittelständische Mitglieds­
unternehmen der Investitionsgüterindustrie und ist damit
einer der mitgliederstärksten und bedeutendsten Industriev­
erbände in Europa. Der Maschinen- und Anlagenbau ist eine
Schlüsseltechnologie und der Motor für die Wirtschaft. Mit
einem Umsatz von 207 Milliarden Euro (2012) und 971.000
Beschäftigten (2012) im Inland ist die Branche größter in­
dustrieller Arbeitgeber und einer der führenden deutschen
Industriezweige insgesamt.
veranstaltet. Das Gütesiegel „Eine Messe
des VDW“ hat sich zum Markenzeichen für
erfolgreiche Veranstaltungen entwickelt.
Der VDW hat gemeinsam mit dem Fachver­
band Werkzeugmaschinen und Fertigungssys­
teme im VDMA rund 280 Mitglieder, die sich
freiwillig zusammengeschlossen haben. Sie
repräsentieren etwa 90 Prozent des gesamten
Branchenumsatzes in Deutschland. Der VDW
vertritt die Interessen seiner Mitglieder national
und international.
www.vdw.de
Impulse zu geben für die Gestaltung der Zukunft der Un­
Projektleitung:
ternehmen, die Weiterentwicklung des wirtschaftlichen
Saskia Fath, Impuls-Stiftung des VDMA
und politischen Systems und die Gestaltung der interna­
[email protected]
tionalen Zusammenarbeit – das sind wesentliche Ziele
der IMPULS-Stifung des VDMA, die 1991 anlässlich
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsardes 100-jährigen Jubiläums des Verbandes gegründet
beit VDW:
wurde. Inzwischen wurden über 90 Projekte aus den
Sylke Becker
ie wird in den Medien über technolo­
Bereichen Wirtschaftspolitik, Unternehmensführung,
[email protected]
gische Entwicklungen berichtet? Wie Technik, Innovation, Nachwuchs und Bildung realisiert.
gelingt es, junge Menschen für Technik und www.impuls-stiftung.de
Naturwissenschaften zu begeistern? Das Projekt
Debatare, das die IMPULS-Stiftung des VDMA,
Über den VDW
VDW und die Akademie für neuen Journalismus
gemeinsam realisieren, bietet jungen Journa­
Die EMO Hannover 2013 wird vom VDW (Verein
listen die Chance, auf der EMO Hannover 2013 Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken), Frankfurt
innovative Themen zu recherchieren. Hautnah am Main, im Auftrag des europäischen Werkzeug­
erleben die künftigen Redakteure mit, wie ein maschinenverbands CECIMO und in Kooperation
28-seitiges Magazin entsteht, das anschließend an mit der Deutschen Messe AG, Hannover, organi­
Schülerinnen, Schüler und Studierende aus ganz
siert. Der VDW ist Sprecher der deutschen Werk­
Deutschland verschickt wird. Ziel ist es, aus einem zeugmaschinenindustrie und einer der wenigen
neuen Blickwinkel über Technik zu berichten und Branchenverbände, der in eigener Regie für die
Saskia Fath
Sylke Becker
Jugendliche mit guten Artikeln zu begeistern.
Branche, die er vertritt, internationale Messen
W
debatare.de 11
Metall in Motion
Mit winzigen Computer riesige Maschinen steuern – immer und überall. Ein
Aspekt der Industrie 4.0, die demnächst die Produktionsprozesse prägen soll.
Ein Schlagwort oder eine neue Revolution?
M
ehrere
Tonnen
Stahl
mit
dem
Smart­
phone
bewegen
–
das
geht
in
Zukunft.
Der
Industriemechaniker
sitzt
in
der
Sonne auf dem Balkon und tippt auf
seinem
Smartphone
den
Befehl
„Produktion fortsetzen“ ein und sendet
diesen direkt an eine tonnenschwere
Presse. Zuvor wurde er per E-Mail
über ein Problem mit der Maschine
benachrichtigt und löste es von zu Hause
aus. Arbeiten jederzeit und überall?
Dieses und andere Szenarien sollen all­
mählich in die Produktion als sogenannte
Industrie 4.0 einziehen.
Mehr Technologie kommt, Personal bleibt
In Zukunft sollen für die Industrie 4.0 alle Maschinen in den
Fertigungshallen vernetzt werden im „Internet der Dinge
und Dienste“. Läuft beispielsweise eine Maschine leer und
eine andere ist auftragsmäßig überlastet, können sie die
Apps für Werkzeuge
Arbeitsaufgaben sinnvoll aufteilen, ohne dass menschliches
Eingreifen erforderlich wird. Von der Smartphone App
Erste Schritte auf dem Weg dahin werden
über das Internet können Prozesse mittels Sensoren
auf der EMO Hannover vorgestellt. Eine
überwacht und per „Klick“ beeinflusst werden.
App für die Werkzeugverwaltung soll
Industrieroboter führen die Befehle aus und bewegen
die Inventur erleichtern. Damit können
so tonnenschwere Metallteile von der Blechpresse bis
Bohrer und Co durch einen aufgeklebten
zur Lackiermaschine. Wichtig ist, dass die Menschen,
Barcode mittels Handykamera ausgelesen
also die unmittelbaren Maschinenbediener weiterhin
und in die Datenbank integriert werden.
das System kontrollieren. „Die Beschäftigten werden
Somit ist der aktuelle Standort der
ganz bewusst als Erfahrungsträger und Entscheider
Werkzeuge stets und überall abrufbar.
in alle relevanten Abläufe integriert“, erläutert
Jedoch sollen die traditionellen Barcodes,
Dr. Klaus Mittelbach vom Fraunhofer Institut für
populär aus dem Supermarkt, künftig
Arbeitswirtschaft und Organisation in einer Studie
durch die Radio Frequency Identificationzur Industrie 4.0. Jedoch sollen die einfachen
Technik (RFID) abgelöst werden. Dann wird
manuellen Tätigkeiten maschinell erledigt werden.
es problematisch, denn zum Auslesen von
Hierzu sagt Prof. Siegfried Russwurm, CEO des
RFID sind handelsübliche Smartphones nicht
Siemens Industry Sector: „Alles, was am PC
schlau genug.
algorithmiert werden kann, kann eine Maschine
besser als ich.“
Industrielle Historie
Der Name Industrie 4.0 deutet an, wie Pro­
duktionsprozesse künftig ablaufen könnten.
