Operation am Mittelohr
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Operation am Mittelohr
Kantonsspital Olten Baslerstrasse 150 CH-4600 Olten Telefon 062 311 41 11 Telefax 062 311 54 69 www.so-H.ch HNO-Klinik Chefärztin Dr. med. S. Hasenclever Telefon 062 311 44 03 Operation am Mittelohr Informationen zur Operation Eine Mittelohroperation wird entweder zur Verbesserung des Gehörs oder zur Ausräumung einer chronischen Entzündung mit Verschluss eines Lochs im Trommelfell durchgeführt. Die Eingriffe am Ohr erfolgen meist in Vollnarkose, selten auch in örtlicher Betäubung. Ist eine Schwerhörigkeit Folge einer Gehörknöchelchenversteifung (Otosklerose) oder einer unfalloder entzündungsbedingten Verletzung der Gehörknöchelchen, kann das Gehör durch Bearbeiten der eigenen oder das Einsetzen eines künstlichen Gehörknöchelchens in vielen Fällen verbessert werden. Diese Eingriffe erfolgen in der Regel durch den Gehörgang mit einem kleinen Hautschnitt vor oder hinter dem Ohr. Dient der Eingriff dem Verschluss einer Trommelfellperforation oder zur Behandlung einer chronischen Entzündung, erfolgt der Hautschnitt hinter der Ohrmuschel. Je nach Art und Ausdehnung der Entzündung muss der Knochen hinter dem Gehörgang eröffnet und teilweise entfernt werden. In diesen Fällen kann zur Gehörverbesserung später eine zweite Operation notwendig sein. Die Hautfäden werden bei der ersten ambulanten Kontrolle 1 Woche nach der Operation entfernt. Der nach der Operation im Ohr angelegte Verband wird bei der zweiten ambulanten Kontrolle 2-3 Wochen nach der Operation gewechselt. In der Regel muss nachher bei wöchentlichen Nachbehandlungen für 1-3 weitere Wochen ein spezieller Verband in den Gehörgang gelegt werden. Dauer des Spitalaufenthaltes • Spitalentlassung erfolgt je nach Befund am OP-Tag oder am 1.- 4. Tag nach der Operation Arbeitsunfähigkeit • Arbeitsunfähigkeit: 2-3 Wochen nach Spitalaustritt Risiken Am Tag nach der Operation kann Fieber auftreten. Durch den Verband und durch Wundsekret im Mittelohr ist das Hörvermögen oft während 4-6 Wochen nach der Operation beeinträchtigt. Meistens tritt eine Gefühlsstörung der Ohrmuschel auf, die sich in der Regel nach einigen Monaten zurückbildet. Gewisse Patienten verspüren Geschmacksstörungen an der Zunge, die während einiger Monate und in seltenen Fällen dauernd anhalten können. Wundheilungsstörungen können dazu führen, dass ein verschlossenenes Loch im Trommelfell wieder aufgeht oder ein zunächst verbessertes Hörvermögen wieder abnimmt. Durch Reizung des Gleichgewichtsorganes kann bei bestimmten Eingriffen vorübergehend Schwindel auftreten. In seltenen Fällen kann die Operation einen vollständigen Gehörverlust oder eine Lähmung des Gesichtsnerven zur Folge haben. Wird die Operation wegen einer schweren chronischen Mittelohrentzündung durchgeführt, verändert sich unter Umständen die äussere Form der Ohrmuschel und des Gehörganges. In diesem Fall muss das Ohr später regelmässig von einem Ohrenarzt gereinigt werden. Ein normales Gehör lässt sich bei schweren Entzündungen meist nicht erreichen. Es ist sogar möglich, dass das Hörvermögen durch die Operation abnimmt und später in einem zweiten Eingriff verbessert werden muss. Ein Ohrgeräusch (Tinnitus) lässt sich durch eine Operation nicht beeinflussen und sollte nie der Grund für die Operation sein. 01. 03. 2010 Info Ohr-OP.doc, Dr. B. Merz/Dr. Silke Hasenclever Seite 1 von 2 Verhalten nach der Operation • • • • • • • • Zur Vorbeugung einer Infektion sollte während 7-14 Tagen nach der Operation ein Antibiotikum eingenommen werden. Die Nase am Anfang nicht und später nur einseitig leicht schneuzen. Niesen und Husten nach Möglichkeit vermeiden, Niesen nur mit offenem Mund. Bei Erkältungen unbedingt den Arzt konsultieren. Bei Schwindelbeschwerden schnelle Kopf- und Körperbewegungen meiden und nicht selbst Auto fahren. Keine starken körperlichen Anstrengungen (inkl. Heben von schweren Lasten), kein Sport Keine heissen Bäder und Duschen, kein Haarewaschen. Während 8 Wochen nach der Operation sich keinen raschen, grossen Höhenunterschieden aussetzen (Bergbahnen, Flugreisen) Rauchen verzögert die Heilung und verstärkt das Risiko der Nachblutung. 01. 03. 2010 Info Ohr-OP.doc, Dr. B. Merz/Dr. Silke Hasenclever Seite 2 von 2