Angelehnt an die Benennung neuer Software­
versionen mit fort­­­­­­­laufenden Nummern erinnert
12 debatare.de
Ingenieur im Technischen Verkauf von
Heidenhain, ist das Steuern über eine
gesicherte Internetverbindung mittels
mobiler Endgeräte technisch möglich. Ist
das erstrebenswert? Dr. Heinz Bedenbender,
technisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter
beim „Verein Deutscher Ingenieure“, meint:
„Nein, in sicherheitskritischen Umge­bungen wie beispielsweise der Chemie­
industrie würde ich dies tunlichst ver­
meiden.“ Ein Eingreifen durch Unbefugte
hätte fatale Folgen für das Unternehmen,
die Mitarbeiter und die Umwelt. Um das
Problem zu lösen, bleibt noch ein
wenig Zeit. Die Industrie 4.0 wird nach
Branchenmeinung erst in etwa 20 Jahren in
die Industriehallen einziehen.
dieser Ausdruck auch an den Begriff Web 2.0. Begonnen hat alles
ungefähr 1780 mit dem ersten großen Umbruch, damals wurden
Wasser- und Dampfkraft genutzt, um die ersten Maschinen, wie
beispielsweise Webstühle, mittels Wassermühlen zu betreiben.
Als rund 100 Jahre später der Strom entdeckt und nutzbar
gemacht wurde, stand die zweite industrielle Revolution ins
Haus. Durch Glühbirnen konnte das erste Mal bei Dämmerung
und Dunkelheit gearbeitet werden. 1969 wurde dann die erste
speicherprogrammierbare Steuerung erfunden. Hiermit fand
die Programmierung und Informatik Einzug in die Industrie.
Die Frage nach der Sicherheit
Lea Drechsel
(Nürnberg)
hätte gerne eine App, die leckeres Essen kocht und auf jedem
Doch ist es wirklich sicher, eine Maschine von
zu Hause aus zu steuern? Laut Andreas Fesl,
Smartphone läuft.
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damit noch effizienter. So sind die Bedienung und Programmierung übersichtlich durch die Werkzeugliste,
komfortabel durch animierte Elemente und sicher durch
Simulation. Ein paar einfache Tipps & Tricks machen den
Umgang mit SINUMERIK Operate darüber hinaus noch
leichter. Man muss sie nur kennen.
SINUMERIK Operate: Bedienen und
Programmieren einfach gemacht
Undo-Funktion mit
„Insert“-Taste – solange keine InputTaste bzw. Übernahme der Daten in den
Feldern erfolgt ist.
Rückübersetzen, Auskommentieren oder
Bearbeiten der Zyklen mit lediglich ein
bzw. zwei Tasten.
Tipps und Tricks:
Die sprachunabhängige Help-Taste, die
Tooltips sowie verbesserte Suchfunktionalität mit CTRL+F,
die in allen Masken
verfügbar sind.
Free Download von nützlichen Tipps und Tricks:
Es gibt noch viele weitere Funktionen und Softkeys zum
schnellen Bedienen und Programmieren. Welche das im
Detail sind, erfahren Sie auf unserer CNC-Plattform
www.siemens.de/cnc4you. Schauen Sie mal rein und laden sich die Übersicht der Tastenkombinationen herunter.
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13
debatare.de
Voll eingespannt
Auszubildende berichten von ihrer Arbeit in
der Metallindustrie, stellen drei wichtige
Berufe der Branche vor und schmieden Pläne
für ihre berufliche Zukunft.
Adrian Opel – 21 Jahre –
Mechatroniker im 2. Lehrjahr
Alexander Felde – 20 Jahre –
Zerspanungsmechaniker im 3. Lehrjahr
„In meiner Familie und im Bekanntenkreis gibt
es einige Maschinenbauer“, berichtet Adrian
Opel. Auch er hat ein großes Interesse an
Metallbearbeitung. „Da ist die Ausbildung zum
Mechatroniker für mich die ideale Mischung
aus den verschiedenen Arbeitsbereichen.“
Steuerung. Wie es nach der Ausbildung in einem Jahr „Ich bin schon etwas perfektionistisch“, gibt
weitergeht hat Alexander zwar noch nicht geplant, aber „es gibt Adrian zu. Das hilft ihm aber bei seiner Arbeit,
einige Möglichkeiten, unterstützt vom Betrieb noch weitere wenn er den Fehler an einer komplizierten
Qualifikationen zu erlangen.“ Eine Möglichkeit wäre neben Maschine finden und beheben muss. „Da ist
dem späteren Job eine Weiterbildung zum Techniker zu dann oft Geduld gefragt“, weiß der 21-Jährige
machen. Nach einigen Jahren Berufserfahrung ist auch noch aus seiner bisherigen Ausbildungszeit. In den
die Meisterprüfung möglich.
ersten beiden Jahren lernte Adrian im Betrieb
„Das ist eine besonders interessante Ausbildung,
und in der Berufsschule hydraulische und
in der wir alle spanenden Fertigungsverfahren Mehr Infos zum Beruf des Zerspanungsmechanikers:
pneumatische Anlagen kennen, beschäftigte
kennen lernen“, berichtet der 20-Jährige.
sich mit Steuerungssystemen für CNC–
Als spanende Fertigungsverfahren werden
Maschinen und bekam den Umgang mit Fräsen
Produktionsschritte bezeichnet, bei denen
und Drehmaschinen vermittelt. Während der
Werkstücke durch Abtragen von Material in die
zweiten Ausbildungshälfte wird er verschiedene
gewünschte Form gebracht werden, erklärt er
Bereiche des Unternehmens durchlaufen. Dabei
und nennt Beispiele wie Drehen, Fräsen, Bohren
wird er Schaltschränke einrichten, Maschinen
und Schleifen.
zusammensetzen oder sich um das präzise
Ausrichten der Führungsbahnen von Fräsen und
Es sei eine besondere Herausforderung, mit so
Drehmaschinen kümmern.
komplexen Maschinen wie der sogenannten
CNC-Fräse und CNC-Drehmaschine zu arbeiten.
Direkt im Anschluss an die Ausbildung plant
„CNC-Fräsen sind computergesteuert und sehr Mehr Infos zum Beruf des Mechatronikers:
Adrian den Besuch der Abendschule. Dort
kompliziert aufgebaut“, erläutert Felde. „Da
kann er dann innerhalb von zwei Jahren eine
müssen fünf Achsen gleichzeitig bewegt werden,
Techniker-Qualifikation erwerben, mit der er
das erfordert viel Konzentration.“
Maschinen auch warten und instandsetzen darf.
„Mit diesem Zusatzwissen möchte ich dann in aller
Bevor es aber an die computergesteuerten
Welt Maschinen betreuen und dabei möglichst
Maschinen ging, lernte Alexander mit seinen
viel rumkommen.“ Er hätte auch die Möglichkeit
rund 20 Mit-Auszubildenden die Grundlagen auf
den Meister zu machen, aber dann sei er nicht so
konventionellen Maschinen ohne elektronische
unabhängig.
Kurz nach Abschluss der zehnten Klasse
entschied sich Alexander Felde für eine
Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker. Er
bewarb sich bei dem Unternehmen Heidenhain
in Traunreut am Chiemsee und begann dort im
September 2011 seine Ausbildung.
14 debatare.de
Perspektivwechsel
Aus Sicht des Ausbildungsleiters Michael Mühlegg von den Index-Werken in
Esslingen ist die Ausbildungssituation für das Unternehmen gut. Bei Index werden
laut Mühlegg jährlich 45 Lehrstellen ausgeschrieben, auf die sich über 1.500
Jugendliche bewerben. „Auf die Noten schauen wir bei der Auswahl weniger“, so
Mühlegg. „Wer die Schule schafft, bekommt auch die Ausbildung hin.“ Wichtig
sei vor allem Leistungsbereitschaft.
Zwischen sechs verschiedenen technischen und kaufmännischen Ausbildungen
können sich die Bewerber entscheiden, auch ein Duales Studium ist möglich.
Wenn es die wirtschaftliche Situation zulässt und es „zwischen uns passt“, wie
der Ausbildungsleiter sagt, werden fast alle Auszubildenden übernommen. Dann
bestehen auch Weiterbildungsmöglichkeiten innerhalb der Firma.
Anna Schlatter – 23 Jahre –
Industriemechanikerin im 3. Lehrjahr
Was sie nach dem Abitur machen sollte,
wusste Anna Schlatter nicht so genau.
Dass es praxisnah sein muss, war ihr
allerdings klar. „Nach dem GeschichtsLeistungskurs war ich mir sicher, dass ich
etwas weniger Theorie brauche“, sagt die
23-Jährige.
dreieinhalb auf drei Jahre verkürzen. Auch sonst weiß die
Auszubildende genau wie es weiter gehen soll. Bereits während
des ersten Lehrjahres begann sie mit einem Fernstudium zu
Diplom Wirtschaftsübersetzerin und plant nach Abschluss des
Studiums in der Technischen Redaktion eines Unternehmens
zu arbeiten. „Dort könnte ich dann mit meiner Berufserfahrung
besonders gut Betriebsanleitungen und Broschüren auf
Deutsch oder Englisch formulieren.“
Nach einigen Praktika in der Holz- und
Metallverarbeitung bewarb sie sich für einen
Ausbildungsplatz
als
Zerspanungsund
Industriemechanikerin. Eine Stelle bekam sie
schließlich bei Siemens in Karlsruhe.
Mehr zum Beruf des Industriemechanikers:
Jetzt ist sie Industriemechanikerin im dritten
Lehrjahr und weiß die Vorzüge eines großen
Unternehmens zu schätzen. „Das Tolle ist, dass
wir breit ausgebildet werden und alle Bereiche des
Berufs kennenlernen. In kleinen Spezialfirmen
ist das anders.“ Nachdem im Grundlagenkurs die
Basis mit Handbohren und –feilen geschaffen
wurde geht es in spezialisierte Bereiche. Je nach
Talent werden die Azubis in manchen Sparten
verstärkt eingesetzt. „Ein Kollege von mir ist
zum Beispiel super an der Fräse, ich hingegen bin
besonders gut bei feinfühligen Arbeiten und habe
Kugellager montiert, Sensoreneinheiten geklebt
und gelötet.“
Da Schlatter ihre Zwischenprüfung besser als 2.0
abgeschlossen hat, darf sie die Ausbildung von
Julian Feldmann (Bonn)
musste seine etwas
antiquierte Sicht auf die
mittlerweile hochtechnischen
Ausbildungsberufe ändern.
debatare.de 15
Vom Alublock zum Rennwagen
Erfahrene Auszubildende der Bereiche Zerspanungsmechanik, Industriemechanik und
Mechatronik präsentieren Schülern ihr Können. So entstehen aus Alublöcken in zehn Arbeitsschritten Stück für Stück die Einzelteile eines Rennwagenmodells. So bekommt man konkrete
Einblicke in die Produktionstechniken CNC-Fräsen und Drehen.
Eine Fotoreportage von Julia Kneuse und Julian Feldmann.
3.
1.
4.
2.
kann der eigentliche Fertigungsprozess beginnen. Aus
dem Aluquader wird das Cockpit des Modellautos gefräst.
1. Simulation des Werkstückes
3. Einstellen der Fräse
Bevor das Bauteil bearbeitet wird, programmiert ein
Timo Fetz nimmt letzte Einstellungen an der CNC-Fräse vor.
Auszubildender den gesamten Bearbeitungsvorgang
Danach schließt er die Tür, um sich vor umherfliegenden
am Rechner. Dazu werden die exakten Maße Metallspänen zu schützen. Der Bearbeitungsvorgang
eingegeben und das Werkzeug gewählt. Das läuft nach dem Start vollkommen automatisch ab. Nach
Computerprogramm bearbeitet das Werkstück kurzer Zeit hält der Auszubildende schon die Felge des
dann virtuell. So können Einstellungen bei Bedarf Rennwagens in der Hand.
verlustfrei korrigiert werden.
4. Verschiedene Werkstoffe
2. Vorbereiten der Bearbeitung
An einer weiteren Fräse bearbeitet Sven Hauke
Ein unbearbeiteter Alublock wird mit Hilfe einer Kunststoff. Aus einem zylindrischen Stab fertigt er die
Ratsche in eine CNC-Fräse eingespannt. Danach Reifen des Fahrzeuges. Zunächst wird ein Loch in den
16 debatare.de
Stab gefräst, anschließend wird das Profil in den
Reifen gearbeitet.
5. Ein fertiges Bauteil
Das winzige Lenkrad ist eines von 38 Bauteilen des
Formel-1-Wagens. Es ist so groß wie eine Fünf-CentMünze. Wenn das Auto zusammengebaut ist, kann
das Lenkrad benutzt werden. Die Fräse arbeitet auf
ein Hundertstel Millimeter genau, dadurch lassen
sich auch Kleinstteile präzise anfertigen.
6. Qualitätskontrolle
Nachdem das Einzelteil aus der Fertigung kommt,
wird es auf eventuelle Abweichungen kontrolliert.
Das Werkstück wird mit dem digitalen 3D-Bauplan
verglichen. Dazu tastet ein Messfühler das Bauteil ab.
Minimale Abweichungen können so erkannt werden.
Mit Hilfe dieser Technik können fehlerhafte Teile
schon frühzeitig erkannt werden.
5.
7.
6.
7. Endmontage
Die vorproduzierten Einzelteile werden zusammengebaut. Alle 38 Teile werden passgenau miteinander
verbunden. Den Abschluss bilden die Rückleuchten,
die von einer 9-Volt-Batterie zum Blinken gebracht
werden.
debatare.de 17
96 % der Unternehmen aus dem
Bereich Werkzeugmaschinen beschäftigen Ingenieure. Der Anteil
der Frauen liegt bei 5,7 %.
In Deutschland gab es im Jahr
2011 48.696 Auszubildende
zum Industriemechaniker
(Branchen: Industrie und Handel).
In den vergangenen 20 Jahren
hat sich (bis 2012) der internationale Werkzeugmaschinen­
verbrauch auf rund 66 Mrd.
Euro fast verdreifacht.
In Indien ist in den vergangenen 5 Jahren der
Werkzeugmaschinenverbrauch um 25 % gestiegen.
25%
16%
21,4%
D
22,1%
J
C
Deutschland ist mit 16 %
Weltmarktanteil der drittgrößte Werkzeugmaschinenproduzent hinter China
und Japan.
60%
18 debatare.de
2012 produzierten die deutschen
Werkzeugmaschinenhersteller
€
Maschinen im Wert von
14,2
Mrd. Euro
In vielen Maschinenbauberufen gibt es mehr Ausbildungsplätze als Bewerber.
1,8
Stromverbrauch für die Beleuchtung in der Metallbearbeitung
im Jahr 2011 (in Petajoule): 4,00 = 4.000.000.000.000
Kilowattstunden. Damit könnte man 4.000.000.000.000
Maschinen Wäsche waschen.
7.000 LKW brachten das Material zur EMO nach Hannover.
Würden die LKW hintereinander stehen, wäre das ca. die
Strecke zwischen Hannover und
Bielefeld.
Rund 60 % der gesamten
internationalen Werkzeug­
maschinenproduktion werden
in Asien verbraucht.
1002
47
Berufsausbildungsstellen
kamen 2011 auf einen
Bewerber im Bereich Feinwerk- und Werkzeugtechnik.
Anzahl der Patentanmeldungen in der Metallbearbeitung in Deutschland im Jahr 2012
tausend Tonnen Gewicht wurden 2011 auf die Messe nach
Hannover transportiert. Das entspricht 47.000 Kleinwagen.
Quellen: VDMA/VDW/DPMA/Fraunhofer ILS/Statista/Destatis/EMO
Sie arbeiten schnell,
pausenlos und sie lernen noch dazu: Roboter
nehmen dem Menschen
mittlerweile nicht mehr
nur gefährliche und
schwere Arbeiten ab.
Inzwischen könnten
ganze Fertigungsprozesse
automatisch ablaufen.
Learning by doing
I
n einer Reihe stehen sie und folgen ihrer arbeiten in der Automobilindustrie. Beim deutschen Hersteller
arbeitenden Rohstoffe und Bauteile einge­
einprogrammierten Bestimmung. Viele
Kuka messen „X-Rob“-Module Bauteile mit einem 3D-Sensor. Die
schränkt. Deutlich mehr Kraft bekommt
gelbe Greifarme bewegen sich geräuscharm
Ausstattung eines Roboters hängt natürlich von dessen Einsatz­
man für rund 220.000 Euro: Sogar über eine
und präzise innerhalb ihrer gläsernen Schau­
gebiet ab. Von der Servozange über gewöhnliche Greifarme bis
Tonne schwere Materialien sind dann kein
kästen. Zu Demonstrationszwecken wer­ zum Multifunktionstool lässt sich praktisch alles installieren.
Problem mehr.
den bunte Kügelchen nach Farben sortiert, Durchführen können Roboter prinzipiell sämtliche Tätigkeiten,
Metallplatten geordnet und Chips auf ihren
die innerhalb ihrer kinetischen und materiellen Grenzen liegen.
Androiden für alle sind noch ScienceZustand hin getestet. Das Ganze geschieht ra­
„Die Zukunft liegt in sehenden und fühlenden Robotern, die
Fiction
send schnell, auf Fehler wartet der Zuschauer
kooperieren“, meint Wolfgang Saller, Vertriebsleiter bei Fanuc
dennoch vergeblich. Die Maschinen sind vom Deutschland.
Dass Roboter eines Tages Einzug in priva­
japanischen Elektronikhersteller Fanuc, sie
te Haushalte halten werden, daran zweifelt
vermitteln eine ungefähre Ahnung davon, was
Via E-Mail lassen sich Störungen beheben
man bei Fanuc nicht. Zumindest wird schon
moderne Robotertechnik leisten kann. Die Ro­
jetzt die Software, die die Funktionsweise ei­
boter der Modellreihe „M-1 i A/0.5 A“ erhalten
Bislang werden Roboter überwiegend als stationäre Module
nes Roboters steuert, zunehmend benutzer­
ihre Informationen über eine Farbkamera. Ob
in der Industrie eingesetzt, die ihre menschlichen Kollegen
freundlicher und ist oft unabhängig vom Ro­
eine Kugel rot oder weiß ist, kann „Lord Helm­ dort mehr und mehr ersetzen. Gerade in Wirtschaftszwei­
boter-Hersteller einsetzbar – der universellen
chen“, wie die Mitarbeiter das Modell getauft gen wie der Lebensmittel- und Automobilindustrie, in denen
Programmiersprache sei dank. Ein Szenario
haben, damit erkennen und anschließend in
man sich durch eine besondere Qualität der Produkte von
mit privaten Androiden für jedermann, wie im
das für die entsprechende Farbe vorgesehene
der Konkurrenz abgrenzen will, werden programmierba­
Film „I, Robot“, dürfte aber doch noch in der Zu­
Behältnis legen. Den Spitznamen bekam die
re Greifarme angeschafft. Denn im Gegensatz zum Men­
kunft liegen.
Baureihe wegen ihrer Ähnlichkeit zur Kopfbe­ schen werden Roboter nicht krank, nehmen keinen Urlaub,
deckung des gleichnamigen Charakters im Film sind jederzeit am Arbeitsplatz und führen ihre Tätigkeit
„Spaceballs“.
in gleichbleibender Qualität aus. Genau genommen muss
man nicht einmal mehr in der Nähe der Roboter sein,
Der „Gakushu Robot“ verbessert sich selbst
um deren Betrieb zu überwachen. Die Robotik-Systeme
verschicken bei Bedarf Fehlermeldungen über den in­
Die optische Verarbeitung der Umwelt ist nur tegrierten Webserver per E-Mail. Darin wird das Pro­
eine Möglichkeit, wie man die Arbeitsweise und blem detailliert dargestellt und aus der Ferne steuerbare
das Leistungsspektrum von Robotern festlegen
Lösungen angeboten. „Im Grunde muss man lediglich
kann. Über Drucksensoren misst beispielsweise
für die Wartung vor Ort sein“, so Wolfgang Saller.
der „Gakushu Robot“ oder „Learning Robot“ die
Vibrationen, die beim Arbeitsprozess entstehen. Der wohl einzige Knackpunkt, der den von Branchen­
Die Werte werden gespeichert und beim nächsten experten erwarteten Siegeszug der Roboter vorerst
Arbeitsschritt berücksichtigt. Auf diese Weise ver­
noch ausbremst, ist der Preis. Selbst relativ kleine
bessert sich der lernende Roboter stetig selbst. Je
Modelle starten je nach Anbieter erst bei ungefähr
Daniel Lehmann (Berlin)
nach Prozess macht das eine Leistungssteigerung
20.000 Euro. Diese verfügen zwar über das gleiche
hätte auch gerne einen Lord
von bis zu 20 Prozent aus. Anwendung findet das
Maß an Präzision, sind mit maximal einem halben
Helmchen für die WG-Küche.
Modell schon seit längerem bei sensiblen Schweiß­ Kilogramm Traglast aber bei der Wahl der zu be­
debatare.de 19
Metallbauer
sucht
Frau
Kommentar zum Thema:
Maschinen und Männer treffen
der Metall- und Elektroindustrie arbeiten, investiert die
Branche jährlich 30 Millionen Euro in Werbeaktionen, um
bei der EMO zusammen. Ein Klijunge Frauen für den Zweig zu begeistern. Deshalb gibt
schee? Nicht wirklich. Tatsäch- es auf der EMO, der Messe für Metallbearbeitung, eine
Jugendsonderschau, auf der ebenfalls um jungen Nachwuchs
lich werkeln Frauen selten an
geworben wird. Dort ist unter anderem die VDW
den Messeständen. Denn auch Nachwuchsstiftung vertreten, die nicht ein bestimmtes
Geschlecht fördert, sondern allen die gleiche Chance bieten
in der Metallbranche wird –
möchte. Den Schülern wird an verschiedenen Stationen
wie in anderen Branchen – um mehr der Stiftung gezeigt, wie das Schleifen, Fräsen und vieles
mehr rund um die Maschinen zur Metallbearbeitung
Frauen geworben.
funktioniert und es werden die dazugehörigen Berufe
erklärt. Nicht nur bei der EMO hat der weibliche
Nachwuchs die Gelegenheit, metallverarbeitende und
ine Nachwuchsfrau an der Maschine ist technische Berufe zu entdecken: Zum „Girls Day“, der
die Auszubildende Anna Schlatter, die einmal im Jahr stattfindet, besuchen Mädchen zum
Industriemechanikerin bei Siemens lernt. Beispiel Firmen, Labore und Universitäten.
Ihr Interesse für die Branche wurde schon
früh durch ihren Vater geweckt, der ihr
Frauenquote – keine Option?
das Löten beibrachte, „was meine Mutter
nicht so toll gefunden hat“, sagt Anna und Eine Frauenquote ist für Rainer Dulger, dem
schmunzelt. Dass sich der Frauenanteil in Präsidenten des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall,
den vergangenen Jahren verändert hat, kann keine Lösung. Diese Idee nannte er im November 2012
sie nicht berichten. „In einer Klasse mit 15 einen „verheerenden Treffer“, weil die Anzahl der
Frauen, die beispielsweise Ingenieurswissenschaften
Auszubildenden sind maximal ein bis zwei
studiert haben, begrenzt sei. Damit sich das ändert
Frauen“, sagt Anna Schlatter. Beim Gehalt ist
die Gleichstellung kein Thema: Sie verdient und die Zahl der weiblichen Studierenden in
technisch-naturwissenschaftlichen Fächern steigt,
genauso viel wie ihre männlichen Kollegen.
zeigt die nationale Initiative „Komm, mach Mint“
Mädchen Karrierewege in technischen Berufen
Förderung nicht nur von jungen Frauen
auf. MINT – das steht für Mathematik, Informatik,
Damit mehr Frauen wie Anna Schlatter in
Naturwissenschaften und Technik.
„Ich wünsche mir, dass mehr Frauen
ihren Weg in die Branche finden“, sagt
Bundespräsident Joachim Gauck zu
den Unternehmensvertretern bei der
Eröffnung der EMO. Die Metallindustrie
und auch die Bundesregierung investieren
in die Nachwuchsförderung von Frauen,
um den drohenden Fachkräftemangel zu
mildern und den Technologiestandort
Deutschland zu sichern.
E
20 debatare.de
Maximilian Haase (Berlin)
meint: Frauen können es genauso
gut wie Männer.
Der Aufstieg der
Süßkartoffel
Im großen Schatten der
vermeintlichen Boomländer
China und Indien mausert
sich Taiwan in rasantem Tempo zu einer starken dritten
Kraft. Branchenkenner trauen
dem Land noch mehr zu.
D
ie deutsche Firma Heimatec aus der nach wenig klingt, relativiert sich, wenn man den prozentualen so dass auch die Optik stimmen muss“,
Nähe von Karlsruhe optimiert ihre Anteil am gesamten Import mit anderen Ländern vergleicht. erklärt Vicky Yeh, Vertreterin der Otsuka
Präzisionswerkzeuge unter anderem für die Dort liegt Taiwan (3,8 Prozent) nur knapp hinter dem so hoch­ Information Tecnology Corp. Auch bei Sau­
ter registriert man die taiwanesische Desi­
Werkzeug­revolver von Apex Dynamics, ein gelobten China (4,1 Prozent).
gnoffensive, beäugt diese aber kritisch. „Es
taiwanesisches Unternehmen mit Sitz in
Taichung. Felix Ritter aus der Entwicklungs­ So viele Aussteller wie Japan, Amerika und Großbritan- ist schon verwunderlich, wenn sich deren
Produkte und unsere äußerlich 1:1 gleichen“,
abteilung von Heimatec sieht vor allem die nien zusammen
bemerkt Andrea Strobel. Mit der verbesserten
außergewöhnliche Preisflexibilität als Haup­
tursache für die starke Entwicklung: „Taiwa­ Von der Industrieelektronik über Präzisionswerkzeuge bis zu Optik hofft man nicht nur die Preisschraube
nesische Firmen orientieren sich in der Re­ Drehmaschinen verzeichnet Taiwan in nahezu sämtlichen etwas anziehen zu können, da hochwertig aus­
gel sehr stark an der Nachfrage und machen Bereichen der Branche Zuwächse. Das belegt auch die Prä­ sehende Produkte automatisch höhere Preise
daher besonders kundenfreundliche Ange­ senz taiwanesischer Hersteller auf Fachmessen. Bei der EMO ermöglichen. Vielmehr will man endlich mit
bote.“ Die Qualität der Produkte unterschei­ Hannover 2013 war die Provinz mit 162 Ausstellern hinter europäischen Firmen in direkten Wettbewerb
de sich zwar noch in erkennbarem Maße von Deutschland (894) und Italien (243) das Land mit den meis­ treten. Inwiefern es die Süßkartoffel übertra­
westlichen Standards. „Aber das Preis-Leis­ ten anwesenden Betrieben und damit fast so gut vertreten gen gesehen ihrer entfernt verwandten Kartof­
tungs-Verhältnis überzeugt einfach viele fi­ wie Japan, die USA und Großbritannien zusammen. Mit fel demnach gleichtut und nach Europa kommt,
nanzschwächere Abnehmer, die in der Masse einer Ausstellungsfläche von 11.688 Quadratmetern ste­ könnte die hiesige Konkurrenz eher erleben, als
den Gesamtumsatz kräftig ankurbeln“, betont hen die Firmen vor Ort ebenfalls auf einem beachtlichen ihr lieb ist.
Ritter. Beim selbsternannten Weltmarktführer vierten Platz. Wahrscheinlich ist es ein ungewohntes Ge­
für Werkzeugträger Sauter aus Metzingen, der fühl für Taiwan so viel Raum zur Verfügung zu haben –
ebenfalls Werkzeug­revolver produziert, nimmt mit 35.801 Quadratkilometern hat das Land ungefähr
man daher Taiwan als Wettbewerber ernst. „Na­ die Größe des Bundeslandes Baden-Württemberg. Die
türlich macht man da keine Luftsprünge. Ande­ Form der Insel ähnelt nebenbei bemerkt einer Süßkar­
rerseits freuen wir uns, dass wir mit Sauter Asia toffel, weshalb sich dort bestimmte Bevölkerungsgrup­
ein eigenes erfolgreiches Tochterunternehmen pen auch als Kinder der Süßkartoffel bezeichnen.
in Taiwan etablieren konnten. Wir nehmen das
eher als Chance wahr“, betont Marketingleiterin Moderne Designs für höhere Preise
Andrea Strobel.
Die Unterschiede in der Wertigkeit sind im Übrigen
Deutschland importierte im vergangenen Jahr längst nicht mehr so groß wie noch vor einigen Jah­
Daniel Lehmann (Berlin)
nach Angaben des Vereins Deutscher Werkzeug­ ren. Was mitunter noch zur Erfüllung internationa­
fällt Taiwans Aufstieg auch in anmaschinenfabriken (VDW) im Werkzeugmaschi­ ler Ansprüche fehlt, ist lediglich ein ansprechendes
deren Bereichen auf. Dieser Text
wurde beispielsweise mit einem
nen-Außenhandel Maschinen und Teile im Ge­ Design. Produkte aus Taiwan überzeugen in erster
Acer geschrieben.
samtwert von 123 Millionen Euro. Was zunächst Linie mit Funktionalität. „Durch die Globalisierung
ist aber die Konkurrenz viel stärker geworden,
debatare.de 21
Hoffentlich kommen die nicht
auf die Idee, dass ich …
Habe ich das mit der Freiheit
eigentlich schon gesagt … ?
22 debatare.de
Wir haben einen
Bundes­präsidenten
versteckt.
Gauck
guckt und
denkt
Als Bundespräsident hat man es
nicht leicht. Ein satirischer Messerundgang mit Joachim Gauck.
debatare.de 23
Verantwortlicher Umgang mit Rohstoffen
Wie Europa an einem verantwortlichen Umgang mit Rohstoffen ansetzen kann,
darüber spricht EU-Handelskommissar Karel De Gucht im Interview.
Außenminister in Belgien war, war ich mehrmals in Katanga im Ostkongo.
Unsere Verantwortung liegt darin, unser Mögliches zu tun, um Firmen
davon abzuhalten, von Minen Rohstoffe zu kaufen, durch die sich Rebel­
lengruppen finanzieren.
Deshalb geben wir etwa Least De­
veloped Countries freien Zugang
zum EU-Markt, ohne Zölle und Quo­
ten. Durch den Export kann sich
deren Wirtschaft weiterentwickeln.
Was kann ihrer Ansicht nach die EU dagegen tun?
Herr
De Gucht, welche
Verantwortung haben
wir, wenn Firmen aus der EU
in anderen Ländern Rohstoffe
abbauen?
Wir müssen alles daran setzen, Transparenz in diese Handelswege zu
bekommen. Andererseits sollten wir nicht den gleichen Ansatz wählen
wie die Vereinigten Staaten. Wenn die USA ihre Sanktionen weiter
ausweiten, könnte das zur Folge haben, dass diese Länder gar keine
Rohstoffe mehr exportieren und die Menschen dort verhungern. Also
müssen wir die richtige Balance finden, um das Problem zu bekämp­
fen, aber wir müssen auch sicherstellen, dass die Arbeit in den Mi­
nen weitergeht – durch verantwortungsvolles Handeln.
Was trägt die EU zu einem gerechten Wirtschaften bei?
Ich glaube, dass wir eine gemeinsame so­
ziale Verantwortung tragen. Als ich noch
Ich bin fest davon überzeugt, dass Handel in seiner Gesamtheit
durchaus nachhaltig ist. Es gibt kein Beispiel in der menschlichen
Geschichte, in dem sich die Wirtschaft eines Landes ohne Au­
ßenhandel entwickelt hat. Handel ist für unsere Entwicklungs­
politik wichtig.
Die Kehr­seite
des Wirtschaftsbooms
Ge­wissen keine Spur. Wieso auch? Die ungerechte Verteilung
wirtschaftlicher Profite interessiert scheinbar niemanden. Ins­
besondere in zentral-, west- und südafrikanischen Ländern
werden wichtige Rohstoffe und wertvolle Bodenschätze aus­
gebeutet. Unter inhumanen Umständen bauen Bergleute in
lebensgefährlichen Minen Edelmetalle ab, die für einen spär­
lichen Preis gekauft und beispielsweise in Handys verwendet
werden. Kinder- und Zwangsarbeit in den entsprechenden
Minen sind dabei üblich.
Es gibt nicht nur Gewinner. Ein
Blick auf die Verlierer des Aufschwungs. Ein Kommentar.
Die Lobpreisungen für die Wirtschaftsdominanz
der Industriestaaten scheinen kein Ende zu neh­
men. Eine Schattenseite dieser Wirtschaftserfolge
gibt es anscheinend nicht. Von schlechtem
24 debatare.de
Ist also Entwicklungszusammenarbeit die einzige Möglichkeit, die
die EU hat?
Hier geht es um politische Maßnah­
men. Wie kann man also diese ganzen
Prozesse so gestalten, dass letztendlich
beide Seiten davon profitieren, nämlich
das Land, welches Rohstoffe anbietet,
und das Land, welches diese tatsächlich
ausbeutet und verarbeitet. Dieser Pro­
zess muss verändert werden. Die Euro­
päische Kommission arbeitet zur Zeit an
einer Gesetzesinitiative, damit Rohstoffe
in Zukunft transparenter und damit ver­
antwortlicher abgebaut werden.
abhängig ist, ist es zu befürchten, dass es in
naher Zukunft zu keiner strengeren Reform
kommen wird. Hinter wirtschaftlichen Er­
folgsmeldungen treten die Probleme, die das
Wirtschaftssystem schafft, zurück.
Handelsrichtlinien reformieren
Um das zu verhindern, ist eine prinzipielle Reformierung
der Handelsrichtlinien notwendig, um rechtmäßig ab­
laufenden Handel zu gewährleisten. Durch gesetzliche
Sanktionen sollten dubiose Rohstoffgeschäfte mit kor­
rupt motivierten Minenbetreiber beendet werden. Der
internationale Einsatz für eine faire Handelspolitik ist
bislang zu gering.
Eine Maßnahme wäre, Unternehmen zu verpflichten,
wahrheitsgemäße Angaben über die Herkunft ihrer
Rohstoffe zu machen. Dies sollte auch öffentlich, bei­
spielsweise im Internet, abrufbar sein. Da der Wes­
ten bislang stets seine wirtschaftlichen Interessen
vertritt, aber gleichzeitig von den Rohstoffen Afrikas
Olajumoke Adeyanju
Omonga (Aachen)
freut sich, dass der EU Handelskommissar die Ausbeutung der
Rohstoffe nicht verleugnet.
Maschinenelemente
Metalle in die perfekte Form bringen – das ist die Aufgabe der Maschinen, die bei der EMO Hannover gezeigt
werden. Insgesamt 47 Tonnen wiegen die Ausstellungsstücke, weil sie aus Metallteilen zusammengesetzt sind.
Wissenswertes zu den Elementen einer Maschine – und mehr.
Quecksilber – die Ausnahme
unter den festen Metallen, weil
es schon bei normalen Temperaturen flüssig ist. Als Metall mit
dem niedrigsten Schmelzpunkt,
bei kalten minus 39 Grad, machte
es Karriere in Thermometern und
aktuell in Energiesparlampen.
Aluminium – der Rohstoff
für den Leichtbau wiegt 2,70
Gramm pro Kubikzentimeter
und lässt sich einfach verarbeiten. Aus Aluminium entstehen
widerstandsfähige und bewegliche Maschinenteile – oder
Flugzeuge.
Eisen – wichtigster Bestandteil im Stahl und „Herzstück“ der
metallbearbeitenden Maschinen. Rund 42,7 Millionen Tonnen
Rohstahl produzierte Deutschland im Jahr 2012; das ist die
größte Menge in der Europäischen Union. Und trotzdem ein
Klacks gegen die weltweite Nummer Eins China, dort wurden
im vergangenen Jahr rund 716,5 Millionen Tonnen
Stahl gekocht.
Titan – ein Material, das
Maschinen zu künstlichen
Gelenken und anderen
Ersatzteilen für den
Körper verarbeiten. Denn
das Element verursacht
keine Allergien, setzt
keinen Rost an und ist
ein recht leichtes, aber
teures Metall.
Wolfram – standhaftes Metall mit einem
Schmelzpunkt bei etwa
3400 Grad. Als Glühwendel in klassischen
Lampen bringt das Element reichlich Licht ins
Dunkel.
Lithium – das leichteste
Metall bringt nur 0,53 Gramm pro
Kubikzentimeter auf die Waage
und reagiert mit sofort mit Wasser. Deshalb steckt Lithium gut
verpackt in Batterien und Akkus,
um Maschinen anzutreiben.
Chrom
– unverzichtbare
Zutat für Edelstahl, der meist zu
18 Prozent aus diesem Element
besteht. Mit Hilfe von Chrom rostet
Edelstahl nicht und ist an feuchten
Stellen von Maschinen verlässlich.
Kupfer – ist als Kabel und Drähte
meterweise in Maschinen verbaut,
um Steuerung und Teile mit Strom
zu versorgen. Das Metall ist ein
günstiger und guter Leiter, das bei
der elektrischen Leitfähigkeit nur
vom Silber geschlagen wird.
Gold – wertvolles Edelmetall, das jedes Smartphone
und auch jede Steuerungseinheit von CNC-Maschinen
im Inneren schmückt. Damit die kleinen Computer
funktionieren können, werden jeweils etwa 25 Milli­
gramm des Elements verbaut.
1
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Uus Uuo
debatare.de 25
„Wenn ich ein Metall wäre, dann wäre ich…
…Titan, denn es ist sehr leicht und trotzdem extrem stabil.”
Jeff Cha aus Daegu, Süd-Korea
… Aluminuim.
Das ist unglaublich leicht und deshalb ein Material der Zukunft.
Außerdem ist es verformbar und dennoch stabil.”
Herr Fischer aus Sindelfingen, Deutschland
… Hartmetall – denn es ist äußerst unbeugsam.”
Carl Martin Welcker aus Köln, Deutschland
Was ist eigentlich „Made in
Germany“
26 debatare.de
Was ist der erste Gedanke, wenn man auf Produkten
das Gütesiegel „Made in Germany“ prangen sieht?
Historisch betrachtet käme Deutschland hierbei nicht
sehr gut weg. Das Siegel wurde gegen Ende des 19.
Jahrhunderts in England, zum Schutz des Marktes
gegen die Überflutung durch deutsche Billigprodukte
eingeführt. Im Zuge des Wirtschaftswunders in
der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts
wandelte sich die Bedeutung. Deutschlands
Exportboom führte dazu, dass „Made in Germany“
als Qualitätsmerkmal angesehen wurde, und das
weltweit. Die Produkte aus der DDR wurden jedoch
ebenfalls mit „Made in Germany“ betitelt, was zu
einer zeitweiligen Abgrenzung des Westens mit
dem Label „Made in W.Germany“ führte.
Wie viel Ausland darf es sein?
Doch wann darf ein Produkt überhaupt mit
dem Gütesiegel „veredelt“ werden? Das
Oberlandesgericht Stuttgart setzt dafür
folgende Voraussetzung an: Bei dem Produkt
müssen die wesentlichen Produktionsschritte in
Deutschland vorgenommen werden. Wesentlich,
so die Richter damals, seien die Produktions­
schritte, die das Produkt im Verkauf auszeichnen.
Das heißt, es dürfen auch durchaus Einzelteile
des Produkts aus dem Ausland kommen.
Mit einem
Lächeln
abgestempelt
Deutsche Produkte sind für ihre
besondere Qualität bekannt. Doch
mittlerweile hat das Ausland
aufgeholt und Deutschland steht
vor neuen Herausforderungen. Was
ist der deutsche Qualitätsstandard
noch Wert?
C
hina ist der größte Produzent für
Werkzeugmaschinen auf der Welt. 131
chinesische Aussteller sind zur EMO, der
weltweit größten Messe für Metallbearbeitung,
nach Hannover gekommen. An einem Stand in
der Messehalle Fünf sitzen vier Chinesen hinter
einem Tresen. Fragt man sie, warum China
mittlerweile größter Produzent ist, antwortet
einer von ihnen erstaunlich offen, der Grund
sei eher den hohen Stückzahlen geschuldet als
dem Qualitätsniveau. Die Qualität deutscher
Produkte sei weiterhin weltmarktführend, aber
hohe Qualität bringe auch hohe Preise mit sich.
Deutschland sogar Platz Zwei als Exporteur und Platz Drei als
Produzent ein. Doch was ist im internationalen Wettbewerb
das Gütesiegel „Made in Germany“ noch wert?
beste und qualitativ hochwertigste Produzent
von Werkzeugmaschinen war, aber die
Qualität habe im Laufe der Jahre kontinuierlich
abgenommen. Ein Teil des Problems
Viele deutsche Unternehmen sehen „Made in Germany“ hierbei sei, dass die Maschinen nicht mehr
immer noch als einen Standard für hohe Qualität und ausschließlich in Deutschland produziert
nutzen dieses Image durchaus im Marketingbereich. Carsten werden. Sie entschuldigte sich allerdings
Hunold von der Firma Mahr betont, dass die Kernkompetenz mit einer Verbeugung und einem Lächeln im
seines Unternehmens in Deutschland liegt. „Wir legen auch Gesicht. Und sie ergänzte, dass Deutschland
durchaus Wert darauf, dass man erkennt, dass jedes unserer wenigstens im Bereich der Autoherstellung
Produkte mit dem Qualitätssiegel bedruckt ist.“ Das findet noch weltmarktführend sei.
auch Markus Eismann vom Unternehmen Roboworker
wichtig. „Ich würde schon sagen, dass „Made in Germany“
immer noch ein Zeichen für hohe Qualität ist.“
Viele sind bereit, diesen Preis zu zahlen.
Beispielsweise Rocky Chang von der Firma Ein wenig anders sieht es Harald Pandl von Jenoptik.
Jimmore aus Taiwan, er stellt sich im Gespräch „Wir wollen als internationaler Konzern wahrgenommen
als seit Jahren begeisterter Großimporteur werden, was nicht heißt, dass wir verstecken, dass wir
deutscher Maschinenwerkzeuge vor. Dass das aus Deutschland kommen, aber wir setzen es auch
nicht als Werbestrategie ein.“ Und aus der Politik gibt
Gütesiegel „Made in Germany“ immer noch ein
hohes Ansehen genießt, unterstreicht auch Mark es mahnende Worte: „Das Qualitätssiegel „Made in
Golbey vom Unternehmen Vision Engineering Germany“ ist Ansporn und Verpflichtung zugleich“,
aus England. Er bezeichnet Deutschland als so Bundespräsident Joachim Gauck zu den deutschen
Werkzeugmaschinenbauern.
„Benchmark of Europe“.
Und wir selbst?
„Wenigstens bauen Sie noch die besten Autos!“
Deutschland ist immer noch eines der
erfolgreichsten Exportländer der Welt. Schaut man
auf den Werkzeugmaschinenbau, nimmt
Denn an der Marke „Made in Germany“ wird
auch gekratzt. Eine ältere Japanerin findet, dass
Deutschland vor 30 Jahren durchaus noch der
Johannes Leichtenberger
(Berlin)
hätte auch gerne einen „Made in
Germany-Stempel“.
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